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Geschichtsquellen
der
PROVINZ SACHSEN
und
angrenzender GeMete.
Herausgegeben
von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen.
Elfter Band.
DENKWÜRDIGKEITEN DES HALLISCHEN RÄTHSMEISTERS
SPITTENDORFF.
HALLE,
Druck und Verlag von Otto Hendel.
1880.
DENKWÜRDIGKEITEN
f des
HALLISCHEN RATHSMEISTERS
SPITTENDORFF.
Herausg^eben
von der Historischen CommissiuQ der Ptotidz Saclisea.
Bearbeitet
Prof. Dr. JULIUS OPEL.
HALLE,
Dnick Lind Verlag von Otto HetideL
Einleitung.
ilis ist öfters beklagt worden, dass die von der historischen Com-
mission zu München veröffentlichten Städtechroniken nnr selten anschan-
liehe Bilder ans dem Leben und Treiben der städtischen Gemein-
wesen enthalten, und dass sie uns noch viel seltener einen Einblick
in das Gefühls- und Empfindungsleben der einzelnen bürgerlichen
Gruppen und Parteien der Städte gewähren. Gerade in diesen beiden
Beziehungen fUllen nun die Denkwürdigkeiten des Rathsmeisters
Spittendorff eine sehr empfindliche Lücke in unserer deutschen Stadtge-
schichte ans, da ihre Aufzeichnungen den Tagesereignissen oft auf
dem Fusse nachfolgen, und der an den Vorgängen in der Stadt in
hervorragender Weise betheiligte Verfasser es keineswegs verschmäht
hat, seine und seiner Standesgenossen Empfindungen zum ungeschmink-
ten Ausdruck zu bringen.
Wie es in den Sitzungen des Raths, in den Versamlungen
der Zünfte und Gemeinheiten zuging, welche Mängel dem aristokra-
tischen Regiment der Stadt vorgeworfen wurden, welche Mittel und
Wege diese Aristokratie suchte, um sich gegen die monarchische Ge-
walt «des Landesherrn und die Eifersucht der Innungen und ihrer
Gesinnungsverwandten aufrecht zu erhalten, wie die Erwerbsverhältnisse
eines grösseren mitteldeutschen Gemeinwesens ihr unmittelbares Ab-
bild in der Stadt- und Rathsverfassung fanden, darüber geben die
Aufzeichnungen Spittendorffs in anschaulichster Weise Aufschluss.
Diese Mittheilungen aber sind um so werth voller, als sie der für die
Freiheit der deutschen Städte so verhängnisvollen Zeit der zweiten
Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts entstammen, und daher gerechten
Anspruch auf eine allgemeinere Bedeutung erheben können.
L Die Handschriften. 1. Die älteste, leider unvollständige Hand-
schrift unserer Denkwürdigkeiten befindet sich in der Stadtbibliothek zu
Magdeburg und trägt die Signatur Man. Fol. Nr. 35. Sie zählt 149 nicht voll-
ständig beschriebene Blätter, von denen die ersten 49 einen Theil der
Denkwürdigkeiten Spittendorffs enthalten. Die Papierhandschrift wird
früher Halle angehört haben, wie sich aus der Aufschrift des Perga-
mentumschlags zu ergeben scheint: „Hallisches Chronicon a Timaeis
heredibus meo aere redemtum cum quibusdam responsis juris salinaris
in urbe.** Der mit Bl. 3 beginnende Text der Denkwürdigkeiten ge-
hört den Wortformen und den Schriftzttgen nach noch in das fünf-
zehnte Jahrhundert, ja die letzteren gleichen denen einer Schreiberband,
T! Einluihing.
welche in den balliachen Urkonden dieser Zeit anftritt, in hohem
Grade. Die Blätter sind nicht alle vollständig beschrieben, Bl. 16 und
23 eind ganz leer. — Von Bl. 53 an beginnen kleine annalistiscbe Auf-
zeichnungen auB Halle und zwar mit dem Jahre t464,i) welche zum
Theil im ersten oder zweiten Jahi-zehnt des 16. Jahrhunderts ge-
schrieben zn sein scheinen. Von Bl. 85 an treten einige Urkundenab-
9chrillen dazwischen und Bl. IUI — 105 ein deutsches Gutachten
in SalinenangelegenheiteD. Auf den Blättern 116 — 117 lesen wir das
lateinische Gntachten der erfartischen Juristen Dr. Coiuadus ISteyn,
Heuningus Gode und ISymon Voltzke in einer Salinenangelegenheit.
Von Blatt 1^—139 reichen dann wider annalistiscbe AnCzeicIinungen
Über Vorfälle in der Stadt Halle aus den Jahren 1500—1512 nnd
einige andere Verhältnisse, z. B. auch ober dasJubeljahr 1500 (Bl. 120).
Die Blätter 120 — 126 sind von einer viel späteren Hand ans der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhnoderts beschrieben. Hierauf folgen von
Bl. 140 an bis zum Scbluss noch einige auf piännersc)mftliche Dinge be-
zügliche Mittbeilungen und Urkundenabschriften. Bl. 148 und 149 sind
ganz leer. Seite 147 * nennt sich als Schreiber der letzten Aufzeich-
nungen „Voickmarus Vlman (Ulman), die Zeit Kammerschreiber". Er
schrieb auf Befehl der Rathsmeister Michael Hofeman und Wenzeslaus
Kurbauch aus „einem alten Buche", aber nach seiner eigenen Ver-
sicherung nur „snmmarie", nnd fUgte als Datum hinzu Sonnabend nach
MariaeMagdalenae(28.JnIi) 1520. Doch findet sich diese Hand nur auf
den let/.ten drei Blättern. Auch daraus ziehen wir den Schluss, dass
das ganite Manuscript einmal im Besitz des Raths der Stadt Halle ge-
wesen sein wird, da die einzelnen Theile nicht erst später zusaininen-
geitlgt worden sind.
Unser Abdruck folgt von S. 88 bis S. 139 mit einer Ausnahme
(S. 129 ff.) diesem Bruchstück; in den Anmerkungen sind die wich-
tigeren Abweichungen der zweiten und vollständigen Handschrift nitt-
getheilt.
2. Die zweite Handschritl, welche den vollständigen Text mit
Ausnahme der Thalordnung des Brzbischofs Johannes enthält, ist jetzt
Eigenthum der hiesigen Marienbibliothek, welcher sie Herr Bector Prof.
nem Seheiden ans der Vaterstadt an-
einem Papiermanuscript in Folio von
lenen jedoch nur 345 auf die Denk-
:ngeren Sinne verwendet sind. Die
in die Zeit von 1570 bis 1590 gehören
twOrdigkeiten Spittendorffs hinaus bis
^437 sind unbeschrieben. Blatt 438
le bis Bl. 456 reicht. In diesem Theile
att mit einer Handschrift des vorigen
hinzugethgt hat. Blatt 447 ist leer;
los Thdr.-Säcbs. VereinBBd.XV. S. 84 fi.
Einleitung. vu
Blatt 454 bis zum Schluss scbrieb wider die zweite Haud. Der bi»
Blatt 345 reichende und Spittendorffs Aufzeichnungen umfassende Theil
des Manuscripts enthält gleichfalls einige leere Blätter, nämlich 341^
und 343 — ^345. Auf Blatt 242* befindet sich eine Rechnung, welche
mit diesen Verhältnissen nichts zu thun hat und offenbar von einer
späteren Hand aufgezeichnet ist. Von Blatt 49^ endlich ist nur die
Hälfte beschrieben, und darauf folgt ein unpaginiertes Blatt, so dass
der Text erst mit B1.50* wieder anhebt. Möglicher Weise haben wir
es hier mit einer Lücke im Mannscript zu thun. Diese Handschrift
kann nur als eine im Allgemeinen wortgetreue Abschrift des Originals
gelten, da sie nicht nur in der Orthographie des 16. Jahrhunderts ge-
halten ist, sondern auch zahlreiche Entstellungen enthält und endlich
sogar kleinere und grössere Abschnitte auslässt. Wahrscheinlich hat
übrigens dem Abschreiber nicht einmal das Original vorgelegen,
sondern er benutzte eine andere bereits der Sprache nach erneuerte
Handschrift. Auffällig ist endlich eine Bemerkung auf S. 129 Anm. (Bl. 37 *»),
aus welcher wir den bchluss ziehen möchten, dass der Abschreiber auf
Veranlassung des Raths der Stadt Halle und iür denselben die Ab-
schrift gefertigt hat. Nur so vermögen wir diese Worte zu deuten,
in welchen der Schreiber es für unnöthig erklärt, auch die Thalord-
nung des Erzbischofs Johannes zu copieren, da seine Auftraggeber („ir")
dieselbe bereits besitzen, und er sie auch aus denselben Schriften ver-
zeichnet hat. Da sich die ganze Bemerkung in der ältesten Hand-
schrift nicht findet, muss sie als ein Zusatz des Abschreibers ange-
sehen werden.
Die Handschrift ist nicht einmal bei Beginn eines neuen Jahres
mit einem deutlich erkennbaren Absatz versehen, und auch die Urkun-
den und Briefe sind dem Texte ohne weitere Uebergänge beigefügt.
Dagegen finden sich kleine Randbemerkungen, welche kur/e Inhalts-
angaben von einer Hand des achtzehnten Jahrhunderts, vielleicht der
Dreyhaupts, darstellen. Obwol nun auch das Original wahrscheinlich
mit derartigen kurzen Randglossen versehen war, haben wir dieselben
doch nicht mit zum Abdruck gebracht, weil sie den Druck nur
erschwert haben würden, ohne doch dem schnelleren Verständnis eine
ausreichende Stütze zu bieten. Dagegen haben wir versucht, durch
Trennungsstriche und Beifügung der Zeitangaben nach Jahren, Monaten und
Tagen auch in den Columnentiteln dem Mangel an Gliederung und
Durchsichtigkeit einigermassen abzuhelfen. Die Handschrift ist
endlich nicht frei von Namensentstellungen, unrichtigen Satzver-
bindungen und Wortzusanmienstellungen, so dass sich der Festsetzung
des Textes öfter bedeutende Schwierigkeiten, welche nicht immer über-
wunden werden konnten, in den Weg stellten. Mit Ausnahme des
oben (S. VI.) bezeichneten Stückes bringen wir also diese Handschrift im
Folgenden ausschliesslich zum Abdruck. ~ Von Blatt 364 •—395*' reichen
Zusätze und Beilagen zu den Denkwürdigkeiten Spittendorffs, auf
welche in der vorausgehenden Erzählung keine Rücksicht genor^'^'^-'
vni Einleitung.
und also auch nicht verwiesen ist. Es sind Briefe der Pfönner und
des Raths an den Landesherm oder andere auf diese Streitigkeiten
bezügliche Aktenstücke, deren vollständigen Abdruck wir uns noch vor-
behalten. An dieser Stelle mussten wir uns mit dem 8. 489-— 499 mit-
getheilten Schreiben des Raths an den Landesherrn begnügen. Blatt
396* ~ 399* der Handschrift lesen wir das in Struve's „Hist. polit.
Archiv'* I. S.297 f. abgedruckte Stück, und hierauf folgen (Bl. 399^
bis 413*) zwei Bruchstücke einer historischen Darstellung, welche
wahrscheinlich Spittendorif gleichfalls verfasst hat. Wir haben sie
S. 46&-483 als erste Beilage angefligt. Von Bl. 416*— 439* reichen
unbedeutende hallische imd erzstiftische Nachrichten aus dem 16. Jahr-
hundert, worauf Bl. 430*— 434^ die S. 217 Anm. erwähnte Urkunde der
Hansestädte folgt. Mit dieser schliesst diese erste Hand.
Der zweite Schreiber hat von Blatt 438* an noch einige hallische
Urkunden hinzugefügt, von denen wir besonders eine Anklageschrift
der Pfänner gegen den Rath aus dem Jahre 1475 (Bl. 438* — 442*), ein
Bittschreiben der Universität Leipzig an den Erzbischof Ernst aus dem
Jahre 1479 und ein auf diese hallischen Verhältnisse bezügliches Rechts-
gutachten des Propstes zu St. Thomas in Leipzig herausheben wollen.
3. Die jüngste uns bekannte Handschrift findet sich gleichfalls
in der Stadtbibliothek zu Magdeburg unter der Signatur Man. Fol.
Nr. 16. Der Titel unseres Werkes lautet hier folgendermassen: Des
Rathsmeisters | MARCI SPICKENDORFFS | Relation | Von etlichen
Streit Sachen, welche sich unter der Regierung derer beyden Ertz-
bischöfFen zu Magdeburg, Johannes, Pfaltzgrafen beym Rhein, und
Ernesti, Hertzogens von Sachsen und zwar in denen Jahren 1474. 75.
76. 77. 78. 79 und 1480 zu Halle zwischen dem Rathe, Innungen und
Gemeinheiten an Einem, und denen Pfännern daselbst, am anderen
Theile begeben und zugetragen haben, wobey der damahlige ver-
worrene Zustand der Stadt Halle, und wie dieselbige Ihre Freyheit,
Privilegia, Rechte und Altherkommen verlohren, ausltihrlich erzehlet
wird. Alles mit Documentis erläutert. Benebst Einem Anhange von
der Steuer des 50.ten und 70.ten Pfenniges zu Zeiten des Gardinais
und Ertzbischoffs Alberts und anderen merkwürdigen Piecen abcopiret
von J. A. Michel 1), D. in R. der Fr. Col. zu Halle, im Jahre
Christi 1754.
Diese Handschrift enthält 502 Seiten. Sie ist eine Abschrift der
eben beschriebenen hallischen, wenn auch keine buchstäbliche, da der
Abschreiber sich der Wortformen und der Orthographie des 18. Jahr-
hunderts bedient. Einen deutlichen Beweis Itir diese Behauptung erblicken
wir in der Bemerkung auf S. 451, wo esheisst: „Zu gedenken dass biss
hieher des Rathsmeisters Marci Spickendorffs Relation gehet 2); das
^) Jean Adam Michel, Richter der französ. Colonie, J. Chr. vonDreyhaupt,
Beschreibung des ... Saal-Kreyses U. 5B4.
2) Der Abschreiber bezieht sich auf Blatt 413 * der halL Uaudschrift.
Einleitung. ix
folgende gehöret darzu nicht und ist auch von verschiedenen Persohnen
geschrieben worden." Mit diesen Worten, die sich in der hallischen
Handschrift natürlich nicht finden, geht der Abschreiber über anf ein
Stück der Handschrift 2 (Bl. 415), welches erst im 18. Jahrhundert
und vielleicht von Dreyhaupts Hand geschrieben ist. Dasselbe betrifft;
die Steuerverhältnisse im Erzstift Magdeburg unter Kardinal Albrecht.
Femer gibt Michel auch kleine Schreibfehler der älteren Handschrift
wider, obwol sich auch hier und da eine nahe liegende Textverbesse-
rung findet. Dass Michel die eben beschriebene Handschrift des sechs-
zehnten Jahrhunderts in die Sprache des achtzehnten übertrug, geht
endlich am allerdeutlichsten daraus hervor, dass er auch die Bemerkung
des Schreibers widerholte, welche wir S. 129 Anm. mittheilen. Diese
jedenfalls an den Rath der Stadt Halle gerichteten Worte des Ab-
schreibers im 1^. Jahrhundert sind in der Abschrift des 18. Jahr-
hunderts sinnlos.
IL Der Verfasser und sein Werk. Auch in Halle finden sich
wie in vielen andern deutschen Städten nicht wenige Personennamen
früherer Jahrhunderte, welche mit benachbarten Ortsnamen identisch
sind. So bezeichnen die Namen Brachstädt, Dieskau, Glesin, Lieskau,
Melwitz u. a. ebensowol Dörfer in der Umgegend von Halle wie
hallische Familien, welche noch im 15. Jahrhundert blühten. Zu
diesen Kamen gehört auch der Name Spittendorfif oder Spickendorff.
Dass dieses Geschlecht aus dem in der Nähe des Petersberges
(Mons Serenus) gelegenen Dorfe Spittendorff, jetzt Spickendorff", her-
stammt, wird nicht bezweifelt werden können. Nach Dreyhaupt IL
%Q soll in dem genannten Dorfe ein adliges Geschlecht, „von Spicken-
dorfi, auch Spitendorff genannt^^, seinen Stammsitz gehabt haben. In-
dessen scheint auch Dreyhaupt nur Träger dieses Namens, welche zu
Halle ansässig waren, gekannt zu haben. Den Namen dieses Ge-
schlechts überliefert derselbe in der Urkunde vom 9. Jan. 1479 (1. 175)
und an einer andern Stelle (II. 546) in der Form „Spittendorfif", in
dem Verzeichnis der Rathsmeister (IL 342) nennt er jedoch unsern
Verfasser „Spitendorff*"; in den Genealogischen Tabellen heisst das
Geschlecht „Spickendorff oder Spittendorff", während die einzelnen
Mitglieder desselben mit dem Namen „Spitendorff*" bezeichnet werden.
In einem Lehnsregister des Erzbischofs Ernst i), welches freilich zum
Theil Abschrift zu sein scheint, lesen wir „Marcus Spietendorff**, da-
neben aber wird in einer gleichzeitigen Eintragung aus dem Jahre
1498 in derselben Ha dschrift ein „doctor Spittendorff**' erwähnt. In
den Eintragungen der Schöppenbücher findet sich „Spietendorff*",
„Spitendorff" und „Spittendorff". Als Dorfname erscheint in einer
Urkunde des Jahres 1367 „Spitendorf" und im 15. Jahrhundert
„Spittendorf"2).
*) Staatsarchiv zu Ma^^rl. Erzst. Ma^d. 41.
2) V. Mül vers ted t, Urkundeu-Regesten z. Gesch. . . . der Herren v. Kotz e S. 102.
X Einleitung.
Man könnte nun der Meinung sein, dass in einer späteren Zeit des
16. Jahrhunderts, als das Geschlecht in Halle ausgestorben war, durch einen
Lese- oder Schreibfehler die Formen „Spietendorff SpitendorflFSpittendorff "
in „Spickendorflf" verwandelt worden seien. Indessen scheint von dieser
Erklärung doch Abstand genommen werden zu müssen, da sich eine
ähnliche Veränderung der Consonanten auch in anderen Ortsnamen der
Nachbarschaft nachweisen lässt. Schon Dreyhaupt flihrt das Dorf
„Lettwitz" oder „Leckwitz" im Saalkreise in der Nähe des
Petersberges auf, welches noch heute im Volksraunde gewöhnlich
„Leckewitz'* genannt wird, während seine urkundlichen älteren Formen
Lethtuiz oder Letquiz ^) sind, und die Stadt He ttsted t im mansfeldischen
Gebirgskreise, welche derAbschreiber der nachfolgenden Denkwürdigkeiten
bereits mit „Hechstedt" bezeichnet, wird noch heut sehr gewöhnlich
„Heck-städt'*oder gar „Heckst" genannt. Da sich nun eine urkundlich
belegte Form „Spickendorff " im 15. Jahrhundert nicht nachweisen lässt,
haben wir kein Bedenken getragen, die ältere Gestalt des Namens zu
erneuern.
Die Familie, zu welcher der Verfasser unserer Denkwürdigkeiten
gehörte, lässt sich in den hallischen Schöppenbüchem bis in das
14. Jahrhundert zurückverfolgen, erscheint aber weder in diesen noch
in den Rathsverzeichnissen sehr häufig. In den letzteren finden wir
in den Jahren 1404 und 1407 Hermann Spittendorff unter denPfännem;
im erst genannten Jahre war derselbe sogar Rathsmeister. Ausserdem
nennt Dreyhaupt zum Jahre 1452 noch Erhard Spitendorff als Pfänner^).
Femer lesen wir im fllnften Bande des Schöppenbuches (J. 1456 bis
1460) Bl. 346 folgende Aufzeichnung: „Agnijsze Beckers ist gekomen
vor gehegit ding un had Nickel Hartman gekoren zcu eyme Vormun-
den sulchen(!) schuld czu fulfuren, die sie zcu Hedewigen, Andre wes
Spittendorffs tochter, gesaczt had, nemlich umme gerade, das sie
or frevelich vorheld, bisz uflf das recht zcu geben unde zu neraen."
Ein anderer Träger dieses Namens ist uns neben dem Rathsmeister
Marcus im achten Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts nicht in
Halle begegnet. Dreyhaupts Behauptung 3), dass Marcus Spittendorff
noch einen Bruder Kaspar und zwei Vettern gehabt habe, beruht auf
einer missverstandenen Stelle des bereits erwähnten Lehnsregisters,
welche wir deshalb mittheilen : „Marcus Spietendorff, burger zu Halle,
hat von herren Ernsten, administratorn, zcu menlichem lene entphangen
eyne freye hufe laudes uff Kremitz marcke doselbs vor Halle gelegen,
die er Hansen Northusen abegekoufft hat, der ym die vor dem ge-
nanten herren administratoren mitsampt Casparn seinem brudere, Ja-
coffen und Ditterichen, seinen vettern, die mit ym in gesampten lehnen
^) Die erstere findet sich im Chron. Montis Sereni Monum. Germ. XXXIII S. 173,
die zweite in einer ürk vom J. 1307, Dreyhaupt IL 806.
2) Dreyhaupt II. Gen. Tab. S 16^.
^) Vgl. die eben angcftibrte Stelle.
Einleitung. xi
sitczen, williglich verlassen haben. Actum Grebichenstein dominica die
Misericordia doniini (28. April) Anno etc. 76^**."
Marcos Spittendorff war, ids er diese An&eichnungen niederschrieb,
einigen Andeutungen nach zu schliessen i), bereits ein bejahrterer
Mann. Er erscheint im Jahre 1468 als drittes Mitglied des engern oder
sitzenden Raths, wurde dann für das Jahr 1471 zum ersten Raths-
meister erhoben und bekleidete auch im Jahre 1474 dieselbe Stelle 2).
Im Jahre 1468 wird er nach S. 189 als Mitglied des sitzenden Käthes
das Amt eines „Vierherren^^ inne gehabt haben. Im Thal erscheint er
ferner mehrmals alsSchöppe^). Spittendorff stand in nahen verwandt-
schaftlichen Beziehungen zu den beiden Prännerfamilien der Schaff-
stedt und Reuden (Rüden). Der Worthalter der Meister im Rath, Peter
Schaffkopff, warf im Ausgange des Verwaltungsjahres 1474 kurz vor der
Wahl neuer Rathspersonen Marcus Spittendorff nach seiner eignen
Mittheilung diese Verwandtschaft vor: „Schaffstet und Lorentz von
Reuden weren Schwester kinder, und ich, Marcus Spittendorff, were
ihr Schwager (S. 40)." Klaus von Schaffstedt und Lorenz von Reuden
waren nämlich in diesem Jahre 1474 Bommeister gewesen, und somit
Sassen also während dieser Zeit drei mit einander verschwägerte
Männer von grossem Einflüsse und nicht unbedeutendem Vermögen im
weiteren Rathe der Stadt. Aus den Strafsummen, welche Spittendorff bei
verschiedenen Veranlassungen zu zahlen hatte, ergibt sich, dass unser
Rathsmeister wenn auch nicht zu den reichsten, so doch zu den be-
gtlterteren Pfännem gehörte. Unter Erzbischof Johannes wurde er zu
einer Strafe von 150 fl. verurtheilt*), während Andreas Fischer 200 fl.>
Peter von Jena und Weittkorn ebenso viel, Hans Busse, Blasius Holtz-
wirth und Hans Waltheim aber jeder sogar 400 fl. zu zahlen hatten.
Am 27. März 1479 händigte er dem erzbischöflichen Beamten auf dem
Giebichensteine einen ungefähren Ueberschlag über seine Vermögens-
verhältnisse ein, über welche er sich in folgender Weise ausspricht^):
„Mein haus achtete ich vor drey hundert schock, • die wandtkammer
70 fl., meine teyl uff dem Schneberge hundert und 10 fl., treuge fleisch
vor 5 fl., kannen, hecken, kessel vor 6 fl. ; des bin ich 100 fl. schuldig,
die giengen wieder abe, und so behorte mir darvon zu geben 78 r. fl.^),
die solde ich geben zwischen michaelis. Die vorsole halb in der
Metritz, die ich den vierten teyl hatte verlassen, die gingk von meinem
herren von Schwartzburg. Nun, dieselbigen lehn und gutter wolde
mein herre nicht berechen, und so muste ich meinem herren geben
1/2 pfanne und ein virtel von einer pfanne im Deutschen Borne, und
') So sagt er S. 218: Ich wolde das gerne geleben,'' wie die angohobneo
dingk noch ein beschlisslich endo nemen wollen etc.
'^ Vgl. S. 1. 517. 518.
3) S. 323.
4) Vgl. 8. 161 A.
6) S. 411 f.
ö) Die Strafe des fünften Pfennigs,
xn Einleitung.
damitte wardt das vergleicht, das ich die fohrsole ganz behüte".
Ausserdem besass SpittendorfiF ein Koth, dessen Werth er zu 300 fl.
anschlägt, und drei Pfannen im Deutschen Borne i) ; von den letzteren
musste er allerdings dem Landesherren einen nicht unbedeutenden
Theil abtreten. Sein Haus muss am Markte gelegnen haben. Er erzählt
selbst: „Da sach ich Marcus SpittendorfiF, das die bommeister vom
rathause ka en und giengen zu den schöppen auflf den kirchoflf (IJ. L.
Frauen); was sie da berichteten, weis ich nicht. Der grefiTe Niclas
RodendorflF gingk auch ufiF den kirchoflf, so gyngk ich, Marcus
Spittendorlf, in mein haus. Von stundt pfiffen die hausleute
auflf dem torm und hatten zuvor gesturmet, so stehe ich in meinem
fenster und sehe so kommen geritten herr Heinrich von Eynsiedell
und Nickel Pflug, der fursten reth von Sachsen, und ritten vor dem
rathause hin durch die schmerstrasse in die herberge'*^).
Wenn wir die Stelle S. 261 ihrem Wortlaut gemäss aufifassen
dürfen, besass Spittendorflf mehrere Kinder, an einem andern Orte ge-
denkt er seines Sohnes 3). Vielleicht hat sich dieser in späterer Zeit
bereit finden lassen, in den Dienst des Erzbischofs Ernst einzutreten,
wenigstens finden wir unter den erzbischöflichen Beamten gegen Ende
des Jahrhunderts einen Doctor Spittendorfif. Das bereits erwähnte
Lehnsregister des Erzbischofs Ernst enthält eine Eintragung, nach
welcher den Söhnen Christoflfels von Scheidingen nach dem Tode des
Vaters Indult gegeben wurde bis zur Mündigkeit des ältesten Sohnes.
Diese Gnadenerweisung des Landesherrn ist mit dem Schlussvermerk
versehen : „Actum Gebichenstein feria tertia post Simonis et Jude 1498
praesentibus Er Heinrich Loser, hofmeister, Hans Kottzen, Hans
vonLatorfund doctor Spittendorff**. Marcus Spittendoi-flf selbst aber
scheint den Fall seiner Vaterstadt nicht lange überlebt zu haben,
sondern ist wahrscheinlich bereits in den ersten Jahren des neunten
Jahrzehnts verstorben. Sein Geschlecht hat sich zu einer grösseren
Bedeutung für die Stadt nicht wider erhoben, und selbst der Familien-
name wird in Halle bald erloschen sein.
Marcus Spittendorfif hat in den hallischen Wirren der Jahre 1474
bis 1480 eine der bedeutendsten Rollen gespielt. Er war ein eif-
riger! und dem Anschein nach auch der an Geist und Character
ausgezeichnetste Vertreter der pfännerschaftlichen Opposition gegen
den feindlichen Stadtrath und die mit demselben in engster Ver-
bindung stehenden beiden Landesherrn. In den zahlreichen Ver
handlungen der Parteien führte er sehr häufig das Wort; für den
Widerstand, welchen er den Gegnern leistete, ist der ehemalige stolze
Rathsmeister öfter gefangen gesetzt und tief gedemüthigt worden.
Besonders den Zunftmeistern trat er anfangs mit grossem Selbstgeftthl
M 8. im. 433.
2) S. 205.
3) S. 1Ö3.
Einleitung. xm
gegenttber und wies jegliche Nachgiebigkeit mit HartDäckigkeit von
sich. Als man denjenigen Pfännern, welche Mitglieder des Raths
waren, Wr ihre Weigerung, bei Verhandlungen über gewisse pfänner-
schaftliche Angelegenheiten von den Rathssitzungen fem zu bleiben,
eine „börung** auferlegt hatte, wollten die Pfänner ebenso wenig Strafe
geben als ihre Gegner um Gnade bitten. SpittendorfiF aber gab
endlich vor dem sitzenden Rathe die Erklärung ab: „lieben herm,
ihr habet gnade und Ungnade bey euch, ir mögets machen, wie ir
wollet, anders wollen wir uns nirgent ingeben." Er hat ferner alles
aufgeboten, um eine noch tiefere Einmischung des Stadtraths in die
pfännerschaftlichen Angelegenheiten zu verhindern. Den ersten Forde-
rungen seiner Gegner, dass der Rath und die Meister das Recht
haben sollten, mit den Bommeistem den Salzpreis zu bestimmen, dass
die Verschläger im Thal auf dem Rathause verschlagen sollten, setzte
er den heftigsten Widerstand entgegen. Selbst dem Befehle desRaths-
meisters Hedderssen i) (Hedrichs) verweigerte er mit den übrigen Thal-
amtsvertretem anfangs den Gehorsam und wurde dafür bereits im Jahre
1474 mit Hausarrest belegt. Im folgenden Jahre verwies ihn bei einer
Verhandlung ttber die Gebrechen der ganzen Thalverwaltung der
Rathsmeister Hans Seile mit den ttbrigen angesehenen Pfännern in die
Vierherrenstube des Rathauses, wo sie mehrere Stunden im Gewahrsam
zubringen mussten, und endlich sogar in ein besonders schimpfliches
Gefängnis, die Frauenkammer (S. 141 f). Als nach der Wahl und
Einflihrung des Erzbischofs Ernst zu den alten Streitfragen, welche die
Thalordnung des Erzbischofs Johannes zu einer vorläufigen Entschei-
dung gebracht hatte, die neuen der Unentgeltlichkeit der ersten Lehns-
ertheilung und der Entziehung von vier landesherlichen Pfannen, welcher
sich die Pfänner schuldig gemacht haben sollten, hinzukamen, führte
Spittendorff abermals die Partei der Pfänner und zwar mit erhöhter
Leidenschaftlichkeit. Er war der festen Ueberzeugung, dass man in
Halle niemals dem Landesherm bei dem Antritt der Regierung Lehn-
geld entrichtet habe (S. 274) und hat, durch diese nicht ganz stich-
haltige Meinung irre gefllhrt, vielleicht viel dazu beigetragen, einen
rechtzeitigen Vergleich unmöglich zu machen; ja kurze Zeit vor der
Einnahme der Stadt durch den Erzbischof trug er sich noch mit der
Hoffiiung, dass endlich doch ein Erretter aufstehen und die Verge-
waltigten von ihren Drängem befreien werde: „so hoflfe ich zu dem
allerhöchsten herm Jhesu Christo, der ein Stifter, ein handthaber und ein
behalter und ein gantz gros liebhaber des warhaftigen friedes ist , der
wirdt das so beschaffen und wol fugen, das irgent einer unter dem
volcke uffgewackt werde, der mit der hülfe gottes und anderer frommer
leute denselbigen vorkommen möge, uff das sie durch etzliche
0 Dieser einflussreiche Mann scheint identisch zu sein mit jenem Johannen
Heydrcchssin, welchen Herman Kotze im J. 1465 mit Otte imd Gieseler von Dies-
kan und andern zu seinem Testamentsvollstrecker ernannte; s. vonMülverstedt,
Urkunden-Regesten zur Geschichte . . der Herren von Kotze S. 185.
^tv Einleitung.
wege gehindert werden, also das sie in ihrem verkarten willen mögen
vertrackt werden, gleicher weise als dem mechtigen, grossen, reichen
hertzogen von Burgundien beschach, der auch zu viel unrecht gewalt
sich über das arme volck zu Nuss anzoch . . . Darumb weis niemandt,
wie das gott vom himmel machen will. Deo laus et beatae Mariae!*'^)
Spittendorflf wohnte kurz darauf dem Tage von Chemnitz bei 2) (Anfang
September 1478), hat aber dem ungeachtet auch wider mit dem Raths-
meister Dionysius Bote Veranstaltungen getroffen, um den Anhängern
des Erabischofs mit gewaflfneter Hand Widerstand zu leisten. Man
Hess die Salzwirker, Bornknechte und alle ledigen Gesellen aufbieten,
die Thore schliessen, das Rathaus besetzen und versuchte noch ein-
mal die ganze Bürgerschaft zu gewinnen und den Hauptanhängern des
Erzbischofs abwendig zu machen. Allein die letzteren kamen all diesen
noch nicht recht zur Reife gediehenen Plänen zuvor, da sich ihre
Führer offenbar schon vorher mit den Räthen des Erzbischofs ver-
ständigt hatten. Und als nun der Kampf um das Ulrichsthor begann,
fand sich nirgends der von Spittendorfif ersehnte Retter vor. Ja
unser Rathsmeister gab vielmehr selbst nach kurzen Anstreng-
ungen den Widerstand auf und begab sich mit mehreren Freunden
vor das Ulrichsthor, um Frieden zwischen den Streitenden zu stiften 3).
Als darauf der junge Landesherr seinen Einzug in Halle hielt, war es
wider Spittendorff , welcher ein demüthiges Bittgesuch für die Bürger-
schaft an den Erzbischof richtete. In Salze scheint er darauf (5. Oct.
1478) die Vertheidigung der Pfänner geführt und in den unmittelbar
iolgenden Tagen in Kalbe vor Apel von Tettau fortgesetzt zu haben *). —
Die landesherliche Regierung hat über Spittendorflf wegen seiner
Betheiligung an diesen Vorgängen neben den Geldstrafen noch sehr
empfindliche Demüthigungen verhängt Neben vielen anderen hal-
lischen Bürgern wurde auch er im December des Jahres 1478
mit Gefängnisstrafe belegt: man führte ihn von Loburg nach Kalbe
und wies ihm den Rathausthurm mitten im Winter zum Gefängnis
an. Er selbst hat uns darüber folgenden drastischen Bericht
hinterlassen: „So ich uff die lucke kam, läge der eine knöbel an
einem langen seile, den knöbel thaten sie mir zwischen die beyne, ich
sach jemmerlich ; denn ich hatte meine tage nach solchen dingen nicht
gestanden. Und so Hessen sie mich hienabe in den thorm. Den tagk
kam niemandt zu mir; da war nicht sehre innen, wenn ein wenigk ge-
mulle, da läge ich betrübet etc." In diesem nicht geheizten Gefängnis
wurde der schon bejahrtere ehemalige Rathsmeister vom 10. Decbr. 1478
bis zum2. Jan. 1479 festgehalten. Als erdreiTage in demThunne verbracht
hatte gab man ihm erst einige Bund Stroh, und am Christabend wurde
er durch mitleidige BarfÜsserbrüder mit einem Bett und wärmerer
1) s. 366, 367.
2) S. 376-380.
'^^ S. 382—391.
S. 455 ff.
Einleitung. XV
Kleidnng verseben. Ja um ihn zum Geständnis zu bringen, bat man
ihn sogar noch in Kalbe in den Stock gesetzt i). Allein auch die
Folter bat die erwünschten Geständnisse in Beziehung auf die ge-
planten Feindseligkeiten gegen den Landesherm nicht aus ihm
erpressen können, und Spittendorff wurde schliesslich sogar milder be-
handelt, als der Rathsmeister Bote und andere Gesinnungsgenossen,
welche die Stadt für immer räumen mussten. Der Rath freilich
scheint auch seine Entfernung gefordert zu haben. Apel von Tettau,
welcher die Einnahme der Stadt hauptsächlich leitete, sagte dem Raths-
meister selbst: „Und nun seidt ihr allewege in den zeddelnvom rathe
verzeichnet gegeben am ersten, im mittel und auch im ende" 2). Allein die
Umgebung des Landesberrn trat selbst iUr Spittendorff ein, und so legte
man ihm für seine Betheiligung an diesen letzten Streitigkeiten nur noch
die Strafe auf, ein Jahr lang sich desSiedens in seinem Roth zu enthalten.
Sicherlich war diese Schonung auch eine Folge der Achtung,
welche sich die charactervolle Persönlichkeit des Rathsmeisters
selbst bei den Gegnern erworben hatte. Einen besonderen
Eindruck mag vor allem der Zug naiver Frömmigkeit hervorgebracht
haben, welcher sogar bei diesen Verhandlungen zum Durchbruch kam:
„lieben herrn", erwiderte Spittendorff, „ich habe mich in den willen
gottes gesatzt, wil es gott haben, das ich aus der Stadt soll, ich wils
gerne thun"^). Während des ganzen Verlaufs dieser Streitig-
keiten machte er seinem gepressten Herzen in ähnlicher Weise Luft,
obgleich manche seiner hierher gehörigen Aeusserungen auch von einem
herben Sarkasmus eingegeben sind. In solcher Stimmung befand er
sich, als er folgendes niederschrieb: „Lieber gott, du weist die hertzen
der regierer itzunt in der Stadt, wie wol etzlicher ist, der es gerne
gutt sehe! Aber die andern, die den überlegen sindt mit der gewalt,
der sie sich underzogen han, schicken und treyben so viel, das die
warheit und ehre dieser Stadt gar kaume bey dem wesen bleiben
wirdt, als das vor alder gewesen ist etc. Dann worumbe das sie die
pfenner vomichtigen mögen, darurab lassen sie die freyheit der Stadt
gantzhin, unddas sie mögen gewaltigk bleiben etc. Deo laus!*/* Und
nach einer kurzen Unterbrechung tröstet er sich abermals mit dem
gleichen Ausruf über die Vorgänge des Tags und die Gesinnungen
selbst der Rathsherm von Magdeburg: „Was der hertze auch gewest
ist, die diss so anbracht haben, ist gotte bekant, sondern ich furchte,
es ist allermeist umb der pfenner willen geschehen. Deo laus!"^) Aus
der vorher angeführten grösseren Stelle geht zugleich hervor, ein wie
1) S. 407.
2) S. 428.
h All derselben Stelle.
*) S 208 f. 220. 235 f. 270 f. 290. 298. 805 ff. 808. 820 f. 828 f.
ö) S. 830 f. Wir verzeichnen noch einige Stellen, in welchen dieser oder
ähnliche Ausrufe vorkommen : S. 386 tf. 847 f. 350 ff. 353. 355 f. 360. ff 363 ff.
366 f. 403. 411. 413 f. 432. 440.
XVI Einleitung.
deutliches Bewusstsein der an den üebcrlieferungen der Vergangenheit
hängende Rathsmeister, ein Mitglied einer seit Jahrhunderten in der
Stadt ansässigen vornehmen Familie, davon hatte, dass mit der neuen
Einmischung des Raths und des Landesherrn in die Erwerbsverhält-
nisse der Pfänner und in das Regiment des Thals auch die seitherige
freie staatspolitische Stellung der Stadt zu dem Landesherm und dem
Kaiser unvnderbringlich verloren gehe. Scheint doch der Landesherr
bis in jene letzten Jahre nicht einmal den Rath bestätigt zu haben.
Alle diese Neuerungen erschienen daher SpittendorflF nur im
dunkelsten Lichte. Er bezeichnet sie als unvernünftig und gewaltsam
und entwirft auch von den städtischen Volksfiihrem nicht eben
schmeichelhafte Bilder. Den Schuhmacher und Rathsmeister Jacob
Weissak nennt er einen groben, unwissenden, unvernünftigen, ver-
wegenen und dummkühnen Mann; und als der andere Rathsmeister
Hans Laub auf dem Wege von Leipzig nach Halle vom Blitz
erschlagen wurde, verzeichnete er in sein Tagebuch dasUrtheil: „Diss
ist ein wunderwerck des allmechtigen gottes, darbey wir seine heim-
liche, verborgene gerichte wol ftirchten mögen" i). Auch dieRäthe der
Fürsten und diese selbst bedenkt er bisweilen mit heftigen Schelt-
worten. Balthasar von Schlieben nennt er geradezu einen Lügner 2),
Andreas Schlegel beschuldigt er, die Freiheiten, Gewohnheiten und
Privilegien der Stadt oflFenbarlich zu vernichten; den Tod des
Erzbischofs Johannes unterzieht er derselben Betrachtungsweise wie
den des Rathsmeisters Hans Laub. „So hoffe ich, der allmechtige,
barmhertzige gott hat uns pfenner auch erlöset von dem bischoffe zu
Magdeburg, genant hertzogk Johan von Beyern . . , der einen unmilden
sinn zu uns armen pfennern mochte haben, und gott der allmechtige
in von dieser weldt zu seynen gnaden nam und erlösete uns armen
pfenner von dem jammer, dazu her uns hette mocht brengen, als man
nach seinem tode erfuhr seinen willen". „Do bischoff Johan in
seinem aller grösten und hertesten sinne was und grosse Ungnade zu
den pfennern hatte, do kam gott der herre und verstörte seinen
willen".^) Und ob wol Spittendorff kurz nach der Wahl des Erzbischofs Ernst
grosse Hoffnungen auf die sächsischen Fürsten setzte, „das sie gar
ehrliche, uffrichtige herren und fursten sind und niemandts gerne vor-
waldigen, sondern die ihren alle ie gerne zu rechter und rechtlicher
antwort und reden kommen lassen"*), und also dem neuen Regiment
mit freudigen Erwartungen entgegen sah, so klagte er doch bald
wider: „mein herre von Magdeburg und das capittel mit dem bischoffe
von Meissen stehen faste nach der freyheit der Stadt; nun solten die
obersten in der Stadt das nicht dulden noch zugeben, sondern anruffen
die von Magdeburg und ander stedte, als die alten vor ihn haben ge-
1) S. 415.
2) S. 412.
8) S. 202. 18G.
'\ 203.
Einleitung. xvii
than... Des wollen leyder diese regierer anss lonnDgen nnd gemeinheit
mit willen nicht thnn, sondern auss grossem gezwange müssen sie zu
Zeiten was darbey thun"i).
So ist also der Rathsmeister Spittendorff ein sehr characteristiseher
Vertreter dieses wolhabenden städtischen Patricierthnms alter Zeit,
dessen persönlichste Interessen so tief mit der alten aristokratischen
Stadtverfasssubg verflochten waren, dass der Untergang der letztem
auch seinen eignen Sturz herbeifilhrte. Denn im 16. Jahrhundert
begegnen uns nur noch wenige der seither im höchsten Ansehn stehen-
den Namen dieser älteren Pf ännergeschlechter. —
Die Schrift unsers Rathsmeisters stellt sich auf den ersten Blick
als eine Art Tagebuch dar, welches zum grossen Theil die unmittel,
baren Tageserlebnisse des Verfassers enthält. Allein Spittendorff hat
seinen eignen Au&eichnungen auch urkundliches Material und Briefe
beigefügt, so dass wir dieselben wol passender als „Denkwürdig-
keiten" bezeichnen können. In den mittleren Theilen des Werkes be-
gegnen uns mehrere Stellen, aus welchen sich ergibt, dass Spittendorf
seine Wahrnehmungen und Bemerkungen häufig sofort nach den Er-
eignissen selbst niedergeschrieben hat. Jenen bereits oben angeführten
Worten ttber die Fürsten von Sachsen hat er das Datum der Nieder-
schrift hinzugefügt: „Geschrieben ufih Ascensionis Domini (23. Mai)
im 76. jhare". Femer klagt er Ende des Jahres 1476: „Ich bin
gantz vorirret, in dieser Sachen zu schreyben, ich höre viel
sagen, das es den pfennem zu frommen sol kommen, und das faste
merckliche schrifte geschehen von hertzogen Ernsten dem eitern von
Sachsen an seinen söhn , darumb weis ich nicht , was ich gleuben
oder schreyben soll, ich werde gantz miströstig mehr zu glauben ....
Geschrieben uffn sonnabent Thomae (21. Dec.) anno 76'^^). Aus dieser
Gewohnheit, den Ereignissen in seinem Tagebuche unmittelbar zu
folgen, erklären sich auch die hier und da auftretenden kleinen
Widersprüche. So heisst es S. 337 (Juni 1478): „Nun die stedte
gingen uff den morgen uffs rathauss. Als sie hinauff kamen, was herr
Appell von Tettaw und der heuptmann Heinrich von Ainmendorff
kommen... Was ir gewerb was, weis ich nicht etc. Diss
was ir gewerb gewest^)..." Kurz nach Ostern 1478 schrieb
Spittendorff eine Stelle nieder, welche er nach der Einnahme der Stadt
nicht in dieser Form abgefasst haben würde: „Ist es sache, dass die
Stadt Halle itzund förder an ihren freyheiten, gewonheiten, alther-
koounen und Privilegien nicht vorkurtzet noch geschwecht wirdt, so
soll man wahrhaftigk gleuben und anders nicht gedencken noch sagen,
denn das gott der allmechtige hat angesehen das gebete der frommen
and das ruffen und seuftzen viel frommer leute auss der gemeinheit,
i) S. 319.
2) 8. 228 £
») S. 337.
Q«ichichtaq.d. Pr. Sachsen. XI.
xym Einleitung.
ans8 den innnngen, auch aoss den pfennern 0 '^ Noeh im Joli des
Jahres 1480 2) bemerkt er, dass einige seiner gefangenen Freunde nach
Kalbe gefordert wurden, nnd fügt hinzn: ),was sie dar erlangen,
wird ein jederman wol sehen^^ Spittendorff scheint jedoch
in der Zeit, wo er den Entschloss fasste, die wichtigsten Tagesereig-
nisse onmittelbar nach ihrem Geschehen zu Papier zn bringen, auch
das Bedürfnis gefehlt zu haben, der Vergangenheit za gedenken,
so weit sie in ihren Folgen in die Gegenwart hineinragte, oder er
hat ältere annalistische Aufzeichnungen noch einmal überarbeitet. Wir
sind wenigstens der Meinung, dass der erste Theil seiner Denk-
würdigkeiten in der vorliegenden Form erst einige Zeit nach den Er-
eignissen angezeichnet ist. Der Anfang selbst verräth schon
durch den ganzen Ton, femer durch die Ai^hlung der Spittendorff
nnd seiner Partei feindlichen Mitglieder des Rathes, dass er nicht
ganz gleichzeitig, ja vielleicht nicht einmal mehr in demselben Jahre
niedergeschrieben ist Femer berichtet der Bathsmeister gleich im
Eingange (Juli 1474) über die Verbindung der Meister im Rath mit
ihren Zunftgenossen folgendermassen: „es war nicht anders, die meister
hatten sich verbunden underlangk und etliche, die vormals in rethen
gesessen hatten, und auch etliche, die uff die zeit mit uns im
rathstul sassen"^). Und auch noch eine Stelle aus dem August
des folgenden Jahres^) weist, wenn sie kein späterer Zusatz ist, auf
eine geraume Zeit hinter den Ereignissen liegende Abfassung hin : „die
underbommeister über dem Deutzschen Born kiesen die vorschleger
über den bomen und bringen sie dan vor bommeister und schöppen
in der pfenner hoffe. Da thun sie ihr recht; das ist aber nun
verändert". Eine Veränderang der Wahl und Praesentation der Ver-
schläger ist durch die Thalordnung des Erzbischofs Johannes vom
28. Nov. 1475 herbeigeführt worden 5); demnach würden also auch
diese in den August fallenden Ereignisse frühstens Ende November
dieses Jahres von Spittendorff in seine Denkwürdigkeiten aufgenommen
worden sein. Aus einer ähnlichen Stelle (S. 182) erhellt ferner, dass
die Aufzeichnung mindestens drei oder vier Wochen nach den Be-
gebenheiten stattgefunden hat. Die Erzählung berichtet hier von Vor-
gängen, welche drei oder vier Wochen vor dem früher geschilderten
Landtage zu Bemburg^) stattgefunden haben. Allein schon in diesen
Theilen wird die Darstellung so ausführlich und ins Einzelne gehend,
dass man nur an eine den Ereignissen sehr nahe liegende, wenn nicht
gleichzeitige Abfassung denken kann.
An eine Veröffentlichung dieser memoirenartigen Au&^ichnungen
1) S. 319.
a):S. 439 f.
») S. 6.
4) S. 70.
ö) Vgl. a 134.
•^ Februar 1476. S. 180-183.
Einleitung.
durch den Druck scheint Spittendorff zunächst nicht gedacht zu haben:
gegen eine solche Annahme streitet , wie schon aus den angeflihrten
Stellen erhellt, der im Ganzen vertrauliche Character der Schilderungen,
welche der'Rathsmeister wol oft nur zu Papier brachte» um sich seiner
schweren Herzensbedi^ngnis zu entledigen. Auch die kurzen lateinischen
und deutschen Gtebetsworte, welche sich bisweilen mitten im Satze, noch
viel häufiger aber am Schlüsse dieser Herzensergiessungen finden , die
Urtheile endlich über Personen und Thatsachen scheinen einer solchen
Annahme zu widersprechen. Femer tragen die Mittheilungen auch einen
anfiEEÜlend fragmentarischen Character, welcher unserer Kenntnis noch
manches vorenthält. An sehr zahlreichen Stellen finden sich die Ab-
kfirzungsbuchstaben „etc.'S jft bisweilen sind alle einzelnen Absätze einer
Seite mit diesen Zeichen versehen. Da wir in der Haupthandschrift
eine späte Abschrift vor uns haben, wäre der Fall nicht unmöglich,
dass irgend einer der Abschreiber, um rascher zum Ziele zu kommen,
die Handschrift auf diese Weise verstfünmelt, und, was ihm unwichtig
erschien, weggelassen hätte. Allein dieser Annahme steht das unge-
mein zahlreiche Vorkommen dieser Abkürzungszeichen entgegen. Da
femer diese Worte nicht nur die Gedankenfolge, sondern auch öfter
den Satzbau unterbrechen, hätte der Abschreiber in diesen Fällen ziemlich
sinnlos gekürzt So lesen wir S. 424: „Der bischoff von Magdeburg
was nicht zum Gybichenstein, und die beide forsten waren uff das
mahl zu Duderstadt und uff dem Eychsfelde gewest, das hatten sie
eingenommen, gingen die rede. Aber etc.'' Wir halten es demnach
für sicher, dass diese Abkflrzungsworte bereits der Urschrift eigenthttm-
lich waren und von Spittendorff angebracht wurden, weil er im
Augenblicke der Aufteichnnng nicht Zeit genug hatte, das Ganze zu
geben, und den Rest einer späteren Ergänzung vorbehielt oder bei der
Leetüre aus dem Gedächtnis ergänzte. Die Worte sind im ersten Theile
ziemlich selten, kommen aber dafür gegen die Mitte und das Ende um
so zahlreicher vor.
Allein eine derartige Ergänzung oder Ueberarbeitung, wie sie
sich der Verfasser vielleicht vorbehalten hatte, hat trotzdem später
nicht stattgefunden. Wir schliessen dies besonders aus einigen Ver-
besserangen und notenähnlichen Zusätzen, welche nur einen ersten
Entwurf^ nicht aber einer bis in die Einzelheiteu genau durchgearbeiteten
Schrift angehören können. So gesteht der Verfasser 8. 162, dass er eine
nur wenige Zeilen vorausgehende Mittheilung unter dem Tage des
heiligen Nikolaus eigentlich unter dem Tage der heiligen Barbara
hätte machen sollen, sich aber versehen habe. Eine ganz ähnliche
Stelle findet sich am Schlüsse der Seite 283. Sie bezieht sich auf den
vorausgehenden Absatz und die beiden nächstfolgenden (S. 284),
welche nach dieser Bemerkung zu den unter dem 6. Januar (S. 283) mit
getheilten Ereignissen gezogen werden sollen. Noch unklarer ist
die Stelle S. 350. Hier scheint das Eingeständnis des Verfassers, sich
versehen zu haben, nur auf die Mittheilung über die Gefaugennehmung
zx Einleitimg.
des Thalvoigts Bezuf? zu haben, welche eigentlich S. 348 am Schlosse
des ersten Absatzes hätte erzählt werden sollen, aber hier nicht mit
ausdrücklichen Worten angeführt ist. Wir verweisen endlich nur noch
auf die Stelle S. 386, welche sich anf die Anknnft der Abgeordneten
von Magdeburg und Halberstadt in Halle bezieht und dem Datum nach
zu S. 382 gehört. Aus dieser letzten Verbesserung geht zugleich am
deutlichsten hervor, dass der Verfasser schon die Abweichung von
der rein annalistischen Aufzeichnungsweise als ein Versehen be-
zeichnet hat.
Erhält das Ganze schon durch diese Kürzungen und Verbesse-
rungen den Character des Bruchstückartigen und Unfertigen, so treten
gegen die Mitte und den Schluss hin auch noch andere Anzeichen auf,
welche die Annahme rechtfertigen, dass Spittendorff nicht im Stande
gewesen ist, die letzte Hand an das Werk zu legen und es der Form
nach abzurunden. So ist es auffällig, dass Urkunden und Briefe ohne
jede Wort- und Gedankenverbindung, bisweilen sogar an unpassender
Stelle eingefügt sind. Wir verweisen in dieser Beziehung auf die beiden
Urkunden aus dem Mai des Jahres 1475, welche zum April 1476 einge-
tragen sindi). Ebenso wenig geschickt ist die Darlegung der Ver-
handlungen im Morizkloster Seite 79 — 85 flF. eingefügt 2). Es
ist femer auffällig, dass der Verfasser, nachdem er S. 139 von dem
Tode des Erzbischofs Johannes (13. Dec. 1475) gesprochen hat, von
S. 141 an die annalistischen Aufzeichnungen wider vom 23. October
dieses Jahres beginnt und auch den Tod des Erzbischofs nochmals
erwähnt (S. 164). So haben wir gewissermassen zwei Recensionen
des Tagebuches aus den Monaten October bis Decemberl475 vor uns,
von denen die erstere die breite, zum Theil urkundliche Darstellung,
die letzte die kürzere annalistische Uebersicht enthält, zu welcher
freilich noch vorher nicht erwähnte Aufzeichnungen hinzutreten.
Daher wird von mehreren Vorfällen an zwei Stellen gesprochen, ja es tritt
sogar eine wörtliche Uebereinstimmung hervor, welche uns S. 87 f. und
S. 101 (Üis sindt unser — Disz sint unnszer) am auffälligsten ge-
wesen ist. Wir stellen in der nachfolgenden Uebersicht die dem In-
halte nach mehr oder weniger übereinstimmenden Theile noch kurz nach
den Tagen zusammen: 24. Oct. S. 93 u. S. 141—142; 25./26. Oct.
S. 93-97 und S. 143; 27. Oct. S. 95-97 u. S. 143-144; 29. Oct.
S. 98 u. S. 144; 31. Oct. S. 98,99 u. S. 144; 6. Nov. S. 99 u. 145; 9. Nov.
5. 100—105 u. S. 145-149; 10. Nov. S. 101—111 u. S. 149—152;
14. Nov. S. 111—128 u. S. 152; 28. Nov. S. 128-137 u. S. 158-160;
6. (4.) Dec. S. 137 u. S. 162; 13. Dec. S. 139 u.;S. 164—167. Bemerkens-
werth ist hierbei noch, dass Spittendorff in der ersten Recension nur
in der dritten Person aufgeführt wird, während derselbe in der fol-
genden von sich in der ersten Person spricht. Es ist daher mög-
1) Vgl. S. 51. 58. 240.
2) Vgl. S. 87. 100 f. 148 f. 15.^.
Einleitong. xxi
lichy da88 der Verfasser in die erste Recension auch fremde Mittbei-
langen verwebt bat, and dass dieselbe ttberbanpt eine Ueberarbeitnng
seiner Tagebncbanfzeicbnongen darstellt, welcbe anmittelbar darad"
noch einmal, in nrsprttnglicberer Gestalt auftreten.
Femer mass bervorgehoben werden, dass nacb den ersten Tagen
des Jnli 1480 die Denkwürdigkeiten plötzlicb aaf das Jabr 1478 za-
rflokgeben, and, dass bier eine Bede mitgetbeilt wird, welcbe Spitten-
dorff wabrscbeinlicb auf dem Tage zu Salze (5. Oct. 1478), wenn aacb
in weit kürzerer Form gebalten bat^). Der Inbalt derselben betrifft die
Vorgänge, welcbe znr Einaabme der Stadt fttbrten, und mass daber
mit denifrflberen Ao&eicbnangen vom Jali 1478 an bis zum 21. Sept
dieses Jabres verglicben werden. Von Seite 450 bis S. 4ö3 erstreckt
sieb ein in diese Rede eingefügtes Stttck, in welcbem ebne weitere
Verbindung die Abgeordneten der Stadt Magdeburg, welcbe nocb
zwiscben den streitenden Parteien vermitteln wollten, redend einge-
f&brt werden. Nacb dieser Bede findet sieb der Inbalt einer Verband-
lung vor Apel von Tettau in Kalbe eingescboben (S. 456 — 459), und
darauf konmit der VerCetsser nocbmals auf die Vor^Uige in Salze zu-
rtlck (S. 459 — 463) und fBgt dann ein kurzes Scblusswort binzu
(S. 463—464).
Spittendorff bat femer aucb Aufzeicbnungen über die ibm
merkwtirdig erscbeinenden städtiscben Ereignisse frttberer Jabre
gemacbt, welcbe uns anscbeinend nur in Brucbstücken aus den
Jabren 1473 und 1474 erbalten sind 2). Diese Stttcke baben je-
docb kein Ganzes mit den vorausgebenden Denkwürdigkeiten gebildet,
sondern sind denselben wabrscbeinlicb durcb Zufall angefügt worden.
Unsere Denkwfirdigkeiten beginnen, wie bereits oben erwäbnt ist 3),
ganz deutlicb mit den jetzt den Anfong bildenden Zeilen. —
Mancber Leser wird freilieb nacb derLectttre des in so tiberreicbem
Masse mitgetbeilten Stoffes das Urtheil fällen, dass sieb Spittendorff in
vielen Punkten babe kttrzer fassen können. Es wird ja nicht leicbt eine
auch nur vorbereitende oder gar ganz ergebnislose Verhandlung während
dieser Unruhen übergangen; viele der gehaltenen Ansprachen und
Reden werden in einer dem Anschein nach wörtlichen Fassung wider-
gegeben. Der Verfasser erzählt mit einer so grossen Ansftlbrlichkeit, dass er
die Hauptfäden, welcbe das Ganze durchziehen, bisweilen durch nebensäch-
liche Mittbeilungen wirklich verdeckt. Allein es sind dies eben Eigen-
thümlichkeiten, welcbe vielen derartigen Aufzeicbnungen anhaften, und
welcbe in ihrer Gesamtheit das schwerfällige und peinliche bürger-
liche Wesen jener Zeit sehr treffend characterisieren. Daher besitzen
auch unsere Denkwürdigkeiten, von dieser Seite betrachtet, einen allge-
meinen literarischen Werth, obwol eine kunstmässige Vertheilung und
Gliederung des Inhalts vermisst wird. Dieser Werth wird noch durch
1) Vgl.LS,':440 455.
2) Vgl Beilage I. S. 465—483.
3) s. xvm.
xxn Einleitang.
die Wärme der DarsteUuog und durch die an vielen Stellen ausser-
ordentlich gefällige und anschauliche Frische der Erzählung bedeutend
erhöht. Spittendorffs Schreibweise ist eben die des naiven epischen
Erzählers und erinnert an vielen Stellen geradezu an Herodot.
III. DiePfännerschaftunddasThal. Auch die Verfassung der
Stadt Halle im Mittelalter bestätigt die sich immer grössere Geltung
verschaffende Ueberzeugung, dass die Veriassungsformen der Städte
auf das innigste mit den Besitz- und Erwerbsverhältnissen ihrer Bürger
und Einwohner zusammenhängen. Auf die Yerfassungsentwickelung
der Stadt Halle hat daher der Besitz und der Betrieb des Salzwerks
wenigstens bis gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts eine Überall
sichtbare und in manchen Verhältnissen entscheidende Einwirkung
ausgeübt. Wie sich dieser Betrieb in früheren Jahrhunderten ent-
widkelt hat, können wir freilich aus Mangel an Quellen nicht mehr
mit Wünschenswerther Genauigkeit darlegen; allein wir werden dafür
durch ziemlich reichhaltige und authentische Berichte aus dem vier-
zehnten und fun&ehnten Jahrhundert entschädigt. Aus diesen ergibt
sich aber ziemlich deutlich, dass diejenigen Bürger der Stadt, welche
ihren Erwerb vornehmlich aus der Salzbereitung zogen, den ersten
Rang in der Stadt einnahmen und in diesem bedeutenden Einflüsse
auch durch die Stadtverfassung erhalten wurden. Sie nannten sich
bereits damals Pfanner. Da Spittendorffs Denkwürdigkeiten ohne eine
Kenntnis dieser Verhältnisse und der damaligen Rathsverfassung über-
haupt nur schwer verständlich sein würden, schicken wir noch
einen kurzen Abriss der pfännerschaftlichen Verhältnisse und zugleich
der RathsverfasRung in dieser entscheidenden Zeit voraus. In Be-
ziehung auf die erstere müssen wir freilich hier wie überall auf Hon-
dorffs Beschreibung des Salzwerks verweisen, welche Dreyhaupt dem
ersten Bande seines Werkes wider einverleibt hat, wenn auch dieselbe na-
türlich mehr die spätere Zeit berücksichtigt.
Die Pfänner d. h. diejenigen Besitzer oder Pächter der Solgüter,
welche sich dem Geschäft des Versiedens der Sole widmeten, bildeten
im fun&ehnten Jahrhundert eine Geldaristokratie, deren Gewerbebetrieb
in manchen Punkten der einer modernen Erwerbsgenossenschaft ähn-
lich war, da viele Ausgaben für die Brunnen, die Siedehäuser und die
Geräthschaften, femer auch die verschiedenen Abgaben eine gemein-
schaftliche, gewiss schon damals sehr schwierige Verwaltung eribrder-
ten. Bereits im Anfange dieses Jahrhunderts war die Vereinigung der
Pfänner eine sehr feste: die Gresellschaft erhielt vom Rathe sogar ein
Panier 1). Beim Eintritt in die Pfännerschaft hatte jeder damals den
Bommeistern achtzig rheinische Gulden zu entrichten, von denen
sechzig an den Rath übergeführt werden mussten. Von den übrig
bleibenden zwanzig Gulden konnte der neue Pfänner seinen Gewerken
ein Essen bereiten lassen 2). Ausserdem aber musste er auch noch
1) Dreyhaupt I S. 110.
2) M..»n Mittheilungen d. Th. S. V. 1.2 S. 84.
Einleitung. zxin
eine nicht unbetiächtlicbe Summe direct an den Rath abflibren ^). Von
jenen acbtzig Gnlden scheint indessen der Rath eine Zeit lang nor die
Hälfte erhalten zo habcD, weshalb gerade dieser Punkt zu den streitigen
gehörte. Diese Einnahmen der Pfänner waren eine geraume Zeit
hing gesanunelt, und das Geld der Sicherheit wegen zur Aebtissin von
St GteoTg in Glancha gebracht worden; aliein die Pfänner mussten
es endlich dem Rathe ausliefern. Nur wirklich in Halle ansässige
Bfh^er konnten in die Pfännerschaft eintreten, und es war sogar den
Bürgern bei hoher Strafe verboten, Pfannen ,,um auswendiger Leute
Geld'^ zu kaufen oder ,,von auswärtiger Leute wegen in Lehn und
Schrift** zu nehmen. Die Frage, ob Pfänner schon vor der Neuordnung
der Verhältnisse durch die Erzbischöfe Johannes und Ernst auch
andere Grewerbe betreiben durften, scheint im Allgemeinen bejaht
werden zu müssen, wenigstens kommen Brauer und Gewandschneider
als Pfänner vor. Dagegen besassen zahlreiche Mitglieder der Innungen
und der Gemeinheit auch schon damals Solgüter, ohne dass sie sich
in die Pfännerschaft aufiiehmen Hessen. Sie sassen „auf ihren Aus-
leuften*' und durften nicht sieden.
Die obersten Beamten und Vertreter des Thals waren die drei
rechenschaftspflichtigen Bommeister (Oberbommeister), welche ihr Amt
ein Jahr verwalteten *). Sie wurden in den diesen Wirren voraus-
gehenden Jahren und auch noch 1475 im Chor der Gertrudenkirche
durch die Schoppen im Thal gewählt^). Schon im 15. Jahrhundert
besassen zwar die Pfänner nicht mehr das ausschliessliche Recht auf
das Bornmeisteramt, sondern es konnten auch Mitglieder der Innungen
und der Gemeinheit in dasselbe gelangen; doch scheinen sie sich in
den zwei Jahrzehnten vor diesen Unruhen, so weit es sich wenigstens
aus den Namen erkennen lässt, in dem einflussreichen Amte beharrlich
behauptet zu haben. Im Jahre 1476 wurde jedoch ein Mitglied der
Gemeinheit und ein Zunftmeister erwählt. Den Bornmeistem liegt
insonderheit die Vertretung der Interessen des Thals im Rathe ob, zu
dem sie selbst gehören. Sehr merkwürdig ist, dass das Bestätigungs-
recht ihrer Wahl den Meistern der Innungen und der Gemeinheit zu-
stand, wie umgekehrt auch die Bommeister die Wahl der Meister zu
genehmigen hatten^). Im Jahre 1478 wurde den Bornmeistem die
Rathsfähigkeit entzogen.
Die Verwaltung des Thals im engern Sinne führten die vier Vor-
steher, von denen zwei durch die Bommeister unter den Schoppen des
Thals und zwei von den Gewerken und aus denselben gewählt
wurden^). Die Vorsteher des Thals hatten unter anderm die wichtige
1) Neue Mittheilungen P S. 88.
2) Neue Mittheilungen a. a. 0. S. 68. 66.
8) Vgl. S. 47 ff.
^) Neue Mittheilungen L^ 66. ,,Die meystere soUen nymande czu ön zihn an«
der hommeistere willen vom tale, noch die bommeistere vom tale ane der meystere
wiUen, noch örer nyrkeyn sal volge gebin ane des andirn wiUen.^^
ö) Vgl. a 70.
XXIV Einleitung.
Verpflichtang, die Fronsole aafzanehmen and ihrer Bestimmung zuzu-
führen. Sie mussten die Berechnung derselben dem Bomscbreiber
zustellen, welcher vor Bommeistern, Schoppen und Gewerken
Rechenschaft ablegte. Diese Fronsole wurde dann den ein-
zelnen Eothen gegen Bezahlung zugeführt und hier verarbeitet. Die
Gegner derPfänner stellten die Behauptung auf, dass sich die letzteren
gerade an ihr in gähz unrechtmässiger Weise bereichert hätten. So
ward der Ertrag der Fronsole, Nikiaussole, Austragesole und Amt-
pfannensole des Jahres 1473 mit 1045 Schock und 2 Groschen berech-
net, während die Empfänger derselben nur mit 548 Schock 14 alten
Groschen in der Rechnung aufgeführt waren. Die Erträge dieser Solbeztlge
wurden theils zur Bezahlung der Arbeiter und Beamten, theils zur
Unterhaltung der Kothe, der öffentlichen Gebäude und der nothwen-
digen Gerätbschaften verwendet oder dienten geistlichen und milden
Zwecken. Noch grössere Vorwürfe zogen sich die Pfänner durch einen
Brauch zu, welchen man mit dem herkömmlichen Ausdrucke „in den
Beutel fronen^' bezeichnete. Man beschuldigte die Bornmeister und
Vorsteher des Thals, dass sie den Brunnen nach ihrem Belieben
Sole entnonmien und dann versotten und den Erlös „in ihren
Beutel gesteckt" hätten. Nach der Vertheidigung der Ptanner, welche
Hans von Waltheim führte, verhielt sich jedoch die Sache tblgender-
mass3n. Die Bornmeister Hessen in der Zeit, wo sie den Schoss im
Thale einnahmen, aus den Brunnen Sole ziehen und kauften für den
Ertrag Wein und Bier, denn sie mussten ja doch während dieser amt-
lichen Thätigkeit einmal trinken. Dem Anschein nach handelte es sich
um ziemlich hohe Beträge, und es war auf jeden Fall auffällig, dass
sie niemals in Rechnung gestellt waren. Die Vertheidigung machte
geltend, dass es eine alte Gewohnheit sei, gestand aber auch ein, dass
die Bornmeister vier Wochen über dem Geschoss sassen, und dass sie
auch denjenigen schenkten, welche ihnen den Schoss brachten. Der
Rest des nicht vertrunkenen Geldes wurde übrigens bei der Abliefe-
rung des Schosses auf dem Rathause den Kämmerern eingehändigt.
Nach Thalrecht aber war es strengstens verboten, Sole zu ziehen, ohne
dass man eine Berechtigung vorweisen konnte. Ja nicht nur unserem
Chronisten zu Folge stand sogar Todesstrafe darauf i).
Das Thalgericht unter dem Salzgrafen als Vorsitzenden zählte 9
Schoppen 2) ; zu demselben gehörten auch die drei Bornmeister. Die
Schoppen des Thals wechselten jährlich; seit dem Jahre 1482
finden sich jedoch in jedem Schöppencollegium auch zwei Mitglieder
aus dem vorigen Jahre (alte Schoppen). Als eiast im Thale eine
Körperverletzung mit tötlichem Ausgange vorkam, wurde der Leichnam
vor die Bank im Thale gebracht, und durch den Salzgrafen und fünf
Schoppen ein Nothding ohne Bommeister gehegt, weil die alten Born-
1) Vgl. a 121 und die Urkunde des Erzb. Ernst vom 24. Sept 1482, Hon-
dorff (Dr. I.) S. 173.
^ Die Sdiöppenverzeichnissc beginnen mit dem Jahre 1479.
Einleitimg. xxv
meister ihrer Eide erlassen, und die ncaen noch nicht bestätigt waren.
Dag^en weigerten sich die Schoppen dem Salzgrafen gegentlber ein
gewöhnliches Ding ohne Bommeister abzuhalten. Bommeister und
Schoppen haben auch im Pfännerhofe Gericht gehalten und Verwal-
tnngsgeschäfte erledigt. Hierher entboten sie die Unterbommeister
mit dem Thalvoigt und den Knechten zur Rechenschaft tlber die Sole,
welche die letzteren die vergangene Woche gezogen hatten.
Von grosser Bedeutung war diejenige Behörde, welche festzustellen
hatte, wie hoch sich die Unkosten bei der Salzbereitung beliefen, und
somit wenigstens indirect auch den Salzpreis bestimmte, die vier von
den Unterbommeistem über dem Deutschen Born ernannten Ver-
Schläger 1) (VorschJäger). Man erwählte hierzu sowol Bürger wie
IJicbtbürger, und die letzteren scheinen von denPfännem sogar bevor-
zugt worden zu sein, weil man leichter auf sie einwirken konnte. Die
Verschläger wurden in dem PiUnnerhofe vor Bommeistern und Schoppen
vereidet, dass sie .jederman gleich verschlagen und dabei besonders die
Holzpreise in gebUhrende Berücksichtigung ziehen wollten. Sie mussten
in ein Koth gehen und versuchen, wie viel Holz und Sole man zu
einem Werke bedurfte, und wie hoch sich die übrigen Unkosten be-
liefen. Ihren Anschlag reichten sie dann dem Unterbommeister ein, welcher
ihn an den Bomschreiber, den eigentlichen Rechnungsbeamten des
Thals, zu bringen hatte.
Die Salzbereitung im engem Sinne lag den Wirkern ob. In der Regel
hatte wol jedes Koth einen Wirker, welcher im persönlichen Lohnver-
hältnis zum Besitzer oder Inhaber des Koths stand. Die Wirker standen bei
ihren Herm in Jahreslohn. Die übrigen Arbeiter werden als Knechte,
Bom- oder Hallknechte, Wochenknechte, Hallbuben, Hallvolk, niemals
aber mit dem latinisierenden Ausdmck Halloren (Hallorum) bezeichnet;
manche fUhrten auch die ihrer besonderen Beschäftigung entsprechen-
den Bezeichnungen als Aufträger, Lader, Stopfer, Abschläger u. s. w.
Von einer genossenschaftlichen Vereinigung der Salzarbeiter ist in
jener Zeit nicht die Rede; vielmehr erscheinen sowol die Wirker wie
die Bomknechte als vollständig frei geworbene Arbeiter, welche um
Jahres-, Wochen- oder um Tagelohn dienten. Im Jahre 1474 erhoben
sie die Forderung einer Lohnerhöhung: viele Arbeiter brachten ihren
Junkem die Schlüssel ihrer Kothe und weigerten sich, unter den alten
Bedingungen weiter zu sieden. Sonntags am 13. November desselben
Jahres beriefen sie darauf eine allgemeine Versamlung in das heilige
Grab in der Halle, um weitere Pläne zu fassen. Sie sendeten ferner
acht Vertreter an den Rath, welche unter anderen Klagen auch die
wegen der Herabmindemng des Lohns vorbrachten. Der Rath befahl
ihnen jedoch bei einer Strafe von 50 Mark, die Arbeit wider aufzu-
nehmen oder die Stadt zu räumen, und wol der grösste Theil der Un-
zufriedenen ging wider an die Arbeit. Im Jahre 1476 stellten abermals
1) Vgl S. 149.
XXVI Einleitung.
alle Jahrknechte über der Metritz die Arbeit ein und sachten eine
Lohnerhöhung nach. Wirker und Bomknechte erschienen vor dem
Rathe und forderten geradezu die Verdoppelung ihres bisherigen Lohns.
Während man dem Wirker bisher 6 Schwertgroschen die Woche ge-
zahlt hatte, sollte der Wochenlohn in Zukunft auf 6 grosse Groschen
festgesetzt werden. Ausser ihrem Lohn bezogen die Arbeiter von den
Fuhrleuten noch Trinkgelder, welche nicht unerheblich gewesen
zu sein scheinen. Ihre Beschäftigung war also eine ziemlich einträg-
liche. Die PtUnner hegten übrigens den Verdacht, dass der Rath
selbst im Geheimen die Unzufriedenheit der Arbeiter schtlre. — Der
gewöhnliche Versamlungsort der im Thale beschäftigten Personen
scheint die Kirche oder Kapelle des heiligen Grabes gewesen zu sein.
Hier nahmen die Arbeiter die Befehle des Baths entgegen, wenn es
derselbe nicht vorzog, alle insgesamt oder wenigstens zahlreiche Aus-
schüsse von zuweilen 20 Mann auf das Rathaus zu fordern. Man ge-
winnt femer an keiner Stelle der Aufzeichnungen Spittendorflb den
Eindruck, als ob sich die Arbeiter noch durch ein besonderes national-
slavisches Band vereinigt geftthlt hätten. Der Ausdruck „wendische
Salzknechte^S dessen sich neulich noch Hehn^) bedient hat, ist fllr
die Arbeiter dieses Jahrhunderts völlig bedeutungslos. Halle ist damals
seiner Bevölkerung nach eine niederdeutsche Stadt; noch in jener
Zeit wurde das Hochdeutsche nicht von allen Klassen der Bevölkerung
verstanden ^). Einer alten Ueberlieferung nach hat man in diesen Saal-
gegenden seit dem J. 1327 das Slavische vor Gericht nicht mehr ge-
sprochen.
Das in grossen Pfannen gesottene Salz wurde nicht nach Gewicht,
sondern stückweise verkauft. Diese Stücke sollten eine gleiche Grösse
besitzen und mussten daher von Zeit zu Zeit gemessen werden. Dann
wurden die Stücke zerbrochen, und das Salz über den Salzscheffel ge-
messen. Da nun aber die Fuhrleute derartiges Salz nicht gern aus-
führten, und den Pfännem an diesem Messen nicht viel lag, so ist es
Jahre lang unterblieben, was dann zur Folge hatte, dass die Stücke
sehr ungleich wurden. So behauptete man im Jahre 1475; dass das Salz
zuletzt 1471 , zuvor aber in vielleicht zwanzig oder dreissig Jahren
nicht wäre gemessen worden. Im Jahre 1474 wurden 35 gezeichnete
Eimer Sole zu einem Stück Salz aus dem Fasse in die Pfanne geftUlt
und versotten ; und in demselben Jahre bestimmte man den Preis eines
Stückes Salz auf 12 Schwertgroschen oder 6 grosse Groschen ; von den
letzteren rechnete man damals 23 bis 24 auf einen rheinischen Gulden.
Vier Zober Sole Hessen diejenigen giessen, welche gutes Salz be-
reiteten ; um kleines Salz herzustellen, bedurfte man kaum dreier Zober.
Die erzbischöfliche Regierung verlangte aber sogar, dass 5 Zober ge-
gossen werden sollten. Das ungleiche Sieden rechnetej^ der den
M Hohn, das Salz a 58.
2) VgL S. 272, 273.
Einleitung. xxvn
Pfännern feindliche Stadtrath viel weniger den Wirkern, als ihren
Herren zu; man erblickte darin eine anrechtmässige Bereicherang der
Pfänner zum grossen Nachtheile der Stadt selbst Die auswärtigen Ab-
nehmer des Salzes wandten sich ans diesem Grunde an andere Orte,-
and die Fuhrleute umfuhren die Stadt, wie man sich ausdrückte.
Gerade in diesem ungleichen Sieden bestand daher ein schwerer Vor-
wurf des Rathes gegen die Pfänner.
Eün ganz eigenthtlmlicher Brauch war, dass man zu gewissen
Zeiten, d. h. wenn ein beträchtlicher Vorrath von Salz in der Halle
vorhanden war, das Sieden ganz einstellte und Kaltlager hielt, wie
man es nannte. Da der Preis des Salzes von den Thalbehörden be-
stimmt wurde, und die einzelnen Pfänner natürlich nicht unter den-
selben herabgingen, so entsprach zu Zeiten der Absatz nicht der Fülle
der I^duction, und man stellte dann das Gleichgewicht zwischen
beiden dadurch her, dass man die Brunnen ruhen oder stehen Hess
und Kaltlager hielt. Es war das natürlich nur möglich in einer Zeit,
wo die hallischen Salzproducenten keine bedeutende auswärtige Gon-
currenz zu fUrchten hatten, denn die nächsten Salinen zu Salze und
Stasfurt scheinen Halle damals eine solche nicht bereitet zu haben.
Allein auch dieses E^ltlager wurde den hervorragenden Pfännern
Übel ausgelegt. Man warf ihnen vor, dass sie nur ihrer Freunde
halber, welche kleines Salz hätten, Kaltlager halten Messen ; die Gäste
mttssten dann zu ihrem eignen Schaden auch das kleine Salz laden.
Ja man sagte geradezu, dass das kleine Salz gewöhnlich mehr von
den obersten und reichen, als von den ärmeren gesotten würde.
Die meisten Pfänner bewirthschafteten ihre eignen Solgüter durch
einen Wirker. Zu diesen gehörte z. B. auch Spittendorff. Andere aber
hatten nicht nur diese; sondern auch das Koth gepachtet, und die Ein-
nahmen dieser Pächter sollen nun besonders zwischen Weihnachten und
Palmsonntag nicht sehr hoch gewesen sein. Der Ertrag einer Woche
wird einmal auf durchschnittlich 42 Werk i) für jeden Pfänner ange-
geben; allein es mussten sich, unserm Gewäbrsmanne zu Folge, andere
auch mit 30, ja mit 20 Werk die Woche begnügen : nur wenige, nach
Spittendorfib Versicherung kaum 10 Pfänner erreichten die Woche
45 Werk.
Gewisse Solgüter gehörten zu bestimmten Kothen, allein es gab
aach Siedehäoser, bei denen sich keine Güter befanden.
Das Brennmaterial bestand nicht ausschliesslich aus Holz und Stroh,
welches die Bauern der Umgegend zuführten, sondern auch damals
wurde bereits und zwar seit längerer Zeit Kohle gebrannt.
Wie das Thal seine eigene Gerichtsbehörde hatte, so war es auch
einer besonderen Polizeibehörde unterstellt, welche ganz unabhängig
vom Bathe war, und die allgemeine Aufsicht über das Ganze führte.
M Ein Werk betrug später 36 recht geeichte Fülleimer oder 2 Stück Sahs,
Hondorff (Dr. I.) S. 60, 63,
xxvm Einleitung.
An der Spitze derselben stand der Thalvoigt: anter seiner Aufsicht
befand sich* das Gefängnis and der Stock.
Obwol nun die Pfännerschaft ihre Interessen bis in das achte
Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts ziemlich selbständig verwaltete
und fast ein besonderes Gemeinwesen neben dem der Bergstadt
bildete, so drang doch der Einfluss des Raths gegen das Ende dieser
Zeit immer weiter vor: je weniger die Pfänner im Stande waren, ihr
Uebergewicht im Rathe zu behaupten, um so weniger konnten sie
sich auch der Eingriffe des letzteren in ihre eignen Erwerbs- und
Standesangelegenheiten erwehren.
Die Rathsverfassung im fünfzehnten Jahrhundert. Aus
dem in Beilage VII abgedruckten Rathsverzeichnisse ergibt sich, dass
seit dem Jahre 14^ il der Rath 12 Personen zählte, wie in Magdeburg
schon seit dem Jahre 1238 1). Von diesen werden seit dem Jahre 1411
die beiden ersten als Rathsmeister (Bürgermeister) bezeichnet. Auch
dieser Rath war jedoch keineswegs ein voUständig aristokratischer,
sondern umfasste bereits Vertreter der Gemeinheit und der Zünfte.
Doch wird man nicht fehlgreifen, wenn man zum wenigstens die in
den vier ersten Stellen angeführten Personen als Pfänner betrachtet.
Als Beweis, dass wir bereits im vierzehnten Jahrhundert Innungen und
Gemeinheit im Rathe vertreten finden, mag die Urkunde des Raths vom
8. Mai 1314 dienen 2), in welcher sich die höchste Stadtbehörde selbst
mit den Worten: „Nos consules, scabini montis et vallis, unionum
magistri ac universi opidani in Hallis^' bezeichnet. In dieser Urkunde
werden zuletzt 8 Personen aufgeführt, die jedoch keineswegs etwa den
vorher genannten Rath bilden. Die Willkür vom Jahre 1314 ferner
wurde schon von den Siegeln der 6 Innungen beglaubigt^). In dem
Verbündnis der Stadt Halle mit der Stadt Magdeburg ^) vom Jahre 1324
ist die erstere vertreten durch „die schepen, die ratmanne und die vif
meistere von den groten vif inninghen unde die borgere ghemeyne
von Halle^^ Doch bleibt uns in diesen Rathsverhältnissen noch
manches dunkel, wie es z. B. auffällig ist, dass im Jahre 1327 nach
den Schoppen 36 Rathmannen und ausserdem noch die vom Thale,
die vom Berge, die Innungsmeister und die gemeinen Bürger genannt
werden^). Möglicher Weise haben die Innungen diese Stellung im
Rathe gerade während der beiden ersten Jahi-zehnte des 14. Jahr-
hunderts erst erlangt. Darauf scheint sich auch eine unklare ört-
liche Ueberlieferung zu beziehen, nach welcher im Jahre 1316 zum
ersten Male ein Rath gewählt worden sein soll^).
*) Hoffmann, Gesch. der St. Magdeburg I. 207.
2) Dreyhaupt I. 728.
3) Dreyhaupt IL 303 f.
*) Dreyhaupt I. 55.
6) Dreyhaupt I. 62 t
^) Kresse's handschr. Annalen B. I. Bl. 381^' Vgl. dazu Lambert, da«
hallische Patriciat S. 78 ff.
Einleitung. zxix
Dieser ans 12 Personen bestehende Rath des fnnfeehnten Jahr-
hunderts wechselte jedes Jahr, und meist erst im vierten Jahre erscheinen
hier und da dieselben Personen in Rathsstellen wider. So ist z. B.
Hans Gysike (Gysecke, Gyske) erster Rathsmeister in den Jahren 1401,
1404, 1407, 1411 und erscheint während der dazwischen liegenden
Jahre in keiner Rathsstelle. Drebes Sever finden wir 1401 in
dritter, 1405 in zweiter, 1408 und 1413 in der ersten Stelle; Rathmar
Ton Stein war 1403, 1^ und 1410 erster Rathsmeister, gehörte aber
in den dazwischen liegenden Jahren dem Rathe nicht an.
Diese VerfajBsung erlitt jedoch im Jahre 1427 dadurch eine tief-
gehende Veränderung, dass die Zünfte und die Gemeinheit eine erhebliche
Verstärkung erhielten und als eine Art Gegengewicht gegen dieselbe
die ersten Vertreter und Beamten der Pfänner, die drei Bom-
meister (Oberbommeister), noch zum Rathe hinzugezogen wurden,
welcher nun im Ganzen auf 30 Personen anwächst. Welche Veran-
lassung dieser Veränderung zu Grunde liegt, hat sich freilich bis jetzt
noch nicht mit erwünschter Deutlichkeit nachweisen lassen. Drey-
haupts Darlegung (II. 326), „nach welcher 30 aus den vier Vierteln
der Stadt erwählte Bürger in den Rath aufgenonunen werden mussten,
worauf immer einer nach dem andern aus den alten Geschlechtem ver-
dmngen, und andere von der gemeinen Bürgerschaft und Innungen
eingeschoben worden'^ ist, wie das Rathsverzeichnis deutlich ergibt,
sehr unklar und verworren.
Der grosse oder weitere Rath besteht vom Jahre 1427 an bis zum
Jahre 1478 aus 30 Personen, welche sich in drei Gruppen scheiden : zu
dem aus 12 Personen bestehenden engeren oder sitzenden Rathe treten
ausserdem 18 zu den Rathssitzungen entbotene Bürger, 15 Vertreter der
Gemeinheit und Innungen mit den 3 Bommeistem, hinzu. Nach Drey-
haupts Versicherung haben die Zünfte und die Gemeinheit in den
Wirren unter dem Erzbischof Günther, welche zur Belagerung der Stadt
fllhrten, Gelegenheit zu einer solchen Verstärkung ihres Einflusses ge-
funden. Auf jeden Fall aber hat auch die Fehde, in welcher die
Stadt sich damals mit dem erzstiftischen Adel befand, dem aristokra-
tischen Begimente der Pfänner Zugeständnisse abgepresst. Wol mög-
lich, dass der gewaltige Stadthauptmann Henning Strobart seine Hand
gleichfalls im Spiele gehabt hat. Aus derselben Zeit, vom Jahre 1428,
stammt eine Willkür, welche sich jedoch ihrem Gesamtinhalte nach der
Kenntnis der Forscher bis jetzt entzogen hat. Auch Dreyhaupt hat
nur ein Bruchstück derselben in den Händen gehabt, welches er aber
leider nicht einmal ganz hat abdrucken lassen. Der von dem ver-
dienten Forscher mitgetheilte Anfang dieser Willkür ist merkwürdiger
Weise mit einer gereimten Vorrede versehen und führt uns darauf
gleich im ersten Abschnitt die drei Glieder des damaligen Raths
vor. „Dy ratmanne und meistere suUen alle tage uff das
rathuifö gehin... und die bornmeistere sollen ouch, wen ör dy
ratmanne und meistere bedorffen, obir das, das sye sust phlegene
Einleitimg.
uff das rathus zu gehende, ailezit gohin^y^. Aus der Rathsliste des
Jahres 1427 (S. 507) geht hervor, dass die vier Pfarrgemeinden
(Gemeinheiten, Gemeinheit) je 2 Vertreter in den weiteren Rath ent-
sendeten. Auf diese folgen hier 7 Zunftmeister. Da die Zuziehung der
Bornmeister zu den Rathssitzungen ausdrücklich in das Belieben des
Raths gestellt war, so ist in den Urkunden dieser Zeit gewöhnlich nur
von den Rathmannen und Meistern als der offiziellen Behörde der
Stadt die Rede^). Ja bisweilen findet sich sogar der nicht ganz cor-
recte Ausdruck: Rathmannen und Meister der Innungen. Doch werden
auch die Bommeister als ein Glied des Raths ausdrücklich erwähnt.
So treten in der Streitsache wegen des Neujahrsmarktes zu Leipzig
im August 1469 vor den Propst des Klosters Neuwerk die ehrsamen,
weisen und vorsichtigen Hans Klucke, Hans Eritzin, Raths m eis ter,
Hans von Waltheim, Benedictus Polcke, Bornmeister, und Peter
Numan, Curth Habich, Hans Botticher und Wentze Steube, Meister
der Innungen und Gemeinheit an Statt und VolUnacht des ganzen
sitzenden Raths der Stadt Halle ^). Ueberall also, wo in dieser Zeit
von den drei Gliedern des Raths die Rede ist, sind darunter die Rath-
mannen, die Meister und die Bommeister zu verstehen. Für die Jahre
1428, 1430 und 1431 fehlen die Namen der Bornmeister. Diese drei
Rathsglieder regieren nur ein Jahr, aber nicht etwa abwechselnd, wie
man sich daswol gedacht hat, und treten dann insgesamt ab, worauf
Neuwahlen erfolgen.
Allein auch dieser Antheil der gesamten Bürgerschaft an dem Regi-
ment und der Verwaltung der Stadt ist unter den grossen Wirren während
der Regierung des Erzbiscbofs Günther noch nicht für ausreichend erachtet
worden. Als der Rath im Jahre 1434 auf dem Concil zu Basel sich dem
Erzbischof Günther unterworfen hatte, sagte sich die Gemeinde von ihm
los und nahm ihn sogar gefangen^). Die Stadt erneuerte darauf ihr
Bündnis mit Magdeburg, und der Rath zu Magdeburg stiftete unter
den streitenden Parteien seiner verbündeten Schwesterstadt wider Ruhe
und Frieden, indem er eine ausserordentliche Commission von 30 Ver-
trauensmännern einsetzte, an deren Zustimmung der Rath bei der näch-
sten Rathswahl und bei allen seinen Beschlüssen gewiesen wurde. Wir
theilen, da diese Verhältnisse im Einzelnen noch sehr wenig bekannt sind,
die auf lUteren Berichten beruhende Darstellung einer späteren Chronik^
1) Dreyhaupt U. 303.
2) Dreyhaupt H. 802. 473, 474.
3) DrevhauptlL 42. — In dem xnitgetheilten Verzeichnisse der Rathspersonen
(S. 507--518) nehmen die Meister die SteUen 13-27 ein.
4; Dreyhaupt I. 117 f.
5) Papierhandschrift der Grftfl. Bibl. in Wernigerode Zh. 65. F. 378 Bll. Die
noch nicht näher untersuchte Chronik scheint theilweise ein Werk eines hallischen
Bürgers Seidonschwanz aus dem Anfange des 16. Jahrh. zu sein, enthält aber trotz-
dem gute und sehr ausftlbrliche Nachrichten über die hallische Geschichte des 15.
Jahrhunderts. Die SteUe findet sich Bl. 159'»— 161**.
Einleitung.
mit und fBgen ausserdem den Wortlaut der Vergleiehsurkunde, welche
der Rath yon Halle ausstellte, in der Anmerkung hinzu.
(Jahr 1434). „In demselbigen jare liesz der bischoff tou Magdeburg ein
teil burger yon Halle, die die namhafftigesten waren^ wol bey XL, vor das
concilium zu Basel laden, darumb santen die von Halle vor zu vor-
boren, wes her sie schuldigen wolde. Do hatten dieselbigen zcwene,
die also gesant waren, teidinge mit deme bischoye, also das sie den
Ton Magdeburg keine hulffe thun solden, den in Sachen, do sie mit
rechte inne überwunden weren. Und deme bischoye yon Merseburg
wart daruff beyolen yon deme concilio, das er die yon Halle daruff
auss deme banne solde lassen, und der bischoff gab on daruff die ab-
Bolucion. Ditzs teidigete der rath yon Halle alles hinder der gemeine
und ane oren willen. Die innunge und die gemeyne hatten yor dem
rathe zugesaget und sagen lassen, sie wolden yon den yon Magdeburg
ungescheiden sein, bosse und guth mit on leiden und die briye halden,
do sich ore eldem lauge zeit zuyor inne yorbnnden hatten. Darumb liess
der rath die gemeine und innunge uff das rathaus yerheischen und fragete
izlige parteie besundem, ab sie des deme rathe beystehen wolden. Das
worden ein teil partigen eyns mit on, und die meiste parteie yon den
ionungen und yon der geraeine, die das mit furchten thun musten, die das
sust nicht gethan betten, wen worumb ? Die jenen, die uff das mahle zu
den rethen pflagen zu seine, die furchten den bischof sere und die
(den!) uszwendigen; und die burger, die on weddir waren, die yor-
treben sie ein teils ausz der Stadt und gaben on or burmahl weddir, ein
theil weisten sie auff die thorme, etzliche stecketen sie in der dempnitz,
etzliche, die legten sie in or husz und tatten on mancherley yordrisz,
das ein teil yaste widder ore gescbworne willekor was. Hirumb wart
grossze zcweytracht zcwuschen deme rathe und der gemeyne, also das
der rath der absolucion nicht dorffte lassen uszgehen nach gebrauchen
und hielden das yerholen (yerholden!) yor (von!) der gemeyne und
auch yor deme ganzen rathe, sundem der heimliche rath, der wüste
die geschieht alleine.
Diesse zcwietracht yomommen die yon Aschersleye und ritten zu
den yon Halle, eine sothane zcweytracht underzunemen, und namen
das uff, und dieselbigen yon Aschersleye yorbotten zu sich die yon
Magdeburg, Braunschwig, Halberstadt und Quedlinburg. Die alle yon
stundt zu on gein Halle ritten ; die yon Halle hatten sich uff das mahl
mit den gnanten stedten und dorzu mit yil stedten mehr yorbunden
zusampne, ufflouffte in den stedten zu wehren und oren yinden wed-
der zu stehen, und yiel meher ander Sachen etc. Also teidigeten die
gnanten rethe der stedte zcwuschen dem rathe, den yom tale, Innungen
und gemeinheit, das sie yon beiden teilen allen Unwillen, zcweytracht
und scheel satzten uff den rath zu Magdeburg, und wie sie das
scheiden wurden, das wolden sie halden ane widdersprache. Und der
rath solde der absolucion nicht gebrauchen, so lange das die sache
auazgesprochen wurde etc.
Einleitung.
Nach sancte Michaelis tage, do santen die von Magdeburg die oren
geiD Halle, do sie sothane sache entscheiden solden, und der rath
liesz allen bargem Torbotten in das barfiisszercloster. Do qaamen
die von Magdeburg und horten die schulde, die die vom tale, innungen
und gemeinheit Widder den rath hatten, und brachten das vor an den
rath und horten auch des raths antwort, und sie blieben des aber von
beiden parten bey denseibigen von Magdeburg. Und die von Magde-
burg Hessen sich alle schulde schrifftlichen Vorzeichen und bescheyden
on allen des dritten tages widder in dasselbige closter. Do tatten sie
den aussprach in kegenwertigkeit des rathes und burger gemeine i).
>) In Folge dessen steUte der Rath eine Urkunde aus, in welcher es heisst:
. . . „imd uff daz, daz man czwusschen uns, dem rathe, und unszir vorfam,
den von dem tale, inungen und gemeynheiten zcu ganczer frimtschafft und gloubin
komcn möge, so haben wir uns vom tale, inungen und gemeinheiten mit unszerm
rathe von HaUe semitlichin vortragen, daz man sal dissem keynwirtigem rathe
zcu hulffe gebin uz dem tale, uz inungen und uz gemeynheit drissig bederbe man,
die darczu bequeme imd nutcze sin, die sollin zcu den heiligen sweren, daz s^ dem
rathe unde der stad HaUe beste wollin helffin rathen nach oren besten synnen und
den rath nicht meldin, und woUin daz nicht lassln durch lieb, durch leit noch
durch neynerleye sachin willin, daz on got zo helffe und die heiligen. Unde wir
ratmanne, bommeistere und meistere der inimgen und unszor nachkomelinge
soUin keyne sachin, dar der stad icht macht an belegin ist, handeln adir thun,
wir sollin die drissig manne uff unszer rathusz darbie vorbotten und dar denne
mit der drissig manne willen und folbort unszer stad HaUe bestes rathen und
thun, unde wen man nu zcu disscr nehistkomenden vasten die nuwen ratluthe
kiesen und bestetigen sal, darzcu sollin wir von dissem keinwirtigem rathe zu
hulffe nemen die drissig man, die uns bereite zcu hulffe gegebin sin, und mit on
eintrechticlich nuwe ratluthe kiesen und die zcu ambachte bestetigen, als daz
unszer stad HaUe nutze und eben ist, unde solün mit dem rathe zcu den heiligen
sweren, daz sy sulche uf^tzers, als hirvor uff die czedele und tedinge, die zcu
Basel gemachit waz, berurt ist, zcu dem rathe noch zcu anibachten nicht kiesen
BoUin. Und wen die nuwen ratluthe also gekom und zcu ambachten bestetigit sin,
denne sollin die drissig manne des kores abewesen, und der rath sal denne vort^
mer den rath kiesin unde bestetigen unde unszer stad verwesen unde regim, als
daz von alder gewonlich gewest ist, doch also daz die vorgnanten drissig manne
bie oren eiden bliebin soUin, die wiele daz sie lebin, und sollin den ratmannen,
bommeistem und meistern der inungen zcu Halle unszer stad beste helffin
rathin, darzcu sie der rath von HaUe vorbotten sal. Unde wenne sy die vorberurten
drissig manne zcu sich, zcu dem rathe vorbotten, so soUin sie bie oren eiden zcu
dem rathe komen; und ab man von dissen drissig mannen einnigen zcu ratmanne
köre, uzgnomen die scheppfin, die sal man zcu ratmannen rucht kLesen, simdir zcu
bommoistem imd den drissig mannen mag man s^j wol kiesen, der (die!) denne
also gükorn wirt, der (diel) sal den köre liedin und zcu dem rathe sweren, als
daz gewonlich ist, doch solde der in den eiden bliebin, die er zcu den drissig
mannen getan bette. Wer es ouch sache, daz disser iissig manne einich ver-
stürbe ac&r sich verboste adir sich mit siner inun^ vorwandelte adir uz eyner
Sfarren in die andere czoge, die soUin oreseides, den s|j zcu den drissig mannen getan
ettin, loz sin. So soUm die partie, den dez not ist, eynen andern bederbin man
bie oren eiden uz der partie, dar dez denne broch were, bynnen acht tagen zcu
sich kiesen, und wen der zo gekom wirt, der sal den köre ane widirsprache liedin
unde dem rathe und der stad sulchin eid sweren, als die drissig manne vor ge-
swom habin. Vortmer bekennen wir ratmanne und meistere der inungen zcu
HaUe, wer es ouch sache, ab ymand dem andim disse vorgeschrebin scheidunge
zcu arge adir zcu schadin andirs weide dütin, wen disse scheidunge inhelt, daz on
denne die ersamen ratmanne und inungismeistere der alden stad Magdeburg die
Einleitung. xzxin
Do worden in der scheydunge 30 manne gesatzet deme rathe zu hülfe,
die Tor nicht waren, and gaben den asspmch deme rathe yorsiegelt
ond anch den dreiszig mannen von der barger and der gemeyne
wegen. Diessen ansspruch namen die burger mit gutem willen an.
Aber der rath machte sich gar schwere darzu, wente der selbige
sprach dem rathe alleine und nicht andern oren nachkommen etzewas
za na lagk. Idoch künden sie das nicht wegem, sie musten das auch
annemen. Doch was der glaube gar deine zcwuschen demselbigen
rathe und den bürgern, das sie woU beweisten, das quam on darnach
an ore person, als sie abe quamen, zu grossem hone und schaden.
Also worden auch solche teidinge, als zu Basele begriffen wardt, nicht
gehalden nach der absolucion gebruchet, wen die von Magdeburg
hatten das also gescheiden.
In dem selbigen jare 34, do die zcweytracht zu Halle wasz, do die
30 man gesatzet worden, das mochte Strobarth am aller meisten
mit etlichen bürgern zu Halle angetragen, den er was mit in der
Behddunge und anspräche, wiewoU ein teil von Magdeburg in dem
rathe schwere dorzu waren» das sie den rath scheiden solden, idoch so
wolde sich Strobarth rechen, dorumbe schickete her das nach seinem
willen ; darnach uff die vasten worden seine leute wider in den rath
gekoren zu Halle, die namen on weddir zu einem haubtman.''
Obwol nun der Rath jährlich wechselte, so treten doch öfter
mehrere derselben Familie im weiteren Sinne angehörige Personen
nach einander aui. So gehörte dem engeren Rathe des Jahres 1427
Drewes Seber an, und schon 1428 erscheint in demselben
ßath^liede Peter Seber, und im folgenden Jahre in demselben
Verbände Hans Seber. Auch scheint es allmählich üblich geworden
macht behalden habin, wie sg daz darumb seggin adir scheiden werdin, dar sal
daz gencadichin bie bliebin sundir widirsprache. Czii dem leczton belcennen wir
ratmajme,bommeistere,meystere der inungen und der ganczen gemeynheitderstad Halle
Torgnant unde wir bürgere vom tale, inungen und gemeynheiten ^emeynlichin mit sampt
den (der !) obgnanten drissig mannen derselbin stad Halle offintlichin vor uns unde alle
miszer nachkomelinge, daz wir die bnanten (I) scbeidunge eintrechtidichin mit
allir onszin guten willen umb eintracht, firide und unszer stad bestes willin gut-
lichin nffgnomen habin, reden euch und gelobin in crafft disses brieffis und
revenals, sollin ouch und wollin dieselbe scbeidunge stete, gancz, veste und
miTorbrochin balden an allen oren stucken und punckten zcu ewigen gecz\jten imd
or nachkomen, als wir dy u%nomen habin. ane argeUst unde geverde, und wer es,
das ymand die gnanten unszer liebin frunde von Magdeburg adir uns von sulchir
sdieidunge wegin vordencken, der uns dez vorwissen adir vorargen weide, so sollin
und wolUn wir des bie enandir bliebin ane geverde. Des zcu orkunde und mehr
siclurheit habin wir ratmanne, bommeistere, meistere der inun^n und gemeynheit
der Stadt Halle vorgnant vor uns, unszer bürgere gemeynllch, die drissig manne,
und aUe unszer nachkomelinge unszer stad ingesigil an dissen brieff und reversal
mit allir der unszir wissen und gutem willin hengin lassen. Nach gotis gebort
virczenhundert jar, domach in dem vierundrissigistem jare am mittewochin vor 8enth
OaUan tage (IS. Oct 1434). üngedr. ürk. des hall. Rathsarchivs ; das Siegol ist
sehr beschädigt
0«Khichtaqii. d. ProT» Saclu . XL C
Einleitimg.
ZU sein, dass hervorragende Persönlichkeiten bald in diese bald in
jene Körperschaft, den engeren oder weiteren Rath, gewählt wurden.
So erscheint Hans Bunge 1441 auf Seite der Rathmannen und 1442
auf Seite der Meister, und Karl Musshart sass 1440 unter den Meistern
und 1442 unter den Rathmannen. Klaus Schafetedt femer gehörte
1440 als Bommeister zum Rath, und 1442 finden wir ihn als Pfänner
unter den Rathmannen. Ja alhnählich erlangten diese Wahlen eine
noch grössere Stätigkeit. So tritt Bastian Melwitz, der erste
Rathsmeister der Jahre 1444, 1447, 14öO, 1453, 1456, in den Jahren
1445 und 1451 als Bommeister auf; in denselben Aemtem finden wir
in den Jahren 1452 (als Rathsmeister) und 1453 (als Bommeister) das
Mitglied der Pfännerschaft Eüaus Ochse: derselbe bekleidete überhaupt
in der Zeit von 1452 bis 1467 die Stelle des ersten Rathsmeisters
sechs Mal und erscheint in derselben jedes dritte Jahr wider. Dagegen
fand in der Stelle des zweiten Rathsmeisters in denselben Jahren ein
viel grösserer Wechsel Statt: 1452 hatte dieselbe Dietrich Kuchen-
schwin, 1455 Hans Mittag, 1458 Lucas Kumpan, 1461 derselbe, 1464
Fritz Schaff und 1467 Stephan Mittag inne. Hans von Waltheim begann
seine Laufbahn in den städtischen Aemtem 1456 als fUnfterRathmann
in der Stelle eines Pf änners, schon im folgenden Jahre war er Bom-
meister und ebenso in den Jahren 1460, 1466, 1469 und 1472. In den
dazwischen liegenden Fristen hatte er 1459, 1462, 1465, 1468 der Stadt
als erster Rathsmeister gedient. Auch weniger hervorragende Persön-
lichkeiten treten im Verlauf der Zeit mehrfach als Inhaber dieser
städtischen Ehrenämter und zwar in verschiedenen Gliedem des Raths
auf. Wer das Amt des Rathsmeisters verwaltet hatte, konnte nicht
vor Ablauf des zweiten Jahres in dieses erste städtische Amt wider
gewählt werden. Doch kehren unter dieser Beschränkung besonders
in der Mitte des Jahrhunderts öfter dieselben Namen in dieser ersten
Rathsstellen wider. Ja sogar beide Rathsmeister wurden zusammen
wider gewählt: so erscheinen z. B. 1453 und 1456 Bastian Melbitz
und Mattis Glesin , 1458 und 1461 Klaus Ochse und Lucas Kumpan,
1462 und 1465 Hans von Waltheim und Hans Nopel als Rathsmeister. Von
den beiden Rathsmeistem sitzt in dieser Zeit des 15. Jahrhunderts in
der ersten Stelle stets ein Pfänner, in der zweiten gewöhnlich ein
Mitglied der Gemeinheit und dann und wann wol auch ein Zunit-
meister.
Wie in andern Städten, z. B. in Erfurt, besass der Rath auch in
Halle seine „gekomen stende*', und die Aufeinanderfolge der einzelnen
gesellschaftlichen und Erwerbsgruppen war wenigstens im engem Rathe
eine fesf bestimmte. SpittendorflF selbst erzählt (S. 189): „vor alter
sassen die vier pfenner aller nechst nach dem rathsmeister in der
weyse: der eine war rathsmeister, der ander weinmeyster, der dritte
ein vierherre, der vierte kemmerer." Da nun, wie erwähnt, bis zum
J. 1476 der erste Rathsmeister gewöhnlich ein PfUnner ist, so hatten
die Pfänner in dieser Zeit die erste, dritte, vierte und fUnfte
Knteitong.
SteOe im engereo Bstfae inne. Daher und aas der geringeren Anxahl
der pfiümerschaftliehen Familiaa erklärt es sieh andi, dass bis zum
Jahre 1476 sehr häofig dieselben Familien der Pfanner im Bathe ver-
treten sind. Die drei Bommeister eingereehnet besassen also die
Pfanne bis in den Beginn dieser Unnihen 7 Stellen im weiteren
Bath. . Aneh nach seiner Erweitening durch die Meister der Zfinfte
imd der Gemeinheit hat demnach der Bath sein froheres aristokra-
tiBches 6e{HSge keineswegs ToUständig eingebüsst^). Im Jahre 1476
war nm erst^i Male keiner der beiden Bathsmeister ein PfiLnner:
Jakob Sdiaffkopff gehörte den Innungen nnd Hans Laub der Gemein
heit an^ Von den fibrig bleibenden acht Sitzen des engeren Bathes
scheinen d^ Gemeinheit gewöhnlich der zweite, sechste, siebente und
achte, den Innungen die letzten vier zugehört zu haben.
Der zweite Haupttheil des grossen Bathes der Dreissig, die
Mdstar^), setzte sich aus je zwei Vertretern der Gemeine in den vier
Kirchsprengeln und aus sieben Innungsmeistem zusammen. Unter den
Dreissig beftnden sich dem zu Folge 12 Vertreter der Gemeinheit,
11 Innnngsmeister und 7 Pfänner. Allein diese Zahlen haben keines-
wegs eine ähnliche Bedeutung, wie sie f&r eine Stadtbehörde der
Neuzeit besitzen wfirden« da Ton einer Abstimmung nach Köpfen im
modernen Sinne damals noch nicht die Bede ist, und wenigstens
die Bommeister nicht zu allen Bathssitzungen hinzugezogen wurden.
Die sieben Innungen, welche ihre Vertreter in die zweite Ab-
theflung des Bathes, zu den Meistern, zu entsenden das Becht be-
sassen, waren jedenfidls die sechs alten, deren Privilegium auf den
Erzbischof Wichmann zurfid^ffihrt vmrde: Krämer, Schuhmacher,
Backer, Fleischer, Schmiede, Futterer, und endlich die Leinweber.
Dass die letzteren unter den Meistern yertreten waren, lehrt ein Zu-
satz zu dem Bathsyerzeichnisse des Jahres 1475^). Die sich hier vor-
findende Bemerkung, dass die beiden Meister jeder ein Jahr nach ein-
ander gesessen haUen, kann nur den Sinn haben, dass ein Meister,
welcher Mit^ed des weitem Bathes gewesen war, im dritten Jahre
widergewählt werden konnte.
Auch unter den Meistern des Baths wird eine gewisse feste Bang-
ordnung stattgefunden haben, obwol wir dieselbe noch nicht deutlich
zu eiUkren im Stande sind. Es ist wenigstens auflfällig, dass
1) Die Darstellimg in t. Maarers Geschichte der St^teTer£uBimg in Deatsch-
Imd IL S. 597 entbäirt einer gesicherten Unterlage nnd ist, wie sich aas den
Bathsveraseichnissen ergibt, fiist gänzlich anrichtig. Von den gro&aen Farteikftnipfen
zwischen den PfiLnnem inid d^ Gemeinde im J. 1438 berichtet die Chronik in
Wernigerode BL 173^ sehr ausföhriich.
«) VgL a 188 1
^) Nach dem W^^ der Bommeister beaeichnet man die beiden Rathsgliec^
gewöhnlich kurz als aertea und Meister.
*) VgL a 41. Anm. 1.
xxxn Einleitung.
manche Personen entweder in denselben Stellen oder in sehr nahe be*
nachbarten auftreten.
Der Rath trat sein Amt nicht mit dem Beginn des bürgerlichen
Jahres (25. Dec.) an, sondern er wurde erst am Sonnabend nach Esto-
mihi (Sonnabend nach Cinerum) gewählt und dann vom Rathanse
herab verkündigt. Der Wahltag war also im Jahre 1475 der 11. Febr.,
1476 der 2. März. 1477 der 22. Febr., 1478 der 7. Febr. An diesem
Tage fand jedoch nur die Wahl des engern Rathes statt; der Ver-
tretungskörper oder die Meister ging aus den Zunft- und Gemeinheits-
wahlen des nächsten Dinstags (Dinstag nach Invocavit) ^) hervor; noch
später traten die Bommeister, da ihre Neuwahl erst am zweiten Sonn-
abend vor Pfingsten erfolgte, in den neuen Rath ein. Die alten Bom-
meister blieben also noch einige Monate im neuen Rathe ^), Die Wahl
der 12 Rathmanuen oder des engem Rathes kam weder den Pfännem
noch den Zünften oder der Gemeinheit zu, sondern war in der Haupt-
sache das letzte und nicht das unwichtigste Geschäft des alten engeren
Rathes selbst Derselbe besass also eine ähnliche Berechtigung wie die
Schöppencollegien und übte dieselbe bei Todesfällen auch während
seines Verwaltungsjahres aus. Dieses Wahl- oder Ergänzungsrecht hat
jedoch nicht der ganze engere Rath, sondem nur ein Theil desselben
und auch dieser nicht ausschliesslich besessen^). Das WahlcoUegium
des Jahres 1476 für die Neuwahlen zum Jahr 1476—77 besteht
aus dem 'Rathsmeister Hans Seile, dem Kämmerer Peter San-
derman , dem Schuhmacher Jacob Weissack und dem Brauer Brosius
Zschelse. Diese 4 Personen waren Mitglieder des engem Raths im
eben ablaufenden Jahre 1475-76 gewesen*). Zu ihnen aber traten
noch vier Meister hinzu, wahrscheinlich die ersten vier der Meister im
Rathe des zu Ende gehenden Jahres: das WahlcoUegium dieses Jahres
bestand also aus 4 Mitgliedern des engem Rathes und 4 Meistern^).
SpittendorfiF tadelt jedoch an dieser Wahl, dass man weder den Raths-
meister von den Pfännem noch die beiden Bornmeister, ja überhaupt
keinen Pfänner hinzugezogen habe. Wenn darin die einzige Ab-
weichung von der Regel bestand, so müssten in dem WahlcoUegium
für den neuen Rath die beiden Rathsmeister und zwei Bommeister
nebst den 4 Innungsmitgliedera des engem Raths und die vier ersten
Meister des weitem Raths gesessen haben, aho ebenfalls 12 Personen.
Indessen da später das WahlcoUegium nur 8 Personen zählte, so
kann die Stelle nur den Sinn haben , dass damals die 3 Mitglieder
des engem Rathes an Stelle der. drei PlUnner zur Wahl berafen wurden.
1) Vgl. S. 233 f. 299. 301.
2) Vgl. S. 47. 233 f. 323.
3) Vgl. S. 188 f
*) Vgl. S 41 A.
6) Der Eid dieser ^--»»«Ten" in den Neuen Mittheilungen 12 91.
£inloitung. xxxvii
Wir sind der Meinäni^y dans der den Vorsitz iUlireDde Rathsmeister
die vier ersten Meister zu diesem Wahicollegium zu ziehen ver-
pflichtet war, weil diese Meister auch in andern Verbältnissen einen
hervorragenden Einfluss ausübten und gewissennassen ,,einen Rath im
Käthe", den sogenannten „heimlichen Rath** bildeten i). Derselbe be-
stand im Jahre 1474 (S. 1 ff.) aus dem Worthalter der Meister Peter
Schaffkopff, dem Schmied Georg Seile, dem Brauer Martin Pule und
dem Fleischer Peter Meffer. Die hervorragende Stellung, welcher sich
der heimliche Rath erfreute, kraft deren er besonders die Verhand-
lungen mit auswärtigen Ständen und Städten geführt und ihre Bot*
schafler empfangen zu haben scheint, mochte ihn auch zu der heiklen
Aufgabe befähigen, in Gemeinschaft mit einem Theile des engern
Ratbs die Neuwahl des letzteren selbst zu bewerkstelligen^}. Eine
noch deutlichere Einsicht in dieses eigenthümliche Wahlverfahren, an
welchem alle Rathsglieder Theil haben sollten, gibt uns eine um-
fangreiche Beschwerde 3) der Pfänner über Innungen und Gemeinde
aus dem Jahre 1475. Schon in diesem Jahre war die Rathswahl in
einer von dem Herkommen und dem Rechte abweichenden Weise voll-
zogen worden und bildete daher einen besondern Punkt dieser Be-
schwerde. Wir lesen hier folgende Darstellung: „Denselben rath kiren
ihrer achte, die der heimliche rath genant sein, so geordnet und von
alters geschickt, nemlich zwene rathsmeister, der eine(r) dann von den
pfennern, der ander aus der gemeinheit oder aus Innungen sein mus;
item zwene bornmeister, und die andern viere sint zwene aus innungen
und zwene aus der gemeinheit. Und zu der kiesung des raths müssen
die acht ihre eide thun, und wann sie ihre eide gethan haben, so
müssen sie zwelff manne zu einem gantzen, volstendigen, sitzenden
rath bei geschwornen eide kiesen, nemlich viere von den pfennern,
vier von innungen und viere von der gemeine. Und unter den vieren
von den pfennern soU allezeit einer ein rathsmeister, der. ander ein
weinmeister, der dritte der vierherm ein die gemeinen Sachen zu vor-
hören, und der vierde ein kemmerer sein, und die ander ämpter be-
stellet man mit den andern achten.'^ Das Wahlverfahren im Jahre 1475
selbst aber wird in diesem Schreiben folgendermassen geschildert:
„Und haben in die kiesung des raths die drei von den pfennern zu
ihnen nicht gezeicht (!) noch genommen, sondern uns pfennern allen zu
höhn die drei pfenner, einen rathsmeister und zwene bornmeister aus
der kOhre gestossen und in der pfenner statt ihre genossen aus
Innungen und gemeinheit zu ihnen gerufen, ihrer einer den andern.
1) Noch später (im Jahre 1555) wirken die „Geheimten" zur Rathswahl mit,
Dreyhaupt II. 827.
2) Derartige Ausschüsse finden sich auch in grösseren Städten und erlangen
hier öfter „die ganze Leitung der äussern und allgemeinen Politik". Schmoller, i
ätrassburg zur Zeit der Zunttkämpfe S. 51. Neben Strassburg besass damals auch \
Augsburg einen solchen geheimen Hath, v. Maurer a. a. 0. IL S. 564.
3) Hall. Handschrift der Denkwürdigkeiten Spittendorfis S. 488 ff.
zxxvm Einleitung.
ein brnder den andern i) dohin in den rath gekoren and gesatzt and
uns pfenner von nnsern ehren und emptem wider gott, ehre und recht
gestossen und sich in unser stette und empter selbweldigk gesatzt 2)".
Als im Beginn dieser Unruhen Gesandte der Stadt Magdeburg
anfangs September 1474 nach Halle kamen, schickten sie zum Raths-
meister Spittendorff und ersuchten ihn, den heimlichen Rath um sich
zu versammeln: die Magdeburger wollten der Stadt ihre vermittelnden
Dienste anbieten. Im October desselben Jahres erschien der Bürger-
meister Heinrich Müller von Magdeburg, und der die Geschäfte des
zweiten Halbjahrs führende Rathsmeister Hedrich versammelte aber-
mals den heimlichen Rath um sich zu einer erneuten Verhandlang.
Als femer in den Streitigkeiten wegen der unentgeltlichen Lehnsertheilnng
die Fürsten von Sachsen im März 1478 einen Abgesandten nach Halle
schickten, begab sich der heimlicbe Rath zu ihm in seine Herberge.
Der heimliche Rath scheint auch abgesonderte Verhandlungen ge-
pflogen zu haben: es kommt mehr als einmal vor, dass er die alten
Räthe durch die Stadtknechte zu einer Besprechung zusammenrufen
lässt. Die Heranziehung der alten Räthe ergab sich aber überall da
als eine Nothwendigkeit, wo die mangelhaften urkundlichen und akten-
mässigen Nachrichten aus alter oder neuer Zeit nicht ausreichten.
Die Befugnisse des engem Raths und seiner einzelnen Mitglieder
können nicht genau dargelegt werden, da das im Betracht kommende
Material noch zu wenig gesichtet ist. Zunächst soll noch hervorge-
hoben werden, dass die beiden Rathsmeister die obere Verwaltung ab-
wechselnd geführt haben: der Rathsmeister aus den Pfännern über-
nahm dieselbe von dem abtretenden Rathsmeister der Gemeinheit und
führte sie von seinem Eintritt um Fassnachten ein halbes Jahr hin-
durch, um sie dann seinem Collegen von der Gemeinheit zu überant-
worten. Im Jahre 1474 hatte nach den Aufzeichnungen der Chronik in
Wernigerode Bl. 257* Bastian Grunheide die dritte Stelle im Rathe
inne und war Weinmeister; nach ihm sass Hans Wale als Vierherr,
welchem Hans Busse und Karl von Einhausen als Kämmerer folgten;
an diese schloss sich Stephan Urbach als Bierherr, Peter Füre als
Vierherrenmeister und Hans Beinroth als Holzmacher. Die übrigen
drei Mitglieder des engern Rathes entbehren einer ihr Amt cha-
racteriserienden Bezeichnung.
In den ersten Zeiten des 16. Jahrhunderts (J. 1510 flF.) finden wir
im engem Rathe neben und unmittelbar nach den zwei Rathsmeistern
zwei Kämmerer, einen Bierherrn, zwei Vierherrn, einen Weinmeister,
(Weinherm), einen Komherm, einen Pulverherrn, einen Gräfenherm,
und einen Rathmann, dessen Amtskreis nicht bezeichnet ist. Schon im
Jahre 1516 nimmt diese letzte Stelle ein Bauherr ein. Uebrigens ist
die Aufeinanderfolge der Stellen in diesen Jahren nicht mehr eine
1) Bezieht sich offenbar auf Georg Seile, vgl. S. 41.
2) A. a. O.BL 442ab. Vgl. übrigens Dreyhaupt ü. 305. 327.
Einleitimg. xzxix
guiz feste. Nnr die beiden Kämmerer haben ohne Ausnahme die
dritte and vierte SteUe inne.
Bevor der alte Rath abtrat, mossten auch Innungen und Gemein-
heit ihre Wahlen zu den Meistern, also zu dem Vertretungskörper der
ganzen Gemeinde, voUzogen haben: denn die abtretenden Meister
präsentierten dem Rathe der . Zwölf ihre Nachfolger. Der Tag der
Wahl ist, wie bereits erwähnt wurde, Dinstag nach Invocavit
Der alteKath war auch in Halle dem neuen rechenschaftspflichtig:
wir sehen, wie am 16. März 1476 der abtretende Rathsmeister Hans Seile
dem neu antretenden Hans Laub Rechnung legt Wie in andern Städten
wurde der abtretende Rath auch mit einer Festlichkeit beehrt: der
neue Rath hielt mit den alten d. h. abtretenden Meistern nach alter
Sitte eine Mahlzeit jedenfalls auf dem Rathause, wo auch sonst in
diesen Jahren derartige Festlichkeiten gefeiert wurden.
An den erwähnten Geschäftskreisen des engeren Raths hatten auch
die 15 Meister der Innungen und Gemeinheit TheiL Zu den beiden Käm-
merern des engem Raths traten noch zwei Kämmerer aus den Meistern,
die beiden Worthalter. Und in gleicher Weise wurden auch den
fibrigen Mitgliedern des Raths eine gleiche Zahl der Meister zur Seite
gesetzt: es gab also vier Kämmerer i), zwei Weinmeister, zwei Gräfen-
herm, zwei Komherm, zwei Pulverherm, zwei Baumeister und vier
Vierherm. Dabei mussten einige Meister ohne besondere Befugnisse
erscheinen : sie bildeten ohne Zweifel eine Art Ersatz in Behinderungs-
oder Todesfällen.
Dass diese Geschäftsvertheilung keine Neuerung des Erzbischofs
Ernst ist, steht fest; die Befugnisse der einzelnen Rathsherm und
Meister wmren auch schon in frtlherer Zeit, wie aus Spittendorffs Dar-
stellung hervorgeht, die gleichen oder wenigstens ähnliche. Nur eine
bemerkenswerthe Aenderung war schon im Jahre 1477 eingetreten: zu
den vier Kämmerern wurden damals nur Mitglieder der Innungen und
der Gemeinheit gewählt, keine Pfänner.
Das Regiment der Rathsmeister war ein sehr strenges, obwol den-
selben eine auf ihr altes Herkonmien und ihre bürgerliche Freiheit
stolze G^neinde g^enttberstand. Auch die Grcmeinheits- und die In-
nungsmeister haben in diesem höchsten Amte mit einer Würde, ja mit
einer so souveränen Zuversichtlichkeit geschaltet und gewaltet, dass man
daraus sehliessen muss, dass ein gesellschaftlicher oder ein durch höhere
Bildung bedingter Unterschied zwischen den einzelnen Bürgerklassen
nicht vorhanden war. Der Rath ertheilte in jenen Jahren der Be-
wegung den Pfännem ohne weiteres Hausarrest, wies sie in das Ge-
fängnis, liess sie Tage lang auf dem Rathause, ja sogar auf den Stadt,
thflrmen sitzen, ohne dass sich für die reichen und vornehmen Leute
nnr eine Hand in der Stadt regte. Im August 1477 hatten drei
1) Ebenso viel Mitglieder zählte diese Behörde in Magdeburg. S. Hoffmann,
a. 0. L & 207.
XL Einleitung.
alte, ehrwürdige Männer so lange auf dem Thurme gesessen, dass sie
alle drei lange graue Barte bekommen hatten. Mit diesen wollten sie
nach ihrer Entlassung, um Aufsehen zu erregen, in ihre Häuser
gehen. Allein der Rath Hess nun die Männer zwangsweise barbieren,
nachdem er ihnen vorher diese Gunst versagt hatte. Immerhin aber
wird man bei diesen und ähnlichen Verwaltungsmassregeln des Rathes
im Auge behalten müssen, dass er des Rückhalts bei dem Landesherm
und dem Domcapitel vollständig sicher war. —
Trotz dieser bedeutenden Macht, deren sich die städtische Regierung
erfreute, hatte sich die Gemeinde doch ein sehr wichtiges Recht vorbehal-
ten , das der jährlichen Steuerbewilligung. Ohne Genehmigung der Ge-
meinde waren selbst die Meister imRathe ausser Stande, dem engeren Rathe
den jährlichen Schoss zu bewilligen. Wenn man einen Schoss bedarf, so
sollen sie es thun mit Willen aller derer, die zu Halle Bürger sind, lauten
die Worte der Willkür. Die grossen Wirren, welche zuletzt zur Einnahme
der Stadt durch den Erzbischof führten, gehen auch von den Streitig-
keiten über dieses der ganzen Bürgerschaft vorbehaltene Recht der
jährlichen Steuerbewilligung aus. Die Meister des Jahres 1474 be-
haupteten von ihren Wählern den Auftrag erhalten zu haben, den
Schoss nicht eher zu bewilligen, als bis der Rath ihnen gewisse Zu-
geständnisse gemacht habe, welche dem Ansehn und den Rechten der
Pfänner bedeutenden Abbruch thun und auf ihren Gewerbebetrieb den
grössten Einfluss haben mussten. Die Schoppen auf dem Berge sollten
nicht mehr zu Bornmeistern gewählt, und dem Rathe die Mitwir-
kung bei der Bestimmung der Salzpreise zugesichert werden. Ja
selbst die Vorbereitungen zur Festsetzung der SaJzpreise, welcher sich
die Verschläger zu unterziehen hatten, wollte man vor den Rath
ziehen!). Indem man die Schoppen von dem Amte der Bornmeister
(Oberbommeister) ausschloss, wollte man also auch ihren Eintritt in
den Rath verhindern, an welchem sie als oberste Thaibeamte Theil
hatten. Es war das Streben, die Rechtspflege von der Verwaltung ge-
trennt zu halten, und die Vereinigung beider Gerichte in den Händen
weniger durch Bande der Verwandtschaft vielfach verknüpfter Familien
au&uheben^, welches den Rath bestimmte. Da bereits im Jahre
1434 durch den Schiedsspruch des magdeburgischen Raths die Wahl
der Schoppen in den Rath untersagt war^), so hätten sich die Raths-
herren sogar auf das Gesetz berufen können. Indessen scheint das-
selbe eben nicht streng beobachtet worden zu sein. Auch in andern
Städten waren übrigens durch die Willküren oder andere gesetzliche
Bestimmungen die Schoppen längst vom Rathe ausgeschlossen, z. B. in
Magdeburg bereits seit dem Jahre 1336 oder 1337. In Kresse's An-
nalen Bd. I. S. 507—510 findet sich eine magdeburgische Willkür,
1) Vgl. S. 2.
2) Vgl. die lehrreiche SteUe S. 81 f
8) S. XXXn Anm.
Einleitung. xli
welcher wir nachBteheDdeBestiinmnDg entnehmen: ;,Welek unser borger
Yon ausser tydt mehr to schepen gekoren werdt und blifft scheppe, de
sehal nein rathman und mester wesen upper loven, und is ienig man
in dem rade, de to schepen gekoren werdt und blifilt scheppe, in des
stede schal man einen andern man kiesen nach der wiese, alse man
rathmanne und meister pleget to kiesene" ^).
Als die sieben Vertreter der Pfänner im Bathe sich weigerten auf
diese Forderungen einzugehen, suchten die Meister ihren Willen auf
anderem Wege durchzusetzen. Sie drangen in die Rathmannen vom
Thale und in die Bommeister, „abzutreten^' d.h. yon den Sitzungen
des Bathes fem zu bleiben und also den Beschlüssen der Bathmannen
aas Innungen und Gemeinheit die ganze Streitfrage zur Entscheidung
za tiberlassen. Auch diese Forderung war, felis wir anders die Will-
ktUr recht yerstehen, eine gesetzlich begründete, wenn sie vielleicht
auch niemals gegen die Pfänner in Anwendung gebracht worden war.
Die Willkür enthält einen Satz, welchen wir etwa als einen Para-
graphen der Geschäftsordnung für die Bathssitzungen bezeichnen
könnten, nach dem die interessierte Partei sich der Theilnahme an den
Sitzungen enthalten sollte 2). Man konnte sich hierbei femer auf einen
ganz ähnlichen Vorgang, wie er die Innung der Futterer betroffen hatte,
berufen, welche sich gleichfalls hatten müssen überstimmen lassen , als
sie der Bath mit ihrem Geschäftsbetrieb vor die Thore der Stadt
verwies^).
Und da nun der Bathsmeister von der Gemeinheit endlich sich
mit den letzten Forderungen der Meister einyerstanden erklärte, brach
auch unter dem sitzenden Bathe Zwiespalt aus^). Da machten die
Pfänner einen vermittelnden Vorschlag und genehmigten das Abtreten
der Bornmeister: „und was die 12 rathmanne, die vom rathause ver-
kündiget seindt, dan nach schult und antwort erkenneten, damach
selten sich die bommeister halten''^). Allein der Bathsmeister Hed-
dersen mit seinem Anhange hatte sich dem Anschein nach bereits
früher mit dem Landesherrn in Verbindung gesetzt und brachte in
Folge davon mit dem heimlichen Bathe d. h. hier wol mit den ersten
vier Meistern des weiteren Bathes die ganze Angelegenheit vor den
Erzbischof. Die landesherliche Begierung aber ergriff die Sache mit
am so grösserer Energie, als sie bis dahin nicht nur einen sehr ge-
ringen Einflusd auf das Thalregiment ausgeübt hatte, sondem auch der
pecuniäre Gewinn aus dem ganzen Salzwerke fast ausschliesslich den
Pfännem zu Gute kam. Dem Anschein nach besass der Erzbiscbof
damals überhaupt gar keine Solgüter mehr, deren Ertrag ausschliesslich
der landesherlichen Kasse zugeflossen wäre.
1) Vgl übrigens Hoffmann, Gesch. der Stadt Magdeburg L 208 ff.
2) Vgl. S. 3 A. a 14.
») Vgl. 8. 85 u. Neue Mittheilungen 12 S. 90.
*) Vgl. a 4.
5) Vgl. S. 10.
lOJi Einleitong.
Schon in den Anfängen dieser Streitigkeiten erkannte der Ratli von
Magdeburg die Lage der Dinge f ttr sehr bedenklich nnd bot daher seine
Yermittelung an. Allein da die landesherliche Regiemng die günstige
Gelegenheit ergriff, um die ganze Verwaltung der Pfänner einer ge-
naueren Prüfung 2u unterwerfen, war diese Yermittelung Magdeburgs
und der Hansestädte überhaupt von vornherein erfolglos.
Der Erzbischof Johannes belegte eine grosse Anzahl Pfänner mit
empfindlichen Geldstrafen, welche wol kaum schon vollständig ent-
richtet waren, als mit dem neuen Regiment des 'Erzbischofis Ernst eine
abermalige und viel härtere Prüfung über die Aristokratie der Stadt
verhängt wurde. Die Pfänner glaubten den Anspruch auf unentgelt-
liche Ertheilung der Lehen erheben zu dürfen, hatten aber verabsäumt,
denselben vor der Wahl zur Anerkennung zu bringen. Als sich nun die
sächsischen Räthe überzeugten, dass ein unumstösslicher urkundlicher
Beweis für einen derartigen Brauch nicht beigebracht werden könne,
benutzten sie diese Gelegenheit, das landesherliche Ansehn auf jede
Weise zu kräftigen und zu stärken und die Freiheit der Stadt einzu-
schränken. Die sächsische Politik aber fand merkwürdiger Weise ihre
besten Stützen im Domkapitel und im Adel des Erzbisthums, und
so blieb den Pfännem nichts übrig, als sich entweder zu fU^en
oder mit Hilfe der benachbarten Hansestädte wie Magdeburg und
Halberstadt den Widerstand zu organisieren. Sehr merkwürdig, dass
ein Bischof von Meissen es war, Johannes von Weissenbach, welcher
die politischen Bestrebungen der sächsischen Herzöge gegen eine
bischöfliche Stadt leitete: ein Bischof, dessen Nachfolger noch auf die
Reichsunmittelbarkeit Anspruch gemacht haben. Der Bund der Hanse-
städte aber hat Halle so wenig wie Quedlinbui^ zu retten vermocht:
er wich vielmehr einem feindlichen Zusammentreffen mit dem damals
mächtigsten deutschen Fürstenhause in scheuer Verlegenheit aus. —
So bildet die Einuahme der Stadt Halle ein nicht unwichtiges
Glied der politischen Pläne, durch welche die wettinischen Fürsten
ihre einflussreiche Stellung im mittleren Deutschland zur tonan-
gebenden zu erheben strebten. Nachdem die Erzbisthümer Magde-
burg und Mainz in die Hände der beiden jugendlichen Söhne des
Kurfürsten Ernst gelangt waren, schien es eine Zeit lang, als ob
Sachsen zur Lösung der höchsten Aufgaben im Reich bestimmt sei.
Die Herschaft oder der hohe Einfluss der Pfänner auf das
städtische Regiment ist mit der Neuordnung der städtischen Verwaltung
durch Erzbischof Ernst für immer gebrochen worden. Die Pfänner-
schaft wurde ihres Standescharacters, so weit er in der Stadtverfas-
sung einen Ausdruck fand, förmlich entkleidet, so dass sie in der übrigen
Bürgerschaft aufging. Die Regimentsordnung des Erzbischofis vom
18. März 1479 enthält die ausdrückliehe Bestimmung, „das diejenigen
in der Stadt Halle, die das thalguth in derselbten Stadt sydende pfen-
ner vormals gewest ader nuwlich worden sind ader noch in zukunff-
tigen Zeiten werden mögen, nicht eyne sunderliche innunge,
Einkitong. xun
sampounge ader bruderschafft seyn sollen, sondern ein
igUcher, der pfanwergkt nnd send ader ein pfenner ist, sali in der
innunge, darinne er ein innongsbnider ist, ader ob er in keyner innonge
were, in der pfarre, darin er gebort, bleyben ane geverde'' ^). Im Stadt>
rathe bildeten diePfänner nun nicht mehr wie früher eine dnrch Verfassung
and Herkommen geschlitzte Interessengemeinschaft, welcher eine Raths-
meisterstelle nnd bestimmte Rathsstellen überwiesen werden mossten. Die
Stellung des Rathes aber, welcher durch dieselbe Urkunde des Ertr
bischofis Ernst der landesherlichen Bestätigung unterworfen wurde,
der femer das Jahrhunderte lang ohne Widerspruch der Erzbischöfe aus-
geübte Bündnisrecht verlor, hat in anderen Beziehungen durch die-
selbe Reform gewonnen. Die ganze Verwaltung der Thalgeschäfte hat
der Erzbischof nicht selbständig in die Hand genonmien, sondern er
hat sich in dieselbe mit dem Rathe getheilt. Mit dem Rathe zusam-
men wählte der Vertreter des Landesherm nach der Ordnung vom
24. Sept. 1482 die drei Oberbommeister nnd zwar einen aus denen, die
da sieden 2), einen aus den Innungen und den dritten aus derGremein-
beit, die eigen Solgut haben und nicht sieden^' ; und in gleicher Weise
gingen auch die vier Vorsteher und die vier Verschläger aus einer
gemeinschaftlichen Wahl hervor. Auf dem Rathause vor landesher-
lichen Beamten und dem Rathe wurde das Solgut verlegt; die
Schoppen des Thals „setzte'^ der Erzbischof gleichfalls in Gemeinschaft
mit dem Rathe. Ja sogar die Oberaufsicht über die ganze Verwaltung
and den Betrieb des Salzwerks ist dem letzteren antheilweise urkundlich
zugesichert worden s).
Aus den von den Pf ännem abgetretenen Solgütem bezog nun auch
der Landesherr nicht unbedeutende Einnahmen. —
Das in Beilage VH. S. 504 flF. mitgetheilte Rathsverzeichnis ist
dem Exemplare des hiesigen Magistrats entnommen, welches seit Jahr-
hnnderten dem amtlichen Gebrauche gedient hat. Dasselbe besteht in
einer Papierhandschrift in grösstem Folio, deren Eintragungen vom
Jahre 1400 bis zum Jahre 1747 reichen*). Diese Eintragungen können
zam grossen Theil als Original gelten, wenn sie vielleicht auch erst
am Schlüsse des Jahres aus der Mutterrolle zusammengeschrieben
wurden. Nur die bis zum Jahre 1530 reichenden Mittheilungen sind
erheblich später, vielleicht erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts geschrieben. Die nicht paginierte Handschrift enthält zu-
nächst ein coloriertes Vorsetzblatt, auf welchem sich das bekannte
V Vgl Dreyhaupt D. 809.
*) Das Wort Pfänner wird sichtlich vermieden.
8) Vgl. hierüber die Urkunde des Erzbischofe Ernst vom 24. Sept. 1482 bei
Hondorff (Dr. I.) S. 168—174.
*) Der Einband ist erst im siebzehnten Jahrhundert hinzugefügt; bei dieser
Gelegraiheit hat der Buchbinder im ersten Theile oben und unten den Text
durch Beschneiden verletzt.
XLiv Einleitung.
Stadtwappen, der Halbmond mit den beiden Sternen, in einem Schilde
befindet. Ganz ähnlich gehalten ist das Blatt für die £iDzeicbnimgen
des Jahres 1530. Auf das Vorsetzblatt folgt das Blatt f ttr die Ein-
tragungen des Jahres 1400 mit der Ueberschrift: „Im XIV. Jare
nach Christi gehurt REGNANTlßVö CONSVLIBVS". Die Vorder-
seite des Blattes ist in drei Golumnen getheilt, von denen nur die
mittelste beschrieben ist: sie enthält unter der Ueberscbritt y^Facti
sunt cives" die Namen derjenigen, welche in diesem Jahre das
Bürgerrecht erhalten haben. Der obere Theil der Seitencolumnen
und die obere Fläche tlberhaupt sind mit buntgemalten Kreisen ver-
sehen , von denen zwei die Inschrift „Ratsmeister" tragen. Aebnlich
wenn auch einfacher sind die folgenden Blätter gestaltet. Zu beiden
Seiten der Mittelreihe sind jedoch vom Jahre 1401 an 6 Namen einge-
tragen, in denen wir offenbar die Namen des Rathsherm za sehen
haben i). Vom Jahre 1407 an erblicken wir über der Mittelreibe noch
die Namen der Bathsmeister, während wir rechts und links von der-
selben nur noch je ftlnf Namen, bisweilen auch einen weniger lesen.
Mit dem Jahre 1427 tritt eine neue Aenderung ein: links von der
Mittelreihe stehen jetzt 10 Namen und rechts von derselben 18, wie es
unser Abdruck anschaulich macht ^). Auf der linken Seite sind die
Mitglieder des engem Raths ausser den Rathsmeistem, auf der rechten
die dem weiteren Rathe angehörigen Meister der Innungen und der
Gemeinheit und die Bornmeister verzeichnet. In diesen ersten Jahr-
zehnten reicht die erste Seite eines Blattes oft; für die Eintragungen
hin; den Namen der Btlrger sind hier keine Zusätze irgend welcher
Art beigefügt. Später stossen wir auf solche: so lesen wir z. B. im
Jahre 1459 „Paulus Nopel Magister Artium'^ ; mit dem Jahre 1462 aber
wird den Namen der neuen Bürger eine Bemerkung über die Kosten,
welche die Erlangung des Bürgerrechts veranlasste, beigefügt. So
erfahren wir, dass im Jahre 1473 Hillebrant Putman dem Kammer-
schreiber die Büchse 3) erlassen worden ist. Vom Jahre 1492 an tritt
auch der Name des die Bürgschaft übernehmenden Altbürgers (promotor)
hinzu, und hierauf häufen sich die Zusätze und zwar auch zu den
Namen der Rathsmitglieder, welche nach ihrem Geschäftskreise be-
zeichnet werden. Im Laufe der Jahre wachsen so die einzelnen
Eintragungen an Umfang, besonders als die Bezeichnung des
Benifcs und der Herkunft der Bürger und anderer Verhältnisse hinzu-
tritt. In noch späterer Zeit ist auch bemerkt, welchen Personen Erbe
aus der Stadt verabfolgt worden ist Der seiner grossen Reichhaltig-
keit wegen ausserordentlich wichtige Band enthält vortreffliches Ma-
1) Die Namen der Rathsmeister vom J. 1401 — 1427 und auch andere scheinen
nicht aUe gleich sicher zu sein. Wir verweisen zum Vergleich auf Ureyhaupts
Liste (Bd. II. 340 ff.), vermögen aber hier nicht einmal <Se wahrscheinlichen Ver-
aaüassungen der Abweichungen anzudeuten. Von der Ueberschrift des erst. Bl. ist
C(entum) abgeschnitten.
2) Die Zahlen sind von uns hinzugefügt.
8) Vgl. Neue Mittheilungen 12 S,87 f.
Einleitiing. zlt
ZOT Geschichte des deatsdien Büi^rthonis and ist von ans zum
ereten Male eiDgehender benatzt worden.
Ein zweites Brachstfick der Bathslinie bietet ein Pei^amentmana-
seript des Magistrats in FoUo anter dem Titel SENATVS HALLENSIS.
Das ftrachstiick enthalt die Bathslinie vom Jahre 1405 bis zom Jahre
1655. Jede in zwei Abtheilongen zerfallende Seite omfasst im Anfange
4 Jahre; von 1428 an stehen jedoch nar die Namensverzeichnisse
zweier Jahre aof einem Blatte. Die Namen des voraosgehenden
1427. Jahres zerfallen bereits in vi^ Gruppen : die erste amhsst die
12 Mitglieder des engem Bathes; anter der Ueberschrift ^^Magistri
eommonitatom'' folgen darauf acht Namen, and anter der Ueberschrift
^yMagistri nnionom^' sieben; die drei letzten Namen werden mit der
Bezeichnang ^^Magistri fontiom'' angeführt; sehon im folgenden Jahre
fallen aber die Ueberschrülen ^ Magistri commanitatom'' and »^Magistri
nnionam'' fort, and die betreffenden 15 Personen werden anter der
Ueberschrift ^omina magistronun^ aufgezählt Die Namen der Jahre
1436 nnd 1437 fehlen hier gänzlich; das f&r dieselben bestimmte Blatt
ist leer geblieben. Die späteren Eintragungen sind gleichfalls mit
mancherlei Bemerkungen versehen. Das Ganze scheiut eine sehr sorg-
fältige Abschrift za sein, deren ältester Theil wol nicht vor der 2. Haute
des 16. Jahrhunderts gesdirieben ist Die späteren Theile sind aas
don 17. Jahrhundert Die Namen der Bfliger, welche Bfirgerrecht
erlangt haben, werden hier nicht genannt Wir haben in ons^m
Abdruck die von der ersten Bolle abweichraden Namen unter Aem
SIricbe beigeffigt An dieses Verzeichnis schliesst sich in derselben
Handschrift die Liste der Thalbeamten vom Jahre 1479 bis zom Jahre
16^. Es werd^i gewöhnlich (Ue Namen der 3 Oberbommdster, der
4 Vorsteher, der 7 neaen Schippen and (seit 1483) der 2 alt»
Schöpp^ an^gef fihrt Andi die Vorstehar werden roäter ab zwei alte
and zwei neue unterschieden, endlich sind aacn die Verschiäger
namentlich genannt Mit dem Jahre 1600 treten nnr 6 neue Schoppen
anf. Die Handsdirift war sicherlich ein amtliches Exemplar des Baths
oder der Thalbeamten, wie sich ans der kalligraphischen Herstellung
scfaliessen lässt Der Einband in nidit Obel gepresstem Leder mit Figuren
ist leider verkehrt eingesetzt, so dass die Figuren aof dem Kopfe stehen.
Den Text der rortiegeJiden Denkwürdigkeiten der Orthographie
des 16. Jahrhonderts getren abdruckoi za lassen, konnten wir uns
nicht überwinden. Es sind vielmehr die Consonantenhäofongen be-
Bonden im Auslaute, wenn sie f flr die Aussprache ganz bedeotongslos
erschienen, verdnfaeht worden. Das ^nn^ des Inf. Praes. ist in ,^^,
das ,,ett^ oder ^^tte"" des Part Perf: Pass. ist in ,,et" and ,,te^ ver-
wandelt worden. Sehon im 15. Jahrhundert worde ^ im Auslaute in
mittddeatschen Gegenden oft za „gk"*: unser Abschreiber des 16. Jahr-
«hnndolB folgt dieser Gewohnheit, ohne sie jedoch konsequent durch-
zof fihreo. Allein er kfiizte andi einige Ortsnamen mit diesem Af**''^'^
XLvi Miüeitimg.
and zwar sehr häufig ab, z. B. Magdeburg (M. Magd.). In Folge da-
von hat der Druck das „gk" oder gar „ck" in dem Worte burgk,
burck und seinen Zusammensetzungen nicht bewahrt, sondern der Gleich-
mässigkeit wegen ist überall ,,g^' eingesetzt. Sparsamer ist mit Gonso-
nantenveränderungen im Inlaute verfohren worden: doch hat der
Herausgeber beispielsweise fttr vollständig unnöthig erachtet, dem
Worte „antwortete" bald vier bald ^fänf bald sechs Tenues zu-
kommen zu lassen; „antwortt" dagegen fttr „antwortet" oder ant-
wor„tete" wurde beibehalten. In den Vokalen ist nur in sehr
seltnen Fällen, und zwar nur wo ein Versehen des Abschreibers vor-
zuliegen schien, geändert worden. Die Namen sind unveiilndert ge-
blieben bis auf die oben erwähnte Ausnahme (Spittendorfl); die Ab-
weichungen derselben hat das Register zusammenge£Btsst.
Schliesslich verfehlen wir nicht, allen denjenigen hochgeehrten
Körperschaften und Greschichtsireunden, welche die Veröffentlichung
dieser Denkwürdigkeiten unterstützt haben, unsern verbindlichsten
Dank abzustatten. Den ersten Anlass zur Herausgabe derselben bot ein
Beschluss beider Behörden der Stadt Halle vom 4. Januar 1875, welcher
dem Thüringisch -Sächsischen Geschichts- und Alterthumsvereine eine
Summe für die Vorbereitung der Veröffentlichung in liberalster und
dankenswerthester Weise zur Verfügung stellte. In Folge hiervon
entschloss sich dann die historische Gonmiission der Provinz Sachsen
den Rest der Kosten aus den ihr von der Vertretung der Pi'ovinz be-
willigten Mitteln zu decken.
Für die freundliche Förderung des Werkes ist der Unterzeichnete
insonderheit dem Königlichen Staatsarchivar Herrn Geheimen Archiv-
rath von Mülverstedt sowie Herrn Archivar Dr. Geisheim, femer
den Herren Prof. Fedor Bech in Zeitz, Prof. Dr. Dumm 1er in Halle,
Gjmnasiallehrer Dr. Hertel in Magdeburg, Archivrath und Biblio-
thekar Dr. Jacobs in Wernigerode, Archivrath Kindscher in Zerbst,
Gymnasialdirector Dr. Schmidt in Halberstadt und Professor
Dr. Seh um in Halle zum herzlichsten Danke verpflichtet. Der Ab-
schrift der zweiten Handschrift hat sich Herr Dr. Rackwitz (jetzt
in Nordhausen) unterzogen.
Halle, am 6. März 1880.
Dr. J. 0. Opel.
Inhaltsverzeichnis.
Seite.
Einleitung i — xlvi.
Denkwürdigkeiten des Rathsmeisters Spittendorff . . 1 — 464
Seite.
a. 1474 1—33.
b. 1475 34—168.
c. 1476 169 — 231.
d. 1477 232— 279.
e. 1478 280 — 406.
f. 1479 407 — 440.
Beilagen 465—518.
Seite.
I. Spittendorffs Berichte über die Jahre 1473
und 1474 465 — 483.
n. Der Abbruch der Gewandbuden in Halle . 483 — 484.
m. Urkunden des Papstes Sixtus IV. . . . 484 — 488.
IV. Urkunde des Kurfürsten Ernst von Sachsen
und seines Bruders, des Herzogs Al-
brecht (13. Juni 1478) 487—489.
V. Schreiben des Raths von Halle an den
Erzb. Ernst 489—498.
VI. Verzeichnisse der bestraften alten Pfanner
und der in ihre Güt^r eingesetzten
Personen 500—503.
Vn. Rathslinie der Stadt HaUe von 1401 — 1472 504 — 518,
xLvm Inhalts -YerzeichmB.
Seite.
Wortverzeichnis von Pedor Bech in Zeitz 519 — 545.
Personen- und Ortsnamen 546 — 568.
Seite.
Hallische Ortsbezeichnungen 566 — 568.
Sachregister 568—581.
Druckfehler und Verbesserungen 582.
1474 Juli.
Zu mercken, das im 1474. iahr, do der rath^ den meistern befahl, Bl. 1^
ein iglicher an die seinen zn bringen, das sie den rath mechtigen wol-
ten des geschosses^, so wart gemarckt, das zwar uff das iabr nicht
meister waren im rathe, die den iriede, eintracht und liebe in der
Stadt belibeten, sondern unglfiek und zwitracht zu machen, darnach
sie dann sehre stunden.
Peter SchaSkopf hilt der meister wort und wart heuptman, lorge
Seile, ein Schmidt, Herten Pule, ein prauer, Peter Meffer, ein fleisch-
hauer, die 4 waren im* heimlichen rathe, diselbigen Schäften vil wan-
ders, den diselbigen die andern meister zu ihnen zogen, BemertSchenckel
mit dem einen äuge, ein becker, Simon Lischkaw, war ein fleischhauer,
Peter Eisenberg, ein schuster, lacoflF Clos*», Peter Schlesinger. Diese
alle dan zusanmien hilten und hatten etliche in den parten zu sich
gezogen, als Peter Baltzer, ein goltschmidt, Hans Gerlich, lacoff Schaff-
kopf, AsmusBindeauff, Hans Lob^, Brosius Zelschsen und andere ihrer
• in. ^ Cle«.
^ Senatus Hallensis 1473: Mattis Pegaw und Hans Loub raths-
melstere. Hans Schmedt, Baltzar Aldenburg, Glorius Eober, Lorentz Holzappel,
y&Ientin Eetz, Claus Hoppener, Nickel Kaitzsch, Michel Seidenscbwantz, Paul Fleisch-
hauer, Mattis Brandis. || Niclaus Zelsin, Yester Breszewitz, Fritz Schs^, Hans Meister,
GfliaxEldiste, MattisWigant, Hans Eorsener, Hans Hauwensblumlein, JacoffZimmerman,
Peter Flogel, Asmus Bintuff, Peter Baltzer, Jacoff Schaff kopfif, Baltzar Beter (Becker?),
Wentzlaus Koch. Magistri fontium: Benedictus Polgke, Drewes Fischer, Sander
Brackenstet.
Senatus Hallensis 1474: (Mattes?) Marcus Spittendorff und Hans
?on Hederssen rathsmeistere. Bastian Grunheide, Hans Wale, Hains Busse,
Carl Ton Einhusen, Steffim Urbach, Peter Füre, Hans Beinroth, Heinrich Rule,
Caspar Moller, Glorius Wuntzschk. || Peter Schaffkopff, Jurge Seile, Merten Bule,
P^ter Meffer, Burckhart Schirmeister, Claus Cuntzman, Peter Petzsch, Bemt Sdienckel,
Simon Leskau, Nickel Isenberg, Sixtus Rubel, Glorius Moller, Jacoff Kloss, Peter
Schlesiger, Burckhart Fust. Magistri fontium: Claus Scha£&tedt, Lorentz yon Rü-
den, Peter Spiss. Vgl. hierzu die Darstellung der Rathsver&ssung in der Einleitung.
2 Nach der von Förstemann (Neue Mittheilungen des thür.-sächs. Vereins 12.
66 £) abgedruckten Willkür, welche höchstens einige Jahrzehnte vor dieser Zeit
entstanden ist, konnte den Schoss nur die ganze Bürgerschaft bewilligen. „Wenn
man eyns schoss bedarff und das setczen sal, das sollen sie thun ndt aJle der wille,
die czu Halle besessene bürgere seyn^^ üeber die Natur der Abgabe ist J. Chr. v.
Dreyhaupts Beschreibung des . . Saal-Kreyses H. 396 zu vergleichen; die Vorbe-
reitimgen zu ihrer Aufbringung sind aus zahlreichen Stellen unserer Darstellung z. B.
BL 168*, 250^, 253 *', 262», 268^ ff. ersichtlich. Gerade hierin trat nach der Ein-
nahme der Stadt eine gründliche Veränderung ein, wie sich aus Bl. 316» ergibt.
^ HansLaub, Innungsmeister undMitgued desRaths im Jahre 1464, Meister
im Rath 1467 u. 1470, Rathsmeister 1473 und 1476. In den letzten Jahren ge-
hörte er dem Gertrudenkirchspiel an. Er wurde, wie weiter unten erzählt wird, im
Cktehlchttq. d. Pr. Saoh««n. XL 1
2 Marcus Spittendorff.
geselschaft mehr, das wunderkOpfe waren, die dem rathe und nemlich
nmb der vom* tale willen faste widerstand zufügten durch die meister
so das der rath des geschosses nicht gemechtiget werden mochte dal
durch das die meister etliche durch ihren bösen rath, den sie' den
pflagen zu halten, als vor geschriben stehet, etliche stucke an den rath
brachten, die ihn die ihren selten befohlen haben, als sie sprachen
und das doch nicht so gantz was, sondern sie selber mit etlichen Tor '
geschribenen erdichteten, uff das sie die vom tale gerne schwechen
weiten, da sie dan gantz sehr mit umbgiengen.
Nun folgen die 4 stucke, die sie vorbrachten: nendich das eine
sie weiten, das der rath mitsampt den meistern^ das saltz zu setzen
selten mit zu thun haben mit den pernmeistem; das ander stuck was
das die vorschleger im tal uff dem rathause vor dem rath vorschlagen
selten, das dritte stuck, das man die scheppen uff dem^ berge nicht
solte kiesen zu bommeistem.
Diiöse 3 stucke gaben sie dem rathe vor, das die parten ihnen das
so befolen betten ; sondern sie selber mit ihren vorgeschriben rathen (?)
den sie sonderlich suchten, hatten sie in sich gestackt und nicht die'
parten gemeine, die mochtens nie nicht gewenet haben.
Wider dise stuck satzten wir uns, die vom tale, und weiten
schlecht darin nicht gehen. Sendern die andern im rathe, die bey uns
Sassen und dem rathe zugleich geschworen hatten, die wilkire zu hal-
ten, die betten uns lassen hinzihen, sondern Hederschen, Carol von
JEinhausen* und Peter Fuhre, die stunden uns bey; aber die andern
Steffen Werwich (!), Hans Beinroht, Heinrich Ruhle, Casper Muller, Glorius
Wunsch waren alle .unsere feinde, blisen als die bösen geister uff die
vom« tal.
Do wir 4 vom' tale die stucke nicht ingehen weiten, brachten
sie an, wir vom« tale selten abtreten, das weiten die parten gehabt
haben. Aber die meister mit ihren vorgeschribenen ratgebem hatten
das selber den parten vorgegeben. Wir vom tale weiten nicht und
meinten, es were nicht gewöhnlich, sondern es were eine nenigkeit
baten, das sie das mit uns nicht vomemen weiten, sondern uns zulassen
als andere vor uns gesessen, und fast vil mehr wort, das wir uns mit
werten sehr underredten, aber nicht endlich waren etc.
Bl.l*> II Waren die meister gantz wunderlich mit ihren werten, wir selten
abetreten, es solte anders werden, und selten sie die köpfe lassen
und wunderliche rede und wort mannichfalt, der ich nicht alle schrei-
ben kan, und wir armen vom tale uff die zeit keinen beyfall hatten»
sondern gott, Carrel von Einhausen»» und Peter Fuhre stunden feste bey
uns, die andern verlissen uns alle.
* von, »» Meinsten. c den. ^ Endtluuuen. • von. f von. « von. ^ Endthanwn.
J. 1479 auf der Rückreise von Leipzig nach Halle vom Blitz erschlagen. — Im Jahr
1460 wurde Claus Laub Bürger, welcher 1479, 1486, 1489 wid 1492 im Rathe sass
Auch ein jüngerer Hans Laub erscheint noch später 1494 , 1497 als Rathsmitglied
1474 Juli. i
DffB donnerstag Pantaleonis (28. Juli) frue nmb 6 waren alle par-
ten zosammen, das hatte der rath befohlen, nmb das der rath wolte
zn ihn* gehen and selber verhörongk haben. Ehr der rath zu den
parten ging, waren wir 12 rathmannen nfi dem rathaose und hüten
ein gespreche, wie wirs anbringen wolten vor den parten. So waren
wir des so znfiriden, das die 4 stucke, die die meister von der ihren
wegen an den rath bracht betten, nemlich das saltzzn setzen, nmb die
vorsehleger, mnb die schöppen and nmb das, das die vom tale alle 7
abetreten solten — , dieselbigen stncke lissen wir ans bedancken, sie
weren nicht wol vorzanemen nmb des willen, es were eine neaigkeit,
es were aach nie mehr gewesen, sondern die vom taie, nemlich 3
bormneister and 9 scheppen, die ihre eide gethan betten zam tale,
die betten allewegen das saltz geregiret; mit den yorschlegem hette
man das aach aUewegen gehalten, so als vor alters gehalten ist: die
obersten bommeister^ befehlen den vorscblegem nicht, wie sie vor-
schlagen solten, sondern sie mOgen in sagen, das sie ein nfisehen haben,
das eim iglichen gleich geschieht, aber anff ihre eide, die sie zam ver-
Bchiagen gethan haben, da reden ihnen die bommeister nicht äff. Umb
das abetreten, das die vom tale alle 7 solten abtreten, meinte der
rath aach, die wilekire hilt es nichts das wir nnn iemants hoher be-
trengen solten, weren wir nicht geneiget; wir lissen ans aach des be-
dancken, da keme äff lengere zeit gros hass and neidt von, das vor
die Stadt nicht were, daramb were anser meinang, wir woltens halten
nach laut and Inhalt der wilekire. Desgleichen nmb die schöppen, das
die nicht solten gekoren werden zn bommeistem , lissen wir ans be-
duncken, were wider die wilekire, den sie wisten wo], was die wilkire
in sich hüte; darumb weren wir nicht geneiget, das wir iemandt ver-
werfen wolten^, es were den, das man bessern grandt wiste, das ein
solches mit gleiche geschehen möchte, and baten die in den parten,
das sie selber mit znraten wolten, anff das diese dinge gattlich möchten
beygeleget werden, and der rath das geschoss krigen möchte, war
nnser bitte etc.
Uff den sonnabent nach Pantaleonis (30. Jnli) brachten die
meister das wort zasanmien, so war das gleich als vor. Sie sprachen,
die ihren betten ihnen anders nicht befohlen, den die 4 stncke sol-
len einen fortgang haben , and sonderlich die vom tale solten ab-
tretten. Da hatten wir faste ein gespreche, das wir 12 im rathe
• flun. l> bonunaiitem. «^ wolte.
^ Die PfiLnner meinten also , dass der Abschnitt in der "V^^Ukür »De hÜB qui
Gebeut cedere consolatui" mit Unrecht auf sie angewendet werde. ^Wer eyn man
^ ntte ondir den vom tale, nndir den mejstem, undir den yom bärge, deme der
^ etczwas czu czusprechen hette addir seynen fi*unden, der man nnd seyne frund
sollen abe treten von allen gesprechen, nnd die andim soUen sprechen, nnd was die
off oren eyd finden, das d^ r^elichste ist, das sal man halten mit den mannen.**
Neue Mit theiL 12. S. 70.
4 Marcus SpittendorfiL
uns mit Worten unterredten; hub Peter SchafkopfiF^ ahn und fragte den
rathsmeister Hedderschen und die andern rathmannen von Innungen
und gemeinheiten wegen, ob sie das vom* tale eins weren. Sprach
Hederschen: „liben herrn meister, wir sindt das mit ihnen eins ge-
wesen; so es der parte wille aber nicht ist, so sein wir des wol ge-
B1.2* neiget, das die || vom tale abetretten". Nun ist zu mercken, was wir
vom tale vor beyfall hatten. Ufif donnerstagk waren wir 12 des eins,
als an die parten gebracht wart, ufif sonnabent lauten die rede anders,
wiewol das etliche Innungen ihren meistern faste harte ingehalten hatten,
die dinge also nicht vorzunemen, sie woltens auch nicht vor ihnen
haben; was der sitzende rath vor das beste nehme und die wilkire
zu halten, des waren sie geneigt, und das niemande neuikeit wurde
vorgehalten, sondern ein iederman bey dem^ seinen zu bleiben. Wan
nun die meister ufifs rathaus zusammen kamen, da wardt das nichts
anders den vor, sie hatten ein wort; ob sie sich verbunden hatten, oder
wie das zuging, weis ich nicht. Ihre meinung was nach als vor, die
ihren weiten, die vom tale solten abtretten.
Wir vom tale woltens nicht thun, wir wolten auch keinen vor-
worf haben, das wir denen vom^ tale nichts vergeben wolten, sondern
woltens die vom tale haben, das wir abtreten solten, so fragten sie
nichts darnach. Do wart das befolen von bommeistem, das sie die
vom tale bey einander betten uff den montagk und hilten ihnen diese
dinge also vor.
Uff den dinstag vigilia* Lauren ti (9. Aug.) berichten die born-
meister, das ihnen befohlen war von denen vom tale; sie baten den
rath, das sie bleiben möchten bey alter freiheit, gewonheit und alt-
herkommen, als sie vor alters gehabt betten, und andere rethe sie dar-
bey gelassen betten; denn es were keine innunge, sie blibe® bey ihrer
freyheit; darumb hoffeten sie, der rath wirde sie auch darbey bleiben
lassen. Jedoch möchte das nicht sein, so beten sie uff den sitzenden
rath, nemlich uff die 12 rathmannen, die vom rathause gekundiget
seindt; haben die meister an den nicht genüge, so bitten sie sich uff
den rath von Magdeburg; haben sie noch nicht ein gnuge, so bitten
sie sich uff meinen herren von Magdeburg und sein wirdigthumcapitteli
derer ^ die vom tale mechtigk sein sollen nach schulden , die die
meister zu denen vom tale haben, und widerumb der vom tale ant-
wort
Diese erbitung derer vom tale nahmen die meister zu sich und
woltens an die part bringen. Do nun Peter Schaflfkopff und seine
* von. ^ den. ^ von. ^ Vigilii. ^ bliben. ^ derer die vom ttaale mechtigk sein sollen,
nach Bchulden die die meister zn deme vonn thale habe, vnd wlderamb der von thale Antwort.
1 Peter Schaffkopf, 1471 und 1474 Meister imRath und ebenso 1477. Er
nimmt jedesmal die erste Stelle ein und war also Worthalter. In derselben Zeit
kommt Jacob Schaifkopf in den höchsten städtischen Aemtem vor: 1473 als Meister
im Rath und 1476, 1479, 1482, 1488 als Rathsmeister. Vor ihnen erscheint Valtin
Schafflcopf als Meister im Rath in den Jahren 1458, 1462, 1466; 1460 sitzt der-
selbe im engem Rath.
1474 August. "
kompeD diese gebott an Unser Liben Frauen pfar^ brachten, wardt
das erger den vor, dan die nnvemanft war gantz gi'os unter dem losen
Tolcke; die alten, ehrlichen, frommen leate musten vor denen schweigen,
aber die nnyemnnft moste vorgehen. Das war die Ursache, die beyde
meister gestunden das; den es war nicht anders, die meister hatten
sich verbunden underlangk und etliche, die vormals in rethen gesessen
hatten, und auch etliche, die uff die zeit mit uns im rathstul sassen,
als ich mich vermute. Diss was die weyse mit dem» verboten: die in
Unser Liben Frauen pfarre, die waren die ersten zusammen, die hüben
die Unvernunft an; was die beschlossen, das trugen sie in die andern
pfarren, uff das die Unvernunft jo zuneme.
Das war der beschlus gewest || in Unser Lieben Frauen pfarre uff BL 2^
die obgeschribene erbitung derer vom*^ tal, wir vom« tale solten alle
abtretten, sie woltens also gehabt haben; weiten wirsnitthun, so solten
uns die andern im rath alle geboth thun, die der rath zu thun hat; sie
solten*^ auch das gelt von uns nemen. Wolten wir dennoch nicht ab-
treten, so solten sie die gemeinheit zusammen verbot thun und die
innoDgen auch in eine kirche. Was ir fomemen in dem« sein solte, das
weis ich nicht, sondern ihre meinung war, uff der vom^ tale erbitung
wolten sie nicht geben, sondern ich lisse mich beduncken, sie wolten
mit gewalt fahren. Vil frommen und redtlichen leuten was dis for-
Demen sehr wider und leidt in der gemeinheit und in den Innungen,
die auch sehre darwider riten, das die meister das ding nicht fomemen
solten, noch gleichwol geschachs.
Diese vorgeschriebene rede und wort brachten die meister ein-
stimmig an den rath uff den sonnabent vor Assumptionis Marie (13.
Aug.) 1474. Uff denselbigen tagk namen wir uns vor, ob wir das
mitteln könten unter uns im rathe, ob das ein weg were, das die bom-
meister alleine abetreten und die andern im rathe sitzen bliben, doch
gleichwol das das niemandt zu nahe were, ob wir uns des anders ver-
tragen wurden. Da namen wir alle bedacht uff bis uff den dinstag
nach Unser Lieben Frauen tagk (16. Aug.).
Uff den dinstag post Assumptionis Mariae (16. Aug.) machten die
meister ein wort, das war den nicht änderst als vor: sie könten sich
anders nicht vortragen unter einander und betten von den ihren auch
picht änderst befehl, die vom tale solten alle abtreten. Sprachen wir
im rath umb diese ding und lissen uns beduncken, da wolte nichts
guts von kommen von dem vomemen. Meinete Hedderschen, das were
seme meinung nicht, das er sich mit ihnen reissen oder schlagen solte
omb den willen oder einen uff lauft machen, dadurch der rath und
* den. ^ voxL " von. * soHen. * den. *" von.
^ Es sind die Eingesessenen dieses Kirchspiels gemeint, dessen damaliger Um-
^ eben so wenig wie der der Gertruden- und Ulrichsgemeinde mit Sicherheit
angegeben werden kann. Von aU diesen Kirchen steht heute keine einzige mehr.
Vgl Dreyhaupt I. 674.
6 Marcus ^ttondorff.
Stadt umb ehre und gntt and alle privilegia kommen möchten , da
wolte ehr nicht gerne bey sein; war seine meinong, das wir im rathe
eins gesprochen einig wurden und nemen diss vor das beste , das die
meister diese ding bey den sitzenden rath setzen weiten , wen sie des
von den ihren gemecbtiget weren, weren sie den des nicht g^mech-
tiget% das sie das an die ihren brechten, was der rath in disen dingen
vor das beste neme mit volwort der meister, das das den so geschehe,
doch onschedtlich der wilekire. Diss gespreches weiten ein theils mit
nns im rathe nicht eins sein, den sie weiten wider die meister nicht
thon ; so bleib das. Wardt den bommeistem befohlen, das sie die vom
tale off donnerstag bey einander selten haben und ihnen diese dinge
aber vorhalten.
Uff die mittwoch nach mittage (17. Aug.?) schickte mein herr von
BL 3^ Magdeburg^ Vincentios^ seinen rath zu uns beiden rathsmeistem ||
and hübe an and sagte ans, wie das mein herr verstanden hette^ wie
das eine marmelang anter ans irre ginge, darvon gros schade und
leiden konmien möchte, das seine gnade nicht gerne sehe, das ein
solchs anter den seinen geschehen solte; were aber das der rath seiner
gnaden begerende oder der seinen, wolte mein gnediger herr gerne
helfen rathen, das dise dinge möchten beygeleget werden. Sodanckten
wir beide Vincentio der erbitang, die er thete von meines gnedigen
herm wegen and heften , es solte nicht noth haben , and wol beyge-
leget werden, doch gleichwol sprach ich za Vincentio, wen ich wnste,
das ich mehr am rathe in solchem^ wesenals itzand sitzen solte, wolte
ich gott den<^ allmechtigen bitten, das ich lieber sterben möchte etc.
Uff donnerstag vor mittage (18. Aag.?) hatten die bommeister
die vom^ tale bey einander. Brachten die bommeister diss wort an
rath, die vom® tale beten noch den rath, das sie bleiben möchten, als
sie vor alters gewesen weren nach laat der wilekire; aach were ihnen
befohlen von den ihren, sie selten nicht abtreten, den sie betten sie
nicht hinaaff gesatzt^. Da fahr Peter Schaff kopff äff and nam seinen
hatt andt sprach za dem' rath and za den meistern, sie weiten en-
hindert in die dömtze gehen and ein gespreche halten. Da sprach
* gemechtlgkett. *> aolohen. «^ dem. ^ von. « von. '' gesats. e den. ^ eriJnder.
^ Johannes, P£BJzgraf bei Rhein aus dem Hanse Simmem, geb. 1429, Bischof
von Münster 1458 bis 1464, Erzbischof von Magdeburg vom 18. Dec. 1464 — 13.
Dec. 1475.
2 Yincentius Neumeister erscheint schon im J. 1468 als Schreiber des
Erzbischofe Friedrich, DrevhauptI.(Hondorff S.157). Im Jahr 1476 wird ihm feria
qoarta post Elisabeth am 28. Nov. von dem Erzb. Ernst ein Lehnbrief über seine
zahlreidien Besitzungen besonders in Grosssalza und zugleich das Versprechen er-
theilt, diese Güter und auch andere seinen Söhnen „ane gäbe und gelt'^ zu leihen.
Im Jahr 1491 weilte Vincentius Neumeister nicht mehr unter den Lebenden, am
29. Jan. wurden seine Söhne Johann, Vincentius, Christof, Friedrich und Mauritius,
zu Grosssalza gesessen, mit seinen Gütern in dieser Stadt, femer zu E^en, Stass-
fürt, Aken, Irose und a. a. 0. beliehen. Unter dem IbrzlHSchof Johannes spielte
dieser Rath unserer Chronik zu Folge keine unbedeutende Rolle. Lehnsregister des
Erzb. Ernst im St.-A. zu Magd. (Erzstift Magd. 41).
1474 August. 7
der bommeister Claus Schaffistett:^ ,yherr ratbsmeister , das geben wir
nicht zn, das ir sonderlich gespreche macht/' So rieff ich Schaff kopff
din mitsampt den meistern, das sie bleiben selten. Da wardt der
Schaff kopff also poltemt uff Schaffsteten nnd tobete^ in der dömtze
mit seinen zornigen werten, das zwar niht ehrlich noch zimlich ist
einem, der in solchen steten sitzt, das die rede gehört wurden vor des
rathaoses dömtzen. So war auch Vinzentius, meines herm rath,
auch anff dem rathause nnd möchte diss hören, so war er geschickt
Yon meines herm wegen und liss werben, er bette ein gewerb an den
rath yon wegen meines herren , so lissen wir ihn zu uns bitten. Da
fanb er ahn undt berichtet eine lange rede von meines herm wegen,
das mein herr erfaren bette ^ disen Unwillen zwischen dem rath und
den meistern und den andern , so were das seiner gnaden sehr leidt,
das ein solchs geschehen solte, und den seinen, möchte er was in den
dingen guts^ thun, das solcher Unwille beygeleget wurde, er wolde dem
rathe und uns allen zu willen uff unser rathaus oder, wo wir weiten,
perschönlich kommen unde helfen das beste rathen, dass ein iglicher
bey dem seinen bleiben möchte, das er vor alters gehabt hette, und
den onwiUen beylegen. So sprachen wir im rathe, was wir antworten
weiten, dan die dise dinge triben, waren nicht geneiget, das mein herr
dise dinge handeln oder darzu kommen solte. Da meinten wir vom
tale, wie im den zu thun stunde, wir musten jo jhe | auff eine weise Bl.8^
koimnen, so mein herr zu uns schicket, und diss anbitten stunde nicht
wo! auszuschlahen, so vertragen wir uns und danckten Vincentio von
memes herm wegen des gutten willen und hertzen, das mein herr zu
uns hette. Wir hofften uns guttlich zu vortragen, geschehe das aber
nicht, so solte es meinem gnedigen herm nicht vorhalten werden, son-
dern seiner gnaden zu vorstehen gegeben werden etc.
üff S. Partholomeus abendt (^. Aug.) vertmgen wir uns, das wir
zedehi machen lissen umb die gebrechen der stucke, nemlich umb die
whöppen uff dem berge zu kiesen und umb die vorschleger im tal
imd umb das saltz zu setzen, das die vom tal umb die stucke abe-
tretten selten, so uns die parten zuentboten betten, und wir vom tale
vm beduncken lissen ungeburlich und nie mehr gewöhnlich gewesen
were, so wir uns des im rath nicht vereinigen knnten , das die parten
dan ihren willen darzu geben weiten, das wir kiesen möchten under
denen vom^ tale 6 und itzlicher gemeinheit 4 nnd itzlicher Innung
2 nnd den vollen gewalt geben weiten, was die ingesambt einmecbtig
wurden mitsampt dem rate, wie man das halten solle, das ein solches
dan so gesi^ehe.
* leb«te. ^ h«ttexu * gute. ^ deme von.
^ Ein Claus v. Seh., also doch wol der genannte, erscheint schon 1439 im
ungern Rath, war 1440 u. 1443 Bommeister, trat 1445 wider in den engem Rath,
^ 1446 ist er wider Bommeister und 1449 Rathsmeister. 1454, 1457, 1461, 14^
1465, 1468, 1471, 1474 finden wir ihn als Bommeister. Neben ihm kommt 143»
^Ihrecht y. Seh. in derselben Würde vor; vor ihm bekleidete das Amt 1435 Hans v. M
8 Marcus Spittendorff.
Uff den donnerstag nach Bartholomei (25. Aug.) waren alle parten
bey einander, nnd die zedel gölten sie lassen lesen, aber uns wardt
gesagt, die parten weiten die zedel nicht offiiemen noch verhören. Item
uff dem selben donnerstagk yor mittage kamen die bornmeister und
brachten ahn der vom tale meinangk and sprachen, nach als vor
betten sie befehlmig von den ihren, das sie sich des nicht könten ver-
tragen , das die 4 vom tal , die im rath sessen und zum rathe gekoren
weren, sich vom rathe sondern selten, das were ihr wille nicht, sondern
wolde iemandt die bornmeister beschuldigen^, so weiten sie abtretten,
was der rat den erkennete nach schult und antwort, das weiten die
bornmeister dan leiden. Die meister weiten das nicht eingehen, die
im rathe bey uns vom tale sassen, weiten auch nicht; denn niemandt
weite uns beylegen, sondern etzliche betten uns wol beygelegt, sie
dorften nicht, sie^ worden also überfahren mit werten, das sie stil-
schweigen musten.
Do dis anbringen geschach von den bommeistem, waren die meister
und ihre beyleger grimmig und baten den rathsmeister Heddrieh, das
er die thore bestellen wolde, das er wolde die schlussel fordern und
zu sich nemen und zuschlissen; sie weiten uff 2 hauffen kommen, was
den beschlossen wurde unter ihnen, das geschehe. Dar hilten wir im
rath den meistern inne, umb die thor zuzuschlissen brechte gar ein
gros geruchte umbher, und uff 2 hauffen zu kommen, da möchte ander
unrath entstehen, der nicht bequem were, wiewol diese dinge,
^^•^* das abetretten belangende, wol andere wege || vorzunemen betten*', das
das durch unsere burger möchte erkant werden, wie sich ein iglicher
darinne halten möchte, uff das wir alle dise stucke zu eintracht bringen
möchten, das sie auch dis noch an die parten bringen weiten, auff das
wir nicht zu ungluck kommen durften. So baten wir im rath die
meister, das sie dise rede an die parten brechten und versuchten, ob
sie das noch ahn ihnen erlangen möchten; konten sie das dan ie nicht
erlangen, das sie dan bitten weiten, das dis beruhen möchte bis morgen
ireitages (26. Aug.), und sich dan wider zusammenfugen ; so selten die
bornmeister die ihren auch zusanmien haben und der meister meinung
von der parte wegen zu verstehen geben und besehen, ob diese dinge
irgent möchten gemittelt werden. So bliebe das uff den donnerstag.
Ich fugete mich auch bey etliche vom tal und sagte inen dise dinge,
das sich die fast in die lenge zögen und nichts gutts darinnen vor-
nemen, das sie das beste darinnen vomemen weiten^, so ich änderst
nicht mercken könte, wir musten abetretten, wir theten es mit willen
oder mustens thun durch gebott oder gewalt, wie es danach geriete
das wir 4 im rathe nicht schult darane haben durften. Uff die rede,
wan ich fragte, wardt mir gesagt, es were besser, das wir mit geboten
darzu gebracht wurden und mit gewalt, dan das ichs mit willen thun
solte, und vil anderer rede, der ich nicht schreiben magk.
Uffn freitag nach Bartholomei (26. Aug.) vor mittage gingen wir
* beyKhloldlgen. ^ ■<>. ' hette. ^ wolte.
1474 August. 9
wider aofis rathaus; so waren alle parten yersamlet znsammen, da
brachten die bornmeister aber ein wort von denen vom tal, das lautet
als vor, die vom tale betten ans alleine nicbt gekoren, dromb lissen
sie ans auch nicht abetreten, den nach laat and Inhalt der wilekir%
die wir geschworen haben, wie dieinhelt, werden wir ans wol halten;
wil ans iemandt draber nötigen^ oder gewalt than, das massen wir
leiden. Doch erboten sich die bornmeister noch eins von der yom°
tal wegen, wolte iemandt sie beschuldigen von ihren oder des tals
wegen, sie wolten antworten and abetretten; darzu solten die 12 rath.
manne, die vom rathaase verkandiget sein, ihrer nach schalt and ant-
wort gantz mechtig sein, oder woldes der rath nicht za sich nemen, so
beten sieb den die vom tale gantz mechtig aflf meinen herrn von Mag-
deburg etc. Diese erbiettangk wolte alles nicht helfen, sondern die
meister waren allesampt halb rasent, sie wolten die part äff 2 haaffen
haben. So geschahen ans do die gebott, die der rath za than hatte,
TOD dem rathsmeister Hedrich, wir solten abetretten. So verbilden wir
das gebott und wolten nicht abetretten zum ersten bey 3 Schillingen, || Bl.4^
bey 5 seh., bey dreyens 5 seh., bey einer margk, bey 3 margk, bey
dreiens 5 margk and bey 50 marck and bey allen 3 geböten. Da
standen die meister aaff and wolten aas der dömtze gehen ; mit dem
standen die bornmeister aach aaff and gingen aas der dömtze, and
die 3 pfenner auch, die im rathe sassen, and ich Marens Spittendorff
bleib alleine sitzen.
So gingen die meister vom rathaase za den parten, do kamen die
parten alle zusammen zuEysenberges hause, der schustermeister ware^.
Der hatte einen grossen hoff, da hüten sie langen rath. Do kamen
die meister wider uffs rathaus und brachten an den rathsmeister Hedrich,
er solte die thor zuschlissen und die Schlüssel bewaren lassen und
die thurme bestellen; und des dinges war viel, das sich alles zu kämpfe
und unvemunfte zöge. So gingen die meister zu den parten und wider
uflb rathaus in grossen dramme; doch batt der rath die meister, das
sie zusehen und die ihren beten, das sie nicht Unvernunft anrichten,
das nicht ein ergers draus konunen möchte. Da sprachen die meister,
sie woltens gerne thun, es solte keine noth haben. Da gingen sie
immer zusammen und sammeten sich, wol bis der seger 5 schlüge anff
den abent. Und wir sassen immer da. Do kamen, als ich lebe! 30
oder mehr burger von den parten auffs rathaus in die dömtze. Da
fiurte Hans Laub das wort und brachte ahn von allen parten wegen,
• wOtldr. *> nötig. « von.
^ Nickel Eisen borg (Isenberg), der Schuhmacherzunft angehdrig, war einer
^ berrorragendsten unter den Innungsmeistem. Er sass 1465 im engem Rath,
war 1467 u. 1474 Meister im Rath and kommt darauf in den Jahren 1478, 1484,
1437, 1490, 149B als Mitglied des engem Raths vor. In derselben Zeit erscheint
aoch Jurge Eisenberg, welcher 1465 Bürger wurde und derselben Zunft angehörte,
10 diesen hohem städtischen Aemtem; er sass z. B. 1476 im engem RaÜi. DU
Fiffiilie kommt in HaUe noch im 16. Jahrh. vor. Dr. L 1094. 1105. ü. 610. 91C
12
hans, gingen nffis nUhaiis und waren eine weil bey dem rathe; was
sie nnn wirboi* von meines heim w^en, das weis ich nicht. Als
oben geschrieboi steht, das der rath ein teil nff montagk bey mei-
nem herm war» gewest nff der borg, mochte mein herr faste mit
ihnen geredt und anch gebet^i haben, das diese dinge so nicht vor-
genommen wnrdoi, das sie das bey meinen herm setzten, er hoffte»
er wolte ihnen nicht in nahe sein, wie das nnn gebmt hat, sondern sie
möchten darsn nicht wol geneigt sein gewesen; doch möchten sie
sagen, sie hettens nicht macht hinder den parten, sie woltens gerne
BL 6* an die parten i| bringen. Do sie nff die mittwoch ir gewerb von
meines herm wegen an den rath gebracht hatten, do ritten sie vor der
pfenner hoff zn denen vom tal nnd mochten anch mit ihnen reden
nnd vieleicht ihre meinnng hören nnd ritten wider nff die bnig.
Uff den nachmittagk fnhr der rathsmeister Hedrich mit etzlichen aas
dem hdmlichen rath nnd anch andern, die sie anch zn ihnen gezogen, off
die bnrgi zn meinen herm nnd waren wol 3 stunden dranssen. Do
sie wider kamen, fhnden sie die meister und rathmannen und anch
die ans den parten gekoren waren von stnndt nff dem rathanse, aber
ich vemam nichts, wir blieben alle im^ gehorsam, darinne uns geboten
war.
Uffh donnerstagk (1. Sept) schickte mein herr von Magdebm^
nffis rathans' Yinzencinm und reit, als mir gesagt wardt, zwei- oder
dreymahl zu meinem herm off die bnrg nnd von meinem herm
wider in die Stadt nfiis rathans. Noch wolte sichs nicht finden zn
einigkeit, wir mosten alle bleiben sitzen im* gehorsam. Ich yemam,
sie wolten schlecht nff meinen herm von Magdeburg nicht gehen in
den parten; die das spil angefangen hatten, die hattens so hart in das
Yolck gestossen und ingeblasen, das das volck nff keine einigkeit
gehen wolte, sondern alle uff hader. Wo fix)mme leute in den parten
waren, die dise dinge gerne gntt gesehen hetten und zu Mede rieten,
dieselbigen wurden so jemmerlich durch böse, unvemunftige wort über-
fahren und mit drauung, sie woiten die aus den parten verwerfen
und aus der Stadt dreiben, das dieselbigen leute musten stille schwei-
gen und volwort geben, das sie es mit den pfennem machten, wie
sie wolden, den wir pfenner waren gantz nbergeboi von Innungen
und gemeinheit. Aber mein herr von Magdeburg und seine reäei
die auch gute freunde und schweger in der Stadt hatten, die thaten
grossen vleis bei denen vom tale, den hetten sich meines herm von
Magdeburg gewaltigen so nicht darzwischen bearbeitet, so weren die
Innungen und gemeinheit alle vor den pfenner hoff gangen und
möchten sie dar gedrangen haben, wie sie gewolt hetten. Ich vemame
* worben? ^ in. « ^wld«r^, aber dnrebgectrlchfen. ' in.
1 unter der Burg iat stets das Schloss Giebichenstein bei Halle zu versteh^L
In der Stadt selbst besass der Erzlnschof damals keine Behaosong.
1474 September. 13
aachy das der ratb, die noch sassen, || mitgampt den meistern and den Bl-^^
andern, die sie za sich gezogen aus den parten; vereiniget hatten, das
gie die pfenner sondern wollen und einen iglichen fragen, ob er bey
dem rath bleiben wolte, oder ob er wolte, das die pfenner nicht ab-
tretten solten, und das vomemen möchte darauff gehen, das sie vieleicht
meinton, uns ein theil aus der Stadt zu treiben; so hoffte ich, das der
alfanechtige Gott verhinge solchs über uns, aber er wolte uns nicht
gantz verlassen: von dem rathe wollten wir nicht tretten, sie wollen
nos aber einen ungewöhnlichen rath vorhalten und wollen die vom
tale von ihnen weisen, das sich nicht geburte; und die 8 von Innungen
nnd gemeinheit wollen der rath sein, das wollen wir ihnen nicht zu-
geben.
Uff den freitag (2. Sept.) des morgens schickte mein herr seine
rethe ein theils wider uffs ralhaus und vieleichte auch zu den pfen-
nern , was sie worben uff beiden seilen von meines herm wegen , und
ritten wider uff die bürg. Nach mittage zwischen segers 3 und 4
kam Vincenlius wider von meinem herrn uffs ralhaus alleine, da war
er eine weil droben und gieug rabe und ging zu den pfennem. Gar
nahe umb segers 5 kam Heinrich von Ammendorff^ und Vincenlius
vor das ralhaus geritten und gingen hinauff. Kurtz darnach nach 5
kam Hans Zölner, Hans Schmidt, Posse Blume, Cosmus Nagel, Heine
firacbstel, Claus von Jene^ und gingen auff das ralhaus von der
pfenner wegen, dieweil die reihe dffoben waren, was sie da an den
rath brachten von der pfenner wegen * Nicht lange darnach
gingen die 6 wider vom rathause und gingen wider zu den pfennem
in den hoff. So bliben Heinrich von Amendorff undt Vincenlius die-
weil uffn rathause; gar ball hernach kommen die pfenner alzumahl uffs
ralhaus auss Bucheis hoffe; do wurden ihnen allen die gebolh abge-
nommen'», das sie gingen, wo sie wollen: Heinrich von Ammendorf und
Vinzentius ritten vom *= ralhaus umb 7 uff den abendt, aber wir 4 ralh-
man und 3 bommeisler || blieben noch in den geboten sitzen in bi. 7"
unsern heusem.
* hier fehlt offenbar der regierende Satz. ^ hier finden sich in der Handschrift noch die
dnrdtttrichenen Worte „wurden Ihnen allen.** « von.
^ Die Familie v. A. war damals im Säalkreise sehr angesehen. Sie besass seit
1413 Rothenburg, womit die Brüder Heinrich und Georg v. A. 1476 durch Erzb.
tJTist neben andern Gütern z. B. in Wettin belehnt wurden, Dr. II. 795, 856.
^on die Eltern der letzteren waren auch in Halle begütert. Am 9. Nov. 1470
"«tätigten die Brüder Heinrich imd Georg v. A. die von ihren Eltern mit 12Va
Acker von der grossen Pfingstwiese vor Halle im dortigen Paiüinerklo ter gestiftete
Memorie. Heinrich von Amme.dorff und Waldemar von Anhalt befehligten die vom
Erzbischof Johannes dem Kaiser Friedrich IH. 1475 gesendeten Truppen. Seit dem
Jahre 1476 erscheint Heinrich von Ammendorf lüs Hauptmann auf dem GieWchen-
stein, Dr. U. Gen. Tab. S. 3—6.
2 Claus V. Jena, schwerlich eine Person mit dem im Jahre 1428 und 1432
Jjch dem Bürgerbuche im Rathe sitzenden Nicolaus. Cl v. J. war hallischer
jjanner und 1471 und 1475 Mitglied des sitzenden Rathes. Im letzten Jahre be-
U<sidete er das Amt des Kümmerers, Bl. 44 ^ Vgl. T ^ab. 69,
14 Marcus Spittendorff.
Uffn sonabendt (3. ISept) gingen sie wider zusammen in den
parten und uff dem ratliause^ und bilten grossen rath umb uns und
hatten gross geleufte.
Uff den montagk (5. Sept.) waren die innungen und gemeinheiten
aber alle bei einander uff den vormittagk, ehe der seger 12 schlugk.
Kam der stattkneeht in mein bauss und sprach, der rath liss mich
bitten, das ich uffs rathaus kommen wolte. Antwortet ich : warlich, ich
weis es nicht, sie haben mir fast harte gebott gethan. Sprach er: ihr
solt kommen. Zuhandt kam er noch ein mahl, so ginge ich vor das
rathaus, und die andern kamen auch. Do gingen wir uffs rathaus.
So liss uns der rath zu ihm heischen. Wir gingen zu ihn, do waren
die aus den parten bey ihnen in der dörntzen. Do hub Hedrich an
undt erzalte fast von diesen gebrecheu, die zwischen uns allen gewest
weren umb das abetreten; das die vom tal alle zugesagt hatten vor
meinem gnedigen herrn von Magdeburg, sie weiten abtreten nach
laut der wilkire, weiten wir das auch also halten, das wir ihnen das
sagten. Darauff antwortet ich von stunde an: „lieben herren, haben
wir uns doch allwegen erboten abezutretten nach laut der wilkire und
erbitten uns des noch, aber ir habets nie wollen auffncmen von uns'^
Da sprach Hedrich wider: ,Ja lieben herrn, das ihr auch nicht irret
undt recht verstehet, die wilkire nicht uff einen oder 2 perselionen ge-
deutet, sondern als innungk und gemeinheit abetretten, so solt irs auch
halten". Antworte ich: „wens euch die vom* tale gesthen, bin
ich wol zufrieden; aber umb die andern stuck, das saltz betreffen t, und
umb die vorscbleger und umb die schöppen uff dem^ berge wolten
sie einen guttlichen handel leiden vor meinem herrn von Magdeburg;
aber umb das, das wir die geboth verachtet haben, sol 14 tage an-
stehen, uns dan darumb zu beschuldigen nach laut der wilkire^^ So
baten sie uns, das wir uns nider wolten setzen, ein iglicber uff seine
stete. Wir meinten nein, weil wir in^ geboten weren, were es uns
Bl. 7'' nicht wol zu thun, das wir uns setzen selten, sondern das || sie uns
die geboth wolten abenemen; das wolten sie nicht thun, sondern wir
musten gedult haben und uns setzen umb glimpfs willen.
Uff montagk nach mittage (5. Sept.) kamen unser freunde, die von
Magdeburg. Die hatten diese dinge neulich erfahren und waren des
• von. ** den. *^ Ihn.
^ Daz Raihaus scheint nicht ganz auf der Stelle ge>tanden zu haben , aiif
welcher das heutige im Laufe des 16. Jahrhunderts errichtet wurde Möglicher
Weise trat es weiter nach Westen vor. Wir lassen einige Stellen folgen, aus denen
auf die I-«age geschlossen werden kann: J. 1366. tu twen ewigen missen undor
deme rathuse in unser capellen (Dr. 1. 9B1.). J. 18 90: Capella . . . prope pre-
toriiun dicti opidi in honorc sancte Crucis (Dr. I. 932.). J. 1414: in capella
sancte Crucis in viridario sita sub theatro sive pretorio (Dr. I. 197.). J. 1457: an
dem krame, gelegen in der smerstraszen kegen dem rathuse (Schöppenbuch Bd.
V. S 16'^). Aus den beiden letzten Stellen ziehen wir den Schluss, dass das da-
malige Bathaus nicht in der unmittelbarsten Nähe der Kreuzkapello lag. Vgl. da-
zu vom Hagen, Die Stadt llaUe 1. 45. 66. 223 ff.
1474 S^tember. 15
«ach Behr erscfarookeD. Sie schiokten zu dem rathsmeister und lissen
ii^ bitten, das er den heimlichen rath zu ihm heiachen wolte, sie wolten
n im kommen.
Do gingen wir zu ihnen, do haben sie an und sagten, wie sie in
gerichts weyse vernommen hetten Uneinigkeit, das wir anderlangk
haben wollen. Doch hetten sie warhaffcig das nicht gewost, sondern
gemeint, wen daran was were, wir wurden ihn das ohne bottschaft
nicht haben gelassen; doch were ihnen durch ihre kaufleute so vil zu
Torstehen gegeben, das sie sich zu uns fugten. Do hüben sie fast ahn
und erboten sich, wen wir ihrer begerende weren, sie uns helfen oder
rathen könten mit leib oder gutte» das wolten sie gerne thun. Auch
lissen wir uns beduncken, das etwas fehrlikeit in den dingen were*,
80 wolten sie die andern ehrlichen stete beschicken, das sie zu ihnen
kernen, und erboten sich gros und viel an der rede etc. Da namen
wir ein gespreche und wurden eins, das wir ihn ihres guten willens
und der wolmeinung sehr danckten und sagten ihnen, wie sich mein
herr und seine rethe darzwischen bearbeitet hetten, und darzu mein
herr vergunt hette eins Mdlichen handeis mit Wissenschaft, so das wir
hofilen, die dinge selten guttlich beygeleget werden.
Ufin donnerstagk post Crucis (15. Sept.) im jarmarckt umb 9 vor
mittage kam mein herr von Magdeburg uffs rathaus und war droben
bis omb 5 ufin abent Da hatten die part^ und die rom tale fast
rede gegen einander gehabt; doch umb das abetretten, dar solten die
vom tale inhalden, hatte meines herrn kantzier herr Bernhardt gesagt
nach laut der vrilekire , wie innunge und gemeinheit thun. Uff den
sonabent nechst darnach (17. Sept.) fugte sich mein herr wider uffs
rathaus umb 12. Die von parten und die vom tale waren auch
droben, und ich Marcus Spittendorff ^ war auch mit vor meinem herrn
nffh rathause. Da hub dercantzler herrBemhartt an von meines herrn
wegen || und fragte den rathsmeister Hedrich, ob die parte auch mehr Bl.8'
schulde zu den yom<^ tale hetten, das die erzalt wurden in gegen-
Wertigkeit meines herrn. Do brachte er an noch 4 oder 5 schulde,
die die zettel nicht belangeten^ die von dem« rathe und den parten
vor Zeiten gegeben waren: das erste war, man solte das saltz gleich
sieden; das zweite, man zöge mehr fronsole, wan die rersigelte zedel
aosweiseten'; das dritte, das die vorschleger nicht allzeit burger weren;
das vierte, die eymer über dem guttjar weren zu gros; das fonfte umb
die gereute. Von den stucken hatten wir fost rede underlangk vor
meinem herrn. Mein herr und seine rathgeber hörten faste zu, dar-
*• weren. >> M. 8. ^ too. ' belangete. * den. ' «uwelMte.
1 Unter den „parten*' sind hier wie fiberall die bürgerlich - socialen Gmppen,
in welche die BevöDcerung der Stadt ndt Ausschluss der Pfilnner z&cÜJilt, zu Ter-
steh^: die sieben grossen Innungen und die vier Gemeinheiten. Daher heisst es
in einer andern Darstellung dieser Verhältnisse: ,,die parte von Innungen und
meinheit" und „die eilf parte von Innungen und meinheit*\ Handschr. hall. Chronik
der Grftfl. Bihl. zu Wernigerode Zh. 65, Bl. 265 *^
16 Marens Spittendorff.
nach entwichen wir meinem heim aas der dömtzen. So mochte mein
herr ans denen von parten ein gespreche halten, and sie was mehr
meinem herm berichten möchten der versigelten zedel, die von allen
parten, vom rathe gegeben waren and aach denen vom tale, wie
mans mit der sole, die aas dem bom gezogen wnrde, halten soll, die-
selbigen zedel wolten die part gehalten haben and daraas nicht gehen.
So schickte mein herr za ans vom tale Heinrich von Anunendorf
and Vincentins and lies ans sagen, die parte weiten^ die versiegelte
zedel gehalten haben and schlechte daraas nicht gehen, was nnser
sin darza were. Daraaff anworten wir den rethen, wir wolten die
versigelten zedel aach halten; were irgent ein stacke darinne, das
nicht gehalten warde, das sie ans das oflfenbarten. Das hörten die
rathgeber gerne, das wir die zedel halten wolten. Do meinten die
rethe, so wir äff allen theilen die zedel halten wolten and anch ge-
halten haben, solte mein herr darinne ein handel haben oder vor-
nemen, so were noth, das er aach die zettel wissen möchte oder die
Stacke darinnen. Daraaff war der vom tale antwort, ihr wille were,
das unser gnediger herr die zedel hören möchte lesen. Aber das wir
im die zedel vorlegen oder antworten selten, besorgten wir ans, die
parten möchten vorbas ihren zom äff ans werfen, sondern das sie das
möchten erlangen, das die part die zedel wolten vor meinen herm
legen oder ans vergannen, das wirs thnn möchten.
Daramb gingen die beide rethe fast lange za den parten and
wider abe za meinem herm, bis das sie ihre zedel selber meinem
herm lissen antworten darch Hedrichen. So lass Vincentins die zedel
in aller anser gegen Wertigkeit Do die zedel nan gelesen wardt, be-
richtet der alte kantzier herr Berahart, so wir die zedel halten wolten
an beiden theilen and gehalten haben, so were das vor sich, aberumb
Bl. 8^ die andern Stack wolde ans || mein herr bescheiden and besehen,
das die aach gattlich beigeleget möchten werden. Umb die gebott, dar
wir inne waren, wolten sie meinem herm nicht vergannen, darinne
za handeln, so es die wilkire betreffe; aach betten sie das aach nicht
macht hinder den parten, es were ihn von ihnen befolen, dammb wol-
ten sie die part äff den montag bey einander haben, was sie an ihnen
erlangeten, solte ihnen wol zu wissen werden. Item ans warde ge-
sagt, dass wir vorbass nicht aasgehen selten; so bliben wir afifh mon-
tagk (19. Sept.) in ansern hensem sitzen.
Dffh dinstagIS. Mattheasabent (20. Sept.) zwischen 9 nndt 10 Vor-
mittage schickte der rath nach ans allen 7 vom tale, die in ihren
hensem sassen. Do wir kamen nffs rathaas, lissen sie ans heischen in
die dömtze. Da hatten sie die wilkir anff dem tische ligen, da hab
Hedrich an and beschaldiget ans, das wir den gebotten angehorsam
gewesen weren and die verachtet, dommb weren*» wir die pörangk
verfallen za geben. Do habe ich Marcus Spittendorff^^ ahn und ant-
wortet drauff: „lieben herren, die gebott, die ihr uns gethan habt, las
• wolte. *» MWeren'* doppelt. « M. S.
U14 September. 1?
idi mich bedancken unwillig geschehen sein; woromb soll der rath
einem barger gebott thun bey50 marcken, das mus geschehen mit des
ritzenden raths willen, darzu der meister nnd bornmeister. Nun sindt
uns die gebott geschehen ohne unser undt der bornmeister willen; sindt
die nun mit gleiche geschehen , wissen wir nicht. Darüber bin ich .
bliben sitzen und den rathstul nicht gereumbt Erkennen sie nun, das
ich die börungk verpflicht oder verfallen bin, so mus ich die geben;
aber ich hoffe, sie werden sich des bedencken, das sie uns höher be-
nötiget und betrenget haben, wan die wilkire ausweiset, darzu wir
nnsere eyde gethan haben. Ich sprach auch mehr, solteich die börungk
je geben, so bete ich, ob ich wurde iemande sagen, wie diese dinge
Zugängen weren^, und worumb ich die börungk geben muste, das ich
höher benötiget und betranget wurde, den die wilkire ausweiset, darzu
ich mein recht gethan hette, das sie darumb nicht unwillig wurden.
Darauff meinten sie nein, wen diese stucke beygelegt wurden, so muste
des niemandt gedencken. Sprach ich wider: „sol ich auch so mein
geldt geben, ist mir auch schwerlich." Die bornmeister und die andern
drei, die im rathe sassen, antworten so: do das gebott geschehen were,
80 weren sie heim gangen, || do die meister uffgestanden weren, do Bl. 9^
hette der rath ihnen wider lassen geboth thun , sie selten uAb rathaus
kommen, do kamen sie. Der rathsmeister hies sie nider sitzen; sie
weiten nicht und sprachen, sie weren ingeboten, es geburete sich
lücht, das sie sitzen selten. So mustensie sich setzen. Darumb hoften
rie, das sie der börungk nicht verpflicht weren zu geben, sondern umb
deu willen, das ein solch geboth geschehen were, darumb weren sie
^^egangen, sonst were es nicht geschehen, sie weiten auch ihr recht
thun. Darauff redete der rathsmeister und die meister so viel, das sie
meinten, das sie das Vorrechten weiten, stunde nicht zu ihun, sie könden
rieh darinne nicht verwaren, und vil ander rede mehr, die wir under-
lang zu den meistern hatten mit ernsten werten, bis das sie uns zu
Terstehen gaben und meinten, das wir uns selber in die börung schick-
ten, auff das sie es nicht wider an die part bringen dörften, den hie-
nadi, wen wirs gern anders sehen, so können sie uns nicht helfen.
Donunb sagten sie uns das itzundt, das wir wissenheit davon betten.
Do vnr vom tale das vemamen, lissen wir uns verduncken, Un-
vernunft weite ihren fortgangk haben, das sie uns vielleicht aus der
Stadt verweisen weiten und unsere gutter zu vorkeuffen in vier wecken,
das etzliche wol sagten , und die Unvernunft gantz gros war. Da ant-
worten wir, lissen sie sich beduncken, das sie die börung mit rechte
nemen, so musten wir uns darin geben; doch so betten wir die hoff-
nnngk, wir betten das nicht verburet sie nemens auch mit keinem
rechte von uns; was wir thun musten, das könnten wir nicht wolwegem.
Von stundt an bischen sie die aus allen parten, die vormaLs auch
darbey gewest waren, der ^ ein theil diss ungluck gemacht hatten. Und
die waren in der vierherrenstuben , das wüsten wir nicht, nut denen
* were. ^ djM.
OMeUditaq. d. Pr. Sediieii XL 2
18 Marcos ^ittendorfif.
hüten sie ein lang gespreche. Darnach hischen sie nns wider und
gaben vor, so wir uns in die böning geben betten, so wolten sie die
parten nfin nachmittag bey einander baben and den solches vorhalden
und besehen, das ein solchs zu einer gatten weyse wider kommen
* möchte. Umb 5 off den abent so wolten sie uns wider besenden; wir
gingen wider in nnser heuser, es hatte 12 geschlagen. Uff den abent
umb 5 schickte der rath wider nach uns und sprachen, das die part
BL 9** bey einander gewest weren», aber ihr were || wenig, auch weren ihrer vie
nicht einheimisch, so selten wir 14 tage frist haben, indes wen sie die
part am bequemesten zusammen möchten haben, so heften sie, wir
selten aus den geboten kommen. Auch brachten sie vor, es weren einer
oder zwei aus denen yom^ tale, die betten fast wunderliche rede auff
diese dinge gehabt, die wolden sie auch beschuldigen.
Uflfh dinstag vigilia Wenzelai (27. Sept.) wurden dise vom tal be-
schicket und auch beschuldiget. Meister Posse Blume wardt beschul-
diget, er bette gesagt, das die uff dem^ rathause gesessen weren von
den 30 mannen ^ und auch die andern weren alle angezeichnet und ge-
schriben, die zeit möchte kommen, es wurde ihnen und ihren kindern
gedacht des, das sie itzundt anrichten mit denen vom tale. Wir 7
vom tale gingen nicht in das gespreche und sassen stille. Damach
wardt Hans Schmidt beschuldiget, er bette gesagt auff dem rathause
in der dömzen vor in allen, sie stunden den vom tale nach ehre, leib
und gutt. Hans Schmidt antwortet das und sprach, er were geschickt
von den"^ vom tale uffs rathaus, ihr wort zu halten und sie zu vor-
antworten, so bette er ie gesprochen: wie die leufte itzundt sich be-
geben , und sie alle uff einem hanffen weren , und die pestilentze re.
girte, möchten sie umb leib und gutt kommen, auch gingen die rede,
das die meister den ihren befohlen betten«, wen man die glocke an-
schlüge, es were tagk oder nacht, so solte ein iglicher. in seinem' besten
hämisch zu seines meisters haus kommen; daramb wiste er nicht, was
sie sich vermuten selten etzlicher losen gesellen. Die antwort möchte
in nicht helfen. Sie fragten ihn, ob er die rede gethan bette von der
vom«^ tale wegen, der sie in beschuldigt betten. Antwortet er ja.
Do musten wir vom tale abetreten und in die dömzen gehen. Do
sprachen sie und thaten ihme gebott, das er bey Sonnenschein in sein
haus muste gehen und daraus nicht, er thete das mit ihrem^ willen.
Damach beschuldigeten sie Paul Wittemberg, der solte ihrer gespot
haben und gesprochen zu Lude Bertolt , . . , K Die wort geschahen
vonWittemberge: Peter Schaffkopf sprach vor meinem herm von Mag-
deburg, die bommeister frönten uff einmal wol 9 schock zuber sohle. Das
war nicht.
* were. *» von. « den. <* der. • hette, ' seinen. » von. *» ihren. i Wer
scheint etwas zn fehlen, obgleich im Bümtucript keine Lücke vorlianden ist
Vgl. die Einleitung.
1474 October. 19
II Uffh dinstag nach Francisci (11. Oct. ) gingen nnsere tage ans. BL 10'
Do gaben sie uns vorbas tage bis uff den necbsten sontagk, den tag
ans.
Uff den montag nach Dionisi (10. Oct.) sassen wir 7 vom» tale
wider in nnsem hensem. Uff denselbigen tag kamen die ehrlichen
stedte her als die von Braanschweig^ von Magdeburg, die von Stendel
und die von Halberstadt. Uff denselbigen tagk, ehe die stette kamen,
waren alle parten beysammen in Eysenberges hofe^ und hatten er-
fahren, das die stette kommen worden. So war der rath, als ich ver.
nam, bey ihnen gewesen, nnd hatten da so vil beschlossen, das uns
der rath die gebothe abenemen solte, weiten wir das änderst halten,
das ihn durch meines herrn von Magdeburg rethe als durch Heinrich
TOD Ammendorf und Vinzencius zugesagt wurde von der yom*> tale
wegen umb das abetretten und auch umb die vorschleger zettel zu
halten; aber umb die börungk, das hatten die part bey die gesatzt^^y
die Yon innungk und gemeinheit wegen uns diese Ungnade thaten.
üff denselbigen montag umb vesper zeit besandte uns der rath^
da kamen wir alle 7 uffs rathauss, und die von Stendel lagen bey
Hans Bussen^, die waren ehe gekommen mit den andern stedten, ehe
wir besandt worden, so das die stete vememen mochten, das wir noch
in dem gehorsam waren. Do wir aufe rathauss kamen, berichten sie
uns durch Hedrich, wie die part bey einander weren gewesen, auff das
diese dinge möchten uff ein ende kommen; wolten wir das nun hal-
ten omb das abtreten, als das mein herr von Magdeburg durch die
geinen besprochen und die vom^ tale zugesagt betten, und auch das
wir die versigelten zettel halten wolten®, und das maus mit der frone
80 solte halten, als das vor alters were gehalten worden ; wolten wir'
imsem willen darzu geben, das wir ilmen das zu verstehen geben.
Auch sprachen sie, sie betten yemommen, das die ehrlichen stedte
kommen solten, was die wolten, oder wer ihnen geschriben bette
wossten sie nicht. Darauff namen wir ein gesprech und antwortten^
das die ehrlichen stette hiher kemen oder warumb, wisten wir nicht-
sie durften uns darumb nit yerdencken; aber umb das abtretten, das
die vom tale vor meinem herrn zugesagt, oder durch seiner gnade
* Ton. b Ton. 0 geMtts. ^ von. * wolle. ' hier In der Hendsohrtft noch none.*'
1 Aach fÜrHaUe gilt die Bemerkong, welche von Leipzig gemacht worden ist:
j^BezOgUch der Höfe in den die älteste Stadtanlage bildenden Strassen tritt noch
im 15. und 16. Jahrh. der ursprüngliche Oiaracter, die Bestimmung zum Betriebe
der Landwirthschaft deutlich hervor"', Ck>d. dipl. Saz. ü. Haupttheü Bd. 8 S. XIY.
Nach den Sdiöppenbüchem gab es selbst in Strassen, welche gewiss auch damals
zu den engen gehörten z. B. in der Schmeerstrasse, der Clausstrasse, Höfe mit
Scheunen.
^ DerhaOische Text hat hier „Possen. "AUein aus der magdeburgischen Hand-
schrift ergibt sich, dass Hans Busse gemeint ist, welcher in diesem Jahre (vgL
S. 1) Mi^ed des engem Käthes war.
20 Marcos Spittendorft
rethe besprochen were za halden, auch die versigelte zettel zu halten,
weren wir vor unser perschon wol zufnden, sondern wir baten, weren
etzliche stucke in dem zedel, darum die bommeister den rath wurden
anruffen, das sie in darzu beistandt thun weiten. Do sprachen sie
jha.
Bl. 10^ II Do hatte Hedrich eine zedel, die hatten sie begrifien und vor
den parten gelesen, die las er uns auch. Da stunden inne die zwei
stuck umb das abtreten und umb die versigelten zettel, wie das vor
meinem herm verlesen* wardt und auch, als ich lebe! umb die fron-
sole. Do bericht uns Hedrich fort, sie betten sonst noch 3 oder 4
stuck, da weiten wir sonst handel darvon haben, wen wir ein wenig
mussig weren. Da namen wir aber ein gesprech und sprachen, das
die zedel den bommeistem möchten^ werden, und das sie uns die
stucke auch berichten weiten, were daran macht gelegen, auff das die
vom tale auch ein wissen darvon haben möchten. Da meinten sie ja,
die zedel selten uns werden. Das waren die stucke: 1. niemandt soll
pfanwerken uff weinachten, er sol eigne hausung haben und darinne
wonen. Das ander: den vorschlegem. soll man nicht Urlaub geben
vor pfingsten. Das dritte: kein pfenner sol mehr haben den 2 gereute.
Das virte: das alle part des virteljahres ein mahl zusammen kommen
sollen und sagen, was ihn noth ist, aber sie sollen dem rathe das zu-
sagen, das der rath macht habe das geschos zu nemen, wen ihnen das
bequeme ist, das die parten das nicht hindern sollen. So namen sie
uns die gebott abe; umb die börung solte das guttlich anstehen ein
14 tage, sie heften, sie weiten sich des mit uns wol vertragen etc.
Uff dinstagk vor mittage (11. Oct.) kamen die ehrlichen stedtezu
uns auis rathaus: darumb hatten sie uns uff den montagk zuvorlassen
bitten, das wir sie leiden weiten. Sie brachten an, wie sie vernommen
betten durch mancherley rede, die dan bey ihnen richtig ginge, wie
das der rath, Innungen und gemeinheit und die vom tale uneins weren.
Dasselbige sie dan fast zu hertzen und in tieffe betrachtung genommen bet-
ten, darumb hetten die ehrlichen stette, so sie uns verwandt sindt, im aller
besten forgenommen und die ihren zu uns geschickt, die gebrechen zu
verhören und die auch beyzulegen, uff das die ehrliche stodt und die
burger gemeine zu hide und gnade konunen möchten. Aber so die
von Magdeburg, so am nechsten hellischen marckte bey uns gewest
waren auch des irthumbs halben zwischen uns, und sie kurz abgericht
worden, das die gebrechen nichts uff sich hetten und wol guttlich bey-
gelegt selten werden, und sie des nicht befinden, dorumb weiten sie
ihr gemut wissen, wovon sich der Ursprung gehoben bette. So wardt
der rath mitsampt den meistern das znfriden, das Hedrich das verzelen
solte. So sagte ich inrede darin, aber doch gleichwol auf das glimpf-
Bl. 11* liebste; wardt das || erzalt nicht gantz und als sich die wort begeben
hatten. Doch wardt gesagt von Hedrichen, wir weren unsers dinges
nun wol zufriden, es were unter uns auch wol beygelegt nach der
*- verlMsen. ^ m<)chte.
1474 October. 21
weise, als das vor meinem herm yon Magdeburg in der zedel and
auch dem stuck in der wilkir besprochen ist, das die parten von in-
Dungen und gemeinheit die versigelte zedel über der regierung der sole und
der böme und was mehr darinne stet, wollen gehalden haben von
dem tal. Daranff die vom tale geantwortet haben, sie sindt geneiget,
die zedel zu halten. Und darumb meinte Hedrich nun von« der par-
te wegen, was wir sonst anders mehr zu thun betten, das wolten wir
guttlich und freundtlich anderlang unter uns vertragen. Do dis die
ehrlichen stedte horten, begerten sie, das sie die zedel hören möchten
und die stucke der wilkir. Do sprachen wir darumb, so wolten die
meister das gerne nicht vergönnen, den sie sprachen, es were bericht,
bis das wir im rathe so vil redten, das man in die zettel solte lesen,
sondern das stucke der wilkire, das wolten die meister nicht, das man
in das weysen solte, sondern wir schwigen stille.
Ufi den nachmittag brachte der bommeister Claus Schafstet die
zedel, die versigelt waren, das war im befolen, und das wart gelesen.
Do die ehrlichen stedte die zedel gebort hatten, marckten sie wol, das
man ihn nicht mehr weysen wolte. Da baten sie uns, das wir in die
ehre gunnen wolten, das sie einen guttlichen handel möchten haben.
Des waren die meister und auch ein theil im rathe nicht geneiget, ir-
gent handel zu leiden. Die stedte lissen nicht abe, sondern baten zwir
oder 3 mahl, das wir in eines guttlichen handeis vergönnen wolten,
das der irthumb gantz und gar möchte beygelegt werden, auflf das sie
die ihren grundtlich möchten berichten; und baten iurder, betten sie
des nicht macht, das sie die part beysammen wolten haben und das
bey ihnen erlangen. Der rath batt die meister, das sie die ihren wolten
bey einander haben. WorumbV Theten wir das nicht, so wurden wir
des in grosse verdacht konmien bey den ehrlichen stetten. Die meister
sprachen jha , sie wolten die ihren bey einander haben , sie hettens
aber so nur mögen lassen. Worumb? Die meister regirten das spil;
wie sie den an&ng dieser dinge gethan hatten, so thaten sie hirmit
aach. Aber die vom tale hettens gerne gesehen, das die ehrlichen
fitette einen guttlichen handel zwischen uns gehalten betten, das war
auch der vom thale wiUe gantz wol. Aber die meister und andere
mehr waren auch des nicht geneiget.
II Uflf die mittwoche vor mittage (12. Oct) waren alle parten bey Bl. 11
einander, ein itzlicher in seines meisters hause, und hatten angebracht
was der ehrlichen stette, die zu uns geschickt waren, meinung, bitte
und begerung war, das sie in diser dinge einen guttlichen handel ver-
gmmen wolten, der keinem theil zu nahe oder zu schedtlich sein solte
an ehren noch an eyden. Dis war umbsonst. Die meister brachten
ein antwort von den parten, als sie vormals gethan hatten. Worumb?
Die meister sputen das spil mit den unvernünftigen, die sie zu ihn ge-
z(^n hatten. Diese dinge vemamen die stette und marckten auch
wol, wie diese dinge zugingen mit den meistern und hatten auch
22 Marcus Spittendorff.
merglichen verdriss drinne. Sie gingen von uns und baten , das wir
uflf den donnerstag (13. Oet.) vor mittage wider zusammen wolten
kommen, sie betten uns was mebr zu sagen, dar uns allen und aueh
den ebriicben stetten und dem gantzen stifite macbt angelegen were.
Es gescbaeb. Uff den donnerstagk vor mittage buben die von stetten
an mancherley rede, die sie erzalten, die ibn befoblen war von den
ibren, wie sie sieb in disen dingen bey uns balten solten, und sagten
manebe febrligkeit, die birinne zu bedencken, die dan noeb nicbt vor
äugen, sondern naebmals draus kommen möcbte und uns und ibn und
dem gantzen stiffte zu grossem» Jammer und leide gedeyen möcbte,
und wie es andern stedten ergangen were, die einen kleinen irtbumb
unter sieb gebabt und angeboben betten, der dan disem^ niebt gleicb
were gewest, und von dem kleinen zum grossem kommen, so das sieb
gros Jammer und notb darvon erbaben bette, das sie das aueb be-
deneken wolten, leider wie gesebab Mentz, Littieb ^ und andern stedten
mebr, da von geringem ^ Unwillen gros Jammer gescbaeb, das sie das
zu bertzen nemen wolten und ibnen noeb vergönnen einen guttlicben
bandel, das die dinge grundtlieb zwiscben dem rathe und den meistern
und allen perscbonen möcbten* beygelegt werden, und ander rede vil
mebr, die von der stedte wegen erzalt worden. Sie spracben, wir weren
gemarckt in etlicben dingen, das wir dar ein uffseben zu betten, das
den belangete ebr und eidt; nun wolten sie das mit gottes bulfe so
Vertilgen, das niemand zu nabe an ebren noeb an eyden sein solte.
Diese rede vilmer balfen niebt, die meister woltens nicbt dulden
Bl. 12^ noeb die parten. Hedricb war aucb nicbt || geneiget und aucb etzliebe
im ratbe, als im anfang.
üff den nacbmittag kamen die stette wider zu uns uffs ratbaus
und baten, das wir vom tale ibnen entweicben wolten, sie wolten mit
den meistern sprecben und den ratbmannen, und damacb wolten sie
mit uns sprecben. Diss wolten die meister nicbt vergunnen, bis wir
so vil underlang redten, das sie das zufrieden worden, also das wir
vom tale entweicben solten; aber wenn sie mit den meistern betten
gesprocben und damacb mit uns vom tale aucb sprecben wolten, so
solten wir das tbun in der vierberren dömtze. Daranff antworteten
wir vom tale : , Ja lieben meister, wir wollen eucb die ebre gönnen, das
ir nicbt reumen dörfet, wir wollen geme reumen." Da waren die von
Magdeburg alleine bey den meistem, und die andern stette waren in
der vierberren dömtze. Da mocbten die von Magdeburg faste rede
mit ibnen baben, wie sie ibn verwandt weren « förder den andern
stedten, und uns einer dem andem eidtbaftigk und aucb dnrcb privi-
legia und durcb die wilkir verwandt weren, und wie wir alle jabre in
vemeuerung der rede zusammen kommen musten durcb sonderlicbe
* grooen. *» dlsen. « geringen. * möchte. • were.
1 Der Erzbischof Adolf v. Nassau eroberte Mainz in derNacht vom 27—28. Oct.
1462, Karl der Kühne Lüttich am 30. Oct. 1468.
1474 October. 23
verschreibiuig, und fast andere yil rede und wolmeinnngk zn verstehen
gegeben hatten, das sie ie meinten, sie wolten das uff andre wege
bringen. Es half alles nicht, es war nmbsonst. Do kamen die von
Magdeburg zu uns vom tal und sagten, das sie möchten keines an
Omen erlangen und berichten uns des auch, was sie in vorgehalten
betten; das waren wir willig, den worumb? Was sich die unsem mit
ihnen verschriben haben, ist billich, das das gehalten werde, und do-
rumb betten wir vom tale inen gerne vergunt einen guttlichen handel,
den wir habens im an&ng dises irthumbs uff die von Magdeburg ge-
boten zu erkennen, aber es möchte uns darzu nicht kommen.
Do gingen die von Magdeburg wider zu den andern von den
wirdigen» stedten und sagten ihn dise dinge. Do kamen sie alle
wider zu uns in den rath, als wir sassen, und hüben noch ahn als vor-
mals den rathsmeister Hedrich mitsampt den rathmannen und die
meister zu bitten, als sie vormals gethan hatten, || das sie so gar stump BL 12^
von ihnen nicht abgeweist wurden, sondern sie wolten ansehen die
wolmeinung der stc^te, die sie gesandt ketten, und wolten betrachten,
was überlang aus diesen dingen konunen möchte, das alles zu vor-
waren. Baten sie noch, das wir ihn die ehre vergunnen wolten, das
sie noch einen guttlichen handel möchten zwischen uns haben , die
dinge grundtlich bejzulegen, das were ihnen von den stedten so be-
foblen.
Die von Magdeburg sprachen auch, sie wolten nicht wegk zihen,
dise dinge weren den beygeleget, selten sie auch 4 wochen harren.
Diese rede und meinung half nicht, die meister wolten darein
nicht gehen, sie sprachen, die Sache were entricht vor meinem herm,
aoch betten wir vom tale in das zugesagt, dabey wolten sie es lassen
bleiben und wolten furder keinen handel dulden oder leiden und
daockten den stetten, sie dörften darnach nicht harren.
Uff den abent, do sie von uns gehen wolten und noch bey uns
in der rathaus dömtzen waren, hüben die von Magdeburg ahn. Hein-
rieh Werner der burgemeistere, und sprachen \ zu uns, wie das die von
Bnumschweig und Halberstadt vffa freitag (14. Oci) von uns musten,
und die von Magdeburg wolten noch bleiben, sie hofften, wir wurden
in ein ander antwort geben. Sie wolten auch uff morgen wider zu
uns konunen, das die meister und wir die dinge beschlaffen wolden.
Mdnten die meister, sie geben in keine ander antwort Worumb? Die
Parten betten in nicht änderst befolen, dammb were nicht not, das sie
fbrder angezogen und genötiget wurden: selten sie die parten wider
zQsammen haben, das möchte erger werden den vor.^
*- Jrdlimi. ^ iprKb.
^ Aus einem undatierten anonymoi Briefe an einen ,4ieben B[erm Bornmeister'S
i^dcher In diese Zeit zu gehören scheint: „üff solche zedel haben die meister das
vort eingebracht, das die part keinen handel von ihn leiden woUen, denn die sache
vere alltoreit hingeleget, sie wc^en sich auch wd onderlangk gattHch vorlagen
md konden anch anders kein wort nicht von ihnen brengen, do sprachen
24 Marcos Spittendorff.
Uffn freitag frue (14. Oct.) umb segers 7 hatten die von Magde-
burg geschickt zu dem rathsmeister Hedrich and in lassen bitten , das
er seiner herren drei oder vier zn ihme vorbiten wolte, sie wolten zu
im kommen und noch etwas mit ihnen reden. So hisch Hedrich den
heimlichen rath und sagete uns das von den von Magdeburg. So
wurde wir des zufriden und schickten zu in, wiewol die meister das
lieber gelassen betten, wenn sie der unere nicht geforcht betten. Do
hüben die von Magdeburg an, als vor geschriben stehet, und bericli.
ten, so der abscheidt zuvor war, das wir die dinge beschlaffen selten.
Baten sie den rathsmeister und die meister, das sie ihnen noch wolten
eine guttliche antwort geben; das wolde nicht sein. Sie baten noch
eins, sie baten das 3. mahl umb gottes willen und ermaneten sie bey
Bl. 13* lleyden und bey ehren, das wir in verpflicht und sie uns weren; es
half nicht, sie kunten keine guttlikeit erlangen. Do sie das ie ver-
namen, das sie in keine redtlikeit nicht gehen wolten, do fragten die
von Magdeburg und sprachen: lieben hem, wir waren in verhof-
nung*, die dinge selten ufi andre wege kommen sein, nun das aber
nicht sein mag, so geben wir das unserm herr gott ; nun lieben herm,
so wir nun mit einander zusammen mit eiden verstrickt und verschri-
ben sein 2, des wir denn alle jähr in vemeurungk der rede zusammen
kommen an die ende, da das gewönlich ist, hoffen wir, ir werdet uns
das so halten, nachdem unser verschreibung so inhelt. Darauff namen
wir ein gesprech und sagten ja, wir wolten das halten, und was wir
in zugesagt betten oder mit eiden verbunden weren, und auch die
nach uns wurden. Da sprach Heinrich Muller von Magdeburg:^ „lieben
* fii itefat hier: wir ie vexiiofatixig.
die meister, weren sie ehe kommen , so wolden die part gerne einen handel geliden
haben, aber nmi kanten sie keines an ihnen erlangen und forchten, die dinge möch-
ten sie ergem damit, wenn sie könden dem volcke nicht gesteuem. Beilagen zur
DarsteUung Spittendorfts BL 360*».
a Von welcher eidlichen Verbindung der beiden Städte mag hier die Rede sein?
Sollte sich Sp. noch auf das Bündnis Tom 24. Dec 1348 beziehen, dessen Uriamde
Dr.n. 299 mittheilt, oder auf ein roateres? Wahrscheinlich hat er nur die Bundes-
genossenschaft, welche beide Städte m der Hanse verknüpfte, im Auge. Im 14. Jahr-
hundert trat Halle sehr oft mit Magdeburg zu solchen Vereinigungen zusammen,
so 1343, 1345, 1351, 1361, 1363, 1370, 1376, 1383, 1389.
» H. M. sass schon im Jahr 1466 im Eath der Stadt Magdeburg, wie der Ver-
gleich des Baths von Magdeburg zwischen dem Erzbischof Johannes und der Stadt
Halle vom 9. Juli beweist. „Darbie sint gewest de hochgebome ftirste und herre,
herre Stefißan, pfaltzgrave by Ryn und herthoge in Beyern, und de erhaftige her
Paulus Busse, im geistliken rechte lerer und provest tho sünte Mauritz yn Halle,
von des vorgnanten unses gnedigen hem von Magdeborg wegen, und de ersamen,
wiesen Bereke (?) vam Kelre, itzunde sittende Borgermeister, Obick Drewes, Lu-
decke vamKelre, Cziliacus Degener und Hans Mulre thom gülden ringe von unses
des rades tho Magdeborg wegen, Hans Cluke, radesmester, und Hans von Waltheym,
bomemester over dem dudischen bome tho Halle, von des ersamen rades tho HaUe
wegen." Aus Dr.'s Papieren nach einem verlornen Pergamentcodex des Baths der
Stadt Halle. Im Jahr 1476 war H. M. Bürgermeister der Altstadt Mi^deburg, Dr.
L 165 upd wAitflr unten BL 53^ Hoffmann, Geschichte der Stadt Magdeburg 1 42X.
1474 October. 25
herrn, wir hören das gerne, wir wollen das den nnsem so auch sagen/'
Do sprach lorge Seile, der der meister wort hilt: „die nnsem haben
nns das anch befohlen, was wir mit euch verbunden oder vereidet sein»
das wollen sie halten/' Do schieden sie von uns und gesegneten nns.
Aber sie bliben den tag noch hier, der rath löset sie alle ans der her-
bei^.
Damach wol nber acht tage hüten die meister faste ahn nff dem
rathause, das die dinge gantz möchten beygelegt werden, nnd das wir
einen handel vomemen weiten, wie es nmb die stucke und gebrechen
Yorbas solte gehalten werden.
Da gab Hedrich den bommeistem die zettel, die sie gemacht nnd
vor* den parten gelesen hatten, die zettel solten sie denen vom tale
bringen. Das geschach. Ufi die zettel war der vom tale antwort durch
die bommeister, was sie den rath betten zugesagt vor meinem herm
ron Magdeburg, das weiten sie halten. Baten die vom tale, das die
anch gehalten wurde. Diese antwort geschach uff dinstag nach der elf-
tausent Jungfrauen tagk (25. Oct.). Umb die andem stuck, die in der
zettel nicht geschriben, sondern die vor den parten || gelesen und die BLIS^
meister mit Hedrich und andem gemacht haben, nemlich 3 oder 4
stucke, als vor^ geschriben, da thaten die bommeister von der vom tal
wegen auch antwort uff und sagten auch fast ihre bewegung, die sie
draoff hatten, und wir im ratheauch, so das nicht ein gantzer beschlus
wart, sondem die meister rickten uff, die zuber über dem Hackenbom
solten zu gros sein. Sprachen die bommeister und wir vom tal, das
man einen zuber holen lisse vom Hackenbom; meinten die meister, es
were auch ein mas da bey demselben bom, das solten sie mitbringen,
darnach solten die zuber gemacht werden. Wir bestalten, das ein
zuber und das mas vom Hackenbom auf das rathaus gebracht wart,
und schickten auch nach Paul Fleischhauer ^ und Mattes Penne ^^ die
die zuber pflegten zu machen. Sie brachten einen neuen zuber und
beide ihre ejseme mas, damach sie die zuber pflegten zu machen, uffis
rathaus und sprachen auch beide bey waren werten, das sie die mas
von ihren eltem betten. Und Mattes Penne sprach, das sein vater vor
30 oder 40 jaren die zuber gemacht bette ^ und nie anders den nach einem
solchen mas, der er eines ^ uff die zeit uffh rathaus hatte, und Paul Fleisch-
hauer auch eins hatte. So gingen die meister fast und massen, Hed-
rich auch; aber sie kunten nicht finden, das sie Ursache zu uns haben
möchten. Aber das mas, das bey dem Hackenbom pflag zu sein, das
* von. ^ Pennlg. '^ hetten. ^ einem.
1 Vgl. S. 20.
^PaulFleischhauer war 1470 Meister im Rath, 1478 Mitglied des engem Raths,
1479, 1482, 1485 u. 1488 Rathsmeister. Vor ihm kommt Caspar Fl. von 1441 bis
1459 als Mitglied des engem Raths und der Meister vor.
s Matthias Renne 1466 und 1469 Meister, 1472 Mitglied des engem Raths,
1478, 1481, 1484, 1487, 1490, 1493, 1496 Rathsmeister. Die Familie erscheint schon
Im Anfange des Jahrhunderts selbst im engem Rathe.
2^ Marcos Spittendorff.
war ein wenig kartzer, den Matthes Pennen^ und Paul Fleischhaners.
Das kam davon, die knechte hattens anch selber gesagt und Clans
Werner der nnderbommeister, das sie mit dem eysen dasfeuer schireten
nnd reameten bisweilen die gössen darmitte nnd were aoff die steine
geworfen vor langer zeit, das das so ein wenig vematzt^ and kortzer
war, den die andern zwey, darnach die znber stete gemacht worden.
^i- 1^' So bleib || es bey den massen Matthes Pennen nnd Paul Fleischhaners.
Und die meister mästen genügen haben und es so lassen bleiben.
Lorentz von Renden nam das mas vom Hackenbom nnd liss es machen
nach den andern 2 massen.
Uffn sonnabent post Onminm Sanctorom (5. November) im 74. jähr
der minder zahl lissen die bommeistcr und schepfen im tal diese ge-
bott ausgehen, das ein iglicher wircker nicht mehr nnd auch nicht we-
niger den 35 gezenchente eymer aus dem fasse füllen solte in die p&n-
neuyunddas stucke saltz wardt gesatzt«' uff 11 Schwertgroschen ^ der läf die
zeit 47 vor einen reinschen gülden gingen ; aber das stucke saltz vor 5^2
grosse groschen, der dan 23 oder 23 V2 vor einen reinischen gülden gingen uff
die zeit. Nota. Dieser artickel solte vor stehen geschriben umb den willen :
Im 74. Jahr umb pfingsten und lohanni galt das stucke saltz 12 schwert-
oder silberne groschen, wie man will. Nun in dem Unwillen, dervordiser
Schrift stehet geschriben, der dan zwischen dem rathe, zwischen den
meistern, denen vom tale, Innungen und gemeinheit, wardt vor das
beste genommen, das die bommeister dem saltze abesatzten und wardt
gesatzt'' uff 6 schwertgroschen. Und brachte aber keine gutte an die
parten, sondern die parten mochten des gar wol und hatten gros wol-
gefallen dorinen, das die vom tal also gezwungen wurden; aber die pfenner
namen gemeiniglich grossen schaden, den da was nicht von verdienst
innen, den ein theil lissen gar gros saltz sieden, und die sole galt viel,
das saltz wardt wol zu 15 gesotten, ein theil sotten das nicht so hoch,
es gedacht auch niemandt mehr, das man so viel eingegossen hette; so
wardt die regirung nun so vorgenommen, als oben geschriben, sonnabent
post Omnium Sanctorum. Die wircker ubemamen die fhhrleute auch
Sehr : wen ein gast ludt 40 oder 41 stuck, der muste dem wircker geben ein
schwertgroschen von eim stuck und 10 schwertgroschen zu tranck gelde
Bl. 14^ darzu 10 schwertgroschen zu buhre, item dem uffburer || 6 schwert-
groschen, dem uffweger auch6 schwertgroschen, dem leder 8 schwertgro-
schen, dem stöpper 6 schwertgroschen, dem abschleger ein schwert-
groschen, so das dieselbigen die fuhrleute zumahl sehr ubemamen, und
die klage sehr gros wardt. Nun wardt vor das beste vorgenommen
durch die bommeister und schöppen im tal und satzten, wie viel ein
iglicher von einem gaste nemen solte: der wircker solte nemen von 1
stucke saltz 1 schwertgroschen und solte dem gaste das saltz auf
wagen schitten' etc.
Ufih sonnabent nach Martini (12. Nov.) im 74. jähr brachten die
bommeister an den rath, nachdem sich diese vorgeschribene geschichte
k. b Yernntz. ^ geMts. ^ .fgroschen*' fehlt hier und in den folgenden ZeUen
' ichicken.
1474 NoYember. 27
*
begeben betten der* regiening des tals wegen, die den aach meinem
herra von Magdeburg von den meistern nffgerackt weren, und auch noih
fiuzunemen im thal , nun betten bommeister und schöppen im^ tal
die regirung vorgenommen, wie sich ein iglicher halten solte, uff das
der gast so sehr nicht beschwert wurde. Auch hatten die bommeister
imd Schoppen im tale gebott gethan, aber sie fragten nach ihren ge-
boten wenig, darumb baten die bommeister, das der rath auch wolde
geboth thun, auff das die geboth auch möchten gehalten werden, und
die regirung so vil bestendiger bleiben möchte. Darauff nam der rath
mitsampt den meistern vor das beste und befohlen den stadtknechten,
das sie den wirckem, ledam, stopfem, p£anschmiden sagen selten vons
raths wegen die geboth, die die bommeister tmd schöppen gethan
betten, die selten sie halten ein iglicher bey 3 marcken.
Uff densontagk nechstdamach (13. Nov.) bischen sich die wircker
alle zusammen in das heilige grab ^ und mochten sich unterlang beredet
haben, das niemandt underbussen solde, die geboth wurden in den ab-
gesagt; auch könnten sie mit dem lohne nicht zukommen, so inen von
den bommeistem und scheppengesatzt^' were, das sie dem || fuhrmanne BL15*
das saltz uff den wagen schitten ^ solten. Auch waren viel wircker, die
ihren jnngkera die Schlüssel brachten und weiten nicht mehr sieden
imd triben grossen hohmut, und es war wenig saltz im tale, und die
fohrleute holtens sehre. Die bommeister und schöppen hilten faste
handel umb den willen, das die wircker sich so stoltziglich hilten,
doch mnsten sie gedult haben und meinten, das ihrer ie ein theil uff
den abent underlegen wurden, aber keiner buste uff den abent under;
ein theil betten wol untergebusset, sie dorften vor den andem nicht.
Uffii montagk Tor mittage (14. Nov.) brachtens die bommeister an
die rathsmeister. Do lissen wir die rathsglocke läuten und besambten
den rath^ und brachten die dinge, die uns Ton den wirckem begeg-
neten, an den rath. Do besandte der rath die 4 wircker, die ir wort
pflegten zu halten, dieselbigen hatten noch 4 wircker zu ihnen gekoren,
das ihrer 8 waren, und kamen uffs rathauss. Do war der rath wol
geneiget, doch gleichwol nicht alle, das man den 8 wirckem von stundt
A die. b Inn. c gentz weren. d »chiekeii.
^ Dieser gewöhnliche Yersammlongsort der Wirker war doch wol die Kirche
oder GapeUe z. h. Gr. in der Halle und zwar nicht weit vom Morizldrchhofe' ge-
legen. Vgl weiter unten BL 98 ^ 328 M)r. I. 745. Auf die Stelle baute der Rath
sp&ter das Eoth zum Ziemer.
^ Dass nicht nur der Rath, sondern auch die Bürgerschaft durch den Glocken-
schlag zusammengerufen wurde, war in niederdeutschen Städten ganz gewöhnlich.
In der magd. Schöppenchronik findet sich zum Jahr 1405 der Satz: „men hadde
bnrding gehid, und unse borgere gemeinUken van bodes wegen uppe dem markede
mosten rai to der huldinge" (Die Chroniken d. d. Städte Bd. m S. 319.) In
der Wülkfir der Stadt Sidze vom Jahr 1470 heisst es : Wann man auch die Glocke
zu dem Burdinge oder Bürgern läutet, ee sei Tag oder Nacht, so soll ein jeffUcher
Büiger und Inwohner auf oder in das Rathaus vor den Rath kommen bei Pöne
zwOtf Magdeburgischer Pfennige. Winter, Die Willküren d. St. Salze i. d. Ge*
schichtsbl&ttern l St. u. L. Magd. Ym S. 117.
^8 Marcus Spittendorff.
m
an bey 50 marcken geboten hette, das sie von standt an solten onder-
bassen oder die Stadt reamen, wer das nicht thnn wolte, nmb des hob-
mats willen, den sie gethan hatten. Aber die meister, nemlich Peter
Schaff köpf, der wolde nicht und machte die andern alle irre, als er
dan das gantze jähr gethan hatte; sie wolten hören der wircker ant-
wort, was die sagten. Wommb? Sieglanbten denwirckem mehr, den
den bommeistem und denen vom tal. So liss man die 8 wircker vor
den rath und fragten sie, wommb sie nicht sötten , das sie itznndt das
tal mit der arbeit niederlegten, da theten sie dem rathe nicht za
dancke an. Do antwortten sie fast mit viel Worten und meinten, die
wircker gemeiniglich weren nicht geneiget zu sieden in den geboten,
Bl. 15^ das sie solten geeidet Verden ; wen in die || gebott abe wurden gesagt,
auch das ir lohn nicht geringert wurde, sondern als sie den vor ge-
nommen betten, wolten sie gerne sieden, aber umb den lohn, der in
itz gesatzt^ were von bommeistem und schöpfen, und auch in die
pfannen zu ftlllen bey gebotte 35 gezeichente eymer, darinne können
sie sich nicht bewaren, und viel mehr wort, das ich marckte, betten sie
was arges gewust von denen vom tale, sie hettens gesagt. Und SchaflT-
kopff fi^te faste, ob das saltz auch so gros wurde von den 35 eymera,
als vor ehe das geboth ausgegangen were. Antworten die wircker,
nemlich Ciriax Berwalt, nein, das saltz wurde nicht so gros von 35
eymera als vor; den man hette vor gemeiniglich mehr ingegossen b.
Do sprach Peter Schaflfkopff aber, den erder pfennerfreunt war, haben
doch die bommeister gesagt, das saltz werde nun grosser, man geust
zweyer oder dreyer eymer mehr den vor. Da redte Schaffkopff nicht
war ahn, das die bommeister das gesagt betten, sondern der weinmeister
Bastian Granheide sagte, es möchte wol kommen, das alle pfenner, die
da saltz sötten, nicht lissen 35 eymer eingissen. Aber ein theil moch-
ten weniger und auch ein theil, als ich meine, mehr eingissen; doch
uff das gleich gesotten und auch gutt saltz von 35 eymera auss dem
fasse zu füllen wurde, wardt vor das beste vorgenommen von den bora-
meistera und schöppen, das das ein jederman bey der busse also solte
halten. Peter Schaffkopff wolde auch, das wir vom tal alle siebene
solten weichen. Do sprachen sie, do wir wider uff unsere stete gingen
sitzen, das sie dise dinge des lohns der wircker bemhen lissen unge-
fehrlich, und das sie sich darinne bequemUch hüten und die leute so
sehr nicht ubernemen, den die klage gros were von fuhrleuten und auch
burgem, sondern das sie ingissen, als das inen geboten war von den
bommeistem. Wen der rath ein wenig mussig wurde über 14 tage oder
BL 16^ 4 Wochen, || so wolten wir ein handel haben mit den bommeistera, uf
das es eine bequeme weise mochte haben und gemacht werde. Und
thaten den 8 wirckem ein geboth, einem iglichen bey 50 marcken, daüs-
selbige gebott solten sie den andem wirckera auch einem iglichen vons
raths wegen bey 50 marcken gebiten, das sie solten Unterbussen; wer
das nicht thun wolte, der solte die Stadt reumen. So mochten sie £Etste
* getatst. ^ hier folgt noch ehonud ,jJb Tor"*.
1474 November. 29
ZU rathe gehen, 4en off den abent, a man das Are Maria schlag, da
bnsten sie fast alle unter.
Dis alles, das sich die wircker so widersetzig hüten, machten etz-
liehe in den parten, die denen vom tale gantz ganstig sindt, als ihnen
gott lohne, wens ihnen leidt wirdt, als sie das zwar das gantze jähr
getriben haben. Sie hüten des gebotts nicht, das sie gleich eingissen
solten 35 eymer, als die bommeister und schöpfen geboten hatten, den
ieh marckte etliche in den parten, die hüten die wircker darzn, das
de nach bommeistem und schöpfen nichts fragten; anch waren die
wircker gantz stoltz gegen die pfenner. Mein wircker liss mir von
standt an dieselbige woche, als in der rath das befahl, das sie under-
boBsen selten, abegehen 30 zaber sole mehr, wen zufohr gesotten zu
36 wercken; darnach die ander woche 5 tage sötte ehr auch 35 wergk,
gingen mir 29 zuber sole abe über viere gesotten. Aber die wircker
machtens, wie sie weiten, auch bisweilen zu 27 znber, die mir zu 5
tagen abegingen uff so vil werck als vor geschriben. Item die sole
galt vü, der zuber Deutsch galt einen grossen groschen oder 2schwert-
oder sübeme groschen und nach 2 oder Vj^ hellischen pfennigk über
den groschen. Gut^ar galt der zuber einen grossen groschen minus
1 oder ^/2 hellischen d. Das schock wergk wardt verdinget zu 20
alten schocken oder 10 alte schock voller zahl (?). Das schock holtz
kaufte man vor 5 oder 5V2 d., auch bisweüen vor 1 schwertgroschen,
aber das holtz machten sie fast geringe, man muste der wol 7 oder 8
schock haben zu einem wercke.
II Diese zettel hatten etliche des raths mitsampt den meistern Bl. 16^
und mit denen, die sie zu sich gezogen, gemacht und hatten die in die
parten geschickt, dieweil wir 7 vom tal in unsem heusem musten
sitzen. Zwar unverschulter Sachen, sondern durch* grosse, grobe Unver-
nunft musten wir vom tale das von den parten über uns nemen und
sonderlich von den meistern und etlichen von dem rathe, die uns das
alles unbiUich und nicht mit gleiche thaten. Und dieser nachgeschrie-
bene Zettel ist gewest Hans Schmides; hinder dem rathause wonhafitigk,
der hatte die, als ich mich verduncken lasse, au%eschriben und die
hebet sich also an: Ersamen, lieben freunde. So ir uns bey den
euren, im anfange der gespreche umb das geschos zu sprechen etzliche
stuck unter andern der regirung des tals eins gewest, zuentboten ha-
bet, daraus sich den ein stucke nemlich umb die abtretung der vom
tal entspunnen hatte, darumb man sich dan lange hatt geirret und
doch nun durch einen freundtlichen handel dahin gekommen ist, das
sich die vom tale nach laut der wilkire gleich andern unsem bürgern
von Innungen und gemeinheiten mit der abetretungk halten sollen;
und darzu ist auch umb die regirungk des tals furder durch unsem
gnedigsten herm von Magdeburg in einem guttlichen handel besprochen,
das die vom tale mit der regimngk halten selten in aUer massen, als
die Zettel, darüber gegeben, der ihr in itzlicher part eine habety von
dO Marcus Spittendorfl^
wort zu Worten, von stnck za stocken melden und inhalden, das sie
den auch also zu halten verwilliget han. Sondern in andere stucke
mehr, der in der zedel nicht gedacht wirdt, nemlich umb die yorschle-
ger der sole und umb die fronsole und auch die grosse der eymer und
auch der zuber über den bomen, das die vom tale damit halten sotten,
als vormals und vor alder damit gehalden ist. Aber umb die gereute
Bl. 17* der pfenner haben mr betracht, das kein pfenner, der || pfannewerk
übet, hinfurder nicht mehr den 2 gereute haben sol. Und so wir dan
den 7 vom tale nach laut der geboth, die gethan, die börung nun da-
rauff auch zugesprochen, sich auch selbst darin gegeben haben, was
denselben vor gnade dran solte erzeigt werden, uns bey den mögen
wissentlich thun und auch macht geben, mit unsem hem den meistern
denselbigen vom tale die geboth wider abezunemen. Und auff das nun
diser Unwille, der auff etzliche zeit daher gestanden hat, gantz und
gar* möchte beygelegt werden, were auch wol unser andacht uff die
berurten stucke, und auch was sich darunder Unwillens halber begeben
hatte, hinftirder niemandt einer gegen dem andern mit werten noch
mit wergken im^ argen ufi^cken noch darumb von den bömen oder
von andern diesen im tal der halben solte ^ geurlaubt werden. Hirumb
wollet guttlich sprechen und uns des eure meinung bey euren meistern
zu vorstehen geben, daran thut ir uns zu danck.
Uff weynachten soll niemandt pfanwercken noch brauen, er sey
den beeigent^ und beerbet.
Di^ vorschleger soll man nicht Urlauben, den uff pfingsten, wen
sich die bommeister vorendem.
Das die parten alle virteljahre wollen zusammen kommen, umb
der Stadt gescheffte zu sprechen.
Die bommeisfer sollen auch nach mittage mit uffgehen und auch
bey der börung sitzen, umb unsem bürgern, die aussen sindt , geboth zu
thun, das sie wider heim kommen.
Die heiligen tage zu feyem.
Niemandt in 2 pfannen zu sieden ^
Das mochten die pfenner underlangk von iren wegen ein theil
vorgeben und mochten selbst auch viel irrunge machen in den parten.
Wer nicht wil bey uns sein, das der sein pfanwergk mit einem pfen-
ner bestelle, den man nicht vorlegen kann. Das unser einer dem an-
dern gerne lisse sole gissen, wollen die knechte ohne tranckgeld nicht
tragen einem andern zu gutte.
Bl. 17^ Auch sindt II etzliche knechte, die das gutt verwechseln, bringen
Gutjahr vor Deutsch, Hackenbom vor Metritz oder vor Gutjahr, auch
36 werck zu sieden und nicht mehr.
Ufih montag S. Nicklas abendt (ö.December) im 74. iahr vor mittage
war der sitzende rath. Uff die zeit sass er^ mitsampt den meistern
und den bommeistem uff dem rathause von anhaltung wegen der
* fftate. >> Im« ^ lolten. ' beyelgnet « Steht am Bande. ' »er*' ift MugelMMi».
1474 December. 81
meister, das sie jo meinten, das die Uneinigkeit, die sie mit uns 7 Tom
tal zwischen innmigen uid gemeinheit gemacht hatten, dammb uns
ongewöniiche geboth geschahen Ton etlichen des raths und den mei'
Stern, und sie daromb die börung Ton uns nemen und haben mochten
oder weiten. War uff denselbigen S. Niclas abent ihre meinung, das
wir 7 mnsten abtretten, und die andern sprachen umb die börnngk.
Do sie gesprochen hatten, hischen sie uns wider und gaben Tor, so
diese dinge, die börungk betreffende, etzlicke zeit angestanden betten
nach der zeit, so uns die gebott weren abgenommen, und wir uns die-
selbige zeit in die börung gegeben und umb gnade gebeten betten,
das me die von den parten, uff die zeit geschickt, bericht betten und
auch nun an den parten so vil erlanget betten, uns gnade zu thun.
Begerten wir nun gnade, das wir in das zu vorstehen geben weiten,
80 weiten sie gerne darumb sprechen. Darauff namen wir 7 ein ge-
gprech und thaten unser antwort uff die zeit, do sie uns beschuldiget
betten: umb das abetreten wisten sie wol, was unser antwort da ge-
west were, und auch noch als vor, das ich Marcus Spittendorff meinen
rathstnel nicht hette wollen reumen, so die vomemen, die sie gethan
hetten, unbillich weren. Sondern die andern, die vom rathause ge-
gangen weren, wisten sie wol, was die vor antwort betten gethan.
Idoch wie dem allen umb der rede willen, die sie uns sagten uff die
zeit, 80 sie meinten und uns in grossen treuen riten, das wir uns in
die börung || geben weiten, einen andern weg zu vormeiden, sprach Bl. 18*
ich Marcus Spittendorff von uns 7 wegen , die von der vom tal und
auch aller parte wegen sitzen: erkenneten sie, uns die gebott von
ihnen billich geschehen weren, darumb wir die börung zu geben
yerpfliditet weren, so musten wir uns drein geben; auch das
wir sie umb gnade gebeten betten von der 7 wegen , hofile ich,
80 sie erkenneten, das wir die börung verpj9ichtet weren, sie wurden
uns ie gnade thun. Da wdte Hedrich mit den meistern nit ahn, und
hatten faste vil rede underlang, sondern sie fragten fast, ob wir gnade
begerten, so weiten sie darumb sprechen. Wir 7 namen abermal ein
gespreche und berichteten sie als vor, wir weiten auch in keinen an-
dern weg nicht, was wir vor gesagt betten, das war noch unser mei-
nungk, aber sie umb gnade zu bitten, weiten wir nicht thun.Worumb?
Uns geschaeh vor unserm hergott unrecht. Uff die gnade von in zu
bitten, sprach ich von der andern wegen: lieben herm, ihr habet
gnade und Ungnade bey euch, ihr mögets machen, wie ir wollet, an-
ders wollen wir uns nirgent ingeben. Und gingen viehnahl aus und
ein. Da wardt Hedrich mit den andern eins und that uns 7 einem
iglichen ein geboth bey 60 marcken, die börung zu geben inßwochen.
Da meinten wir, die geboth weren ungewönlich, in der zeit solche bö-
rung zu geben bey 50 marcken ; man pj9eget die gebott zu thun binnen
etzlicher zeit oder innen zu sitzen. Darauff sprachen sie ja, das wirs
auch so hüten, das wir die börung in der zeit geben oder sessen
innen bey 50 marcken.
32 Marcus Spittendorff.
Uffii Bonnabent nach Lucio (17. Dec.) vor niittage im 74. jähre
Bl. 18^ hilten wir abermahl || gesprech nmb die Uneinigkeit, die^ zvrischen
uns, den vom tale und den mebtem, die uff die zeit sassen!, gewest
waren und doch daselbst noch nicht auff ein ende kommen waren.
Und die meister fast anhilten, das sie gerne ein ende der gebrechen
gehabt betten. So war aber das anbringen der meister, sondern diebom-
meisterwaren des nicht mit ihn ein. Dieseöstucke weiten die meister haben:
Zum ersten: der rath solte unsem bürgern gebott thun, das sie sel-
ten heimkommen. Sprachen die meister, die parten wolte das also
haben. Dorauff sprach der rath und wolte des mit den parten noch
mit^ den meistern nicht eins sein, und hatten mancherley Ursache, der
ich nicht schreybe. Zum 1. das die bommeister niemandt sollen das
tal verbieten.
Das zweite: wen die sich des tales nehren, was verbrochen hetten
im tal, dann<^ selten die bommeister vor dem rath verklagen, darüber
söUe der rath richten. Darauff sprach der rath, und waren des Stucks
mit den meistern nicht eins. Worumb? Die vom tale haben gerichte
über hals und haut, sie haben auch zu vorbitten und zu gebietten in
tak gerichte, als die versiegelte zettel von allen parten wilkir auf-
weiset (!), die vom rath darüber geben ist. Doramb war der rath nicht
geneige^ den vom tal in ihre freUbeit zu greiffen, das dan meines herrn
gerichte belanget, und andere Ursache mehr.
Das dritte stucke umb die pfanschmide, das sich die beklagen,
die bommebter wollen ihnen ihren lohn nidrigen an den pfannen zu
machen. Das wollen die meister auch nicht haben. Darauff sprach
BL 19^ der rath nach anbringen der bommeister: || man hette das vor alters
so gehalten, wen die pfanschmide nicht hetten können zukommen an
dem lohne, den man in pflegte zu geben von den pfEunnen zu machen,
so gingen sie vor bommeister und schöpfen und baten, das sie in dem
lohne möchten versorget wei*den, so satzten ihnen die bommeister und
schöpfen uff, darumb haben sie auch die macht, dem lohne abezusetzen.
Do sprach der rath, das sich die pfanschmide noch vor bommeister
und Schoppen fugeten, sie wurden sich wol geburUchen in einem
gleichen gegen ihnen halten.
Das vierte stuck, das prister und hauskneckte pfannenwerg ver-
hegten, darauff sprach der rath, die bommeister und schöpfen hetten
das so bestalt, das niemandt sein pfannenwergk uff die nechste kom-
mende weynachten durch prister oder hausknechte bestellen solte, son-
dem sie selten das selber verwesen oder aufthun, das es durch einen
pfenner verweset wurde.
Das fünfte stuck, das die parten des jahrs ein mahl möchten zu-
sammen gehen uff einen gestrackten tagk, eine igliche parte zu seines
meisters haus, dieweile die alten bommeister sitzen, und was dan
igliche part vor gebrechen hette, das die durch die meister an rath ge-
bracht wurden. Wurde sich dan der rath in den stucken nicht be-
» „dto" fehlt. ^ nicht. « dem.
1475 Januar. dS
weisen, so weiten alle parten uff einen haoffen zusammen kommen,
wes die dan so eins wurden, das solten sie dem rathe entbitten,
gaben die meister alles Tor. Doranff spracb der rath, das des jahrs
ein igliche part zn seines meisters bans zusammen kompt and da an-
bringt ihre gebrechen, redte man nicht gros darwider. Aber off einen
haoffen zu konmien, da wurde uff || lange zeit nicht yil gutts Ton Bl. 19^
kommen, darumb were das nicht zu tbun, sondern wir wolten die
stucke beruhen lassen bis an den andern raih; was dan vor das beste
m(kshte erkant und vorgenommen werden, das finde sich wol. Aber
nmb das andere stucke oben gescbriben, das die bommeister niemandt
solten das tal verbitten, das wolte der rath von den meistern nicht
aonemen. Worumb? Es war nicht von den parten in der schoszeit
an den rath zu bringen befohlen, sondern die meister erdichten das
und andere stucke fast mehr, die sich zu ungemach zihen möchten.
(l«ielifeMM|. d. Pr. Sachien. XI.
1475 Januar.
Do man schreib 1475 nff den dinstagk nach dem nenen
jhar (3. Januar) regeten die meister abermals an uff dem rathanse, das
die obgeschribene stuck zu ende solten gehen, die in die part befohlen
betten, oder sie wolten kein gesprech halten. Do sprach der rath uff
das erste stuck, das die bommeister Trebes Fischer und Sander
Trackenstedt ihre recht noch thun solten, das were vor sich, wir weren
des auch wol zufrieden, das ein solches bestehen möchte, sondern wir
betten den besorgt, das sie gar mit grossem *" ebenteuer heimkommen
möchten. Solten wir ihnen nun geboth thun, das wurde gar richtig,
und möchten darob gar zu grossem schaden kommen umb leib und
gutt; war wol unser bitte, ihrer eins theils im rathe, das die meister
das betrachten wolten; doch woltens die part ihe haben, so es die
wilkir betreffe, weren wirs auch zufrieden. Uff das andere stucke, ein
mahl zusanmien zu gehen, wart uffgeruckt und auch von etzlichen von den
Bl. 19* meistern und von etzlichen || von dem rath, die die meister zu sich
gezogen hatten und nicht unders rieten, den was die meister wolten,
das die parte das haben wolden, das sie einmal zusammen auff einen
hauffen kommen wolten, waren etzliche im rathe den meistern bey-
fellig. Aber wir 4 vom tal, die im rath sassen, wolten solchs nicht
zugeben. Da meinte Hedrich, wir weren des mit ihnen eins gewesen-
Da sprachen wir 4 nein zu, wir weren des nie mit ihnen eins gewe-
sen, uff einen hauffen zu kommen^ sie betten das ein mahl hinder uns
gethan ohne unsern willen und volwort, sie könten auch nicht sagen,
das wir ie drein gewiUiget betten. Wir willigten auch noch nicht
und hatten fast vil andere rede unter einander mit Worten, das wir
uns underredten. Da worden die meister zornig und stissen uff mit
ihren trauworten, als sie das gantze jähr gethan haben, sie wolten
zusammen uff einen hauffen, es were ihnen zugesagt. Von der zusage
wüsten wir im tale nichts, sondern Hedrich möchte inen^» was zugesagt
haben mit den andern in Eysenberges hofe. Sie hissen uns auch ab-
treten, auch bette Hedrich gerne gesehen, das wir 4 vom tal unsern
willen darzu gegeben betten, das sie zusammen uff einen hauffen
möchten kommen, und meinte, es solte gutt thun, und lag uns sehr
ahn, das wir unsern willen darzu wolten geben, ehr weites gar kurtz
von sich sagen. Doch sprach ich Marcus Öpittendorff zu ihnen: „das
ich meinen willen darzu geben soll, das mich mein eydt nicht lerte
oder mein hertz nicht zusagt, das gutts darvon kommen kan, sondern
^ groeseii. ** Ime.
1475 Januar. SS
üff lange zeit viel böses uud mehr arges daTon entstehen und kommen
möchte den gntts, darmnb ist das mein wille nicht, sondern wir haben
eine wilkire, die last lesen, was die inne helt, darnach wir uns
halten. Sprach || Hedrich und auch andere, sie wolten doch zosanmien. BL 19^
Antwortten wir, wen sie das jhe thun wolten, mästen wir das lassen
geschehen. Aber wir baten, das sie die wilkire lissen lesen. Dar
Bchwigen sie, als hörten sies nicht. Do baten wir 4 vom tal, das wir
mit den bommeistem möchten ein gespreche halten, meinten sie ja.
Do wir mit den bommeistern gesprochen hatten, gaben wir dem rathe
diese antwort: „lieben herm, so ir von uns haben wolt, das wir mit
euch willigen sollen, das die part des jahrs nff einen hanffen kommen,
bitten wir each, ihr wollet das lassen beruhen, das die bommeister
solches an die vom tale auch bringen mögen; sindt die vom tale den
des geneiget, so wollen wir uns Tor unser perschon wol geburlich
halten.
Uff den montag nach dem neuen jähr (2. Jan.)^ waren die vom»
tale bey einander, do wurden diese 2 stucke angebracht von den born.
meistern, umb das die parten des jahrs uff einen hauffen sollen kom-
men. Hatten die vom>> tale gebeten und den bommeistem befohlen,
den rath zu bitten, das nicht neuerung vorgenommen wurde, sondern
wir betten eine alte löbliche, gutte gewonheit, wie eine igliche part zu
seines meisters hause ginge, das maus darbey lassen wolte nach laut
der wilkire.
Umb die 2 bommeister heim zu heischen, ihre recht zu thun nach
laut der wilkire, thaten die bommeister von der vom tale wegen eine
bitte: sie hörten sagen und möchte auch warhaftig sein, das unsere
burger fast in einem fehrlichen ende weren zu Eimbeck, da merklich
nff sie gesehen und gewartet wurde ; umb die fehrligkeit beten sie den
rath, das man ihnen willen woldebeweysen umb anders unraths willen, der
davon kommen möchte, die sie ihre rechte uff ein ander zeit gleichwol
thun wurden; seindt aber die parten des nicht geneigt, so sindt die
vom tale zufrieden, das man in schreibe und geboth thue, ||das sie BL20*
heimkonmien. Dorauff sprach der rath, und geschach den sonabent
vor Antonii (14. Jan.) Da sprachen die meister, sie wolten es geme an
die parten bringen, es were befohlen, do sie auff einen hauffen weren
gewest, sie wolten auch wider auff einen hauffen. Da sprachen wir 4
vom tal, was sie thun wolten hinder uns, das wir nicht weren könten,
das mustenwir zulassen. Uffn dinstagk Anthonii (17. Jan.) sassen wir 4 vom
tale wider in unsem heusem umb den willen, das wir die börung nicht
geben wolten, darnmb uns zwar unbillich geschach, das sie meinten,
die börunge von uns zu nemen. Uff denselbigen tagk wolten sie aber
zusammen uff einen hauffen, wie auch geschach, das alle parten zu-
• Tonn. ** vonn.
1 Hier scheint sich der Verfesser im Tage zu irren. Es kann nur der Montag
der «weiten Woche (9. Jan.) gemeint sein.
36 Marcus Spittendorffi
sammen komen in Eisenberges hoff. Da mochte Hedrich mit etzlichen
rathmannen bey ihnen sein gewesen. Umb 3 nmb den abent schickte
Hedrich mit den andern nach uns 7 vom tale und lissen ans bitten,
das wir ofis rathaus zu ihn kommen solten. Wir kamen. Hub Hedrich
ahn unter andern viel Worten: die parten betten ihnen befohlen, die-
weil sie merckten, das wir innen sitzen weiten und die börung nicht
geben, so die rathsgeschetle bliben ligen, so solten sie uns gebott
thun, und thaten einem iglichen gebott, die börung zu geben bey 50
marcken bey disem rathe , und ein iglicher solte sich setzen uff seine
stette. Darauff namen wir ein gespreche und antwortten, solche ge-
bott weren nicht gewönlich, sondern wir beten, das sie uns gebott
thun weiten gleich andern bürgern; hilten sie das mit andern bürgern
also, das sie uns das auch theten, wo aber nicht, das sie mit uns
solche neurung nicht vomemen, war unser bitte. Darauff sprachen
sie, die ihren betten ihnen das befohlen. Do baten wir, weil uns
solche neurung so geschehe, das sie den bommeistem erleuben wolten»
BL20 die II vom tal bey einander zu haben, das sie ihn diese neurung, die
sie mit uns vomemen zu thun , wissen thun möchten. Do gaben sie
ihren willen darzu. Damach fragten wir, so wir uns wider setzen sel-
ten, wisten wir nicht, ob wir auch rathen solten bey unsem eyden nach
laut der wilkir. Darauf sprachen sie, ein iglicher sesse bey seinem
eyde, und betten alle gleich eyde gethan, darauff wiste sich ein ig-
licher wol zu halten.
Item doselbst de sie uff einem* hauffen bey einander waren, mochte
Prelwitz und Jacob Schaff kopff gemeinet haben, ob dis nicht
ein vememen wepe, so wir so steltz weren, das man uns gebott thete,
unsere gutter zu verkeuffen in 4 wechen, und das wir die Stadt reumen
musten. Darauff hatten ein theil gemeinet nein, man solte uns solche
gebott thun, als hievor geschriben steht. Hans Laub hatte auch ge-
sagt zu den meistern : „Beben herm, ob ihr euch beduncken last, dias
ir der wilkire zu nahe gegangen oder davon beschwerungen habet, des
wolle wir euch wol benemen und darven absolviren."
Ulfii donnerstag vigilia Fabiani und Sebastiani (19. Jan.) vor mittage
umb 7 waren die vom tale bey einander umb diese vorgeschribene
stucke, die uns uffn dinstag Anthonii (17. Jan.) geschahen von etzlichen
des raths, den meistern, von geheisse der innunge und gemeinheit. So
waren die meister fast ungeduldig, das die bommeister so lange waren
und weiten weg gehen. Wir hilten fast mit gutten werten, aber wir
wurden^ wenig gehört, die uff die zeit vom tale im rathe sassen.
Doch harten sie, bis die bommeister kamen. Begundten wir vom tale
zu sprechen mit den meistern von disen leuften vergeschrieben, wie
sich die begeben haben dis jähr bey dem rathe, faste mit gutten, sanf-
mutigen reden; und wan ich Marens Spittendei^ inen was sagte, das
BL 21* die warheit betraff, so waren 5 oder 6 über mich mit || wunderlichen
* ein. *> „wurden" fehlt.
1475 Januar. 37
Worten, so das wir schwigen, den wir sahen, es brachte keine frncht,
sondern mehr Unwillen.
Da sprach Peter Schafifkopf , man wurde noch finden , wie diese
dmge werden möchten. Worumb? Es were nicht ein kleines^ es be-
treffe haut und harr; darumb wurde es erkandt, uff wen es gefiel,
der wurdes gewahr, er hette sichs erwegen.
Do kamen die bommeister und thaten antwort von der vom tale
wegen uff das stuck des abetrettens, das vor meinem herren von Mag.
deburg zugesaget, wie maus drumb halten solte, das die parten das
wolten yerzeichnet haben. Meinten die vom tale, das verzeichen were
nicht noth; was sie ihn zugesagt betten vor meinem herrn, das leug-
neten sie ihnen nicht. Sie wolten abetretten nach laut der wilkire,
ab Innung und gemeinheit thun, aber zu verzeichnen ist ihre meinungk
nicht. Umb das ander stuck, das die part des jahrs viermahl, oder
wie vil ihn noth ist, auff einen hauffen sollen zusammen kommen, das
sein die vom tal nicht geneiget, sie mercken oder erkennen der Stadt
natz oder frommen nicht in dem vorgeben umb mancherley ursach
willen, der ich hie nicht schreibe. Darumb vervolworten das die vom
tale nicht, auch ist ihr wille nicht, das ein solches geschriben werde,
sondern wil iemandts was schreiben hinder ihnen, das lassen sie ge-
schehen. Item umb die pfenner, die nicht ihre heuser bewonen, das
man von den die börung soll nemen, dar antworten die vom taJ uff,
sie sindt des mit dem rath ein, das maus mit den pfcnnem halte nach
laut der wilkir. Do die meister diese antwort horten von den bom-
meistem von der vom tale wegen, hissen sie uns abetretten. Wir
tratten alle 7 abe und lissen sie sprechen. Do sie gesprochen hatten,
lissen sie uns durch den stadtknecht wider heischen. Du wir zu ihn
kamen, sprachen sie, wir solten uns setzen. || Sie betten befohlen, die ^1- 21
stucke zu begreiffen und zu volzihen ; wen das geschehen were, wurden
wir das auch hören lesen.
Am tage Fabiani (20. Jan.) vor mittage sass der rath über der
b9nmgk. Do wardt gehandelt im sitzenden rathe % das ein gutt freunt
em hsdbe pfanne im Deutschen Born uff im hette, die der barfiisser
were vor langer zeit gewesen ; nun mochten sie das inne sein worden
nnd wolten das nicht haben noch wissen , das sie der genissen solde.
War man in meinung, das die halbe pfanne in das hospital; kommen
möchte; wardt bewogen, die wilkire hilte das nicht, und andere be-
wegungk mehr, so das der rath mit volwort meister und bommeistere^
eins wurden, das die halbe pfanne bey dem rathe bleiben solte, sofern
ob die bruder der tage anders sinnes wurden, das in den solche halbe
pfanne vom rathe wider wurde ; aber die ausleuffte des jahrs belangen-
de, wurde sich der rath geburlichen halden.
Uff denselbigen obbeschribenen tag Fabiani (20. Jan.) wart be-
* ntiieii. ^ bormnelgtern.
1 Das Hospital St Cyriaci ist gemeint.
38 Marcus Spittendorff.
schlössen, das der rath des jahrs von sich geben solte zur lehne 10
reynische 19. unter (?) dem grasehoffe^ das der Teuscherin meynung
was , do sie dem rathe ihren hoff gegeben hatte : kan der rath der
tage einen dasselbige lehn bessern, das mag wol geschehen. Von
stnndt an batt Hedrich der rathsmeister , das der rath mitsampt den
meistern nnd bommeistem seinem brnder das lehn umb gottes willen
wolten leihen, er solte das gegen dem rath und burger zuvort omb nn-
sem herr gott verdiene. Uffn sonabent Sancte Agnetis tagk (21. Jan.)
vor mittage war Hedrichs bruder uff dem rathause und batt propter
deum umb das leben der Teutzscherin, das hievor geschrieben uff Sanct
Fabians tag beschlossen wardt. So war der sitzende rath des zuiri-
den. Und ich Marcus Spittendorff"" leg ihme das umb gottes willen
uff die 10 fl. jherliches zinses, so das die wochen 2 messen selten ge-
B1.22* kalten werden, uff welche tage der || rath das vor das beste nemen
wirde, uff die Ordnung, yerschreibung und zusage, die ihme vorgehalten
wardt, und auch zugesagt: item er soll dem rath einen brieff durch
seine handtschrifft geben, wen er nicht bleiben wil in der Stadt oder
sein ding bessern könde, das er dem rath das verlassen solte, oder der
rath solche leben verleyhen soll einem andern. Auch soll er das
nicht verbeuten vor ein^ ander leben; auch soll er des jahrs eins oder
zwir vigilien lesen und seelmessen halten der armen sehle zu trost.
Zwischen ostern gibt im der rath 2 reynische gülden, das er die zwo
messen dieweil alle wochen bestelle; bis uff ostern gehen die zehen
fl. zinse ahn, und das er dan priester werde und die messen die woche
selber verwese.
Uffh montag nach Yinzentii (23. Jan.) im 75. jähr vor mittage war
der sitzende rath mitsampt den meistern und bommeistem uffn rathause
und wolten unsem schos geben, als wir des uffn sonabent zuvor eins
wurden. Nun hatte Hedrich seinen schos ufigelegt, und ich Marcus
Spittendorff*^ auch, Do wolten die meister nicht schössen, man solte
die Zettel erst fertigen, die sie hatten lassen begreiffen. So ging der
Stadtschreiber und holte die zetteL Do sprachen wir im rathe, und
Hedrich fragte, ob es unser wille were. Antwortten wir: lieben herra,
wir wissen von den zetteln nicht, die vom tal seindt des auch nicht
ein. Do sprach Hedrich zu den meistem, er were mit den andern
des eins, aber die von der vom tal wegen sessen, dieweren deshinder
den ihren nicht eins zu volworten. Und wir vom tale tratten alle 7
abe. Do sprachen sie eine lange weile und bischen uns darnach wi-
der zu in, und selten nider sitzen, so verbliebe es ufi die zeit Don-
nerstages nach Conversionis Pauli (26. Jan.) vor mittage umb 10 hilten
BL22^ wir ein gesprech im rath. || Sagte Hedderich zu uns 4 vom tale, die
im rath sassen: „lieben herrn, die meister rucken auff, das wir mit
ihnen die zettel vomemen sollen, wir wollen euch wol erleuben, das ir
* M. S. » eine, o BC a
^ Das Haus lag hinter dem Rathause, Dr. I. 930.
1475 Janiiar. 39
heim gehet/' Antwortten wir 4 vom tale jha. So bericht er uberal
das den bornmeistern auch. Da giengen wir 7 vom tale wegk. Was
sie nun machten oder wie, das wissen wir nicht.
Uffh sonabent nach Conversionis Pauli (28. Jan.) im 75. jähr, war
gerade 14 tage zuvor, ehr man den neuen rath erkundigen und
kiren solt, uff denselbigen tagk wolten wir unser recht thun zu der
kire. Fragte der bommeister Claus Schaffstedt: lieben herren, sol
mans halten nach laut der wilkire, so lasse* man in das sagen, so
lassen sie das bestehen. Do sprachen die meister, sie wolten die ze-
del erst gemacht haben. So bleib das recht nach uff denselbigen tagk.
Uff denselbigen sonabent antwortt Hans Hedrich den briff versigelt von
seines brudem herrn Heinrichen wegen, das er das lehn nicht permu-
iiren oder verbeutten soll; sondern wen er das bessern kan, so soll
er dem rathe das leben wider nfflassen. Der Stattschreiber Michel
Marschalck nam den briff und legte den in das copial, da die briffe
inregistriret.
Uff montag vor Purificationis Mariae (30. Jan.) sassen wir über
der börungk. Da hatte Mertten Bule und Jacob Klott den alten Köse-
litz lassen verbotten und beschuldigte in, wie Mertten Köselitz gesagt
bette, das sie zusehen, das der irthumb möchte beygeleget werden,
kerne aber ein ufflauff oder arges davon, ihn wurde ^ ninmier ehre
oder gutt geschehen; auch solte er zu Klötte gesagt haben, er hette
acht oder 10 jähr darnach gestanden, das er unglnck zwischen den
parten machen wolte. Und machten es beyde hart gegen dem alten
Köselitz. Uff die rede antwortet der alte Kösselitz, er hette etzliche
rede zu ihnen gesagt in gutter || wolmeinung, das sie beide zu fride B1.2B''
und eintracht rathen wollten <^ und nicht zu zwitracht, und andre wort
mehr. „Ob er nun die rede zu den beiden gesagt hette, die nun so
eigentlich nicht gegen wertigk weren, was er darumb thun wolte ?'^ Da
wolten die meister, man solte in auff den thurm weysen, ein theil
wolten aber nicht. Er musste aber letzlichen in sein haus gehen bey
cO marcken.
Uff sonabent vor fasnachten (4. Febr.) vor mittage wolten wir
das recht thun zu der kire. Da wolte Peter Schaffkopf mit den mei-
stern nicht, und wolten die zettel erst versigelt haben. Da langte der
Stadtschreiber die zettel. Da schickten sie nach wachs. Da meinten
wir vom tal, wir betten die zettel nicht zu thun, sie betten die zettel
one uns und der vom tale willen gemacht und schreiben lassen, wir
wolten der auch nicht za^ thun haben. ^ Da sprach Hedderich mit
seinen rathmannen alleine und berichtet die meister, das wir das recht
** wurden. *> w^lte. ^ „zu'* steht zwei MaL
* Die Urkunde, welche die Pfanner nicht unterschreiben wollton, trägt das Da-
tum dieses Tag«'s (Sonnabend nach Purificationis) Der rath forderte in derselben
die Erklärung, „das die Tom tale hinforder mit der abetretunge von den gesprochen
sich gleich andern unsern borgem von Innungen und gemeiiüidten halden sollen."
Häü. Chron. der üräfl. Bibl. zu Wernigerode Bl. 269"-
40 Marcus Spittendorff.
ZU der kure theten ; sie wolten unter sich von dem rathause nicht gehen,
sie wolten die zedel lassen versigeln. ^ Da wurden die meister unter
ihnen zufriden und thaten ir recht Ehe wir das recht thaten, Aihr
Schaflfkopf her, als er das gantze jähr gethan hatte, und sprach, Schaff-
stet und Lorentz von Reuden weren Schwester kinder, und ich, Marens
Spittendorff, were ihr seh wager; sie weren arme simpelleute, sie betten
schwerlich mit uns zu kiesen, doch wolten sie thun als fronmie leute,
das sie auch bey alter gewonheit bleiben möchten. Darauff antwortten
wir. wir hofften zu thun als getreue leute, darüber solt uns auch nie-
mandt anders nachsagen; wir hatten, das man uns auch hilte nach
laut der wilkir. Da thaten wir unser recht.
Uff freytagk zu abent (10. Febr.), da wir die collation begehen»
Bl. 23^ wolden uff dem rathause, brachten die bornmeister an, so sie || in den
geboten weren, und nun die zeit ist, das wir uns mit liebe scheiden
sollen, were in geboth geschehen, das sie die börung geben solten bey
dem rathe. „Nun lieben herrn, wisset ihrwol, wie uns die geboth ge-
schehen sindt; auch sein wir weg gegangen von dem rathause, da ir
uns die geboth gethan habt. Darumb bitten wir uns zu wilkire und
rechte, mag uns das anders wiedertähren, mag aber das nicht, so müssen
wir euch die börung geben.'' Darauff sprachen die achte im rathe und
meister und meinten, das wir die dinge beruhen lissen bis auff den
* begingen.
1 Der hier undBl. 21^ erwähnte Zettel ist eine in den Beilagen der Handschrift
Bl. 865* — 366* in Abschrift erhaltene Urkiui'le vom Sonnabend nach Purificationis
(4. Febr.), welche die Rathmannen der Innungen und Gemeinheit und die Meister der
Innungen und Gemeinheit ausgestellt haben. Die Hauptstelle , durch welche
die Bewilligung des jährlichen Geschosses an die Erftülung gewisser Bedingungen
von Seiten des Raths geknQpft wird, lautet folgcndermassen: Es ist zu einem
gütlichen Entscheid gekommen, „das die vom tale nun hinfort mit der abetretunge
von den gesprochen sich gleich andern unsem bürgern von Innungen und gemein-
heit halten sollen, und wir haben mit willen und voUwort der innunge und Gemein-
heit auch betracht und umb eines gemeinen nutzes unser Stadt mit ihnen eintrecb-
tiglich beschlossen, das jhe (Ihr!) hinfort eine nauo rath, wenn der gekoren imdbe-
stetiget wird, bey den bommeistem (I), die in aussgange desselbigen gekomen raths
zu rathstuele sitzen, sol umb den geschoss, den zu nemen, die parte in itzliches
meysters hause gespreche halden lassen^ und als danne sollen die parten ihre ge-
spreche und stucke ihrer gebrechen dem rathe durch ihre meister zu vorstehen
geben, und möchte denn der rath umb dieselbigen stucke und gebrechen, die ihm
also zuentbottcn wor<le:i, mit den meystem von Innungen und gemeinheit [sich] ver-
einen imd vertragen, so sol der rath darauff von den parten eines gcschosses denne
zu nemen gemochtiget werden. Wiurde sich aber der rath an den stucken .... nicht
Ix^wcyticn oder sich der nicht vortragen noch voreynigen können, imd wolden denn
die part von innungen und gemeinheit alle an em ende eines, zweyens. dreyens
oder viermals zusammen kommen, dorumb soll der rath begrusset imd den parten
als denne, wie beruret ist, mitsampt ihren meystem, die das mahl sitzen, zusamne
zu gehen vorgunt werden. Aber umb die regienuige des tals sol es bleyl)en, als
die vorgeg.'benen zettfl innen halden, und damitte soll aller unwille, wie sich der
diss jhar umb die ol)engemciten irrungen gemacht und gestanden hat, gantz und
gar ausgesclilosson, die Inirunge beygolegt, nnd in argen kegen niemande nimmer-
mehr uffL^eriirket nnd (redacht werden." Diesem Beschlüsse verweigerten also die
ITäiüier ihre Zustimmung.
1475 Februar. 41
morgen, ehe wir zur kihre gingen; den die gebotti weren ans geschehen
von der pari wegen, so wollen wir weiter davon reden.
Uff sonnabent fme (11. Febr.) rackten die bommeister mit den an-
dern denen vom tal off, die im rathe sassen. Denseibigen tag, ehe
wir in die kihre gingen, hnb ich Marcus Spittendorff^ auch an und
sprach: „lieben herm, so ir mich aach in die gebott habt genommen,
dass ich euch bey eurem sitzen sol geben die börung beynach so viel,
80 wisset ir wol, worumb mir solch geboth geschehe, so ich doch nie
erfahren habe, das iemandt nmb der stucke willen solche geboth ge-
schehen sindt Es ist auch nie crkant oder vervolwort von allen par-
ten, das maus nmb die oder das stucke so halten solte, als ihr von
mir habt haben wollen. Darumb habe ich gebeten, das mehr leute dar-
za kommen möchten, die uns darinne hülfen rathen, auff das niemandt
kein Vorwurf darinne dörfte haben; das habt ihr mir gewegert. Nun
haben wir ihe die wilkire gleich geschworen zu halten, und habe ge-
beten, das wirs halten wollen nach laut der wilkir, das ihr dan so
nicht zu thun geneiget wardt. Hierumb bitte ich euch, ihr wollet an-
sehen diese dinge und die zu hertzen nemen und wolt mir mein geldt
lassen, das ich ofte schwerlich erarbeitet habe, so ich ie meine, das
mir gar unbilliche und ungewöhnliche geboth von euch geschehen sindt.
Das wil ich umb euch verdienen.^' Darauf meinten sie, wir lissens be-
ruhen; wen sie neue meister kisen wurden, weiten sie ein solches an
die ihren bringen, so || sie deshinder den ihren itz nicht macht betten; B1.24*
was sie den an den erlangeten, das solte uns wol zu wissen werden.
Jorge Seile half seinen bruder Hanss Seilen kieren zu einem raths-
meister und sass die woche bey seinem bruder, bis das neue meister
gekoren worden. ^
Es hatte auch Hans Laub gesagt uff dinstag Anthonii (17. Jan.),
do die part alle beysammen waren, wie vor beschriben stehet^, auff
einem hauffen, do wir 7 vom tal abermahl inne sassen, offenbehrlich
vor allem volck, sie weiten die pfenner nicht mehr vor herren haben,
sie betten lange genungk regiert und herren gewesen; sie wolten ihr
nicht mehr zu regierern und zu herren haben, sie gedechten und wolten
auch regieren.
• M. S. %
^ Senatus Hallonsis 1475: Hans Elucke und Hans Seile raths-
meistere. Cosmus Qu^tz, Heine Bracbstede, Claus von Ihene, Pe!er Nueman,
Hentzo Rlchart, Ihan Kumpen^ Jacoff Weissack, Peter Sandorman, Brosius Zschel-
schen, Claus Kunt^e. || Drewes Schlegel, Ludecke Rebenunp, Thomas Stoyan, Hans us
der M61, Curdt Hacke, Mattis ßenne, Aloxius Lissau, Nickell Plesse, Peter Kocher,
Hans Oswalt, Donat Trebeckau, Vester Stugke, Hans Ruel, Ciriacus Kllngeroc In
diesem ihare haben die leineweber keinen mei»ter gehabt, wan in der ganzen Innungen
waren nicht mehr den zwene, die dan beide izlicher ein ihar nach einander ge-
sessen hatten. Magistri fontium: Albrecht Schaffetete, ThomasDugaw, Heinrich
Greife.
2 Vgl. oben S. 36.
42 Marcos Spittendorff.
Es ist auch geschehen affn sonabent vor Reminiscere (18. Febr.)
anno 75, do der alte rath Hans Hedderieb und Marcos Spittendorff
mit den andern rathern, die das jähr gesessen hatten, dem neuen ratbe
Hans Klagen and Hans Seilen rechenschaft solten than nach gewonlieit
der Stadt, and die pfenner, nemlicb Marens Spittendorff, Bastian Grnn-
beide, Hans Wähle, Hans Rosse, die das jähr im ratbe gesessen hatten,
dazu die drey bornmeister Clans Scbaffstet, Lorentz von Reoden und
Peter Spiss, die bilten das gelt noch innen, das ihnen dan off die zeit
zwar nicht dorch billikeit uffgelegt wardt, do sie aus ihren rathstulen
geweyset wurden, das sie dan so von sich ohne redliche und rechtliche
Ursache geben solten. Darinne hatten sie ihre beschwerung ihrer her-
tzen und hofften, der rathsmeister Heddrich mit den andein rathsherren
und meistern wurden die dinge ie bas betrachten und zu bertzen
nemen und wurden uns unser geldt lassen.
Es geschab, das die rathsmeister Hans Ginge und Hans Seile mit-
sampt ihren andern berren schickten zn Hedderieb und Spittendorff in
der vierherren dömtze und lissen die beyde bitten, das sie zu dem
Bl.24^ rathe kommen sollten. || Sie sindt beyde vor den rath gegangen. Da
hat Hans Seile angehoben und gesagt: „lieben rathsmeister, unser gne-
diger herre hat uns uff gesterne besandt uff die bürg und gesagt,
seine gnade haben vernommen^ das die pfenner, die diss jähr im rathe
gesessen haben, dem rathe etzlicb gelt oder börung geben sollen^; so
ist sein beger und rath, das man das nachlasse und nicht von ihnen
neme." Da fragte Hedderieb Hans Seilen den rathsmeister: „lieber
rathsmeister, was were euermeinung?" Hans Seile sprach: „wirweren
des wol zufriden, das man in solchs nacblisse.^' Hedderieb und Spitten-
dorff brachten das an den alten rath, die weren des auch zufriden ge-
west; aber Peter Schafifkopf und die meister wolten des nicht mit eins
sein, sondern die pfenner solten das gelt geben. .Do sagte Marcus
Spittendorff: „mochten wir genissen der bitte, die unser gnediger herr
gethan hat, so wollen wirs gerne vor willen anfhemen; mag es aber
nicht t>ein, so mögen wir die gefehrligkeit nicht tragen, so wirs itz
nicht geben vor der rechnung, das wir bemachmals noch eins so viel
geben solten." Und so legten etzliche gelt, etzliche silberne pfände vor
sich uff den tisch und sagten: lieben herm, wir antworten euch des
nicht', das wirs verbort haben, sondern wir hoffen, es solle erkant
werden, ob wir solch gelt eoch dorch rechte und billigkeit geben müssen."
Hedderieb antwortet draoff : „das gelt sol nicht in die rechenschaft ge-
bracht werden, die kemmerer sollen das beysetzen, bis das erkant
werde." Das gelt ond pfände worden in solcher weyse beygesatzt*,
aber ich habe nicht vernommen, das irgent ein rechtlich oder offrich-
tigk erkentnos von leoten, die sich der rechte verstanden, darüber ge-
scueben were, sondern sie haben denselbigen pfennern schwer gebott
uffgelegt, das sie ihre pfände lösen mussten, und dorumb, ob sie sagen
wolten, innongen und gemeinheit betten das so haben wollen, das ist
* Hier ^^^'^ '»"^»» Ainmal „4m t. g. h. v.*' *» solle. * nlchti. ^ bey^esau.
1475 Februar. 43
nicht recht geredt. ManJ| weis wol, das gemeine volck haben ihren B1.25*
meistern allewegen gesagt, sie sollen niemandts gewalt thnn; hat ie-
mandte was verboret nach Inhalt der wilkir, das sie sich darnach rieh-
teO) ist es aber nicht, das sie die barger dan zu wilkir und rechte
kommen lassen. Aber wir haben weder der bitte unsere gnedigen
herm noch auch der wilkire nicht mögen genissen, das wir das unser
bebalten hetten, sondern wie die obgenanten regierer von Innungen
and gemeinheiten das haben wolten, so muste es geschehen.
Uff den donneretag nach dem sontage Reminisccre uff S. Matthias
abent in der fasten (23. Febr.) kam mein herr von Magdeburg ufi den
Gibichenstein wider vom Reine, da er lange zeit war gewesen.^ Des-
selbigen tages nach mittage sas der alte rath zum letzten nach über
der bbrungk in der vierherren dörntze. Do sprachen die meister und
etzliche rathmannen, wie uns Hedderich berichtet, sie hetten unsere
bitte, die wir an sie gethan hetten, an die part gebracht, das sie uns
die börung versehen weiten, aber die part weiten, wir selten die börung
geben. Weiten wir das nuhn thun, so lissen sie das geschehen, weiten*
wir aber nicht, das gebe ihn in Sonderheit nicht zu schaffen, sondern
ne mosten das den ihren wider sagen und auch an den neuen rath
bringen.
Der bommeister Claus Schaffstet antwortet von ihnen und von den
ihren, die im rath sassen, die weg gegangen waren umb der geboth
willen, die ihnen geschahen, und boten sich noch zu wilkir und zu
rechte und sprachen, hetten sie ihnen solche gebott nicht gethan, sie
wolten nicht sein uffgestanden noch weggangen, aber umb der ge-
both willen, die ihnen geschahen, stunden sie nS und gingen weg und
baten noch als vor, das man in solche verkurtzung nicht thun wolte
oder solche neurung vornemen, das wolten sie noch umb sie alle ver-
dienen. De hub ich Marcus Spittendorff^ auch ahn, de ich alleine
sitzen blib: || „lieben herren, ihr wisset den anfang, werumb sich diser Bl. 25^
irthamb erhoben hat, das wir vom tale alle 7 haben sollen abtreten,
ir wisset die wilkire, die wir geschworen haben, sindt mit euch auch
in gleichen eyden verbunden ; so sindt euer eyde nicht mehr noch unser
eyde weniger oder geringer den euere. Nun wisset ihr wel, wie die
wilkir inne helt, niemandt sei sie andere deuten, den sie lautet. Ihr
wisset, das ich mich erboten habe und auch die andern; habt ir oder
irgent einer unter euch der unsem zu beschuldigen nach laut der wil-
» -wolte. «> M. S.
^ „ündeder konlng vonDennemarcken unde der bischoff von Magdeburg hetten ge-
taget zwischen deme herczogen von Burgimdien mid den von Köln mid Nuss o^e
wiädens gerne bericht habe, das er abe czoge, und was getagit uff sant Anthonius
tag (17. Jan.) neest zu kunfftig was", Conrad Stolle, Chronik 8. 92. Ueber die
zweifelhafte Rolle, welche der König Christian I. von Dänemark üi diesem Kampfe
gegen Karl den Kühnen spielte, ist Markgraf, De hello Burgundico (Berl. Dissert.
V. J. 1861) S. 5 u. S. 29 ff. zu vergleichen. Der Erzbischof von Magdeburg wird
hier nicht erwähnt
44 Marcus Spittendorff.
kir, wir wollen antworten. Aber niemandt war, der uns irgent be-
schuldigen wolte, sondern ihr wollet, das wir solten abetretten, wir
betten uns nicht recht gehalten im tal, daromb solten wir abtreten/'
Ich fragte: ,, womit haben vnr uns unrecht gehalten? saget uns das,
wir wollen mit den bornmeistem so vil reden und die vom tale unter-
weysen, das sie sich in allen dingen sollen uffrichtig und geburlich
halten/' Sie wüsten mir aber nichts zu sagen, den, wir solten abtretten-
„Lieben hem, ihr wisset auch, das maus vor alters nie anders gehalten
hat, den nach laut der wilkir, man hat auch nie keinem solche schwere
gebott darumb gethan, man hat auch noch nie von keinem die börung
geheischt noch genommen, als ir uns itzundt thut und haben wollet.
Ir wisset, es ist auch noch nie erkant oder von allen besessenen bur-
gern vervolwort, das maus so halten solle. Nun habe ich euch gebeten,
do ich gemerckt habe, ihr woltets haben, das wir aus allen parten etz-
liche fromme lute in der Stadt, die was zu verlieren haben, zu uns
uffs rathaus weiten bitten und denen ^ dise dinge vorlegen und sie
bitten, das sie uns darinne weiten helfen rathen; was die dan vor das
beste wurden nemen, da weiten vrir vom tale uns wolgebnrlich nach
B1.26* halten, uff das wir keinen Vorwurf von iemande haben dörften. || Derer
bitte wollet ihr uns aber nicht geweren. Aber lieben herren, bettet ir
uns das zu willen gethan, und die frommen leute aus den parten das
vor das beste genommen betten, das wir, die vom tal, alle solten ab-
tretten: betten wir uns alsdan widersetzig oder ungehorsam gehalten,
so were etwas unser schuldt; aber in solcher weis, als solchs geschehen
ist, hoffe ich noch ie, werdet euch bedencken und die dinge bas zu
hcrtzen nemen und werdet mir mein gelt lassen. Aber so vil sage ich,
möchten diese dinge zu erkentnuss kommen uff meinen herm von Mag-
deburg, uff die ehrlichen stette oder uff doctores, die keinem theil
mit^ freundtschaft verwandt weren% wurde dan erkant, das ich unrecht
were, ich wolte noch so viel börungk geben, als sie mir zugesprochen
betten. So wüste ich doch, das ich unrecht were, sonsten, so es nicht
geschieht, habe ich sorge in meinem hertzen, ich könne es auch nicht
vergessen, ich lasse mich auch beduncken, mir geschehe ungleich.^
Uff S. Matthias tagk (24. Febr.) waren die part aber alle bey-
sammen uff einen hauffen, wiewol das der neue rath, sonderlich die
vom tale ihr volwort darzu nicht geben weiten. Sie fragten nach ihnen
gleich so viel als nach uns zuvor, das es war ein gemachter reye: die
in den Innungen und gemeinheit, die das weren solten, die obersten
die verhingens mit. So geschachs auch.
Eben desselbigen tages war Hans Seile, Hedderich, Claus Schaff-
stet, Lid icke Pfanschmidt vor meinem herrn von Magdeburg uff der
barg umb der keyserlichen mandat willen, die dem rathe zugeschickt
worden, und die gar ernstlich inne hilten, das wir mit macht dem
keyser folgen solten vor Neuss an den Rein gegen den herzogen von
Burgundien , und baten meinen herm von Magdeburg umb rath. Da
• dcmt. ^ ,^t*' fehlt. 0 wen.
1475 Februar. 45
hatte mein herr gesagt, so der irthmnb in der Stadt zwischen den vom
tal und den parten were, hette er gebeten, || do er an den Rejn wolde BL26^
zihen, das die gebrechen gattlich anstehen selten bis uff seiner gnaden
Zukunft Nun yerneme seine gnade, das ein soicbs nicht geschehe,
sondern die vom tale, die im rathe sessen, die wurden bedrenget, die
börong zu geben. Darumb bete ehr, das die dinge ^ noch verfuget
worden und in einen guttlichen standt genommen wurden, bis so lange
seine gnade wider uff den Gybichenstein keme; so wolte ehr die ge-
brechen verhören und guttlich beylegen. Sonst wolte seine gnade ihnen
nicht rath geben, sie sagten ihm den erst eine antwort, die uff den
sontag hernach anzuhören angestalt.
Uff den sonabent nach Matthie (25. Febr.), ehe wir dem neuen
rath berechenten, do liss der neue rath bitten Hans Hedderichen und
mieh, das wir weiten zu ihm kommen. Wir gingen zu ihn, und die
andern herren warteten in der vierherren dömtze. Hub Hans Cluge
ahn und erzalte die meinung und bitten meines herm von Magdeburg
die seine gnade zu denen, die vom rathe geschickt, gethan hatten, una
batt uns von des neuen raths wegen, das wir den alten rath und die
meister weiten bitten, das diese dinge guttlich mochten anstehen uff
meinen herm umb die börung und allenthalben, den der neue rath des
wol zufriden were, das es wol beruhete. Hedderich brachte das an
den alten rath und auch an die meister. Nun wer der alte rath des
wol zufriden gewest, aber die meister weiten nicht und sprachen, sie
betten des von den ihren nicht befehl, und meinten, wir selten uns
leichte vor bas versehen haben, das sie doch schult zu uns gefunden
betten. Hüben wir 7 vom tal ahn: „lieben herm, nuhnuns keins hele-
fen magk, so wollen wir die fehrligkeit nicht tragen und antworten
euch hier diese pfände und gelt in solcher weyse uff unser erbittung,
entschuldigung und insage, die wir gethan haben, und hoffen noch als
vor, mögen wir kommen vor meinen herm von Magdeburg oder vor die
ehrlichen stedte, das eure schult und euer antwert gegen || einander Bl. 27^
gehört werden, ihr werdet uns unser gelt widergeben.'' Das bleib
darbey. Aber sie weiten uff niemandt^, sie meinten, es were besser
unter uns beygelegt. Item etzliche gaben an 50 marck an gelde uff
dendisch und ein teil an pfänden <^, die soviel oder geringer wert waren,
und sprachen, ob etlichs besser oder geringer were, oder ob die börang
mehr machen wurde einem oder allen, das solte ungefehrUch stehen
bis zu einem guttlichen handel. Dis brachten wir wider an den neuen
rath; sprachen sie, ihre meinung were gewesen, das maus hette gutt-
Uch lassen beruhen; so das nun nicht geschehen were, solte solch gelt
nnd pfandt verwaret bleiben, bis man sich der sache guttlich vertrüge.
Umb das ander keyserliche mandat, das dem rath kurtz vor fass-
nacht geantwortet wardt im 75. jähr, hies der keyser, das wir den
vierten man schicken selten in und äussernder stadt, uff dem lande, zu
pferde, mit heerwagen und mit puchsen, bey verlierung aller freiheit,
* dSttoge. *> hier tchelnt ein Wort bu fehlen. ^ am pfftnde. ^ moa.
46 Marcus Spittendorff.
priTÜegieiiy brieffe^ zttUe, geleite, aller lehn, darzn bey der acht und
öberaeht. Wurden wir nicht gehorsam sein, so selten wir dieser peen
verfallen sein, gleich ob durch nrtel erkant, so solde das eikant sein
itz als dan, dan als itznndt, und vil harter mergklicher stuck und
punkt.^
UfEh freytag nach Oculi (5. März) waren die part bey einander, ein
iglicher in seines meistere hause. So ging der rath zu allen parten
und berichten die meinung und bitte meines herm von Magdeburg als
ob geschrieben. ^ Es brachte aber keine frucht, sie waren so hart ver-
stockt, die das spil trieben, das man sie u£f keine ander wege mochte
bringen. Nun ufih sonabent (4. März) brachten die meister das wort zusam-
men und berichten den rath von der part wegen, sie wüsten mit denen vom
tale noch mit niemandt Uneinigkeit, sondern die dinge weren beyge-
leget und wol geeiniget, des sie vereiegelte zedel betten; aberumb die
BL27^ bOrung widergeben || weren sie nicht geneiget. Hette der rath macht,
zwey oder 3 schock fuder steine zu nemen, sie betten auch macht, die
börung von uns zu nemen. Auch selten die vom tale das halten mit
dem abtreten, wie wir vor ihnen gethan betten: wen was trefflichs
das tal oder die vom tal belangete, so sollten sie abetretten oder die
börung von ihnen nemen. Wir sagten zu den stucken, als uff
ihre zettel, wisten sie wol und der Schreiber, der sie gemacht hat
und vereigelt, mit wes willen das geschehen. Sie haben die zettel
ohne uns und der vom tale willen gemacht und versigelt. Umb das
abetretten, das haben vrir mit willen nie gethan, sondern da wir dar-
zu .... * wurden. Auch da sie uns in ungewönliche, unbilliche gebott
genommen hatten, do beschuldigten sie uns nach laut der wilkire, wir
betten die gebot verachtet, da trätten wir abe. Do sie die zettel machen
weiten, darbey weiten wir nicht sein. Sprach Hedderich, weiten wir
heim gehen, das möchten wir thun.
Item die meister hatten auch wol gesagt, hette iemandt fehl zu den
parten oder zu ihnen, das man sie verklagte vor dem rathe, sie weiten
darzu antworten. 0 lieber gett, welch ein gerichte selte das sein! Die
vom tale selten^ abtretten, so machtens die andern doch als vor.
üffn montag nach Letare (6. März) im 75. jähr wart der rath be-
scheiden gen Kalbe bey meinem herrn von Magdeburg zu sein, umb
die heeriart zu bestellen, als uns der keyser ernstlichen geschrieben
hatte. Uffn dinstag (7. März) kam der rath wider von meinem herm.
Die Woche vor Gteorgii (23. April) ^ waren die vom tal bey ein-
^ Uer fehlt offenbar ein Wort; im Mentucr^ite ist Jedoch keine Lttcke. ^ •oUen.
* Von diesen Schreiben befindet sich im Rathsarchiv keine Kunde mehr. Der
Bath sendete dem E^aiser 60 reisige Pferde mit geharnischten Männern und 6 Speise-
wagen. Zu jedem Wagen gehörten 4 Trabanten ohne die Wagenknechte. Der Zu-
zug verliess Halle Freitag vor Pfingsten. HaU.Chr. der Gr. Bibl. zuWemiger.Bl.268^
Ein fthnliches kais. Schreiben erhielt Frankfurt a/M. Walker, Urk. betr. d. Bei.
d. St. Neuss S. 88.
> Vgl. S. 48. 44.
s Sollte vieUeicht der Tag des Papstes Gregor gemeint sein ? Vgl. über die
Verw^'""'' — "^eidenbach, Calendarium S. 195.
1475 Mai. 47
ander in Bachelts hoffe. Brachten die bommeister an vons rath wegen,
das wir den rath mechtigen wolten, den schos zu nemen in aller masse,
als das zn jähre genommen were; auch umb das bierscheneken , das
wir das dem rathe auch zusagen wolten.^ Wir waren nicht alle bey-
sammen, aber wir baten die bommeister, das sie uns alleiverbotten uff
die mlttwoche noch S. Marcus (26. April), und wer nicht keme, der
gölte ein stucke saltz geben. Das war unser wille. Uff bestimpten
tag waren wir bey einander und hatten die bommeister, das sie von
nosera || wegen ahn den rath bringen wolten, so der rath den schos B128^
begerte, wisten wir wol, das sie des ubel rath haben könnten; wir
hetten dem rathe den schos nie gestopt, wirwoltens auch ungernethun,
aber wir baten, das sie an den rath bringen wolten, ob der rath die
wilkir auch gedechte zu halten, als sie geschrieben stunde. Wen sie
miB das zu verstehen geben, wolten wir den gerne umb den schos
sprechen. Uns ward keine antwort von dem rathe uff das stucke.
Ufih sonabent nach Cmcis vor pfingsten (6. Mai), so die neuen
Bchepfen im tal ihr recht zu der banck thun und umb neue bora-
meister kiesen, so rieffen Heinrich Blume und Claus Ulman zu ihnen
Hans Bussen und Marcus Spittendorff in die kihre, als das vor alters
ist gewönlich gewest, und gingen in den kohr zu Sanct Gertrauten
nach alter gewonheit. Da tratten die beyde zusanmien Heinrich Blume
und Claus Ulman, als das gewönlich ist, und kohren zu bommeistem
Hans Waltheim, Hans Zöhier, Heinrich Maltitz und kamen zu uns bey-
den vorgeschrieben und berichten uns der kihre, die sie gethan hatten.^
» woUe.
1 In den Beilagen zu Sp.^s Darstellung findet sich unter der üeberschrift „unser
vom [tale] schulde zu setzen wieder Innungen und gemeine zu Halle" Bl. 852^ nach-
stefafmde Erzählung: Nun ist uffn sonnabendt [nach?] Yocem Jucunditatis(6. Mai) nechst
fernngen geschehen, das vier schöppen im tale, als bey namen Marcus Spitten-
dora, Hans Bausse, Claus Ohnan imd Heinrich Blume, bey ihren eyden drey bom-
meuter also bey, namen Hans von Walttheim über dem Deutzschen Borne, Hans
Zdlner ub^ der Metritz und Hackenbom und Heinrich Maltitz über das Guttjhar
elntrechtiglich gekoren haben, als haben sie u£& rathaus geschicket und dem ratho
udi gew^ilicher weyseimd alden herkommen sagen lassen, sie weren mit derköhre
bereit, und sie thun bitten, sie wolden konmien und ihnen benennunge zu thun,
venn sie gekohren hetten; ist geschehen, das Hans Klucke und Hans Seile, raths-
aeister, Ludicke P£ftüschmiedt und Drewes Schlegell zu in gegangen, den (1) nauen
bornmeyster von den scheppen gebort hemennen, das sie denn uff das rathaus ge-
tngen, dorumb die Innungen und gemeinheit zu den vier schöppen in die kirchen
leichicket und Hansen Seilen den vier schöppen von Innungen imd gemeinheit wegen
nhm lassen sagen, sie woUen Hansen Zölner darumb, das er ein schöppe uff <&m
berge ist, zum bornmeyster nicht haben. Ein solches denne viel unbillichen von den
inmmgen und der gemeine beschiet, so die schöppen von dem berge an Stadt unsers
nedigen herm der innunge vorweser seindt. £iS hat auch Hans Laub offionbehr-
üdien gesprochen, es sey ein brieff vom ertzbischoffe Ottoni gegeben gewest, uff die
lAöppen off dem berge weysende, den soUe Geyseler von Diesckaw gelesen haben,
nid Huis von Walttheim solde im den aus der band genommen haben, der derlich
nlte innehalten, das man die schöppen von dem ber^zu bommeystem nicht kiesen
Klde, des sich denne Geyseler genüßlich entschuldiget hat So erbeut sich Hans
m Walttheim des auch zu entschuldigen, wanne und wie das erkant wurde, und
48 Marcus Spittendorff.
So behagten ans die frommen leute wol, die sie gekotiren tiatten zn
bommeistern, and waren des mit ihnen beyden auch ein nnd besandten
den rath, das sie wolten zu ans kommen. So kamen die rathsmeister
Hans Ginge, Hans Seile , die gemeines meister Ludicke Pfanschmidt,
Trebis Schlegell. Do berichten wir sie der kire, die behagte SeÜen
nicht wol. Fragte ans Hans Ginge, ob wir der kire eins weren, ant-
worteten wir jha ! So gingen sie von ans und baten, das wir uns ent-
halten wolten, das sie den rath berichteten und uns wider sagten. Do
wurde uns keine antwortvon ihnen '^ bis umb abentumb 5. Do kamen
dieselbigen wider zn uns. Hub der rathsmeister Hans Seile ahn, wir
wisten wol, das innungen und gemeinheiten nicht haben wolten, das
man die schöppen uffn berge nicht solte zu bommeistem kiesen, noch
theten wirs. Der alte rath were auch auff dem rathause gewesen and
Bl. 28^ betten || bericht; es were ihnen aber gesagt, die schöpfen nicht zu
kiesen. Danunb batt er, das wir einen andern kisen selten ahn Hans
Zölners^ stedt. Antwortten wir, wir betten die frommen leuthe ge-
kehren» der rath wurde sie guttlich ufiFhemen, so wir änderst nicht wis-
ten, das sie anberichtigte, fronmie leute weren. Hans Seile batt aber,
das wir einen andern kiesen wolten. Meinten wir nein, wir wisten
nicht anders von ihnen allen, den das beste, wolten sie iemandt ver-
werfen, das lissen wir geschehen. Seile batt noch, sie gedechten kei-
nen zn verwerfen, sie wisten auch Zölner keine schult zu geben, son-
dern Innung und gemeinheit wolten keinen schöppen haben. Wir
wolten unser kire auch nicht verendem. Do hub Hans Seile an im
zome und that uns ein gebott bey 50 marcken von Innung und ge-
meinheit wegen, wir selten nicht aus der kirche gehen, wir betten den
einen andern gekoren in HansZölners stedte. Hub ich Marcus Spitten-
dorff ahn und sprach: „lieber rathsmeister, ich hoffe, innungen und ge-
meinheit haben uns keine gebott zu thun, wir sindt der nicht pfiichtig
nfizunemen, sondern wir haben einen rath, das sindt 12 manne, denen
sollen wir gehorsam sein; werden uns die eintrechtig gebietten, wollen
wir uns wol geburlich halten''. So bliben wir in der kirchen bis den
montagk (8. Mai), and mein herr von Magdeburg war zum Gibichen-
stein, das war unser gluck. So waren gutte freunde unter den pfen-
nem, die sich bearbeiten ^ bey meinem herm, und auch die geistlichen
•> Uune. ^ Dm Maniucrlpt hafc fAlKblioh .^ellen".
den brieff^ so niemandt mehr denn Laub solde gesehen haben, das er do gewest ist.
bt er denne umbkommen und vomichtiget, so mos jo Laub wissen, wo er blieben
ist. Hat Hans Seile üi der kirchen zu Sanct Gerdrautten im kohre den vier schöppen
von innungen und gemeinheit wegen und nicht von des raths wegen bey 50 marcken
gebott gethan, das sie einen anderen bommeister in Hans Zölners stedte kiesen
solden, und haben darahne gottes, der geweyheten stette und unsers gnedigen herm
von Magdeburg nicht geschont. Darauff denne Marcus Spittendorff von der schöppen
wegen geantwortet hat: herr rathsmeister, ihr thut von innungen imd gemeinheit
wegen gebott, sollet ihr wissen, das innungen und gemeinheit unsre herren nicht
sein u. s. w.
^ Ein solcher war Benedictus Polcke, der in einem Schreiben den Erzbischof
um Schutz bat (Beil. 354^—355^): . . . Nun sindt jhe von innungen und gemeinheit
1475 Mai. 49
pröbste zu S. Jörgen, znm Neuen wergk, und die pfenner brachtens
vor meinen heim, das uns gebott in der kircben geschehen, were un-
recht, sie heften keine gewalt in der kircben zu thun.
Do schickte mein herr seine rethe uffs rathaus und liss dem rathe
sagen und schickte auch zu den pfennem in Bucbels hoff. Do be-
richten die pfenner die rethe, wie uns innungen und gemeinheit mit-
fuhren, und baten sie, unsem gnedigen herm zu bitten, das uns seine
gnade verbitten wolde, das sie solche neurungk mit uns vom tale
nicht weiten vornemen, sondern unser gnediger herr solte unser gantz
mechtig sein in freundtschaft oder zu rechte. Und thaten auch eine
Bchrifft von stunde ahn || ahn unsem gnedigen herm^ mit solcher er- B1.29*
bittung uff seine gnade, und die pfenner wurden des alle ein. Nun
gab gott seine gnade, das der rath von Magdeburg kam geritten uff
den montag (8. Mai) nach dem obgeschriebenen sonabendt und auch
viel hoffleute, die mein herr von Magdeburg an den Reyn schicken
wolde, und die von Magdeburg, von Halle auch unserm gnedigen
herm zu dienste uffgenommen hatten, so das etzliche mehr den drey-
hnndert pferde in der Stadt und auff dem neuen marckte waren. Do
schickten sie^ zu uns ufih montag in die kirche und baten, das wir uffs
rathaus wolten kommen. Wir gingen hienauff. Hub Hans Seile ahn
und nam uns das geboth abe, das uns in der kircben geschach, und
that uns wider ein gebott von des ratbs wegen bey 50 marcken, das
wir einen andem kiren wolten vor Hans Zölher oder gingen bey Son-
nenschein uff Schrammen therm ^ und nicht darabe, wir betten den einen
andem gekoren. Hub Hans Cluge ahn zu uns und sprach: ,4ieben
herren, wir sindt des nicht ein mit ihn.'' Heyne Brachstedt sprach:
„sie haben uns gezwungen mit ihren ungewönlichen geboten, das wir
mnsten abtretten/' Wir gingen wider in die kirche. Uff den abent
bey Sonnenschein gingen wir auff den thurm und sassen daroben bis
nffii donnerstag zu abent (11. Mai).
Dinstag, mittwoch, donnerstags kam mein herr zu St Moritz und
hatte graff Woldemar von Anhalt und seinen brader^ mit und den
* Dm Manuacrlpt bat „Mhlckte sa". ^ Dieoe ganie Stelle von ,.abent** anermuigelt im Mana-
•er^ dar Interponotlon.
in etzHchen verlaufen zeyten meistere nicht als rathmanne, sondern als besltzer
(Iboisitzer?) und mithelfer zu hülfe gegeben, dieselbigen meyster itzunder gar ein
angewönlich vornemen thun von der ihren wegen, als sie sprechen, und woUen, das
de 12 rathmanne, die vor einen perschonen (I) sitzen und gesessen haben, zwey-
speldigk machen, und wollen, die unsere vier vom tale soUen abetretten, und geben
vor, £e ihren wollen, das der rath — welchen rath sie meinen, ist uns verborgen —
das saltz setzen sollen, imd auch die sale vorschlagen, die denne vier bomknechte
off ihren eydt, jherlich darzu gekoren, vorschlagen haben ^ und auch das man die
Schoppen un dem berge vortmehr zu bommeistem nicht kiesen solde u. s. w.
^ Dieses Schreiben der PfiUmer an den Erzbischof vom Sonntag Exaudi (7. Mai)
findet sidi in den Beilagen zu Spittendorfi& Darstellung (61.356^) m Abschrift.
2 Wo dieser Thurm lag, ist nicht bekannt. SoUte vielleicht anstatt „Schram-
men" — Schrannen zu lesen sein? Vgl. weiter unten S. 60.
sWaldemar VI. (1450 — 1508), Sohn Georgs I., welcher in dem Lande
auf dem rechtenElbufSar regierte ; unter seinem Bruder wird der später erwI^teGe^
Geechlehtsq. d. Pr. Sachaen. XI. 4
50 Marcus Spittendorfil
rath voD Magdeburg und andere mehr und hüte faste deding mit In-
nungen^ und gemeinheit unsert halben; es wolde aber nirgent hin.
Waren auch bey seiner gnaden ettliche herm des capittels von Mag-
deburg. Nun die von innungen und gemeinheit geschickt wurdeui
waren fast hart ihres sinnes, den dieselbigen hatten das ungluck alle
angericht und gemacht, darumb hüten sie harte uff einander. Mein
herr von Magdeburg hette uns gern vom thurm uff die mittwoche ge-
habt, es wolte sich nicht finden. Nuhn die in der gemeinheit und
Bl.29^ etzliche in den^ innungen traueten fast und gaben vor, || sie sehen
wol, es wolte anders nicht werden, den sie musten mit ernste erdorch c
kommen mit den pfennern. Sie musten mitleidung haben, bis die hoff-
leute wegk kemen, alsdan wolten sie die thor zuschlissen und sehen,
wie sie mit den pfennern leben möchten; und das möchten etzliche
obersten auch sagen, und andere viel unnutze wort. Die rede kamen
vor meinen herm von Magdeburg, do wirs erfuhren, es behagte meinem
herrn nicht woU. Doch lies er uns trost sagen, wir selten keine notb
haben.
Uff mittwoch (10. Mai) kam mein herr wider zu S. Moritz und
dem rathe zu Magdeburg, do kam der rath von innungen und gemein-
heit, und die sie zu sich gezogen und das spil triben» vor unsem gne-
digen herm^. Do hatte sie unser gnediger herr fragen lassen, ob er
ihrer mechtigk sein solde, die gebrechen beyzulegen, die sie betten
kegen die vom tale. Möchten sie geantwortt haben, sie betten das
hinder innungen ^ und gemeinheit nicht zu thun , und vieleicht unter
andern reden verdackt anbracht, das sie nicht gantz trauen zu seiner
gnaden betten. Das marckte mein herr von ihnen, hatte mein herr
ihnen vorbass sagen lassen, ehr were der pfenner mechtigk, das sie
sich bedencken wolten zwischen freytages (12. Mai), ob er ihrer auch
mechtig sein solte mit seinem capittel und dem rath zu Magdeburg,
das sie ihme das wider sagen solten , auch die uff dem thurme gefan-
• inniuig. ^der (?) « für „berdurch?" ^ Innuag.
org n. (1455 — 1509) zu verstehen sein. Fürst Waldemar ging später mit Dr.
V. Weissenbach nach Rom (Bl. 126^) um die Bestätigung des Herzogs Ernst als
Erzbischof zu betreiben. Beckmann erwähnt hiervon fireilich nichts, sondern kennt
nur eine Heise Ws. nach Rom im Jahre 1470. Beckmann Y, 139 ff.
1 Auch über diese Verhandlungen findet sich in der Chronik zu Wernigerode
<B1. 270^ ff.) eine Aufiseichnung: ,^o hatte der rath auch besant, die aus den
parten gekoren waren, und gingen aUe insambt zu St. Moritz . . Do wart ein ge-
spreche gehalden, wie das itzt die meister und andere, die darzu geschickt weren,
nicht von den oren betten. Do wart unser gnediger herre undiüdigk unde Uss
sagen den von innungen und gemeinheit, das er sein hoffewergk nicht wolde wegk
senden dem keiser, er wolde des dinges vor zu ende wissen. Do wart . . . unserm
hem . . geantwort, ab er das hoffewergk uff uns hette geschicket, des betten wir
uns nicht vorsehen . . Do antwortte unser gnediger herre .... [er] wolde dem
keiser schreiben dlessen unfredc, entstünde was schaden, den wolde er bey uns
wissen . . Do wart om geantwort, entstünde innungen unde gemeinheit ergent ein
schade, den wolden sie wissen bey den vom tale unde wolden gedencken auch unserm
herm dem keiser zu schreiben . .^* Schliesslich bittet der Rath um eine Frist.
1475 Mai 51
gen sesseD, das sie ihme off donnerstag (11. Mai) antwort davon sag-
ten. So kam mein berr uffn donnerstag wider zn S. Moritz, möchten
sie aber bey ihme gewest sein. Nach vesperzeit schickte der rath den
Stadtknecht zu uns und iiss uns sagen, das wir heim gingen und war-
teten, was wir zu schicken betten, die gebott selten abe sein von stunden
an; schiokten die pfenner zu uns, das wir zu ihnen in hoff kernen. Da
kam der hauptman Thile Knöbell und sagte den pfennern allen, das sie
äff morgen freytagk (12. Mai) bey einander sein weiten uffh morgen
amb 8, unser herr von Magdeburg wolte dann wider zu S. Moritz
kommen.
Uffn freytagk umb 6 schlege des morgens war das hoffwergk alle
rüstig und zöge weg nach dem Reyn. Und unser herr von Magde-
burg geleitet die einen ebnen wegk. || Umb 10 kam unser herr wider Bl. 30'
in das kloster und schickte Thile Knöbell zu uns in den pfennerhoff,
wir solten alle zu unserm gnedigen herrn kommen. So empfing uns
unser gnediger herr alle in Sonderheit, ein iglicher musste ihme die
handt geben. Da hub der cantzler herr Bemert an, das die von In-
nungen und gemeinheit seiner gnaden betten zugesagt, das unser herr,
sein capittel und der rath von Magdeburg ihr auch mechtig sein solte,
in freuntschaft mit wissen zu vorsuchen die gebrechen. Möchte alsdan
nicht mittel getroffen werden, das sie alsdan im rechte ihrer mechtig
sein solten % daran betten wir ein gutt genügen. Nun bericht uns
nnser herr, das seine gnade den bandel wolte anheben und versuchen.
Ufin dinstag nach Trinitatis (23. Mai) so solten sich seine capittelsherm
und der rath von Magdeburg herbey finden. Do batt Hans Waltheym
• «dte.
1 Damals haben sich die Pfänner in einem Schreiben an den Erzbischof ge-
wendet, welches Sp- erst später mittheilt (Bl. 164^). Es lautet folgendormassen:
Dem ehrwirdigstcn in gott vater, hochgebomen furzten und herren, herm
Johaiise, ertzbischone zu Magdeburg, pfaltzgranen beim Rein und hertzog in Beyern,
imserm gnedigen Ueben herm.
Unsem unterthenigen , willigen dienst euem fürstlichen gnaden allzeit bereit,
ehrwyrdi^ter in gott vatter, hochgeborner furste, gnediger lieber herr. Nach deme
dan die Innungen und gemeinheit zu Halle itz ein jhar vorgangen fast viel imeinig-
keit, vormals ungehort, wieder unser altherkommen, recht und alle billigkeit geii
uns vom tale vorgenommen, also wirdt noch ein solches von ihn nicht gesparet,
sondern uff gestern sonabendt abermals ein neue stuck der kysunge hiuben der
neuen boinmeister wider unser altherkommen, befireyunge, gewoiiheit und recht,
die bchöppfen vom berge zu bommeistem nicht zuzulassen, zugemessen wirdt Bitten
wir themutiglich , euer fürstliche gnade ims so gnedigk sein wolle, uns gegen den
ersamen^ weysen rath zu ; alle, unser herren, uns l^ey alden herkommen, fireyheit,
gewonheit und rechte . . . . ^, auch keine neuigkeit gen uns durch die Innungen
und gemeinheit vorzunemen, zu vorbitten, uns auch schützen, schirmen und handt-
haben. Wan euer gnade unser gegen die genanten innimgen imd gemeinheit ihrer
unbiUichen neuigkeit und vomemens allwege volmcchtig gewest und noch ist; so
wir das auch euer gnaden erbar rethe an euere gnade zu werben und zu bitten
gebeten haben, und womit wir euem fürstlichen gnaden zu willen und dinste ge-
sein möchten, theten wir unterthf niglichen gerne. Vorsiegelt mit unsern insigell uffh
Bontagk Exaudi (17. Mai) anno 1475. Die vom tale und pfenner gemein zu Halle,
^ bler ■ebeint .«za laaMn'* zn fehlen.
4*
52 Marcus Spittendorff.
seine gnade und die andern und den rath von Magdeburg, das sie uns
darinne zu willen sein weiten, und danekte ihme mit erbittung und
ging so von dan. Ich erführe wol, do die von innungen und gemein-
heit vor unserm gnedigen herrn von Magdeburg gewest waren, hatten
etzliebe gemeint, do sie marckten , das sieh unser herr der saehe un-
terzihen wolte, die saehe were nicht gros, sie wurde wol b^geleget
Hatte mein herr selber geantwortet, die saehe were nicht kleine;
stunde es ihn allen an der stirn geschriben, wes die schult were,
wurde maus wol sehen.
Uffn dinstagk nach Trinitatis (25. Mai) im 75. jähr kam mein herr
von Magdeburg mit seinen rethen zu S. Moritz und doctor Hilderman^
und herr Morizius Schenaw vom capittel, darzu der rath von Magde-
burg, nemlich Fricke Walbecke, Hene Wenemar, Hans Bilringk und
andre drey perschonen, der ich nicht künde hatte. Die weiten einen
guttlichen handel zwischen innungen und gemeinheit an einem nnd
denen vom tale anderstheils versuchen; möchte aber die freundtligkeit
nicht getroffen werden, selten die vom tale ihre schult schriftlich setzen
und innungen und gemeinheit ihre antwort darauff thun und wiedemmb
etc. mit bededigungk aller gnade und freyheit, die einem iglichen zu
seinem rechte noth ist. Darauff batt Hedderich ihnen wider so viel
Bl. 30^ II zu vergunnen, als ihnen auch noth were zu ihren rechten, und hübe
an und thate eine lange vorrede, die uns nicht noth were gewesen,
über den rath, innungen und gemeinheit zu klagen, so wir in einer
mauer bey einander sessen, und viel andere wort.
Darauff antwortet Hans Waltheym^ genungsam von der vom tale
wegen, wir betten den rath nicht verklaget, wir weiten das auch un-
geme thun, wir wisten auch wol, das^ der volstendige sitzende rath
* Hildeipan. ^ hier im M. „una".
^ Hans von Waltheim aus einem seit längerer Zeit in HaUe mid Leipzig ange-
sessenen und begüterten Geschlechte erwarb 1440 in HaUe Bürgerrecht, war schon
im Jahre 1450 Mitglied des Raths (Kämmerer) und ebenso 1456. In den Jahren
1457, 1460, 1466, 1469, 1472 bekleidete er das Amt eines Bornmeisters; 1459, 1462,
1465, 1468 war er erster Rathsmeister. Am 1. Oct. 1467 hatte er dem Hospitale
S. Cyriaci 8 rh. 6. Zinsen jährlich geschenkt, um davon einkehrende Filgrimme und
andere kranke Leute im Hospitale zu erquicken. 1475 versagte der Kath seiner
Wahl zum Bommeister die Anerkennung. Im Jahre 1474 hatte er eine WallÜEÜirt
durch das südliche Frankreich nach der Schweiz zu Nicolans von der Flüe untei>
nommen, von welcher er im Anfange des folgenden Jahres zurückkehrte. Die
deutsche Beschreibung dieser Reise benndet sich als ungedrucktes Manuscript in der
Herz. Bibliothek zu Wolfenbüttel (17, 2. 4.). In Fo^o der hallischen Bürgerun-
ruhen ging H. V. W. nach Leipzig , wo er mehrere Häuser besass (z. B. Nr 9 am
Markte) und starb hier am 21. April 1479. Ausser ihm erscheint in jenen Jahren
noch in Halle Levin v. W., welcher 1465 Bürger wurde und 2 Büchsen von 12 luid
30 Pf. gab. Heinrich von W. erlangte 1479 ohne Entgelt das Bürgerrocht, welches
er schon früher b.^sesson hatt3, und (derselbe?) Heinrich von W. 1496, aber gegen eine Zah-
lung von B rhein. Gulden Auch er war schon vorher Bürger gewesen. Sein Haus lag
am alten Markte. Hall. Bürgerbuch. Dr. L 715 Dr. IL 256. Dr. U. Gen.
Tab. 189. Cod. dipl. Sax. reg. H.Haupttheil Bd. VIH. S. XV und 105. G. Frey-
tag in der Zeitschr. „Im neuen Reich** J. 1872 S. 593—610.
1475 Mai. 53
nns keine betrengDiis thete. Darnmb veHkJagten wir den sitzenden
nuh nicht, sondern innnngen nnd gemeinheit, die betten nns höhn nnd
scfamadi zogezogen, zn denen hetten wir schnlt, nnd wisten niemandt
anders in nnaem nöthen, den nnsem gnedigen herm anznmffen, ahn-
geseheB das alle unsere gleicherbittnng, die wir gethan haben nff den
sitzenden rath, off die ehrlichsten, redtUchsten nnd wolhabensten bür-
gere^ in innnngen nnd gemeinheit nnter den vom tale sein möchten,
darnach nS den rath, nnsere freunde zn Magdebuig, zuförderst ufF
QDS^m gnedigen herm nnd sein wirdiges capittel — , die grosse man.
nidifiütige erbittnngk in freundtschaft oder in rechte hat uns alles
nicht mOgen helfen, sonder innunge und gemeinheit haben der nicht
wollen von uns aufihemen, sondern mit ihrem hohmut und grossem
gewalt uns vom tale mannigfaltig yorgewaltiget, das in hundert jähren,
oder dieweil Halle gestanden, nie erfahren noch geschehen ist Da-
romb hat uns die grosse noth gezwungen nnd unsem gnedigen herrn
als unsem erbherren nnd landesfursten angemffen, uns vom tale gegen
innungen und gemeinheit zn yorbitten, und unser gnediger herr solde
unser zn gleich und rechte mechtig sein. Da nam unser gnediger herr
vors beste, das innungen und gemeinheit 8 kiren, und die vom tale
auch 8. Da gingen zum ersten die 8 vom tale vor meinen gnedigen
herm und erzalten etzliche ihrer schulde, der sie wol 15 hatten wider
Innungen nnd gemeinheit. Und dieselbigen schulde worden meinem
herm allein schrifften gegeben, das er die gar wol übersehen möchte.
Damach gingen die 8 von innungen und gemeinheit vor meinen herm,
and seine gnade erzalte durch seinen cantzler unsere schulde || zum Bl. 31 ^
ersten, die wir angebracht hatten, auff das wir nicht gegen einander
standen und redten, der gram bette gros mögen werden. So hatten die
innungen und gemeinheit auch aufiTbracht diese vier schulde. Die erste :
die Tom tale hetten ihnen zugesagt, sie weiten abtretten als innungen
and gemeinheit, das wolten sie nicht halten, es ist aber nicht also.
Die 'zweite: das die vom tale die versigelte zettel nicht hilten, also
sie das zugesagt hetten; aber die vom tale wissen nicht anders, die
Zettel wirdt gehalten. Die dritte: das etzliche pfenner mehr den zwei
gereute haben, das doch abegesagt ist. Die vierte: das zwene oder
3 pfenner in einem hause sindt und haben kleine heuser, der sie sel-
ber nicht bewonen, da viel böses innen geschieht, und etzliche heuser
stehen wüste und zufallen, das der stadt grossen schaden bringet; und
solche nnendtliche schulde, die sie vornamen.
Ufih mittwoche des h. warleichnams abendt (24. Mai) uff den mor-
gen umb 7 kam mein herr, sein capittel und der rath von Magdeburg
wider zu S. Moritz. Do kamen wir von beiden theilen auch. So
schickte mein herr herr Moritz Schenaw, herm Berate Becker, cantzler,
Fricke Walbecke, burgemeister, Hans Beilring, Heinrich Muller und Vin-
zentios zu den 8 innungen und gemeinheiten, und hetten gerne gesehen,
das sie den bommeister Hans Zölner zugelassen hetten^ das der rath
* borgenu
54 Marens Spittendorff.
bestatt gewest were, aber sie möchtens nicht erlangen und brachten
furder auff, sie wolten Hans Walttbeim nicht zn einem bommeister han
umb den willen, er hette nff gestern (23. Mai) vor nnserm gnedigen
herm gesagt, innnngen nnd gemeinheit weren seine herren nicht und
der dedinge viel, solten sie nnn ihn bey sich sitzen haben uflFh rathaose,
so sie seine herren nicht weren, were ihnen nicht zu thun, sie wolten
ihn nicht zu einem burger haben; solte er den bommeister sein, des
wolten sie mit nichte thun, wir solten 2 andre kiesen vor Waltheim
und Zölner. Des verantwortet sich Waltheim herlich gegen die ge-
schickt waren zu uns von meinem herm, er hette gesprochen, es were
ein volstendiger sitzender rath gekohren, nemlich 12mannen, die weren
Bl 31^ II vom rathause verkündiget, das den ein jederman solte gehorsam
sein: derselbige volstendige sitzende rath sindt 4 vom tale, 4 von In-
nungen, 4 von der gemeinheit. Aber das die vier von Innungen und
die vier von gemeinheit die viere vom tale von ihnen ver-
weysen wollen durch ungewönliche neuerangke und lassen sich be-
duncken, sie sein ein volstendiger rath, und meinens mit uns zu
machen, wie sie wollen, das gestehen wir ihnen nicht; wir halten sie
so auch nicht vor herren, sondern das die 12 mannen, von den zwölf gli-
dem zusammen gesatzt% eins sindt gleich mit einander, so sindt sie un-
sere herren. Diese rede sindt mannichfaltig vorantwort, so das sie
von denen achten auss Innungen und gemeinheiten uff meinen herm
und auch durch Hans Waltheym gestalt und gesatztV sindt, sie daraus
zu entscheiden. Wir wolden<^ aber keine ander bommeister kihren
noch die kihre verandern, wir wolden uns aus der gewehr nicht setzen.
Hatten die 8 gemeint von Innungen und gemeinheit, vergingen 4 Wo-
chen, sie wolden sehen, wie sie ihme theten, do wüsten wir nicht, was
sie darmit meinten, ob sie selber wolten bommeister kieren, oder wie
sie das vor hatten. Aber wir vom tale wolten anders nicht thun, den das
das recht draber gehen möchte, sonst wolten wir ihn keines einreu-
men. Theten die Innungen was mehr mit gewalt, so betten sie das
vor bereit mehr gethan und mit uns geubet und vorgenonunen, es
muste doch zuletzt*^ noch erkant werden.
Item die zwischen uns handelten gaben auch vor, ob wir die alten
bommeister sitzen lissen zwischen Bartholomei (24. August), biss er-
kandt wurde, wie maus drinne halten solte, wir wolten aber nicht, es
brechte uns auch kein gutt.
üffh freytag nach Corporis Christi (26. Mai) war unser herr von
Magdeburg, sein capittel und der rath von Magdeburg aber zu S. Mo-
ritz vor mittage und wir auch von beyden theilen. Do schickte mein
herr die seinen aber zu denen, die von Innungen und gemeinheit dar-
geschickt waren und möchten faste rede mit ihnen haben. So gingen
Bl. 32* die von unserm herm geschickt waren wider || von Innungen und ge-
meinheit zu meinem hem und mochten seiner gnaden berichten. Do
Schickte mein herr nach den 8, die von Innungen und gemeine wegen
* getats. b geuits. ^ wollen. ^ suletz.
1475 Mal 55
in ihre wort gingen; die kamen zu meinem herm in das rembter und
meines herm rethe giengen alzumahl aus dem rembter, so das mein
berr alleine bey den aehten war, und waren eine gutte weile bey ein-
ander. Damach giengen die 8 von meinem herm zu den ihren, und
mochten sie des gehaltenen gespreches berichten, das sie mit meinem
herm alleine hüten. So kamen meines herm rath, capittel und die
von Magdeburg und gingen wider zu meinem herm von stundt an.
Kamen die 8 von Innungen und gemeine wider und giengen zu mei-
nem herm in kegenwertigkeit seines raths und waren gar kurtz da
und gingen von stunde wider von seiner gnaden. Damach schickte
mein herr die seinen zu uns vom tale und Hess uns sagen, seine gnade
hette fast handel und rede mit ihnen gehabt, so were das meiste zu
tbunumbdiebommeister, doch hette mein herr wege yorgesatzt% da sel-
ten sie mit den ihren umb sprechen und solten ihm nach mittage wider
sagen ; wolte sichs aber so nicht finden, wolte seine gnade aber wege vor-
nemen, das er jhe hoffte, ehr wolte diese dinge freundlich beylegen, und
sagten uns vom tal, das wir nach mittage umb 12 wider erscheinen weiten.
Nach mittage war das eben als frae, sie weiten in keine freundt-
ügkeit eingehen, den ihre neurung, die sie mit uns in aUen dingen
vorgenommen und getrieben hatten, weiten sie bekreftigen, das die so
ein fortgang haben und bleiben solte, und entfielen meinem herm,
das sie ihme und seinem capittel und dem rath von Magdeburg zuge-
sagt hatten: mochte die freundtschaft mit wissen nicht getroffen wer-
den, das alsdan wir vom tale unser schult schrifftlich setzen solten,
nnd die von Innungen und gemeine ihre antwort dorauff, und wieder-
nmb das^ wir vom tale uns bedingten aller gnade des rechten. Da-
rauft Hans Hedderich antwortet in aller gegenwertigkeit, unsers gne-
digen herm und seines capittels und des raths von Magdeburg, dassel-
bige were ihnen auch noth, sie bedingeten sich des auch als wir.
II Ufin sonabent irue (27. Mai) zu acht schlegen kam mein herr Bl. 82^
wider zu S. Moritz und sein capittel. Ehe das nun mein herr zu
S. Moritz kam, gingen die von Magdeburg auffs rathaus zu denen von
Innungen und gemeinheit und hatten fast rede und handel mancherley
von der billigung und von der kire der bommeister zu kiesen , von
der wilkire und was sie gewust, hatten sie ihn vorgehalden freundt-
lich und emstlich, als sie uns berichten in der pfenner hofe, es mochte
in keinem wege nicht helfen, sie weiten ihre köpfe behalten: wir
solten die kire vorendem und andre bommeister kiesen. Daraufi ant-
wortten die von Magdeburg, die ihren betten ihnen das nicht be-
folen; so der rath von Magdeburg drüber erkant hette, das die pfenner
des zu thun betten, und so die von Magdeburg ihn die macht nnd
gewalt behalten betten % ob irgent ein tbeil dem andern das stuck
oder der andem eins anders deuten weiten, den als sie das erkant
hetten, so haben sie ihn die macht behalten, wie sie das entscheiden,
so sol das bleiben. Darumb stunde ihn das nicht zu thun, oder darbey
* Torgeaatz. ^ des. ^ bette.
56 Marcus Spittendorff.
sitzen und yolworten wolten, sondern sie woltens an die ihren bringen.
Das fiel mein herr denen von Magdeburg bey. Nnn redte mein herr
so vil mit denen, die geschickt waren von innnngen and gemeine, das
es solt guttlich anstehen 4 wochen , indes solte mein herr noch die
guttlikeit Yornemen, und die alten bommeister solten dieweii das tal
regiren, wiewol sie aus ihren eiden waren, wurde sie der rath auch
besenden, das sie zu ihnen auffs rathans kommen solten, und wen die
4 Wochen vergingen, so solten wir andere bommeister kiesen. Das
wolten wir vom tale nicht thun, es wurde uns den im rechten zuer-
kant. Aber das guttliche anstehen namen wir vor gutt, do uns das
werden möchte; sie betten uns sonst geboth gethan und uff die thurme
geweist und vieleicht hohmuts genug mit uns getriben. Sondern mein
Bl.33^ herr mit den seinen und die von Magdeburg || thaten warlich viel vleis
und arbeit.
Item sie wolten auch, das die pfenner, die da pfan werken*, ein
iglicher sein haus selber bewonen solte. Da^auff sagten wir unserm
gnedigen herm, das hüte man nach laut der wilkire, als das stucke
ausweiset, das darauff gehet; auch hette der rath all wege, wisten sie
iemandt unter den pfennem, der sich nicht hilt nach laut und Inhalt
der wilkir, so möchten sie den besenden und ihn darumb beschuldigen.
Bekente er das, so hette in der rath drumb zu straffen, als das stucke
in der wilkire ausweiset. Mein herr von Magdeburg wolte auch, das
die von Innungen und gemeine seiner gnaden, seinem capittel, dem
rathe von Magdeburg zusagen solten, das das guttliche stehen berugen
solte 4 Wochen. Des wolten sie nicht thun und sprachen, die ibren
betten sie des nicht gemechtigt. Darauff wolte mein herr, das sie das
ein iglicher an die seinen bringen wolten, und das meinem herm und
den seinen solche zeit guttlich zu halten wurde zugesaget; und des
solten im die achte uffn montag nach mittage (29. Mai) eine antwort
wider sagen.
Ufifn montag (29. Mai) vor mittage liss mein herr Claus Schaffsteten
bitten, das er mit den 8, die zu S. Moritz von der pfenner wegen ver-
ordtnet, das die umb 7 uff die bürg kommen solten. Das geschach.
Die ritten und fahren auff die bürg und hatten junge gesellen wol 3o
darzu gebeten, die mit ihn ritten. Das reuten verdros die innungen
und gemeine in der Stadt gantz sehr. Do wir nun vor meinen herm
kamen, berichte uns seine gnade, das sie ihm 4 wochen ein guttlich
stehen zugesagt betten, doch das andere bommeister in der zeit ge-
kohren wurden, das mein herr dan so nicht wolde uffhemen, sondern
er wolde 8 wochen haben und allenthalben guttlich zu stehen und
wolde da ein antwort von ihn haben ufih dinstagk als oben ge-
schrieben.
Uffn dinstag nach mittage (30. Mai) war Ludicke Pfanschmidt,
Prosius Zschelsche, Peter Schaffkopf zwir uff der bürg vor meinem
BL38^ herm und möchten ihme || ein antwort also hingegeben haben, das sie
* |)fianwertten.
1475 Mai. 57
in vieleicht gedachten zu effen, als sie ans pfennern thaten, in der
weyse: sie wolten das gattliche stehen 4 wochen halten, so das an-
der bommeister gekoren warden. Antwortet ihme mein herr, das sie
dem rath sagen solten, das die 8 morgen mittwoch (21. Mai) äff das
rathaos geheischet warden, die za S. Moritz vor ihme gewest weren,
von innangen and gemeine geschickt waren; er wolte perschönlich
amb 8 schlege affs rathaas kommen.
U£fh mittwoch (31. Mai) do mein herr kommen wolte, wolte man
des morgens kein thor aaffschlissen, bis der seger 11 schlagk, nie-
mandt kante weder aas noch in die Stadt kommen; sondern Hans
Seile, der rathsmeister, mit etzlichen, die von innangen and gemeine
Sassen, selb vierte, als ich horte, die lissen sich zam Ulrichsthor aass-
lassen, die ritten äff die barg mit etzlichen dienern. Was die an an-
sem herm brachten, weis ich nicht, sie kamen aach balde wider and
?nirden wider eingelassen. Von standen kamen ansers gnedigen herrn
rethe ein theil, nenüich graff Jorge von Tessaw, der jange herr, Ber-
nert Becker, der jange cantzler, Friederich von Trota^, die warden
daselbst ingelassen, and wider zagethan, and ritten affs rathaas and
mochten fast angebracht haben von ansers gnedigen herrn wegen. Es
half wenig. Do sie vemamen, das es nicht helfen wolde, sagten sie
dem rathe, sie selten wissen, was schaden von diesen dingen keme,
woltens seine gnade bei innangen and gemeine wissen, and ritten
wider äff die barg. Damach beschickten die affn rathaase, die von
innangen and gemeine waren, den rathsmeister Hans Gingen^, Hein-
rich Brachsteten s, weinmeister, Glaas von Jhene, kemmerer, and sag-
ten denen, sie solten sagen dem bommeister Clans Schaffstett, das er
die pfenner alle za haaffe solte haben and ihn sagen, das die 4 andere
bommeister kiesen solten, oder sie wolten etzliche stuck der wilkire
gebrauchen; ||auch solte ihn der bommeister das wider sagen lassen, 61.34"
wen sie beysanmien weren.
Wir pfenner kamen zusammen in der alten Fischerin hoff umb 12.
Do berichtet Claus Schaffstet, was in befolen were von denen, die von
innungen und gemeine uff dem rathause weren. So wolten die pfenner
gemeiniglich nicht, das die kihre solte verendert werden, und meinten,
alle dingk solten die 4 wochen guttlich berahen, wie es mein herr
und die seinen vor das beste nehmen, das es entscheiden wurde mit
freundtschaft, mit wissen damach zum rechten gedige, das bekunmierte
^ Friedrich v. Trotha, Sohn des erzb. magdeburgischen Raths ThOo v. Tr.
(t 1467), begütert in Kroeigk, war nach Dr. 11. Gen. Tab. 218 erzbischöflicher Mar-
schaU auf Wettin. Dr. I. 177; II. 909, 968.
'HansKlucke (Kluke^Guge) 1457, 1460 Mitglied desRaths, 1461 Bommeister
im Kath, 1463 Mitglied des Raths, 1466 Rathsmeister, 1467 Bommeister im Rath.
1469 u. 1475 Rath^eister, 1470 Bommeister im Rath.
^ Auch die Familie Brachstodt (Brachstede) begleitete scÜon früher höhere
städtische Aemter: Sander Br. war 1441 Bommeister, 1449 Mitglied des RaUis,
1450 und 1454 Bornmeister.
58 Marcus Spittendorff.
uns Dicht, anders wollen wir nicht, und es stunde auch hinder nnserm
gnedigen herm uns in den dingen nicht anders zu thnn, so die ge-
brechen uff beyden theilen uff seiner gnaden stunden^. Umb eins
nach mittage kam der Stadtknecht und bette gerne antwort von den
bommeistem gehabt. So waren wir noch nicht wol bereit damit, son-
dern wen wir alle zusammen kemen, wolden wir eine antwort von uns
sagen. Über eine stunde kam der stadtknedit wieder und wolte von
den Innungen* und gemeine, die uffii rathause waren, das wir ihnen
eine antwort sagen selten. Sagten wir dem knechte^, die dinge weren
uns faste spate zu wissen worden, so das wir alle nicht wol zusammen
kommen könten, so beten wir, das es bis morgen donnerstag (1. Juni)
beruhen möchte, so wolten wir ihnen eine antwort sagen. Von stunden
ahn als der knecht denen vom rathause diese rede sagte, schickten sie
zwene stadtknechte zu uns in den hoff und lissen fragen, ob die 4 da
weren, die bommeister gekohren betten. Antworten wir ja und
tratten alle viere zu ihnen. So hüben die knechte ahn und thaten
uns einem iglichen ein geboth bey einer marck, von stundt an uffs
rathaus zu kommen. Sagten wir ja und folgten auch von stundt Do
* der tnnimg. ^ den knechten.
1 Damals wird man sich auch über das Schreiben an den Landesherren ge-
einigt haben, welches sich erst weiter unten (Bl. 165*) und zwar wie das S. 51
abgedruckte ganz ohne Verbindung mit der Erzählung eingeschoben findet:
Dem ehiwirdigsten in gott vater, hochgebomen fursten und herm, herm Jo-
hansen, ertzbischoffe zu Magdeburg, p<zgrafien beym Eeyn imd hertzogen in
Beyern, unserm gnedigen, lieben herm. Unsem unterthenigen, willigen dienst euem
fürstlichen gnaden allezeit bereit ! Ehrwirdigster® in gott vater und hochgeboraer
furste, gnediger lieber herre, wir bitten euer gnade untertheniglich wissen, wie uns
vom tale itz ^uber alle gleiche geböte uff euer fürstliche gnade und euer gnaden
wirdige capittel mit sampt dem ersamen rathe zu Magdeburg dieser zwitracht
halben* von den innmigen und gemeinheit vorgehalten mechti^ch, gestalt noch
eine neuigkeit uff heute vorgenommen wirdt in solcher weise, das sie den raths-
meister Keuis Klugen. Claus von Jhene den kenmierer und Heine Brackstedt den
weinmeister, itzundt gledemasse des raths, zu dem bommeister Claus Schafi&tetten
im mittage geschicket haben und verkundigen lassen, er solte die pfenner allesampt
heischen lassen und ihn darbey sagen und «Jso beschaffen, das sie drei andere bom-
meister in der vorgekomen stette eintrechtiglich kysen selten, wan so das nicht
geschehen wurde, so wolten sie der wölköhre derhalben in etzlichen stucken gebrau-
chen. Darauff uns, gnediger herre, hinder euem fürstlichen gnaden antwort zu
geben über vorgeschehen gleiche gebot gar schwer zu thun beduncket. Bitten wir,
hochgebomer furste, gned^cr liel^Br herre, mit unterthenigem vleisse euer fürstliche
gnade uns unterweysunge zu thim, wie wir uns in solcher aber vorgenommen neiü^
keit mit antwort halden möchten, nachdem wir die erst vorgenommene neuigkeit
nicht alleine uff euer fürstliche gnade, euer gnaden wyrdige capittel und den er-
baren rath zu Magdeburg, sondern aller sachen, die die von innungen und gemein-
heit vormeinen zu uns zu haben, mechtiglich gestalt, imd bitten des euer gnaden
gnedige antwort, so sich unser widerpart alle von einander nicht theilen wollen,
in werde den von uns antwort gethan. Vordienen wir ete. und ist vorsiegelt mit
dos bommeisters („bomschreibers" in der Abschrift der Beilagen) gemercke, des
sie gebraucht h&ben als eines &6mbden in das gemeine, uff mittwoche nach Corpo*
ris Christi (31. Mai) anno 1475. Die vom tale und pfenner gemeine zu Halle.
^ Ernwirdigiter. ^ hier ..umi" noch einrn«!.
1475 Mai. 59
wir ofis rathaos kamen, bischen sie uns von stnndt ahn in die dörntze.
Do gas die dörntze nmbher vol, sondern kein pfenner war || da^ den BL34^
sie waren alle Verstössen in diesen lenften.
Hab Hans Seile ahn nnd sprach, sie betten gemeint, wir selten
die kibre verändert han und vor Hans Waltheim and Hans Zöllner
andre gekobren haben, aaff das die dinge za gatter eintracbt kommen
möchten, and nicht arges farbas draos entstehen darfte. Daramb sehen
sie gerne, das wir ans nicht schwer machten and kihren andre ander
zweyer stette. Haben wir 4 ahn, and ich Marens* redte von ihren
wegen, and hatten sie gattlich, das sie die bommeister, die eins ge-
koren weren, wolten zafrieden sein and die aach gattlich afihemen, so
wir jhe nicht anders wisten, das es ehrliche, fromme leathe weren and
keinen dadel äff ihn betten, den wir wisten. Da meinten sie nein,
wir mästen andere kiesen, es möchte aach anders nicht sein. Haben
wir ahn: „lieben herm, wir haben der kire nicht mehr za than, es ist
irasem eyden za nahe.*' Antwortte Hans Seile: „macht each nicht ein
eonscientz davon, so schadets each nicht/' Antwortten wir farbas:
„lieben herm, wist ihr doch wol, das diese gebrechen alle 4 wochen
gattlich sollen berahen bis nff ansem gnedigen herm, sein capittel and
den rath von Magdebarg, daramb stehet ans das nicht za vorendem.^'
Daraaff sagten sie ans, die andern gebrechen standen aaff ansem gne-
digen herm, aber die kihre selten in der zeit verendert werden. Do
wir marckten, es wolde anders nicht sein, fragte ich: „lieben herm,
hisset es doch 3 wochen bestehen, 14 tage, 8 tage, item 2 tage, ob
wir indes irgendt eine gnttlikeit finden möchten*'; sie wolten platt
nicht. Fragte ich ftirbas: „lieben herm, so mercke ich wol, ihr wol-
let Hans Zölner nicht haben amb des willen, das ehr ein schöppe ist/'
Meinten sie, sie wolten Hansen Walttheym aach nicht. Antwortt ich:
„lieben herren, ihr habet Hans Walttheim je in der kirchen von ans
aafgenommen || and seidt sein wol zafriden gewesf Sprachen sie ]ha, BL35\
aber omb der rede willen, die ehr vor anserm gnedigen herm, seinem
capittel and dem rath von Magdeburg gesagt hette^, daramb wolten
sie sein flicht haben. Antwortt ich: „lieben herm, sthen doch die
rede äff ansem gnedigen herm von beyden theilen." Sprach Hedrich
nein, sondern wnrde die kihre verändert, so standen die rede nff seine
gnade, wnrde aber nicht vorandert, so stände es nicht äff seine gnade.
Da baten wir, das diese rede vor die vom tale gebracht würde °, wol-
tens die gehabt haben, das wir andere kihren selten, so wir der kihre
nicht mehr zn than betten, weren wirs wol zafriden.
So erlenbten sie uns, das wir von stnndt an solten wider kommen,
so brachten wir diese rede an die pfenner, die uff dem rathanse uns
vorgehalten wurden, und sagten ihnen darbey nach anserm beduncken,
wurden sie nicht vergunnen andere bommeister zu kiren, so wurden
sie uns ein gebott thun bey 50 marcken, bey Sonnenschein zu kiren,
oder wurden uns uff die thurme weysen. Baten uns die pfenner alle,
• M. ^ betten. ^ fehlt.
60 Marcus Spittendorff.
ob das nun so geschehe, das wir nmb unser aller ehre willen eine
gedult darinne hetten und litten das gebott. Meinten wir 4, wir woL
tens gerne thun. Fragten wir furbas, ob sie uns aber wurden ein ge-
bott thun, das wir bey Sonnenschein oder in etzlichen tagen andere
bommeister kihren solten, geschehe das dan nicht, das wir unsere
gutter yerkeuffen solten und die Stadt reumen; ob uns ein solch ge-
both geschehe, were uns gar schwer, das wir armen leute so von un-
ser narungk kommen solten, so die Unvernunft gros ist. Uff die frage
bewogen sie es gleichwol her und dar und hatten gleichwol die hoff-
nung, es gescheche nit; wurde es aber geschehen, das wirs ihnen zu
verstehen geben, so wolten sie uns aber das beste darin rathen. So
gingen wir wider ufs rathaus und baten die von Innungen* und ge-
Bl. 35^ meinheit droben || sassen, nachdem so wir uns jhe beduncken lissen,
das alle gebrechen uff unsem gnedigen herm guttlich anstehen solten
vier Wochen, beten wir sie noch, das sie uns darinne zu willen weren,
den wir wolten jhe nicht gerne von jemandt vorworf haben. Meinte
Hans Seile, wurde uns das jemandt vorwerfen, sie wolten uns des wol
vertedigen. Wir gedachten aber, ihr bringet uns so nicht dar-
bey. Ich sagte das aber nicht, es wäre auch nicht not. DohubHans
Seile ahn und that uns 4 einem iglichen in Sonderheit gebott bey 50
marcken, das wir in die kirche zu S. Gedrauten gehen solten und bey
Sonnenschein andere bommeister kihren. Geschehe die kihre nicht, so
solten wir bey denselbigen gebotten uff die thurme gehen, ich Marcus
Spittendorff uff Schrammen thurm, Hans Busse uff der becker thurm S
Hans Blume uff Valten Kochs thurm, Claus Ulman uff der kremer
thurm, und solten niemandt zu uns gehen lassen, ohne der in essen
und trincken brechte. So gingen wir vom rathause in die kirchen und
sassen^ dorinne, do der seger 7 was umb den abent, ehe die sonne
untergingk, und waren droben bis uffn montagk (5. Juni) uff den abent
umb des segers 4, da kamen wir wider herab.
Uflfh donnerstagk, der 8. tagk Corporis Christi (I.Juni), als wir vor
uff die mittwoche (31. Mai) uff die thurme geweist wurden, hatten die
uffn rathause von Innungen und gemeine viel pfenner vor sich lassen
heischen und iglichen beschuldiget, wie sie eine schrifft an unsem gne-
digen herm gethan hetten, darinne den rath verklaget, dar dan gross
Jammer und betrubnuss von kommen möchten. Auch hatten sie den pfen-
nem lassen lesen das stucke in der wilkir, wie wir eine samlung hinder
dem rathe gemacht hetten 2, es war aber nicht war. Auch hatten sie
die pfenner vorbas gefraget, welcher bey Innungen und gemeine bleiben
* innang. ^ asaea.
^ 1462 ward das Pfoiferhaus bei der „bagardie" da itzundt der Kaulenberg
geschütt ist, vor der Becker Therme abgebrochen und in das Judendorf gesatzt,
dar itzund das Schloss stehet. Ouronicon HaUense ab anno 1100 — 1570 in der
Stadtbibliothek zu Magd.
2 Ygl. hierzu ein hierauf bezügliches Stück der Willkür in den Neuen Mit-
theil. 12, S. 83. 84.
1475 Juni. 61
wolt, II ob anders worzn kerne, der solte ihnen das sagen, sie wolten Bl. 36*
denen hälfe nnd beystandt thun mit hülfe, leib nnd gntt. Ich ver-
wnnder mich des Vorsatzes; haben sie gedacht, sie wollen sich mit uns
schlagen, und betten uns auch gerne zwispeltig gemacht, doch woltes
unser herre gott nicht i; doch waren ihr wenig, die von uns wichen.
Sie hatten auch zu den pfennem gesaget, da were eine schri£Pt ahn
unsem gnedigen herm geschehen, nicht das wir über den rath geklagt
betten, sondern es were ein bittbriff gewesen, das uns unser gnediger
herr wolte vorbitten bey dem rath, das uns Innung und gemeine wolle
bleiben lassen bey alter freyheit, gewonheit und altherkommen. Das
wir aber eine samlung solten gemacht haben, das wüsten wir nicht,
das stucke der wilkihre betreffe uns auch nicht, wir beten unser un-
schult und beten uns des zu rechte nach laut der wilkihre, wir wolten
ungeme die sein, die samlung machen solten, und baten, das sie der
entschuldigung, die sie da theten, wolten ingedenck sein. So mochte
einer gesagt haben, ob das nicht samlung, das wir mit 40 pferden zu
meinem herm ritten? Das war wol zu vorantworten, do mein herr nach
uns 8 schickte*, die ins wort gingen, das wir uff die bürg kommen
solten, do baten wir etzliche junge gesellen, die mit uns ritten, darumb
war das keine samlung, wiewol sie uns das also deuten wolden, uff das
sie schult zu uns haben möchten. Nuhn, welche pfenner bey dem rathe,
Innungen und gemeinheit bleiben wolten \ darauff hatte ein iglicher ge-
sagt, bey dem volkommenden sitzenden rath wolten sie leib und gutt
lajasen. Hat Hans Seile fbrder gefraget, wie dan bey innunge und ge-
meine? Hatten die pfenner aber geantwortet oder ein iglicher in Son-
derheit: „lieben herm, ir wisset, wir haben den sitzenden rath, denen || bL36^
sein wir gehorsam, damechst unsem bommeistem, so gedencke ich jhe
bey den pfennem zu bleiben, so iche jhe zu ihnen gehöre. Hat Hans
Seile von stunden ahn gesaget : ,Jha, jha, wir hören wol, was ir meinet!'*
Und thaten einem iglichen geboth bey 50 marcken zu gehen in der
vierherren dömtze. Do sich nun gesamdlet hatten ein oder zwantzigk,
bischen sie die wider vor sich und thaten einem itzlichen gebott bey
ÖO marcken, in sein haus zu gehen, er thete das mit des raths, darzu
mit innunge und gemeine willen. Wiewol der rath nicht alle wahr,
gleichwol gebotten sie, thaten ihren mutwillen mit uns pfennem, wie
sie wolten.
U£fh freytagk (2. Juni) verfolgetensie, das sie die pfenner alle in ihre
heoser gebotten. Uff freytag beschickten die uffn rathause von Innungen
und gemeinheit wahren alle wircker, die musten ihnen zusagen, das
sie bey Innungen und gemeine bleiben wolten, ob es worzu kommen
wurde; wer in das nicht zusagen wolte, der solte die Stadt reumen
* schiekteii. *> wolte.
* Hier folgen in der Handschrift die Worte: ,Jtem der pfenner anttworttet nnd
eiiw itzlichen.'* Sie scheinen aber mit Unrecht in den Text gekommen zu sein und
haben in der Urschrift wahrscheinlich eine Randbemorkimg oder eine Ueberschrift
gebildet
62 Marcus Spittendorff.
und nimmermehr darein kommen. So hatten ihnen die wircker alle
zngesaget, die sie besandt and yerbott hatten, und hatten aach die
finger müssen uffrichten. Des gaben sie ihn von stundt ahn zwey fas
naambnrgisch hier. Kuhn mag man mereken, welch ein gespenste dis
gewest ist, wie sie unser gesinde über uns gezogen haben, gott ver-
gebe das ihnen, wirdts ihnen anders leidt!
Uff denselbigen freytagk oder sonnabent hatte unser gnediger herr
von Magdeburg brieffe geschrieben an die Innungen* und gemeine, das
sie daran sein solten und verfugen, das alle den pfennem die geboth
abe gethan wurden bey verlierung ihrer Innungen, Privilegien und bey
Bl. 37* den eiden, die sie seiner gnaden in der^ hulden gethan hetten, || und
das die Sachen allenthalben 6 wochen guttlich beruhen und anstehen
selten.^ Diese schrifft mochte von etzlichen meistern verhalten werden,
das mocht mein herr erfaren und lies fragen, ob die schrifft gelesen
were, so das die brieffe vor die leute kemen. Do möchten etzliche
innunge die dinge bas zu hertzen nemen den vormals.
Uffn montag (6. Juni) uff den morgen waren innunge und gemeine
aber beysammen uff dem rathause in dem hoffe. Uff den nachmittag
zu vesper zeit füren die, etzliche des raths von Innungen und gemeine,
die diss ding alles driben, zu meinem herm uff die bürg und möchten
die 8 sein, die zu S. Morite in das wort gingen vor meinem herm von
Innungen und gemeine, die hatten meinem herm da zugesagt, das die
* faumDig. ^ den.
1 Das in Rede stehende, unter den Beilagen der Relation Sp.'s und in der
Chronik zu Wernigerode benndUche Schreiben des Erzbischofs ist Giebichenstein
Freitag nach Octavas Corporis Christi ^2. Juni) datiert. Es geht von dem vergeb-
lichen Versuche des Landesherm aus, un Verein mit dem Capitel und dem Rathe
der Stadt Magdeburg im Kloster zu St. Moriz die Streitigkeiten gütlich beizulegen,
und weist dann darauf hin, dass der Erzbischof von den Parteien einen Au&chub
von 8 Wochen erlangt hatte „ . . . und wiewol die vom tale uns das also, und das
wir ihres leybes und guttes und aller ihrer Sachen gantz mechtigk sein selten, zu-
gesaget haben, han wir doch das von den Innungen und gemeinheiten anders dann
vier wochen, und ob indes die Sachen nicht entscheyden wmxien, das danne die köhre
der bommeister abe sein, und neue bommeyster solten gekohren werden, nicht
können erlangen; ein solches denne uns nachdeme, das das der stücke ein ist, daz^
über wir erkennen sollen, unerkanter dinge nicht zu thun was, als ihr wolmercken
können. Wie denn nun ... die Sachen bey uns, unserem capitel und dem ratho
von Magdeburg vorgenant noch stehen, gelanget an uns, das neuigkeit von den
eueren nirgenommen, die vom tale wieder solche bewilligunge und über ihre gleiche
und voUe erbietunge ihnen zu schaden, uns, unserem capittel und dem rathe von
Magdeburg ehgenant zu höhne und schmachheit .... mit . . neuen, ungewonHchen
gelwten wieder alle billigkeit besweret werden . . ." Er gebietet den Meistern,
bei Verlust der Lmungen und bei ihrem Eide die „neuigkeit und gebott, uff die
vom tsJe geleget, zu stunde'^ abzustellen und ihm und den oben genannten die Dinge
zur gütlichen Entscheidung anheim zu geben. Dieses landesherrliche Schreiben ist
an die Meister der Gememheit und die gemeinen Bürger in der St. Morizpfarre
und nach einer Anmerkung auch an die andern Pfarren gerichtet worden. Sp/s
Erzählung ist also doch nicht ganz zutreffend. Nach der erwähnten Chronik war
der Brief überschrieben: an die Meister und hmungsbrüder und die Knochenhauer
insonderheit
I
1475 Jiini. 63
gebrechen allenthalben guttlich solten anstehen zwischen Maria Mag-
dalena (22. Juli), das seine gnade indes mit seinem capittel und dem
rath von Magdeburg noch einen guttlichen handelmit wissen vomemen
solte, möchte die wisliche freundtschaft nicht getroffen werden, das
doch die pfenner ihre schult schriffllich setzen und innuug und gemeine
ihre antwort daranff, doch nnschedtlich ihrer wilkir. Do schickte mein
herr Claus von Treten i, seinen marschalck, zu Schaffsteten von stundt
und lies im sagen, das sie meinem herrn die dinge zugesagt betten
und solten uns pfennem auch alle die gebott allen abe sagen.
Do sie von der bürg kamen die acht, schickte der rathsmeister
Hans Seile den marschalck auch zu Claus Schaffsteten und lies
im sagen, das er den pfennem allen sagen liesse, das ein ig-Bl.87^
Ucher möchte warten, was er zu thun bette, und die gebott solten
abe sein. Es sagte auch Friederich von Trota, das die achte von den
pfennem auff den morgen bey meinem herm sein solten auff der bürg
Das geschach. Wir ritten aber wol mit 40 pferden hinaus. || Do be-
richte uns mein herr, wie der abschiedt were, und batt uns, das wir
den pfennem allen sagten, das sich ein iederman friedtlich mit Worten
und wercken halten wolle, den die von Innungen und gemeine klagten
&8t, das wir stoltz weren mit werten. Uff den nachmittag hatten wir
die pfenner beysammen und sagten ihnen das, das uns mein herr bette
Yorgehalten*, und baten sie, das sich ein iedermann darnach halten
wolte.
Wie bornmeister und schöppen, die im tale sich ver-
brechen über dem hörnen, sie zu bussen haben.
VSn. frey tag nach Bonifacii (9. Juni) wardt bornmeister und schöppen
im tale zu wissen, wie das einer im tal genandt Wenzelae Hasartt, ein
bomknecht über dem Deutzschen Bom, einen andern seinen gesellen im
deutzschen hause über dem bom uberiaren bette, und hatte denselbigen
freventlich gestossen und über eine banck geworfen, so doch an dem
orthe dem edlem guthe ein fride gewirckt ist bey leib, und das nie-
mandt an dem andem brechen sol mit werten oder mit wercken. So
lissen wir die zwene heischen, muste det eine Haserten beschuldigen.
So hatte derselbigcHassertviel unnutze wort und war der bauptsperrer
einer, der viel böses uff uns pfenner in der gemeine sagte. Er rechente
unsem gewin, den wir am saltze betten, und treb vil böses. Nun wir
wolten den frevel verbust haben, aber er wolte es nicht eingehen und
meinet, er wolte den vor den rath verbotten und war stoltz. Do ver- •
• die sechs leteten Worte doppelt.
1 Cl. V. Tr., der Bruder des oben erwähnten Friedrich v. Tr. hatSchkopau im
fiisthom Merseburg, von seinem Bruder, dem Bischöfe Thilo v. Tr., erkauft und die
schkopauische Linie gegründet, Dr. IL Gen. Tab. S. 218. Schon 1466 wird er als
erzb. Marschall bezeichnet, später (1487) erscheint er als Hauptmann zu Lauchstädt.
Die Schrift: „Vorstudien zur Gesch. des Geschlechts von Trotha. Gesammelt dv ^
Thilo V. TroÜia*' enthält nur wenig originale Mittheilimgen zur Geschichte
Geschlechts.
64 Marcus Spittendorff.
botten wir ihm das thal, und das er doranff dechte und uns den . . .*
So hatte er den andern gesellen, der in vor uns verklagte, uffh sonabent
(10. Juni) ufiF den rath verbott. Waren etzliehe zornig gewest im rathe
und den meistern und hatten gemeint, man solte den bommeistem ge-
Bl. 38* bott thun, das || sie^ dem Wenzell Hassert das gebott abenemen solten,
und solche wunderliche rede. Aber sie bedachten sich etzliehe wol und
lissen das anstehen.
UfiFn montag vor Viti (12. Juni) war einer in der halle gestorben,
der war vor 8 tagen in tals gerichte von einem, genant Jacob Pfeflfer,
gehauen, davon er starb. Der tode wart uff den montag obgeschriben
vor die bang im tale gebracht.^ So wardt ein nothding geheget durch
den grefen und 5 schöppen, aber keine bommeister waren darbey. Die
ursach: die alten bommeister waren aus den eyden, und die neuen
bommeister waren nicht bestetiget.
Uffh freytag nach Viti (16. Juni) kam Wentzelaw Hasserdt ob-
geschriben in der pfenner hoff wider vor bommeister und schöppen
und batt, das im erleubet werden möchte, wider in das tal zu gehen.
Das wolden wir nicht thun , er solte den frevel verwandeln. Machte
er sich etwas schwer, doch zuletzt ^^ batt er umb gnade und muste ge-
ben vier pfundt wachs. Es war gar ein geselle, er machte vil böses
zwischen den gemeinen, aber die pfenner und etzliehe, die mochten im
faste den rucken halten. Eodem die wardt dieGmbin im tal betretten
und wardt in des Voigts stock gesatzt* umb geltschult, die sieden vor-
stehem von einem hause zu zinse schuldig war.
Uff denselbigen tag kam der greffe Niclaus Podendorff^ in der
pfenner hoff, do die alten bommeister Claus Schaffstet, Lorentz von
• der R«tt dM Satcet fehlt. *> „de*' fehlt « stüetx. <> geaatx.
^ Anno etc. 64 wart mnb senth Grerdraden kirchhoff zcu Halle gein das tal eyn
mure geleith und die dingkbangk des talgerichtes hinder dem roten thorme genant,
stund uf dem kirchof hinder senth Gerdruden tormen gein dem mittelhusz beider
torme nach dem dale uff umb die masze, als itzundt die mure am kirchhofe uff
dissiet dem slinge lieth, da men vom kirchhofe in dieTunczerie (?) gehit, dieselbe
dingkbangk wart u%enomen und wart benebin an den kirclioff uff die ogke an die
koth gesatzt, dar stunt evn alt husz, das brach nydder und buwete eyn
nuwe (I) und machten die oingbangk darunder, als die itzund steit, und men
sprach, das darkegin über in dem husz, dar itzt die stufen ane uff den kirchhoff
gehin, die dinffbang vor alden jaren auch inne gewest were, und derhalben sal
auch nach eyn &ey wegk vom Idrchofe hert zcwusschen dem pfarrehofe zu senth
« Grerdruden und dem seihten husze hingehin in die halle, im'l die seihte gangk ador
sluppe gehöret der stat und nicht zcum pfEirhofe. Es stunt auch eyn alt husz uff
dem kirchofe im mittele umb ^e masz, sds der tonn und die kirche zusampne ge-
muret sint nach senth moritze . . . und brachen das husz nydder und machten den
kirchoff von den gebuwden frey und rimieten den mist und unflat, der von dem
saltzladene doruffe gemacht was, abe und gaben voer, wie with men die mure umb
den kirchoff vor dem tale her leggen solde . . . Hall. Chron. Man. F. Nr. 35 der Magd.
Stadtbibl. Bl. 53*.
2 Nicolaus Bodendorff war am 5. Dec. 1468 mit dem Salzgrafenamt be-
liehen worden und wurde im J. 1479 verabschiedet. Dr. I. (Hondorff S. 157), Dr.
I. 177. Claus B. war 1446 Mitglied des Raths, 1449 Rathsmeister. 1452 Meister
im Bath.
1475 Jani. 05
Beaden, Peter Spis von bitte wegen onsers gnedigen herrn und auch
des ra^ bey ims schöppen sassen, nmb* das tal za regieren, bis das
unser gnediger herr mit den seinen vorgesehriben diese gebrechen bey-
legen möchte. Do hnb der grefe ahn: y,lieben herrn schöppen, es ist
off morgen sonabent (17. Juni) ein recht dingetag, wiewol die neuen
bommeister ihre recht zu der banck nicht gethan haben/' Meinte er,
das die schöppen gerichte möchten hegen. Dorauff meinten die Schop-
pen, es were so nicht gewönlich, || ein solchs were nie mehr geschehen, BL38^
gerichte ohne die bommeister zu hegen, darumb weren wir das auch
nicht geneigt zu thun; den wir betten besorg, da möchte arges auss-
kommen, nnd baten den greffen, das er das gerichte yerschöbe, bis
das die bommeister bestetiget wurden. So war er darzu willig uod bleib also.
Uffh dinstag vor Baptistae lohannis (20. Juni) im 75. jähr hatten
etzliche von Innungen nnd gemeine, die diese irrung aogegeben, in das
Yokk gebracht und am meisten getriben und sich zusammen mit ge-
lobten versprochen hatten, ein gros convivium in der herren Weinkeller.
Ufih donnerstag hemach (22. Juni) hatten dieselben aber ein convi-
Yimn in Peter Baltzers hause, der den ein angeber und erdichter dieses
irthnmbs war. Item am tage Pauli Apostoli (29. Juni) befohlen bommeister
nnd Schoppen im pfennerhofe den underborameistem^ nber der Metritz,
Gattfahr nnd Hackenbom und dem talvoigt, das sie mit ihren knechten
über den bomen des sontags, wen der seger eins geschlagen bette, in den
hoff vor die Vorsteher kommen und rechen selten die sole, die aus den
böraen gezogen und getragen wurde; und welcher knecht nicht keme, von
desselbigen gereute selten die underbommeister 4 zuber sole inne hal-
ten. Die busse sollen bommeister und schöppen nemen und wenden,
wo sie hin gntt duncket
Die wocheUdalrici (2.— S.Juli) giengen viel rede, wie das zuEyss-
leben und im landt zu Döringen und auch auss Francken und graff
Geberts söhn von Mansfeltt, Philip genant^, sechswochenfrauen, junge
und alte leuthe sich erhüben, anzulauffen gen der Wilsenach in grossen
hanffen bey 2 oder 3 c[entum] aus einer stadt oder noch mehr 2. Und
die rede war, das dieselbigen leute wurden, gleidi ob sie nicht bey
synnen weren, wen sie die dinge ankehmen, und an was arbeit sie
weren, das lissen sie strack ligen und liffen darvon ohne gelt und be-
stelten nichts in ihren heusem^ man und weib, knecht und megde, alles
mit einander, nnd betten keine mhe.
* Tndt. ^ vnder bommeister.
1 Philipp, Graf von Mansfeld, Sohn Gebhards VI. (t U92) geb. 1458, gest.
1476. (Ernmhaar) Die Grafen von Mansfeld. Stammbaum.
* Vgl. den Abschnitt in der Chronik des Conrad StoUe: „Wie das junge volk
lieff zodeme heiligen blnete za der welssnacht da genesit Meideburgk^S Bibl. d. lit.
Ver. XXXIL S. 128—131. — It. circa festum Petri et Pauli Apostolorum venitMag-
debargum multus populus iurenum et senum catervatim versus Welsenach ambu-
fauis de Omnibus partibus Almaniae, Bavariae, Franconiao, Thuringiae, Misniae ec-
desiis et dicunt, quod eis venit in meutern, quod debent ambulare, tunc n(m possent
reeistere, aed oportet, ut ambulent, alias dementarentur: et sie statim in mentem
eomm inddit, omnibus dimissis etiam sumptibus etvestibos decummt nee retrahi
Oetohichtiq. d. Pr. Stobfen. XL 5
66 Marcos Spittendorff.
BL89* II Uff den montag Alexi (17. Juli) im 76. jähr kamen uusers herm
von Magdeburg hoffleute und auch der von Magdeburg und von Halle
wider vom Reyn zu Halle eingeritten, und der krigk wardt verricht
mit dem hertzogk von Burgundien und den von Neuss. Den tagk kam
mein herr und sein capittel gen Gybichenstein, uffii dinstag hernach
(18. Juli) kamen die von Magdeburg in die Stadt.
Uffa mittwoch vor Maria Magdalene (19. Juli) kam mein herr^
sein capittel, herrBaltzer yonSchliwen^ unddoctorHiltermami; die von
Magdeburg: Fricke Walbecke, Heinrich Muller und andere, die ich
nicht kandte. Auch was meines herm von Magdeburg brudem söhn,
der hertzogvon Beyern^, und graff Jorge von Thessau darbey und mei-
nes herm von Magdeburg rethe, der alte cantzler herr Bemert, der
neue cantzler Heinrich von Ammendorff, Heinrich von Crosigk^, Dile
Enöbel, Otto von Dieskau und andere mehr. Mein herr schickte die
Innungen und gemeine, seine rethe und die von Magdeburg, zu vor-
suchen, ob die bommeister möchten bestetiget werden. Aber sie kun-
den das nicht erlangen, sondern sie sprachen als vormals, sie weiten
die Schoppen nicht zu bommeistem haben. Uff den tagk wardt nichts
weiter vorgenommen, man liesse sich beduncken, es were unnutze.
Ufin donnerstag (20. Juli) name mein herr vorbas den handel vor
mit den, als ob geschriben stehet, und liss das stuck umb die bom-
meister strack legen und nam ander stucke vor, ob sichs irgent finden
wolte zu friede und eintracht. Da weiten die innungen^ und gemeine
der stucke nicht hören und weiten, man solte einen andem bommeister
vor den schöppen kiren.
Des weiten wir vom tale nicht thun, es stunde uns auch nicht zu
thun. So lies mein herr die von Innungen und gemeine alle vor sich
kommen, der wol bey 50 sein mocht, und hatte mit ihnen geredt and
lassen reden, das mein herr das gerne gutt gesehen hette.
Bl.39^ Es half nicht, sondem die gegenwertigen von || Innungen und gemeine
Hessen seiner gnaden dancken, sie weiten der dedinge nicht mehr
warten, sie betten zu schicken, sie weiten auch mit ihren burgem, mit
den pfennem wol umbkommen, sie betten eine wilkihr, der weiten sie
* midemar, S. 68. HUdeman. ^ famang.
possunt: multi opinantor, quod ex suggestione diabolica hoc evenit et ex <}uadain
superstitione, quia locus ad quem currunt . . . tarn de sanguine quam de miraculis
suspectus habetur et indulgentiae eorum dicuntur revocatae. Chron.Magdeb. Meibom.
Scnpt. n. 368 verglichen mit der Handschrift in der K. Uniy.-Bibl. zu Halle. Ausserdem
Chron. terrae Misn. bei Mencke U. 363. Vgl. über diese WaUfahrten Dr. I. 90,
133. Hoffmann, Gesch. d. Stadt Magdeburg I. 395, 483 A. 2. Riedel, €k)d.
dipl. Br. Th. I. B. 2. S. 121—184.
1 Balthasar von Schlieben im J. 1476 der älteste Domherr von Magde-
burg. Dr. I. 164, 165.
^ Darunter ist wol ein Sohn des P&lzgrafen Friedrich (tl480), wahrscheinlich
der später Bl. 60* erwähnte Herzog Stepha^ (t 1519 iJsDechant zu Cöln) gemeint.
Vgl. Voigtel-Cohn 8. 51.
8 Heinrich v. Kr. erhielt 1479 Aisleben an der Saale, starb 1487. Dr. L
177. n. Gen. Tab. 209.
1475 Juli. 67
sich gebranchen. Hatte ihn mein herr gesagt, die gebrechen zwischen
ihnen nnd den vom tai weren frenntlich, mit wissen ; möchte die frend-
Schaft nicht getroffen werden y so solten schriftliche schalt nnd antwort
gegen einander gehen und das also im rechten scheden. Hoffte seine
gnade, sie wurden ihm das auch halten, auch wolte er das gehalten
haben. Daranff hatten sie gemeinet, es were nicht noth umb die stucke
KU rechten, sie gedechten auch mit uns nicht zn rechten, and waren
so Yon meinem herm gescheden. Den bericht that . ans mein herr,
seine gnade weiten das ftirder gefast haben, sie wolten das seiner
gnaden nicht vergannen.
Uffh freitag Mariae Magdalene (21. Jnli) zogen die von Magde-
borg wider wegk. Uff denselbigen tagk hatte mein herr besant Hans
Seilen, Hans Hedderschen, Hans Lanb, Peter Schaff köpf and Ladike
Pfonschmidt, die zogen äff den nachmittag äff die barg. Was mein
herr mit ihnen handelte, weis ich nicht, aber ich beforchte, es wäre
aber die pfenner geraten. Deo laas !
Uffh sontag nach Mariae Magdalene (23.Jali) im 75.jhar lies mein
herr yon Magdeburg gebietten in den pfarren, nemlich zu Unser Lieben
Frauen durch den pfarrer uff dem predigstul, das niemandt zu der
Wilsanach noch an andere ende gehen noch lauffen solten , die nicht
bestetiget sindt, ohne Urlaub ihrer herren und obersten, auch ihres
püarhers, ein iglicher solte auch seine beichte thun; auch solte der
man nicht gehen ohne laube seiner frauen, die frau ohne laube ihres
mannes, das gesinde ohne laube ihrer herren und frauen, und auch
das ein iglicher beichte und laube bette von seinem pfarrer. Das ge-
Schach umb den willen, das das yolck so irre war und lieffen so wun-
derlich in grossen hauffen zu der Wilsenach , und wardt zu besorgen,
das grosse buberey || unter ihnen geschach, wo sie des nachts in den BL40*
scheinen zusammen lagen. Ich horte uff die zeit sagen, das uff die
zeit neunhundert uff einen hauffen zu Magdeburg einkommen waren
and hatten ein panir gehat; das waren man, frauen, Jungfrauen, kin-
der und allerley zusammen. Auch solte eine fraue als heut ein kindt
geboren haben, und uff morgen war sie mit dem kinde auch nach der
Wilsenach mit andern gelaaffen, das wunderlich zu hören ist.
Uff die mittwoch nach Jacobi (26. Juli) schickte mein herr zu uns
achten vom tal, das sie solten zu ihm kommen. Uff donn^rstag vor
und nadmiittage waren wir bey seiner gnaden uff der bürg. Hette
seine gnade gerne verstanden yon uns, wormit diese dinge möchten
gemittelt werden. Antworten wir yom tale noch als vor, mochte seine
gnade mitsampt seinem capittel und dem rath von Abigdeburg die
freundtliche Wissenschaft nicht treffen, das alsdan das gestrackte recht
gienge, so die von Innungen und gemeine und auch die pfenner sich
des verwilliget hau and auch von allen theilen zugesaget ist zu S. Mo-
ritz im rembter in der obgeschriebenen gegenwertigkeit. Aber mein
herr gäbe uns nicht gross antwort uff cUsmal als vor, da wolte er
leib und gutt, landt und leute bey uns zusetzen, were er unser anders
6*
68 Marcus Spittendorft'.
ZU rechie mechtig , und hatte nns ancb zugesagt , möchte eä
in wisslicher frenndschaft nicht werden abgetragen , so solte uns das
recht scheden. Aber als ich hier marckte, woite nns seine gnade des
rechten nicht gestatten, wiewol ich mich ehe meines todes versehen
hette.
Ufih sontagk nach Jacobi (30. Jnli) schickte mein herr wider nach
den achten vom tale. Da gab nns seine gnade vor, ob diss dasmittd
in disen dingen sein möchte, das die drey bommeister, so gekohren,
der kihre abtretten, nnd die viere, die der kihre zn thnn han, andere
drey bommeister kihren, aber keinen schöppen, und darnach verwardt
61.40*" warde, schöppen zu kiren. || Das ein solches nmb seine bitte geschehe,
hofte seine gnade; weites so machen, das niemandt zn nahe sein solte,
und der rede fast Darauff antwortten wir , wir betten des von den
unsem nicht befehl, wir woltens gerne an sie bringen.
Ufih montag (31. Juli) hatten wir die pfenner bey einander und
gaben ihnen vor die meinungk meines herm, die er uns hatte lassen
vorhalten des sontages zuvor. Da waren die pfenner &st irre und mein-
ten, uns were fistst gross trost von seiner gnaden zugesagt, das die ge-
brechen in frenndtlicher Wissenschaft oder durch rechüich erkentnns
selten beygelegt und entscheiden werden. Selten wir nun die drey
bommeister abelassen, und unser widertheil betten nicht mehr den ein^oi
begert, nemlich Hans Zölner, darumb, das er ein schöpfe ist, und ha-
ben Hans Walttheim, Heinrich Maltitz in der kirchen zu St. Glerdraaten
uffgenommen, das sie die beyde gerne haben weiden; und so dis nun
geschehen solte, das die drey vorendert werden selten, hette unser wi-
dertheil mehr erlanget, den sie begert betten. Ein solches were uns
nicht zu thun. Und baten seine gnade noch als vor, das es so ge-
schehen möchte, als es veranlasst und geredt were vor seiner gnad^
seinem capittel und dem rathe zu Magdeburg zu S. Moritz im rembter
ufFh dinstag nach Trinitatis (23. Mai) anno 75, als hievor geschrieben
stehet^; aber mein herr gab uns ein stumpe antwert, er war gantz
umbgewandt wider vermaUs, des wir pfenner uns alle nicht versehen
betten.
Uffii dinstagk Sanct Peters tagk (1. August) des morgens umb 6
lissen die uffs rathaus leiten von Innungen und ganeine, die das spiel
triben, und etzliche unter ihnen mochten vor meinen herm uff die barg
zihen und kamen kurtzlich wider. Von stunden ahn umb des segers
9 schickte mein herr zu Claus Schaffstett seiner diener einen und lest
im sagen, das er die pfenner alle beysammen habe ; wen der s^er 12
BL 41* schlecht, wil mein herr zu S. Moritz kommen, das die pfenner || da zu
ihme kommen. Das geschach so. Mein herr liss uns verhalten, seine
meinung were noch, das die drey gekome bommeister der kihre ab-
tretten, und die viere, die der kihre zu thun han, andere kihren solten ;
das were seine bitte, rath und geheis , und neme das in allen besten
» Vgl. oben S. 52 flf.
1475 August 69
vor f nS das sein stift , die Stadt und ans alle nicht ein schade über-
gienge. Wir pfenner werten nns &8t mit mancherley rede, die uns
vor gesagt waren nnd verlassen was: wir raffen das recht ahn, es
wolte nicht gehört werden; wir raffen ahn, das mein herr sein capit-
td, den rath Ton Magdeburg darzn hische, so es auch off sie gesatzt*
were, freandtlich mit wissen oder rechtlich za entscheiden ; es half ans
alles nicht, wiewol ans das darch meinen herm perschönlich zugesaget
war, möchte die freandtschaft mit wissen nicht getroffen werden,
80 solle ims das recht scheiden. Es wolte ans aber äff dismahl von
OBserm gnedigen herm nicht widerfahren, so mästen wirs dem allmech-
tigen gott befehlen. Wir sagten meinem herm: wir Hessen ans bedan-
cbNi, sessen wir anter einem graffen, der unser za ehre, gleich and
rechte mechtig were, wir wurden da von ihm vertediget; betten wir
jbe die hofihunge, so seine gnade der geburt ein landtsfurst were und
unser mechtig zu rechte, beten wir seine gnade noch als vor, das wir
durch seine gnade, sein capittel, den rath von Magdeburg mit unserm
widertheyle rechtlich möchten gescheiden werden, das weiten wir umb
seine gnade verdienen.
Diese mannichfaltige rede half uns alles nichts , und meinte mein
herr, geschehe dem stifte, der Stadt, uns allen arges daraus ; wir pfen.
ner können es ihm alle nicht legen, und meinte vieleichte mit uns zu
dedingen. Sprachen wir pfenner abermals: „gnediger herr, betten wir
diBS ehe von euer gnaden gewust, wir weiten uns || mit unserm wider- BL41^
theile bas geeiniget haben, den wir nun thnn kunten.*' Do Iragten wir
meinen herm, ob sich die pfenner des vertragen und seiner gnaden zu
willen weren und trotten der kihre der dreyer borameister abe, wie es
den umb die andem stucke bleiben solte^, ob die auch nach unserm
willen gededigt selten werden, das uns seine gnade des solte zu vor-
stehen geben. Antwortet mein herr, er wiste es nicht, das er uns das
soUe zusagen, das thete er nicht; den unser widertheil sagte wol zu
seinen gnaden , wen sie diese stuck der kihr der bommeister mit uns
zofirieden weren, so weiten sie sich in den andem stucken wol finden
lassra. Doch wolte mein herr sprechen, und wir entwichen seiner gna-
den. Indes kommen die achte von Innungen und gemeine zu meinem
herm; ob sie besandt waren oder nicht, weis ich nicht. Und die waren
eine kleine weile bey seiner gnaden und giengen wider von ihme, nnd
dieselben achte harreten in dem closter. Do hiesche uns mein herr
wieder und hilte uns noch die erste rede vor und meinete, diesen dingen
were änderst nicht vorzukommen, den wen die borameister der köhre
weiten abtretten, und das die 4 andere kihren selten, das wolte unser
widertheil schlechts also haben, und wen das so geschehe, so betten sie
seiner gnaden zugesagt, das seine gnade ihrer in den andem stucken
jo so mechtig und meditiger sein solte zu entscheden. Dan seine
gnade sagte, sie wolte die andem stucke so scheden, das göttlich, ehr-
Ueh und biUich sein solt und niemandt zu nahe. Do sagte der borü-
* goMts. ^ Mdten.
70 Marcus Spittendorff.
meister Hans Walttheim die köhre abe von ihrer dreyer wegen , und
sagte meinem herm zu, das wir viere uff morgen mittwoche (2. Aug.)
in die kirche zu S. Gertrauten gehen solten und ander drey bommei-
ster kiesen; auch sagte uns mein herr, sie solten hiemeckst niemande
B1.42* verwerfen, wer zu emptem || gekohren wurde, sondern die sehöppen sol
man nicht zu bommeistem kihren. Mein herr lies uns auch sagen, die
andern stuck wolte seine gnade auch vomemen, wen die köhre ge-
schehen were. Uff den morgen umb 8 wurden neue bommeister gekohren.
üflfti sonnabent nach Domminici (5. Aug.i) kamen wol bey 24 perscho-
nen, klein und gross, etliche bei 7 oder 8 jahi^n, gegangen von der Welse-
nach , und einer trugk ein panier vor ihnen, dar stundt ein bilde
inne gemalet und ein wappen, darinne stundt geschrieben „Friborch;^'
und giengen in einer procession gleich als schuller, und aide gesellen
giengen beyher und sungen als leute, die mit kreutzen giengen. Das
geschach viel.
Uffh montag in vigiliis Giriaci (7. Aug.) wurden neue Vorsteher
gekohren zum tale in der pfenner hoffe, derer zwene kohren die bom-
meister under den Schoppen, und zwene kohren die gewercken unter ihn,
auch wardt ein alt schöppe vor diesen Vorstehern erstmahls gekohren,
der den zu jhare auch gesessen hatte, das war Hans Zölner.
Ufin freytag nach Assumptionis Mariae (18. Aug.) anno 1476 thaten
die vier verschleger ihr recht in der pfenner 6offe, der war einer ein
burger; die underbommeister über dem Deutzschen Born kiesen die
vorschleger über den bomen und bringen sie dan vor bommeister und
Schoppen in der pfenner hoffe. Da thun sie ihr recht; das ist aber
nun verändert.
Uffh montag vig. Giriaci (7. Aug.) waren bommeister und schöppen
im hoffe umb den willen, neue Vorsteher zu kihren. Do kam Heinrich
vonAmmendorff und Vincentius und hissen zu ihnen zwene bommeister
Albrecht Schaffstedt und Thomas Dugauen, und sagten den beyden)
BL42^ wie sie handel gehabt betten mit unserm widertheile uff || dem rathause
von befehlnus unsers gnedigen herm. Nun kam meinem herm merck-
lich geschefte vor, das seine gnade von stunden an uff morgen wegk
muste^ so betten die von Innungen und gemeine meinem gnedigen
herm zugesagt, die gebrechen allenthalben guttlich lassen zu ruhen bis
uff seiner gnaden zukunft und keines indes vorzunemen, das die vom
tale des ein wissen betten. Wir vom tale waren des wol zufrieden, es
wardt uns aber auch von Innungen und gemeine nicht gehalten, do
uns der rath lies vorhalten, das wir sie eines geschosses wolten mech-
tigen, zu nemen in aller masse, als vor einem jhare von dem alten
rath genonmien were. Darauff wir die bommeister des geschosses mech-
tig machten, wurde es so zugehen, als uns der rath zusagen lies;
wiorden aber die meister was neues bringen, das wider uns oder wider
^ j^ach" ist eingeschoben, denn hier muss ein Versehen obwalten. Der 4. Aug.
fiel in dietem Jahre auf einen Freitag.
1475 Augost 71
die wilkire were, so solten sie des Schosses nicht von ihnen sagen,
Bonder wider ahn bringen. Das geschach. Die meister wolten, alle
die da pfanwercken and brauen, solten ihre heoser bewonen and eigen
nmch haben; auch wolten die meister nodi zwene kemmerer setzen
m den zweyen, die gesalzt* waren, do der neue rath yerkondiget war,
and die zwene kemmerer wolten sie nemen anter den meistern, dan
offenbahr wieder die wilkir ist, gerade ob sich die kemmerer yerböst
hatten ; aach wolten sie, die bommeister solten den schos von dem tai-
gatte legen vor den gantzen rath and nicht vor die kemmerer. Item
aach wolten die braner des heiligen tages schencken and kein gebott
draber leiden. Und Hans Seile, ihr rathsmeister, Lndicke Pfanschmidt
und Hans Schlegel and, gleabe aach, Hedderich hatten meinem herm
nealich vor dieser schrift and zeit za Gybichenstein äff der barg zage-
flaget, sie wolten die ferien halten and das || ernstlich gebieten and B1.48*
aach bassen.
Do sie von dem rathe kamen, war der gantze rath mit den meistern
and bommeistem eins warden, and lissen die knechte gebitten, das
niemuidt am heiligen tage solte zechen halten. Aber hernach als man
omb das schos sprach, do wolten die von der gemeine das nicht haben)
and die meister wolten zaracke prallen. Item afib montag Aagastini
(28. Ang.) waren wir vom tale aber bey einander, aber amb diese
Stack, dias die pfenner ihre heaser bewonen solten, and zwene kemmerer
zu den alten za setzen. Das wolten die von innangen and gemeine
gehabt haben, aber amb das schencken des heiligen tages wolten die
von der gemeine so nicht haben; sie wolten kein gebott draber leiden.
¥^ gaben onsem bommeistem die antwort noch als vor, das ans der
rath lisse bey wilkir and rechte, sie wisten wol, wie die wilkir inne-
helt Aach ist ans zngesagt, das die dinge allenthalben bemhen solten
off ansem gnedigen herm. Sondem amb die feyre were anser bitte,
das sie das halten wolten, als sie anserm gnedigen herm betten znge-
sagt Doraaff weren sie anser mechtig, den schos zu nemen.
Desselbigen tages uff den abent umb 5 kamen hundert und 30 per-
schönen, kleine jungen und meidtlein bey 7 oder 8 jähren und seuber-
liehe grosse Jungfrauen und meydte und junge gesellen und feine men-
ner und frauen, Jungk und alt, und gingen in einer procession und
sangen umb die kirche zu Unser Lieben Frauen und S. Gerdrauten,
nnd die wolten zur Welsenach.
Uffh dinstag^ Decollationis lohannis (29. August) brachten die bom-
meister der vom tale antwort an den rath, als vor geschriben. Der
hatten die von Innungen und gemeine nicht wollen ingehen, sie wolten
aach keine mhe drinne halten und thaten || denen vom tale gebott Bl. 43^
bey 50 marcken, das sie abetretten musten, wiewol das mein herr von
Magdeburg solte aussprechen, wie das die vom tal darmit halten sol-
ten, so das uff seine gnade geboten war und auch gnttlich stehen
solte. Gleichwol half das nicht. Do waren die rathman und meiste^
* gvwts. ^ btor „nach", aber OnrobgeftriclMn.
72 Marcus ^ittendorff.
von innimgen und gemeine ein worden and hatten gesagt za denen
vom tale, sie weiten off morgen mittwoctae (30. Angost) die ihren bey
einander haben nnd nfb rathaus kommen allznmahl. Worden sie den
eins nmb den schos, so weiten sie den verkündigen, wiewol das der
vom tal willen nioht were. Uffii mittwoeh vor mittage omb 9 waren
die von Innungen and gemeine alle afifn rathaase, da hatte ihn det
volstendige sitzende rath vorgehalten, das sie weiten die feyer gehalten
haben, and hettens anserm gnedigen herm von Magdeburg zugesagt.
Hatten die aus der gemeine gesagt, wer ihnen das befohlen hette, es
were ihr wille nieht, sie weiten das schleehts nieht haben, sie woltoi
schencken und gute gesellen sein, und moehten sieh lange mit werten
gezanokt haben und waren ufi dem rathause, bis der seger eins sehlag,
und kunten sich des Stuckes nicht vertragen und gingen so von ein-
ander. Nickel Pflügt und Otto von Scheidingen ^ kamen uff den tag
in die stad geritten; was vor gewerbes sie hatten, weis idi nicht , sie
itten firue wider wegk.
Uffh donnerstagk (31. Aug.) frühe umb6 waren die vom tale aber-
mahl bey einander. Brachten die bommeister noch an uns, das wir
volwort weiten geben in die zwey stuck, das eine, die heuser zu be-
wonen, das ander, das der rath noch zwene kenmierer setzen wolde;
das wer der rath gantz ein, und die viere vom tale, die im rath sitzen,
weren des mit ihm eins, ohne die bommeister weren des hinder den
B1.44* ihren nicht eins. War unser antwort und bitte || noch als vor das,
weiten wir den schos dem rathe ungern stoppen noch hindern in der
weyse, als der rath den gesdios von uns begert hat; das sein wir zu-
Mden, das sie die wilkir halten und nicht neurung vomemen und die
gebrechen allenthalben lassen beruhen, als uns meines herm gewaltigen
haben zugesagt bis uff seiner gnaden zukunft zu erkennen stehen blei-
ben. Die aus Unser Lieben Frauen und S. Moritz pfarre waren auch
bey einander, die weiten schleehts die feyer nicht halten und meinten,
hette "^ jemandts meinem herru was zugesagt, der soltes halten, sie
hettens nicht befolen, und dieselbigen selten auch dem rathe eine ant-
wort sagen. Nun bieben die pfarren^ zu ires meisters hause bey ein.
ander und vertragen sich , das sie weiten die feyer halten , aber sie
* hctton. ^ pfturre.
1 Nicolaas Pflag za Knaathain, Amtshanptmaim von Leipzig» Borna,
Pegau und Groitzsch, und Kanzler und Oberhofrichter. Dieser angesehene und ein-
flussreiche Mann war auch in HaUe nicht unbekannt: Kaiser Friedrich m. hatte
ihm 1467 die Judenschule geschenkt, welche er später an den Rath verkaufte, da-
jfegen konnte er nach dem Chron. Magd. (Meibom n. 368) den auf dieselbe Welse
m seinen Besitz gelangten Judenkirchhof nicht behaupten. Cod. dipl. Sax. reg. H.
Hauptth. Vm. 8. 411, 439, Dr. H. 501 ff.
2 Otto von Scheidingen, Amt- und Hauptmann zu Delitzsch, Zörbig und
Bitterfeld, begleitete Herzog Albrecht von Sachsen auf seiner Reise nach Rom und ins
heUigeLand, starb aber auf der Rückreise nach der Abfsüirt von Joppe am 11. Aug.
1476. Sein an der Stadtkirche zu Delitzsch befindlicher Grabstein ist noch vor-
handen. Maller, Annales 42. Lehmann, Chronik der Stadt Delitzsch S. 66.
1475 SeptemW. 73
wolten kein gebott drnber leiden weder bey 3 noch bey einer mardL;
nnd der yoLstendige rath moBte ihnen die gebott abesagen, die sie ihnen
hatten thnn lassen.
U& freytagk Egidi (1. September) kam der marsohalok meines
herm von Magdeburg, Friderich von Trota, mid brachte einen credentz
an den heimlichen rath und hatte geworben, das unser gnediger herr
von Magdeburg vor midiaelis zum Gybichenstein nicht wol kommen
möchte mercklicher geschefte wegen, die seiner gnaden im landt zu
Jeridio^ zustunden. Derhalben war seine meinung, die gebrechen
zwisdien Innungen und gemeinheit und von den* vom tale beredt und
uff seine gnade allenthalben guttlichen stehen und beruhen selten, und
fiurder keine neurungk nicht vomemen wolten, were seiner gnaden be-
ger. Diese rede bericht uns Friderich von Trota in der pfenner hoffe,
das wir auch ein wissen darvon betten. Antwortten bommeister und
sehöppen, wir hörtens gerne, || wir wolten williglich gerne halten, wen BL 44^
unser widertheil hielte. Item die beyde bommeister waren darbey nfita
rathause, do Friederich von Trota die berichtung that Damach kam
er von stnndt an mit den bommeistem in der pfenner hoff und berichtet
uns auch tou meines herm wegen.
Uffii sonabent nach Egidii (2. Sept.) zwischen 9 und 10 wardt der
schos verkündiget und darzu die banckglocke uff dem rathause geleitet.
Die bommeister waren nicht darbey, das machte, der rath und die
meister von innungen und gemeine namen neurungk vor, das wider
die wilkire war, das wolten die vom tale nicht eins mit ihnen sein,
sie verkündigten aber gleichwol den schos, ob sie nun recht dran ge-
dian haben, weis ich nicht. Item sie hatten noch zwene kemmerer ge-
satzt^, das ist offenbahr wider die wilkir, sie wolden auch, ein iglicher
pfenner, der da pfanwercke, solte sein haus besitzen und eigen rauch
haben. Das helt die wilkir auch so nicht. ^
Uffii dinstagk vor Nativitatis Mariae (5. Sept) hatten die beyde
kemmerer rechnung gethan von dem halben jhare vor dem gantzen
raihe, so das die wilkire ausweyset.^ Do das geschehen war, hatte
der rath mitsampt den meistem und bommeistem den beyden kem-
merem guttlich gedancket und auch eine gutte gnuge gehabt, und kurtz
darnach desselb^en tages hiesch der rath die Schlüssel von dem einen
• Tonn dem. ^ gemto.
1 Daranf beadeht sich wol, was das Ghron. Magd. (Meibom n. 368) mittheilt
Item Dominus Archiepiscopas Johannes, volens purgare malis hominibus terram snam
Jericho, cepit j^rimo castrum Sandow et iM cepit Fricken de Flessow et moz castrum
Kigrip, ibi c^it Henrich Treszaw et cepit eis castrum Bucko et Milo. Item cepit
et castrum Cressaw, ubi captivavit vididum Werner Kracht. Fricken Plessaw in
Gebichenstein dud et incarcerari fecit, Kracht zue Egelen similiter dud fedt et
alios Wandtsleben et sie fedt terrorem in lods iUiSi quod multi rasalli timentes a
terra recesserunt. Vgl. dazu Beckmann Y. 189.
^ Die betreffenden Worte lauten: Ouch sal hinfort nymant p£uiwerken, er sd
eyn burger czu Halle beeygent und beertdt. Neue Mitth. I^ S. 72.
8 Neue Mitth. I» S. 68 u. 86.
74 Marcos ^ittendorff.
kemmerer Peter Newmann und gaben sie Peter Sandennann. Damach
eines andern tages, do der rath wider nffgingk, bischen sie die scblussel
von dem andern kemmerer Claus von Jhene; der wolte seine scblussel
nicht von sich antworten. Do that im der rath und die meister ge-
Bl. 45* bott bey 50 || marcken, das er die scblussel von sich antworten solde.
Das that er da. Die drey pfenner, die im rath sassen, volwortten das
mit, da sie zwar nicht wol an thaten; die kemmerer hatten nirgent
keine schult an irgent einem dinge, sondern die uff die zeit im rathe
und auch unter den meistern waren, uff dem ratbause sassen, die weiten
den kemmerem einen höhn zumessen, und derselbige Peter Newmann
muste der pfenner entgelten. Warumb? Er war ihn nicht wider, als
andere fromme leute mehr waren in der zwitracht Darnach hatte der
rath und die meister gewolt, es were nicht geschehen, und hatten die
Schlüssel geteilt in 4 theil den 4 kemmerem, wiewol nicht mehr den 2
kemmerer sein selten, als die wilkire ausweyset Gleicbwol satzten
sie ihr noch zwene, das nie mehr gewönlich gewest ist. Es geschach
wider der bommeister wille, die waren des mit dem rathe noch mit
den meistern nicht ein.
Uffh donnerstag nachBurckbardi (12. Oct.) im 75. jhar waren zwene
jbarknechte über dem Hackenbom, einer genandt Gasius Hundt. Die-
selbigen giengen gen Leipzigk ufi den jbarmarckt ohne erleube des
borameisters von der Hetritz und Hackenbom; und man lis den dagk
das saltz suchen, so mochte da noch eine noturft saltz sein, das man
die woche noch nicht zum borae gingk. Der öberbommeister erführe
das, das die zwene knechte weggingen ohn Urlaub, wiewol sie uffii
freitagk wider kamen. Undt befahl dem unterbommeister über dem
Hackenbom, das die zwene knechte nicht tragen selten. Das geschach.
Bl. 45^ Do wardt Gasius Mundt und sein weih || über den bora kommen und
hatten faste wunderlich und übel getobet* mit dem underbommeister,
wiewol dem ehrlichen gutte ein friede mit werten und wercken ge-
wirckt ist. Und die beyde knechte hatten wollen tragen, so hatte der
underbommeister Trebis Fischer das nicht wollen zugeben. Do het-
tens die knechte beyde ^ lassen anstehen und waren weg gangen.
Nun sie mochten, sich beyde gefunden haben zu ihrem heuptmann
Hans Laub und zu Alexius Lissawen ^ und Donat Trebicken, die beyde
meister waren zu S. Gerdrauten pfarre, und mochten ihnen geklagt
haben, das sie nicht arbeiten musten. Dieselbigen meister möchten
ihnen gesagt haben, sie selten gehen über die börae^ und arbeiten.
Hans Seile, der Schmidt und rathsmeister, hatte ihnen auch dasselbige
befohlen. Gasius Mundt war kommen zu Thomas Thugawen^; dem
bommeister, und hatte ihn"^ gefraget, ob er nicht wider solte arbeiten.
• gelebet. ^ beyden. « bönin. ** Urne, flun (?).
^ AlexiusL. war schon 1472 Meister im Rath. ebenso 1475 und 1478. Hans
L. kommt 1479 als Meister im Rath vor.
2 Thomas D. 1461 Meister im Rath, 1467 Rathsmitglied , 1475 Bommeister,
vor ihm erscheinen im Rath Wentzel D. (1440 — 1446) als Meister und als Mitglied
des en^ Hermann J). 1441, 1444 und 1447 als Meister im Rath.
1475 October. 75
Hatte Thngaw gesprochen : „fragsta mich nim , bin ich nun dein born-
meifller? wommb fragstn mich nicht, da da weg gingest?^ Und sprach,
er möchte sich nfin freytag vor bommeister nnd schOppen in pfenner-
hoff finden. Hat Casios Mnndt geantwortet, er wolte arbeiten , das
& das wiste, sein herr hette ihm das erlenbet.
Fragte der bommeister Dngaw: ,ywer ist dein herri^' Antwortet
Mnndt : „Hans Seile, der rathsmeister, ist mein herr nnd hat mirs er-
lenbet^ Sprach Dngaw, der bommeister: „ich glenbe nicht, das Hans
Seile der rathsmeister dir das zn erlenben haf Nnn nfh dinstag
(17. Oet.?) was der Casios Mondt ond der ander off dem rathaose ond
mochten aber Hans Seilen ond ihren helfen geclaget haben. Do war
Hans SeUe mit seiner geselschaft, mochten hart mit dem bommeistem
Thomas Thogaw geredt haben omb die zwene knechte, er solte sie
wider an die arbeit lassen. Dogaw sprach, er hettes || alleine nicht BL 46*
za Üion. Seile sprach, er hettes zo thon. Thomas Dogaw sprach, die
sehöppen im tale betten ime befolen, er solte ihn* £e arbeit nicht
erleoben, sie waren erst vor bommeister ond schöppen gewest omb
den ongehorsam. Hatte Seile gesprochen, es wer ein gram, den Dogaw
ZQ ihm tröge, ond er solte aoch gesaget haben, er wolte keinen borger
ober dem bome halten. Thomas Dogaw hatte geantwortet, ein solches
konte ime niemandt mit warheit obersagen ^, es were aoch nicht also;
worde man in des mit warheit obersagen, er wolte seinen hals yerlisen.
War der Hans Seile zornig worden ond hatte mit seinen gesellen ge-
sprochen ond hatte die vom tale, Cosmos^ Qoetz^ ond Clans yonihene,
Dit wollen mit haben in das gespreche. Non dieselbigen Hans Seile
ond der haoff weiten, die vom tale selten alle abtretten, sie wolden
aber nicht; ond des wolte Peter Newmann, der kemmerer, mit in nicht
eins sein ond mochte gesprochen han zn Hans Seilen ond den seinen:
»Rieben herren, sehet zo, das eochs nicht gereoet.^ Von stondt that
in Hans Seile gebott bey 50 marcken, er solte off Schrammen thorm
gehen. Do für Schlegel her ond sprach zo Hans Seilen, er solte denen
vom tale gebott thon, das sie abtretten selten; weiten sie nicht, man
Solte ^ die böronge von stondt von ihnen nemen. Do hatte Hans Seile
von stondt den vom tale gebott gethan bey 50 marcken, sie selten
abetreten. Sie traten <" abe. Do hatte der Seile gesagt zo dem bom-
meister Dogawen, er solte die schöppen heischen ond die zwene knechte
wider an die arbeit lassen gehen. Der bommeister hische die schöppen
ond berichte ons diese dinge mit einander. Wir sagten || den bom- Bl. 46^
meistern, sie ond wir betten die knechte macht zo straffen omb onge-
horsam; es were vor 100 jharen so gewest, wir hofften, der rath worde
ons die freyheit nicht brechen. Aoch wen die knechte offgenommen
wurden, so mosten sie bommeistem onnd schöppen schweren, tag ond
• fhea. b Sbsafi;«!!. <> CotmAa (?). ^ „man tolte" steht doppelt. « hier fan Or. ,^e."
1 Cosmas Quetz 1463 Mitglied des engern Raths, ebenso 1466, 1469, 1472
and 1475. Schon 1413 nnd 1421 sass ein Cosmus Quetz im Rath. Vgl Dr. 11. Gen.
T«b. ß. 119.
76 Marcus Spittendorff.
nacht des guttes za warten, sie schworen dem rathe nicht, dmmb
hoffeten wir jhe, der rath wurde nns darbey laeuBen. Wir vorboten
anch den nnderbommeister, ob die knechte wider aber den bom kernen
nnd weiten arbeiten, er solte ihnen das nicht zageben and ihnen sagen»
das sie keinen frevel aber dem gatte theten; theten sie aber was mit
gewalt, das mästen wir dalden, bis das wirs bessern kanten.
Uffh mittwoch vor Hedwig (IL Oct) im 75. jhar hatte mein hen
von Magdeburg die vom tale bescheden amb 12 zamNeaenwerck; aber
gleichwol schickte mein herr die seinen, nemlich Heinrich von Ammen-
dorff und Vinzencias, alle tage za anserm* widertheile afb rathaos and
rieten^ über uns vom tale. Und wir befanden der gutten rede and
zusage von unserm gnedigen herrn nicht, als uns wol zugesaget war.
Die 8 vom tale giengen zum Neuenwerck. Do hub Thimon Raucheopt ^
ahn von meines herrn wegen: „ersamen gutten freunde! Mein gnediger
herr heisset mich reden , so die gebrechen zwischen dem riUhe, In-
nungen und gemeine und den pfennem am nechsten verblieben sindt,
hat sich mein gnediger herr zu euch gefuget und gesehen, die zu ent-
scheiden. So wil seine gnade im ersten 3 stuck vomemen, nemlidi
das erste umb die 4 Vorsteher des tals, umb die 4 vorsohleger und
umb das gleiche saltz zu sieden ; und wolte seine gnade darza rath^i,
das die stucke so geordtnet werden, gott zu lobe, seinem stifte und
Bl. 47' dem II gemeinen guthe zu frommen. Darauff namen wir ein gesprech
und gaben seiner gnaden antwort: „so seine gnade wol wiste, das unser
widerteil uns nicht wolte beschuldigen, und doch seine gnade mit sei-
nem wirdigen capittel und der rath von Magdeburg vor das beste betten
genommen, das wir vom tale die von innungen und gemeine schuldigen
selten, mit dem rathe haben wir nichts zuthun, den das beste, so haben
wir die von innongen und gemeine beschuldiget vor euren gnadeni
dem thumcapittel und dem rathe zu Magdeburg, wir habens auch
darauff gesatet<^ zu entscheiden mit wislicher freundtschaft oder im
rechten, eure gnade mitsampt den acht obgeschribraen haben uns
ein solchs auch zugesagt. Darumb bitten wir euer gnade themutiglich,
wollet unser widertheil im ersten vor^ uns lassen kommen und uns der
schulde und gebrechen, die wir zu ihnen gesatzt<* und gethan haben,
freundtlich mit wissen oder rechtlich entscheiden/' Item mein herr
schlug fast umb undt wolde sein capittel und den rath zu Magdeburg,
als wir verstunden, darbey nicht haben, ;wiewol das uns seine gnade
zugesagt hatte, und wolts auch alleine uff sich nit nemen und hatte
das in allen besten vorgenommen, uf das seine gnade nit wolte ver-
marckt werden. Wir -horten , mein herr ruckte die 3 stuck £ast uff,
handel darinne zu haben ; seins capittels und des raths von Magdeburg
* zu Tiu vndt widertheile. ^ Retden, Rttden? ^ geeatE. ^ Ton (?). • g«Mts»
1 Thimol. von Rauchhaapt, 1466 Hofioiarschall (alter MarschaU) des Erz-
bischofe Johannes, erwarb 1454 das GatTrebnitz im Saalkreise. Dr. n. 962. Gen. Tab.
216. König, AdeMexicon 915. Vgl weiter unten BL 56\ Beg. fend. Johannis
archiep. Magd. 44 im K St.-A. zu Magd. (Erzst. Magd. 40).
1475 October. 77
nnd unser gcholde schweig er. Wir fragten, was seiner gnaden mei-
iiimg an den 3 stncken were, wie wirs yerstehen solten, es wolde nicht
an tag kommen. Do baten wir^ seine gnade wolte nns vergunnen,
seiner gnaden meinnng an die vom tale zu bringen. Antwortte seine
piade ja, das wirs theten nnd kernen uffh freytagk (13. October) zn 7
obren vor seine gnade zum Nenenwercke. Das wardt an die pfenner
bradit. Baten sie alle gemein, das unser gnediger herr die dinge so
wider nnd der weyse und form yomem^i wolt, als es uns durch seine
gnade, sein capittel, den* rath von Magdeburg zugesagt, beredt nnd
audi Terlassen zu S. Moritz.
II Und die pfenner kohren ihrer noch mehr zu den achten, so das BL47'
ihrer 18 oder 19 vor meinen herm giengen und sagten ihme die ant-
wort Er wardt zomigk: wir sprachen, die unsem betten uns anders
wki befohlen^ sondern wir baten noch als vor, das seine gnade, sein
eapittel und der rath von Magdeburg unser schulde yomemen weiten
qimI uns der entscheiden. Der zom war da. Do fragten wir, woltens
seine gnade haben, wir weiten die pfenner gerne zu hauffen haben.
Antwortet seine gnade, sie bekümmerte sidi^ des nicht, wir möchten
sie beysammen haben oder nicht. Wir lissen das nicht und hatten sie
nfiii sonabent (14 Oct.) zwir zusammen und worden eins, u£f das uns
mser gnediger herr nicht yermercken solte, das wir heimlichs oder
wag yerborgens drinnen wisten nnd darumb das nicht weiten lassen
handeln, das dan seine gnade Ungnade uff uns werfen möchte, und
wolten seiner gnaden dis vor ein antwort sagen, das uns seine gnade
so gnedig sein wolte und sein capittel und den rath von Magdebui^
beischen wolde, mitsampt denen die gebrechen wider anzufahen, wolten <^
wir seiner gnaden zu ehren und wolgefallen und den seinen obgeschri-
ben gerne gestatten und vergönnen, vorzunemen einen guttlichen handel
mit wissen, das der dreyer stucke eins vorgenommen wurde, und unser
vom tale schult eine darbey gehen möchte, und dieselbe freundlich mit
wissen oder rechtlicb zu gründe entscheiden möchte werden, und dar-
nach aber der dreyer stucke eins und unser vom tale schidt und ge-
brechen auch eine darbey gehen möge und die aber so zu entscheiden,
wie oben berurt, uff das keinem teil zu kurtz geschehe.
Uff denselbigen tag obgeschrieben (14. Oct.) schickten wir den
bomschreiber zu seiner gnaden zu verhören, ob unser seine gnade || BL48'
warten kunte, wir betten die vom tale zwir bey einander gehat, so
wolten wir seiner gnaden ein antwort sagen uff den neuen gehaltenen
bandel zum Neuenwergk. Antwort seine gnade bey dem bomschreiber,
das die vom tale ^ uff den montagk Galli (16. Oct.) frue umb
7 oder 8 zu seiner gnaden schicken selten uff die bürg. Die vom
tale k<»«n acht manne darzu. Frue zwischen sieben waren dieselbigen
im pfennerhoffe und wolten uSsitzen, so kompt Jacob Lenart, meines
herm von Magdeburg thurknecht, und saget uns, wir selten nicht kom.
men, meinem herm sein merckliche geschefte vorkommen. Aber mein
* dem. i> ite. • woltoii. <> hi«r im Mmnue. ,ß. G.*'
78 Marcus ^ittendorfit
herr von Magdeburg kam zum Neoenwergk. Da hatte er unser widertheil
besetaeden, nemlich die acht als Hans Seile, Hans Hedderich, Hans
Laub, Peter Schaff kopff, PrOlwitz, Weissack und die andern. Sie
waren eine gutte weyle da gewest, was sie über uns pfenner rieten ,
das weis gott; uffh nachmittag waren sie uff die bürg gefahren mit 2
wagen und geritten.
Uff die mittwoch S. Lucas tagk (18. Oct.) nach mittage schickte
unser gnediger herr zu den bommeistem und lies ihnen sagen, das er
die pfenner uff morgen donnerstag (19. Oct.) beysammen solte haben,
und alle zu dem Neuenwergk kommen solten umb eins nach mittage. Die
bommeister hatten die pfenner aber alle bey einander in Bnchels hoffe
und berichten sie der meynung meines herm; aber sie wolten das
nicht volworten, alle hienaus zu gehen, umb mancherley Sachen wegen
und schickten von irent wegen 8 manne zum Neuenwergk zu meinem
herm. Die brachten der vom tale antwort, als oben geschriben, an
unsem gnedigen herm. Diese antwort sagten wir: gnediger herr, wir haben
* die vom tale uffii sonnabent ^ zwirbey einander und uff heute freitags
Bl. 48^ einmahl gehabt. || So haben sie uns befohlen, euer gnaden zu bitten,
das der verbliben handel, so zu S. Moritz verlassen, wider möchte vor-
genommen werden, das wolten die vom tale alle williglidi verdienen.
Er sach übel und wardt zomigk. Seine gnade liss uns wider sagen,
er hette uns am nechsten drey stuck vorgehalten, ihren rath darzu zu
geben, das die so möchten geordtnet wenien, das seinem stiftund dem
gemeinen gutte frömlich sein solte, und wir alle dadurch zu friede und
eintracht kommen solten; und lies uns eine zettel lesen, die unser wi-
dertheil, die Innungen und gemeine, uffn rathause begriffen und auch
geschriben hatte, seiner gnaden zugesandt, wie sie das haben wolten
umb die regirunge des tals und andere Sachen. So war sein beger,
hetten wir noch nicht grttndtliche antwort von den pfennem, das wir
die uff morgen freytagk (20. Oct.) wolten beysammen haben und vleis
darbey thun, das seiner gnaden eine antwort nach mittage umb eins
werden möchte zum Newenwergk, den seine gnade meinte das gantz wol
uff allen theilen. So hatten wir umb die zettel ; die that uns seiner
gnaden cantzler. Wir fragten auch seine gnade , ob unser widertheil
auch mehr schulde hette die regirunge des tals belangende. Darauff
antwortet seine gnade nein, zur zeit hetten sie nicht mehr schulde»
die ihnen wissentlich were.
Uffn freitag der 11000^ Jungfrauen abendt (20. Oct.) waren die
pfenner alle bey einander und wurden berichtet der meinung meines
herm von Magdeburg, und die stucke der zettel wurden ihnen gelesen.
Do sprachen sie und wurden alle eintrechtigk und lissen meinem herm
diese antwort geben: nachdeme seine gnade begerte handel in den
* „wir" steht an dlsMr BtoUe fiberflIlMig. ^ laOOO.
1 Das war am 14. Oct geschehen, vgl. S. 77.
2 Am 20. Oct. (?); es dürfte vielmehr „domierstag** (19. Oct.) zu lesen sein.
1475 October. 79
Stacken zu haben, die des tals regiemnge belangeten, so wolten sie
das seinen gnaden vergönnen nnd seinem capittel || und dem rathevon B1.49'
Magdeburg in solcher weyse, das ein frenndtlicher handel mit wissen
Yorgenommen wurde; mochte die frenndtligkeit so nicht getroffen wer-
den, das den das recht ginge, als ans seine gnade za S. Moritz zage,
sagt hat, and aacb das die schalde bey einander gehen and der ver-
sigelten Zettel anschettlich, dar dencken wir nicht ausszugehen, den in-
nangen and gemeinheit wollen die gehalten haben, so haben wir ihnen
aach zagesaget, wir wollen sie halten. Aach wart forder gesagt, das
wii eineversicherong von onsermwidertheil' haben möchten versiegelt,
off das sie nicht dorften sagen affeine ander zeit, wir betten die stocke
oder dergleichen an seine gnade getragen hinder ihnen, oder das onser
widertheil ire schalde verzeichnete ond die versigelten, ond wir vom
tale desgleichen, ond die bey seine gnade gelegt worden, ond alsdan
seine gnade iglichem theile einen versigelten recess drober gebe, ob
das ie anders keme, das dan ein jederman beweisen möchte, was sie
vor schalde oder gebrechen angebracht betten.
Umb der rede willen wardt mein herr zornig and lies mancherley
rede sagen, ond aoch selbest redete, meinte er, das wir non aos der
Zettel nicht gehen wolten ond betten vor draas gegangen, als er sprach ;
aoch das man daromb rechten solte, were nicht noth, man konde die
stock ond andere die regirong des tals belangende so wol ordenen
ond machen, das es ^ darzo nicht vil doctores bedörfte, off das vor sein
Stift ond gemeine gott were, ond zog ons harte an, ob wir ime die re-
gierong gestatten wolten im tale zo ordenen. Wir achte mit den
bommeistem sprachen ond sagten, wir || wolten seiner gnaden denBl.49^
handel gerne vergönnen in solcher weise ond fcmn, als dan«' onser an-
bringen gelaot hat. Do sprach mein herr, die gebrechen weren in
schiütweise nicht an ihn gelanget, ond wir habens vormals von seiner
paden so verstanden, das die gebrechen von onserm widertheil an
ihn gelanget worden.
Da mag man mercken, wie die dinge zogiengen, ond were zo be-
sonn, er möchte ons in gros leidt gebracht haüben omb den willen,
wen wir aos der zettel weren gegang^, so möchte er das regiment zo
sich gebracht <^ haben ond möchte darnach vorbas gegriffen han. Da
onser gnediger herr das vemame, das wir nicht anders thon wolten,
ond die pfenner ans anders zo thon nicht befohlen hatten, lies er ons
sagen, er were em forste ond ein herre seiner freyenlehngotter; daromb
gebarte ihme ordtnong zo machen ober die regieronge des tals, es
were ihme aoch zindich zo thon. . . . <"
II Ehrwürdigster in gott vater! Nachdem so unsere freonde vom Biso*
tale die onsem von innongen ond gemeine vor eoer forstlichen gnaden
schrifUich verklagt haben, so ons eoer gnade hat lassen vorhalten, ond
^ «.wUMr"' feblt. >> er. <> yni vnier. <* habraoht. • BlaU 49*> bt nur Bur Hälfte be-
ioliritbeii, dum folft ein kmu leere« BUtt, dann Blatt 60*
80 Marcos ^ttendor£
wiewol wir von denselbigen enem gnaden der nberschreybnng and ver-
klagangk eine Abschrift gebeten haben, dar nnser affrichtige Bchrift-
liche antwort äff za than, das ans den eaer gnade amb sonderiidier ar-
Sache yrillen äff die zeit nicht hat wollen lassen geben, wie dem allen
hetten wir wol gemeinet, unsere freunde vom tale were derselbigen
aberschreibong nicht noth gewesen, so wir ihnen and sie ans verwandt
and zusammen in einer mauer sitzen, und auch, so wir nicht änderst
wissen, einer wilkire selten gebrauchen, dar sie sich doch nach unserm
beduncken gantz ungeburlich gegen halten, doch nach man\[^hfaltigem
vleis, muhe und arbeit, die euer fürstliche gnade uff diese ding gewandt
hat, das wir euer gnaden guttlich danckende sindt, sie zum letzten
darhin gedegen, das die unsern von Innungen und gemeinheit die ge-
brechen, die zwischen inen und denen vom tale sindt, euem gnaden
zu willen und wolgefallen zu einem guttlichen handel wollen konmien
lassen, so wir irenthalben enem gnaden, eurem wyrdigen capittel
samt* den ersamen unsern lieben rathsfreunden von Magdeburg, einen
guttlichen handel zu leyden, mit wissen zugesaget haben; so aber in
diesen dingen die freundtschaft nicht möchte getroffen werden, das dan
die vom tide ihre gebrechen und schult schriftlich in benandter zeit
übergeben und redits belemung darinne gebrauchten: was dan einem
iglichen part zuerkant wurde, das darbey zu lassen, doch unschedlich
ßL 50^ unser wilkire, Privilegien und altem herkommen. || So dan unsere freunde
vom tale Innungen und gemeine vormeinen in schulden und klagen
zu haben nach laut ihrer schrifte, so wir berichtet sindt worden so
vermeldende, das ihnen innunge und gemeine grosse gewalt thun und
sie wollen dringen von ihren alten freyheiten, gerechtikeiten und ge-
wonheiten, oder wie ihre verklagung uff die oder ander wort innehelt,
das ihnen doch nicht noth gewesen were, hetten uns auch zu denen
vom tale versehen, sie hetten das nach gewanten dingen wo) besser
gewust, und wan solchs vomemens vil geschehe, möchte ihnen und uns
zu merglichem, unüberwindlichem schaden kommen, doch wie d^n allen,
gnediger herr, so die vom tale Innungen und gemeine sonderiich ver-
klaget haben und den rath, so wir bericht sind worden, so wollen doch
unsere herren vom rathe, die do sitzen von Innungen und gemeine
wegen, und auch unsere herm die meister in diesen dingen von In-
nungen und gemeine ungesondert sein und meinen auch, was durch
sie in diesen dingen sey vorgenommen, das gestehen die part, das sie
dem^ wol getrauen nachzukommen und zu beruhen. Darumb, gnediger
herr, seindt meine herm vom rathe mitsampt den herm, den meistern
und andem herren, die aus aUen parten, die aus innungen und gemeine
darzu geschickt sindt, uff diesen heutigen bestrackten tag hie vor euer
gnaden kommen, hie zu hören, was die vom tale unsere herren vom
rathe, unsere herren meister und auch die von innungen and gemeine
schuldigen wollen, da wollen meine herm vom rathe uffrichtige ant-
wort drauff thun.
*■ maäU ^ tfdan*' Im Hammer.
1475 October. 81
Uff die k5hre der bornmeistery derhalben sich diese
innang uff diese pfingsten yernenert hat Ist derhalben ge-
schehen: die vom taie haben fast lange zeit vorgenommen , das sie
die schOppen vor dem Rohlande oft dem berge zn bommeistem kihren
lassen, dar sich dan die nnsem £Eist mit ihn nmb geirrt haben, dansie
finden sich an der kihre der schOppen gantz sehr mercklichen beschwe-
ret, und anch der rath von Halle in viel gescheften verhindert wirdt^
imd auch viel Schadens doraos kommen ist, das sonst nidit geschehe.
Dammb haben die nnsem von Innungen und gemeine wol 6 oder 7
jähr gemeiniglich alle jhar off das || rathaus gelangen lassen, das sie BL51'
die Schoppen uffa berge zn bommeistem nicht haben wolden, es ist
aber mit ihn oder von ihn von jhar zn jhare ein übersehen geschehen
so lange bis uff dis nechste vergangene jhar ; haben die part den ihren
aber ein befehlnng gegeben, das sie die köhrung schlechts nicht wol-
len gestatten. Doch nmb guttes glimpfe willen, so die vom tale viel
behelfs darwider meinten zn haben, ist nach nnserm gedencken der
abschied so gewest: wir weiten in deme noch nff dismahl eine gedolt
tragen mit der kihre der schOppen zu bommeistem, das sie es so be-
schaffen, das das nfi eyn ander jhar nicht noth were, nff das nicht
forder nnwille drans wurde. Were es aber jhe sache, das sie derhaL
ben vermeinten viel freyheit zu haben, das man dan in mitler zeit gutt-
liehen handel daraus hette; dorauff sindt diese dinge so blieben an-
stehen bis uff diese pfingsten. Haben unser herren meister in dem ab-
schiede der bommeister sie daran erinnert und guttlich gebeten, so sie
wol wisten den abschiedt, und das die ihreYi viel gebrechen betten, dammb
sie nicht weiten gestatten, die schöppen von dem berge zu bommeistem zu
kiren, das sie es mit den ihren also verfugten, das sie köhren zu bommeistem
die jhenigen , die nicht schOppen uff dem berge weren. Dorauff die
bommeister geantwortet haben, sie betten der köhre nicht zu thnn,
weiten sie derhalben was vomemen, möchten sie reden mit denen, die
der köhre zu thun betten. Ueber das alles sindt die bommeister ge-
kohren und ein* schöppe von dem berge darander; den gedencken die
unsero nicht zuzulassen nmb vieler Ursache hiemach folgende:
Zum ersten umb den willen, das die schöppen von dem berge
mit viel eyden und gescheften behaft sindt, nemiich vor dem Roh-
lande, mit der schöppenbanck und auch mit viel gescheften uff dem
schöppenhause. Damechst sindt sie eydthaftig und beschwert mit dem
talgerichte und mit viel gescheften in dem pfennerhofe. Über das
alles wollen die^ andere, innungen und gemeine, das ampt der bornmei-
sterschaft auch inne haben , da dem rathe von Halle viel verseumnis
von kompt und auch nnsem burgem gross mercklich schade davon
enstehet, die || so verseumet werden, zu ihren rechten noch darvon bl 51^
nicht kommen können.
Auch haben die unsem noch eine grösser beschwerang, indem die
schöppen von dem berge werden auch von ihnen in deme verdeehtig
^ Tod den SchO^M. ^ t«>le**.
a«toUcbt«i. <L Pr. Sachten XL ^
82 Marcus Spittendorff.
gehalten dammb, alle sehöppen vor dem Rohlande sindt gemeinglich
mit angebornenind auch gemachter freundtschaft so yerbunden and auch
verstrickt, das, wenn sie menschlicher gebrechlikeit and ihrer gewalt ge-
braachen wollen, niemandt mit und vor ihn zu rechte kommen kan,
das dan in kurtzen jharen geschehen ist und auch noch vor äugen ist
Darnmb finden sich die unsem sehre mit den schöppen, wen sie zu
bommeistem gekoren werden, beschweret, dan wan sie bornmeister
sindt, so haben sie die rechtstule alle inne in der Stadt Halle; den hat
jemandt von den unsem vor dem Rohlande zu schicken, sindt sie des-
gleichen auff dem schoppenhause, so haben sie auch das talgerichte
inne und auch den pfennerhoff. Darumb, gnedigerherr, vermeinen die
unsem, nachdem die schöppen vom berge mit so vil emptem und
eyden verhaft sindt, sie sollen durch billikeit die richtstule nicht alle
inne haben und zu der bommeister ampt nicht gekoren werden , auch
sich selber darzu nicht nötigen; doch wie dem allen betten sie derhal-
ben irgent freyheit oder Privilegium und legten die vor, betten wir
darkegen keine kegenrede, wolde (!) wir uns aber der gebühr halben
wol geburlich halten. Auch gnediger herr, die unsem haben noch ein
gebrechen und beschwemngk der schöppen von dem berge halben, und
ist noth, das derhalben itz auch in diesem handel die biUigkeit vorge-
nommen werde, den die unsem meinen, das die schöppen, die itzt den
schöppenstuel uff dem berge, der * dammb „uff dem berge'' heist, das
die von dem berge das gerichte vor dem Rohlande inne gehabt und
nicht die vom tal, sondem, so die geschlechte von dem berge verstor-
ben sindt, haben sich die vom tale des schöppenstuls unterwunden,
und haben so das gerichte vor dem Rohlande und auch des tals ge-
richte alle beyde innen, wiewol die unsem meinten, so die geschlechte
Bl. 52* von dem berge nicht mehr sein, || man solte billich aus Innungen und
gemeinheit auch in den schöppenstuel kiesen. Sie sindt auch nicht
gemeinet, so es doch alle tage wol not were, schöpfen zu kiesen, das
sie die kihre wollen zulassen, man kiese den auch aus innungen und
gemeynheit ; die vom tale legeten den gnungsame beweysung und pri-
vilegia vor, damit sie mögen beweysen, das sie alleine beyde richtstule
sollen inne haben, so wir anders nicht wissen, den das die vom tale
mit uns und wir mit ihnen zusamne in einem rathe sitzen und einer
wilkire gebrauchen. Wir gestehen in auch nicht, das sie irgent eine
sonderliche freyheit über ander gemeine burger haben sollen ^ wan es
ist ein gemeine wort: „ungleiche schusseln machen schilene äugen'' i.
Die gebrechen, die zwischen innungen und gemeinheit und den
von tale sindt, haben sich aus vier stucken entsponnen:
Zum ersten von der abetretunge. Uff das stuck ist durch unsers
gnedigen herm rethe gesprochen und bereth, und auch uns vorunserm
• „der" fehlt.
1 üngelyke schottein maken schele ogen, Wandor, Deutsches Sprichwörter-
lexicon IV. S95, 896.
1475 Octobcar. 88
gnedigen herrn zugesagt, das die Tom tale mit dem abetretten solten
halten nach laut der wilkihre, so das mit innungen uid gemeinheit
gehalten wirdt, and die wilköhre nidit deuten off eine oder zwo per-
schonen.
Zum andern mahle von der haltnnge der zetteln, die nber der
regieninge des tals in vergangen jharen gegeben ist, da sich die vom
tale vor nnsem gnedigen herrn ingegeben han, das sie die mit andern
Stacken, die dabey besprochen worden, halten wolten and doch nicht
geschehen ist.
Diese 2 stnck vorgeschrieben sindt bereit vor nnserm gnedigen
herrn besprochen, wie es damit sol gehalten werden, da haben die
onsem ein genagen ahn, wen das so geschieht. Sie bitten aach ansem
gnedigen herrn, seine gnade wolle die vom tale so haben, das, was
besprochen ist, das also gehalten warde, andern nnrath za vormeiden.
Das dritte stocke ist omb die kihre der schOppen za bom-
meistem, da sich die ansem widersetzen amb viel arsache willen, so
vorgeschriben stehet.
Das vierte ist amb der pfänner behaasange, das den ein Stacke
der wölkir ist || nemlich so laatende: aach soll niemandt pfannwercken, BL 52^
er sey den beeygent and beerbet % bey 5 marcken^; das den in ver-
gangenen gezeiten darch innangen and gemeinheit vorgenommen ist za
handeln and aach die vom tale darin gevolwort haben, wiewol etzliche
meinten , die wölköhre were so unrecht gedeutet , und die vom tale
dasselbe stuck uffgenommen haben zu halten. Doch so haben sie das
von stundt nach einem halben jhare fallen lassen, sondern die unsem
wollen dasselbige stuck gehalten haben und meinen, es sey wol billich,
nachdem das pfanwerg gar eine ehrliche, genysliche narunge ist, wer
des gebrauchen Volle, er sey zu Halle ein burger, beeigent und beerbet,
So das er hauss und hoff habe und nicht drey oder viere zusammen in
einem hause wonen, den durch das vomemen kan man nicht wissen,
ob einer, zwene oder drey das pfanwergk verheget, oder wie die ding
eine gestalt haben, sondern die vom tale meynen, einer sey beeigent
und beerbet, wan er ein haus hat von 10 oder 15 alten schocken oder
irgent eine ledige scheine, wan mit der weise kompt es, das die besten
heuser in unser Stadt Halle wüste stehen. Auch gnediger herr, das dis
stuck vorgenonunen ist zu handeln, ist von denen vom tale selbst her.
kommen, wan ihrer viel unter denen vom tale beklagen sich, das die
ledigen gesellen, die nicht hausunge uff halten möchten, die hauswirte
wol auss haus und hoffe pfanwercken mit viel uffsetzen, die sie vor-
nehmen, damit der hauswirt und auch das pfanwerck verderbet wirdt;
sondern wer die warheyt dorfte reden, so ist^ das pfanwercken, das etzliche
• beerben. ^ ^i** fehlt tn der HandKhrfft
^ In den alten Statuten der Stadt HaUe, welche Fdrstemann in den Neuen
liGttheilimgen (Bd. I. ^ S. 72) hat abdrucken lassen, fehlen diese Stralbestimmungep
diese WUlkOr kann also Sp. hier nicht im Sinne gehabt haben.
6*
84 Marcos SpittendorE
JQDge gesellen thon, ihr eigen verderb, das sie von stnndt an in gantz
ihren jungen jähren begynnen zu pfanwercken, wen ihnen noch wo!
noth were in die schnle za gehen oder ander dinge vorzunemen, die
BL 58* inen zn züchten noth weren. Doch so wir unser kinder zihen, | so be-
sitzen sie auch unser guther und gedeyen zn dem besten, so sie mögen.
Auch gnediger herr, alle gebrechen, die zwischen Innungen und ge-
meine entstehen, finden sich gemeiniglich daraus, das die vom tale so
sunderliche vortel suchen und wollen die wölköhre anders deuten uff
einen ort wider uff den andern. Dan wen man jemandts straft aus
dem gemeinen hauffen, so ist es alles wolgethan, sondern wen die
straflfunge auch an sie kompt, das ist wider die wölkihr, oder man
verstehet die nicht recht, es sol sie auch niemandt anders deuten, den
nach irem wolgefallen. Sondern wollen die vom tale zu zeiten den
gleichen wegk mit vomemen an schulden und an anderm unrate, den
etzliche Üiurfen sich wol berumen und sprechen, es were nicht gut,
das wir nicht schuldig weren, sie wolten auch noch darzu mit einem
alten mantel behulfen sein. Das nun daraus keme , was wir guttes
darinne verstehen sollen, wissen wir nicht; sondern uns zweyfelt gar
nicht, betten die vom tale gewolt mit uns ein sein und es wollen*
vomemen, man bette wol weyse und wege vorgenommen, dadurch
diese arme Stadt in bessern vorrath kommen were. Doch hofften wir
noch, die vom tale werden sich nach bedencken und uns allen genissen
lassen, das die von Innungen und gemeynheit grosse merckliche sum-
men geldes haben geduldet auszugeben der stucke halben, die die vom
tale am meisten betroffen haben, wan es vor äugen ist, alles, das diese
arme Stadt anficht ^, kompt gemeinglich alles von dem talgutte. Soll
man das da nun schützen und vertedigen , leuft gemeinglich uff vie
gelts auszugeben, den wir getrauen wol eine merckliche summa geldes
zu berechen, die man denen vom tale zu gutte ausgegeben hatt. Solte
nun der gemeyne hauffe den schaden tragen und etzliche merckliche
summa mit schaden gelten und andern helfen bezahlen, und die vom
BL 58^ tale || selten sich der herlikeit, freyheit oder Privilegien underzihen und
dem ersamen rathe, Innungen und gemeinheit, die die ihren auch stets
am rathausstule sitzen haben, keine regierunge noch inrede darinne [zu]
haben, wen etwas ungeburlichs wirdt vorgenommen, hoffen wir, die
vom tale werden das dahin nicht bringen <^. Wurden auch die vom
tale uffbringen, das inen gewalt von Innungen und gemeinheit sey ge-
schehen, nemlich in gebungtae*^ der zetteln, so sie des nicht sindt ein
gewesen, darauff ist unser antwort, was in den dingen geschehen ist,
ist geschehen von geheisse innnnge und gemeinheit; und meinen auch»
es sey nicht unbillich geschehen, so unsere hem vom rathe mitsampt
unsem herm meistern des sindt mit^' eins gewesen. Wir meinen auch,
hetten wir auch die zettel nach ihrem lanthe in die wölkihr gesatzt',
es solte dannoch mit aller billigkeit darbey bleiben, darumb das es
• In der Haadtchrift findet dch bier na Stelle der gesperrten Worte ,4^ Iti weiten'*. ^ an-
deht. c Hier In der Handaebrift noch „werden''. ^ gebangbcn. « An Stelle von „mit** b»t
dae lUnoecrlpt „wir". ^ gents.
1475 October. 85
mit andern parten anoh so ist gehalten. Den wir wissen alle, das der
erbare rath von Halle in vorzeiten hat yorgenommen, das die fiitterer
etzliehe ihrer gesohefte, die zu ihrem handel und innonge hörten, sel-
ten in der Stadt hantiren% sondern an den enden, da sie der rath hin-
weysete. So sie des nicht weiten mit ein sein, man lies es an Innungen
imd gemeine bringen, nnd do es alle parten bis nff^ sie eins weren,
do wart es beschlossen und an die wölköre gesatzt<^ ohne ihren willen
und volwort^. Dessgleichen ist mehr geschehen; daromb wart das mit
andern parten so gehalten, meinen wir, es werde auch mit aller billig-
keit mit denen vom tale auch so gehalten, wen wir wissen alle, das uff
die zeit etzliehe vom tale sprachen <^: der meiste theil beschlossen hat.
Meinen wir, es sey inen auch billich, nun es die vom tale betrift. Son-
dern ® in der zetteln berurt ist, nemlich das die parthe uff einem haufien
II zusammen kommen, wen sie umb den geschos oder ander noturft BL 54*
sprechen sollen, doch das der rath darumb gegrust werde; und wiewol
nach der vom tale meinuhg viel fehrligkeit diuinne sey, so es wol an
im selbst ist, lassen sich doch die unsem beduncken, es sey ihn noth, das
sie, wan sie zu sprechen haben, zusanmien [zu] kommen umb den willen,
das die vom tale alle wochen, wen es sie lustet und un bequeme' ist,
zusammen laufien, viel raths wider den gemeinen hanffen halten. Den
wir meinten wol, es were gnungk, das zu Halle ein rathaus were, nun
ist der pfennerhoff auch zu einem rathanse worden, desgleichen S. Mo-
ritzius- und S. Michaeliskirchen ^ ; und das es die lenge darüber gutt
werde, können wir nicht begreiffen. Darumb gnediger herr, hoffen
wir, euer gnade werde ansehen diese und andere unser gebrechen, die
auch in vorgezeigtem euer gnaden des armen gemeinen hauffen wegen
eizalt sindt und eurem wyrdigen capittel und den ersamen unsem raüis-
freunden von Magdeburg, bequeme mittel. . . S dar diese dingk möchten zu
friede werden vorgenommen, so das unser wölköre bey macht hiebe
uid einem parthe nicht änderst den dem andern ausgel^ und gedeu-
tet, welches wir umb euer gnaden wyrdig capittel und unsem lieben
hreunden von Magdeburg gantz verdienen.''
Dieser vorgeschriebene handel ist zu S. Mauricio im closter zu Halle
vorgenommen und unserm gnedigen herra von Magdeburg, seinem wyrdi-
gen capittel und unsem freunden von Magdeburg ein guttlicher? handel
in massen vergunnet, und femer als im anbegiune dis begriffs ausge-
trockt ist, sondem dieser handel ist ganz one ende abegangen umb
• Hier aebeint ,^ht" zn fehlen. ^ de vir. » wie gew(5hiüioh geMhrieben. ^ Der Sats
tat im WorÜMit imklw: ».beechloseen hatt meinen iffir es sev inen auch blllioh nun es . . . betrifft.
Soodem sie." « Hier findet s\eh noch „sie.*' ' „vnbeqaeme^S das Wort scheint verschrieben. 9 hier
tdüt wol etwas. ^ einen gnttUchm.
1 Neue Mitth. I» 8. 90.
3 Kirche oder CapeUe S. Michaelis am alten Markt, welche im Anfange des
16. Jahrh. abgebrochen wurde. ,,£in Kirchen wardt abgebrochen, genant zu 8. Mi-
diael am alten Markte an Doctor Milden, und es war Tor Zeiten eine PfEurkirche
gewest, als man saget die erste Pfarrkirche zu HaUe." Chron. HaUense ab anno
UOO ad 1570. Manuscr. d. Stadtbibl zu Magd. LXm.
86 Marcus Spittendorff.
den^ willen, das der bonimeister Hans Waltheim das erste Stacke dieses
begriffs and vorrede fast stöltzlich and aafs aller scherfst verantwortet
hat in allen artickeln, so lange das er äff den artickel kommen ist,
das onsere herm vom rathe, die da sitzen von innangen and gemein-
6L54^ heit wegen, and auch ansere herren die meister || in diesen Sachen
von innangen and gemeinheit angesandert wollen sein. Uff das Stack
hat Hans Waltheym angehoben: „herrrathsmeister, ir habet gesprochen,
das sich der rath nicht wolle lassen sandem von innangen^ and ge-
meynheit ; wolte ich gerne wissen, was das flir ein rath were, oder was
ir vor einen rath meinetet/' Daraaff ist gesprochen and geantwortet:
,4ch meine anser herm vom rathe, die da sitzen von innangen and ge>
meynheit wegen." Daraaff hat Hans Walttheim geantwortet: „nein,
nicht also, ein volkommen rath ist zusammen gesatzt^ von drey ge-
lencken; das sindt vier vom tale, vier von innangen and vier von der
gemeinheit, wen die so zusammen sitzen, das ist ein volkommen rath
dem<^ ist gebotten gehorsam zu sein und nicht dem rathe, den ihr
nennet. Die sindt meine herren nicht, noch unsere herren meister noch
Innungen und gemeynheit, denen gedencke wir nicht gehorsam zu sein."
Daranff ist geantwortet, wir wüsten nicht anders, den es wurde mit
allen von Innungen und gemeynheit so gehalten nach laut der wöl-
kire. Wen sie oder die ihren was betreffe, so musten sie alle abetreten,
so weren jhe die andern ein volkommen rath und was sie vor das
beste nemen, hette auch gantze macht. So betten wir dar nicht zweyf-
fei an, wurde es so mit Innungen und gemeinheit gehalten, es solte mit
denen vom tale auch so gehalten werden ; so sie diese stucke betreffen,
so solte der rath auch volkommen sein und gantzen gewalt haben.
So es auch zu jhare vor unserm gnedigen herren besprochen ist, und
auch zugesagt haben, das sie das stuck der wölkör umbe das abetretten
halten^ sollen gleich andern bürgern und Innungen und gemein-
heit, so den nu der bommeister in seiner antwort gesprochen hat,
das unser" herren, die da sitzen von Innungen und gemeinheit wegen,
und auch unser herm die innungsmeister nicht ein volkommen rath
sein, sie sindt auch seine herren nicht, das haben unser herm vom
Blbb* rathe mitsampt den meistern schwerlich zu sich genomen || und meinen,
er habe ihnen uff ihre eyde und ehre geredet, das im doch, so in und
uns zu einem guttlichen handel bescheiden was, nicht noth were ge-
wesen, sie selten es von im billich vortrack gehabt haben etc.
Man hat es auch uff die zeit zwir an unsern gnedigen herm lassen
bringen, das man in fragen solte, ob er die wort von seinen wegen
redete oder von der vom tale wegen, oder ob auch die vom tale in
die wort gestunden. Uns hat aber uff das mal nit mögen antwort
werden, sondem uff den morgen, als man den handel wider angefangen
hat, hat unser gnediger herr lassen uff brengen , seine gnade wolte die
gebrechen von beyden theilen lassen vomemen und ein itzlich stuck
besonder vorhören, und seine gnade und wirdiges capittel und unser
• innonge. ^ g«Mts. « den. d Im lüaiatcript findet skh eine Correctur, «la „halben"
ift halten gemacht • ,,gnedlger** nntentriehen.
1475 October. 87
fremide von Magdeburg wolden uff die gebrechen ein kartz bedencken»
nemen and sich dan nff eine bestimpte zeit wider her fugen und die
gebrechen freundtlich mittehi und mit unserm willen und ^wissen zu
gründe beylegen. Dorauff ist unserm gnedigen herm vor antwort wur-
den, es bette sich gestern begeben vor seiner gnaden, das imsem herm
von rathe und auch unsem hem den meistern durch den bommeyster
Hans Walttheim uff ihre eyde und ehre geredt were, indem das er
gesprochen bette, sie weren kein volkommen rath nicht, er hielte sie
auch vor seine herm nicht. Doraufi wir gestem gerne antwort gehabt
betten, es hat uns auch nicht mögen begegnen, wie dem alles nemen
unser herren vom rathe mitsampt unsem herm meistem die rede gros
Tor Unwillen, sie weiten ihn auch umb der uberfamng willen so we-
ni^ zustatten zu der bommeisterschafl als Hansen Zölner, der ein
schöppe were, sie weiten in auch nach laut der wölkir bussen, dan sie
meinten, so uns von beyden theilen ein guttlich^ freundtlich handel ge-
legt were , solte ihm solche uberfahrang nicht noth sein gewesen. So
aber die antwort an den bommeister gelanget ist, hat er sich || fast BL55^
sehr entschuldiget, das er der wort also nicht gemeinet bette, sondem
er wnste jhe, das sie zum rathe gehörten. Solte aber ein rath vol-
kommen sein, musten auch viere vom tale dazu gehören. Die antwort
weiten aber unsere herm nicht vor gnuge nemen umb den willen, das
der rathsmeister Spittendorff in der kirchen zu S. Gerdrauten dieselbi-
gen wort auch geredt hatte, der er sol zu dem rathsmeister und auch
andern unsem herm gesprochen han, als im ist von des raths wegen
ein gebot gethan, das sie die köhr verandem selten : er neme das ge-
bot nicht uff, sie weren auch seine herren nicht Daramb meinen
unsere herren, so sey nicht durch Hans Walttheym ein schlecht ver-
gessen geschehen, sondem seine wort weren eine bestetigung derer,
die Spittendorff zu S. Gertrauten geredt bette. Wie dem aUen hat
unser gnediger herr von Magdeburg viel arbeit, muh und vleis ange-
kart, das die ding betten mögen uff andere wege kommen, es hat sich
aber nicht wollen schicken umb den willen, das sie die kihre der
bommeister nicht haben wollen verandem. Daramb ist dieser handeli
wie vor berurt, gantz ohne ende abgangen.
Dis sindt unser, Johan von gottes gnaden ertzbischof zu Magde-
burg etc., und rathman, innungsmeister und gemeine zu Halle Sachen,
fehle und gebrechen, die wir zu euch, bommeistem und pfennem ge-
meine zu Halle, haben eurer vermeinter regiemng halben des tals und
sohlgutter zu E^e, die ihr euch durch euer selbst vermessenheit un-
derzogen habt, darin wir nun, als und sich unser iglichem geburt hat»
gesehen und dar und ofienbahr gefunden haben ^, das ^ solche
gutter, die sonderliche gaben von gott dem allmechtigen und von uns
genanten ertzbischoffen zur lehn mrende seindt, unrechtlich, ungleich-
Uch, ungetreulich und ungeburlich habt gericht, gehandelt und
* nbcdtnck*' ^ b»tt. « hier •ehelni etwas sa fehlen.
88 Marcos Sjattendorff.
damit gebaret, darin ir euren eigen natz nbermesslieh und mit onbilli-
61.56* keit gesacht und euch zugezogen und || damit gereichet und uns, un-
Berm stifte und allen den geistlichen und weltlichen, die im tale zu
Halle gutter von uns haben, mercklich abgezogen und gemeine bestes
geschwecht* habt, in massen hiemach in diesem folgenden stuck hier
ausgetruckt.
BL 3* b II Anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto uff
mitwochen sent Lucastag (18. Oct.) hat« unszer gnediger herre, herre
Johannes, ertzbischoff zu Magdeburg etc., zu den pfennem zu Halle ge-
schickt und sie lasszen verbothen , das sie alle uff dornstag nehst dbEir-
nach (19.0ct.) zu des seyers eynem* vor seinen gnaden im closter zum
Neuenwergk seyn, mit yn forder der gebrechen halben, regirung dee
tals zu Halle und sunderlich die drie stugke betrefiende, nemUch die
vier Vorsteher des tals, die vier verslegere und das gliche saltz zu
siedene, zu reden etc. Sint uff berurten tag und stunde vor seynen
gnaden erschynnen Heynrich Greffe, bommeister, Marcus Spitendorff,
Hans BusszeS Claws Schaffstete, Hans Waltheym, Mattis Pegaw^, Lau-
rentz von Rüden ^, Peter von Muchel, Hans Seber^.
Hat unszer gnediger herre durch Thymen Ruchhoupt, den alden
marschalg, reden lasszen, es were letzst ym closter zu sent Mauritz zu
Halle , do seyne gnade den irrethum umb die bommeyster biegelegt
hette, eyn ' abescheitigemacht umb ander gebreehen, die zwischen dem
rate, Innungen und gemeynheit und den vom tale weren und sunder-
lich die regierung des tales betreffende, und die uff seyne gnade be-
ruhen und bestehen solden^ und szo sich das fest sente Mauricii zu
Magdeburg geendet hette \ wolde seyne gnade sich widder heruff fugen
und die gebrechen, die regirung des tales betrefiende und das eyn ge-
meyne bestes anlangende were, zum ersten und darnach die andern
gebrechen vornemen, die auch biezulegene, und^ wiewol seyne gnade
fast mergliche Sachen damydder im lande ftir banden hedde^ seyne
gnade die zurugke geslagen und sich so bie die dingk gefugt und sich
fast tage her in den obgerurten gebrechen beflisigt und gemuhet. Were
* gefacht. ^ Von hier beginnt dieHandMhrift der magdeb-Stadtbibliothek, deren Text wir nun
mittheilen. Die Abweichongen der halUsohen Handachrift, eo weit de nicht anweaenüieh nnd
nur orthographiBcher Natur sind, folgen in den Noten. Auch in der hallischen Handaohrift iat hier tin
deutlich hervortretender Abaehnitt gemacht. ^ fehlt in der haU. Hamdeohrift. ^ nmb dea Segere. X.
umb de« Segere. L ® Hier findet aich in der halliaohen Handschrift Huis »Poase*\ ' p^ndt'* h. H.
g die drei letaten Worte fehlen in der halliaohen Haodachrift ^ ,,geendrtte** m. H. * fehh in der
hall. Handschrift. ^^,M lande hette" h. H.
^ MatthesPegau, erstes Mitglied des engem Raths im J. 1467, Bcnnmeister
1468, Rathsmeister 1470 und 1473. Hermann P. erscheint im engem Rathl405y
Hempel P. als Mitglied der Meister 1485.
3 Lorenz ▼. Reuden (Raden, Rüden) hat 1466 die zweite Stelle im engeren
Rath inne, sass 1470 und 1474 als Bommeister im Rath, vgl. Dr. II. (Gen. Tab.
8. 136).
3 Hans Seberl451, 1460, 1464, 1467 Bommeister im Rath. Die Familie war im
Anfieuig des Jahrhunderts in mehreren Gliedem im Rath yertreten, so war Hans 8.
1411, 1415, 1420, 1427' MitgUed des Raths, vgl. Dr. ü. (Gen. Tab. 8. 151).
1475 October. 89
geyner gnaden begerung, seynen gnaden nach zn vorgunnen, die obge-
rorten gebrechen vorzunemen, seynen gnaden auch || daryn zn raten; Bl.3^
sie konden nnd wnsten auch darzn zn raten, wann* seine gnade were
geneigt so darin zn handeine und sich zn beweiszen, das sievorseyne
gnade, seynen stifift^, die stat zu Halle, so alle und eyn gemeyn bestes
seyn solden. So weren auch Yormals nicht dann drey stugke, die re-
gimng des tales betreffende, verluthet, so weren aber nach mehir stugke,
die an den seihten hingen, die weren in einer zcedeln verzceichent^
die man yn leszen solde, die seihte zcedel dann alszo durch meister
Lamprecht cantzler geleszen ist wurden, die zcedel luthet alszo, als
himach folget.
Disz sint die gebreche, die die rathman, meyster^' und^ Innungen
imd gemeynheit unszer stat Halle vermercken gebrechlich, nnd die sie
bedungken notdorflft seyn zu reformirende und zu vorbesszem:
Item^ umb die vier Vorsteher des tals, das nicht notdorfitig vleisz
ond^ uffsehen gethan wirdet^, die zu kieszen, und uff yre« regirunge
des ufinemens der frone- und amptsole, auch die zu bestaten und 1^
zcalt zu nemen, und das davon, was gefellet und zu haldunge des tals
nszgegeben wirdet, eyn register gemacht nnd berechent werde, auch
ab sie zu dem ampte eyde tethen, die notdorflftig versorgt wurden.
Item^ umb die vier verslegere der solen, das darzu nicht burger,
die uns nnd unszer stat Halle eythafiftig weren, sundem uszwendige
arme luthe geringes stats darzu gekom und uffgenomen, die auch
lichtUch georloubt werden und zu gezceiten, eher sie des ampts in rechte
künde und verfisurenheyt^ komen sint, auch das man besorget^, yr eyt
Doitdorfftig versorgt sey nach genomen werde, auch das man nicht wys-
sen hat, ab sie den kothzcynsz mitte versiahen, auch das man nicht ver-
nymmet, das sie zu gezceiten^ feuerwergk und sole koufiften, eyn kotii
mitten und etlich werg sieden liesszen und dar nach verslugen.
Item "^ szo ist auch eyn gebrechen, das die verslegere nicht musszen
nach landloufitiger muntze || versiahen, das vil unvorstendigkeit und B1.4*
irrung und villicht schaden mag bringen.
Item° umb siedunge des saltzes, das nicht glich gegusszen, davon
auch nicht glich saltz gesoten werde, darvon der gast beschedigt wir-
det, auch eyner den andern uberseut und wol uff schaden bringen kam,
das auch nicht in die koth gegangen, das saltz besehen, und wu das
zu kleyn gekom und gefunden wurde, nicht gemesszen und gevahret^
werde.
Item umb die setzunge des saltzes, das das nicht eyns redelichen
und gUchlichen kouffs gesatzt wirdet, von der wegen die gastfart ge-
mynert, und die stat Halle umbgefam und so das gemeine beste ge-
swecfat werdet
* „den** h. H. ^ »vor S. g. stURt" b. H. o fehlt in der balL Handschrift. ^ fehlt In der
h. H. • nWirt" h. H. < fUüt in der halL HandMshrifk. C ,4hrer^ h. H. ^ ,^. vmb" b. H.
I „erfiümnbeitt" h. H. ^^ „man beeoiget" fehlt in der haU. Handaehrift ^ ..zoelten'* h. H. wie nooh
Oflv. ^ ,^. So** h. H. ^ fehlt in der haU. BandMhrifl, dafür am Bande 4, neben den folgend«
AbrittMn ft. 6. ^ Hf«ftim** h. H. P DieMr gaue Abeata fehlt In der baO. Bndaebitfl.
90 Marcus Spittendorfif.
Item amb die gerenthe, das es damitte nicht gehalden wirdet, als
es vor eynem iare off dem rathosze zu Halle vor uns durch bommeister
and die vom tale gemeyn zugesagt ist, sundem die am meisten eygens
guts haben, die meisten und besten gerenthe zu sich slahen, damitt der
gemeyne huefe der understen beschedigt und sunderlich mit den kothen
nbersatzt wirdet und nicht zu fullem sieden^ komen können.
Item umb die obim bommeister, das die auch eyde zu dem ampte
der bommeisterschafFt und auch^ zu der bang des gerichts im tale
teten, und das der eyt, wie der gehen sal, eygentlich uszgedrugkt, da-
mitte das ampt und auch das gerichte versorgt werde.
Item das die obgerurten^ bommeistere bynnen dennehsten virzcen
tagen nach yrem abekomen nehstfolgende von dem, das yr ampt an-
langende ist, rechinschafil thun unverzcihenlichen, und auch yren eyt,
als sich das geburet
Daruff haben die obgnanten geschickten von den pfennem eyn ge-
spreche gebeten und nach gehabtem gespreche seynen gnaden durch
Hansze Waltheym wider geantwort, es were vormals im closter zu sent
Mauritz zu Halle eyn handel der gebrechen halben zwyschen yn^ und
Bl 4i*^ yrem widderparthe gewest, da betten sie gerne gesehn, || dasz die von
Innungen und gemeynheit sie geschuldiget betten, das"* sie nicht betten
wollen thun, und sie betten sie must schuldigen, do were eyn abescheyt
gemacht und die Sachen' uff seine gnade ^ das wirdige capittel und
den erszamen rath zu Magdburg gesatzt^ in der gute mit wysszen
adder mit rechte zu entscheyden. Und han^ seyne gnade gebeten, es
zu sulchem ersten abescheyde komen zu lasszen etc. Daruff hat seine
gnade durch Thymen Ruchhoupte forder reden lasszen, es were uf sul-
chen ersten abescheyt durch seyne gnade in bieweszen der geschickten
vom capittel und auch von dem rathe zu Magdburg fBist vlisz, muhe
und arbeit^ gethan. Es betten aber dadurch die gebrechen nicht hie-
gelegt mögen werden, und weren daruff alszo die geschickten vom ca-
pittel und rathe zu Magdburg weggezcogen. Und wiewol die seihten
geschickten alszo weggezcogen weren, bette seyne gnade, als' ftir sich
seibist, als yr aller herre, dem irrenisse der seynen billich nicht liebete,
nicht wollen abelasszen, sunder sich forder darin gemuhet und eynen
irrethum, der umb die bommeister gewest were, biegelegt"', und den
letzsten abescheyt zu sent Mauritz gemacht, der auch von yn auffge-
nomen, und seyne gnade widder damff hie die ding komen were, und
der erste obgemrte abescheyt» were eyn vorblebener und abegegange-
ner handel, und seyne gnade begerte nach^ uff sullichem vomemen
nicht zu blieben, sundem seyne gnade zu dem handele der gebreche
in der zcedeln geleszen komen zu lasszen etc.
Daruff haben die geschickten von den pfennem nach gehabtem ge-
spreche Hansze Waltheym reden und fragen lasszen, ab der gebreche
• „▼ollen Sieden*' b. H. b fehlt in der haU. Handschrift. « „obgenanten" h. B. ^ »Jhn»'*
b. H. o ,4o*' b. H. f „Mche'l b. H. f „rndt*' h. B. ^ fehlt in der baU. Handwshr. i .Jiabe"
b. H. * ,4»* ▼!• ▼• *•*' b. H. ^ »,al0o" b. H. ^ „IrrethniDb vmb die bonunelfter Uagelegt ' am
|Uuid0. » (Anta abfobijt abegaogenn" am Rand» d. H. o „aaob" b. H.
1475 October. 91
auch mehr weren, dann in der zcedel verzceichent ist. Daroff geant-
wort, onszer gnediger herre wüste na zur zceit nicht mehr gebrechOi
dann die regirung des tals betreffende; hat Hans Waltheym forder ge-
retb, sie hetten auch an seyne gnade bracht mnb den ersten abescheyt
uff seyne gnade, das capittel and den rath za || Magdbarg% daswere Bl.5^
yn^ von den gewergken allen alszo befollen and fanden das aach
anders nicht gereden. Sandern sie betten ^ yn die gelesene zcedel zu
antworten, so wolden sie die^ den gewergken allen leszen and seiner
gnaden meynang forder an sie gelangen lasszen and seinen gnaden
der halben äff seyner gnade widder fiirbescheyden antwort widder
sagen. Hat seyne gnade yn die zcedel der gebreche lasszen antworten
ond yn befelang gegebin äff fritagk Vormittage (20. Oct.) mit yren ge-
wergken daramb za sprechen and nach mittage widder bie* seyne
gnade doselbst' zimi Naenwergke za komen and antwort za geben»
daraff sint sie so abgescheiden.
Uff den obgerarten fritag nach mittage sint yor seyne genade
komen Albrecht Schaffstete, Thomas Dagaw, geynwertig bornmeistere,
Marens Spittendorff, Hans Bassze, Claws Schaffstete, Hans Waltheym
nnd Hans Seher. Und Hans Waltheym hat gered, syne gnade bette
yn gesteme eyne zcedel der gebreche im tale, von innangen and ge-
meynheit an seyne gnade bracht^, lasszen aberantworten, des dangke-
ten sie seynen gnaden, and sie hetten mit den yren daramb gesprochen,
die hetten sie gekom and von yrer aller wegen za seynen gnaden ge-
schickt, seyne gnade za bitten, die von innangen nnd gemeynheyt da-
ran za wisene, es za dem ersten abescheyde za sent Manritz komen za
lassene. Ab das aber nicht geseyn mochte, so weren nnwelichst drie^
gebreche verlatet, nemlich amb die vier vorstehir, die vier verslegere
nnd glich saltz za siedene. Na weren der gebreche^ achte wurden,
und es wurden von yrem widderparte ymmerdar*' nuwekeite vor-
genomen nnd gesucht, es wurde damitte auch nicht eyn uffhoren seyn.
Wann' so sie bereite damitte*^ yren willen erlangt hetten, wurden sie
nach mehir suchen^ und es wurde nymmer keyn ende seyn; und sie^
betten, das seyne gnade yn die acht stugke, dasyr widderparth die^yn
schalt- adder klagewiesze an seyne gnade bracht bette, versigelt geben
wolde. Die yren hetten yn auch befolenan seyne gnade || zu brengene, Bl.5^
wolden die von Innungen und gemeynheit sie umb sulche gebreche
schuldigen, so hetten sie auch schulde zu yn, das seyne gnade dann
yres widderpartes schulde eyn ;und dargegen yrer schulde auch eyn
vor sich neme und darin gutlich handelte mit wysszen, und ab die
gntligkeit nicht funden werden mochte, das seyne gnade dann die in
rechte schiede, und szo das geendiget were, dann aber zwue schulde
geyn eynander vomeme und szo forder bisz zu ende, und so es an
* So hier und welter unten regelm&aaig ^ ,4nne'* h. H. ° Leiart der hall. Huidschr. ..baten/'
die magdebarglsche überliefert hier ,4ietten." d fehlt in der hall. Handaohrift " ,,za seiner * h. H.
' nnr in der maadebugiachen Handschrift, ir ,^ ■. g. b.** fehlt in der hall. Handtchr. h ,^<iie'* h.
B. * »igbrecbe^' m. H, ^ ,,Jhe mehr d nenmngk'* h. H. ^ ,4em*' h. H. ""^ nnr in der magdeb,
Handachrift. ^ ,^e*' nur in der m. H. ^ ,4m wider parti die" h. H.
92 Marcus SpittendorfiL
das ende qweme, das die von iDnangen and gemeynheit nmb die
stngke, yn der zcedeln verlathet, schnldigiten, solde seyne gnade wol
boren, das sie redeliche und affrichtige antworte daruff thon wolden.
Ebt seyne gnade forder* daroff reden lasszen, sie wosten wol, das der
erste abescheyt zu sente Mauritz verhieben ist und abegegangen und
darnach durch seyne gnade eyn ander handel yorgenomen^ und eyn
abescheit gemacht, und daruff seyne gnade wider <^ bie die ding komen
were, davon ^ die bete uff den ersten abescheyt nicht stete bette. Die
acht stugke, in der zcedeln verzeichent, weren auch nicht an seyne
gnade bracht in clage- adder schuldwiesze, sundem algemeyne gebre-
chen, die seyne gnade, seynin wirdigen stifft, seyner gnade stat Halle,
idle die jhenen geistlich und wertlich, die gut im tale betten, und
auch das gemeyne beste anlangende weren. Were seyner gnade mey-
nung nach, das die billich vor das erste vorgenomen und zu ende
bracht solden werden, und szo das geendet were, nicht binden ge-
lasszen ander schulde und gebreche, die sie alsze parthien« geyn eyn-
ander mochten gehaben. Und seyne gnade hat daruff begert, ym' ent-
lieh antwort zu gebene, ab sie seynen gnaden darin handeis yorgon-
nen und verfolgen wolden adder nicht, als seyne gnade vermeynte,
billich geschege, nachdem er eyn' fürst und herre der stat und auch
des talguts eyn lehnherre were, und sie die seynen und ym verwandt
weren. Es wolde seynen gnaden aucht nicht ftigen, die ding, die eyn
B1.6* gemeyne bests^ anlangende || weren, szo vorblieben zu lasszene.
Daruff hat Hans Waltheym umbesprochen zu stund gesagt, sie
betten an seyne gnade bracht, das yn von yren hem, den^ gewergken
allen, befollen were, sie^ konden auch nicht mehir gereden, dann yn
befolen were. Hat seyne gnade selbst daruff geyn Waltheyme gereth,
ab die gebrechen der regirnng des tals an seyne gnade nicht bracht
weren, und seyne gnade die sust vomomen bette, szo were er ye yr
und der gutter herre und meynte, ym geburte billich darin zu reden
und für eyn gemeyne bestes zu rathene. „Yr, Waltheym, habt auch
vor geret, yr woldet wol redeliche und uffrichtige antwort uff die ver-
zceiohenten gebrechen thun, nu yr die szo wol wysszet zu thune, wu-
rumb antwort yr nicht darzu ?*' Damach hat Thyme Ruchhoupt ftirder
gered, unszer gnediger herre czwivelte nicht, sie wosten wol den letz-
sten abescheyt zu sent Mauritz, das der darnffe stehne blieben were,
das seyne gnade sich widder darbey iugen und^ zum ersten die ge-
breche, die regirung des tals, vomemen solde, die biezulegen, und szo
das gesehen were, nicht deste mynnerm auch andere gebreche, daruff
seyne gnade sich euch hergefugt, ander eygen seynes stiffts sache zu-
rugke gesatzt bette, und yn den dingen auch faste vleiszs" und muhe
gethan und gehabt. Und seyne gnade bette gehofft, sulcheso seynen
gnaden alszo vergunst und verfolgt seyn'soldej; gewest. Wolde man
• „wider»* h. H. ^ „tot** h. H. » statt „wider" — .^" I1.H. d „daromb" h. H. • ,,i*rt-
t»** b. H. ' ftatt „ym** — „eine*' h. EL «r itatt „eyn" — „yr" h. H. »» ».da« gemeine berte"
h. H. i ÜBblt in der halL BandBchrift. »^ dieser Sats feblt in der hall. Handaelirlft, 1 fehlt in der
bsOL HMdsebr, n ..weniger" |k. H. » »jMte Tiel vleii*' b. H. ^ „soltens" h. 0.
1475 October. 93
seyne gnade nach darinn horeui seyne gnade wolde gerne das beste
nach darin thnn nnd yn frist geben, forder mit den yren dammb zu
sprechen. Wue^ man aber seynen gnaden des^ nicht geboren wolde,
were seyne gnade eyn fnrst nnd herre der stat, anch snnderlich des
gnts im tale, so wolde seyne gnade die ding alszo nicht verbliben
lasszen, sandem gedengken || und vomemen, dasz für seynen stifft, Bl.6^
Beyner gnaden stat Halle ^ und das gemeyne beste were.
Uff solche rede ist nichts von den geschickten von pfennem^
geredt, und unszer gnediger herre ist uffgestanden. Do* hat Albrecht
Schaflfotete, bommeister, under den geschickten der oberste, gebeten,
yn zu erlouben, und sint szo' weg gegangen.
Uff dinstag nach der eylffthuszent jungfrauwen tage (24. Oct) ha-
ben die Yom rathe und die Yon Innungen und gemeynheyt dissze nach-
geschriben pfenner beschickt, nemlichen Hansze Gluken, rathszmeyster,
Cosmas Quetz, Heynen Brachsteten und Claus yon Jhennei und die
drie bommeister Albrecht Schaffsteten, Thomas Dugaw und Heynriche
Greven und darnach auch dissze nachfolgenden» die von den ptennem
die obirsten, vomemsten und worthelder gewest sint, mit namen Mar-
cus Spitendorff, Glawsze Schaffstete, Hansze Waltheym, Matte Pegawent
Drewis Fischer, Laurentz von Rudenn, Hansze Seher, Peter von MucheL
Hansze Busszen, Sander Dragkensteten und Balthsar Aldenburge, una
haben yn vorgehalden, wie sie von unszerm gnedigen hem abegeschey-
den weren ^, in massen obgerurt , und nachdem seyne gnade an yn
nicht bette mögen erlangen, seynen gnaden handel der regirung des
tals halben zu vergunnen, hatte seyne gnade nach der rath des nicht
verblieben lasszen wollen, nachdem sollichs eyn gemeyne bestes an-
langen were, nnd betten eyne ordenung^ uff die regirung gemacht, die
yn erzealt ist, und von yn begert, unszerm gnedigen hem und dem
rate darin gehorsam zu seyne und die inzugehne^ Und als sie die
nicht hau wollen ingehen, sint Hans Waltheym und Marcus Spitten-
dorff gefenglich gesatzt, und den andern obgnant allen ist' uff die
thorme von dem rathe gebot gesehen.
II Uff mitwoche iruhe (25. Oct.) hat unnszer gnediger herre und BL 7*
der rath der pfenner kästen in der sacriste zu sent Moritz", darin sie
gelt, als das*^ geruchte gegangen had, haben solden, uffs rathusz zu
Halle tragen lasszen.
Uff domstag frühe (26. Oct.) hat unser gnediger herre und der
rath geschickt zu den pauwelerno zu Halle und haben da eynen rothen
kästen in der sacristie, der Hans Waltheyms ist, mit des raths ingesi-
gil versigeln lasszen, mit befelung den zu vorwaren und ane \iiillen
unszers gnedigen hern und des raths nicht wegk zu antworten. Uff
den seihten domstag nach undecim milium virginum nach mittage sint
•> MWle"" b. H. b ,«dM'* fehlt in der haXL Haadwhr. « .««eliMr Stadt Bane" h. H. < „d«
pfinner^ h. H. • ,^u" ta. H. ' fehlt in der haU. Handachr. er ,^en'* b. H., die letatea aeht
Wert» fehlen in der hall. Handachr. ^ atatt „weren'^ ~ i.wan'* h. H. * ,,Tnordtnange** (I) b. H.
■ »Twl im an ghene'' (!) h. H. < „tat" fehlt in der hall. Handaohrtft. m „lanott Maoritfi*' b. H.
■ „dM** fehlt in der nagd. Handechr. o „Bawleatten'* (I) b. H.
94 MarcuB Spittendarff.
vor onszem gnedigen hern ins closter zu sant Mauritz zu Halle vorbotb
wurden alle gewergken and pfenner zu Halle, dahyn dann auch Hans
Seile, rathszmeister, Hans H^derszen, Hans Lawb und vil von innnn-
gen und gemeynheyt komen sint. Darselbist hat seyne gnad in geyn-
Wertigkeit der hochgebomen forsten, hern Steffans, pfoltzgrayen bey^
Reynn, hertzogen in Beyern, hern Woldemars, forsten^ zu Anhalt, und
hern Ernstes, graven und hem^ zu Manszfelt^, em Manritz von Seho-
nanw^, thnmherre zn Magdeburg, Heynrichs Yon Amendorff, Hanszes
Kotzen und ander seyne rethe und manne, dureh em Bernde"^ Beker,
den<> alten oantzler, geyn den vom tale reden und erzcelen lasszen, in
masszen himach folget:
Erszamen und^ weiszen, liebin frunde, unszer gnediger herre ge3m.
wertigk hat von dem erszamen rathe zu Halle verstanden, das in der
regirung des tales gebrechen weren, der und^ ander gebrechen halben
seyne gnad sich lenger dann eyn ihar fleiszig gemuhet und arbeit '^
angekart hat, die nach rathe des erszamen raths geynwertig, auch u-
Bl. 7^ werer^ vom || tale beyzulegen, dasz seine gnad an uch vom tale nicht
hat folge mögen erlangen, sundem die ding faste geirret ^ mit schul-
den, die yr vermeyntet zu den von Innungen und gemeynheyt zu ha-
bene, und als unszer gnediger herre nu letzst hir zu sant Mauritz den
gebrech umb die bommeister beygelegt hat, ist eyn abscheyt gewesty
das seyne gnad nach der^ hemmesszen^ sich widder bey die ding
fugen solde und die gebrechen des tales, die eynen gemeynen nutz
anlangende weren, vomemen solde czum ersten, und szo die" geendi-
get weren, auch andere gebrechen, ap der was weren. Daruff seyne
gnad fasto czeit herp, fleisz, muhe und arbeit angekart bette, aber
nichts von uch vom tale erlanget, das da hette mögen darzu sich zeihen,
das der tael in gnthe, gliche und rechte regirung hette mögen komen.
Seyne gnade hette auch uwem geschickten hüthe achttage die ge-
breche in eyner zcedeln vorzceichent übergegeben, die geschickten het~
ten die auch entpfangen upd von seynen gnaden abegescheiden, die an
* „von" h. H. ^ „fbnten'* fehlt In der hall. Handaohr. <^ die drei letzten Worte fehlen
in der haXL HandMhr^ ^'^ ^Bemert** h. H. « „den" fehlt In der hall. Handschr. f „nnd'* fehlt in
der hall. Handachv« c^ „rnder" h. H. ** „gearbeitet"' h. H. ' „gcfronwertlgk woren vom" h. H.
^ „geert'* h. H. 1 ,4en" m. H. "» „ni" h. H. ^ ,A»" h. H. o .^frigt" h. H. «* „her" fehlt
In der hidl. Handachr.
5
i Graf Ernst I. von Mansfeld aus der zweiten Linie, Sohn Günthers IL
t 1475), wurde 1456 auf der Universität Erfurt immatriculiert (Neue Mittheil. VI
l27) und regierte nach dem Tode des Vaters mit seinem Bruder, dem Grafen Al-
brecht DI., gemeinschaftlich. £r starb am 18. Juni 1486. (Erumhaar) Die Grafen
von Mansfeld und ihre Besitzungen S. 46.
3 Moriz von Schönau, Domherr zu Magdeburg und Licentiat, gehörte der
Gesandtschaft an, welche die p^tlidie Bestätigung der Wahl des Herzogs Ernst
zum Erzbischof von Magdeburg durchsetzte. Dr. I. 163.
8 Die Herrenmesse, ein um die Zeit des Mauritiusfestes (22. Sept.) in Ma^de-
hvarg abgehaltener Markt, kann bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgt werdeit,
Homnann, G^chichte der Stadt Magdeburg I. 403. Jan icke, Chroniken d. d.
Städte (Schöppenchronik) Bd. 7. S. 141. 222.
1475 October. 95
die andern yre gewergken za brengene and nff fritag (27. Oct) vor
mittage daromb zu sprechene and seynen'gnaden nach mittage antwort
Widder za sagene. Aber seynen gnaden ist za salchen gebrechen
nichts geantwort, sandem alles* aszfluchte gesacht mit mancherley
weisz des yot^ za seyne and bey yrer anbillichen regirang des tales
latter nach yrem willen za bleiben. Und alsz dann° anszer gnediger
h^re darin nichts an ach and sonderlich an awem geschickten hat
mögen erlangen, hat seynen gnaden and aach den erszamen rath be.
dangkty szo die gebrechen eynen gemeynen natz and sanderlich diszes
wirdigen stifts and der stat Halle anlangende weren, dasz sich seynen
gnaden nnd || aach dem rathe nicht fagen wolde, die ding szo zarin- BL 8^
n^^ nnd es bey salcher angebarlicher and anrechter regirang nnd
handelange des erlichen talgats bliben zu lasszen. Und seyne gnade
were mit dem erszamen rathe eyner regirang eynig warden, die got-
Itchy glichlich and rechtlich were, die seyne gnade and auch ;der er-
szame rath vor gote and eynem ydermanne wol bekant seyn wolden.
Die seihte regirang were na von dem erszamen rathe yren kampan,
die im rathe mit yn sitzen, und domach den andern, die von ach vom
tale, szo man verstehet, gesatzt sint, vorgehalden, aber sie betten der
nidit wollen ingehen, sandem sich darwidder gesatzt. Danunb and
aach anderer vorhandelang willen % an seyner gnaden and dem er-
szamen rathe begangen, bette sie der rath von annszers .gnedigen hem
ond aach yren wegen in gehorsam nnd straffe genomen^ nnd äff das
na' der tal in angeborlicher nnd nnredelicher regirang nicht blebe^
sonder nach notdorSt versorgt and verheget' warde, wolde seyne gnade
yn leszen laszen, wie seyne gnade ^ der regirang mit dem erszamen
rathe, aach innangen and gemeynheit eynig were, and begerte die
za hören.
Solliche regirang des tals in szo iu^ geynwertigkeit des raths,
nemlich Hans Seilen, Hans Hedderszenn, Hanszes Loabes and andere ge-
schickten von dem rathe, innangen and gemeynheit geleszen ist. Und
nach leszang der ordenange der regirang des tals hat anszer gnediger
herre darch em Bernden Becker, den alden cantzler, farder reden
lasszen, das die vom tale daramb sprechen and seynen gnaden ant-
wort geben wolden, ab sie die regirang des || tales, als seyne gnade 61.8**
mit dem rathe eynig und yn geleszen were, szo ingehen wolden, das
sie seynen gnaden daruff antwort geben wolden.
Darnff had Hans CzcSlner von der pfenner wegen eyn gespreche
gebeten and darnach von der pfenner wegen erzealt: sie hetten die
zcedel off die regirang des tals gebort. Na hetten sie yre bommeistere
nidit bey sich, auch die jhennen von yn, die sie vor seyne gnade
ndbist zum Nawenwergke geschickt hetten, yr wort zu haldene, die
weren na ym gehorsame des rats. Und haben seyne forstliche gnade
gebeten, den erszamen rath zo Halle vor sie za bittene, das sie die
• v^ADe" h. B. ^ ,.darv(nr** h. H. « ,^ das dann*^ h. H. ^ ,«a Bevmen** h. H. • „aa-
dw« vorii»nirinnge, wenen" b. H. ' „im" h. H. ir „verhetMi** b. H. ^ dteaa drei Wort* Mitea
fa d«r h»n. HaadMbr. * „in" fehlt in der haU. Handaobr.
96 Marcus l^)itt€iidorff*
usz den geboten und* widder yn yre hnszer komen lasszen wolden, sie
wolden gat vor sie seyn ond^ lip und gut vor sie setczen. Szo wolden
sie mit yn nmb die gelesene regimng sprechen, wolden auch gute
verfoger seyn, das sieh nach seyner fürstlichen gnaden beger gebarlich
solde gehalden werden.
Damff hat seyne gnade forder reden lasszen, seyne gnade hette
vil vleiszes der gebrechen halben angekart und anch^ yre geschickten
gntlich yermant, seynen gnaden handeis darin zu vergönnen und auch
zu rathen, das seyne gnade mochte zu den dingen komen und eyne
regirung machen, die vor eyn gemeyne bests seyn mochte. Und wie
sich der handel zum Nuenwergke begeben hette, hette seyne gnade
yerzceichen^ lasszen, und man solde yn den leszen, darusz sie wol
hören solden, wie gutlich es an yn gesucht were. Und ist darufi der
handel zum Nuenwergke geleszen. Damach hat Hans Hedderszen,
der aide rathszmeyster^, gered, sie betten die ding, wie der rath es
mit unszerm gnedigen hem eynig were, den sobenen, die bey yn im
BL9* rathe sitzen, || yorgehalden und on die regirung eygentlich erzealt und
sie rermand, szo sie da bie yn uff yre eyde for ejnen gemeynen nutz
der stat zu rathen sesszen, das sie des mit yn eynig seyn wolden, die
betten sich des geweygert und mit yn nicht wollen eynig seyn, sun-
dem die ding mit yn abgeslagen. Und szo sie dann glich yn geswo-
ren betten, eyn gemeyne bests zu rathen, und des nicht wolden in-
gehen, als unszer gnediger herre mit dem rathe were eyns wurden,
das eyn gemeyn bests were, szo betten sie widder yre eyde gethan,
und sie daramb und auch andere gebrechen, die unszer gnediger herre
und derrath hette (!),*" in gehorsam genomen. Damach sie dann auch die
andem, die von yn gekom und geschickt weren gewest, auch besant,
die ding vorgehalden, und szo sie des an yn auch nicht betten er-
langen mögen, auch in gehorsam genomen betten, und were noit ge-
west, sich darinn zu haldene, das solliche ordenunge der regimng des
tales nicht gestoppet wurde, szo es yn eynem gemeynen besten ge
schee.
Damff haben die pfenner nach gehabtem gespreche Nickel Eleptzk
reden lasszen, sie wüsten den handel wol zum Nuenwergke und auch
die zcedel, die geleszen were, yre geschickten betten sie das auch wol
b^cht, die wort auch, die Hans Waltheym gereth hette, die hette er
yon yrer aller wegen geredt, der gestunden sie ym und haben das zu
befesten alle ya gesagt und gebeten, die jhennen im gehorsam sitzende
geyn dem rathe zu yorbitten, das sie usz den geboten gelasszen wer-
den möchten^, und abs ye nicht geseyn mochte, der gefengnussz zu
• Hund*' fSahlt In der hall. Haiubebr. ^ „and'* fehlt in der luOL HandMhr. « ,,maV* fehlt
In der hall. Handaehr. ' ,*hette, 8. O. vonihen Uaten" h. H. • so in beiden Handachrlflen. ^ die
beiden totsten Worte fehlen in der magdebai«lichen Handaehrift.
1 Hans ▼. Hedderssen war schon 1462 Idltglled des engem Raths in letzter
Stelle und 1466 Meister im Rath. Im Jahre 1468 wurde er zmn ersten Male
Rathsmeister mid hat dieses Amt darauf 1471, 1474, 1477, 1480, 1483, 1486, 1489
und 1492 hekleidet.
1475 October. W
entliehtigen umb bekommernisz willen etzlioher franwen. Daraff ist
Widder gesaget, es were nach nicht za thane, die jhennen || usz den Bl.9^
geboten zu lasszen, sundem das sie antwort geben wolden, ab sie die
regirnng des tals, als jnnszer gnediger herre mit dem rath eyns were
und yn were geleszen, ingehen und dem szo nachgehen und thnn wol-
den , und das sie nach darumb sprechen und antwort daruff wolden
geben.
Nach gehabtem gespreche haben sie forder Nickel Kleptzk reden
lasszeui sie betten die zcedel der regirung des tals wol vernomen und
konden nicht anders gemergken, unnszer gnediger herre bette die ym
besten gemacht, dangkten des auch seynen fürstlichen gnaden. Sie
weren seyner gnade geholte, geswomne manne und underthannen , sie
wolden seynen gnaden gemne darinn gehorsam seyn und es gerne alszo
halden, als es seyne gnade mit dem erszamen rathe eyns und geleszen
were, und baten forder umb die jhennen im gehorszam und geboten
sitczen als vor. SoUichs haben ^ unszer gnediger herre und der rath
zu Halle szo an- und uffgenomen, und unszer gnediger herre hat den
rath für die jhennen in gefengnisz und gehorszam sitzen, fleiszig ge-
beten und ist mit dem rathe eyns wurden, ufffreitag (27.0ct.) darumb
seyne rethe ufis rathusz zu schicken, zu redene und zu handeine, das
die ynne sitczenden yn yre huszung komen mochten.
Uff den selbten freitag (27. Oct.) nach mittage hat unszer gnediger
herre Heinrichen von Amendorff und Vincentien Nuwemeister uffs
rathusz geschickt, darselbist sie mit dem rathe und den von Innungen
und gemeynheyt eynig wurden, Hansze Waltheym und Marcu^s Spiten-
dorff vor das erste umb der pfenner schätz und gelt zu fragene, dem
föo gesehen ist. Die beyde dann glich uszgesaget haben, ||das desBUlo*
geldes nicht über tnszent gülden were, szo sie globten; es were auch
nicht ym kästen zu sant Mauritz , sundern der eptischyn zu sant Jür-
gen yn vorwarung bracht und were yn eynem segkelyn und versigelt.
Marcus Spittendorff hat auch bekant, das er zu dem kästen eynen
slusszel bette, die andern drie slosszel betten die Vorsteher. Alszo ist
den selbten zweyen vorgehalden, wie die pfenner gemeynlich vor un-
szerm gnedigen hem gewest weren und betten seynen gnaden vordem
rathe zugesaget, das sie die ordenung, durch seyne gnade begriffen
und gemacht, gerne ingehen wolden, inmasszen hyr bevor, und sint ge-
fraget wurden, ab sie dem auch alszo thun wolden, das haben sie gut-
lich zugesaget.
Daruff ist yn yre gefengnisz yn yre huszer tag geben ^ darinn
zu bleiben und ane des raths willen darusz nicht zu komen, haben
auch globt, nichts vorzunemen adder sich zu bewerben yn schriffien
adder anders bynnen adder busszen der stat, das widder unszem gne.
digen hem, seyn stifft, auch den rath adder die stat Halle gesevn
mochte. Deszglichen haben die andern alle auch zugesagt, in die
• ,4iAbon solche«" h- H. *> «igegvn" h. H.
Ü^iehiehttq. 4. Pr. SftchMn. XI. 7
Od Marcos SplttendorE
ordenung des tals williglich zu gehne, und globt, yn yren haszem za
bliben und es halden, inmasszen obene von den zcwen bemrt ist
Uff sontag nach Symonis et Jude (29. Oct.) hat nnszer gnediger
herre Heynrichen von Amendorff und Yincentiam Nnwemeister nffs
rathnsz geyn Halle gesant nach mittage. Da haben die beyde mit-
sampt den geschickten achte vom rathe , Innungen und gemejrnheit ge-
schickt zcwene, nemlich Drewisze Siegel und Jacoff Wiszsagke zu
Marcus Spitendorff nach dem slusszel zu der pfenner kästen. Der seihte
Marcus hat den beyden den slusszel geantwort und auch gesaget, es
sey seyn wille wol, das die eptischyn zu sant Jürgen zu Glouch das
Bl. 10^ gelt, II das er or mit Mattis Koszelitz und Karle Dragkensteden geant-
wort habe, von sich gebe, wann unnszer gnediger herre und der rath
darnach schickten. Szo haben die achte obgnant zu stund auch ge-
schickt nach Casper Beckere und den gnanten* Koszelitz und Drag-
kensteten, von den sint yre sluszele geheischen und von yn begert,
mitte zu der gnanten^ eptischyn zu gehen und der zu sagen, das yr
wille sey, das die eptischen dasz gelt unszers gnedigen hem rethen<^
und den vom rathe von sich antworte und gebe, darin hat sich Casper
williglich geben, seynen slusszel geholet und ubergeantwort und ge-
saget, er könne nach wolle nicht widder unszem gnedigen hem und
den rath seyn, er wolle mitte zu der eptischyn gehen und gerne sagen,
das seyn wille sey, das sie dasz gelt von sich gebe. Aber Mattis
Koszelitz^ und Karle Dragkenstete haben sich des geweigert und yn
Yorgenomen, das sie es an die bommeister bringen wolden, die daiin
die gewergken alle zusampt vorbothen und darum b sprechen solden:
was yn Von den allen befoUen wurde , darnach wolden sie sich hal-
den. Sollich zusampne komen hat man nicht gönnen wollen, alszo
haben der rath umb Weigerung willen der slnsszell , und das sie nicht
mitte zu der eptischyn gehen wolden, die beyde yn gehorsam genomen^
und in die tymenitcze setczen lasszen.
Uff dinstag aller heilligen abent (31. Oct.) zceitlich«" frühe hat
unnszer gnediger herre Heynriche von Amendorff und er Herman
Wisszenbome^, den alden kammermeyster , uffs^ rathusz geschickt, do
der rath und die von innungen und gemeynheit Mattes Koszelitz und
Karle Dragkensteten, vorstehere des tals, vor die genanten < unszers
gnedigen hem rethe und sich komen han lasszen und an yn gemutet,
das gelt von der eptischyn zu holen und nffs rathusz zu bringene.
Haben die zcwene geantwort, sie wolden das gelt gerne holen, und
» ,^tten" h. H. ^ «^fntten'* h. H. « „vnsem g. b. reiche" b.H. ^ hier tchlieaBt der Sats
In der haU. Handachrift. ^ dlee Wort hat nnr die magd. Handsohrift. ^ „vff dem ratthaitse" haO.
Handeclirift. ir ,^ttea'* hall. Handachr.
1 Ein Martin Kosolitz (Köselitz) kommt 1445 als Meister im Kath vor,
gehörte 1448 dem engeren Rathe an, war 1450, 1458, 1465 Meister im Rath und
sass dazwischen 1455, 1463, 1468 im engem Rath.
2 Hermann Weissenborn tritt 1472 als erzbiBchöflicher Cämmerer in dem
bereits genannten Lehnsregister des £rzbischo& Johannes auf.
1475 November. 99
cUtsz sie na* || am sontage sich des geweigert betten, were davon ge- Bl. 11*
scheen, das yn die bornmeister befolen betten, sie solden nymande
offenbarn, wu das gelt were. AIszo bat der ratb yn zugescbickt
Drewis Siegel osz dem ratbe, der mit }ii zn Marcus Spitendorff and
Caspar Beckere mittevorstebem gegangen ist, von den zweyen willen
nnd^'volbort zu erlangene, das gelt zubolen und uffs ratbusz zubringen,
die dann alszo yren willen darzu gegeben und das yren mittvorstebem,
Mattesze Koszelitz und Karle Dragkensteten, befolen und yn macbt
geben baben. Daruff ist das gelt alszo gebolt und uffs ratbusz bracbt
und ubergeantwort und ist gewest yn eynnem lynen segkelyn, versigelt
mit Marcus Spittendorffs ingesigel , daseibist ist das segkeUn in ke-
genwertigkeit Mattisz Koszelitz und Karl Dragkensteten ^ geoffent und
gezcalt. Des ist gewest secbs bundert und dreyundvirzcig rinscbe
gülden, dreyundvirzcigstebalber bungeriscbe gülden 3, acbt gellerscbe
gülden, acbt engeliscbe nobeln^ und eyn stugke Silbers mit des ratbs
zceicben gezceicbent, geacbt uff drie marg, und eyn ingesigel der
cbeppen, das silbern ist. Da baben der ratb aucb die siusszel zum
kästen fuUent entpfangen, den kästen uffgeslosszen , das gelt und in-
gesigel mit dem segklyn darin gelegt. In dem selbten kästen ist nicbts
anders gewest, dann zcwene segke mit pfennigen, geacbt uff zcweybun-
dert aide scbog, und eyne zcedel, versigelt mit des ratbs ingesigel, in
vorzceiten uff regirung des tals gemacht. Der käste ist widder zuge-
slosszen, und der ratb bat die vier slusszele bebalden, und daruff hat
man die zcwene^ usz der temmenitze komen und yn yre huszer globen
lasszen, darusz nicht zu komen bisz zu ende der sache, und die dann
auch globt baben unnszers gnedigen hem des stiffts, des ratbs, auch
Innungen und gemeynheyt ergstes mit || Worten nach wercken nicht bi. 11 •»
zu tbune, auch keynerley brive derbalben von sich zu schriben.
Uff montag nach allerheilligen tage (6. Nov.) baben der ratb zu
Halle Blasius Holtzwert^ yren burger in die temenitze^ setzen lasszen
nmb Ursache willen, das er hynder dem ratbe beymlicb eynen brifi
von sich geyn Magdburg ^ anHeynrich Moller geschriben habe, in der
* „!m** b. H. ^ „w. n/' fehlen der hall. Handachr. <^ ».eissta^* m. H. „ecfeaten** h. H.
^ „Magdehiifv*' h. Handflchr.
1 Vgl Dr. n. (Gen. Tab. S. 30).
3 iSa ungarischer Gulden « 30 grosse Groschen, vgl. Bl. 113^.
^ Der englische Nobel, eine unserm früheren Ducaten äbnh'che Goldmünze, galt
später als Rechnun^smünze Va P^. Sterl. = 2 Thlr. 2 Gr. CJour.
* Mattis Eösehtz und Kurl Drackenstedt TS. 98) sind gemeint.
ö Blasius Holzwirth 1467 Vorsteher der Kirche zu St. Gertrud t 24. Nov.
15 IB. Die Familie kann in Halle bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts
ztirückverfojgt werden und erscheint besonders im An&nge des 15. Jährh im Rath -
Marquard H. 1402, Hans H. 1412. 1415. 1429 (Bornmeister); Jurge H. 1418. 1421
B; Coppe H. 1431 Bath, 1438 Rathsmeister. Hiernach sind Dr.*s Angaben H. Gen.
Tab. 66 zu berichtigen. Auch diese Familie gehörte zu den Pfilnnem.
® Das Ge&ngnis be£Euid sich jedenfalls im Rathause. Dreyhaupt bezeichnet die
Holzstube des späteren Rathauses als solches. In dasselbe wurden sonst schwere
Verlwechcr ! esetzt, Dr. I. 947; H. 512.
100 MamiB Spittendorff.
iming zcwiBchen dem rathe, innungen und gemeynheit und den pfen-
nern, des brives sich der rath angezcogen hat, das der widder unszem
gnedigai hem, den rath, die stat, Innungen und gemeynheit were; die
andere sache , das er uff den rath gesprochen nnd sie vorschimppfert*
bette, die stole^ wolden nif die bengke nnd tische stigen^, und andere
honiiche wort gereth bette. Des briifes geyn Magdbnrg^ hat er be-
kant und umb des Versprechens und verschimpfiren hat er gesagt , er
hette das gesaget, es^ weren aber ander, die des glich auch und yil
mehir gereth betten.
Uff domstag Theodori Martins (9. Nov.) 1475 ist unszer gnediger
herre zu Halle im closter zu sant Mauritz gewest, do dann bey seynen
gnaden gewest sint Hans Seile, rathszmeyster , Hans Hedderszen, Hans
Loub und vil des raths und von Innungen und gemeynheyt zu Halle.
Daselbst seyne gnade bey sich gehabt hat die hochgebornnen fursten,
hem SteffaU; pfaltzgraven bey Reynn, hertzogen in Beyern, hem Walde-
mar und hem Magnusze, fursten zu Anhalt, ^ hem Albrecht, graven
nnd hem zuMansäelt, und hemBrane, hem zuQuernffurt,^ emBemde
Becker, alden cantzler, Heynriche von Amendorff, Tile Enobel, Hansze
Eotzenn^ und andere seyne rethe und manne. Daselbst hat seyne
gnade vor sich lasszcn heischen Albrichten Schafisteten, Thomas Tu-
gaw und Heynrich Greven, bommeister und pfenner gemeyn zu Halle,
darbey der rath die, die in den geboten gewest sint, auch komen
Bl. 12* lasszen hat. Den seihten bommeistem undpfennem || hat seyne gnad
erzcelen laszen, er und der rath betten yn nuwelist*' eyne ordenunge
der regirnng des tals vorhalden lasszen und an on begert, darin zu
gehene, dem sie dann alszo gethan, und dasz ^ seynen gnaden und dem
rathe zugesagt,^ seyne gnade und der rath dasz auch angenomen bet-
ten. Nu funden seyne gnade und der rath, das sich von bommeistem,
scheppen und pfennem in vil stugken gar ungeborlich und unglichlieh
* „Tenehumpertt'* b. H. ^ „die itule vndt Tische wolten vff die bencke steigou" h. H.
• „MagdelraTg" b. U. ^ „m aber uüler, die des gleich! vndt viel ander mebr geredt betten"* h. H.
• .^newlicb" b. H. ' „feblt In der baU. Handacbrift. er „ingeeagt" b. H.
1 Wo die Stühle auf die Bänke steigen, wird bald sich Unglück zeigen, Wan-
der, Sprichwörter-Lexicon Bd. IV. S. 987.
2 «fedenÜBdls der weiter unten Bl. 95^ genannte Magnus yon Zerbst
* Brun XI. 1448-— 1496 der letzte Spross der edlen Herrn von Querfurt, mit
dessen Tode am 26. Febr. 1496 das Geschlecht ausstarb. Derselbe betheiligte sich
auch an dem Zuge der sächsischen Herzöge gegen Heiligenstadt, half Duderstadt
einnehmen und zog später mit gegen Nordhausen. YgL Spangenberg, Quem-
fürt. Chronica S. 430 ff.
^ Hans ▼. Kotze, geb. 1445, Sohn Hermanns v. E. (f 1475), ein Mitglied
der seit Jahrhunderten in und um Halle vorkommenden Familie, ward erzbischöflicher
Rath, Hofinarschall und Hofineister. Er erwarb als Pfandherr die Schlösser AI vens-
leben, Athenedeben und Schönebeck und erkaufte 1489 6r -Germersleben bei Hadmers-
leben mit seinen zugehörigen Besitzungen. Von ihm konnte ein Enkel rühmend hervor-
heben, dass er nur drei Mal voll gewesen sei. Er starb erst am 29. April 1585.
Dr. I. 178, 812, 938, H. 955: v. Mülverstedt, Ürkunden-Regesten zur Gesch. u.
^^r Herrn v. Kotze, Magdeburg 1866 S. 50 ff. S. 185, 201 ff. Stammtafel
I
1475 November. 101
gehalden were, das sich* nicht fugen wolde szo hingehen zu lasszen,
ond was die stagke weren^ darinn sich nngeborlich gehalden werct
die weren vorzceichent, und die solde man yn leszen, und das sie dann
antworten. Daroff yn die stagke geleszen sint und zu eyner vorcle-
rang des stn^ nff die yerslegere Intende ist yn yorgehalden, wie die
verslegere nehist off dem rathosze vor dem rathe yn geynwertigkeit
seyner gnaden rethe verslagen hetten, nnd darbey vorgehalden, wie die
seihten vorslegere darinn gar anglich wol bey 3 hnndert schog swert-
schog*^ za hoch verslagen hetten äff eyn koth eyn jhar za siedene, das
den hem des gats abegehen mäste and dem® gewergken zogynge.
Daraff haben nach langem gehalden gespreche die bommeister, schep.
pen and pfenner Hans Gzcolner^ reden lasszen, bittende yn des eyn be-
dengken za geben, sie wolden die stagke vorantworten als frome lathe»
ond das yn der schrifft^ copey mochten werden.
Hat annszergnediger herre and der rath reden lasszen, die schriffte
za gebene were nicht za thane , wann seyn gnade hette yn die stagke
gereythe^ zam Nawenwergke verzceichent geben , daraff sie antwort
geben solden han, als sie zagesagt hetten, das nicht gesehen were,
szewoBten die wol. Sandern ^ darza za antworten, han annszer gnediger
herre nnd der rath yn frist geben äff fritag (10 Nov.?) za achten || BL12^
Vormittage widder za sant Maaritz.
Die obgeschriben zcedeln, darin sich angebarlich gehalden ist,
sint himach verzceichent:
Disz sint annszer Johanszes, von gots gnaden ertzbischoves zu
Magdbarg etc., and rathmann, innangiszmeister, innangen and gemeyn-
heit zu Halle Sachen, schele^ and gebrechen, die wir za each bom-
meystem and den pfennem gemeyn za Halle haben* awerer vermeyn-
ten regirang halben des tals and solgatere za Halle S die y r ach darch
awer selbst vermesszenheit anderzcogen habt , darinn wir nu, als and
sich nnszer iglichem gebaret hat, gesehen and dar and offinbar gefun-
den han, yr salche gatter, die sanderliche gaben von gote dem al-
mechtigen nnd von ans gnanten ertzbischove za lehne rarende sint,
anrechtlich, anglichlich and angebarlich habt regiret, gehandelt und
.damitte gebaret, darinn yr awern eygen nutz abermeszlich and mit
onbilligkeyt gesacht und ach zugezcogen und damitte gerichet und
unns, unszerm stiffte und allen den geistlich und wertlich, die im tale
zu Halle guter von uns haben, merglich abegezcogen und das gemeyne
beste geswecht habt, inmasszen himach in diszen nachfolgenden
stogken dar uszgedruckt ist.
Zum ersten habt ir bommeystere undpfenner vier vorstehir jer-
lich uffgewurffen in schyne, das die die saltzbomnen und gutere ym
tale ordenlich und glichlich^ bestellen, verhegen und vorweszen solden,
• ».wen dM dchs'* . . . h. H. ^,,viigleieh tot sVs- Gizo. Sebwerttff." h. H. « „den** b. H.
^ „HuMn Watttheym" h. H. « „in der ichmn oopien mOchten" h. H. ' „geredt" h. H. f fehlt
tn der helL HftndKhrift. ^ ,^ehl^* h. H. * hier actaUeiet in der hall. Haadeefarlft der Text« «Uee
folgende bie snm Sohliue dee Sateee fehlt. ^ hier un Rande : Nota vnderxcogen idbet aloht Terantwt.
1 „fttehUch'* m. H.
102 Marcus Spittendortf.
das nicht anders, dann eyn scheyn und luth und nichts frnchtbarlichs
für das gemeine beste biszher in sich habende gewest ist. Nu zcwi-
velt uns nicht, yr wysszet wol, das wir yn der irrunge, zcwyschen dem
Bl. 13* rathe, innungen || und gemeynheit zu Halle eyn teils und nch'^ des
andern teils entstanden, vil yliszes angekart und grossze muhe und
arbeit gehabt haben, das nch dann nnwelichst hir zu sant Mauritz
dar Yorgehalden ist, darselbist wir und auch der rath uch vorgehaldcn
haben eynne ordenunge, wie nu^ der tal und saltzwerg forder regirt
sal werden, die nch yorgehalden und dar geleszen ist wurden, und ist
auch begert, darinn zu gehne und des antwort zu gebene, ab yr da-
rinn gehen und die alszo halden woldet adder nicht. Daruff ir ant-
wort geben habt, ir mergtet, was hirinn yorgenomen were, das were
ym besten gescheen, woldet auch darinn gehorsam seyn und es alszo
halden, als wir und der rath des eyns gewnrden weren. Damff hat
der rath die jhennen, die in behdtnissze und yn geboten gewest sint,
uns zu willen in yre huszere geweyszet bisz zu usztrage der Sachen.
Die seihten sich dann auch yorwillet haben, was wir und der rath in
der regirunge des tales yorgenomen haben, das solle yr wiUe auch
seyn; und szo wir nu^ mitsampt dem rathe usz den gebrechen der re-
girung des tales gehandelt haben, wirt offenbar und dar gefunden,
das yr pfenner durch euer bommeister, scheppen, yorsteher und auch
yerslegere gantz ungeburlich, ungetrulich und unglichlich regiret, ge-
handelt und gethan habt Wann^ yr bommeister und scheppen habt
es mit den yier yorstehem nicht gehalden, als sich geburet, die^ die
fronesole \ amptsole, und was yr ampt angehöret, ordenlich und glich-
lieh solden bestatet, yerheget und yerweszet haben, das aber nicht ge-
scheen ist, wann es haben die seihten yorsteher nach uwerm der bor-
meister und scheppen willen zu yil usz den bomnen fronen lasszen, das
sie dann szo yil und manchfaldig gemacht han, das man wenig zu
hern guthe zu zcihene' hat komen können; die seihte fronesole und
amptsole auch nicht glichlich bestatet, sundem yon den, die die
obirsten under uch und gefrundet gewest sint, sich zugeslagen ist
wurden; die seihte fronesole und amptsole auch offte nicht bezcalt ge-
nomen und hie den, die sie yersoten han, stehende bieben ist, aber
Bl. 13^ nicht deste weniger || andere fronesole gezcogen, damitte nicht alleyne
des tals notdorfft bestalt und gehalden ist, sundem yil ubermessziger
und köstlicher essen dayon gemacht sint, und die guter szo mit yil
unredelicher« koste und zcerunge besweret sint wurden. Szo wollen
wir und der rath uch auch nicht yerwysszen, yr sammelt und sli^et
uch zu eynen gemeynen schätz und gelt, dayon auch, als wir halden,
das gelt, busszen die stat bey die eptischynn zu Glouch gebracht^ her-
komen sey, das ir alles yon dem gemeynen guthe nemet, und den^,
die eygen guter im tale haben, abegehen musz. Szo berechenen die
• „ÄUch" b. H. »» „im** h. H. c „ime" h. H. ^ ,,6ami** h. H. • „dw" h. H. ' „gOme"
h. H. « „veredtlicber" h. H. ^ „die ' h. H.
^ Die Fronsole ist also nicht erst 1583 verordnet worden, Hondorff S.24(Dr.I.)
1475 NoTember. 103
vier vorstehere alles*, das za yrem ampte gehöret, auch nicht anders,
dann^ nnder ach selbst und sollicher weisze, das uwer wenig ist, die
solehe rechinschaflft verstehen adder vememen können ^ Danimb heische^
wir and der rath von 'bommeistem und scheppen, den vier Vorstehern
and aach ach^ pfennem gemeyn von den vergangen jaren rechin-
schafit zn than and ans and dem rathe deszhalben register aberzaant-
worten. Erfindet sich dann aszgethanner rechinschaffl, das mit fronen
and aach affiiame and aszgabe billich and gebarlich gehandelt sey^
< wollen wir and^ der rath es, szovil es der* rechinschsät betrifft, dar-
bey bliben laszen. Wa aber anders and angebarlich gehandelt and
gethan were, behalden wir ans mitsampt dem rathe hirinn anszer straffe.
Zam andern male haldet^ yr bommeister, scheppen and pfenner
ach angebarlich^ der vier versleger halben, an dem ans, dem rate
der stat, allen, die gat im tale haben, and dem gemeynen besten grosz
macht belegen ist, darza wol redeliche, frome menre gekoren and ge-
satczt solden werden, als vor alder gewest ist, die anns and anszer stat
Halle eythafftig wem, das aber nicht geschiet, sandern aszwendige,
arme knechte darza setczet, die versiahen masszen nach awerm willen
and ach ^ za anglichem and anredelichem gewinste ° and den hem des
gates za grosszem abegange. Nemlich lasszet yr sie den kotzcynsz
offs tearste nidi H bey fanff'andvirzcig galden ^ hoch, szo etlich gat mit dem
kothei^ aszthan, versiahen, das anglich and schedelich ist, wann sie BLU*
solden nach den siechten cothen versiahen, da** nicht gat mitte weg
gethan wirdet, das dann kaame des jhares nff* zwelffe adder fanffzcehen
galden loafen wolde. SoUichs den, die sieden, eyn grosszer zagang,
and den, die äff yre aszloaffte yrer'^ pfannen sitzen, eyn grosszer abe-
trag and schade and eynne vemichtigange des solguts ist. Ir lasszet
aach mehir holtzes za eynem wergke versiahen, dann darza vorbrant*
wirdet, wann nawelichst habt^ ir zam wergke nahendehalb schog
holtzes versiahen lasszen, and men bereittet gemeynlich eyn werg mit
soben schog holtzes. Szo lasszet yr aach wirgkerlon, saltsdiorbe, besen,
schaffein, farwe, swengkebier, pfanhagken, sogboame, stegkyszen,
pfannenslet and oseln aszzazcihen and wegzufaren za hoch
verslahen, das alles ach za and^ dem solguthe abegehit. Szo
haben aach die verslegere nehst'' äff dem rathasze vor dem rathe
in geynwertigkeit anszer rethe offenbar gesagt, sie weren awer knechte
und mästen verslahen, wy yr weidet. Szo lasszet yr auch die versle-
gere nicht achtange haben äff den kauff des fearwergks, and ab das
fearwergk za gezceiten^ wolfeile ist, lasszet ir sie' glichewol nicht
darnach, sandern nach dem tearsten kouffey des holtzes, der zavom
gewest ist, verslahen. Ir orloabt aach za gezceiten ■ eynen adder
^ Dm erste Wort de« Satzes fehlt In der h. H. ^ fehlt In der h. H. « «»mögen" h. H. ^ ,»so
helseben" h. H. • ,^en" h. H. f fehlt In der halL Handschrift, f „so" h. H. ^ „auch" h. H
* ,/II«" h. H. ^ „habet" h. H. * hier am Bande: „vier verslegere". » ,^ach" h. H. » „m-
gkichen yuAi vnredUichen gewynsten" h. H. « ,^LII f." h. H. P „den ketten" h. H. <l „da-
idH nSeht gaU wtrdt wegk gethan" h. H. ' „vier" h. H. " „verbrancht" h. H. ' „habt" in
der halL Handsehr. hinder laoen. *> „aneh an vndt" h. H. ^ „neohsten" h. H. ^ „selten" h. B.
* fisle" fdüt in der hau. Haadschrft ^ ,^eaifsn^ h. H. ■ „selten", auch welter unten so b. B.
104 Marcus Spittendorff.
zcwene versiegere*, nnd denn wirdet nicht verslagen, und die sole
blibet szo bestehen zu gezceiten eyn halb jar und^ zu gezceiten weni-
ger adder mehir, in dem ir dem guthe und gemeynen besten alles®
abezeihet und neh damitte riechet. Sollichen tiwern ungotlichen, un-
glichen, untruwelichen^ und ungeburlichen handel und that*' heischen'
wir mitsampt dem rathe von uch verbusszet und yerwandelt.
Zum dritten male habtir bommeister, scheppen und pfenner uch
Bl. 14^ ungebnrlich ^ in dem, dasz yr unglich saltz habt sieden || lasszen»
das davon znkompt, dasz yr nicht glich habt giesszen lasszen, das
dann unbillich und schedelich ist Wann yr wisszet wol, das man da-
ruff gud uflfsehen haben und bestellen solde, das das saltz glich geso-
ten wurde, damitte dann die geste, die das saltz hir zu Halle holen,
groszlich beschedigt werden. Szo habt yr auch umb der jhennen wil-
len, die cleynne saltz sieden lasszen, ufißie kaltleger gemacht, das ge-
meynlich mehir umb der riechen und gefrundten, dann umb der unge-
frundten und armen willen geschiet. Dann^ muszder tal unddasguth
alles legen, bisz das die yr cleynne saltz auch yerkault haben, damitte
werden dann die geste gedrenget, das cleynne saltz zu ladene. Da-
von komet auch, das die geste die stat Halle nmb£Eu*en, dasz nicht
alleynne schade der geste, sundem auch eyn schade ist unnszer der
gantzen stat, aller der, die gud ym tale haben, und ist auch widder
das gemeynne beste. Sollichen uwem ungotlichen, unrechtlichen und
ungeburlichen handel und that heischen wir und der rath von uch auch
verbuszt und verwandelt.
Zum virden male dasz yr bommeister und scheppen im tale das
saltz ^ in langen jaren nicht besehen^ nach gemesszen habt, des^ yr
zu thun pflichtig seyt, dasz yr umb uwerer unduwerermittegewergken
eygens nutzes °^ willen auch°^gelasszen habt, davon <> auch das gemeyne
beste und sunderlich die fiirluthe, die saltz hir zu Halle holen, merg-
lich beswert und beschedigt sint. Sollichs heischen wir mitsampt dem
rathe auch vorwandelt und vorbuszt.
Zum funfften male habt yr bommeister und scheppen im tale
uch in Setzungen des saltzes ungeburlich und unglichlich gehalden in
dem, das yr das saltz szo thewre setzet, das die geste und furluthe
Bl. 15 • nicht wol zukommen können, und || werden damitte gedrungen uszzuspan-
nen adder ander saltzwergk zu suchen. ^ Tr habt nauwe'^ achtunge uff
dasz feurwergk, wann das ichts * theure ist, aber wenige ader kleynne
achtungS wann das feuerwergk wolfeile ist. Und szo sichs uffte be-
gibt, das das ieurwergk guts und wolfeils kouffs ist, dennach blibet
yr uff dem theuren kauffe des saltzes, schicket es dann auch alszo,
das die sole glichwol wenig adder nichts uffslahe. Das ufflahen der
sole yr damitte gedempffet, das yr der versleger eynteyls orloubet,
• ,,Tonclilagen" h. H. >> fehlt In der haU. Handflohrlft. « ,,^e" tuH. ^ „nnewShnUeheii**
b. H. « ,,itete" h. H. <* «^udsohtinffk" h. H. K am Rande „vngleleh Saltz" m. H. >* ,4en" b. H.
* am Rande : ,3altB nicht gemeuEenn" m. H. ^ ,,beechln" h. H. ^ udat" h. H. ™ ,,dat Ir rmb
eoers eygens vndt mlttgewerckan nutses" h. H. ^ „nachgebuaen** h. H. ® „Dammb" h. H. P am
Bande: ..Setzungk dee Satses'* m. H. 4 Die Worte yon H«dder^* an fehlen In der haU. HandaohrifL
r ..oene'* (!) h. H. • „itx'* b. H. *■ ,^ütm weniger aohtonge vndt thnn*' h. H.
1475 November. 105
dann musz nicht verslagen werden, und die sole mnsz dann ungehoet
bliben, und lasszet die dann nicht anders off den sonnabint schriben
dann als sie die woche znvom hat gegnlden, yr lasszet auch die ver. .
Bieger in stetlicher forchte sitzen, szo* sie ach zn gefallen nicht ver.
gingen, das sie dann entsatczt wurden, damitte yr ach merglichen nutz
zoflkhet and davon riechet, damitte die furluthe, die unszer stat Halle^
suchen, nbersatczt werden, and allen den, die gater im tale haben and
off yre oszloafEte sitczen , merglich an yren aszloafiten abegezcogen,
auch anszer and annszer stat Halle gemeyne bests groszlich geswecht
wurdet ^ Solliche untruwe und anrechtliche und ungeburliche hendele'
and thete heischen wir auch mitsampt« dem rathe von uch verwandelt
mid verbust^ Hierauff ist unser und des raths zu Halle ernste bege-
roDge, das euer iglicher umb obgenante euere ungöttliche, ungetreu-
liehe, ungeburliche handel und thete bynnen den nechsten acht tagen
sich mit uns und dem rathe vortraget. Wan wurde iemandt unter euch
80 törstig , frevelich und vermessen sein und dem also nicht thun, den
wollen wir mitsampt dem rathe straffen an leib und gutte.
II <Uff freitag sent Hertens abent (10. Nov.) zu achten hatunnszer bi. 17*
gnädiger herre von Magdburg nach gestrigem abescheide sich widder
geyn Halle ins closter zu sent Mauritz geftiget und hat bey sich ge-
habt die hochgebomnen fursten hem Steffan, pftdtzgraven bey Reyn^»
hertzog in Beyern, hem Waldemam und< hem Magnuszen, forsten zu
Anhalt, hem Albrechten, gruven und hem zu Manszfelt, und hem Bran,
hem^ zu Quemfiurt, em Bemde Becker, alden cantzler, Heynriche von
Amendorff, Tile Knobeln, Hans Eotzenn und ander seyne rethe und
manne mehir. Daseibist sind vor seine gnade widder^ komen vom
rathe Hans Seile, Hans Hedderszen, Hans Loub und andere des raths
obgerurt und die pfenner. Daseibist hat Hans Czolner verzcalt, alsze
sie gesterae von seynen gnaden abegescheyden weren, als hüte widder
vor seyne gnade zu komen und zu den stugken und gebrechen, die
seyne gnade gesteme verzcelen lasszen hette, zu antworten, bethen sie
seyne gnade und auch den erszamen rath, ab sie vermochten Hansze
Waltheym yr wort zu redene, das seyne gnade und der rath ym das
gönnen wolden ungeverlich zu thune. So wolden sie sulche stugke
verantworten als frome luthe. Damff hat unszer gnediger herre und
der rat antwort geben, man hette Hansze Waltheym und die andem,
m den geboten seynde, zu yn komen lasszen, uff das sie desto genug,
lieber mochten geantworten, und wolden Hansze Waltheym gunnen, yr
wort zu reden, und das sie wolden gelymplich lasszen reden. Dar-
nach sint die bommeister obgnant mit den pfennem gemeyn vor nn-
szera gnedigen hem und den rath komen, und Hans Waltheym hat ver-
zcdt» , syne gnade hette gesteme funff gebreche || in der regirung des Bl. 17^
•■ «fetter furehte, ao" h. H. >> fehlt In der haU. Himdaehrlft. « „beMbwerett wlrdt" b. H.
* „HMfilmtg»*' h. H. • ..initt*' h. H. <" hier ichlleist dlemr Thefl der Handachrlft und twmr nH
der NotU anter der letzten Zelle der Seite: Verclemng dM su hoch venlagenn ist. ^ hier befftant
die magdeb. Handiehrift wider Bl. 17*. *» ,^tc. herm Waldemar" h. H. ^ fohft in der han.HiMtebf
* Mut In der halL HaadMhr. ^ ,/iirder** h. B. "* „dM** h. H.
1<M Marcus Spittendorff.
tals yn farhalden and ieszen lasszen. Nu weren yn von seynen gna-
den im dosier' zum Nuwenwergke etliche gebreche in eyner zcedeln
verzceichent ubergeantwort, wolden sie gerne wysszen, zu welchen ge-
brechen sie antworten solden.
Darnff hat nnszer gnediger herre yn sagen lasszen, die gebrecheoi
die yn gesteme furgehalten weren, das wem die selbten gebrechen,
die yn zum Nuwenwergke verzceichent ubergeantwort weren, und be-
treffen alles die regirnng des tals und betten die vorlangist gewogt
nnd wüsten die auch nach wol. Sandern als yn die gebrechen gestern
vorgehalden weren, die weren derer und eygentlicher oszgedrugktL
davon mochten sie zu den^ antworten, die solden yn auch<^ szo vil und
offte yn noit were, geleszen werden. Daruff hat Hans Waltheym for.
der geret, die gebrechen weren sie hoch betreffinde*^ und langiten yn
an sele, ere, lip und gut, und der gebreche were fast, und betten auch
fast stugke in sich. ^ wolden sie gerne gnuglich darza antworten}
so betten sie der zceif" nicht wol alle behalden, so weren sie auch
von kurtzer gedechtnisz. Davon szo bethen sie seyne gnade und auch
den rath, das ^ yn die gebreche , eyn gebreche nach dem andern, ge-
leszen mochten werden, und das eyn zum ersten vorgenomen wunle
nnd darnach eyn ander, nnd das in itzlichen gebreche, szo vil stugke
der in sich bette , eyn stugke nach dem andern geleszen wurde , nnd
dann pausiret, daruff sie dann antworten wolden. Und szo sollich
stugke verantwort were, das dann forder geleszen wurdet und^ dann
BL 18* so forder bisz zu ende eyns gebrechens nach dem || andern. Wan sie
hofften und zcwivelten auch nicht, sie wolden zu den gebrechen allen
antworten als frome luthe. Und wue seyne gnade und den rath wurde
bedungken, das sie nicht gnuglich antworten, wolden sie forder ant-
worten. Sollichs ist^ von unszerm gncdigen hem und dem rathe yn
alszo zugegeben, und'' darauff der erste gebreche umb die vier ver-
slegere vorgenomen und angehaben zu lesene an dem ende und an
den Worten : „wann es haben die selbten Vorsteher nach uwerm der
bommeister und scheppen willen zu vil usz den bomnen fronen las-
szen, das sie dann szo vil und manchfaldig'** etc.
Uff den gebrech hat Hans Waltheym von der pfenner wegen ge-
antwort, es habe umb die Vorsteher die gestalt, das die bommeister
und scheppen kieszen zcwene Vorsteher usz den scheppen, und die ge-
wergken kyeszen zcwene usz yn, die selbten musszen zu yrem ampte
harte eyde thun, das sie yr ampt getrawelich verbegen wollen. Dies-
sdbte nemen die fronesole nff und bestaten die und halden davon des
tals noit. Was dann alszo gefronet und was davon uszgeben wirdet
in des tals noit an allen stugken, der vile ist, schribet der bomschri-
ber yn eyn register und thut davon rechinschafft vor bommeistem,
scheppen und gewergken, und wisten ^ nicht eynen zcober adder eynen
* am Rande: Bekennen die gebreche Toncelehent vbirgegeben. ^ f»djtta*' h. H. « Mut in
der ball. Handeohr. ^ ,^ hoch hetreffen'* h. H. • ,^tuoke" h. H. <" die haU. Haodaehrifl hat hier
noch ,^**. v„^ndt sie Anttwortten möchten" h.H. ^ „Tndtdat" h.H. ^ ,M Um'' h. H. k ,,004'*
fehlt in der balL HandMhr. ^ „au viel mannlchfaltiglL*' h. H. » „wntten Jhe*' h. H.
1475 November. 107
troppen sole, der Id yren smiderlicheii notz kome. Das die fronescde
sich aaeh von* den obirsten mgeslagen wurde, da were ym^ nicht von
wiazUch, sundeni er sagte vor sich, er hette die zceit, die er gesoten
bette, der gerenthe am wenigsten gehabt Meynte andi nicht andei&
die YCNTStelur nemen die sole bezcalt, und wnste^ auch nicht, das die*
bey II ymande ninbezcait stehene blebe. Es wurden anc^ etzüche BL 18^
esszen and coUatien gemacht, die geschegen, als* vor alder gewest
were, und hofften nicht obirmesszig.
Als seyne gnade und der rath heischen von den vorgangen jaren
rechenschafft, alsze erboten sie sich zn soUicher rechinschafit nnd
wem' darzn willig, und der bomschriber solde die thnn, wann man
die haben wolde. Umb das gelt, bnsszen die stat bie die ebtischyn
zn Glonch ^ bracht, hette es die gestalt, wer eyn pfenner werden wolde»
der moste achtzig gülden geben, der reichte man virzoig dem rathe
ii£b rathnsz, die andern virzigk behalden sie, davon mOchten sie yn',
yren wibem und kyndem esszen machen^ nach lote der wilkor^. Sol-
lieh gelt betten sie na etzliche jhar gesammelt, ab sichs begebe, das
^^ yrgent hynzu tagen ^ schicken solden, das sie nicht szohyn loogen,
sondern aoch was darzo geschickt wem and was danro betten , dasz
were na ^ nicht ein grosz gelt, and meyot^ das nicht ober achthondert
golden were and villicht ehir darander.
Uff solche erzcdonge haben annszer gnediger herre ond der rath
zo der rechinschafft eynen tag emant off* den nehsten dinstag darnach
(14. Nov.) xdb rathasz zo Halle, darzo annszer gnediger herre seyne
rethe schicken wolde, ond das die der bomschriber nicht alleyne thon, son.
dem sie mitte darbey, bommeyster ond Vorsteher, die des zo thon
betten"^, schicken solden, worde'' sich dann osz der rechinschafit fin-
den, das geborlich gehandelt ond gethan wurde, blebe es wol darbie.
Aber der rath hat reden lasszen || der gerenthe halber. Es were Bl. 10*
vor eynem jhare vor onszerm gnedigen herrn off dem rathosze zo
Halle zogesagt, das nymant mehir gerenthe haben solde, dann zwey.
Aber es were szo nicht gehalden worden^ , sondem die obersten betten
die besten ond meysten gerenthe gehabt , sie wosten aoch wol , das
etliche arme gesellen ander yn^ von yren gerenthen gedrangen we-
ren'
Damach ist der gebrech amb die vier" verslegere gelesszen wor-
* ,4Uieh nn den** h. H. ^ „inen^* h. H. ^ ,^nden, wen die lotüe wer besalu. Vndt
wiston'* - h. H. ^ ,^" h, H. • ,^e« «1** h. H. ' „wmron" h. H. » „machen ile Ihren" h.
Budaehr. ^ fehlt in der hall. Handschrift, ^ „tage" h. H. ^ nime" h. H. 1 ,,meinte" h. H.
■ .Jiaben'' h. B. » ,,wnnlen'* h. H. '> fehlt in der hall. Handaohr. P itaU „nnder yn'* hat die
hau. Handachrift „wurden". ^ fehlt in der haU. Handachr. ' „die voraohlcger" h. H.
^ Aebtirain des Jnngfrauenklosters zu St. (Georgen in Glaucha war damals nach
Dr. L 808 Clara Studens.
2 Vgl. hierüber Neue Mitth. I^ S. 84 . . . „des sollen die bommeiBtere seoh-
ezig gülden dem rathe dar?on reichen und gebin^ das selbige gelt sal der rath
keren in den gemeynen nutcz, und von den andim czwenczig gülden mögen sio
oren gewerken essin von machen, so forderst sie können und mögen."
108 Marcus Spittendorff.
den. Daniff hat Hans Waltheym geret, umb die verslegere bette es
die gestalt, dasz* die bornmeister und scbeppen etc. setczen darzu, wne
sie die best^ krigen konden, nnd konden sie burger darzu bekomen,
sie wolden die° gerne darzu nemen. Wann sie aber der nicht geha-
ben konden, musten sie nszwendige und nemen, wen sie konden. Sie
bilden yr auch^ nicht darza, yn zu vorslahene zn onglichem und an-
redelichem gewynste, sundem wann sie nffgenomen wurden, mosten sie
zn yrem ampte harte eyde thun, das sie den hem recht than wolden,
den gewergken recht thun wolden und den knechten recht thun. Sie
betten yr auch nicht darzu gehalden^, das sie nach yrem willen ver-
slahen solden. Sie haben auch uff die zcedil der verclerung, das' un-
billich' und zu hoch yerslagen were an holtze, kothzcynsze und andern
stugken nach luthe der geleszen zcedeln, das in eynem kothede8.)are8,
szo man drisszig wochen und die woche 46 werg sSthe, das in eynem
kothe uff zweyhundert und 59 ^ alt schog lauffen solde, reden lasszen^
yn were von sollichem zu* hoen verslahen nicht wysszentlich: das vor-
fil. 19^ slahen || stunde bey den verslegem, sie betten sie nicht geheisszen
zu hoch adder alszo zu yerslahene. Hetten sie auch gesagt, sie wem
yre^ knechte und musten nach yrem willen verslahen, darane hetten
sie zu mylde bericht Mochten sie doch wol vor die thoer und yn die
gasszen gehen und hetten gute achtung uff den kauff des fenrwergks.
Mochten sie doch auch wol kothe zu sich nemen und etliche werg sie-
den und darnach verslahen. Sie meynten auch nicht, das es szo hoch
uff 2Ö0 aide schog louffen solde, wann yr eyn liessze sich wol an 150
alden schocken oder weniger an seynem sieden eyn gantz jhar genü-
gen , und was hiran seyn mochte, were ane yre bewust , das sie sag-
ten bey den eyden, die sie seynen gnaden und dem rathe gethan
hetten.
Damach ist der dritte gebrech umb dasz unglich saltzlsieden ge-
lesszen wurden. Daruff hat Hans Waltheym gereth , es were an yn
nach yn yrer^ macht nicht, wann sie konden die wirgker im tale dar.
zu nicht brengen. Auch szo were es nicht wol zu thune, wann es ge-
fiele"^ yn eynem kothe besszer saltz, dann im andern, die kaltleger qwe-
men offte davon zu, das man vil saltzes stehne bette, auch das man
bewielen" die folge mit dem feuerwergke nicht hatte; sie weren auch
der wirgker darzu nicht mechtig, wann sie hetten yn vor etlicher zceit
etlich gebot gethan des siedensz halben, da hetten sie alle orloub ge-
nomen und den tal stehen lasszen.
Daruff ist vom rathe <> gereth wurden, das unglich saltz sieden qwe-
me am meisten zu von dem^ unglich giesszen, und von dem unglich
BL 20* giesszen qweme dann das kleynne saltz, || und das kleynne saltz
söthen gemeynlich mehir die obirsten und"* riechen, dann die armen,
* tthXi ta der halL Handaohr. ^ »,wo sie die betten" h. IL ^ ,^e" h H. ^ «notwendige
nemea , waa de zwingen ir anch" h. H. « ,,dar tu halten*' h. H. ' ,4m" h. H. ff ..vnbiUielM"*
h. H. »» ^Vm** h. H. * felüt in der hall. Hwidtclir. k „yrer" m. H. » ,,winer** h. H. m
,4tele" h. H. » Mbinreylen" h. H. » „thale" h. H. P fehlt In der hall. Bandiohr.
mehr Tndt die'* b. U. <i »»Oberst^
1475 November. 109
mMl dann worden kaltleger gemacht, bisz das die yr deyne saltz auch
verkonffi; betten. Das die wireker orloub genomen betten, das were
qme andere sacbe gewest, das sie uff eyde betten sollen sieden, des
sie nicbt betten tbun wollen, sondern die wireker betten sieb erbotben,
sie wolden die sole von den jnngkern geantwort nennen und giesssen
zum* wergke, szo yil yn befoblen wurde ^, und yn die sole berecben,
wurde dann den jungkem an der sole was feien adder gebreeben, wol-
den sie yn bezealen, des betten sieb die wirgker abuso erbotben. Der
rath bat aueb furder gesagt, sie betten sieb auff die zceit erboten,
wem yn die wirgker ungehorsam und wolden es nieht balden, als ge-
barlich were, sie^ wolden yn bebulffen seyn, sie gehorsam zu machen,
das tete der rath nach wol, wann sie darumb ersucht wurden.
Hat Hans Waltbeym forder daruff gered, es were alszo, der rath
bette sich des doczumal erbotben, sie nemen das auch nach an, ab yn die
knecdite im tale ungehorsam wurden, das yn der rath dann bebulffen
were.
Uff das virde stugke des gebrechs, das das saltz von^ bornmei-
Stern und scheppen nicht besehen nach gemesszen wurde etc., daruff
hat Hans Waltbeym geredt, es were vor etlicher zceit ye gemesszen
worden, aber yn etlicher zceit mochte es nicht gesehen seyn. Mochte
anch davon wol nacbbleben seyn , das es villichte die wii^ker in den
kothen nicbt gerne mochten haben dulden wollen, so auch in eym
kothe besser saltz gefile, dann im andern. || Ist von des raths wegen Bl 20^
daruff gereth, es mochte bey vier jaren das saltz eyns gemesszen seyn,
aber zuvom viUicht in 20 adder 30 jaren nicbt, were auch seder dem
mal nicht mehir gemesszen wurden.
Darnach ist der funffte gebreche gelesen wurden, umb das das
saltz zu theare gesatzt wurde. Das saltz wurde gesatzt, nachdem die
Yorslegere verslugen, wann yn geburte<» uff den kouff des feurwergks
achtung zu haben und darnach zu vorslabene; so wurde dasz schog
boltz anch gantz geringe und cleynne gespalden und gehouwen, so
das man nu mehir schog holtzes zu eynem wergke haben muste, dann
yn' vorzceiten wol gewest were. Hans Waltbeym ^ bat auch geyn
Heynriche von Amendorff gereth, wie er vor etzlicben jaren mit ym
omb soUich deyne boltz, das dotzumal*^ grave Jurge von Anhalt slahen
lasszen*, uff eynem tage mit ym davon gehandelt bette, das soUichs
eynen grosszen schaden uff sich bette.
Daruff hat Heynrich von Amendorff widder gesagt ^ er zcwivelte
nicht, er wüste wol, was er ym widder daruff gesagt bette, nemlicb
die gebure' brechten das boltz zu margkte, do stunde es vor ougen,
nnd hette wol zu sehen, was darane were, und were das boltz clejmne,
es wurde ym darnach abgekaufft, und muste es wol darnach kauffs
geben.
• ^n einem*' h. H. »» „wirdt" h. H. « „So" m. H. •* „v. den" h. H. • .^horte" h. H.
' MOt in der hall. Handaehr. « „HaU WalUhetin anch" h. H. " „xu dem mahl" h. H. * „whlan
tastt liMen" h. H. ^ ,j|eaatworttet" h. H. 1 „der baner brechte" h. H.
110 Marcos ^ittendorff.
Der rath hat auch reden lasszen, der rath qweme davon in ge-
rächte, ab zu gezceiten das feurwerg wol gnts kanffs were, szo bie-
ben sie glichwol nff dem theuren kaufiTe des saltzes stehne, davon
wurde der rath in andern landen bemchtiget, dasz der rath keyn nfif-
sehen daraff tete , und wann das fenrwergk wolfeile were , solde man
Bl. 21 * dem saltze auch was abesetzen, wann das feurwcrgk || nfisinge, szo wurde*
das saltz wol hocher gesatzt, wann aber das feurwerg nicht stege
und wolfeyle wurde, so bieben sie gleichwol bie dem uffstigen und
geben das saltz gliche theure.
Nach sollichen antworten und auch inreden obgerurt haben unszer
gnediger herre und der rath eynen abescheit gemacht, das uff dinstag
(14. Nov.) die rechenung uff dem rathusze gehört solde werden , und
nach der verhorung und ubersehunge^ szo wolde seyne gnade und der
rath yn furder yre meynungk«' zu vorstehne geben.
Damach hat unszer gnediger herre durch em Bernden, den alden
cantzler, reden lasszen geyn bommeistem und pfennem gemeyn in
sullicher form:^ erszamen, lieben frunde, — als der zcedel himach
uszwieszet, — euch lieben frunde,® komet unszerm gnedigen hem vor,
wie yr seyne gnade zu reden setczen und sagen sollet, seyne gnade
solle uch grossze verkurtzunge thun , uch auch^ wollen brechen uwer
altherkomen und privilegie, wie die wort mögen ergangen seyn. Da-
rauff heist seyne gnade sagen, das yr ym ungutlichen daran thnt,
syne gnade wolde uch adder ymande ungeme^ verkurtzunge thunader
uwer privilegia, die yr von synen vorfam, ertzbischoffen^ und capittel,
hettet, brechen, wann seyne gnade lenger dann^ vor eynem jare uch
vermant hat, ab ir privilegie hettet, die vorzulegene; es ist auch vor
seinen gnaden lenger dann vor einem iare durch Benedictus Pulken ^
seligen, dotzumal uwem bommeister, uff dem rathusze zu Halle geret,
yr hettet keyne privilegie, snndem es solden seyn etliche zcedeln et-
Bl. 21^ lieber betheidigungen*^ der von Magd bürg ^^und^Brunszwig etc.; || seyne
gnade hat seyner vorfarn und seynes capittels brive gehalden als eyn
iromer fürst, dengkt das mit gots hulff auch^ forder znl^thune; wer
sich aber ungeburlich gehalden, seynen*gnaden und>» seinem stiffte
abegezcogen hat, das ist dar an tag gelegt, i" sal anch^ forder wol
offinbar an tag geleget werden. Syne gnade solde sollicher überrede <>
von uch billich uberig seyn, so als yr seyne geholte, gesworne burger
und darzu seyne lehenmanne seyt, sollichs dengke seyne gnade alszo
nicht zu dulden.
* .^nch" h. H. ^ dor f.Recbntiiige ober sitzimgen, so wolde" h. H. ^ „tneynugk" m. H.
d ^eln lolchc form'* h. H. ® „es komptt** h. H. ' „vndt euch" h. H. sr „vngeme Jemandt" h.H.
** Mbischoffen" h. H. ' ,|Waii" h. H. ^ „etsUche beteutunge*' h. H. ^ fehlt in der b. Haadachr.
" fehlt in der balL Handsohr. ° „du ist am tage" h. H. » ,^lehe'öbrige''rede"rh. H.
i Benedictus P. 1444 Bommeister imRath, ebenso 1448, 1453, 1456. 1460,
1463, 1466, 1469, 1473. Matthes P. erscheint 1446 an zweiter Stelle im engem
Rath und ebenso 1451, 1458 nimmt er den dritten Platz ein, 1462 wider den lEwei-
ten. Klaus P. war 1477 Bornmeister im Rath.
1475 November. 111
*
Daniff hat Hans Waltheym geredt, snllich rede were yn* er-
schrecklich zu hören, hoffte ye, das keiner ander yn were, der so ver-
gesszen were gewest, das er eyn solchs gethan hette. Er sagte auch
bie den eyden, die er seynen gnaden gethan hette, das er des an«
sohnldig were, und szo ym ^ot unszer herre seyne yemunffl: furder
Uesse, wolde er das furder woT yerwaren. ^ Aber uff privilegie, davon
in den reden berurt ist , hat er nichts gered und daraff eyn^swigen
gethan.«
Uff den obgerurten'^ firitag sent Hertens' abent^ hat unszer gne.
diger herre Heynrichen von Amendorff und Vincencien Nuwemeister
off dem rathusze zu Halle gehabt, da sint die vier' verslegere verbot
gewest, der drie komen, und eyner nicht inheymisch gewest ist^ Do-
seibist sint sie gefraget wurden , ab sie auch uff dem verslahene blie-
ben wolden, als sie nehist verslagen betten, das dann verzceichent ge-
west und yn geleszen ist.
Daruff haben die drie gesagt,. sie betten nehist ym tale alszo ver-
slagen, das sie dann vor yn^ auch alszo gethan betten, und wolden
aaeh uff dem versiahen also* blieben und des bekentlich seyn.^ Sie
haben auch Airder gesagt, sie weren umb Unser Lieben Frauen tag
Nativitatis || nach dem hellischen marckte^ nehistvorgangen erst an BL22*
das ampt komen, und do sie eyde gethan betten, betten yn die bom-
meister gesagt, sie mochten es halden, als es* die alden verslegere
vor yn gehalden betten, da hetten sie sich nach "^gerichtet und versla-
gen, als die zuvorn verslagen hetten.
Den seihten ist orloub gegeben bisz uff eyn" widdervorbe-
scheyden.
Uff dinstag nach Martini (14. Nov.) hat unnser gnediger heiTe
seyne rethe uffs rathusz zu Halle geschickt der rechinschafft halben
der bommeister und Vorsteher nach dem abescheide letzst zu sent
Mauritz. Doseibist haben Claws Schaffstete, Laurentz von Rüden und
Peter Spiesz, bommeister, und Bussze Blume, Heyne Brachstete, Claws
Radolff und Symon Botticher,*» vorstehir von dem 74. jare, als man
schribet nach der gehurt Cristi unszers hem der mynner zcal, und dar-
za auch von eynem virteil jares ,i^ und die summe von der uff-
name ironesole, amptsole, amptpfannen und andere uffname ist gewest
nnhenhundert sobennndachtzig schog und 29 groschen, und die
summe der uszgabe ist"^ gewest 974 schog und funff groschen, und des
*■ ^tae** h. H. „^ bew«ren'* h. H. ^ hier am Rjuide: „uff privllegle iwlgen gehalden*'.
Dieee Worte finden rieb In der ball. Handichr. nicht. ^ „obgeeehrleben h. H. « .«Matheot'* m. H.
^ fehlt In der haU .Bandaohr. f fehlt in der hall. Handeehr. ^ „Torhin*' h. H. i" die Worte feh-
len In der h. HandMhr. ^ „wie die'' h. H. » ,^ie hetten rieh darnach" h. H. ** „einen** h. H.
* «yBolcher** h. H. P der Satx ist nnvoUstlndig nnd twar in beiden Handechriflen. 4 die Worte
TOQ „geweet" an bis lüertier fehlen in der ball. Handeehr.
1 Vgl S. 105.
3 Der noch heut begehende, mit dem 8. Sept. beginnende Markt w&hrte ur-
iprOngUch eine Woche. Dr. II. 334, 485 «,
112 Marcos ^ttendot£
nberloiifilSy* das die anrnme der^ offhame die summe der uszgabe aber-
treten haty ist 13 schogk und 24 groschen. ^
Uff suiliehe rechinschafft ist den gnanten ^ bommeistem und ror-
stehem^ gesagt, man wolde die register der rechinschafft übersehen,
und wann yn wider bescheyden wurde, das sie dann vorqwemen, dann
solde yn unszers gnedigen hem und des rats meynung wol zu erken-
nen geben werden.
Haben sich darnach die bommeystere erbothen, den uberlonfflk von
sich dem rathe zu antwortene. Daruff ist yn gesagt, das der rath des
nach nicht uffhemen wolde, sundem es solde damitte bestehene blie-
ben, wann szo man yn widder bescheiden, wurde yn daruff des raths
BL 22^ II meynung auch wol fbrder zu vorstehene gegeben.
Damach <^ haben Drewis Fischer^ und Sander Dragkenstete ^ von
dem 73. jare der myner zcal, do Benedictus Pulgke seliger mit yn
bommeister gewest ist, und Fanwel Roycz, Jurge ßussze , Tile Eonig-
stal und Sander Wagauw, Vorsteher, durch den bomschriber rechin-
schafffc' gethan, und die summe der ufiname ist an fronesole,^ ampt-
sole und anderm*^ gewest 1045 schog und 2 aide groschen, und die
summe der uszgabe ist gewest 1038 schog und ö3* groschen, und des
uberloufflfcs, das die ufiname die uszgabe übertreten hat, ist gewest 6
schogk und 9 aide groschen.
Uff sulche rechinschaflt ist auch den seihten bommeistem und vor-
Stehern gesagt , inmassen den andem gesagt ist wurden \ Disz sint
^ „oblAufftl«'' h. H. «> ttatt „der" In der haU. Huidiohr. „vndt". « „berorten" h. H. «» „tot-
lohkigera" h. H. « ,,der Batth" h. H. ' »^rechnang" h. H. ff „freyiohle" b. H. ^ itatt der
letiten beiden Worte iteht In der halL Handschr. „Amp^fSumen". ^ „LHII.g." b. H. ^ „6 ecbogmid**
feblt in der balL Handaehr. * Bl. Si^entbält nor 80 Zeilen, dM folgende ist guu leer, lo dmas der
Text ent BL M* wider beginnt.
1 Hier ist die Öfter erwähnte Chronik zu Wernigerode theilweise ansfÜhrUcher,
Bl. 278 b .... „quamen die rathem und die zu dem rathe zu sture waren gegeben,
onde unsers gnedigen hem rathgeben Heinrich von Ammendorff und Yincendus
Nawmeister und die bommeister von zcwen jaren und auch die vorstender von zcwen
jaren uff das rathauss und [die] wircker, die burger waren, unde auch die vorBchle|[er
und bomknechte ein teils. Do wart gerechent die ufihabe der fronsohle ein jar,
die Uff uff tusent fuUe schock und etüche schock darboben. Item die aussgabe
in des tals nott, die liff auch uff tausent schock und etliche schock mynner. So
verbleib das.'*
3 Drewes F. scheint einer der hervorragendsten Pfänner gewesen zu sein.
Wir finden ihn schon im J. 1456 als Mitglied des engem Raths und ebenso 1459;
1461 ist er Bommeister, 1464 sitzt er wider im engem Rath; 1465, 1469, 1473 ist
er Bommeister und 1467 gehörte er dem eueren Rathe an. Schon vor ihm sitzt
1460 und 1468 Heinrich Äscher in der zweiten Rathsstelle, also unter den P&n-
nem. Doch kommt der Name Fischer 1450 — 1460 auch unter den Meistern im
Rath vor.
< Sander D., ein Pfilnner, gehörte dem Rath 1462 als Bommeister an, er-
scheint 1469 in der zweiten Stelle des engem Rathes und war 1478 Bommeister.
Er wohnte auf dem Alten Markte. Von 1447—1462 findet sich Hans Drackenstedt
im engem Rath und unter den Bommeistem. Noch früher 1427 — 1459 kommen
Tile Dtackenstedt und Degenhiu*d Dr. unter den Meistem des Raths vor, der erstere
gehörte der Morizpfiure an , war also wol ein Vorfahr Sander Drackenstedts. Vgl.
Dr. n. Gen. Tab. S. 30.
1475 November. HS
QDSzer Johanses, von gots gnaden ertzbischoves zu Magdbarg etc.,
and rathman, meister, innangen nnd gemeynheyt za Halle inrede
Widder die antworte, die yr bommeister, scheppen and pfenner ge-
meyn darch Hannsze Waltheym, nwer mittegewercken, äff unnszer ge-
breche hir im closter zu sent Maaricz erzcelen lasszen habt.-^.i
Zorn ersten äff anszem dargelegten* gebrech eaer^ vermeynten
vier vorstehir halben habt yr re^ien lasszen, das die vier vorstehir
harte eyde za yrem ampte teten, die seihten nemen die fronesole äff
and bestatten die and bilden davon des tales noit, davon der bom-
schriber vor bornmeistem, scheppen and gewergken rechinschafft tete;
ach solde aach nicht wyszlich seyn, das sich die fronesole von ach
den obirsten zageslagen were warden, vermeyntet aach, die sole solde ^
bie nymande ambezcalt stehene blieben*^, es solden aach esszen and
coUatien gescheen, als vor alder gewest were, and nicht nbermessig,
nnd habt ach za rechinschafft erbothen and forder gered von des geldes
wegen, basszen die stat bie die eptischynn za Gloach bracht etc., wie
das in lengem Worten gelatet hat.
Daraff ist anszer and des raths inrede, das der vier vorstehir eyde
lynde seyn, das*" erfindet sich nsz yrer lynden and angeburlichen vor-
stehnnge' yres ampts. Wann als wir na rechinschafft von zcweyen
jaren, nemUch dem 73. nnd 74. jare' nach nehistem abescheyde vor-
boren lasszen and verhört haben, die nnd aach ander rechinschafffce,
was der noit seyn wirdet, wir nicht bie dem bomschriber, sandem
bey ach bommeystem^, scheppen, Vorstehern and gewercken wysszen
wollen; erfindet sich^ dar asz awem registem, das die sole gar an-
glich bestatet ist. Wann es || erfindet sich asz dem register^ des 73. jares, Bl. 24^
das Clawes Schaffstete der mehir dann vor 47 scbog, and Clans Ra-
dolff kaome vor 5 schog and 13 aide groschen , nnd Peter Schencke
mehir dann vor 63 schog, nnd Clawes Maltitz kaame vor 10 schog,
Jorge Bassze mehir dann vor ö3 schog, nnd Eonigstal vor 10 schog
vorsothen haben. So erfindet sich^ asz dem register des 74. jares, das
Claas Schaffstete mehir dann far 67 schog % Bassze Blame vor 1 schog
and 2 groschen, and Jarge Bassze far 59 schog, and Pauwel Wittem-
berg far 6 schog versothen haben >". Als man dasz and farder an-
• ,/len gelegten" h. H. ^ „morgen" h. H. « fohlt hier in der hall. Handsohr. * ,^lte"
h. H. • „mdr* h. H. ' „vorrtehungen" h. H. » jaren" h.ii.m. H. *»„vndt" h, H. S,alch8"
h. HandMhr. ^ ^^ regiatem" h. H. » ,^ich«" h, H. » „vnndt" h. H. » „hatt" h. H.
i Diese ganze Replik war sicherlich denPfilnnem auch schriftlich übergeben worden
nnd hat vielleicht den Inhalt einer neuen Verhandlung am Caedlientage (22. Nov.)
gebildet. Wir schliessen das aus der betrefiFenden SteUe der Chronik zu Wernige-
rode Bl. 279": Item in dem LXXV. jare in sanct Cecilien tage wart den pfennem
vorgehalden, wie sie gebrechlichen betten geregiret das tal, und geantwort zu den
schulden, die on wart schuldt gegeben in sanct Martens abende, und on wart auch
vcHrder schuldt gegeben von nnserm gnedigen herm mitsambt dem rathe, yne das
sie betten viel verzert in der pfenner hone imd zu dem heiligen bron zu ziehen
u. fl. w. Vgl weiter unten Bl. 100 *.
GeeflüchtKi. d. Pr. SaehMn. XI. 8
114 Marcus Spittendorff.
glicheit^ nsz den registeni wol findet ane ander gerenthe, die sich von
den arbeiten! im tale von nch, den bommeistem und obirsten, durch
uwer gewalt zugeslagen sint, die nch die knechte haben thnn musszen,
haben sie bey der arbeit blieben wollen. Es bliebet auch die solevon
etlichen lange ^ zceit umbezcalty davon dann merglich schade kommet»
nnd kommet damsz borg bie<^ smeden, seyler, botticher und andern.
Wann so die sole in achte adder virzcen tagen darnach, als sie ge-
tragen were, bezcalt wurde, konde man, was man bedorffte, mit berei-
tem gelde kouffen und bezcalen und dorffte des zu bürge nicht theure
annemen^. Wir finden auch in dem obgerurten register*" des dryund*
sobentzigisten jares eynen merglichen gebrech in dem , wann die uff-
name von fronesole, Niclawszsole ^, usztragesole', amptpfannen etc.*
lou£ft^ uff zcenhundert^ 45 schog und^ zcwene aide grosschen, szo erfin-
det sich' usz dem seihten register, do die jhennen, mit den» die
sole bestatet ist , verzceichent sint, 548 schog und>^ 42 aide groschen.
Aber man kan usz dem register nicht erlernen, wie die sole bestatet
ist, davon die ander summe geldes, nemlich 496 schog und 20 aide
B1.25* groschen, herkomen sey. Szo finden wir yn dem || register des*^ vier-
undsobentzigisten jares? deszglichen eynen merglichen gebrech in dem,
wann die uffhame von fronesole, Nicclawszsole, usztragesole^, ampt-
pfannen etc.' loufft uff 987 schock 29* groschen; so erfindet sich usz
dem seihten register, do die jhennen, mit den die sole bestatet ist, ver-
zceichent sint, 593 schock öO groschen. Aber man kan usz dem reg-
ster nicht finden, wie die sole bestatet ist, davon die ander summe
geldes, nemlich 393 schock 39^ groschen herkommen sey. Solliche
verborgene und uuverstentliche rechenschaffte wir billich vermerglich
und verdechtlich halden^.
Wir finden auch in der uszgaben ubermesszige zcerung und kost,
nemlich vor wyn und hier in den obgerurten beyden registem und
auch andern registem, als yn zcedeln des eyn teyls uszgezogen und
verzceichent ist, damitte die solgutter beswert werden, die man
uch sal lesszen.
Es gibt uns auch das fioichen und wegkbringen des geldes biedie
ebtischynn zu Glouch busszen die stat eyn grosz anzceigen, das es
nicht, als sich gehurt, gesamment nach umb gutter Sachen willen weg-
bracht sey. Wann szo das geburlich und uff gutte Sache gesamelt wä-
re, so were des wegbrengens heymlich nicht noit gewest, auch bynnen
der stat in der sacristien zu sent Mauritz in besszer vorwarung ge-
west, dann zu Glouch busszen der stat.
* ,,viigUolikelt" m. H. ^ „von etsliohen hmgen" h. H. c ^den" h. H. ^ „beddrffte, das
nicht so borgen vndt theaer annemen" h. H. « ,yden obgerurten registem" b. H. ^ „vntragen
Sole" b. H. r fehlt in der ball. Handschr. ^^ „leaflfte" h. H. > „vndt" h. H. ^ fehlt In der
ball. Handschrift. 1 „aichi" h. H. ^ „dem" h. H. " fehlt in der ball. Handschr. <> fehlt in der
bau. Handichr. P „LXXml Jahre" ball. Handschr. 4 „austragen sohle" h.H. r fehlt in der hall.
Handschr. * „XXX g." h.H. ^ „XXXI g." h. H. » „vor meroklich vndt wunderlich" balLH.
1 Ueber die Nicolaussole vgl. Hondorff S. 20. 26. (Dr. I.) Ebendaselbst S.20.
24. 26. 151. wird von der Austragesole gehandelt.
1475 November. 115
Ussz disszen unszern inreden hat meDiglich zn mercken, das sol-
lich nwer nechstgethanne antwort uff disz stugke * gantz nicht gnts
grandes hat, nnd behalden uns mitsampt dem rathe hirinn nnszer
straffe.
Zum andern male habt yr uff den gebrech der vier verslegere
halben^ lasszen antworten nnd reden, das yr die setczet, szo yr die
best^ krigen kondet, und woldet lieber burger darzu haben, dann fremde ;
so yr aber der nicht gehaben kondet, mustet yr nemen, wen yr ge-
haben kondet. Yr bildet yr || auch nicht darzu, uch zu vorslahene zu Bl.25^
ungleichem^ und nnredelichem gewynste, sundem sie musten harte
eyde zu yrem ampte thun, das sie den hem glich thun wolden, den
gewergken glich und den knechten glich; yr habt auch« uff die
zcedel der verclerung des zu hoch verslahens geret, das yr des nicht
eyn wyssen' bettet, das yr uch dann fast hoch uff eyde, die yr uns ge-
than hettet, anzcoget etc., wie nu solich uwer antwort in lengem
Worten geluttet hat
Daruff ist unszer und des rats inrede, das yr wol burger, die
uns und dem rathe eydhafftig weren gewest, hettet krigen können, so
yr sie hettet haben wollen, und hettet sie wollen lasszen ^ yr ampt ver-
hegen, als geburlich were gewest, unentsatzt^; yr habet sie auch in
3rrem ampte nicht frie gelasszen, zu verslahene nach yrem eyde, sun-
dem yn hertlich und scherffiich' in yr vorslahen gesagt, als himach
berurt wirdet Die verslegere han auch musszen versiahen nach
uwerm willen. Wann als yr die verslegere, nach itzund geynwertig
seynde, nemlichen Swartcze Nickele, Stöiben und die andern zcwene,
yre gesellen, uffgenommen habt und sie von uch underwieszung gebe>
ten haben, wie sie sich yn yrem ampte halden und versiahen solden,
habet yr gesagt, sie solden sich haldeii, als die verslegere vor yn
sidi^ gehalden betten. Dem betten sie alszo gethan und glich versla-
gen, als die alden verslegere nehst vor yn; alszo betten sie nach 14
tagen dem gute, nemlich dem zcober solen, eynen scherff uffgeslagen,
80 sie bette bedungkt wol billich were. Do habe zu stund darnach
Albrecht Schaffstete, der obirbommeister, Swartze Nickele, den eynen
yarsleger, mit harten werten angezcogen, wie sie so verslugen \ sie we-
ren kimme 14 tage bie dem ampte gewest, ab sie gereyte dem gute
zuslahen wolden, sie musten anders darbie vahren. || Von sulchs harten BL26 ^
anredens nnd auch uwer"^ forchte wegen haben sie das scherff ^ zu stund
die ander woche abegesatczt, und- nu hersider sie am ampte gewest
sint, nicht anders verslagen, dann als die alden versleger vor yn ge-
than haben. Szo ist auch Symon Zwigkawen, Jürgen Luder, Hansze
Bmne, Giliacusze, der von Jhene tochterman, als sie verslegere gewest
• t^aSem itogke** h. H. ^ „baben" h. H. ^ „betten'* b. H. ^ „vorflelchen ynredtUcben"
h. H. • fehlt in der balL Bandubrift. <* „cewlnen*' b. H. « feblt in der baU. HandMbrlft.
^ ^TDdft entwtct" h. H. * ,,itreflHoh'* h. H. '^ ,jüßh von" b. H. * die Satsworte von .,mIV' bia
•,Tenlngea" fehlen in dar halL HandMbrlft. ™ «tlrer** 1l H.
1 Ein Scherf ist sonst die H&lfte eines Pfennigs. Vgl jedoch S. 116.
8^
116 Marcos Spittendorff.
sint in dem jare, als yr, Hans Waltbeym, obirbornmeister gewest seyt,
merglich von nch Walttbeyme in yr ampt des verslahens gesagt. Wann
sie hatten bie yrer czeit dem gute zngeslagen uff den zcober drie
scherff, do habt yr siedammbhertlichangezcogen, auch dammb bnssze
von ihnen geheisschen, auch lange zceit sie mit der bnssze, das sie
die geben solden, gedrengt. Umb snicher gedrengnissze willen and
aach za vermyden die bnssze, betten sie dem gnte die drie scherf Wid-
der abegeslagen. Szo sint auch das jhar, als Waltheym bommeister* ge-
west ist, von pfingisten an bisz zu wynachten nicht verslegere gewest,
und ab wol das fenerwerg die zceit aber abegeslagen hat, so ist die
sole glichewol nicht affgeslagen, sondern bieben and geschriben als
zavom. So ist es aach gesehen zcn eyner zceit, als^ yr, Hans Bnssze,
mit Benedictns Palken obirbornmeister gewest seyt, das yr Clawse
Male and Gristoffell, statknechte, als sie verslegere gewest sint, hert-
lich and erschreglich in yr ampt des verslahens gesagt habt, nemlich
yn den and derglichen worten, sie weren nicht wert, das sie verslegere
seyn solden, man solde yn yre angen vor den koppen nszstechen.
Uszsalchen nmbillichen aberfarangen, die den verslegem gescheen
sint, ist wol za mergken, das man nicht barger nach redeliche mennere
darzn bekomen kan, snndem yr am liebsten lichtfertige gesellen darza
nemet, so hat man aach, ehir die verslegere, geynwertig seynde% nffge-
nomen wnrden, zavom bie eynem virteil jares nicht verslagen, des
Bl.26*^ glich dann aach in vil jaren || znvor gescheen ist. Wann so ein ver-
sleger gebricht and nicht ist, szo mnsz man nicht versiahen; die ver-
slegere yr dann biszher entsatczt habt, wan ach das za awerm ange-
barlichen"^ zagange and gewinste ebene* gewest ist. So hat aach die
antworte nflf die zcedele der verclerang' derstngke, waran za hoch ver-
slagen ist and wirdet, ye kernen grand, and es kan aach meniglich
wol gemergken , das die entschaldigange, das ach das nicht wirolich
sein solde, nicht vorznsetczene nach eyn redelich entsehaldigen ist.
Wann es ist nicht versehelich < nach geloablich, das eyn pfenner, dem
das jar darch das za hoch versiahen in seynen bnttel abir drittehalb-
hnndert swertschog zagehen, das nicht fulen, mergken adder wysszen
solde. Dann wnrden ihm zcehen aide schog ader vil weniger darch
das versiahen nsz seynem bnttel gehen, er wolde das balde fnlen, merg-
ken and wisszen. Szo man die kotbe alle das jar nberrechent, darinn
gesoten wirdet, szo lonft es hoben*" 24 adder 25 tnszent schocke S das
ye, als za mergken, za vil verslagen* ist Wann yr seyt darnmb bom-
meister, scheppen and obirsten, das yr äff salch and ander nngebnr-
* ffOln Obermeister'* h. H. ^ „geschehen. Als" h. H. <> „geynwertlg oeynde" fehlt in der
halt Handeohrlfl. ^ „vngeborchen** h. B. « felüt in der hall. Huidiohrift. ' „vorkleningen"' h.
H. ff „forKhUoh'* h. H. ^ „wol in** h. H. ^ ,,geKhlagen" h. H.
1 Nach hallischem Gteld sind in jener Zeit 47 Schwert^^roschen == 1 rhein.
Oulden und 24 (231/2) grosse Groschen betragen eben so viel. Wenn von alten
Schock die Rede ist, sind grosse Groschen gemeint, vgl. S. 26, Bl, 113^ Doch
werden die Groschen auch noch nach Schock summiert.
1475 November. 117
ligkeite offsehen thnn und die verwareu sollet, and ab yr solchs ver-
seomligkeit zalegen woldet, das bette aneb niebt stete*, and die ver-
seamiigkeit were zn grosz nnd zn scbedelicb. Daramb haben wir und
der ratb biran billicb nnszer straffe.
Aneb ist einem, gnant Jaeoff Präge, in zceiten, als HansWaltbeym
eyn obirbornmeister gewest ist, orlonb gegeben, daramb das er Clawsze
Bodendorffe seyn gerentbe nachgereebent solde baben. Waltbejm bat
aneb darbie gesagt, er were nicbt from, der acb nwer werg nacb-
reebente. Dem selbten Jacoffen ist aacb amb des willen von Walt-
heym abegesagt, das er na^ bjnforder mebir im tale keyne arbeit ba-
ben solde. Der arm man || bat aneb biszber zn keyner arbeit ym tale Bl. 27*
komen können; was ambilligkeyt solcb orlonben and dringen^ des ar-
men mannes von seyner arbeit, der aaeb eyn barger in anszer stat
Halle ist, in sieb bat, ist wol zn mergken, wann es werden die knecbte
damitte in eine forebte gedrangen, ab sie was angebarlicbs aber den
bomen and im tale seben, yememen oder wasten, das sie das nicbt
sagen nacb^ reden torren.
Znm dritten male amb den gebrecb desanglicben saltzsiedens,
daroff yr babt lasszen reden, das salcbs in awerer macbt nicbt were,
und dasz yr die wirgker nicbt darza bringen kondet, and das yn ey-
nem kotbe besser saltz solde gefallen, dann yn eynem andern, and das
die wircker vor etzlicber zceit, do yr das vorgenomen bettet, alle or-
lonb genommen and den tal steben lassen betten etc., wie salcb rede
inrder gelattet bat, daraff ist anszer inrede, das dasz anglicb saltz sie-
den komet am meisten von anglicbem ingiesszen, soUicbs stebet aacb
nicbt yn der wirgker, sandem in ener eigen macbt. Wann es mas-
szen die wirgker acb die sole wocblicb berecbenen, so baben sie aacb
alle wocben aszgedynet®, and wann awer welcbem eyn wirgker nicbt
ebene ist, so bat er macbt, ym alle wocben orloab za geben, and eyn
vnrgker masz giesszen, was yn seyn jangker beisszet. Und ab yn ey-
nem kotbe besszer saltz , dann in eynem andern gefallen mocbte, das
hat so grosszen abetrag nach schaden nicht äff sidi, alszo das angliche
giesszen. Wir haben aacb darcli anszer rethe mitsampt dem erszamen
rathe die wircker daruff and sonderlich, die anszer barger sint, bie den
eyden, die sie ans and dem rate gethan haben, and aach die andern
vorboren lasszen, die dann dar gesagt haben', sie haben von deswegen
nicht II orloab genomen, sandem die bommeister, scheppen and pfen- B1.27**
ner betten wollen von yn haben, äff eyde za siedene, des betten sie
nicht wollen than, getraweten sich oach darinn nicht za vorwaren»
sandem sie weren wochenknechte, sie wolden die sole von yren jan-
gkem gerne geantwortet nemen and wolden giesszen, wie viel man
sie hiessze, and wolden die sole oach gerne berecbenen ; was sie dann
der sole nicht berecbenen konden, daramb wolden sie willen machen.
• »#tete" fehlt in der haU. Handschrift. ^ „ihn" h. H. * „drengungen" h. H. ^ „oder
reden dorffen'* h. H. « „yrlaub aoigedinget" vndt wan eine welchen nieht eben ist'* h. H. 'die
Worte von „tmd aach" an fehlen in der haU. Bahdschiift.
118 Marcus Spittendorff.
HiruHz dar und o£fenbar ist, das das anglich saltz sieden komet von
ach seibist her, nad dasz ir anglich giesszen lasszet, davon komen
auch die kaltleger her, and dasz anszer stat Halle des cleynen saltzes
halben ambgefaren und gemyden wirdet, wann es ist offenbar, das
nuwelich^ amb Hans Sehers, Levyn Waltheyms, Bertram Quetzes kothe
willen, da kleynne saltz ^ ingesothen gewest ist, der gantze tal und alles
gad hat legen "^ musszen. Davon szo darbet sulche antwort bestentlichs
grundes, und wir halden uns mitsampt dem rathe hirinn anszer
straffe.
Zum virden male umb den gebrech, das das saltz nicht besehen
nach gemesszen wurde, daruff yr habt reden lasszen, wie es vor etz-
lieber zceit ye gemesszen were, und das es etzliche zceit nicht gemess-
zen were, mochte davon komen seyn, dasz es die wirgker nicht gerne
dulden wolden. Daruff ist unnszer inrede, es mag gesehen seyn, wir
finden auch in dem register des eynundsobentzcigisten jares, das das
saltz zu einer zceit gemesszen sey. Aber wir finden darbey, das yr
uff die zceit 32 groschen für drie^ saltzscheffele gegeben, und ubir
Bl. 28* sulchem messzen || vir schog und 31 groschen« vorzcert habet. Alszo
zu messzen drie ader vier stugke saltzes und bie funfi schogken da>
rober zu verzcemeist ungeburlich '. Wann so» yr alle wochen messzen
woldet, als ir nach talrechte schuldig seyt,^ und woldet darüber 5
schog uszgeben und verzceren, das wolde eyn yar uff eyne grosse
samme geldes louffen. So folgete auch darnach, das die nszloufifte der
pfannen gar geringe werden wolden. Wir wysszen wol, das yr nach
talrechte das saltz zu messzen pflichtig seyt, wir gestehen ach aber
der kost und zcerunge nicht*; es gibt^ auch das talrecht nicht, ist
uch auch von uns und unszem vorfem ertzbischoven nicht zugegeben
nach erloubt. Es ist auch usz sulchem uwerm messzen nichts nutzlichs
für das gemeynne beste gemergkt, sundem schade usz der zcerung ob-
gerurt komen, szo stehet auch sulch messzen nicht bie den wirckem,
wann das saltz stehit uch zu, und yr seyt mechtigk, das messzen
zu lasszene, wann yr wollet. Aber umb eygens uwers nutzes willen ist das,
wie obgerurt, und mit solcher gedachter zcerung eyns gemesszen wur-
den, aber* lange jar davor nicht gescheen und so seder der zeit nach-
gelasszen nach uwerm willen. Davon szo hat sulch ewer antwort kejrne*'
entschuldigung nach bedegkunge, und als dann der furman merglich
darunder beschediget, und dasz gemeyne beste geswecht ist, behalden
wir und der rath uns hierinn unszer straffe, als sich geburet.
• „offenbahr fremelnlich vmb" h. H. * „darinne geaothen" h. H. « „Ugen" h. H. * „vor
die h. H. • ,.gro«;hen" fehlt in der magd. Handachrift. ' „ungleichlich" h. H. » ,^*' fehlt in
der halL Handschrift. »» hier „euch" In der halL Handaehrift. * „vber'* h. H. k „eine" h. H.
* „Ouch sollen sie (die Bornmeister) alle wochin das Salcz messen, wor sie des
kies^, da den gesten unrecht ane mag gescheen, und iglich stucke sal haben einen
schefifiU, und wur sie das nicht funden, der sulde geben sine busze, die sie daruff
— -♦ >»aben", Neue Mittheil. XI, 438. Dazu die Thalordnung dos Erzb. Jo-
28. Nov. 1475.
1475 November. 119
Zam fanfften male nmb^ den gebrechen, dasdassaltz zutbenre
geeatzt werde, derwegen yr habt reden lasszen, || das das saltz wurde Bl.28^
gesatzt, nach dem die verslegere verslugen; den verslegem geborte^,
nf den kooff des feurwergks achtnng za habene, szo wurde dasz holtz
auch nu, wider für alder® gewest were, zumale sere gespalden und
klejne gemacht etc., wie nu sulch verantworten* furder hatgelutet, —
darnff ist nnnszer insage, das yr, die bommeyster und scheppen, das
saltz biszher gesatzt habt, und es haben die verslegere des gantz
nichts zu thune, und ab wol den verslegem achtung uff den kouff des
fsarwergks zu haben <> geburet, das hat keyne entschuldigung uff sich,
wann yr wysszet den kouff des feurwergks am besten, so yr gemeyn-
lich alle tage in die gasszen gehit und feurwerg, wann uch noit und
ebene ist, kouffet. Es hat auch gantz nichts uff sich, das das holtz
sere solde gespalden und kleyne gemacht werden', wann szo es die
gebure zu margkte bringen, stehit der kouff nicht bie dem kouffer?
Und ab es kleyne ist, habt yr es* darnach zu kouffen, und wem es zu
theuer ist, der mag das holtz wol halden und stehen lasszen, bisz das
es redelichs kouffs werde. Uns zwivelt auch nicht , das feurwerg uff
redelichen und bequemen kouffs zu furene (?) und darinn zu behal-
dene, dem wysszet yr wol nachzugehene, habt das auch von langen
jaren her wol gewust, wysszet das auch nach wol, yr seyt vaste jar
her uff dem kouffe, das stucke saltzes für zwelff swertgroschen zu ge-
ben, gebleben, wiewol es alle jar und ufile ym jare kommet, das das
feurwei^ gantz guts kouffs ist; wie wolfeyle der kouff des feurwergks*
ist, dannoch setzet yr dem saltze nicht abe.
Wir wysszen auch eygentlich, das yr vor \\ etzlicher zceit, alsze BL29*
Prosius Ridebnrgk, Friderich Bruser, Orban Abe und Bartholomeus
Wigkart verslegere gewest sint, und do^ Benedictus Pulgke, Drewis
Fischer und Sander Dragkenstete bommeister gewest sint, das Bene-
dictus Pulgke mit Prosius obgnant geret hat, das er und seine kum-
pan der sole solden abesetczen. Daruff hat Prosius mit seinen mittever-
slegem dem zcober eynen pfennyng abegesatzt, gemeynet, ir wurdet dem
saltze auch abesetczen, aber es ist nicht gescheen, und wäret glichwol
bie theurde^ des saltzes alszo zuvom stehene bieben, und die versle-
gere sint alzso in dem abesetzen dem gute betrogen wurden. Nu von
dieurde wegen des saltzes wirdet unszer stat Halle gemeden und
umbgefam, und werden ander saltzwergke gesucht, darusz folgen
dann vil und lange kaltlegere, und das etliche kothe wüste stehen, sol-
lichs eyne vemichtigung des solguts ist. Es werden uns auch damitte
unszer zcoUe und gleithe gekrengkt, und ist eyn gemeyner schade der
gantzen unszer stat Halle und aller unszer burger und inwoner dasei-
bist, und ist auch merglich>° widderdas gemeyne beste; von sulchsun-
geburlichen handeis wegen yr billich in unszer straffe gefallen seyt.
• «.«ob" fehlt in der hftU. HandMhrlft. ^ ,«ehSrtto*' h. H. « .4m fürd vor alter" b. H.
* „«»er Anttwortt" h. H. • ,^ti haben" fehlt in der ball. Handwjhrift. ' „were" b. H. « „habe
en le darnach" h. H. ^ „redtlich in bequemen" h. H. * ,,feuerwerck8 kanfls" h. H. ^ ,W* h.
H. ) „vsdt wardt gleiohwol die thener de« Saltze» also suTom stehende bUben" hall, BandBChr.
» ,,gemelsiglich" h. H.
120 Marcus Spittendorff.
Zum letztsten uff die rede, die wir uch haben verzcelen lasszen,
das wir von uch zu reden gesatzt weren, das billich nicht seyn solde,
so yr unszer gehoItC; geswome barger nnd anch lehenmann seyt etc.,
dam£f yr habt reden lasszen, yr hoffet ye, das keyner ander ach szo
yergesszen were gewest, der snlchs gethan hette etc. Alszo ist nicht
mynner uns eygentiich vorkomen, wie wir von etlichen ander uch
Bl.29^ gröblich zu reden gesatzt sint, || das auch nnszerm fürstlichen State* zu
nahe ist, das dann ye gescheen. Darumb auch Peter Rademecher,
euer mittegewergke ^, in straffe genomen ist. Wer nu die andern sind,
die sulchs gethan haben, der ist unns ein theils unyerburgen, szo weisz
die auch der rath wol°, wir haben auch dasvertruwen zu demrathe, sie
werden sich geyn die andern auch szo halden und sie alszo 4 straffen,
das wir und die unnszem soUichs uberig'' bliben, und von den und an-
dern furder vermeden werde.
Forder sint wir und der rath zu Halle in eygentiich verfarenheit
und künde komen, wie yr zu etlichen zceiten des jares auch in' butel
fronen lasszet; umb das selbte butelfronen hat es die gestalte, dasyr'
obirbommeister, Vorsteher und auch die undem bommeyster von uwem
und uwer mittegewergken wegen in disszein geynwertigen und anch
dem nehst vorgangen jaren sole usz dem Dutzschen Bornen und dar-
nach auch^ usz allen andern bomnen habt zeihen lasszen nach euerm
gefallen, die yr obirbommeister und auch vorstehir in dem vergangen
jare* gewest und auch in disszem geynwertigen jare seynde*', habt yr
den )hennen von uwem mittegewergken, die uch darzu ebene gewest
sind, tragen und versieden lasszen und davon' gelt entpfangen und das
in euer butele gestackt. Von suUichem fronen in butel haben wir vor
n^ gehört nach gewust, dann als wir gantz kortz in verfarenheytund
künde ™ komen sind. So wollen wir uch auch nicht verwysszen, sullich
fronen in butel in furdem jaren und zu vil maln gescheen sey. Nu
haben wir in» den zcwen registem, damsz yr nehst rechinschafft gethan
B1.30* habt, II nach sollichem fronen in butel sehen lasszen und eygentiich ge-
sehen und finden nyrgent, das von sollichem fronen in butel in der
uffname nach auch** in der uszgabe ichts berartp wirdet. Davon wir
solch fronen in butel nicht umbillich gantz vermergken und verdecht-
lieh halden und als ftir thun, das billich nicht gesehen solde seyn. So
wollen wir uch"* auch in kein weisz gestehen, das uch sollich fronen in
uwere buttele von unszem vorfam, ertzbischoven und capittele, erloubet
sey; szo haben wir uch des ye' auch nicht erloubet, und das yr uch
nu' des durch uwer selbst vermesszenheit und turstigkeit angemaszt
» „SU itade" h. H. ^ „mlttbuiKcr" h. H. « .^luchwol" h. H. * ,4Üle «o" h. H. «„ubor**
b. H. f .Jhan in den'* h. H. ff „daa der" h. H. i> ,^Qch'' fehlt in der hftU. Handaehr. > „das
nur tfberbommeiater vndt auch denn vorgangenen Jharen gewist*' h. H. * f^alndt'* h. H. * .,d«r-
vor** h. H. « „nnd knnde" fehlt in der halL Handschrift " ,4uia den" h. H. « nMcb" fehlt
in der hall. Handschrift. P „recht gemrt" h. H. 4 „ach'* fehlt in der hall. Handschrift. ' ,Ae»
ye** fehlt in der hall. HandK^hrift. • „im" h. H.
'^«ber die Bedeutung des Ausdrucks und den ganzen Vorgang überhaupt vgl.
1475 November. 121
und gethan habt, kan uns nicht verwondem, und darumb haben wir
billich grosz vennergken hirinn, das snliiche sole heymlich und ver-
borgen genomen, zn gelde gemacht, nnd das gelt in nwere bnttele ge-
stagkt ist, und das es vorburgen ist gesehen, gibbet das eyn^ anzcei-
gen, das sullich sole nicht zn register komen nach auch wider in nfi-
Dame nach uszgabe berechent ist. So finden wir auch in derversigel-
ten zcedil nicht, darinn alle sole, fronesole, usztragesole, hartzsole,
Niclawssole, amptsole etc. und die mann durch got gibt, dar uszge-
dmgkt ist, das yrgent berurt wurde, das yr in uwer bnttele fronen
mochtet Nu wisszet yr usz talrechte wol, das dar und offen-
bar verboten wirdet, das keyne sole gezcogen werden sal, dann die
sich von rechte geburet, und ab das anders geschege, das dasz an
den lip gehit SoUich tat wir wol scherfSicher ^ und hocher yn werten
II anzeihen mochten, dasz wir uff disz mal im besten beruhen lasszen. B1.30^
Aber nicht deste mynner behalden wir mitsampt dem rathe unns hirinn
onszer straffe.
Antwort uf f inrede unszers gnedigen hern und
des raths^
Nach vorhorunge der obgerurten inrede haben die pfenner eyn
gespreche gebeten, und nach gehabtem gespreche Thomasze Tugauwen
den bommeister reden lasszen und gebeten, das unszer gnediger herre
and der rath yn gönnen wolden eyns mannes, der yr wort redte,
and das er das nngeverlich thun mochte. Daruff ist yn geantwortet»
nnraer gnediger herre und der rath wolden yn das gönnen, alszo das
her auch gelhnpfflich redte. Alszo hat Hans Waltheym geredt, seyne
hem, die gewergken alle, betten yn gebeten yr wort zu redene, und
wiewol er das über uberig were, szo betten sie yn doch mit bethe so
hoch angezcogen, das er yn das nicht versagen konde, und hat gebe-
ten, das man eyn stugke ftimemen^ und yn das vorantworten lasszen
wolde und dann eyn anders fumemen , szo wolden sie die stugke alle
genuglich und ufirichtig vorantworten, und man solde sie anders nicht
finden, als sie hofften und auch nicht zweyvelten, dann als frome
luthe.
Daruff ist der erste gebrech umb die vier vorstehir vorgenomen
und uff das stugke, das der vorstehir eyt lynde were, dasz sich fände
usz yrer lynden regirung, und das die sole unglich bestatet were
wurden, und das einner der vil, und der ander || der weniger* gehabt B1.31*
hette. Daruff ist widder geredt, sie wüsten nicht anders, der voretehir
eyt were hart, und teten den, als sie' vor alder gethan betten. Die
vorstehir bestatten auch die sole, szo best sie konden, und das langitte
yr ampt an, und das der ironesole eyner mebir, dann der andere ge-
habt hette , mochte davon komen seyn , das etzliche under yn der
vilUchte nicht vil betten haben wollen.
Darwider hat der rath reden lasszen, es weren etliche under on,
* „eyn In*' h. H. ^ „itreffllch" h. H. « diese Uebenohrlft .fehlt in der hall. Handschrift.
^ „Temehme" h. H. « „einer der d» viel vndt einer der da wenig*' h. H. ' „das als Jhe" h. H.
122 Marcus Spittendorff.
under dem gemeinen hoffen, die die sole gerne nemen, sie konde yn
aber nicht werden , sie hetten sieh des auch beclaget, szo were aaeh
lenger dann vor eynem jhare vor minszerm gnedigen hem zagesagt«
das niemant mehir gerentbe solde haben, dann zwey, das were aber
nicht gehalden, snndem die obirsten und die gefrundten nemen die
meysten und besten gerentbe, und der gemeine hoffe moste der ent
peren. Uff die inrede des stogks des ersten gebrechs forder, das die
sole bey etlicher langer zceit onbezcalt stehne hiebe*, davon dann
borg bey smeden, seyler, botticher ond andern qweme, ond schade
daroff gynge etc., ond forder off den gebrech in den registem, nem-
lich der offiiame, die in eynem register liffe off toszent ond fbnffond-
virzcig schog ond zwene aide groschen, ond man in dem seihten re-
gister, da die jhennen, die die sole vorsotten hetten, stonden, fimden
ftmffhondert ond achtondvirzcig schog ond zweyondyirzcig aide gro-
Bl.31^ sehen etc., daroff ist geredt worden, sie|| wosten nicht anders, dann die
sole worde zo stond bezcalt genomen , ond es langitte die vorstehir
an omb die irrong, die man mochte haben in der somme der ofihame,
die do ist toszent 45 schog ond 2 aide g., ond das die somme, da die jhennen
namhafftig stehen, die die sole versoten haben, nicht szo viel were, das
qweme davon zo, das die seihten die fronesole, die im register vor das
erste stonde, vorsotten hetten; darnach stonde den die amptsole, die
worde von den Vorstehern dengewercken aoch gethan, dem eynen 10
zcober, dem andern 20 zcober, ond szo forder. Die moste zo stond be-
zcalt werden, davon weren deine registirchen, die behilten die vorstehir,
ond wosten nicht anders, dan was*offgenomen worde, wider aosge-
geben, ond hiebe was von offname ober, das brechte man off das rathosz.
Darwidder hat onszer gnediger herre ond der rat reden lasszen, sie
wosten eygentlich, das die sole bey etlicher langen zceit onbezcalt stehne
hiebe, davon qweme dann bürg ond schade, als sie gebort hetten. Wann
worde die sole bynnen acht tagen, als sie getragen were, bezcalt ge-
nomen, szo dorffte man nichtgborgen noch schaden thon, der schade
qweme ye off das got im tale.
Uff die irronge der offname, das die, die namhafftig in den regi-
stem stonden, die solden die ironesole vorsothen haben, ist gesaget, es
were der gebreche damitte nicht genoglich offgeloszt. Wann das gelti
Bl. 32* das die seihten gegel>en || hetten an der sommen, tröge nicht obereyn
mit der somme der fronesole, als das osz den registem clerlich zo sehene
ond zo vomemene ist.^Die register sint yn erboten vorzolegene. Forder off
die cleynnen registerchen ist geredt, das billich were, das die bey den
andern registem weren. Aber das die vorhalden worden, brechte vor-
dacht ond vermergken, wann die register weren alszo gantz tongkeli
ond sich were aoch daraosz nicht zo entrichten, wann es geborthe sich,
das man eygentlich in den registem schriben solde: der hat alszo vU
zcober fronesole adder amptsole ond hat darfor gegeben alszo vil gel-
des, — szo konde man die rechinschaft vorstehen.
'^onde bebe" h. H.
1475 November. 123
Uff die stugke der abermesszigen zcemng, als verzceicbent sint,
und ein stngke nach dem andern geleszen ist, ist daraaff geredt. Czom
ersten nmb die zcening und fiaren zum heilligen bomne ist geredt, es
were eyn altherkommen, sie betten des nicbt erdacbt. Damff ist
von dem ratbe geretb, es were in vorzceiten von dem ratbe wol ehir
nmb solche zcemnge und dei^leicb geredt, da betten sie alszo darzu
geantwort, die zcerung zum heilligen bomnen teten sie off yr eygen
gelt Nun funde man das anders, und dasz sie die zcerong teten von
dem gemeinen guthe. Item nmb die schoszbnttele ist geantwortet, die
pflegitte man zn kouffen den obirbummeistem, den schosz darinn zu ne-
men; sie musten ye was haben, darinn sie den schosz teten. Daraff
ist geredt, die bnttele musten nicht lenger weren, dann eyn || jhar, es 61.32**
were auch nicht noit, die alle jhar zu kouffene. Item umb das gelt,
dem bothen* geyn Adorff gegebin, bette die sache, das sie vomomen
betten, dasz ein nuwe saltzwerg solde uffkomen seyn, das diszem guthe
mochte schaden brengen, das zu erfaren, were der botheszo hyngesant.
Item umb das gelt, durch Tugawen zu Stasfurt und zum Saltze vor-
zcert, bette die gestalt, das sie ^ zu gezceiten des jhars, und wann das saltz
zu Halle stehne blebe, bothen beweilen und auch zu gezceiten eynnen
I18Z den gewergken schigketen geyn Stasfurt und zum Saltze \ zu erfaren
nmb den kauft des saltczes, und ab es auch wol weggynge, adder ap
es auch stehne blebe, dasz sie sich darnach zu richten hetten.
Item umb das ^ fritagesgelt, grasz ^, kruth und blumen, das bette die
gestalt, das sie den knechten des fritages drye groschen geben, die
hetten darumb louffens genug. Szo lisszen sie auch kouffen in hoff
grasz, kmt und blumen, das were biszher szo gewest. Item umb diecley-
düng , nuwejarsgelt , jarmargktgelt etc. ist geredt, es were yr Ion, und
man konde wol gemergken, das sie umbsust nicht gedynen konden.
Daruff ist vom ratbe geredt wurden, es belangitte der nechst berurten ^
stugke eyn teyls nicht das gemeyne gut an, sundem sie gewergken am
meysten; sunderlich meynten sie, das ungeburlich sey |t jarmargktgelt, B1.33*
nuwejarsgelt ader cleydung zu geben, wann die versigelte zcedel halde
iune, da^ man keyn tranggelt geben solde. Szo haben bomschriber,
czymmerman, talvoit und auch andere yren Ion usz den bomnen, sun-
•• „dem bothen" ftthlt In der halL Haodichrift. ^ ^e'' feUt In beiden Handaohriften.
* »^" h. H. d ,,benaattn" h. H.
^ Die erzbischöfliche Stadt Gross -Salze (dat grote salt) ist eine Tochter des
Salzwerkes in Ebnen und tritt erst gegen Ende des 13. Jahrh. als Stadt auf^ vgl.
Winter in den Geschichtsblättem l St. u. L. Magdeburg ü. 226 ff. Vm. 113ff.
257 ff. Dr. I. (Hondorff) S. 123 ff
^ Diese Sitte mag Dr. I. 1062 im Sinn gehabt haben: So ist in alten Zeiten
bei dem Saltzwerck alhier alle Sieden aus dem Gutjahrs -Brunnen ein Zober Sole,
Hex Krautzober genant, gegossen woroen; davor wolriechende Kräuter angeschafft,
zcff Zeit des Pabstthums geweihet und auff das Thalhauss und unter die Brunnen
gestreuet worden, ohnzweäel aus der Meinung, die bösen Geister und aUes schäd-
fidie zn vertreiben; und ist diese Gewohnheit des Krautstrauens bis gegen das
Ende vorigen Seculi in Uebung gewesen, da solche abgeschafft worden.
124 Marcus Spittendorfi.
derlich habe der bomschriber alle wochen, die woche sey gantz adder
nicht, 22 zcober sole, dasz ein grosszer Ion sey.
Item nmb die summen geldes vor weyn und hier in hoff, kemme-
rern nnd weynschriber gegeben, ist geredt wurden: bommeister und
seheppfen musten offle des tals halben zusampne komen, szo lisszen sie
dann, was zu geezeiten feyle were, malmesey*, reyn&ll und ander
weynne noszel, quartir und auch zu den esszen holen, deszgleich auch
hier, und dasz were ein altherkommen. Daruff ist vom rathe geredt
wurden, es wurde uff dem rathusze von dem rathe auch getrungken,
da weren vil mehir personnen, auch yil mehir zuslages, dennaoh bzo
liffen die summen nyrgent szo hoch, als sie vertrungken betten. Man *
konde wol nach redelicher weysze tringken und dorffte das gemeyne
guth szo nicht besweren.
Item umb die collatien, wan man nuwe scheppen keuszt, ist geredt
wurden, es were auch von alder gewest. Daruff ist vom rathe geredt
Bl. 33^ wurden , sie bedungkte nicht biUich , dasz sie von dem gemeynen ||
guthe collatien machen und halden solden.
Item umb die 63 schog eyns jhars und 73 schog des andern ihars
für licht haben die pfenner reden lasszen, man mnste der licht vil über
den bornnen und ym tale haben, yn were wol zu willen, das die nicht
dorffiten vil kosten. Darufi ist vom rathe geredt, es qweme eygentlich
vor den rath, das die licht darumb szo uff einne grossze summe liffen,
das die pfenner und gemeynlich die jungen gesellen uff den abent yn
den hoff gyngen und sesszen lange in die nacht, und wann sie weg-
gyngen, neme yr iglicher zcwey , dreye ader mehir licht jrn die haut,
und darumb szo musten die lichte uff eyne grossze summe geldes
louffen.
Uff die ubermesszige zcerunge in dem 74. jare, auch der obgerur-
ten stugke glich, alsze nemlich zum heilligen bornnen^, 8chosKbuttele^
^ Item uf den doonerstag in den pfingsten, wen man zu dem heiligen bom fah-
ret, so kommen die Vorsteher umb sechse nach mittage in der pfenner hoffe . . die
bommeister und scheppeu und besteUen umb bihr den frauen und iungfrauen, die
dar kommen, zu schenken: wan sie sich den gesamlet haben, so gehen sie in die
flösse. Do müssen die Vorsteher besteUen ein halb schock brett in die flösse , auch
müssen sie lohnen dem hobdorster mit dreien oder vier kahnen zu faren bei der
flösse, dem geben sie fünf oder sechs neue groschen, dem flosmeister mit seinen
knechten gibt man 1^/2 neue groschen und nicht mehr, und hat bey dem born^ das
die Vorsteher durch die zwene unterbommeister von dem Deutschen Bom schickoi
müssen eine tonne numburgisch hier, gesottene eyer, schopsenbuch , ob man donüt
kan zukommen, drey eyerkuchen und kese, zwey stobichen nudvasir oder welschwein
und auch franckenwein, was des die obersten bommeister bestellen lassen.
Wan man dan wieder heim fehret, so gehen die frauen und Jungfrauen wieder
in der pfenner hoff und trinken eins oder zwier und gehen ihre sttnaae so beschei-
den, das sie nicht uff das rathaus gehen. Kresse, Annalen I. 186\ Dazu fügen
wir gleich eine andere Schildenmg:
Uf den heiligen wahrleichnamstagk besteUen die Vorsteher (des thals), umb die
wege und brücken zu machen, do man pfleget mit gottes leichnam im thale zu
1475 November. 125
freytagißgelt, cleidnngk, nuwejarsgelt, jarmargktgelt, weyn, Wer, coUa-
tien, licht ist durch Hansze Waitheim geredt wurden, in masszen wie
obgemrt. Sandern nff das schog*, den trabanten gegebin, als man die
bnrger von Iszleiben holte, damflf ist vom rathe gered worden , die
von innongen und gemeynheit betten yre trabanten uszgericht uff yr
eigen gelt, des gleich solden sie auch gethan und das gelt nicht von
dem gemeynen gnthe genomen han.
Uff die hundert und 40 schog und 31 ** |1 groschen vor weynzcerung BI.34*
zum heilligen bomnen, coUatie etc. des 69. jares ist durch Hansze
Waltheym geantwort alsze vor. Sündern umb die^ 47 schog und 21
groschen für holtz in hoff ist geantwort wurden, das holtz were nicht
all im hoffe verbrant, sundem eyn theyls im tale. Darkegen ist von
dem rathe gered wurden, man pflegitte ym tale kollen zu bomnen
und nicht holtz, man funde in dem seihten jare auch grossze summen
geldes vor kollen.
Uff die stugke des eynundsibentzcigsten jars, nemlich das stugke:
item 20 schog den turgkennbrudem gegeben , daruff ist den pfennem
gesaget, wiewol das gelt wol uszgegeben, solchs auch eynne milde
Sache were, doch szo hat es nicht eyne gestalt, von dem gemeinnen
gathe solchs'^ zu nemene, sundem wer was guts thun wolde, der solde
das thun von seynem eigen guthe, das were y m geyn ® gote verdinstlich.
Uff die inrede des andern gebrechs umb die vier verslegere, das
sie nicht burger darzu betten genomen und sie die verslegere nicht
frey in yrem ampte zu vorslahene nach yrem eyde betten gelasszen,
* »,dM Bto . . . dM Bo:*' b. H. ^ „XXXVI. vor" h. H. c ^^j^ab die" fehlt in der hall.
Baadfefarifl, ^ «^leht" fehH in der h«IL Handaohrifl. • „vor gotte'* h. H.
gehen, und umb grass, das die unterbommeistere mit ihren knechten, auch mit den
ambtknechten mit willen des raths pflegen zu hauen uf der wiesen und In der flösse
an die Saalpforte zu bringen, und uf den morgen, wen man umb den bomen ge-
west ist, so gehen die Vorsteher mit den bommeistem in der herren keUer und
morgenbroten darinne, das dann die Yorsteher durch ir einen bestellen, was sie von
hunem, braten oder fleisch haben wollen. Und wan sie gegessen haben, so senden
sie processionwein bei den amtknechten zum ersten unserm gnedigen herm Yon
Sftugdeburg, wan er mit procession holt, zwey stubichen welschen wein ; ist er nicht
zn der procession, so sendet man ihm nichts; dem probst zum Neuenwercke ein
stobichen, dem probst zu St Moriz zwei stobigen, dem pfarhem zu U. L. Frauen
mit den altaristen andertiialb stobichen, dem pfamer zu St. Gerdruden mit den
altaristen anderthalb stobichen, dem pfamer zu St. Ulrich anderthalb stobichen,
dem pfiuner zu S. Moriz ein stobichen, zu den paulem ein stobichen, zu den bar-
Ibssen vier stobichen, zu den brudem ein stobichen, dem p&mer zum Grasshofe ein
halb stobichen, den spitalem zu St. Moriz ein stobichen, der sammenung zu St.
Moriz ein stobichen, dem kuster und ist einer von den hem ein halb stobichen,
dem Schulmeister bey Yirginis ein halb stobichen, dem Schulmeister Mauritii ein
halb stubichen, dem bomschreiber ein halb stubichen, den amtsknechten ein halb
stubichen. Dieser aller sol welschwein sein: ist der aber nicht, so sendet man
frandcenwein oder elsasser, jo zwey stobichen vor eins oder ein stubichen vor ein
halb stubichen. Damach uf den freitag bezahlen die Vorsteher dem unterbom-
meister das kraut , blumen imd meyen , das sie über dem bom gehabt haben/'
Kresse, Annalen Bd. I. S. 188* ff. Dr. I. 693.
126 Marcus Spittendorff.
sandem yn merglicb und erBchreglich yn yr ampt gesagt betten, und
das sie betten most verslaben nacb yrem willen und cäf die stugke,
die za hocb verslagen weren, das die in eynem kotbe, in masszen ob-
Bl.34^ gerurt ist, nbir drittebalbbondert swertscbog louffen solden etc., || daraff
bat Hans Waltbeym geredt, das sie nicbt bnrger zu dem ampte des
yerslabens genomen betten, were davon znkomen, das sie der nidit
betten bekomen können, als sie nebst ancb szo verantwort betten,
aber sie betten yn yre ampt des verslabens nicbt gesagt. Und uff die
versleger geynwertig seynde bat Albrecbt Scbaffstete gesagt, er bette
den verslegern nye keyn wort gesagt Szo bat Hans Waltbeym for-
der geredt der andern versleger baibin, alsze Symon Gzcwigkanwen
and seyner knmppan balben, was sie des unszers gnedigen bem retbe
nnd den ratb anderriebt betten, daran betten sie za milde beriebt, ba-
ben aacb gematbet, dasz man sie vorkomen lasszen wolde, sie woU-
den sieb solcbs geyn yn vorantworten. Umb das, dasz za bocb ver-
slagen were, das yn eynem kotbe des jbars beben drittebalbbandert
scbog loaffen solde, dar sagitten sie za, als sie das stagke nehist Vor-
antwort betten, das yn davon nicbt wysszentlicb were, wann es stände
bey den verslegern.
Dawidder ist von anszers gnedigen bem and des ratbs wegen
darcb Hanszen Hedderszen ratb^meister gered warden, sie betten wol
za verslegern barger bekomen können, das den verslegern aacb in yr
ampt gesagt were warden, betten die versleger, die nambafftig gemacbt
weren, als ob gerart ist, affentlicb bekand. Und nmb das za bocb
verslaben bette anszer gnediger berr and der ratb sieb nicbt alleyne
erkandet bey den verslegern, sandem aacb mitte bey den wirgkem. Und
die wirgker, die barger sint, weren daraff ermant, bey den eyden, die
B1.35* sie nnszerm gnedigen berm and deme || ratbe getban baben; die and
aacb die andem wirgker gemeynlicb alle vermei^ken, das za bocb
verslagen sey, ane yn etlicben cleynnen stagken, nemlicb berde za
macbene, das eyn jbar in einem kotbe drey swertgroscben kostet, item
kotb za kerene, rasz aszzatragene and eymer des jbares äff vierand-
zcwentzig swertgroscben loaffen wolde , and salcbe anwysszenbeit , die
szo on vorzcogen, were ye szo nicbt za entscbaldigene. Wann die
pfenner nemen den zagang and gewinst, and es gynge den andem an
ibrem gatbe abe, and das gnd warde damitte geswecbt. Umb Jacoff
Fragen, dasz dem darcb Hanszen Waltbeym orloab gegeben were, dar-
amb das er Clawsze Bodendorffe seyn gerentbe nacbgerecbent
solde baben etc., daraff bat Hans Waltbeym geantwortet, das dasz die
sacbe nicbt gewest ist, daramb Frage georloabt sey, sandem er babe
eyne ander sacbe äff sieb gebabt, die vor anszerm gnedigen berm za
vorzcellene nicbt tocbte; er babe ym orloab gegeben and das nicbt
alleynne getban, sandem mitsampt den andem bommeistem and scbep-
pfen.
Zam dritten male nff die inrede der antworte der pfenner off
das angleicb saltz sieden etc. bat Hans Waltbeym geredt, es mocbte
1475 November. 127
wol gesehen, das dasz saltz ongleieh gesotten and ancb angleich ge-
gasszen warde; aber das stände nicht bey on, sandem bey den wir-
gkem. Sie konden aach die wirgker nicht vormogen, dasz sie gleich
gasszen, wann es weren !| etzliche wirgker, die fnr yr eygen gelt sole BL35^
koofiten, äff das sie deste mehir gasszen and den gesten deste grosszer
stagken geben and aiszo die geste bey sich brechten; szo warden aach
itzand die stagke szo grosz gemacht, als sie yn langer zeit gemacht
weren, and on solde lieb seyn , das man glich gassze and glich saltz
machte, getraweten es aber darhyn ane halffe des raths nicht za
brengene.
Daraff hat der rath reden lasszen, es were deszhalben am rathe
nye gebroch gewest, were der rath daramb ersacht warden, sie weiden
gerne darza behalffen gewest seyn, es were aber nachbleben. Daramb
Stande wol za mergken, das salchs nicht eyn genanghafNiig entschaldi-
gnnge were, wann salchem angleichen sieden were wol vorzakomen
gewest.
Zam vierden male äff die inrede, das das saltz nicht gemesszen
wurde, and als es letzst gemesszen, dasz daraber hoben fanff aide
Bchog aszgegeben and verzcert seyn etc., daraff hat Hans Waltheym
gered: alsze das saltz äff die zceit gemesszen were, da weren mehir
dann dreye ader vier stagke gemesszen, and were das saltz in vil
kothen gemesszen, and daramb mochte aach yillichte salche zcerang
gesehen seyn, and das das saltz vormals and auch darnach nicht gemesszen
were warden, were davon nachbleben, das die gewergken yre stagke
nicht gerne betten wollen zabrechen lasszen, ||wann szo die stagken Bl.36^
zabrochen warden, konde man der nicht wol vorkoaffen, and die far-
leate wolden die zabrochen stagke aach nicht gerne laden.
Zum fanfften male äff die inrede äff die antwort äff den ge-
brech, das das saltz za teare gesatzt were etc., daraff ist von Hanszen
Waltheym von der pfenner wegen geredt , das er äff das stagke von
der gewergken wegen antworte, als er zavom geantwortet bette, nem-
lieh alszo: das sie das saltz mästen setczen, nach dem die verslegere
verslngen, and mästen sich ye mit dem saltz setzen nachyrem versiahen
richten. Szo were ye alszo, das das holtz sere gespalden and kleyne
gemacht warde, davon szo konden sie das saltz nicht wol basz feyler
gesetczen.
Ist daraff geredt, die versleger betten affenbar bekand and gesagt,
sie hett^ mit dem setczen des saltzes nicht zu thane, es gebarte yn
auch nicht, das saltz za setczen; wolden sie aber ye das läf die ver-
slegere schieben and den verslegeren gönnen and sie das saltz setczen
lasszen, es qweme.wol dahyn. Daraff hat Hanns Waltheym geredt, dasz
Baltz gebarte niemandes anders za setczenne, dann yn selbst, sie pfle-
gen es aach za setczene, aber sie setczen es nach dem ver-
Blähen.
Umb Brosias Ridebarg, Frideriche Brasszer, Urban Aben and Bar-
tholomeas Wirgkart, das den were gesagt darch Benedictas Polgkenn,
128 Marcus Spittendorff.
bornmeister, das sie der sole solten abesetezen, sie wolden dem saltze
Bl.86^ Hauch abesetzen, daraff hat Drewis Fischer, derdotznmal bommeister
gewest ist, geredt, yn were davon nichts wyszlich.
Znmletzsten uff den nnwen gebrecb, das in bnttel gefronet
wurde, wie dann das geluthet hette und scharff angezeogen were, daraff
hat Hans Waltheym gereth, es hette umb das fronen in buttel die ge-
stalt: wann die bommeister über dem geschossze pflegen zu sitczen,
szo liesszensie beweilen usz dem Dutzschen Bornnen 5 zuber sole und
auch bissweilen mehr zeihen; des glich dann auch szo in den andern
bomen geschege. Das gelt, das davon gefile, stegkten die bommeyster
in die buttele und liesszen davon wein und byer holen. Die bommey-
ster musten ye auch über deme geschossze tringken. Sollichs treffe
nicht sere hoch, es konde dem guthe auch nicht grosszen schaden
brengen. Szo qweme es beweilen, das prelaten, probste und andere
in tal qwemen und das saltzwerg besehen, den pflege man auch zu
schengken. Daruff hat unszer gnediger herre und der rath reden las-
szen, es were von sollichem fronen in buttel in der versigelten zcedel
nicht bemrt, man frmde das auch nyrgent, das sie das tbun mochten,
sundem es stunde in der zcedel dar vorboten, das mankeynne andere
sole zeihen lasszen solde, dann die darinn namhafftig gemacht were,
szo wer die seihte sole auch nicht zu register gebracht nach berechent
Darvon szo were unnszer gnediger herre und der rath solchs fronens
B1.37* nicht zu fryde. Szo stunden sust auch || grossze sumen im register, die
für weyn und hier gegeben wem, und der rath uff* dem ratbusze der
personen vast mehir weren, vertmngken des jhars nicht solche grossze
sumen, und es qweme ye von dem gemeynen gute. Wann man aber
trungke von eigenem gelde, szo muste man dasz gesehen lasszen. Dar-
wider hat Hans Waltheym gereth , es were szo an sie kommen von
yren eltem, sie betten dbas nicht uffbracht nach erdacht. —
Uff dinstag nach Eatharine (28. Nov.) hat unnszer gnediger herre
ertzbischoff Johann sich uffs rathusz geyn Halle gefuget, do dann
Hans Seile, rathszmeister, Hans Hedderszenn, Hans Loub und vil des
raths und von innungen und gemeynheyt gewest sindt. Daselbst hat
seine gnade die dreye bommeister und die pfenner gemeyn vor sich
komen lasszen, und seyne gnade hat durch em Bemden, den alden
cantzler, reden lasszen geyn bommeyster und pfennem in den werten
und in der meynung: seyne gnade hette lange zceit in den gebrechen,
die regimng des tals betreffende, fast vil handeis gehabt und vleisz
gethan, szo vil, das seyne gnade mit dem erszamen rathe eynig were
wurden eyner ordenunge, nach der der tal hynneforder solde
geregiret werden. Derhalben were yn letzst zu santh Mauritz verhalt
»sehen, szo betten sie sich dazumal erbotten, seynen gnaden und auch
»m rathe darinn gehorszam zu seyne; und uff das nu die dingk || zu
Bl.37^ eynem ende komen mochten, szo hette seynne gnade die ordenunge
in eynne vorscbribunge und versigelunge brengen lasszen, die dogeyn-
wertigk vor äugen leghe, die dann seyne gnade lesszeu lasszen welde^
1475 November. 129
und begerte die zu horene, die dann alszo geleszen und Inthende ist,
in masszen hirnacb folget^.
Wir Johannes, von gots gnaden ertzbischoff zu Magdburg, primas
in (Germanien und pfaltzgrave bey Reynn, hertzog in Beyern; bekennen
o£feniUcben |mit diszem briSe vor ans and nnnszer nachkomen
und thnn knnd allennenniglicben. Nachdem dann got vater aimech-
tiger durch seyne milte ewige wiszheit und gutigkeyt menschlichem
gesiechte, seynem volgke, seyne gotlichen gaben mancherley weisz zu
enthaldung desselbten seynes volgkes und damitte seynen menschlichen
gebrechen und notdorfftigkeit vorzukomen, dem seihten seynem uszer-
weltea volgke selbst zu Seligkeit und lobe und ere seynes allerheilig-
sten namens verlihende und gebinde, und die seihten seyne gotlichen
gaben unszer ertzbischofflichen kirchen, unns und den unszem zu gut
and nutz in unszer stat Halle in den saltzbomnen tegelich mildiglich
oszgiesszende ist, erkennen wir billich und geburlich, solicher gotlichen
gäbe in steter dangbarkeit zu seyne und der und ander verlihenen
zceitlichen guter szo yn gotlicher liebe glichlich und rechtlich zu ge-
bruchen, das uns nach abgange der zceitlichen und vergenglichen die
anvergenglichen und ewigen guter und richtttmer mittegeteilt werden.
Das wir darumb gote zu lobe und in dangbarkeit obgerurter gotlicher
gnade und gäbe, durch den allerdurchluchtigsten und groszmechtigsten
keyser Otten den groszen loblicher gedechtnisz in erster unszer ertz-
bischo£Bichen kirchen stifftunge der seihten unszer kirchen mildiglichen
gegeben, und auch umb gemeynes nutzes und besten willen mit
des erszamen raths der gnanten unszer stat Halle , unszer lieben ge-
trawen, rate und folbort disze nachfolgenden ordenungen und satczun-
gen in der gedachten unszer stat Halle begriffen, gesatczt und ge-
macht haben, setczen und orden auch in crafft diszes briffes, nem-
lichen alszo:
Zum ersten umb die vier Vorsteher des tales, die sollen usz den
Bcbeppen im tale und den gewergken, die dem guthe, tale und ge-
meynen besten allemutzest und bequemst seyn mögen, gekorn, den
dann die fronesole, amptsole, amptpfannen, und was nach Inthe der
versigelten zcedel yn dem stugke sich zu haldung und notdorfft des tales
zu zcihene gebaret, geantwortet und von yn bestatet sal werden. Sun-
derlich sollen die vier Vorsteher die sole bynnen virzcehen tagen von dem
tage, als sie gezcogen und getragen ist; an zu rechen, bezcalt nemen, und
der seihten sole , wie vil der ist , und wem die zu versiedene gethan
wlrdet, und was sie davon uffiiemen und zu buwe, haldung und not-
dor£ft des tals wider uszgeben, eigentlich verstentliche register machen
und davon rechinschafit thun ; die seihte rechinschaffl uff die zceit, als
* ffier tonn wir in d«r hall. HandMhrift buehftiiblich folgBiide Zeilen: „WIR von gottet
gnaden Johanne* Ertsbischoff zu Magdeborgk prima« in Germanien etc. mdt so furder wie das die*
aelfaflgen Reglenmgen m dem Ende ansforth. habt ir wol In ■ehrlfften, desgleichen ich aus denselblgen
«nren ■ehrülten veneichnett. Daromb ist hie fnrder nicht nott eu schreyben". Wir theilen die schon
TQo Dr. I (Hondorff) S. 157 abgedruckte ürtcnnde nach einem der sieben nicht bucbatUbtich gleich^
bmtfritdcp Exemplare des Bathsarehivs mit.
Gesehichtsq. d. Pr. Sachsen XI. 9
180 Marcus Spittendorff.
sich der obirbommeiBter ampt vemawet, uff dem ra&nsze nnszer stat
Halle vor dem gantzen sitzenden rathe in beyweszen miszer lehnlathe
gescheen, darzu und bey salcher rechinschafft mitte zu seyn and die zu
boren helffen, der rath onszer stat Halle yier osz den Innungen und
vier usz der gemeynheit, die gud im tale haben und uff yre usslaufite
sitezen, heischen szal. Der obgerurten i'echinschafft sollen dann die vier
Vorsteher eyn eygentlich yerstentlich register aller uffhame und usz-
gabe, eyn iglich stugke yn sunderheit darinn dar uszgedrugkt, von sich
überantworten. Alszdann sollen auch die gedachten bommeistere vor
dem rathe nach luthe der wilkor yr recht thun, das sie yrer ampte
nicht genosszen haben. Die vier Vorsteher sollen auch zu stundt, als sie
gekom sinty zu gote und seynen heiUigen sweren, das sie nach yrem
besten vermögen, auch yrer vemumflt und gewisszen die bomnen und
den tal getmwelich vorstehen und verhegen, die sole, die on nach in-
halde der versigelten zcedeln uff das stugke lutende geantwort wir-
det, uffiaemen, die bestaten, bezcalt nemen und berechen wollen ane ge-
verde. Gzu bezalungk der obgerurten sole und auch pene, die, inmasszen
himach berurt wirdet, ufizunemen geburet, sollen yn der saltzgreve, die
Bcheppen und bommeister, das dieyn virzcen tagen alszo unvorhalden
geschee, getmwelich behulffen seyn ane Weigerung und geverde.
Szo sollen auch vier gotforchtige frome menre zu verschlegem ge-
kom und gesatczt werden, zcwene wirgker und zcwene bomknechte, der
dann zcwene, nemlich eyn wirgker und eyn bomknecht, von dem rate,
und die andern zcwene, als auch eyn wirgker und eyn bomknecht, von
den obirsten dren bommeistera sollen werden uffgenomen, und die
seihten sollen burger in unszer stat Halle seyn und nach yrer kiesung
und setczung uff das rathusz vor den rath komen, und vor dem rate
zu yrem ampte sweren, in masszen himach uszgedmckt ist, nemlichen
alszo: wir A. B. G. D. globen und sweren, das wir das ampt des ver-
slahens, darzu wir gekom und auffgenomen sint, nach unszerm besten
vermögen, auch unnszer vemumfft und gewysszen getmwelich verhegen,
vleiszige achtung uff den kauf des feurwergks haben, und damach
die sole und auch kothzcinsz versiahen wollen, nicht den teursten nach
wolfeilsten, sundem den mittelkauff, szo allerglichst wir mögen»
das den hem des guts nach redeligkeit und glichkeyt yre uszlouffte
von yrem gute werden, und die gewergken von yrem sieden auch
redelichen zugang und gewinst, und die knechte ym thale arbeitende
von yrer sole auch nach redeligkeit yren verdinst gehaben mögen, und
das nicht lasszen widder durch lieb nach leyt, gifft nach gäbe, ge-
tmwelich und ane geverde, als nnszer iglichem got szo waher helffe und
seyne heiUigen. Und uff das die verslegere sich yn yrem ampte des
verslahens der sole und auch kotzcynszes desto uffrichtiger und gb'ch-
lieber haben zu halden und dem nachzugehen und sich und yren ejrt
zu vorwaren, sollen sie nach landloufftiger muntze versiahen und alszo,
das der zcober sole in dem Gutjare, Meteritz und Hackebome eynes
hellers weniger, dann der zcober in dem Dutzschen Bomnen gelden sal,
1475 November. 131
ond za welcher zceit den verslegem dungket notdorfft seyii; ein koth ym
tele , das gelegen und beqweme sey, mieten, das yn dann nach glichen
billichen dingen ane inhalt gethan sal weiilen, und sollen fenrwergk
konffen und szo vil zcober sole^ als yn notdorfil seyn wirdet, in dem
seihten kothe nemen und zu stund nach dem nffslahen giesszen und
den wirgker, im seihten kothe arbeitende, etliche werg, szo yil der eyn
notdorfft seyn wirdet, sieden lasszen, und wie vil zcober sole dann alszo
genomen und gegusszen werden, szo yil sal man Widder nsz den bomnen
zu stund ins fasz tragen und nach aberechnung und abslahung, was eyn
iglich werg an mietung kothes, keuffunge feurwergks und anderm
ifethe mag gekost haben, darnach vleiszig ubermergken undverslahen
das nach begriffe yres eydes den hem des guts, den gewergken und
auch den knechten im tale glich geschee; und ab die versleger an
gelde nicht betten zu mietung eynes kothes, auch keuffe feurwergks
und andern, das damfF gehen mag, szo sollen sie des mit gelde von dem
rate yorlegt, dasselbte gelt yn von den verslegem, szo schire das saltz
vorkaufft ist, widder geben szal werden. Was dann von zugange des
siedens tmd probirung obgerurt uberloufttes seyn wirdet, szal yn zwey
teyl geteilt werden, der eyn teil den Vorstehern des tals in nutz des
tals zu wenden, und das ander teyl den verslegem, vor sich selbs zu
haben, ungehindert folgen sal. Es sollen auch die vorsleger hinforder
den kothzcynsz nicht nach den kothen, die mit solguthe uszgethan wer-
den , versiahen , sunder nach den siechten kothen , die man ane gut
nsztbut, und nicht hocher, dann des jhars uff funfizcehen rinsche gülden
zcyniKses. So szollen auch die versleger yren Ion inmasszen andere arbeiter
über den bomnen usz den bomnen haben, als sie vormals gehabt haben,
der yn dann umb desto vleisziger verhegung und versorgungk willen
yres amptes yrer iglichem mit zcweyen zcober solen die woche verbessert
sal werden. Die seihten versleger dann auch nicht lichtlich georloubt
nach entsatczt werden sollen, es were dann, das man des merglich
Sache bette, die durch den rath und die obim borameister redelich erkant
wurde; die seihten versleger, welche nicht wirgker sint, auch mitte jbar-
knechte seyn, und ab sie darzu zu swach wurden, underlouffer haben
mögen; und ab der gnanten versleger eyner adder zcwene georloubt adder
kräng wurde, und man von stund nicht andere gehaben künde , szo
sollen die andem zcwene adder drie glichwol das gut nicht legen lasszen,
Bundem gantze macht haben das zu verslabene, bisz yn ander zu
mitteverslegera gekom und gesatczt werden. Es sollen auch die ver*
Sieger alle sonnabint, wann sie im tale über den bomnen verslagen und
den bomschriber, was die woche der zcober sole gegulden hat, und
was auch die seihte woche gefronet ist , schriben lasszen ban , uff das
rathusz in die kemmerey gehen und den kemerem auch sagen, wie vil
man die woche uff das virtel gegeben , was die woche der zcober ge-
gulden, und was man gefronet hat^ das sollen die kemerer dann zu
stund in eyn register verzceichen lasszen und mitsampt yren registem
in vorwarang legen.
9*
182 Marcus Spittendorff.
So sal auch nu hinforder da« solgat uff dem rathosze vor dem
gantzen sitzenden rathe nnszer stat Halle in beyweszen nnszer lehnlnthe
verleyt werden, darzn dann aach der rath vier usz den Innungen und
vier nsz der gemeynheit, die gad im tale haben nnd uff yre uaz-
lonfifte sitzen, heischen nnd yerbothenlasszenszal, alszdann auch das regi-
ster des verslahens und fronens, bey den kemerem legende, geyn des
bomschribers register gehalden nnd achtung damff gehabt sal werden,
das die register in dem nbereyntragen und den dingen glichlich und
geburlich naehgangen werde ; uff den selbten tag dann auch keyn ge-
meyn esszen bestalt nach gehalden sal werden.
Es sollen auch hinforder die esszen , die die undem bommeister
biszher geben han, abeseyn, und uff das nu die geste, die das saltz
usz unszer stat Halle füren, mit unglichkeit des saltzes nicht besehe-
digt werden, auch eyn gewergke den andern mit ubersieden nicht ver-
terbe, setzen, orden und wollen wir, das durch die drie obim bom-
meister und nuhen scbeppen unszers talgerichts in allen kothen, da maa
inne seut und wallet, emstiglich und vestiglich bestalt sal wenlen, das
zu den wergken glich gegusszen und alszo gliche stugke gesothen und
gemacht werden, bey pene himach berurt.
Und es sal yn keinem kothe die woche über virzcig werg geso-
ten werden, bey pene eyns rinschen gülden, den der gewergke, der
do sieden lest, und eyns rinschen gülden, den der wirgker, der da
seut, verfallen seyn szal. Damach sich dann in halben wochen, und
szo sich yn der woche vier ader funff tage zu siedene begeben^ gerichtet
und gehalden szal werden.
Es sollen auch alle wochen, wann man seut, zum wenigsten eyns,
von den bommeistem einer und von den scheppen im tale zcwene in
alle kothe gehen und das saltz bey den eyden, die sie zu yren ampten
und scheppenstule gethan haben, besehen, und wu sie das unglidi
gesoten kieszen, das messzen und vaheren bey obgemelter pene. Die
seihte pene die vier Vorsteher inmanen und yn gemeinen nutz des tals
keren, auch zu register bringen und die mitte berechen sollen. Cza
inforderange der pene der saltzgreve, die scheppen und bommeister ge-
trawelich behulffen seyn und die schuldiger bey pene des talrechts
twingen sollen ane vorzcog, Inhalt und geverde.
Auch sal durch den saltzgreven, die drie gesworaen bommeister
und nuhen scheppen im tale der kauff des saltzes nach kouffe des
feurwergks, szo zu zceiten des jhars seyn wirdet, nach redelicher
weisze gesatczt werden, alszo das dasz solgud nicht vemichtiget und von
teurde wegen des saltzes unszer stat Halle gemieden und umbgefaren
werde, behaldende uns und unnszem nachkomen und dem rate unszer
stat Halle macht, darinn zu szagen, szo uSt wir mergken eyn notdorfft
seyn wirdet, zu bogen, zu nedergen adder zu bessern.
Szo sal auch keyn gewergke mehir gerenthezu sich nemen ader ver.
sieden dann zcwey bey pene zcehen rinscher gülden, szo ufft des ymandt
uberfundig wurde, unleszlich verfallen zu seyn, wer auch eygens guta
1475 November. 183
820 vil hat, als ym za wehre eyns koths nach obengeschribener Inassze
za siedene notdorffl ist, der sautl an siedungk und gebmchunge seynes
eygen gutes genagig seyn und keyne gerenthe nach fronesole, ampt-
sole, armer Inthe sole, Nicclaossole und gotishuser soIe, nach der sole
dar man nff den sonnabint von spendet, auch die sole, dar man essen
den knechten im tale von machet, ader andere sole, wie man die ge-
nennen mag, haben, bey pene zcehen rinscher gülden, szo uffte hirwi-
der gethan wurde, auch unleszlich verfEtilenn zu seyn; die obgerurten
penen alle von den vier Vorstehern auch ingemant, in nutz des tals
gekart und mitte berechent sollen werden, in masszen oben uszgedrugkt
ist, getruwelich und ane geverde.
Es sollen auch zu obirbommeistem verstendige rechtvertige, frome
und redeliche menre gekom werden, der dann eyner usz den pfennem
und eyner usz der gemeynen und auch eyner usz den Innungen, die
eygen solgud im tale haben, seyn sal, die dann auch zu dem ampte
der bommeisterscbaflft und dem gerichte des tals sweren sollen, yre
ampte und die scheppenbang nach yrem besten vormogen, auch yrer
vemumfft und gewysszen getruwelich zu vorhegene und orteil yn der
bangk des talgerichts zu finden, szo sie die glichst und rechtst wyssen
und von yren mittescheppen underweiszet werden, und aller der jhenhen,
die gud im tale und des tals zu thune haben, gemeyne beste zu rathen
und zu thune, und das nicht zu lassene wider durch lieb nach leyt,
frunde nach mage, gifft nach gäbe, getruwelich und ane geverde.
Auch szal eyn iglicher wirgker aUe sonnabint und andere heilige
abent gebottener fest, wann man uff den abent, als gewonlich ist, das
ave maria slehit, werg lasszen und nicht ehir wider underlegen, dann
nach Umgänge des sontags ader andern heiligen tags, nendich uff den
wergkeltag frühe, wann man zur fruhemessze luthet, bie pene eyns
rinischen gülden.
Auch szal man hinforder usz keinem kothe von verdingtem feur-
wergke nymande ladestro, stroustro, nach den pfannensmeden eynich
stro geben, bey pene auch eyns rinischen gülden, den der gewergke,
der im kothe seut, verfallen seyn sal; mit der pene es auch gehalden
sal werden, wie obene von andern penen berurt ist.
Und ab in diesszer ordenung was gebreche weren, die hirinn nicht
notdorfftig versorgt, adder etliche nicht dar uszgetrugkt weren, adder
in zukonunenden zceiten was gebreche entstunden, wie und wuran die
geseyn, und wie die namen gehaben mochten, keynerley uszgenomen,
behalden wir unns und unnszem nachkomen ertzbischoven gantze und
iuUe macht, das wir mit rathe und folbort unszer lieben getruwen, des er-
szamen raths unszer stat Halle, sulchen gebrechen notdorfftigen vorkomen,
die hyn- undbeylegen, auch szo die notdorfft fordern wurde, evn adder mehir
Btogke in disser ordenung verändern, verbesszem und auch nuwe
Batzungen und ordenungen begriffen, setczen und machen mögen, als
nach g^egenheit der zceit zu enthaldung der saltzbomnen in unnszer stat
Hidle und für eyn gemeyn bests unnszers stifits, der vilgenanten unnszer
134 Marcus SpittendorfF.
stat Halle und alle der, die gater im tale daselbst haben» nutcse, noit
und bequem geseyn möge, getruwelich und ane geverde.
So szollen auch die, die in unnszer stat Halle in rathstule zosampne
sitczen, gote, nnszern hern und die gerechtigkeyt vor äugen haben,
eynmutig und eyntrechtig seyn, und ftlr gemeynen nutz unnszer stat
Halle getruwelichen raten, darzu thun und helffen, als sie gote nnnszenn
hern, unns und nnnszenn stifite, dem gemeynen guthe und sich selbst
schuldig sint.
Szo sal auch uS oben geschriben ordenunge, der wir von dem rathe
unszer stat Halle iglicher Innungen, auch gemeynheit und den piennem
der selbten unnszer stat Halle warhafitige abescfariffte, mit des rats secrete
versigelt , wollen überantworten und geben lasszen , und was sich in
diesszer selbten ordenung begeben bat, durch nymande erglich in gre-
menissze adder rachsal geredt, gehandelt adder gethan werden, das wir
birin ernstlich und vestiglich verbieten, und der rat unnszer stat Halle
auch verbieten sal, und ab ymant mit Worten adder wergken sich
anders bilde und dawidder thete, szo balde der rat unnszer stat Halle
das innen und zu wysszen wirdet, sollen sie den adder die szo ernst-
lich strafifen, das unnszer und yre meynung des emsts darinn erkand,
und dadurch sulchs von andern zu begebene geschuwet, geforcht und
vermeden werde, getruwelich und ane geverde.
Das diessze oiSenungen und satczungen, auch alle und igliche stugke
puncte und artigkele diszes brives stete, vestiglich und unvorbruchlich
sollen gehalden, und den auch gentzlich, getruwelich und un-
geverlich nachgegangen werden, des czu orkundt haben wir unszer grossze
ingesigel vor unns und unnszer nachkomen an diszen briff thun hen-
gen, der geben ist yn der vil gnanten unnszer stat Halle nach Cristi
unnszers hern geburt tuszent virhundert, darnach ym funfifunndsobintzig-
sten jare am ^nstage nebst nach Katherine, der heiligen jungkfrauwen
(28. Nov.).
B1.44* II Nach leszung der obgeschriben ordenunge hat unnszer gnediger
herre dem erszamen rathe zu Halle die selbte ordenunge versigelt
ubergeantwort und von dem rathe der widderumb eyn reversal ent-
pfangen. Und seyne gnade hat forder am rathe, auch Innungen und
gemeynheyt und auch den pfennem begert, dasz sie die balden und
der szo nachgehen wolden, und^ sunderlich dem rathe befolhen, das sie
vleiszig ufisehen thun und daran seyn wolden, dasz die ordenunge szo
fortgesatzt und angehaben wurde, szo schirst^das geseyn künde, und ab
es nicht eher gesehen künde, das die ordenung doch ufls lengst^ zu
weynachten antretet DaruS hat der rath geredt, sie wolden deme gerne
szo thun, aber vor weynnachten die ordenunge anzuheben, were zu kortz,
sundem uff die wynachten wolden sie darane seyn, das der nachge-
gangen^ und folge gethan werden solde.
Damach han unnszer gnediger herre und der rath durch Hanszen
<^ d{e Worte von „und" Mi „wolden" fehlen In der hftU. Handschrift ^ „vib ehfte" h. H*
itte" h. H. ^ ,,dar gangen" b. H,
« „Intrette'
1475 November. 185
HedderszeD, den alten rathszmeister, geyn bommeysteili und pfennero
reden lasszen^ seyne gnade and der rath betten letzst^ zn santManritz
yre antwort gebort nff die inrede and die gebreehe, die yn daseibist
weren vorgehjEdden , and snnderlicb die dreye stagke, betreffende die
yorsteher, die versleger and das fronen in bnttel. In dem ersten ftmde
man in der rechinschaflfl and || registem clar , dasz die fronesole and BL44^
amptsole nicht gleich bestatet were; szo were aach vil abermessziger
zoeronge darinn an weyne, biere, bornfart zam heilligen bomnen, holtz,
licht and ander stngken; es were aach mit den verslegem nngebarlioh
gehaldenS and sie betten von yrem verslahen grosszen zagang gehabt«
and ander leate grosszen abegang and schaden \ Szo weren annszer gnedi-
ger herre and der rath des stagks ^ amb das fronen in battel aach sanderÜch
nicht zaMden, dasz sie das alszo gethan betten, wann es were affin-
bar Widder das talrecht and aach die versigelte zcedel, and sollichs
gynge nach inhalde des talrechts an den lip i ; nnd das seyne gnade
and der rath das alszo hyngehen lasszen solden, were nicht za thane,
sandem yn were letzst za sante Maaritz gesägt, annszer gnediger herre
ond der rath wolden daraff bedacht haben and yn forder yre meynang
za erkennen geben. Na solliche angebnrligkeyte wolden annszer gne-
diger herre and der rath szo nicht hyngehen lasszen and hieschen'
daramb yon yn bassze and wandeL
Daraff hat Albrecht Scha&tete, bornmeister, gebeten, das annszer
gnediger herre and der rath yn gönnen wolden, daramb za sprechene,
ond aach eyns mannes ander yn, der yr wort redtet Das ist yn alszo
Torganst, and nach gehaltem gespreche haben die bommeister and
pfenner gemeyn darch Mathyasze*" Pegaawen || reden lasszen: als seyne Bl.45*
gnade bette vorsigelte brive lesszen lasszen der ordenangen, wie na
hinforder der tal solde regirt werden, and der briffe^ dem erszamen
rathe za Halle, yren hem, abergeantwort and aach darbey erozelen
lasszen eczliche stagke, nemlich amb die vier Vorsteher, die vier ver-
degernnd^ das fronen in battel, derhalben and aach ander stagke hal.
ben seyne gnade and aach der rath vermeynte, angebarlich gethan
were etc., wie das forder gelatet bette. Alszo weren sie die, die sich
• ,,nd«n iMnen** fehlt tn der balL H«ndMhrift ^ statt ,,]etsat" „lanen** In der hall.
BudBohiift. ^ „vorhalden*' h. H. ^ die beiden letzten Worte fehlen in der hall. Handschrift
• H^M ttngks'* m. H. ' „heischen*' h. H. ff ,4hnen Ihr wortt dnuiff redte" h. H. ^ .^Matthes'*
hau. Handsehr. > n^ee Bileffee'* h. H. ^ „vndt ymb" h. B.
^ In der Thalordnimg vom 26. Juli 1424 finden sich die hierauf bezüglichen
Beetimmungen: „Wer diase gesetcze breche unde dar obh* meher czoge adir czihn
ünee adir tmge, das sal om gehin an den lieb, alse des} tales buch oszwiset**
Auf dem letzten Blatte des noch jetzt vorhandenen ^ Originals hat eine Hand des
ausgehenden 15. Jahrhunderts angemerkt: Anno 1474 dasz ist gesehen, dasz disse
zedele ist nff dem rathuse zu Halle vor unserm hem von Magdeborgh und dem
rathe unde vor denn drysig manen, dy von Innungen und der gehmeyne, den parten,
gi^om warn, gelesen, dar zu^ouch der phenner geschickt warn dy bommeistere und
andere or cjewerken, dar zu dy phenner gereth und gelobt han, sulch zedeln be-
stellen und oeschaffen. dyse sol gehalden . . . werden. Dr. I. (Hondorff) S. 151 ff.
Tg}, auch die von Lambert in den Neuen MittheU veröffentlichte ftltere Thal-
Ordnung Bd« XI, 441.
186 Marcus Spittendorff.
allezceit nach seynen ftirstlicben gnaden und anch yren bem dem rattie
gehorsamlich richten solden. Sündern von der andern stngke wegei,
erzealt und anch letzst zu sante Haoritz vorluthet, betten sie offs de-
mütigste, das seyne gnade yn szo gnedig and der erszame rath szo
gütig seyn wolden und es damitte'' szo gestrenglich nicht vomemeo,
sundem was darinn gesehen were, und wie sichs yorlanffen hette, das
were ye und ye gewest und alszo an sie komen, sie betten es nicht
erdacht gehabt. Derwegen haben unszer gnediger herre und der rath
forder reden lasszen, das sie die ordenungeder regirung des tals hal-
den und darinn gehorszam seyn wolden, neme unszer gnediger herre
und der rath an; aber die andern ding alszo ane abetrag hyngehen
BL45^ zu lasszene, were nicht zu thune, || szo sie grosz uS sich trugen, sie
auch grosszen zngang darinne gehabt betten; sundem unszer gnediger
herre und der rath wolden es gerne *" derhalben zu handel komen lasszen
und darbey schicken, das sie achte ussz sich koren und die auch dar-
zu geben^ die dingk zu handeine.
Daruff haben bommeister und die pfenner aber eyn gespreche ge-
beten, und nach gehabtem gespreche hat Mathias ° Pegaw forder ger^t
und achte, die sie gemeynlich gekoren betten, namhafiftig gemacht mit
namen': Hansze Czolner, Hansze Walenn, Bastian Grunheyden, Anysz
Treptzk, Bussze Blumenn, Nickel Kleptzk, OttoWagauwen und Liborios
von Deltzscb«.
Daruff haben unszer gnediger herre und der rath antwort ge-
ben, unnser gnediger herre wolde uff mittwochen Nicolai (6. Dec.)
nach mittage seyne rethe uffs ratbusz geyn Halle schicken, alszdan wolde
der rath des handeis auch warten, dasz sie dann die obgnanten gekomen
achte alszo uff das ratbusz schickten uff vorhandelunge, das sie umb
die ungeburliche regirung des tals und die gebreche, szo yn uffte
vorgehalten weren, wurden abetrag machen.
Damach haben unszer gnediger herre und der rath forder reden
Bl. 46 * II lasszen geyn bommeistem und pfennem, das saltz were etzwas fast
tbeure gesatzt, nemlich uff zwelff swertgroschen, derhalben auch fast
geruchts^ wurde in den beylanden, auch von der wegen die stat Halle
durch die ftirluthe und geste gemyden, dasz«^ fast schaden brechte, auch
unszerm gnedigen herm seyne czcoUe und gleyte swechte. Und daruff
begert unser gnediger herr und der rath** von den bommeistem,
dasz sie ^ uffdennechst volgenden freytag^ (l.Dec.) die jhennen, die dar-
zu gehorten, zu sich ins bommeisters hausz vorboten wolden, do^ sie
doch sust ander gescheffte halben des tales bey eynander seyn wurden »
und daramb sprechen und uff die weyse eins werden, das sie deme
stugke saltzes eynnen swertgroschen abesetczen. SolUchs haben die
bommeyster szo uffgenonunen, und als sie uff den obgerurten freytag
• r^M damit" h. H. ^ fohlt In der tuOl. Handsohrlft. *> »Mattes" b. H. ^ die b«idea
letiten Worte fehlen in der halL HandMhrlft. « »^litsach" h. H. ^ ,»ftLst gerächte" h. H. ff aUU
„dam*' — „Tondt" in der halL Handochrlft ^ die gesperrten Worte fehlen in beiden Handschriften.
> ,^*' fehlt in der hall. Handschrift. ^ ^^ Tagesangabe fehlt in der haU. Bandachrllt. ^ „das'*
haU. Bandichr.
1475 December. 187
bey einander gewest, sie des eynig worden sind und haben dem stagke
saltzes eynen swertgroschen abegesatzt.
II UfimitwocbensanteNicolaos tag (6.Dec.) nach mittagehat* nnn- BLiO*"
szer gnediger herre Johannes, ertzbischoff zn Magdbarg, Heinriehenn
von Amendorff und Vinceneien Nuwemeyster, seyne rethe, nffs rathnsz
zu Halle geschickt; daselbst dann Hans Seile, Hans Hedderszen^ and
Hans Loab, rathsmeystere, and andere vom rathe, Innungen and ge-
meynheyt zu Halle darza gegeben gewest sind. Vor die seihten nach
deme abscheyde äff dinstag nach Katherine (28. Nov.) vor dem gnan-
teo, anserm gnedigen herm, die obgnanten Hans Czcolner, Hans Wale,
Bastian Granheyde, Annysz Treptzk, Bassze Blume, Nickel Kleptzk,
Otto Wagaw andLiborias vonDeltzsch«", von den pfennem gemeyn zu
dem handel gekom, sint komen. Daselbst ist von anszers gnedigen hem
und des raths zu Halle wegen den acht geschigkten von den pfennem
obgnant furgehalden in den Worten und der meynung: „lieber bom-
meister und lieben frande, yr wysszet wol, da nebst uff dinstag nach Kathe-
rine (28. Nov.) anszer gnediger herre von Magdbarg hir afi dem rathusze
gewest ist and die ordenung der regirang des tales leszen lasszen und
die versigelt dem rathe abergeantwort und begert hat, die affzunemen
und daran zu seyne <>, das die gehalden and der nachgegangen wurde;
in sollicher ordenungkder regirang des tales yr«' und die andern mitte-
gewergken || ach gehorszamlich gegeben habt. Ist ach gewergken gemeyn B1.47*
daseibist auch erzealt, wie anszer gnediger herre and der rath mergk-
ten und erkenten, dasz sich in etlichen stugken gar ungeburlich ge-
halten were wurden, alszo mit den vier Vorstehern, das die die sole
anglich bestatet betten, sich auch in abermessiger zcernng ungeburlich
gehalden were wurden, das were am tage. Szo legen auch die regi-
ster, die berechent weren, das^ vorangen, darnsz mann dasz darftinde.
Szo were sich des glich auch mit den vorslegem gehalden. Wann
unnszer gnediger herre und die, die gad im tale betten, und das ge-
meyne beste were in dem versiahen groszlich bescbediget, und sie«
betten ye davon den nutz genomen, szo weren unszer gnediger herre
und der rath des fronens in buttel gantz nicht zufriden, als sie anS
die zceit und auch zuvom uff tagen** zu santhe Mauritz die und andere
febrechen wol gebort und vomomen betten. Sie betten auch deszbal-
en wol verstanden, das unszer gnediger herre und der rath solchs
verwandelt haben wolden, dasz were auch nach unszers gnedigen herm
und des raths meynung. Und szo sie dann zu dem handel des abe-
trages geschickt weren, wolden sie dem alszo nach nehsten abscheyde
B nachgehen, szo wolde man yn forder unnszers gnedigen herm und Bl.47^
des raths meynung uff den abetrag zu vorstehne geben''.
Daruff haben die obgnanten achte geschickten von den pfennem
nach gehabtem gespreche Hanszen Czolner reden lasszen, sie weren
von yren hem den gewergken gekom und dahyn geschickt, zu handeine
* ,^t*' feUt in der haU. Handschrift. *» ,^. H.'* fehlt in der haU. Handaohrin. « .»De-
UtcKh"* h. H. ' ,.8inden" h. H. • ,^yn*' m. R. * „da** h. H. ff ,^e*' fehlt in der haU. Hand*
eohttft ^ n^Ak tage'* h. H.
1^ Marens Spittendorff.
Von den gescheflften des tales, deme wolden sie gerne szo than, aber
omb bnssze zn handelne were yn nicht wisszlicb, das sie darza gekoren
and gegeben weren.
Damff ist yn widder gesagt, das sie yn* vornemen von geschefften
des tales zu handelne, hette mann ein vorwondem, wann sie wosten ye
wol, das des nicht not were, wann nnszer gnediger herre hette eynne
ordenung gemacht und die versigelt abergegeben, die betten sie ye
wol gebort, nnd were forder nicht noit von eynichen gcisch^Eten des
tales zu handelne, wann es were ye dar letzst gesatzt^, das nnszer
gnediger herre nnd der rath die nngebnrligkeite, im tale gethan und
begangen, verwandelt haben wolden ; des mx^ abetrag znmachene, were
diszer tag beramet, nnd sie weren darzu gekom, dammb als uff huthe
zu handelne.
B1.48* II Daruff hat Hanns Czcolner gesagt, sie wüsten hynder yren hem,
den gewergken, daruff nicht zu sagene, wüsten auch nicht, was sie an
sie brengen solden.
Daruff ist den achten wider gesagt, der rath hette die bommeister
auch vorbothen lasszen, ap sie bitten wurden, unnszers gnedigen herm
und des rats meynung an yre gewergken zu brengene, das der raib
den bommeistem betelen solde, die gewergken zusampne zu vorbottenci
dasz sie gemeynlich darumb sprechen mochten^; wolden sie auch wys-
szen den abetrag nambafftig gemacht solde yn auch wol emant und
gesagt werden.
Haben die achte gebeten, yn den abetrag namhafftig zu machene
und yn zu gönnen, hynder sich an yre gewergken zu brengene^
Daruff ist yn von unszers gnedigen hem und des rats wegen ge-
sagt, unnszer gnediger herre und der rat wolden zu abetrage haben
funff^g tuszent güldene.
Bl.48^ Hiruff ist den achten geschickten || vorgunst, dasz sie das hinder
sich an yre gewergken bringen mochten, und daruff ist den bommei-
stem befolhen, dasz sie die gewergken alle uff den nehsten sonnabint
(9. Dec?) ins bornmeisters husz^ eynvorboten solden, spräche^ umb
sulchen verhalt zu habene und uff montag (11. Dec?) darnach widder
nfis rathusz zu schickene und yr gespreche inzubrengene. Daruff sint
die achte szo abegescheyden. Damach haben die bommeister drie ob-
gnant uffgebracht, sie betten am freytage nach Katherine (1. Dec.) nach
begere unnszers gnedigen hem und des raths dem stngke saltzes einen
swertgroschen abegeslagen, nu stege das feuerwerg sere uff; wann
mann hette nuwelich eyn schog werg für zcwentzig, zcweyundzcwentzig
swertschog^ und umb die massze gekauft. Nu qweme es wol uff sechs-
undzcwentzig , achtundzcwentzig und auch etlichen ^ uff drisszig schogi
und haben gebeten, das unnszer gnediger herre und der rath gönnen
wolden, das sie dem stugke saltzes den swertgroschen widder uffslahen
• »tatt „yn" hat die hall. Handaohrtft „Ihr". «» „g«8mst" h. H. « „Im" h. H. «> „nwch-
ten" h. H. «Der Abiate fehlt In der hall.HandBchrift
gemihen tn sein, f „henaer eyn" b. H. fs
idBchrift, er scheint ursprOnffUeh vom Rand In den Ttozt
,,q>reehen" h. B. ^ „ßo*^ h. H. ' „etaliohe" h. B.
1475 December. IdÖ
mochten. || Dariiff ist yn von nnszers gnedigen bern und des ratbs wegen Bl.49*
Widder gesagt, den swertgroschen Widder nfiznsiatiene were nicht zu
thane. Sie wüsten deme wol vorzokomene, ab das fearwergk nffi9tege%
and sich mit der sole darnach zu richtene, dem zoober ein scherff
adder heller^ abezasetzene. Wnrde das feorwerg ytzondt etzwas tenre,
8Z0 were es zavom wolfeyle nnd gnts kanffs gewest, und sie betten
gleichwol das stogke saitz za zowelff swertgroschen gegeben, sie sol-
den den swertgroschen nicht widder^ oflfs stogke saltzes slahen, sondern
es bey den eylff swertgroschen bleiben ond bestehen lasszen.
Zu mercken, das der obgerorte tag des widdersagens ond forders
handeis off den vorhält des abetrages ist omb krangkeyt willen onn-
9USB gnedigen hem vorschoben ond erlenget worden.
II Uff mittwoche santLocien tagk (IS.Dec.) frohe, als derseygerbey Bl.49^
sechs siegen was, in diesem kegenwertigen 75. jhare nach der gebort
Cristi onnszers herren der minderzahl ist der erwirdigiste in got vater
irlnchte, hochgebomne ftirst ond herr^, herr Johannes, ertzbischoff zo
Hagdborg, primas in Germanien ond gebomner püedtzgrave beyBeynn,
h^fzoogk in Beyern, off der borgk zo Gebicbinsteynn in seyner domtzen
FOD diszer werlde verscheyden ond in got verstorben, in mergkonge
8eyner<> krangkeyt grosszer andacbt zo gote, onszerm hem, als eyn
gdf^cher vater ond cristlicher forst, versorgt mit allen sacramenten,
des seien ' got allmechtiger geroche gnedig ond barmhertzig seyn, ewige
seligkeyt ond froyde zo verlihene, amen. 1475^.
II Hiemach folget omb die vier vorschleger, welche neolich off dem Bl. 87^
rathaose zo Halle vor dem rathe darselbst in gegenwertigkeit onsers
gnedigen herm rethe, Heinrich von Ammendorf ond Vincentios Nao-
meister, vorschlagen haben 1475.
Fonftehalben zober sole zo einem wercke vorschlagen off9schwert-
groschen 3 heller ond 1 scherf oder 25 beilische d. ; 9 schock holtzes
vor 9 Schwertgroschen zu einem wercke vorschlagen ; kothzins offs werck
vorschlagen 3 alte groschen: das leoft des jhars bey 45 rheinische gol-
den. Dem wircker zo geben ist vorschlagen off das werck Id., vor
kOrbe vorschlagen offs werck 2 d.
bessem,
färbe,
schaoffeln,
giszober,
pfanhacken,
zwene sockbeome,
steckeysen,
II pfannen sohlet offs werck vorschlagen 2 d. B1.88'
Ossein aosszozihen ond wegk zo foren vorschlagen offs werck 1 d.
« vftqUng«" h. H. ^ ,,ioherff aber berabe" h. H. » „Widder** feUt In der baU. Hand-
«brtft. ^ ^ante. Herm Hern*' b. H. o ,4n leyner** b. H. ' ,4ea seble in'* b.H. 9 ,310000«
U3V. Jbar^ b. H. Hieniilt lobUetit das Broebttfiok der magdeborger Handiwvhrift.
off das werck 3 d. vorschlagen.
140 Marcus Spitt^dorff.
Zn mercken, das der gewercke nach disem verschlane hat an
iglichem wercke 3 schwertg.
Hiernach folgt, woran nnd wie viel an den* obgenanten stocken
zu hoch verschlagen ist, des jahrs geachtet off 30 wochen zu sieden,
und die woche ^ werck.
Item 4^2 zuber sole lassen die gissen, dieguttsaltz lassen rieden;
aber die kleine saltz lassen sieden, gissen kaum 3 zuber sole.
Item 7 schock holtzes gnug zum wercke, alszo ist zn hoch ver.
schlagen 1 V2 schock holtzes an iglichem wercke , das leuft die obge-
rurten 30 wochen^ bey hundert alden schock, so man aber mit strohe
seudt, tregt ° es noch höher ; so man verdinget, treget es noch mehr.
Item kothzinse ist wol bey 30 fl. zu hoch verschlagen, wan
der kothzins sol verschlagen werden nach den schlechten kothen, die
ohne gutt ausgethan werden.
Item dem wircker giebet man die woche 6. schwertg., also sindt
6 aide schock g. zu hoch verschlagen.
Item 10 schock körbe des jars kosten bey 10 alden schock, also
sindt 17 1/2 schock zu hoch verschlageu.
Bessem vor 3 d. des jhars; item färbe das jähr 24 schwertg.; item
schauflfeln das jähr 24 schwertg.; gissebier gibt der wircker; pfan-
hacken des jhars 20 schwertg.; item zwene sockbeume des jhars 6
schwertg.; steckeysen des jhars 15 schwertg. Smnma 4 aJte schock
9 schwertg. 3 d.
Also sindt diese vorgeschriebene stucke unrecht und ungleich vor-
schlagen und zu hoch uff 45 aide schock.
Item zwo pfannen des jhars 18 aide schock, also sindt 17 alte
schock zu hoch verschlagen.
Ossein auszuzihen verleut (?) der wircker.
Ossein wegzutragen das jhar 2 aide schock, also sindt 18 aide
schock zu hoch verschlagen.
Bl.88^ II Summa Summarum: 258 aide schock zu hoch verschlan.
Zu mercken^ was zu hoch verschlagen ist, geht alles den gewer-
cken zu und muss den herm des guttes abegehen.
Item 4^2 zuber sole zu einem wercke vorschlahen uff 9 schwertg. 3
heller und 1 scherf oder 25 hellische d.
Item 9 schock holtzes vor 9 schwertg. zu einem wercke ver-
schlan.
Item kothzinse uffs werck vorschlagen 4 aide g., leuft des jhars
bey 45 fl.
Item diese nachgeschriebene schrifte sin auch inreden
wider die oben geschriben schrifte nach meiner
bewegung etc. 1.
Schlecht 4 V2 zuber aus dem bomen kan man nicht gutt saltz sieden,
• „der" H. ^ „wochen" fehlt. « tt«ge.
^ Spitt6ndor£EB Bemerkungen m der Bedmung des Erzbischofe and des Raths.
1475 December 141
und wen man ein jbar zöge 30 wochen , onde itzliche woche sötte 36
werck, und zu itzlichem wercke aas dem fasse fnllet 4V2 znber, so
gehet einem die woche 6 zober sole abe. Da hoben das tregt ein jhar
3 schock, sole facit 18 alte schock.
Item 8 schock holtzes uffs wenigste vor 32 aide g. mnss man
haben zu einem wercke, ander zeiten ein halb schock holtzes weniger
oder mehr. Daramb haben die yorschieger daranne nicht za hoch
verschlagen ; aach ist kein pfenner, der alle wochen über jähr, ob man
so viel zöge, itzliche woche 45 werck sieden könte.
Kothzinse magk nicht 30 fl. za hoch verschlagen sein; man vor-
schlahe aber nach den schlechten kothen, die ane gatt ausgethan wer-
den, von einem kothe 15 r. galden, so magk man kein redtlich koth
ane gntt ambe 15 r. galden nicht mieten.
Item den* wircker kan niemandt die woche mit 6 schwertg. hal-
den, man kan gemeiniglich einen || wircker mit 12 schwertg. kaame Bl. 89*
halten; aach hat man diss die woche äff 45 werck gerechent, and man
sötte ^ das jhar aber itzliche woche kaame 34 oder 36 werck, daran
tregt es itzliche woche 9 d. za hoch.
Item 10 schock körbe, die kosten zam aller wenigsten 12 aide
schock, so hat man affs werck 2 d. vorschlagen, and das jhar ge-
rechnet äff 30 wochen, itzliche woche 45 werck za sieden, so seadt
man kaame 36 werck, so ist itzliche woche 2 böge g. za viel vor-
schlagen, also befindet sich, das nicht 17^2 schock za hoch ver-
schlagen. ®
II Anno domini 75 dinstagk Severini (24. Oct.) vor mittage ward die Bl. 90^
rathsglocke des morgens frue geleitet, dieweil es noch finster war, and
die thore waren zugeschlossen. ^ Umb des segers 9 wurden diese hier-
nach geschriebene uffs rathaus geheischt in die grosse dömtzen, die
rathmanne und meister von Innungen und gemeine von dem rathe
nnd auch sonst andere mehr; aber keinen pfenner wolten sie bey
ihnen haben uff das mal. Hans Walttheim, Clauss Schaffstedt, Mattes
Pegaw, Hans Pusse, Hans Seher, Lorentz von Reuden, Drewes Fischer,
Sander Drackenstedt, Peter von Micheln, Baltzer Aldenburg, Marcus
Spittendorff, diese wurden geheischt in die grosse dömtze und wurden
gefraget, so die gebrechen stunden umb die regierunge des tals, so
weren sie des ein mit unserm gnedigen herm von Magdeburg, das
dieselbige regierunge in solcher weise '^ vorgenommen werden solte,
und lasen«' uns eine lange zettel, die sie mit unserm herm von
Magdeburg gemacht hatten, und fragten, ob wir des mit ihnen
* dem. ^ Mite. ^ UnmittellMr hierauf folgt eine Wlderbolong des Textet mat S. 139
(Bl. 87i>) Mb a 140 (Bl. 8»^) ,,abegehen'\ welche Bl. 89i> nnd BL 90» ooiflUIen. <> In tolehen wie et.
1 Es ist auffallend, dass die Erzählung hier noch einmal auf Voivänge im
October zurückgreift (vgl. S. 93 und die Anleitung) und von diesem ^tpunkte
an in der ahlicbsn annalistischen Form weiter geführt wird.
142 Marcus Spittendorff.
eins sein wolden. Daraoff antworten wir: ,, lieben herrn, es be-
langet die pfenner gemeine, vergont nns, das wir mit ihn sprechen
soUen/' Das wolten sie uns nicht vergönnen. Hans Walttheim
sagete in auch: „unser liebe herren, wir lassen uns beduncken,
das sie wider der Stadt fireyheit, privilegia, wilkir and anch wieder
der Stadt altherkommen und auch wider die vorsiegelte zettel, die
darüber gegeben ist, und andere rede mehr." Aber darauff sagten sie,
es solte ihren Privilegien noch wilkir nicht hindern, das hette ihnen
mein herr von Magdeburg zugesagt. Von stundt sprach der rathsmeister
Hans Seile: „ich thue euch gebott bey 50 marcken, ir solt des mit
uns eins sein." Do antworten wir: „lieben herrn, so ihr uns gebott
thut, so sein wirs mit euch wol ein vor unser perschon." Do sprach
Hans Seile: „ich thue euch gebott, dass ir geht in der vierherren
Bl. 91 > dömtze || und daraus nicht geht bey leib und gutte." Wir gingen hin
und sassen da wol 3 oder 4 stunden. Do kamen Innungen und gemein-
heit alle uffs ratbaus, denen möchten sie dis vorlegen; kurtz darnach
giengen die vom rathause. Do hi eschen die in der dömtzen sassen
Claus Schaffstedten. Dem ward gebotten, er solde uffs steinthor gehen
und darvon nicht gehen bei leibe und gutte. Do wurden die andern
jhe einer nach dem andern geheischet und solche gebott gethan uff
die thorme, sondern Hans Walttheym, Peter von Micheln, Sander
Trackenstedt und Marcus Spittendorff, uns bischen sie nicht. Aber sie
kamen zu uns in die dömtze und sprachen, wir solten unser
were von uns legen und solten mit ihn ins gefengnus gehen. Wir
sagten, es wolde nicht anders sein. Sie brachten Walttheim in Stro-
barts kenmierlin, und uns dan wolden sie in die themnitz setzen in die
stocke. Ehe wir nach eingefuret wurden und vor der thure stunden,
hüben wir an sie zu bitten, das sie uns so nicht setzen wolden; wir
hoffeten je, das wir ein solches nie verschuldet betten. Do hissen sie
uns wider hinauff in die dömtze gehen und sprachen mit denen, die
noch droben waren. So bischen sie die beyde Drackenstette und Peter
von Micheln und weiseten die auch uff thorme. Aber ich Marcus
Spittendorff muste ins frauenkemmerichen , die ehre thaten sie mir.
Gott sey ihre lohn, wen es ihnen leidt wirdt, die uns das zuschickten.
Da sassen wir beyde, Walttheim und ich Marcus Spittendorff, 3 tage und
3 nacht bis uffn frey tag (27. Oct.) umb 4 uffn abendt. Lissen sie uns aus,
und musten geloben ein gefengnusse dem rathsmeister Hans Seilen in
Bl 91^ s^iQG handt, || meinem hem von Magdeburg, dem rathe von Halle, von
stundt in unser heuser zu gehen bey leibe und gutte und nicht daraus
bis zu austrage der sachen und auch keinen rath zu haben noch
schrifte von uns zu thun etc. Heinrich von Ammendorff und Vinzencius
sassen kegenwertigk, und Vincentius sprach, wie die von innungen
und gemeinheit uns mit wissen und wiUen unsers* gnedigen herrn zu
banden genommen betten, so betten die pfenner unsem gnedigen herrn
fast höchlich gebeten, das uns seine gnade verbitten wolde, das wir
1475 October. 148
ans dem gefengnnsse kommen mOditen, das were den geschehen, das
wir mnb seiner gnaden bitte willen daraus* in unsere heuser so geleit wur-
den bis zu austrag, der Sachen. Ufih donnerstagk (26. Oct), do wir beyde
noch im gefengnusse sassen, kam^ mein herr von Magdeburg zu S. Moritz,
und die von Innungen und gemeinheit in dem rathe waren, und die
pfenner musten alle dar kommen, die nit uff den tormen oder gefeng-
nusse waren. Da hatte mein herr den pfennem die zedel lassen lesen,
die sie begriffen hatten über die regierunge des tals, und der zeddeln
eine hatte uns seine gnade zum Neuenwercke geantwortet. Dieselbe zettel
brachten wir 8 uffii sonnabent Tor Severini (21. Oct) vor die pfenner
g^neine etc. und sageten in auch unsers gnedigen herm von Ma^eburg
meinunge darbey. Do mein herr die zettel hatte lassen lesen den
pfennem, do hatte er darbey lassen sagen: „lieben freunde, dis haben
uns die euem vor ein antwort gegeben von euren wegen zum Neuenwercke*' .
Da ma^ man mercken, wen wir die rede von unsem wegen gethan
betten und nicht von befehlunge der pfenner gemeine; betten sie das
mit meinen herren anders befunden, so betten wir achte oder neun nicht
viel gnttes darüber dürfen haben, die vor meinen herm geschickt
waren, das wort zu halden. || Wan ich yerwunder mich, sie vermeinten BL92*
uns uff einer lugen zu finden. Das unser lieber gott, der himlische
vater, nicht haben wolde, das so viel ehrliche, fix)mme, ufirichtige
leute selten so jemmerlich betrübet werden.
Do hatte Hans Zölner gesprochen zu den pfennem: „lieben herren
gewercken, ist es doch alle euer volwort und geheisse, das die achte,
oder wie viel der ist, vor unsem gnedigen herm geschickt sindt, das
sie von euem wegen solche antwort gethan haben, als ir hie höret
lesen.'* Do hatten sie alle gerufen: „ja, ja! wir haben in das so
befolen zu antworten, wir woUen inen das auch gestehen, es trete an
teib oder gutt.'' Do hatte Hedrich von stundt gesprochen: „gnediger
herr, es ist doch mit euer gnaden wille und geheisse geschehen, das
wir die pfenner so zu unsem banden genommen haben''. Da hatte in
mein herr von Magdeburg ja zugesaget Da hatten die pfenner meinen
herm gebeten, das seine gnade inen so gnedig wolte sein und vor die
ge£Euigenen alle bitten , das sie der gefengnus alle möchten entlediget
werden. So hatte seine gnade ie vor uns gebeten, so kregen wir lu-
sung aus Aem^ gefengniss uff den freytag in unser heuser; aber mein
herr bette uns alle wol gantz los machen können, wen seine gnade
gewolt bette.
Uffdenselbigenfreytagk (27. Oct.), ehe ich ans dem kemrichen käme,
schickten meines herm rathgeber und die von Innungen und gemeinheit
irer viere zu mir, nemlich Schlegel, Prosius Tzschelsche , Simon Lisch-
kaw, Peter Slesig, die sprachen, sie weren zu mir geschickt umb mich
za^ fragen: es were an meinen herm und auch an die von Innungen
und gemeinheit gelanget, wie das die pfenner gar einen mercklichen
grossen schätz haben solten; so were ich der eine, der einen Schlüssel
^ lii«r findet rfoh in der Handsofarift „tiis In". ^ kaum. ° vns den. ^ vnd« mich finifen.
144 Marcus Spittendorff.
ZU dem kästen hette, da der schätz innen sein solte. Nun betten sie
BL92^ den kästen offs rathans geholet, da || were nichts innen, nun wolden
sie das von mir wissen, wo der schätz were, ich solte inen das sagen,
sie woitens wissen, mit viel andern reden. Do ich marckte, es wolte
anders nicht sein, da sagte ich, wie oder wo das gelt were.
Uff sontag nach Simonis und Jude (29. Octbr.) nach mittage kam
Schlegell und Jacob Wissack in mein haus zu mir und holten den
Schlüssel zum kästen, den gäbe ich ihn. Sie hatten Casper Becker
auch besandt, der hatte auch einen Schlüssel, der gab den von sich.
Uff denselbigen sontagk beschickten sie Karlen Drackenstet und
Mattes Eöselitz, die hatten auch beyde schlussel. Die wolten der
Schlüssel nicht von sich geben ane geheisse der pfenner. Do satzten
sie Karlen Drackenstedt in Strobarts kemmericben und Köselitz in der
frauen kemmericben. So musten sie die schlussel von sich antworten.
Uff montagk darnach (30. Oct.) hatten die von Innungen und ge-
meine auff dem rathause sassen, besandt die 3 bommeister und denen
gebott gethan, das sie den pfennem allen vorbieten selten lassen, das
keiner in der pfenner hoff mehr gehen solte bey leibe und gutte; son-
dern wen wir gespreche halten wolten, so selten wir in die wage*
gehen. Das gebott beschach.
Uff dinstag vigilia OmniumSanctorum (31. Oct.) umb glockenzeit^
kam Schlegell und Wyssack mit Karlen Drackenstedten und Mattes
Köselitz in mein hauss und fragten mich, was warzeichen sie der eb-
tissin zu S. Jörgen sagen selten, das sie das geldt krigen machten.
Do sprach ich zu Karlen : „wie wolt ihr ihme anders thun ; habt ir doch
das gelt mit mir dar gebracht? W^ollen die uff dem rathause das gelt
haben, so must ir ihnen ie das holen.'' So holten sie das gelt und
trugens uflb rathaus.
Uff die mittwoche in die OmninmSanctorum(l.Nov.) umbglocken-
Bl.98^ zeit gicDg Hans Seile, Schlegel, Jacob Weyssack mit dienern || und
stadtknechten vor Heinrich Blumen haus in der rodebellischen*^ Strasse,^ der
hatte zu hause gebeten gutte, fromme gesellen, pfenner, und zechten
mit einander. Do hatten die greulich angepochet und hatten die thu-
ren wollen uffstossen. Da war Heinrich heraus gelauffen aus der
dOrntzen und war zornig worden und hatte die thure uffgethan; so
waren sie zu ihme in das haus gangen und betten ihn wollen greiffen
ins raths handt. So hat Heinrich Blume gemeint, sie selten in nicht
fangen; wer er dem rathe was pflichtigk, er were genugsam besessen.
So hatten sie ihn ^ müssen ungefangen lassen. Sie waren denselbigen abent
in viel beuser mehr gegangen in der galckstrassen^, vor der halle, an
* die getperrten Worte diid antentiichen. ^ „v. gV* anteratrlchen. ^ „Rolsoheu". ^ .»Om" fehlt.
1 Hiermit ist wahrscheinlich die jetzige rannische Strasse gemeint Das ran*
nische Thor hiess firOher das ludeweUische (rodebeUische) von dem bei Ammendorf
liegenden kleinen Orte RadeweU, Dr. I. 669. IL 949.
^ Die damalige Ghdgstrasse erstreckte sich ungefähr vom heutigen Rathhans bis
vor die jetzige neue Promenade und bildete also den unteren Theil der leipziger Strasse.
1475 November. 145
Tiel enden nnde möchten Simon Sweyman 2 zene aosgescblahen haben
in seinem eygen haase und triben viel wundere.
Uffii freytag nach Omninm Sanctorum (3. Nov.) schickten die von
innungen und gemeinheit zu Albrecht Schaffsteden den stadtknecht
und lissen ihme gebitten bey 50 marcken, das er die andern 2 born-
meister und die schöppen, die nicht in gehorsam sessen, heischen
solde und mit denen in der pfenner hoff gehen und sprechen nmb des
tals gescheite und darnach wider aus dem hoffe in den gehorsam.
Dfin montagk nach Omnium Sanctorum (6. Nov.) mosten alle pfen-
ner, die nicht in gehoi*sam sassen, uff dem rathause seyn, ein itzlicher
bey einer marcke. So hatten die von innungen nnd gemeynheit die
pienner aber beschuldigt, das sie eine samlunge solten gemacht haben
und hatten ihnen das stucke in der wilkire ^ lassen lesen. Hans Zöl-
ner hatte von der pfenner wegen geantwortet, sie betten keine sam-
lunge nie gemacht, darvon jammer oder betrubnuss kommen möchte,
sie böten sich des noch zu wilköre und zu rechte, als sie das voimals
auch gebotten* betten, do sie am nechsten dammb beschuldiget sindt
worden. Do hatten sie die ptenner mehr beschnldiget, ob sie das
Hanse Waltheim || gestunden die rehde, die er vor meinem herm zu bi. 08^
8. Moritz gesagt hette und dem rathe vereprochen. Hatten sie geant-
wort, was Walttheim und die andern vor unserm gnedigen herm ge-
sagt betten, das weiten sie ime gestehen. Vorbass solten sie einevor-
tracht gemacht haben, das niemandt einen wircker uffnemen solte, der
ein burger were, und ander schulde mehr. Die pfenner hotten sich
zur wilkir und rechte; aber sie weiten sie darzu nicht kommen lassen
und gaben in acht tage bedacht, indes solte ein itzlicher besondern
kommen und antworten anf die stucke bey 60 marcken. Uff den obge-
schrieben montagk (6. Nov.) behüten sie ßlesius Holtzwirtte uff dem rat-
hause und satzten den in Strobarts kemmerichen umb den willen, er hatte
Heinrich Muller zu Magdeburg geschrieben, wie es zu Halle zustünde*
Uff denselbigen tagk beschickten sie die bornmeister und befohlen
den, sie solten die thorme und licken alle reyne machen lassen. Ich
meyne, sie haben die pfenner alle wollen lassen in die thorme werten.
Uff die mittwoche (8. Nov.) darnach wardt den pfennem gebotten
von den von innungen und gemeynheit, die^ uff dem rathause sassen,
sie solten uff morgen donneretagk zu 12 schlegen zu S. Moritz sein vor
unserm gnedigen herm von Magdeburg ein itzlicher bey einer marck,
alle die nicht in gehorsam sessen; zwischen eime und zweyen waren
* gebettMu ^ ,/Ha'' fehlt In der HMidMhrHt.
1 Were das yrnant vort meher von diessem tage eyne sampnimge addir eynen
sdchen uffloa£ft machte ader solchen krig erhübe, darvon wir nnd nnser bürgere
czu nngemache und betrupniss kommen mochten, nnd darobir in hanthafitiger that
betreten addir befunden werde, deme und aUen seinen mithelfiram, die also gefun-
den worden, sal man leib imd gutnemen one allirleye widdersprache mid hulm^e.
Wer abir in der handha£ften thieit nicht fanden wnrde und seyn redit darvor thun
weide, den sal man darczu komen lassin, als die vorsigelte wilkore aiissweysset.
Neue MittheiL I^. S. 88, 84.
0«whlehtMi. d. Pr. Smcbmn, XI. 10
146 Marcos Sptttendorff.
dieselbigen pfenner vor nnsern gnedigen herrn in r^mpter geheischet.
Da waren bey seiner gnaden ein junger bearischer herr, was meines
berren Schwester sohn^, graffe Waldemar von Anhaltt, graff Magnus
von Zerbst^, graff Bron von Qaerffnrtt, graff Folrat von Mansfeltt',
der alte cantzler Heinrich von Ammendorff, unser freundt. Tue Knöbell,
Vincentius, Hans Kotze, ein prister von Zerbest, was graffe Magnus
B1.94* von Zerbst rath, Karle von Scheydingen^, darzu die || von Innungen
und gemeinheit Dar hatte euer herr eine lange zettel lassen lesen,
die viel stucke in sich hatte: wie die bommeister und schöppen das
thal selten geergert haben und untreulich mit demselbigen gutte solten
umbgegangen haben, und schimpte unsem ehren gantz ni^e. Da hat-
ten die pfenner gebeten und gesagt: „gnediger herr, die zedel zu vor.
antworten ist uns not und bitten, euer gnade wolle die darzu lassen
kommen, die im tale geergert haben, die itzundt im gehorsam seiD|
wen wir, als wir hie sein, wissen wenig von der regierunge zu sagen,
sondern wir hoffen, wen die unsern zu uns konunen, wir wollen die
stucke vorantworten als fromme leute. So schickten sie nach denen,
die in gehorsam sassen; die kamen, do las man uns die zettel nach
eins. Dis waren die stucke in der zettel umb die 4 Vorsteher des tals,
die die fronsohle, amptsole bestatten solten, die nemen der nicht be-
zalt als von den jhenen, denen sie wurde gegossen, und manten des
geldes nicht, sondern darumb musten mehr fronungen geschehen, das
die leute bezalt wurden, und so wurde viel gefronet aus den bomen,
das man uffs herren gutter wenig geben kunte. Auch berechen-
ten die Vorsteher under ihn vor den pfennem, dar dan wenig weren,
die sich des vorstunden, und mit andern viel Worten und anhange-
auch möchten die vier Vorsteher zu einem scheine so gekoren werden,
und ander wort mehr. Umb die 4 vorschleger, das das arme leichte
gesellen, die unserm gnedigen herrn und dem rathe nicht eydthaftig^
weren und etzliche nicht burger und auch bisweilen in einem viertel
jars oder lenger etzliche vorschleger nicht wem, und die sole bisweylen
lange zeit in einem kauffe stunde, das zu vormercken were, das die-
selbigen vorschleger vor uns nicht kunlich verschlan törsten, auch er-
Bl.94^ leubete wir || die, wenn sie kaume die weyse ein wenig gelemet bet-
ten, auch verschlugen sie nach 9 schock holtzes und bedi^rften kaume
i Der Erzbischof Johannes hatte zwei Schwestern: 1) Margaretha, ?ermählt
mit einem Grafen von Leiningen, und 2) Anna, vermählt mit Yincentius, Grafen
von Mors. Sp. scheint einen Spross der erstem zu meinen.
^ Magnus von Zerbst, Sohn Adolfe I., später Dompropst zu Magdeburg
1456 — 1524. Beckmann Y. S. 105ff. Voigtel-Cohn S. 150.
s Es war Graf Volrad m. aus der ersten Linie , Sohn Tolrads IL (f 1450),
welcher im Jahr 1484 den Vertrag im Betreff der Eeichslehen fibw die maiufeldcar
Bergwerke seines Bezirks und über Bohrungen mit Kurfürst Ernst und seinem
Bruder Herzog Albrecht von Sachsen unterzeichnete- Er starb am 28. Nov. 1499.
(Krumhaar) Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzimgen S. 42.
^ Ein Karl v. Scheidingen kommt im Jahr 1483 als kurfürstlicher Voigt
von Wittenberg vor. v. Langenn, Herz. Albrecht S. 568.
1475 KoTember. 147
7 schock, and auch nach den teuren kothen, dar man 45 r. gülden
von geben rnns, dar gatt bey ist, das den nicht sein solte, sondern
man solte nach den kothen verschlagen, da nicht gutt bey ist, das dan
kanme des jhars 12 od^ 15 fl. zu zinse gebe, und daromb wird das
gatt antrealich geregiret, and die pfenner gemeyne reichen sich dar-
von, and die das gatt haben in den bomen, denen gehet das abe.
Aach m(5chte vieleichte der schätz oder das gelt, das bei* die ebtissin
za S. Jörgen gethan ist, von den pfennem za behalten, darvon gesam-
let sein; and danimb hischen wir mitsampt dem rathe kahre and
Wandel von bornmeistem and schöppen und der pfenner gemeine,
and viel ander mehr herter wort, der ich nicht behalten kante, and
die gantz ernst waren.
Umb das, das wir angleich saltz sötten, sprach Vincentias and las
das aass der zedel, wie der gast taste beschediget warde daromb, das
das saltz nicht gemessen warde. Wen za 5 zobem ingegossen warde,
die sOten gatt saltz, aber etzliche gössen kaam za 4 zobern, and die
machten kleine saltz; nan amb der gefreandten willen etzlicher, wen
kalüeger weren, die den klein saltz betten, den lege man za gatte
kalt, so mästen die geste das deine saltz laden, daraber verdarben
die fahrleate and mästen aasspannen. Daramb warde diese stadt
nmbg^Eahren and thete dem solgatte grossen schaden, and mit mehr
aohiuige, and hische aach von ansers gnedigen herren wegen and des
ra^ kahre und wandeL
Aach amb das saltz za setzen, das wir das in einem kaaflfe stehen
lissen, wiewol das feaerwerck bisweilen || wolfeyle were, so hiebe das BL 95*
saltz gleichwol bey 6 grossen g., das weren 4 Stacke vor einen r. fl.,
oder wers, das wir abesetzten, so setzten wir dem stacke kaame 3 d.
abe, das brechte dem rathe viel nachsagens, sprach Heddersche and
ander mehr rede mandierley.
Aach wardt ans vorgehalten amb die essen, die wir in der pfen-
ner hoffe betten, aadi wie sie gerechent betten, wie viel ein pfenner des
jhars abriges gewynes bette, das lieff in einem kothe, als ich vormarckte,
wol äff 200 and 45 aide schock bey der masse. Der gewin war ge-
rechnet hoben allen slet, als ich verstandt, den ein pfenner haben
moste, als nemlich kothänse, wirckerlohn, pfknnen, hacken, schaoffeln,
körbe, färbe, bessem, össele aoszotragen, schwenckbier ; ond desgleichen
hatten sie mit einander aossgedichtet, ond daboben solte ein pfenner
des jhars so viel erobrigen, als vor geschriben stehet, wen er 45 wercke
die woche söte ond 30 wochen des jhars. Aber das weis ich nicht,
ob wir aoch essen ond trincken davon haben selten von dem pian-
wercken, das weis ich nicht.
Kon als hiervor geschrieben stehet, das diese zettel ond vorge-
schriebene Stacke den pfennem zoS.Moritzio gelesen ond vorgehalden
worden amb vesperzeit, so wardt Hans Walttheim ond ich Marcos
Spittendorff mit den andern, die im gehorsam sassen, beschickt vor
« „bei*' eisliist.
10*
148 Marcus Spittendorff.
mittage affs rathauss und wurden beschuldiget, als vor geschriben
stehet, das alle pfenner nffh montag nach Omninm Sanctorom (6. Not.)
off dem rathaase beschuldiget wurden , umb dieselben stucke beschul-
Bl.95^ digten sie || uns auch, sondern mir Marcus Spittendorff sagten sie*
diss stuck an, ich hette gesprochen zu S. Gterdrauten in der kirche,
do ich die bommeister hatte helfen kiesen, der rath weren nicht
meine herren. Das hatte ich denne nicht gerett, wisse, diese dingk
begaben sich im köre zu S. Giertrauten so : do wir die bornmeister ge-
kom hatten, do schickten wir den voigt uffs rathauss und lissen den
rath bitten nach alter gewonheit, das sie weiten zu uns konmien. Do
kam der rathsmeister Hans Kluge , Hans Seile , Ludicke Pfanschmiedt
und Schlegel. Do berichte ich Marcus, wie die zwene 3 neue bom>
meistere gekoren betten, der köre weren wir beide wol mit yn ein;
und sageten den vieren vom rathe, die zu uns geschleift waren, wer
die bommeister weren, wie im anfange geschrieben stehet. ^ Dogiengen
sie wegk und berichten den rath. Do wolten die von Innungen und ge-
meinheit den schöppen Hans Zölner nicht haben, und die vom tiüe,
die im rath sassen, wolten in haben. Do kamen die viere wider in
kohr und waren nicht ein, sondern Hans Seile mit seinen zweyen kum-
pen wolten, wir solten einen andern kiesen, und wir wolten nicht
Do sprach Hans Seile: „wolan, nun ir nicht einen kiesen wolt, so thn
ich ench gebott von Innungen und gemeinheit wegen, bei 50 marcken,
das ir einen andern kieset bey Sonnenschein oder solt nicht aus der
kirchen gehen'^ „Do sprach ich Marcus Spittendorff: herr rathsmeister,
Innungen und gemeinheit haben uns nicht gebott zu thune, sondern
wir haben einen volstendigen rath, werden uns die was eintrechtigk
gebietten, so wollen wir uns wol geburlich vorhalten". Do wardt Hans
Seile zornig und gieng wegk; in dem wegkgehen, do er uffis rathaus
kam, mochte er mich verklaget haben, wie ich gesprochen haben solte,
B\,96^ der rath weren meine hem nicht. || Do hatte mich Hans Kluge vorant.
wertet, wie ich gesagt hatte, und Ludicke Pfanschmidt hattes Klugen
beygefallen , das sie es alle uff dem rathanse horten. Und der wein-
meister Heine Brackstede und Claus von Jhene der kenunerer sageten
mirs von stundt, das ich so vorbracht was, und wie vorantwortet was
worden. Noch gleichwol wolten sie mir uff die haut und meinten, ich
wurde in nicht zu lugnem machen. Ich getraute aber gott, das er
mechtiger und rechfertiger, wenn andere.
Nun als uns allen die zettel und stucke von Vincentius zu S. Moritz
uffn donnerstag vor Martini (9. Nov.) nach vesperzeit gelesen wardt
do hatten wir umb ein gespreche und giengen wider vor meinen hem
und hatten, das uns seine gnade so gnedig sein wolte und erleuben,
das Hans Waltheym unser wort halden möchte, und das ime das unge-
ferlich sein möchte, so er seiner gnaden und^ auch des raths von Halle
« ^e*' fehlt in der Handachrlft. ^ „vndt" doppelt.
1 Vgl. oben S. 47 ff.
1475 November. 149
ge&Dgener were. Do wardt ime das erleubet. Do hübe Hans Waltt-
beim an: ,^ediger herr, die zettel und staeke, die uns euer forstliche
gnade hat lassen lesen and vorhalten, die sindt mannichfalt, Gnediger
herr, so seindt wir* last von geringen sinnen, die stucke zu behalten
und notturftig zu yorantworten, darumb bitten wir euer gnaden mit the-
mutigem vleisse, das uns die stucke schriftlich gegeben möchten wer-
d^, so hofften wir die alle mit gottes hülfe zu vorantworten als fromme
leute'^ Mein herr name gespreche mit seinen herm und graffen und
den von Innungen und gemeinheit und gäbe uns antwort durch den
cantzler herr Bemert: die stuck, die uns gelesen waren, uns in Schrif-
ten zu geben were nicht noth, sie wurden nicht in schultweise vorge-
bracht, sondern seine gnade wolte uns bedacht geben bis u£f morgen
Sanct Mertten abent (10. Nov.), das vrir den zu achten wider da we-
ren und || vorantwortten die stucke; ob wir die nicht behalden können, bi. 96^
so wolde uns seine gnade ein stucke lesen lassen, das wir dan vor-
antwortten, darnach aber eins. Do baten wir unsem gnedigen herm,
das seine gnade seine herm und graffen bey im haben wolde, wir
hofften die stucke zu vorantworten als fromme leute.
Uff den morgen zu acht (10. Nov.) kamen wir wieder zu S. Moritz, da war
mein herr mit allen als zuvor uff den abent, und thaten unser antwort
Hans Walttheim sprach als ein frommer man von der pfenner wegen.
Uffh morgen blieben die wort nach untreulich und wandel und kare
und dergleichen^.
Antwort auff die vier Vorsteher: were, das je einer wolte gedencken,
gewönlich gewest, das sie die fronsole und amptsole bestatten und
auch bezalt nemen, auch niemandt darane ichtes vorsagen, sie musten
bestellen und schicken alles, was noth und behuff im tale ist, auch be-
schrieben sie durch den bomschreiber alle einname und ausgäbe, sie
musten auch schwere eyde zu den vorsiegelten zetteln thun, damach
sie sich wissen zu richten, auch müssen die vier Vorsteher den neuen
bommeistem und schöppen<^ . . . und auch den alten, und die pfenner wer-
den alle geheischt zu der rechenschaft, wen sie berechen etzliche kau-
me, darzu etzliche auch nicht.
Antwort auff die vier vorschleger: die bommeister und schöppen
haben der nicht zu thun, sondern die underbommeister nemen vor-
schleger uff, wen der noth ist, die frömbsten und bequemsten, die sie
nbcr dem Deutzschen Bornen gehaben können; sindt sie alle burger,
so nimpt man sie geme, sindt sie aber nicht alle burger , so kan man
der nicht nemen. Wen die underbommeister nun die vorschleger uff-
genommen han, so brenget er die in den hoff und saget das den || Bl. 97*
oberbommeistem , so heischen sie sie vor bornmeister und schöppen,
da thun sie ihre recht zu dem vorschlane, so sagt man in, das sie uff
ihre eyde sehen, das einem iglichen gleich geschiet und auch uff den
kauf des holtzes, das sie damach sehen; auch mögen die vorschleger
* „wir'* fehlt In der Huidsehrift. ^ diete Stelle wird ■obon im 0ris:i]uü eine abgekttrste
Ftusang geliabl baben. « das Zeitwort fehlt in der Handschrift.
150 Marcus Sfdttendorff.
gehen in ein koth* und versachen, wie viel holtees man za einem wercke
bedarf nnd auch sole and das ander darza za reehen , was slete drauf
gehet. So gehn sie a£f ein fass bey dem Deatschen Born, das vor zei.
ten Ganter Fischers gewesen ist, daraaff vorsohlan sie; wenn sie die
sole verschlagen haben ; so sagen sie das dem anderbommeister , der
saget das fort dem bomschreyber, der schreibets; säst haben die bom-
meister and schöppen der vorschleger nicht za thane ; sie erleaben aadi
keinen, es were den, das er sich mit andern dingen angeborlicben
hüte, sonst amb des vorschlagens willens wissen wir nichts das wir je
keinen gearlaabet betten etc.
Antwort amb das angleiche saltz za sieden: da kanden wir nicht
viel za than, wan anser aller wille were wol, das es gleich gesotten
warde, so kanten wir das an den wirckem nicht erlangen, die weiten
darza nicht verbanden [sein , gleich einzagissen ; wan in geschach ein
gebott, das sie gleich selten ingiessen, do weiten sie nicht anderbassen,
daramb ist das onser schaldt nicht. Woramb? Sie sindt ans nieht
gehorsam, sie werden ans verzogen; aach kompt, das in einem kothe
von gleicher sole besser and grösser saltz gefeUet, wan im andern.
Aach hette man das saltz aach gemessen innewendig 3 oder 4 jähren,
sondern das man amb der gefreandten vnllen, die kleine saltz sötten
bisweilen kalt ligen mäste, da wissen wir nicht von, sondern die jenen,
die 6ygen gatt haben, ist za mercken, das die gross nnd besser saltz
ßL 97 ^ sieden, den die armen ; daramb ist |i das noth, bissweilen kalt za ligen,
das die armen so wol verkeaffen als die reichen, wan es stehet sie
auch faste pfennige.
Umb das saltz za setzen antwort: vor 30 jähren haben 4 Stacke
saltz einen r. fl. gegolten, aach so wir itzandt noch 4 Stacke vor 1 fl.
geben, so kompt es doch manchmahl, das wirs kaam amb öVs grossen
groschen oder amb 5 anbringen; das macht, mancher nimmet ein fader
scheite amb 3 oder 4 Stacke oder amb 5 Stacke saltz and aach amb 6 oder 7
stucke saltz, das er nirgent so teuer ausbringet, wen er das vorbrennet*
Auch müssen wir manchmal ein schock brette nemen umb 4 oder 5
schock, die wir wol ein schock neher müssen geben, wen wir die vor-
keufifen wollen.
Antwort umb die essen: so wissen wir kein essen, die die bom-
meister und schöppen haben, das sie von dem gntte aus dem bomen
nemen, sondern die underbommeister geben essen im advente, das
thun sie von iren gereuten unde nemen sonderlich keine sole darza
aus den bomen ; sondern eine collatia haben bommeister und schöppen
uffn freytag vor Jubilate zu des bommeisters hause, da kysen sie die
schöppen, das hat man vor alder allewege so gehalten; sonst sindt
essen, die gibet man den knechten nach laut der vorsiegelten zettel.
Antwort u£f den gewin : da war niannich pfenner, der wol zu den
heiligen geschworen hette , das er des jhars nicht 30 alte schock er-
übrigte, wer alles mieten soll; sondern wer eygen gutt hat, der mag
* hier in der H^ndflcbrift ,4(elien'*.
1475 NoTember. 151
SO viel destor bass. Ledige gesellen, die kommen auch bas anss. Sol
ein banswirt pfanwereken nnd tag und nacht wagen koth , saltz , holtz,
«trob, was er im kotbe hat, ob in feners noth überginge and abebren-
nete, das er zn einem armen manne mit seinen weib undkindem wer-
den solte, and solte || keine narange darvon haben, sondern als ein Bl.98*
tagelöhner, so möchte man das p&nwerck lieber lassen, wen man sich
des nicht bessern solte. Aach hatten sie gerechnet die woche 45
werck, ich meine, da sindt nicht 10 pfenner im gantzen tale, die die
woche, wen sie vol ist, 45 werck sieden, sondern das gemeine sieden
ist 42 werck, wer sole gnang hat; aber etzliche sieden kaame 30 werck,
aach etzliche kaam 20 werck, darnach ein iedermann hat.
Aach antworte wir etwas lenger off die fronsole vorgeschrieben:
es kompt, das in einem jhare mehr gefronet wirdt, denn im andern,
es kompt bisweilen in feaers noth oder in wassers noth, oder in an-
dern nöthen, das man viel fronen mass etc.
Hier a£f die antwort alle besprach sich anser herre von Magde.
borg mit denen, die bey im waren, and hüten ans vor, das were bey
zw^en bommeistem noch nicht gerechnet, das dieselbigen affn dinstag
za 12 (14 Nov.) äff dem rathaase berechenten, finde sich den die rech-
nonge, so wolden seine gnade des zafriden sein. Da antworten wir ja, die
Vorsteher selten sich darza schicken, den gebarte za rechnen , was die
d«n abrig betten,' das antworten sie den bommeistem, die brechten
das n& rathaas and theten ihre rechte darza. Wir hatten, so der
iKNnschreyber die register nffs rathaas bette massen antworten, so were
den Vorstehern noth, das sie die haben möchten, selten sie anders
rechen. Do sprachen sie, sie weiten ihnen die register antworten. Do
baten wir, das sie in der pfenner hoff gehen möchten, ob die Vorsteher
nocdi was inzamanen betten, das sie die rechnangen than möchten. Sie
meinten aber, das sie heim in ire heaser giengen, wen diese ding zam
ende gingen, wie es den bleiben solde, das finde sich wohl. Wir
brachten auch äff, || do wir die schalt vorantworten, ob unser gnediger bi. 93 b
herr erkeinen fehl bette in erkeym Stacke, das wir nicht gnangsam
Vorantwort betten, beten wir, seine gnade wolte ans so gnedigk sein
and das stacke in Schriften geben and aach zeit darza , wir hoffeten
die alle za vorantworten als firomme leate.
Do lies ans anser gnediger herr sagen, wie das etzliche anter ans
seine gnade vaste za rede setzten, des er doch amb ans nicht verdinet
bette, sondern was er in den dingen gethan bette, das were in den ge-
meinen besten geschehen; er were in der pestilentia afis rathaas kom-
men and bette seinen leib amb ansert willen gewaget, solte er nun
nicht mehr verdienen, das er von ans beredet werden solte, were ihme
schwer, sondern es solte nngestraffet nicht bleiben. Das war der abe.
scbeidt.
Wyr hatten aach ansem gnedigen henm mitsampt seinen herra unde
graffen, das sie uns vorbitten wolten kegen dem rathe von innangen
and gemeinheit, das wir doch so in den heasem nicht sitzen dörften,
152 Marcus ^ittendorff.
sondern das wir doch zur kirchen gehen möchten als ander christen-
lente und des unsem auch warten, wir wolden yorbon^n nirgent zu-
laofifen, so lange das diese sache zn ende gienge. Mein herr mitsampt
den andern herren and graffen, die legten faste viel bete an die von
Innungen und gemeinheit, aber sie schützten sich faste und sprachen»
was in den dingen geschehen were, das betten Innungen und gemein-
heit mitte yorwüliget, darumb musten sie das an die ihren bringen,
wen sie die bequemlich bey einander haben möchten, so wolden sie
gerne das beste thun. Da sprach Heddrichs, er wurde auch üste yer-
sprochen, und mancherley, was sie wüsten oder was in beschach, das
sagten sie und bundens hoch. Aber was uns pfennem geschach , das
musten wir alles schweygen , wir waren gleicher weyse verdruckt als
Bl. 99*" die Juden, ich globe, ein iedermann wolde über || uns her. Es thorstö
auch niemaudt uns was guttes zu sagen oder beylegen, wer das tii^t,
der muste Unglücke haben, wen es etzliche erfuren etc.
Uffn dinstagk nach Martini (14. Nov.), do der seger 11 hatte ge-
schlagen, do waren die von Innungen und gemeinheit^ dem ratkanse
und meines herm gewaltigen auch. Do giengen die Vorsteher auch
hienauff, die vor zwey jähren gewest waren und auch die bommeister,
die die zwey jhar geregieret hatten, nemlich Claus Schaffstedt, Lorentz
von Reuden, Peter Spies, Drewes Fischer, Sander Drackenstedt; Bene-
dictus Polcke was todt. Dazu hatten sie beschickt die vier vorschle.
ger, die bornknechte, die amptsknechte und auch etzliche wircker, die
gingen alle ufifs rathaus und musten auch bey der rechnunge sitzen
und zuhören. Auch hatten sie vorschleger dazu geheischet, die vor
langer zeit nicht an dem vorschlegerampte* gewest waren. Die rech-
nunge hatte gleich zugetragen mit den registem der einname und aus-
gäbe, aber das recht hatten sie nicht wollen nemen und das übrige
gelt von den bornmeistem, sondern gesaget, sie wolten die register
bass übersehen. Heinrich von Ammendorff unde Vincentius waren von
meines herren wegen geschickt.
üflf die mittwoche nechst nach Briccii (15. Nov.) vor mittage waren
die wircker alle bey einander von befelunge innung und gemeinheit
und auch von gebott wegen ein iglicher bey eyner marck im heiligen
grabe in der halle und hatten eine zettel, die ihnen vom rathause und
von Heinriche von Anmaendorff von meinem herm möchte geantwortet
sein worden. Da hatten sie unterlang gelesen. Auch war den wirckem
BL99^ allen gesaget, sie selten^ uff morgen donnerstag alle uff dem || rathause
sein. Do hatten die wircker ihrer wol 20 von den eltesten gekoren,
die giengen nffs rathaus von ihrer allerwegen. Die pfenner, die nicht
inne sassen , waren auch uff dem rathause uff denselbigen donnerstag
und wolten antwort sagen uff die stucke, darumb sie dan bereit vor-
mals mehr beschuldiget waren ^ und auch antwort darauff gethan hat-
ten, und vieleichte die rathmanne und meister von Innungen und
^ An dieser Stelle findet rieh in der Handaolirift ein zweites .»nicht"'. ^ „rie selten" doppelt.
• „wardt".
1475 November. 153
gemeinheit nicht genage an der antwort hatten, da sich die pfenner
uff bedencken gölten nnd noch ihre antwort thnn.
Uff denselbigen donnerstagk (16. Nov.) kam Blesins Holtzwirtt ans
Strobarts kemmeriohen, und Hans Stoltze wart nfi den thurm geweyset
timb etzliche wort, die er zn einem wircker mochte gesagt han, als
man spräche.
Ufih sonabent vigilia Elisabett (18. Nov.) vor mittage waren die
pfenner aber off dem rathaase, die nicht in gehorsam sassen, do möch-
ten sie aber gefragt werden von dem rathe, die von innnDgen und ge-
meinheit Sassen, umb die stncke, da sie vormals auch nmb beschnldiget
waren worden, da sie dan noch zu etzlichen stucken nein gesagt hat-
ten nnd sich auch zu wilköhre und rechte hatten gebotten, sie möch-
t^i aber darzu nicht komen, wan sie hatten gesagt, so sie das nach
der Wölköhre mit ihnen selten halten, so betten sie bereit verloren,
sondern weiten sie bey dem rathe bleiben , das rfe ihnen das sageten.
Do hatten die pfenner gesaget, der rath were ihrer allwege mechtig
gewest zu ehre, gleich und zu rechte, der ersame rath selten irer auch
noch mechtigk sein; auch die rede, die Hans Walttheim vor unsem
gnedigen herm gesagt bette von der pfenner wegen, der gestunden sie
ihn. Do hatte der rathsmeister Hans Seile zu ihnen gesaget, das sie
zu hause gehen selten, wen sie besandt wurden, das sie dan wieder
kemen.
II Uff den sonabendt vorgeschrieben wardt Peter vonJhene in die BLIOO'
temenitze gesatzt,* umb was Ursache weis ich nicht, und darzu in den
stock. ^ Und dem alten Peter Spisse wardt geboten, in sein haus zu
gehen, und daraus nicht bey 50 marcken. Uffn montagk nach Elisa-
beth (20. Nov.) ufl den abent quamen die herm und graffen, die uff
donnerstag und freitagk vor Martini (9. 10. Nov.) zu S. Moritz waren
nnd die stucke horten, die mein herr von Magdeburg und die von in-
nnngen und gemeinheit da vorlesen Hessen, die quamen^ uff die bürg
zum Gybichenstein und blieben auch daroben bey meinem herren.
Ufln soDtagk Elisabeth (19. Nov.) berechente mir mein wircker nnd
hatte mir gesotten 24 werck, da waren 18 zober sole hoben 4 abe-
gangen. Wan es uff die zeit so gemacht was von meines herren ge-
waltigen, von Heinrich von Ammendorf und Vincentius, und von denen
aus Innungen und gemeinheit, das nu furbas ein itzlicher solte ein-
giessen zu 4^2 zober sole zu einem wercke, der da saltz sötte. Anno 75.
Uffn dinstag nach Elisabett (21. Nov.) kamen die von Magdeburg
nnd waren zn meinem herm auff die bürg geritten, ehe sie in die
Stadt kamen; und die graffen und herren waren auch auff der bürg.
* domtse geaatz. ^ „quamen" Ist er^nzt.
^ Item denselbigen tagk quam Peter von Jhene in die temenitze zu sitzen
nmb 8eine(r) unnützen wort willen. Hall. Chronik in der Gräfl. Bibl. zu Wernige-
rode Bl. 279*.
154 Marcus Spittendcurff.
Uff die mittwoche nach Elisabett (22. Not.)» do der seger 10
schlage, kam mein herr von Magdebnrg mid sein frenndt, ein jongw
herr, zn S. Moritz und graff Waldemar von Anhalt, graff Gebhartt Ton
Mansfeltt,^ nnd mein herr von Qnerfihrtt, er Bemt nnd erLamprecbt|S
cantzler, Heinrich von Ammendoi^, Vincentios, Hans Kotze, Hans Ranch-
enptt,^ und Pack* vonQuerffortt^ nnd sonst zwene graff Gebharts raih-
geber, darza die von Innungen nnd gemeinheit. Da worden wir pfen-
ner alle geheischet, dar zn kcnnmen ane die 4, die im ra&e sass^,
die mnsten in ihren hensem bleiben. Hein herr lies ans vorhalden äff
den abescheidt, der am nechsten da verlassen was , so wir anser ant-
K. 100^ wort II äff die stacke and gebrechen gethan betten. So were die rech*
nnnge anch bestanden äff dem Jrathaase, darin den etzlich ansgeben
were, das dan aach nicht sein solte. Das wir nnn die rechnnngei als
nan die innakne von der amptsole, fironsole, wie die getragen und be-
zalt warden, and was sonst aasgegeben Yrnrde im hoffe vor weyn, hier,
gras, meyen, kraat, lichte, holtz, vor die bom&rt, vor 3 newe beateli
da die bommeister das schos einnemen, and was man dem bomschrei-
b6r, den amptknechten nnd zimmermannen giebet, nnd des mancherley,
des sie sich bedancken Hessen, das man za viel aasgebe etc. nnd anäi
aaff die Vorsteher, das die schwere eyde thetten nnd die sole gleich
bestatteten, das wir den am nechsten so verantwortet betten.
Daraafi bette anser gnediger herr nnd der rath die inrede, das
die Vorsteher linde eyde theten^, anch finde man in den registem, das
die sole angleich bestattet wnrde, wan Clans Schaffstedt hette gegeben
in dem vergangenen jähr oder znvor 60 schock oder anch angefehrlich, das
ich so nicht behalten knnde; und ein ander pfenner hette der kanme vor
5 schock gehabt, so wurden 2 oder 3 genant, die viel sole bezalt
hatten, nnd den andere, die wenig sole bezalt hatten, nnd darumb
were die sole nicht gleich bestattet, als wir sprechen. Daraaff baten
wir ein gespreche nnd Hessen bitten nnsem gnedigen herm and den
rath, das sie Hans Walttheim vergannen wolden, unser wort zu halteui
das wart ime vergunnet. Do batt Walttheim unsem gnedigen herm
* „Parok**. ^ „viidt die fole gletoh bestatten, du wir den am neehften m> vewmtiwurttett
betten. Daranf bette nnser g. b.*' DIeee W<Mrte dnd dnrcbgeatricben !
i Graf Gebhardt VI. (1438 — 1492), Rath seines Vetters, des Erzb. Friedrich
von Magdeburg, und Schwager des dänischen Königs Christian I. Er erwarb im J.
1484 vom Grafen Hans von Hohnstein die Herrschiät Heldrungen durch Kauf (Kram-
haar) Die Grafen von Mansfeld S. 44.
^ BernhardBecker, der alte Canzler, und Lamprecht vomHofe, derneue
oder junge, vgl. BL 103^ Der letztere erscheint schon 1472 in diesem Amte.
s Nach Dr. U. Gren. Tab. 216 lebte damals ein Hans v. Rauchhaupt auf Sagisdorf
und sein gleichnamiger Neffe auf Hohenthurm. König (HI. 909, 910) bezeichnet
den erstem als hocMÜrstlich magdeburgiBchen Rath; er würde also auch hier ge-
meint sein.
4 Ein Mitglied der Familie Pack. Hans v. Pack erscheint 1518 als Amtmann
auf dem Giebichenstein. Kresse, Annales Bd. HI. 94 \ Der weiter unten (BL
140^) genannte Yolkmar P. scheint uit dem hier auftretenden nicht zusammen su
gehören.
1475 November. 155
nnd den rath, so die stuck mannichfaltig weren, der wir waiiicb nicht
behalten kOnten gnnngsam zu vorantworten , so onsem ehren noth
were, das ans doch seine gnade so gnedig nnd der rath so günstig
sein wolde, das uns || die stucke und gebrechen in Schriften gegeben Bl. 101 *
mochten werdeUi wir hofiten die mit gottes hülfe auffiichtigk zu vor-
antworten. Unser bitte möchte aber nicht gehört werden, sondern mein
herr liss uns sagen, es were nicht noth, die gebrechen wimlen in schult-
weyse nicht vorgenommen, sonder man solte uns ein stucke nach dem
andern lesen, das wir darauff antwortten, so antworten wir aber
drauff:
Wir lassen uns beduncken, das die Vorsteher schwere eyde thun,
wan sie schweren ie zu gotte und seinen heiligen zu der zettel, die
versiegelt ist; auch das etzlicher mehr sole bezalt hat, den der ander,
das macht, etliche haben die hartzsole oder das austragen oder ampts-
sole, die sindt von alder nie weide geteilt; wer die nun hat zu vor-
sieden, das geschieht mit der Vorsteher wiUe, die müssen darumb be-
grosset werden, und die müssen mehr geben, wan etzlicher, der des
jhars vor 4 oder 5 schock fronsole krieget, wiewol die sole alle mus
bezalt werden, und andere rede mehr. Uff die vier vorschleger zogen
sie Hansen Walttheim faste ahn, wie er Fragen solte geurlaubet haben
und zu andern harte wort gesaget Walttheim sprach: „gnediger
herr, ja, er wardt geurlaubet nicht umb vorschlahens wiUen, sondern
der greffe Podendorff hatte Prägen beschuldiget vor bommeister und
Schoppen, er hette gesprochen, er gewunne des jhars wol 40 schock an
sdnen gereuten, das dan nicht sein konte, das hatte Präge bekant, das
er so gesaget hette, do wurden bommeister und schöppen des zufri-
den und hatten ihn geurlaubet, lies mein herre und der rath sagen,
sie solten in einem vierteljhare nicht vorschlagen sein wurden, und
andere rede mehr, und die sole were in einem stände stehen blieben
und hette grossen schaden gethan dem gemeinen gutte.
Hans Busse und Benedictus Polcke was todt, sondern Hans Busse
solte auch gar geschwinde mit den vorschlegem geredet haben, darzu
solte Polcke und Drewes Fischer vor dieser zeit || gereth haben mit B1.101^
den vorschlegem, das sie der sole abeschlan wolten, sie wolten dem
saltze auch abeschlagen. Do betten die vorschleger die sole abege-
schlagen 1 hell, d., und die bommeister hatten dem saltze nicht abge-
satzt*. Drewes Fischer bekante des, das das so möchte geschehen
sein, und ander viel rede mehr; was vor 10 oder 12 jharen geschehen
was, das hatten die knechte mit einander vorbrächt. Auch umb das
gleiche sieden was die einrede meines herm und des raths, die
wircker weren wochenknechte und berechenten alle woche die sole;
was sie der Juncker heisset eingiessen, das theten sie, fehlte was daran,
sie wolten das bezahlen, sprechen die wircker; es ist mir aber nie ge.
schehen, das mir das bezalt were etc. Umb das saltz messen was
meines herm und des raths einrede, es möchte geschehen sein im 3.
^ — ^- ->^A— 44
156 Marcus Spittendorfi.
oder 4 and siebentzigsten jhare% das das saltz were gemessen, da
were aber wie viel geldes dmber yorzeret, dammb könte man. nicht
erkennen, das es in den gemeinen besten geschehe; es möchte kom-
men, das das saltz schier in allen kothen wurde gemessen ; das darüber
yerzeret wurde, konde ie nicht wol anders gesein, wen ich mir selber
erbeitete, ich moste essen nnde trincken; thne ichs den dem gemeinen^,
hoffe ich ie, solche zemnge kan ir nicht vorderben (?!).
Anch lies mein herr und der rath offbringen, wie über der bom-
fart verzert were 7 schock and etzliche groschen, meinten je, das ein soIcJies
von dem gemeinen gatte nicht solte genonmien werden. Antworten
wir, betten das so gefanden and nicht erdacht, es were ie werlde so
gewest. Aach lies mein herr and der rath offbringen, wie die bom-
meister liessen fronen in den beottel and solch gelt von der frononge
styssen die bormeister and Vorsteher in ihre beottel, ein solches were
in von seiner gnaden vorfahren noch von seiner gnaden nie erleobet,
B1.102* daromb were zo || mercken, das sich die bommeister ond die andern
der regieronge mit selb gewalt anderzogen betten, ond ander wort
Antwort: ,Ja, es ist alzeit gewönlichen gewesen, wir habens nicht er-
dacht, wen der rath die bommeister bittet, das sie das talschos ein-
fodem sollen, so sitzen die bommeister 4 wochen ober dem halben
schösse nach laot der wölköre^, wen sie non beginnen zo sitzen, so
fronet der onderbommeister 5 zober sole aber dem Deotzschen Borne
in der ersten schiebt, in der andem schiebt aoch 5 zober; die sole
verkeoffet der onderbommeister ond bringet das gelt den oberbora-
meistem, das heist in den beottel gefronet; von dem gelde, das aas
den zehen zobem sohle gekäoft ist, da lassen die bommeister bier vor
holen, das sie trincken, weil sie ober dem schösse sitzen, ond wer
ihnen schos bringet, dem schencken sie; ond wen sie den schos den
kemmerem off das ° rathaos bringen, haben sie den von den 10 zobem
sole was ubrich, das schissen sie den kemmerem za, so das die bom-
meister davon nichts behalten. Ein solchs ist vor alters gewönlich
gewest bis off den tagk; wir habens aoch nicht erdacht, aoch haben
die bommeister kein ander geit, darvon sie bier holen lassen, die
Vorsteher sindt aoch nicht bey ihnen im hoffe, dammb wirdt dis so ge-
halten.'^ Umb die lichte, der worden zo viel verbrant, lies mein herr
offbringen. Unser antwort: „in alten jharen were gewönlich gewesen,
das man mit hartze ober den bomen geleichtet bette, darvon were noch
die hartzsole. Non bette das hartz faste onbeqoemligkeit gebracht
ober dem gotte von dampe, so betten die alden vor das beste genom.
men, das nonmebr lichte worden gebrant, je weniger das man der
betörfte, je lieber ons das were, den wir hettens nicht erdacht. Umb
den bomschreiber, amptknechte, zinmierman, was man denen bisweilen
* ,4n . . . jhAren**. ^ Hier findet rieb in der Handschrift noch ,,]uuiffbn**, aber nntentrielien.
« ,,dM'* fehlt in der Handsehrft.
^ Auch hier hat der YerÜEtsser eine nicht bekannte Willkür im Sinne.
1475 November. 157
gibt boben iren gereute und freytagesg. den knechten, || unser antwort: bl 102^
es were ihn vormals vor unser zeit gegeben, so wurde es noch so ge-
balten, auch haben sie zu lauffen gnungk und ausszurichten , wen es
noth thut, darumb helt mans, als vor alter gehalten ist, und ander
wort etc.
Auch lies mein herr und der rath sich beduncken, so in der rech-
nunge viel vor wein gegeben were und bezalt den kemmerem und
dem weinschreyber, das solte nicht sein, es were zu viele. Unser vom
tale antwort: es were alzeit gewönlich gewest, wen man uff dem rat-
hause esse der knochenhauer braten*, das schauelbrott^, oder das der
alte rath valete drincket mit den meistern und bommeistem, und dan
die meister und bommeister mit dem neuen rathe, so schencken die
bommeister von ihres ampts wegen, so wol als der rath und die mei-
ster. Auch wen man sole zinst im tale, ist dar gutt wein feyle, so
lassen bommeister und schöppen V2 stöbichen oder 1 stöbichen ufis
meyste holen, wen sie umb des tals gescheite gesprochen haben, und
ob ein gutt man oder ein ehrlicher man, der frembde ist, zu uns keme
und vor bommeister und schöppen zu thun hat, deme thete man ie
geme die ehre, das man ime ein mahl oder zwir schenckete im hoffe,
dieweil er sein gewerb würbe; das were auch so gewönlich. Das die
bommeister 3 neue beutel machen lassen des jhars, unser antwort: es
ist auch von alder gewonheit, das die bommeister, wen sie des tals
schos einfodera, so lassen sie 3 beutel machen; so sie das schos von
sich antworten den kemmerem, so behalten sie die beutel nach alder
gewonheit. Wir hatten, ob unser gnediger herr und der rath erkeinen
II fehl an der antwort betten, das erkein stuck ^ nicht genungsam vor- Bl. 103*
antwortet were, das uns seine gnade die stucke in Schriften geben
wolde, wir hoffeten die mit der hülfe gottes wol zu vorantworten. Da-
rauff sprach mein herr, er wolte uff die antwort sich bedencken und
wolte uns auff ein ander zeit wider bescheiden. Do hatte HansWaltt-
heym unsem gnedigen herm und die fursten und graffen, das sie uns
kegen dem rathe weiten vorbitten, das Peter von Jhene aus der tem-
nitze und Hans Stoltze vom therm kommen möchten, und wir ander,
die in ihren heusem sitzen müssen, doch ussgehen möchten zu kirchen,
und was uns noth wer. Die graffen baten den rath. Hedderichs
sprach , wir selten uff den morgen uffs rathaus schicken , sie hofften,
uns solte eine gutte antwort werden. Wir schickten die schöppen una
die bommeister uffs rathaus vor uns zu bitten, da möchte der rath ge-
sprochen hau, sie weren nicht alle bey einander, die darzn gehöreten,
» bnt«. ^ «vrtock nieht** erglUat, In der BuidMbrtft findet ■leh nur ,^** « ,3taWS
wto auch Öfter ^P^ncke, Kötxe**.
1 Die Sitte hat aach einen Ausdruck in der Willkür gefunden: „Onch sollen
unsere herm am rathe, welches ammechts die sint, noch die stete herm nymande
noch on selbis keyn essin berevten von der stat gelde, aussgeslossen wenne man
das schouwelbrot und der knochenhauer braten nodi gewenlicher weisse hir obene
iMCt". Neue Mitth. a. a. 0. S. 87. Vgl. weiter unten Bl. 115*.
•o MMlM wtr alte bkibca tktam, ohM IUm
rflb doMMntaK Mck EllMibett (XI. Nor.) ridM ik rm
barg wvick, doch w»m aie mlltch «f dte hmt^ n
ritin in dm wrduibra «ad wami eine kletac weite droktm
Mda barr aad dar ratk ao|caa die roa Maipdebarf akkl n
dd, dfr äff dte aiUtwodi aarh Elbabett (:i2. Nor ) n h
hallFa wardt
rffdteaiittwvicli aadiKIteabettliä Nor i.abritffnrltftekaa
do «Ma b -rr aad der ratb dk* riarrde n h M<iritS|Cflbaa äff dte
dte llaaa Walttbrtm rtm der pfeaaer w«fpra aaror äff H
( in Nor ) ipHbaa batta, daraaf wir d«a hb fcraprtrbe
Bl lui^ wir aif aadta erbittra, der %or aawra berr« wäre '
bHco, daa IlaaBC Walttbriai erteabrt wrra wordea,
tco ; alte, dte daa T<ir fc^tbaa battea, wäre« wid«raetii|ck,
wolda daa werbea , bte daa IVasaa Tagaw iteb dn
daa, aad rtdteba ghanea aric ibaM.
rflb aiiaabeat ia die KatUriaaa (» Kttt i var
anM Hl batlr ircarblaicca, waraa dte nm taaaagta
lim dfaMlaicfc aarb Kattbariaa 0> Not ), do dar ai«fr IS
(carblaicm, kaai aaarr berr roa Maicdrbaqt ••'1 a>iair
aoba aflb ratbaai, aad der aha raatiter birr fterat. btir I
dar acM aaatater. Hrtarirb rtm Awaerdorff. Viaanittaa, Ha» K
aad eta pri^lar, der BM^aca berr« bawnarirtfr waa, ab leb
dam warra die rtm iaaaaict« aad irnariabett. dte mr («kami
aatrr «»rb, aarb da, drr war dra wol brr N> odrr aMbr So
wir pfcaa<r alte irrbritrbat ai» ralbaat aa< dte 4, dia äff d»r mm ki
ralba «Mwa, die warra atebt |rebri«rbK, aiMMter« m^ mmmtm Ia t
biaitra Mtara Iter abte raaUter tprarb. Jtebra frvaada. m
Itrairtaa aad tern— iiilff, m* avia iraMiierr berr aad drr
la Ilatta ^uricfaiaaana bao. nae i»rdraaairr aad frfpaN*al tm täte n
ao wü aawr f*rdtirrr brrr daa ««»bibra aad aMa mi
1^ batia Vianvuas nm irn«aaa bnrff vna prrica^ra
biiia «iia Ilaird4*banr M|rri aad dar ratbaacirtrr barr Ite4drwba
rtnea »itebaa brvcff, aitt drr «Uli ari^Bra «i^l ««^urcrlt« da bab
Vtaaratiat aa n teara, aad der ataMM^bre) ber an|ctiier Mirbal Mar
IL* :'*4* irbairii » batta d«a fmün bnrff ta der baadt aad aarb darta, m daa dM
br%da atet^baa teato warea 1^» aaa \iftrrat.M dea bnff gili—
balle, «le d.r nr^-craaga aa lal aaa «urbae crbahea wmWa »dl, d»
aaa berr l^aaiprrrbl, der arae rftaUk«, an :or» brrra brwff vi« M^|de
b«ra aft«l irab dt« llaa*.Hi«kA. dra ratbaii.' »irr, la aria« baadl I ad
llaaa belte i^ter Itedderwb fabra drr aUCt brwff «idrr aawf gmM*
1475 November. 159
gen herrn, den nam seine gnade mit nf die barg^. Wir vom tale
standen and sagten, gott waste unser hertzen.
Do nun das geschehen was, hnb Hedderich an: „herr bommeister
and lieben frennde, so ir am nechsten geantwortet habet zu S. Moritz
äff die einrede, die unser gnediger herr and der rath uff euer antwort,
die den von Hans Walttheim von eaemtwegen beschahen uff die rech-
nunge der vier Vorsteher und die vorsehleger und umb das fronen in
beutel, da sich dan unser gnediger herr unde der rath uff bedencken
wolden, so meinte je unser gnediger herr und der rath, das die bom-
meister und Schoppen .sich der rechnunge entschlan wolden und das
uff die Vorsteher weisen, so sie ie ein auftehen haben selten, das nicht
unbilliches oder unpflichtigs ausgegeben oder verzeret wurde, das sie
so nicht zu thune, und das fronen in beutel solte ie nicht so gesche-
hen, darumb wolte unser gnediger herr und der rath das unvorwandelt
nicht bleiben lassen. Wir baten umb ein gespreche und auch umb
einen, der unser wort hilt, das wart uns vorgunnet.
Do kunten wir niemandt vermögen unter den pfennem, der unser
wort wolte halten und uns in dem stucke vorantworten. Hans Waltt-
heim hatte es vor gethan, der wolte es nicht mehr thun. Hans Seher
wolde nicht, Zölner, Treptz, Eleptz, Pegaw, noch andere, die gebeten
wurden, niemandt wolte es thun, das wir wol anderthalbe stunde oder
lenger niemandts erbitten kunten.
Do schickte unser gnediger herr zu uns und der rath, und waren
unwillig, das wir ihnen nicht antwort sageten. Da lies sich Matz Pe-
gaw erbitten || und forte unser wort in diese weyse: „gnediger herr, B1.104^
so uns euer gnade lesset vorhalten durch den rathsmeister herm Hed-
derich der dreyer stucke, als nemlich der rechnung der vier Vorsteher,
der vorschleger und der fronsole in beutel, und begert wandel und kare
darumb, so bitten wir euer gnade themutigk und den ersamen rath,
nach dem male das unser vorfahren ein solchs an uns gebracht haben
und ein altherkommen altzeit bey menschen gedencken und lenger ge-
west ist, und wir das nicht erdacht noch uff bracht haben, auch keinen
Pfennig in unsem nutz ie genommen haben, das wir wol zu den hei-
ligen erhalten weiten. Hierumb bitten wir euch, gnediger herr und
ersamen lieben hem vom rathe, das ir uns die dinge so harte nicht
anzihen wollet, so wir ie euer gnaden und des raths gehorsame und
unterthanen sindt, und wollen uns auch allezeit gerne nach euem gna-
den und dem ersamen rathe halten^'. Do sprach mein herr und lies uns
sagen durch Hedderich, seine gnade wolte einen handel vornemen und
der rath, das wir nu under den pfennem ihre 6 oder 8 kiesen wolden
und die dem rathsmeister benennen, die wir nemen, wen wir gekoren
hetten, die in den handel gehen selten. Do hatten wir unsem gne-
digen herm, das uns seine gnade wolte vorbitten, das Peter von Jhene
aus der temnitze kommen möchte , und wir andem , die in gehorsam
1 Damit war also die neue Thalordnong vom 28. Noy. 1475 publiciert.
160 Marcus Spittendorff.
sitzen, das die doch enüichtange kriegen möchten, in die kirche zu
gehen, und auch was uns noth were. Do antwortte uns Hedderich,
sie wolden darumb sprechen, das wir die weile unter uns kdren. So
gingen wir in der vier herren dömtze und koren Hans Zöiner, Annyss
Treptzk, Niclas Kleptz, Hans Walttheim, magister Busse Blume, Ba-
stian Grünheide, Otto Wagaw, Liborius von Delitzsch.
BL 105* II Indes schickte der rath zu uns Schlegele aus der Ulrichspfarre
und Jacob Wiessack und Hessen uns durch die beyde sagen, das wir
mit nichte unter denen kiesen solten zu dem handel, die im gehorsam
sessen, auch solten dieselbigen in den geboten und gehorsam bleiben,
bis das sie sich mit dem rathe betten vortragen. Do lissen wir ihnen
sagen durch Pegauen, wen wir gekoren betten, und gingen wider in
unser heuser, den das geborte.
Uff die mittwoche vigilia Andree (29. Nov.) wurden viel pfenner aus
der Moritzpfarre uffs rathaus vorbotten und.musten sich mit dem rathe vor-
tragen. Busse Blume wardt gesatzt in Strobarts kemrichen, Peter von
Jhene kam' aus der themnitze, wan er hatte sich mit dem rathe vortragen
und hatte gelobet zu geben 200 r. fl. worumb? wissen sie wol etc.
Uffn donnerstagk Andreae (30. Nov.) umb 11 leitete man die raths-
glocke, do waren aber mehr pfenner hienauff geheischt und musten
sich mit dem rathe vortragen.
Ufln freytagk nach Andreae (l.Dec.) umb 11 leitet man die raths-
glocke, do gingen die von innungen und gemeinheit wider u£fs rathauss
und hatten aber viel pfenner lassen vorbotten, die sich mit ihnen
musten vortragen.
Ufln donnerstagk Andreae (30 Nov.) im 75. jhar des abents umb 4
kam Doctor Trost ^, Steffen Mittag, Paul Wittembergk^, Nickel Zelsen^
wider gen Halle und waren gewest zu Jherusalem.
Uffn freytagk nach Andreae zwischen zwen und dreyen kam magi-
ster Busse Blume aus dem gefenknisse und möchte sich mit dem raäe
vortragen han ^.
Uffn sonnabent nach Andreae (2. Dec.) lissen die bommeister den
pfennem gemein sagen durch den talvoigt, man solte das stuck saltz
1 Dr. Johann Trost, schon 1469 Prior des Servitenklosters, dessen Geb&ude in
der jetzigen leipziger Strasse, wo jetzt die Uhichskirche und d^e dazu gehdriofen
Predigerhäuser stehen, damals noch nicht voUendet waren. Das Kloster lag froher
vor dem leipziger Thore neben dem Rabensteine. Trost starb im Alter von 100
Jahren im J. 1503. Dr. I. 772.
3 Paul Witt em borg erscheint 1472 als Mitglied des Raths und gehörte dem-
selben auch 1476 als Bommeister an. Hans W. erlangte 1406 BOrgerm^t
' Dieser oft genannte Mann war schon im J. 1459 und darauf in den Jahren
1462, 1465, 1468, 1470, 1476 MitgUed des Raths. Im Jahr 1459 erscheint auch
ein Kilian Z. als RathsmitgUed. Ambrosius Z. erlangte 1464 Bürgerrocht und sass
1472, 1475 und 1478 im Rath.
^ Zur Erläuterung theilen wir eine SteUe der oben erwähnten hallischen Chro-
nik in Wernigerode und das sich hier findende Verzeichnis der zur Strafe gezoge-
nen Pftnner mit: Bl. 280^ ,fiie pfenner seint . . gebust von des raths wegen da-
rumb, dass sie nicht mit dem rathe wolden eins sein der regierunge halben des
1475 December. IGl
vor 11 schwertg. geben oder 5V2 grosse g. || „Lieber gott, weleh ein ge- BL 105^
bott war das! man kaufte 1/2 sehock werck vor 6 r. fl. und 1 stueke
saitz, etzliche mochtens auch 10 g. neher haben, uff der gassen kauffet
man 1 schock holtz vor 7 d., so das zwar niemandt das werck holtz
oder Stroh unter 10 schwertg., den der zober Deutzsch galt 1 grossen
g.und zwene hellische d., der muste man ie 4^2 zober zu einem wercke ha-
ben, darüber giengen manchen die woche 6 oder 8 zober noch darzu
abe; solte nun ein armer pfenner den kothzinse, wirckerlohn, pfannen,
körbe und allen schlett, der daranfi gehet, an den 5V2 ^ grossen g. haben
und das darvon ausrichten, das kan nicht bestehen oder kaume. Sol
denn^ nun der pfenner muhe und arbeit, grosse ebenteuer vor feuers-
noth haben und keine friedige narungk oder gewin nemen, so wil
das pfanwerck von noth wegen argk und böse werden und niemandt
wirt das gerne üben/'
Uff den obgeschrieben sonnabendt nach Andreae (2. Dec.) wardt
Simon Böttcher"^ auch uff dem rathause ingesatzt«». Die ehrlichen stette,
die im bunde sindt^ hatten schrillt gethan an den rath von Halle dieser
gebrechen 1 uffn frei tag nach Andreae (1. Dec.)y als ich vemam.
* „durah" fehlt. ^ die Zahl Wt erg&nxt. ^ deme. ^ Bötth: « Ingewts.
tak^. 61. 280* Item die bosse der pfenner: Olorius Kober dedit 100 fl. Weittkom
dedit 200 fl. minus 20 (?) fl. Otte Wo^w 100 fl. Gottschalgk dedit 50 fl. Jurge
Bosse 100 fl. Nortbusen 50 marck. reter von Jhene 200 fl. Levin Waltbevm
100 fl. Gasper Becker 50 m. Yaltin Zatbe 50 m. Claus Ton Rüden 50 m. Libo-
rios von Delitz 100 fl. Tue Groszkopff 50 m. Die Eopscbke 60 fl. Die Obnan
60 fl. Kleptz mit seinem bruder (Peter) 50 m. Peter Nageil 20 m. Eune Zcoke mit dem
aobne 50 m. Koningstall 50 m. Heinrich Blume 50 m. Maltwitz mit seim sobn
50 fl. Claus Polke 100 fl. Der jun^ Bodendorff 50 m. Magister Blume 50 m.
BL ^1* Item der pfenner busse, die darvor ist angehaben. Marcus Spittendorff
(Spickendor£f) 150 fl. Steffan Yoigtt 100 fl. Otte von Diskaw 150 fl. Andreas
flscher 200fl. Mattes Pegaw 150 fl. Cosmus Nageil 50 m. CaroerDuckom 50m.
Michell Wittk<mi 181 fl. Busse Blome 50 m. Hans Greifie (?) 8 m. Balzer Mo-
ritz 5 m. Peter von Mudiell 150 fl. Hans Waltheym 400 fl. Sander Drakenstede
150 fl. Karl Drakenstede 30 fl. Claus Malttwitz 20 fl. Claus Schaffistede 200 fl.
Ulrich Schaffistede (?) 80 m. Bartholomeus Wilke 8 m. Jurge Nageil 20 m. Hans
Bothiger 5 m. PaweU Meynhartt 100 fl. Sander Meynhartt 80 fl. Gebertt Biche-
ling 10 m. Hans Hoke 50 m. Frantze Polke 100 fl. Benedictus Polke 60 fl.
Cbuis Zooberitz 5 m. Heiniich Drackenstedte 80 fl. Powell Ratz (Rotz?) 50 m.
Hans, Dreves Seber 150 fl. Brun Lutze 15 m. Heinrich vom Hayn 30 m. Hans
Boflse 400 fl. Blasius Holtzwerdt 400 fl. Frantze Parthie 20 fl. Lorentz von
Roden 100 fl. Jurge Hedersleben 30 fl. Mertten Schneider 30 fl. Hans Zcoch
100 fl. Dreues Lddie 5 m. AnnisTreps ein schock scheffidl haber. Barthdomeus
Gerdke 80 m. Assmus vom Thore 5 m. Bastian Grunheyde 50 fl. Hans Wale
115 fl. Hans Kerstin 8 m. Sander Wq«iw 60 fl. Bartholomeus Wogaw 40 fl. Jan
Ritfsenbergk 5 m. Claus Rudeluff 100 fl. Dreues Zogke 80 fl. Ci^r Beyer (?)
100 fl. Jurge Pichtt 60 fl. Thomes Zcoberitz 15 m. Hans, Peter 2Scolner 100 fl.
Hans, Heinrich Ochsse 100 fl. Peter Schencke 50 m. Bertram (Bertrum), Hans
Qoetz 50 m. Lorentz, Jacoff Benno 100 fl. Alexius Raqpe 5 m. Hans Schnitze
50 m. Baltzer Aldenbergk 100 fl. Hans Schaff 50 m. Amfarosius Schonbei^k 60fl.
Herffordt 100 fl. Bertolt Hynne 100 fl. Kiken (Kilian?) Hynne 50 fl. Simon
Bechvger (?) 50 fl. Jacoff Ketzendorff; Dreues Ketzendorff 200 fl. Claus Zogke 5 m.
Dte in beiden Verzeichnissen offanbar doppelt geschriebenen Namen sind ausgelassen.
1 Dieser Brief der Hansestädte ist im RaUisarchiv nicht mehr vorhanden, wird
nach einer Copie des Stadtarchivs za Helmstedt, welche ich Hom ProL Frh.
QtMhtohtn. d. Pr. SmImmi. ZI. 11
102 Marcus ^ittendor£
Uff die mittwoche S. Nicklas tagk (6. Dec.) nach mittage kamen
nnsers herren von Magdeburg rathgeber, Heinrich von Ammendorff und
Vincentins, nffs rathaos, und die achte, die in den handel gekoren wa-
ren von den pfennem, die waren anch uffs rathaus geheischet Do
hatten dieselbigen rathgeber geheischt von den pfennem 50 tausend fl.;
warnmb oder wordnrch? das weis ich nicht, sonder die beyde möchten
gesaget haben nmb eintracht und friede willen bischen sie solch gelt
61.106* von des bischoffs wegen. || Uffh montagk S. Barbare tagk (4. Dec.) solte
ich geschriben und gesagt haben vor S. Nickels tagk (6. Dec.)^, do
ass der heimliche rath zu des greffen hause nach alter gewonheit.
Uffn donnerstagk Unser Lieben Frauen abendt Cionceptionis Mariae
(7. Dec.) uff nachmittage wurden uffs rathaus geheischet die bommei-
ster, die das jhar sassen, Albrecht Schaffstedt, Thomas Tugaw, Hein-
rich Greffe, Hans Stoltze, Paltzer Aldenburgk, Hans Seher, Drewes
Fischer, Peter von Michell. Diese mochten sich mit dem rathe vor-
tragen und gelobeten zu geben etzliche 2 c^entum), etzliche 1^/2 c(entum) fl.
Hans Busse und Hans Walttheim solten sich auch mit dem rathe vortragen,
die waren auch geheischet, und itzlicher solte haben gegeben 8 c(entum)fl^
aber sie wolten das nicht geben, darumb musten die beide wider in
ihre heuser gehen. Dis geschicke was gar ein ungehort dingk, ich
meine, das kein mensche nie mehr solches gehöret noch erfahren habe%
das in der Stadt zu Halle irre ging uff das mahl.
* haben.
V. d. Kopp in Leipzig verdanke, mitgetheilt , J)en erszamen radismeysteien. rhath-
mannen unde meysteren der inninge to Halle, unszen bisunderen guden mmden.
Unsen fruntliken deinst mit erbedinge alles guden vom. Erszame, wüsen, guden
frunde. Juwe unde unse frunt, de erszame rad van Magdeborg, bebben uns itliken
unwillea. de de twisschen juwer leve unde den in dem dale juwer stad van rechtidieyt
unde anderer gebreken wente bere entstanden, ok van anderem fremden gerochte
vomomen nicht to slete gekomen is, dat uns allen doch van hertoi nicht belevet,
so gii uns gewandt sin, des gii denae uns warbafftigen geloven mögen. Also guden
frunde hebbe we der wegen uns in de stad Helmstede vorgaddert unde de din^
in juwer stad beste vaste to synne genomen mit betrachtinge, disit uth sulken saken, de
de in steden so enn^reten, in vortiiden anderen, juwen unde unsen frunde (!), so ^
we nicht twiveln sulfes wol wetten, ewich schade unde grod faX van gekomen is,
hopen doch, juwe leve willen gik unde juwe erlike stad unde nakomelinge wol be-
dencken. So were doch unse wolmeninge, mochte uns von juwer leve vorgont wer-
den, (dat we) twisschen juwer ersamen leve (unde) den in dem dale de gebreken
ane vordacht mochten handelen, dar we uns to vorboden, scheide gii uns allen gnd-
willich erfinden. Bidden ok mit allem flite, juwe leve willen in dussen saken nicht
gewalt, sunder juwer erliken stad Mheyt andechtich wesen gebruken, angesehen unae
gude wolmeninge, neynem deyle äff edder biistal to donde, anders wen also juwer
leve op allen deilen fromlick unde erlick were, uns in dussen saken nicht wiUen ent-
horen. Yordenen we alle tigen juwe leve insampt unde bisunderen ungesiMurtes
deinstes gerne, hopen, gii werden unse wolmeninge nicht bülegen, unde bidden juwer
leve richtige antworde, dar we uns mochten na richten. Schreven under juwer
unde unser frunde van Helmstede secrete, des we hir to gebruken, am avende
Andree apostoli (30. Nov.) anno Domini LXX quinto. De rode der erliken stede
Magdeboig, Brunswick, Halberstad, Hildensem, Gotting, Stendal, Embeke, Northeym,
Hanofer, Helmstede.
1 Eine in den Text gekommene verbessernde Bandbemerkung des Yer&SBerB.
1475 Noyember. 163
üflf den obgeschrieben Unser Lieben Frauen tagk (8. Dec.) Vor-
name ich, das unser herre von Magdeburg sehre kranck was und hatte
3 doctores bey ihme und möchte uff Unser Lieben Frauen abendt oder
tag geöleyt sein.
Uffn sonnabent nach Conceptionis Mariae (9. Dec.) Vormittage umb
11 wart ich Marcus Spittendorff geheischet, von stundt uffs rathaus zu
kommen. Da waren vor mir viel ander auch geheischt, die warn dro-
ben, und etzliche auch herab, die sich mit ihnen vortragen hatten,
als Mattes Pegau, Claus Schaffstedt, Lorentz von Eeuden und andere.
Nun ich Marcus Spittendorff^ wardt geheischet in die dömtze, der
rathsmeister Hans Seile hub an und sprach, der stadtschreyber Michel
Marschalck sass auch darbey: „her rathsmeister Spittendorff, nachdeme
ir so ie vormals beschuldiget seydt, das habt ir wol verstanden, || ist Bl. 106^
nicht noth, das ich das noch eins erzele, so wollen meine herren des
raths das verwandelt haben, dorauff mOget ir sagen, was ir zu wan-
del geben wolt". Dorauff antwortet ich : „lieben herm, ir werdet mich
des wandeis überheben.'* Hub Hans Seile wieder an und sprach: „ir
sollet dem rathe tausend fl. geben". Dorauff antworte ich Marcus
Spittendorff^ : ,4ieben herren, alle mein gutt ist nicht so viel werdt, so
ich das verkeuffte, solte ich und mein söhn erbeloss werden, were euch
wenig mit behulfen, ich hoffe, ir begert des nicht, sonder so ir busse
von mir wolt haben, wil ich gerne 10 oder 20 marcken geben, uff
das die dinge gutt werden'^ Do hub Hans Seile an: „es ist weder
umb 20 noch 50 oder hundert marcken zu thun. Ich thue euch gebott
bey allen gebotten, das ir gehet in der vierherren dömtze und daraus
nicht bey leybe und bey gutte, ihr thut das mit des raths willen". Ich
gieng hin und was gehorsam. Eurtzlich kam Sander Drackenstett zu
mir, dem was auch solch gebott geschehen; da sassen wir beide, bis
der seger 3 hatte geschlagen nachmittage. Indes welche herm und
auch der rathsmeister Hans Seile durch der vierherren dömtze in die
kemmerey gingen, do baten wir, das sie doch gutte mitler und vorfu-
ger wem, das uns die dinge so hart nicht vorgehalten wurden, sie
sageten uns alle, es were in leidt, sie wolden gerne das beste
thun. Wir schickten auch beide m Hedderich und Peter Schaffkopffe
in die dömtze und lissen die zu uns bitten und hatten mancherley rede
und auch in betteweise mit ihn, sie erboten sich, sie weiten geme
das beste thun. Sander Drackenstede wardt geheischet und krege
sein ende und gelobete ihnen 2 c(entum) fl. zu geben. Ich Marcus
wardt auch geheischet; fragte Hans Seile, ob ich mich bedacht bette,
was ich ihnen wolde geben. Do || hotte ich in 50 marck. Do sprachen BL107*
sie darumb und hischen mich wider. Hub Hans Seile an und sprach:
„ir Marcus Spittendorff, unsere herren haben gesprochen und wollen
2c(entum) fl. abelassen, ir solt in achthundert fl. geben." Ich Marcus hübe
aber an zu bitten, aber es half nicht, sondem der rathsmeister Hans
Seile sprach, ich solte bey allen gebotten und bey den gelobten wider
* Muew S. ^ M. S:
11»
164 Marcos Spittendorlt
in den gehorsam gehen in mein haus and solte mich bedencken, was
ich thnn wolte, and soltes ihm in acht tagen wider sagen lassen, oder
sie wolteu die wiikir mit mir halten. Ich hub an Torbas zn bitten,
das sie mirs gnediglich anstellen wolden, ich weide mich ie gehorsam-
lich halten, es half nicht, sondern Jacob Weissack and Hederich spra-
chen za mir: „es ist gatt, gehet wider in den gehorsam and schickt
wider an den rath; so mag man andere wege finden^. So ging ich
wider in mein haas.
Uffn sonabent obgeschrieben (9.Dec.) warden die bommeister aach
afs rathans geheischet, and in wart geantwortet von denen, die von
innnngen and gemeinbeit daroben waren, die darza geschickt and ge-
koren waren, die regierange des tals, die den aasgeschrieben was anss
dem vorsiegelten* briffe, den nnser herr von Magdeburg dem raths-
meister Hans Seilen antwortte darch herr Lamprechten^ seinen cantzler,
der was vorsiegeli mit der Stadt Siegel, der den bornmeistem wart etc.
Uffn montagk darnach (ll.Dec.) sassen die bommeister aber dem tal-
schösse and mästen das nehmen nff dem rathause and sassen dar za dem
ersten mahl and nicht in der pfenner hoffe, als vor gewönlich was. Ao. 75.
Uff den obgeschrieben montag beschickte ich gatte freunde and
sagte denen, wie mirs zastunde, and batt, das sie mit etzlichen wolten
reden, das mir die ding so harte nicht warden vorgehalden. So wardt
Bl.107^ mir zu wissen || durch eine perschon, dasichs liesse bleiben, es möchte
sich in zweyen oder drey tagen anders schicken; den ie mehr das ich
etzliche liesse bitten, ie erger sie wurden, so lies ichs anstehen.
Uff die mittwoche Luciae (13. Dec.) im^ 75. jhare des morgens
hatte der prediger zu den barffussem gebeten vor den bischoff zu Mag-
deburg und gesagt, er were gestorben umb 4 uff den morgen. Gott
der allmechtige erbarme sich aber seine seele und vorgebe ime alle
seine sunde! Wan er war eine nrsache alle des, das den pfennem
geschach. Er sagete den pfennem viel zu und lies in auch durch etz-
liche die seinen zusagen, das sie keines selten übergeben, er wolte
ihnen hülfe und beystandt thun and wolte uns zu gleiche und rechte
vortedigen , aber wie es geschach, erfunden die pfenner wol, etzliche^
die in die themnitze gesatzt, etzliche uff die dOrme, etzliche in ihre
heuser sitzen musten und iaste gelt geloben musten, dem rathe za ge-
ben, und das der pfenner kästen zu S. Moritz mit ihrem gelde uffs
rathaus wardt getragen, and er uns darnach zu S. Moritz beschuldigte,
das dasselbige gelt, das in dem kästen gewest was, das darauss ge-
nommen and das zu S. Jörgen der ebtissin zu behalten gegeben was,
das betten vieleichte die pfenner von ihren guttem zu hauffe geschla-
gen, und wolte uns, als wir vemamen, erblos oder guttlos machen.
Und der bischoff hatte dasselbige befolen, betten wir pfenner was von
gelde, das wir das irgent aus der Stadt brechteu; wan er merckte, das
volck war gantz irre. Hette aber das seine gnade nicht vorhangen,
das sie in der statt mit den pfennem so gebart betten, es were ohne
* Tor „briffe'^ finden stob in dar Handachrifl die nntentrklienen Worte t^wtdel oder^'. ^ Ion.
1475 Becember. 165
zwei£fel wol nach blieben; daromb meine ich, das er and die diese
dingk thaten, meinten, sie wolten || zumahl gross gelt finden, das die B1.108^
pfenner haben solten, als das gerächte was; aber gott der allmecbtige
weis, das wir kein ander gelt hatten, den das wir samleten von de-
nen, die pfenner wurden, davon wir dan 40 fl. behüten nach laut and
Inhalte der wilköhre, and von den Zinsen, die die pfenner offs kelners
hoffe han. Danunb mercke ein idermann, das der glaube gar ein hoch
gatt ist. Wol denen, die waren glanben erkennen unde den befinden.
Der bischoff hertzogk Johannes von Beyern lies einsmals werben und
sagen der etzlichen den pfennem durch einen seiner gewaltigen ; das
seine gnade gerne wolte 3 oder 4 pfenner, das sie zu im uff die bürg
zum Gybichenstein kommen selten und bey ime dar bleiben, bis diese
ding anders wurden, aber sie wolten das nicht thun; gott der all-
mecbtige wolte es nicht. 0 allmechtiger gott, bette unser gnediger
herr von Magdeburg gesprochen zu den pfennem oder zu den bom-
meistem im anfange oder im mittel des irthumbs: „lieben freunde, so
und so kompt vor uns, wie die regierunge des tals zugehet ; oder solche
rede kommen vor uns, wie es nicht gehalten wirdt, wie es wol ge-
burlich were, und hierumb haben uns die von Innungen und gemein-
heit vaste angeruffen, oder etzliche* von denen, das wyr die ordenunge
im tale anders machen sollen, auch seyn wir des eins mit denselbigen
von Innungen und gemeinheit, das wir die rechnunge andern wollen,
hierumb seit das mit zufriden, wir hofien, das so zu machen, das is^
göttlich und ehrlich ist und niemandt zu nahe! Das that er nicht?
auch waren die von Innungen und gemeinheit uns pfennem nicht so
gunstlich, das sie uns vor deme möchten gewamet haben, so sie wol
wüsten, was sie über uns rathen wolten || oder gerathen hatten, auch 6L 108 ^
was es, gott sey gelobet, das niemandt mit den pfeunern wol reden
muste. Fromme leute aus der gemeinheit, die den pfennem guttes
gunten oder guttes von in sagten, die wurden von stundt vorgebracht
uff das rathaus, die musten janmier und leiden haben, man weisete sie
uff die törme, in die heuser und huste sie, und thaten denen warlich
viel leidens. Hette uns der bischoff die gebrechen so zu vorstehen ge-
geben oder unser freunde uff dem rathause, vorwar wirpienner wolten
uns wol geburlich und recht han vorhalden und auch lassen guttlich
unterweisen! Unser herr von Magdeburg und auch die von Innungen
und gemeinheit uff dem rathause sassen, wüsten wol, das wir uff seine
gnade, sein wirdiges capittel und auch auff den rath von Magdeburg
die gebrechen gantz gesatzt und gestalt hatten zu S. Moritz im remb-
ter, das sie die scheiden selten freundtlich mit wissen oder im rechten
durch schriftliche schulde und antwort, da die von Innungen und ge-
meinheit kein wörtlin stunden und das auch so verwilligten. Und
mein herr , sein capittel und die von Magdeburg namen das so an,
aber damach möchten die von Innungen und gemeinheit geschickt
waren zu dem handel, beruen^ der vorwilligunge und mein herr mit
* „oder «Uliche** doppelt. ^ ,4gt". « In der htiXL Handschrift undentllch «^benron", In der
JUngeni magd. „die VofwUUgong bermen**.
166 Marcus Spittendorff.
ihnen, als mich bedanchte, nnd wolten yorbas mein herr von Magde-
burg, sein capittel und den rath da bey dem * handel nicht mehr haben
und ans pfennem keines rechten zustatten noch vergönnen, sondern
was sie uflf uns schrieben oder dichten, da muste wir pfenner nicht
viel uffreden, als die notturft woi geheischet.
Wir sagten, wir weren übergeben von unsem herren und auch
von unserm widertheile. Dieses geschach alles, er unser herr von
Bl. 109* Magdeburg starb etc. ||
Lieber gott, welch wunderlich dingk war dis! Unser herr von
Magdeburg, vor der zeit ehe er zu S. Moritz mit seinem capittel und
dem rathe von Magdeburg was, als hier vorgeschrieben stehet, das die
gebrechen von beyden theilen in freundtschaft oder im rechte uff sie
gestalt wurden, vor der zeit und nach der zeit schickte er offte nach
etzlichen erlichen bürgern, den pfennem, und hatte mancherley rede
dis gebrechens mit denen und ienen auch, solte er der pfenner mechtigk
sein zu ehre, gleich und rechte, und das ihme die pfenner zusageten
das sie sich hinder ihme mit denen vom rathe, innungen und gemein-
heit nicht vortragen wolten, so wolte er den pfennem rath, hülfe und
beystandt thun mit lande und leuten, auch mit liebe und gutte. Die
armen pfenner gleubeteu. Wie sie das befunden, ist gotte bekant und
auch offenbar. Do wir meinten, unser herr von Magdeburg solte schei-
desrichter^ sein mit dem capittel und dem rathe von Magdeburg, so
wir die pfenner zusagen, lies mein herr das capittel und die von Mag-
deburg von sich und wolte sie bey dem handel nicht haben, und er
wardt do kleger über die pfenner und auch selber richter. 0 lieber
gott, welch ding war das ! Im ersten wolte unser herr der dinge alleine
nicht zu thune haben hinder dem capittel und denen von Magdeburg
umb vordacht willen, das er von keinem theile vordacht haben wolde,
das er einem mehr zulegen wolte, denn dem andem, und gar kurtz-
lich wandelte sich das umb. Wir pfenner etzliche betten sich ehe gar
was grosses vorsehen oder vermutet, ehe denn das gesehen solte, gleich-
wol kam das anders.
Es geschach im<^ 75. jhare in der fasten oder kurtz nach ostera, do
ich Marcus Spittendorff von dem rathause käme und der regierunge
BL109^ nicht zu thun hatte, als ich vor || fasnachten hatte, do kam Heinrich
von Ammendorff zu Unser Lieben Frauen uff den kirchoff gegangen zu
dem pferner% der stundt uff dem kirchoffe und betete. So gehe ich
Marcus Spittendorff aus der kirchen und Heinrich von Animendorff
wardt meiner gewar und gieng schnelle zu mir und gab mir seine
handt und sprach: „lieber rathsmeister, ich dancke euch also, meinem
besondem gutten freundt, und mein gnediger herr von Magdeburg
weis euch sonderlichen danck und auch seine rethe, das ir euch uff
dem rathause so wol gehalten habt und das abetreten nicht gevolwort
noch übergeben habt, wo irs übergeben bettet und weret nicht so harte
darkegen gewest, es were nimmermehr gutt in der Stadt worden.
* den. ^ in der h. H. ,,aoheiden8 rechten", In' der JQngenk m. ,tScMedee Blohter*^ ^ inn.
«* S. • „pfenner" h " -««--« POnner" m. H.
1475 December. 167
Dammb solt irs warbaftig erfinden, das mein gnediger herr euch das
dancket und nachsagen wird und auch seine manschaft aasswendig,
das ir keines darinne vorgeben habet. Aber wie mir der danck be-
schachi wardtmir wolza wissen und offenbar, als davor geschrieben stehet
Uffii donnerstag nach Lnciae (14. Dec.) umb 11 zu mittage wardt
ich Marcus Spittendorff offs rathaus geheischet, so wardt mir aber vor-
gehalten, als am nechsten \ do ich anch daroben was, wie mein leib
und gutt stunde ins raths handt umb den willen, das ich den schOppen
Hans Zöhier bette helfen zu einem bommeister kiesen, so ich wol ge-
wust bette, das Innungen und gemeinheit das nicht betten wollen ha-
ben, und darumb bette jammer und noth davon mögen kommen, und
der rede fitste mehr* und bundens harte. Ich bäte &ste, das sie an-
sehen weiten gelegenheit der dinge, bis das sie faste sprachen 3 oder 4
mahl, das ich ihn uffs letzte geloben muste zu^ geben IVs c(entum) fl. bey
dem rathe, das that ich, so kam ich von ihnen. Aber des gefengniss sagten
sie mich los, ich möchte warten des meinen, were es, das die andern
besandt wurden umb einen nrfride zu thun , wie mans mit den bilde,
so wurde mans mit mir auch halten, wurden sie mich darzu besen-
den etc. Sprach ich ia.
8 Uff den obgeschriebenen donnerstagk (14. Dec.) kam Hans Busse BL 110'
auch vom rathe. Aber Hans Walttheim satzten sie wider in Strobarts
kemrichen. Ach lieber gott, welche wunderliche weyse war das mit
dem setzen! Er kam denselbigen abent wieder raus. Ach lieber
gott, welche wunderliche vornehmen geschahen durch unsern herren,
den bischoff von Magdeburg!
Uff die mittwoche nach Elisabett (22. Nov.) sprach er offenbar
zu S. Moritz im rempter vor den berm und graffen und schwüre, gott
vniste, das er seinen nutz in diesen dingen nicht suchte, sondern er
thete das umb des gemeinen nutzes willen und umb eintracht willen,
und nam doch gleichwol darnach vor, das die uff dem rathause sassen, alle
pfenner schätzten oder husten etzlichen umb 1 c(entum), etzlichen umb 1 ^,'2
c(entum), etzlichen 80 r. fl.,so uff und abe; und danach läTmittwoche S. Nie-
las tagk (6. Dec.) schickte er seine gewaltigen, nemlich Heinrich von
Anmiendorff und Vincentius, uffs rathaus, und da waren die achte, die
von den pfennem gekoren waren ^ auch geheischet uffs rathaus. Da
bischen die beyde fun&igk tausent fl. von den pfennem ; was unser
herr von Magdeburg da suchte, seinen eigen oder einen gemeinen nutz
und friede, das ist gotte wolbekant. Ich verwundere mich, were er
lenger lebendigk blieben, Hans Walttheim, Hans Busse und ich, Mar-
cus Spittendorff, weren noch kaume so von dem rathe kommen, es
were den, das gott der allmechtige ihme und den andern anders ein-
gegeben bette, das sie ufi andere wege betten <^ mögen kommen.
Uffii freitag nach Luciae (15. Dec.) im 75. jare waren bommeister
* tfinehr'' er^lnxt» ^ f Unben xa miute. ^ httte«
1 Vgl S. 163.
a Vgl oben S. 159-162.
168 Marcos ^ttendor£fl
und Schoppen in Claus Schaflfsteden banse, so der oberbornmeister Al-
brecht ^ mit Clans Jenen was, nnd da spräche wir nmb des tals ge-
scheite nnd nicht im pfenner hoffe. Heinrich Geylinck wardt da pfen-
ner nnd gab nach alder gewonheit nnd nach laut nnd Inhalt der stadt
wölkihr §3 r. fl. und brachte die uff morgen sonabent nffis rathans nach
laut der wölköre. Do weiten die von Innungen und gemeinheity die nff
BL 110^ dem rathanse sassen, die gülden || nicht nemen und sageten zu dem
bommeister, er solte in die fl. alle 80 bringen nffs rathaus, wen sie wa-
ren des ein mit dem bischoffe, der gestorben war, nnd auch mit In-
nungen und gemeinheity und sageten dem bommeister, das er die Schop-
pen verböte und sagte inen das; dis wardt den schOppen gesaget
durch den bornmeister. Die schöppen befahlen den den bommeistem,
das sie uff nachmittagk vor sie uffs rathaus giengen und beten , das
sie uns bey alter gewonheit, auch bey wilkir und rechte lassen wolten,
und den pfennem ihre 40 fl. lassen bleiben, als es bisher Tor langer
zeit gewest und auch bewilkiret were; wolten sie des nicht thun, so
selten die bommeister bitten, das sie ihnen vergunnen wolten, das sie
die pfenner alle verboten möchten, so es sie alle belangete ; wolden sie
des aber nicht thun, das sie dan noch einmahl bitten selten, das sie
das noch eins an die schöppen bringen möchten, uff das die schöppen
im tale nicht sprechen dörften, die bommeister betten inen das vor-
geben etc. Die bommeister brachten der schöppen bitte an uf dem
rathause, als oben geschrieben stehet. Aber die uff dem rathause
Sassen von Innungen und gemeinheit, wolten das nicht vorgunnen, das
man die pfenner zu hauffen solte haben, sondern Hans SeUe hatte ge-
saget zu den bommeistem , sie selten ihm 60 r. fl. antworten , die an-
dem 20 selten die pfenner behalten, wens ihnen anders zu dancke
were, oder selten in die fl. alle 80 bringen, oder sie wolten anders dar-
zu dencken, das möchten sie den schöppen sagen.
Uffh^ montag (18.Dec.?) wurden die schöppen geheischet, und die
rede wurde ihnen durch die bommeister gesagt Do gab man noch
20 fl. den bommeistem und lies in die nffis rathaus bringen , dan wir
marckten, sie wolden ihren willen han.
Uffh donnerstagk vorThomae (14.Dec) ungefehrlich lissen die vier
rathmanne vom tale nmb tag werben, die lange ^ zeit in ihren heusem
sitzen musten, so wart inen tag gegeben von ihren eydtgenossen , die
von Innungen und gemeinheit sassen uff dem rathause , wiewol billich
B1.111» I
N
gewest were, das die viere vom tale und auch der kemmerer Peter
awman in ihren gekomen stenden gesessen betten, als die andern,
aber es muste uff die zeit nicht sein.
Uff den tagk wardt der bischoff zu Magdeburg begraben etc.
* „Donnentagk" in der HjuidtebrUt, aber ftnsgestrichen. ^ Lenge.
1 A. SchaflEstedt
1476 Januar.
Uffh
donnerstag der anschuldigen kindlin tag (28. Dec. 1475)
im 76. jhare vor mittage wardt das gutt uberleidt und gerechent off
dem rathanse vor denen, die droben sassen, die von innongen und ge-
meinheit waren, aber die 4 vom tale, nemlich Hans Kluge, rathsmeister,
Cosmus Quetz, Heinrich Brackstede, Claus von Jhene und auch Pe-
ter Nauman, ein innungsman, die zum rathe gekoren waren bey eyden,
die musten bey der rechnnnge nicht sitzen, sondern die 3 bornmeister
waren alleine darbey, darumb behilten sie des brieffes bereyte(!) nicht,,
des sich die von Innungen und gemeinheit mit dem bischoffe vertragen
und vorschrieben hatten, so die rechnunge vor dem gantzen rathe be-
schehen solte. So waren die obgeschribne fünf manne nicht darbey^
sie wurden darzu auch nicht geheischt. Der probst zu S. Jörgen und
Hans Seher, bey de lehnmanne des bischoffs, die wurden beyde gehei-
schet, aber der probst wolde darbey nicht sitzen und gesagt, er were
nicht mehr ein lehnmann, auch were ihme von dem bischoffe bey sei-
nem leben noch von dem capittel nichts befohlen, und war vom rathause
gegangen. Aber Hans Seher hatte sich in der weysc auch entschuldi-
get , do mochten die uff dem rathause in gebeten han , das er hiebe
vor sich, vor seine perschon, und überlegte das gutt, das hatte er
gethan«
Uffh sonabendt nach Nativitatis Christi (30. Dec. 1475) 1400 im 76.
jhare vor mittage wurden die 3 bornmeister geheischet ufBs rathaus,
und die uff dem rathause sassen, die 7 im rathe und die meister, hat-
ten den dreyen bommeistem sagen lassen durch Hans Seilen, der ein
rathsmeister was, das die bornmeister den fleischmeister Veitt Roltzen
solten Urlauben und einen andern uffhemen, wen sie weiten nicht, das
ihn bornmeister und schöppen lenger an dem ampte behalten solten,
so wardt er geurlaubet von bornmeister und schöppen. || Sie hatten BLlll
auch gesaget zu den bommeistem, die uff dem rathause sassen, als
oben geschrieben stehet, ihre meinunge were, und nemen das vor das
beste, das ein itzlicher pfenner dem pfanschmiede geben solte des jhars
zu vorsdilagelde von den pfennem 12 grosse g. oder 24 schwertg-
Eine solche ufiisasse namen sie vor das beste und weiten das uff die
pfenner bringen, darinne was wol zu mercken, das sie die pfanschmide
^ und die reiche machen wolden^ und uff die pfenner und ihre
koth erbzinse setzen und machen weiten, des nie mehr gebort was«
Die pfenner baten die 3 bommeister, das sie den rath, die uff die zeit
uff dem rathause sassen, bitten wolden, das man sie höher mit uffsatze
nicht beschweren wolde, wen sie vor alder gewest weren. Wen die
* Bier tohebit In d«r Baadiclirtft «twM la f eUen. ^ woMe.
170 Marcus Spittendcnrff.
pfenner betten vor langer zeit dem pfanschmiede gegeben za vorscblane
des jhars 8 aide g. , die geben sie anch noch , sondern das die pfan-
schmiede das feaerwerck genommen han in den kothen% wen sie vor-
schlagen han, das hat man in yiel mahl durch bommeister nnd Schop-
pen verbotten zu nemen. Aber da^ die pfenner selber nicht in den
kothen sindt nnd znsehen können, so in wol noth were, so haben die-
selbigen pfanschmiede das so in ihren besten vorgenommen, so in die
wircker nicht ernstlich darin sehen, und nemen so schockholtz, reyss
oder stro, was da ist, and meinen das vor eine gerechtikeit zu haben;
wer das fenerwerck aber des wirckers, das er das bezahlen muste ans
seinem beutel, er wurde das so leichtfertigk nicht geben, dammb hof-
fen wir pfenner, das die etzliche im rathe nns pfennem das also nff-
setzen und zubringen weiten % sich des bas bedencken werden und
nicht mehr neue beschwerungk uffsetzen werden etc.
Uff den vorgeschrieben sonabent (30. Dec.) wart dis vorhandelt
und waren bey einander in Claus Schaffstedt hause, da Albrecht Schaff'-
stedt innen was uff den nachmittagk. Die zettel wirdt auch daselbst
B1.112^ gelesen, wie mans halten solte mit |j der regierunge des tals, die der
bischoff mit Innungen und gemeinheit gemacht hatte, und uns pfenner
etzliche in die temnitze gesatzt und uff die thorme geweiset hatte, dar-
ane er dann also hin that, wan seine wort und werck waren nicht
gleich befunden. Darumb bedarf ein iederman zusehen und gar eben
mercken, uff wen er glauben setzt, sondern ich mercke, es sey bischoff
oder wir, glaube niemandt, so betrüget dich niemandt etc.
Uff den neuen iahrs tagk anno 76 hatte der doctor zu den neuen
brttdem herr Johannes Trost geprediget und auch faste gerurt die ge-
brechen in der Stadt und auch etzlicher masse scharf; von stundt uff
den andern tag wardt er uff der borg vorbracht. So wardt er be-
sandt durch den thumherm, der uff der bürg was, und gebeten, das
er uff den nachmittagk zu dem Neuenwercke kommen softe. Das ge-
schach, er gieng hin, da was der thumherre und Heinrich vonAmmen-
dorff, Tile Knöbell. Der probst zum Neuenwercke, doctor Paul Bosse
und der prior von S^ Moritz und etzliche des raths, und die sie zu
ihnen zogen in diesen leuften, die waren auch da kegenwertigk. So
waren dieselbigen faste unwilligk gewest uff doctor Trost, und auch
Heinrich von Ammendorff, und gesaget, er wurde von etzlichen seinen
freunden in der Stadt angehalten, so zu predigen, und andere rede
mehr. Des sich doctor Trost den wol vorantwortet hatte, bis das sie
ihm gesaget hatten, das er seins closters warten solte, und mochten
faste zornig auf ihn gewesen sein, so hätte der probst zum Neuen-
wercke , doctor Paul , und der prior faste ins gleich gereth und doctor
Tröste faste beygelegt seiner predigte und seiner antwort, die er da
gethan hatte. In diesen vorgeschrieben leuften war es wunderlich mit
uns pfennem: ein jederman tranck sein hier mit uns; die bomknechte
• kotth. t> dM. « wolte.
1476 Januar. 171
im tal frageten nach bornmeistern J und schöppen nichts; wenniemandt B1112^
einen bomknecht oder einen wircker vor bornmeister nnd scbOppen
beschuldigte umb die gerente oder anders wonimb, wen von born-
meistern nnd Schoppen den erkant wardt, so gaben die knechte zu
antworty sie weiten sich befragen und belemen bey iren herm nff dem
rathanse ; da lieffen sie dan hin, bornmeister und schdppen mnsten das
leiden, so trieben die nff dieselbige zeit viel wnnders.
üffii donnerstag im neuen jtiar (4. Januar) im 76. jhare waren die
bomknechte von dem Deutzschen Bornen uff dem rathause gewest, und
den wardt gesaget von dem rathe, die uff die zeit sassen, das sie den
oberbommeistem selten gehorsam sein in billichen dingen, auch selten
sie kein feuerwerck, weder holtz, reis, Stacken noch stro keinerley ne-
men, sondern bedurften sie des nachts ein blas oder zwey, das selten
ihnen ihre Junckern geben lassen , den sie zu fasse gingen. Den an-
dem bornmeistern wardt befohlen, das sie ein solches über den andern
bomen auch befehlen selten den knechten.
Umb die 24 schwertg. oder 12 grosse g., die der rath vermeinte,
das ein itzlich pfenner des jhars den pfanschmieden* geben solte zu
nsterlohne (?), hatten die bornmeister der pfenner meynunge und bitte,
als oben geschrieben stehet, wider an den rath gebracht. Darauff wardt
den bornmeistern solche antwort, die pfieuischmide weren handtwercks-
leute, das sie wissen selten, wurde iemandt nit sieden und das tal so
stehen lassen umb den willen, das erkein pfenner deme p&nschmiede
solch lohn nicht geben weite, mit deme weite der rath reden.
Umb die zettel der neuen regierunge des tals, als das man uff den
montagk frue, wen man zu der messe leitete, zu S. Moritze underbus-
sen solte, und nach aller heiligen tage auch so und nicht mehr den 40
werck in der woche || sieden und 36 gezeichente eymer einzugissen zu Bl 113*
einem wercke, und auch kein feuerwerck aus den kothen zu nemen, das
bott der talvoigt, und der raüi liessen ihren knecht Christoffel mit ihm
gehen und das gebott von des raths wegen auch so thun.
Uff denselbigen voi^eschriben donnerstagk im neuen jähre (4 Jan.)
brachten die bornmeister an die uff dem rathause sassen, nach dem male
so die pfenner ein wurden waren, gleich saltz zu sieden nach laut der
zettel der neuen regierunge und auch 4^3 zober sole zu einem wercke
einzugissen , uff das der gast nicht klagen darf, das kleiner saltz den
vormals gesotten wurde, nun so das feuerwerck teuer ist, können wir
ie nicht zukonmien , das wir das stucke saltz umb 11 schwertg. oder
5^2 grossen g. geben soUen. Darumb baten die rathsmeister von der
pfenner w^en die uff dem rathause, das bornmeister und schöppen
nach laut der neuen vorsiegelten zettel das saltz wider setzen möchten ;
darauff sprachen die uff dem rathause zu den bornmeistern, das sie
das berugen lassen weiten bis uff die nechste woche, wolten sie den
bornmeistern eine antwort sagen.
Vffn sonnabent der heiligen drey könige tagk (6. Jan.) im 76. jahr^
172 Marcos Spittendorff.
worden die leute in den pfarren und klöstern yonnanet dardi bete
wegen der herren vom capittel zu Magdeburg, die den geschriben hat-
ten, das uff sontagk (7. Jan.) in den pfarren und uff montag (8. Jan.)
in den kU^stem des heiligen geistes messe gehalten solte werden, und
das volck den allmeehtigen gott anruffen und bitten selten, das unser
lieber herr gott uns einen solchen neuen herren und bisehoff geb^
wolte und gekoren wurde, durch den gott der aihnechtige gdobet
wurde und das volck zu eintracht und friede im stifte kommen möchte,
und mit ander mehr grosser vormanunge und fleissiger bete willen.
Bl.ll3^ Der rath sagte den bommeistem uff die zukünftige || woche, als ob^
geschriben stehet i, keine antwort uff das saltz höher zusetzen, und die
pfenner gemeine namen grossen schaden, wen das feuerwerck war
mechtigk teuer, auch waren unser bommeister uff die zeit, das sie sidi
des so gentzlich nit anzogen, in den wilden leuflen , den ein iederman
besorgte sich. So waren etzliche unter den schöppen» giengen zusiun
und besandten die andern und auch die bommeister und beschickten
den grefien nach laut der zettel, die von dembischoffe und von denen
uffn rathause gegeben was, und satzten das stucke saltz wider uff 6
grosse g., der 23^2 groschen einen r. fl. galten, und der ungerische f.
galt derselbigen g. 30, ein schock werck galt uff die zeit wol 16 r. fl.,
auch 15, auch 14, und ein stucke saltz,* so das uff die zeit mehr Ver-
lust wan gewin was an dem püanwercke den jenen, die koth und gntt
mieten mnsten. Ein schock holtz galt 5^2* ?• 6 d. und der d. galten 9
einen g. und 4V2 einen schwertg., des holtzes muste man wpl 8 schockt
7 schock, auch wol mehr, darnach das war, zu einem wercke haben.
Uffh donnerstagk nach der h. drey könige tagk (11. Jan.) im 76.
jähre ^ vor mittage waren abermals die von Innungen und gemeinheit uff
dem rathause, und umb 12 zu mittage giengen sie herabe, so begeg-
nete mir Marcus der stadtknecht vor Peter Baltzers thure uff dem
marckte und gebott mir, das ich uff dem rathause solte sein zu ves-
perzeit umb 2 schlege bey 3 marcken, und den pfennem gemeine
wurden solche gebott gethan. Do die pfenner gemeine uff das rathaus
kamen, do wurden sie alle geheischet in die dömtze, da sassen die 7
rathmanne, die meister, darzu etzliche von Innungen und gemeinheit
B1.114* aus den rethen, die sie zu ihnen hatten gezogen || und geheischet. Do
hub Hans Seile der rathsmeister an und sprach: „herr bommeister und
lieben herren , so man faste vor langer zeit rede gehabt hat der vril-
köhre , darzu der rath alle jhar fronen mus , und der stuck doch alle
nicht wol halden können, so haben wir die wölköre übersehen und
sindt des ein wurden mit Innungen und gemeinheit, und sie mit uns,
das wir die machen sollen, nach deme wir das verzeichnet han, und
etzliche stucke ausszuthun und die auch zu mindern, die sol man euch
hier lesen, wen ir die gehört habet, das ir uns den euere antwort
^ hier fehlt die PreisangAbe. ^ Jahre" ergttnxt.
1 Vgl S. 171.
1476 Januar. 178
dranff saget Do hnb der Btadtsebreiber an za lesen, nemlich meister
Michel Marschalck, alle die stucke, die sie yorandem nnde vormindem
weiten y und Hans Seile berichte uns darauff , bis das die stucke alle
gelesen wurden. Baten wir pfenner durch unsem bommeisterAlbrecbt
Schaffstedten , das sie uns die zedel thun wolten, darinne die stucke
der vomeurunge der wOlkire geschriben stunden, das wir die auch be-
trachten machten, den sie weren mannigfaltig, wir könten die nicht
alle so kurtz begreiffen und zu sinne nehmen , dammb wer noth , das
wir die auch haben möchten. Darauff antwort Hans Seile, es were
uns nicht noth, das sie uns die zedel antworten, sondern wolden wir,
der Stattschreiber solte die uns noch eins lesen. So gingen wir pfen-
ner in der vierherren dOmtze und wurden eins und kohren fuuff manne
unter uns, nemlich Hans Seher, Hans Zölner, Niclas Gleptzt, Bastian
Grunheide, Claus Polcken, den befahlen wir an den rath zu bringen
tmd guttlich zu bitten. Hans Seher warp das, nach dem male das sie
uns pfennem etzliche stucke der wOlkOre vorgehalten betten, die zu
vorandem, beten wir sie gar guttUch, das sie uns pfennem weiten vor-
gunnen, das wir 4 oder 6 unter uns kiesen möchten, die gantze macht
von uns pfennem || betten, und dieselbigen gekomen* uff das rathaus B1.114^
vor den rath oder vor den heimlichen rath kommen möchten und die
stucke der yorenderange oder voraeuerunge der wilköhre dan handeln
und die betrachten, so das es vor sieunde uns alle sein möchte. Aber
die fimfe von der pfenner wegen mochten das aber nicht erlangen an
d^n rathe und an den andern, sondern sie hatten in gesaget, Innungen
und gemeüibeit weren des mit ihnen ein, sie weiten das so haben, es
Bolte auch so sein, das wir das wüsten. Wir pfenner stunden &ste
und sagten ein itzlicher sein guttdunckeu; do uns solche antwort zu-
verstehen wardt Indes schickten der rath zwene herren zu uns und
Hessen uns sagen, das wir inen eine antwort solten geben, oder der
rath wolde wegk gehen. So namen wir vor das beste und schickten
die fünf manne aus den pfennem nach eins vor den raüi und vor die
andern und lissw die bitten noch eins, es half nicht, und Ussen do
darbey sagen, nach dem male das Innungen und gemeinheit des mit
ihnen eins weren, und sie im rathe mit ihren beisitzem wolden das so
haben, es solte auch so sein, so Hessen wirs auch geschehen etc. Do
musten die funfe von den pfennem austreten, und der rath mit den an-
dern sprachen und bischen sie wider und sprachen da zu den fünf
pfennem, zu Hans Seher und zu den andem, sie nemen die antwort
off vor ja, das sie heim gingen, sie weiten auch heim gehen, so be-
schach <üs. Wir giengen alle mit lichten vom rathause, es war wol
umb sechse.
Ufin sonabendt vor Anthonii (13. Jan.) im 76. jhare wardt gekom
hertzogk Emst^, der junge furste von Sachsen, zu einem bischoffe zu
1 Der Tag der Wahl war nach dem Oiron. Magd. (Meibom. IL 869) „feria
tertia poet Epphaniam Domini 8. Janoarii", nach 6. Torquatus (Mencke lU. S. 403)
174 Marcus Spittendortf.
Magdeburg, dar was grosse arbeit mnb gewest, die forsten Ton Sach-
sen und hertzogk Wilhelm von Döringen hatten ihre rethe dar legen
B1.115* zn Magdeburg, des Stifts || grafifen waren alle dar, nnd die mochten
alle mitsampt dem rathe von Magdeburg in das capittel sein gegangen
und gebeten, das der junge hertzogk von Sachsen mödite gekoren
werden, den des freytages zuvor hatten sich die thumherren der köre
nicht können vortragen, so geschach das uff den sonabent Er war
uff die zeit gar ein junger herr.
Ufih dinstag vor Anthonii (16. Jan.) des morgens umb 6 des segere
zwischen 7 leutte man zu Unser Lieben Frauen die grossen glocken,
und die schuller ^ alle sungen uff dem schrancke im kohre Te Deom
Laudamus und uff der grossen orgeln, darnach hüben sie an zu singen
eine ehrliche messe gott dem allmechtigen zu lobe, das ein neuer herr
und bischoff erwelet und gekoren was zum stifte zu Magdeburg.
Uff den obgeschriben dinstagk (16. Jan.) assen cUe herren der
knochenhauer braten uff dem rathause nach alter gewonheit, aber kei-
ner vom tale, die uff das rathaus das jhar gekoren, waren nicht bey
dem essen, wann sie wurden darzu nicht geheischet, auch giengen die-
selbigen vom tale und auch der eine kemmerer Peter Neuman nicht
zu rathe, worumb ? Die von Innungen und gemeinheit wolden, als man
vemam, alleine rathen, und zogen etzliche aus den Innungen und ge-
meinheit zu ihnen und rieten mit denselbigen, wen sie wolten, nnd
lissen die vom tale, die ihre eyde zum rathe gethan hatten, und wol-
den der bey in uff dem rathause nicht haben, dieselbigen wurden noch
in harten und schweren gebotten gehalden, so das sie in ihren hensem
sitzen musten etc.
Uff donnerstag Prisce (18. Jan.) wurden die 3 bommeister uffs
rathaus geheischet vor mittage, Albrecht Schaffstedt, Thomas Dugaw,
Heinrich Greffe; den wardt befohlen von den 7 rathmannen und von
Bl.ll5^ den meistern und || von etzlichen, die sie zu ihnen gezogen hatten, das
sie die pfenner alle zusammen vorbotten solden und ihn sagen, das die
herren vom capittel uff der bürg weren gewest und betten sie besandt,
die im rathe, und in vorgehalten und gefraget, wie es umb die gerichte
zugienge uff dem berge, und auch umb das gerichte im tale, über das
blut zu richten. Befohlen die uff dem rathanse den bommeistem,
nemlich Hans Seile, das die bommeister die im tale und die eltesten
in octavam diem Epiphaniae (18. Jan.). Garns, Series Episcoiwram S. 288 fi^
der ersten unrichtigen Angabe; während schon Dr. I. 168 aas richtige Datum hat
Der neue Administrator war der dritte Sohn des Kurfürsten Ernst yonSadisen und
am 26. Sept. 1466 (?) geboren, hatte also noch nicht das zehnte Lieben^ahr vollendet.
1 Die Schüler der vereinigten U. L. Frauen- und Gertrudenschule, deren Local
an der jetzigen Bärgasse lag, sind gemeint. Ausser dieser Schule gab es damals
noch eine zweite auf dem Eirchhole der Ulrichskirche und wahrscheinlich auch
noch eine dritte von dem Morizkloster abhängende, Ihr. I, 128, 675, 702, 958 ff;
n, 191, 192; V. Hagen, Die Stadt Halle I. 547ff. Dass die Schule zuU. L. Fr.
keine reine Elementarschule war, geht aus der BL806^ und 807*^ erzählten Ge-
schichte hervor.
1476 Januar. 175
dammb fragen solten, ob die vom tale des beweysange oder priyilegia
betten, das sie aber das blnt richten möchten, das die bornmeister
den umb yesperzeit mitsampt etzlichen schöppen ihn antwort wider
sagen solten, denn sie mosten das den herrenvomcapittel^ nachschrei-
ben gen Leiptzigk des tages, das sich die herren Tom capittel darnach
wisten zu richten. Die pfenner worden geheischt za Heinrich Greffen
hause, der ein bornmeister war über dem Guttjhar, und diese Torge-
geschriebene rede wardt ihnen alle vorgehalten in der grossen dOm-
tzen. Do worden gekoren die schöppen vom berge. Und HansWaltt-
heim, Pegaw, Drewes Fischer, die giengen mit den bommeistern ond
Schoppen Tom tale in die kleine dömtze ond worden ein, diese rede
den pfennem vorzohalten off ire vorbessem ond das dem rathe wider
vor ein antwort zo geben in solchen worten: „herr rathsmeister ond
ersamen, lieben fronde ond hem, so ons die bornmeister von eoertwe-
gen zosammen gehabt haben, ond ons eoere meinongk aoch zo vor-
stehen gegeben han, da antworten wir also zo: das gerichte im tale
ist onsers gnedigen herm von Magdeborg ond seines capittels, das ist
dem rathe ond der Stadt vorsatzt, daraos möget ir mercken, wie das
omb die beweisonge sein magk etc.'' Der rathsmeister mit seinen kom-
pen off dem rathaose fragten ons, die geschicket waren, wie es daromb
were ober das blot zo richten, ob wir das von alder gehabt betten.
Doraoff antwortten wir, es were von alder so gewest, wir hettens || an- Bi.ii6*
ders nie erfEÜiiren. Aoch wardt forder gesagt: „herr rathsmeister ond
lieben herren, es ist wol zo mercken, wen der greffe belehnt wirdt
dorch onsem gnedigen herm von Magdeborg, so richtet er nicht in
peinlichen, sondern in börglicher clage. Aber wen er dorch den borg-
graffen, sds dorch die forsten von Sachsen, eingeweist wirdt ond
dorch den bann bestetiget wirdt, so könnet ir wol mercken, das als-
den im talgerichte ober das blott aoch gerichtet magk werden^'.
Do sprachen sie aber, die 7 im rathe ond die meister, ond sprachen
zo ans, die von der pfenner wegen geschickt waren. Hans Seile hob
an: „ihr bornmeister ond lieben freonde, wir wissen wol, das das ge-
richte dem rathe vorsatzt ist, worde wir des^ bedeidingt, nemlich
der rath, der obers blottgerichte were, das soltet ir vom tale vorant-
worten/' Da sprach Schlegel: „wir wollen each das gerichte nicht
mehr gestehen, obers blott zo richten''. Wir vom tale, die geschicket
waren, antwortten: „lieben herren, ons ist von der vom tale wegen
nicht mehr befohlen, wolt ihr ons aber was befehlen an die vom tale
zo brengen, das wollen wir gerne thon". Daraoff antwortte Hans Seile,
der rathsmeister, zo ons pfennern, die geschickt waren: „herr born-
meister, ihr mögets halten, wie irs halten wollet, sindt die eoren noch
bey einander, oder wolt ir sie noch zosammen haben, das ist wider
ons nicht, den wir sollen heute ^ oder morgen"^ froe dem capittel
schreiben gen Leiptzigk, was eoere meynonge sey". Daraoff antwort-
• »^^Mt^. ^ han. HandMhr. „Im*'; In d«r jüngwrn nuigd. Ift „des** blneliieorrlgtort. « Iwtt».
176 Marcus ^ittendorff.
ten wir pfenDer: ^^i^ben heim, wir können das heute nicht thnn, son-
dern' werdet ir uns woromb besenden oder beschnldigen , da werden
wir za antworten. Auch wolt ir erfahmnge haben , wen der schnltes
bestetiget nnde eingeweiset wirdt dareh den bor^rafifen, als durch die
Bl. 116^ forsten von Sachsen, zweyfeln wir nicht, der schultes || habe einen
brieff, so meinen wir, der greffe habe auch einen, wen er gleichmes-
sigk so eingeweiset wirdt, dammb, lieben hem, könnet ir an den wol
erholunge haben etc''. So giengen wir wegk, Hans Seber fürte das
wort von der pfenner wegen. Hans Busse, Annys Treptz, Lorentz yon
Reuden, Peter von Michel, Hans Waltheim, Marcus Spittendorff, die
waren geschicket uffs rathaus yon der pfenner wegen etc. Hans Seile
der rathsmeister sprach : „ihr Tom tale bemhmet euch, ihr habet einen
freyen schöppenstuel , darumb solt ir wissen, wirdt der rath angelan-
get, so solt ir vom tale das vorantworten etc."
Uff denselbigen obgeschrieben donnerstagk (18. Jan.) nach mit-
tage ritten des raths und der Stadt diener gen Benstede^. Dar hatte
der bischoff von Merseburg eine neue zolbude oder schlege machen
lassen und wolte zol an deme ende nemen% das vormals nicht mehr gewest
was; dieselbigen bude oder schlege hattend ie diener zuhauen undumb-
geworfen und dem zölner gesaget, wolde er zol nemen, das er zu-
sehe, das er an dem ende nicht mehr gefunden wurde, zol ufEzuneh-
men etc.
So bischoff Johan die pfenner uffh donnerstag vor Martini (9. Nov.)
zu S. Moritz im rempter gar ihemmerlich und schwerlich beschuldigte
in seinen Schriften durch seinen schreyber Vincentius, der ein dichter
zu allem argen über die pfenner mit seiner geselschaft was, und der-
selbige Vincentius grossen lost in seinem geschriebenen gedichte zu
lesen hatte, so das er mit grossem lust die pfenner gerne zu allen Un-
ehren und schänden gebracht bette, und bischoff Johann mitsampt sei-
nen graffen und den aus Innungen und gemeinheit dar zuhörten, das
zwar der bischoff mit seinem Schreiber und den von Innungen und ge-
meinheit besser gewust selten haben, so es doch des Stiftes graffen
sehr verdros und inen wider was; sondern es erbarme gott den all-
B1.117* mechtigen in seinem reiche, das bischoff Johann den pfennem || so
grimmich und bitter was und wolte seine gesetze und schulde den
pfennem nicht erzeigen noch antworten, uff das sie ihre ehre volköm-
licher betten mögen auch desto bas vorantworten, wan ie vor der zeit
bischoff Johann den pfennem gar gros zusagete, er weide die pfenner
scheiden mit ihrem widertheyle, den von Innungen und gemeinheit in
fireundtlicher^ Wissenschaft oder im rechte, sprach er vor seinem ca-
pittel und auch vor den von Magdeburg, als dar vor geschrieben stehet.
• „wolte" feUt. ^ firenndfUch.
^ Dorf Bennäfbdt, an der von Halle nach Eisleben führenden Strasse gelegen;
es war firOher mansfeldisch und gehörte zum Amte Schraplau, (Kramhaar) DieGra-
fen von Mansfeld 96.
1476 Januar. 177
Aber hier uff diesen tagk suchte bischoff Johan kegen die pfenner
nicht wissentliche freandtsehaft noch rechtes erkentnisse, sondern als
man horte und vemam^ stundt er nns nach ehren^ nach leibe und gntte-
Sondern du allmechtiger gott, du begerest nicht zeitlich gntt und anoh
nicht nnehre der menschen, sondern wen er gesandiget hat, das er
sich bekere. Were nns pfennem nun bischoff Johan so gnedig gewest
und zn rechte lassen kommen, was wir im in rechten vorfallen weren
wurden oder den von Innungen und gemeinheit, das weiten wir mit
willen gethan haben, so bette niemandt klagen oder sich bekümmern
dörfen, das einem teyle mehr verkurtznngk, denn dem andern were
geschehen, sondern es ist an der warheit, gott der herre hat seinen
willen angesehen etc. Vincentius rechente den pfennem gar grossen
verdinst und gewin uff die zeit, den sie an dem saltzsieden betten.
Aber der yorlust, die die pfenner auch wol zu zeiten haben, schweick
er alle stille, solde er der pfenner gewin achten und rechnen.
Das nechste ziehen Tor weynachten im 75. jhare, do wir das
stucke saltz umb 11 schwertgroschen geben musten, das bischoff
Johan so haben wolte, in meinem sinne dunckt mich, || es war nicht B1.117^
Yor den gemeinen nutz, doch muste das so geschehen. Auch von
stunde nach weynachten, do sich anhub das 76. jar, wie sich der ge-
win am saltze doch schickte, weis ein jederman wol, der damit um-
giengk, was vor gewine daran was, wiewol das stucke saltz wider
uff 12 Schwert- oder 6 grosse groschen gesatzt wart etc., den die vier neuen
vorschleger bilden sich ie nach den eyden, die sie zu dem vorschlane
gethan hatten, und vorschlugen die erste woche, do man wider zugieng
nach weynachten den zober im* Deutzschen Borne uff 8V2 d. und die
Woche darnach vorschlugen sie aber die deutzsche sole den zober vor
7 d. Hetten die borumeister und schöppen im tale den saltzgreffen
nicht zu ihn genommen nach laut und Inhalt der neuen zedel über die
regicrunge des tals und das saltz wider uff 12 g. gesatzt, so were der
zober sole kaume uff 4 d. vorschlagen wurden, hetten wir pfenner an-
ders einen redtlichen gewin sollen haben. Aber die vorschleger schlu-
gen die ander woche den zober 3 heller wider uff; woruach sie vor-
schlugen, wisten sie wol, in meinem sinne konde kein pfenner zukom-
men nach dem kauffe des holtzes uff dem marckte.
Uff die mittwoche vigilia Conversionis Pauli (24. Jan.) im 76.
jhare wurden etzliche pfenner geheischet bey einer marck uffs rathaus
in die kemmerey und selten das schatzgelt mittebringen. Darzu waren
viere gesatzt, dasselbige einzufodem: nemlich Schlegel, der meister
aus der Ulrichspfar, und Jacob Weissack, ein schuster, die beyde
sassen das jähr im rathe, darzu Jacob Elott und Casparus MuUer, die
hatten das jähr zuvor gesessen ; dieselbigen besandten die pfenner und
forderten von eime itzlichen, was er dem rathe loben muste zu geben.
Etzliche sprachen, sie hettens nicht zu geben, selten sie vorkeufen
ihre erbe oder gutter, das wer in gantz schwer, so ifll^chten etzliche
von stundt darauff geben 1 fi., || 2 oder 3, eine m(arck) oder mehr ^ und BL118*
* inn. ^ elnom oder mehr.
OeeehkhtMi. d. Pr. SaelMen TL 12
178 Marcus Spittendorff.
baten nmb nffschnb, so möchten sie ihn acht tage offiBchab geben. Uffii
donnerstagk, freytagk wurden .... * aber geheischet Tor dieselbigen yiere.
Uffh donnerstagk nach Conversionis Pauli (1. Febr.) war ich Mar-
cns anch nff dem rathanse in der kemmerey vor den obgeschrieben 4,
die die Schätzungen infbrdem solten. Hub Schlegel an und sprach,
ich were umb den willen geheischet, das ich die börunge geben solde,
die ich dem rathe gelobet hette. Dorauff antwortte ich : „lieben her-
ren, es ist magk geschehen umb die schatzunge''. Darauff ant-
wortte Schlegell : „es ist schatzunge oder börunge''. Ich Marcus sprach
aber: „lieben herren, ich habe es nicht, der rath hat mir das ie zu-
gesagt, do ichs habe müssen gleuben, ich solte es bey dem rathe ge-
ben, darumb hoffte ich ie, es wurde darbey auch bleiben". Antwortte
Schlegel, der rath thete uns das zu gutte, das sie uns anhilten zu ge-
ben ein theil , uff Abs wirs uff einen hauffen nicht alle geben dorfteni
auch das maus zu register brengen möchte. Antwortet ich: „lieben
hen*en , solch gelt ist risch geschriben und zu register gebrach^'. Do
hub Schlegell an und sprach, ich solte das gelt bringen zwischen
montages bey 3 marcken und solde unverbott wider kommen. Ant-
wortte ich, Marcus: „lieben herren, ich hoffe, der rath wirdts mit mir
halten, als mit andern bürgern, die was pflichtig und danror gnung-
sam beerbet seindt''. Meinte Weissack, ob ich meinte, das mir der
rath gebott solde thun nach der Stadt gewonheit. Antwortte ich, Mar-
cus, ja; sprach Weissack: nein, das geschiet nicht, sondern bringt bis
montagk ein theil, anders die 4 marck wurden euch angeschriben.
B1.118^ Hans Walttheym || gieng von stunde nach mir, dem beschahen auch
solche gebott.
Uff den obgeschriebenen donnerstagk (1. Febr.) wurden die bom-
meister Albrecht Schaffstedt, Dugaw und Heinrich Greffe uffs rathaus
geheischet und ihn wardt gesaget durch Hans Seilen, das sie zur
Wochen solten kalt liegen im tale.
Uff den sontagk nach Conversionis Pauli (28. Jan.) kamen die
thnmherren von Magdeburg wider aus dem lande zu Meissen und
waren gewest bey dem fursten von Sachsen und bey hertzogk Emsts
söhne, dem neuen erweleten bischoffe, und fuhren nff einem Schlitten
uff den Gybichenstein, den der schnee war gantz gros, darumb mochten
die thumherren den wagen im lande zu Meissen haben gelassen , das
sie nicht darmit konden oder mochten weck kommen. Die saltzgeste
kamen auch faste mit schütten und holten saltz daruffe etc.^ Es war
gar ein kalt wetter.
Uff den montagk vor mittage (29. Jan.) fuhren und ritten die achte,
nemlich Hans Seile, Hans Hedrich, Hans Laub, Schlegel, Ludicke
Pfenschmidt, Peter Schaffskopf, Lorentz Prelwitz zum Gybichenstein zu
den thumherren und Jacob Weissack. Uff den obgeschriben montag
•' Hier fehlt das Sul^ect etwft ,^e*'.
i Von diesem kalten Winter berichtet unter andern auch Stolle S. 125.
1476 Jaanar. 179
nach mittage war ich wider uff dem rathanse vor den vieren, die die
schatzunge von den pfennem selten einfodem. Hab ich an nnd sprach :
y^eben herren, ihr habt mich bescheiden uff heute vor each wider zu
kommen nnd gelt zu bringen; das habe ich nicht, ich kanns nicht
wol anssrichten, ich habe faste schalt äff den leuten, die geben mir
nicht, daromb that wol and trenget mich nicht so harte'^ Do hub
Schlegel an: „nan ir euch so sehre beclaget, so kommet aber acht
tage and bringet ein theil; anders wir schreiben euch die 3 marck
nnd auch die eine marck zu''. So wart den andern auch gesaget etc.
II Uff den obgeschrieben montag (29. Jan.) umb 6 uff denabent, und BL119*
die thore waren alle zugeschlossen, kam der talvoit zu mir und hische
mich von stundt zu des bommeisters Albrecht Schaffstedten haus. Da
waren die andern schöppen alle. Hub der bommeister an, Thomas
Dugaw, und sprach, der rath hette in besandt und im befohlen, er
solde die schöppen besenden und denne 20 pfenner mit ihrem har-
nische rustigk, das die uff den morgen frue zu sechsen uff dem rat.
hause sein selten, dieselbigen den mit andern uff wagen sitzen und
nicht ferne selten, sondern uff den mittagk wider kommen. Dis ge.
Schach, die von inuungen und gemeinheit waren auch mit, sie hatten
mit ihnen wol 15 oder 16 wagen, auch etzliche reiter, die von 6y-
bichenstein waren auch mit Die herm vom capittel möchten das so
bestalt haben etc.
Uffii dinstag frue (30. Jan.) zogen sie gen Benstede, da hatte der
bischoff von Mersebuig^ wider lassen machen zingeln und schlege, als
er den vormals gethan hatte. Die wurden wieder zerhauen und ver-
brant, und der zölner wardt gegriffen und ken Gybichenstein geiuret
und sonst noch einer, ein Schneider oder was er war, der wardt hie
uffis rathaus in die themnitze gesatzt.
Allmechtiger gott, dis war ein jemmerlich dingk, das die pfenner
g^neiniglich so beischatzt werden selten und nicht zu erkentnisse oder
zu rechte kommen mochten, gerade als ob wir alle gros argk gethan
betten; und die thumherm und auch die von Magdeburg uns pfennem
darinne wenig zu tröste kamen, das die thumhem sehr woll betten
thun können. Wir pfenner trösten uns immer da seihest; so sagete
etzlicher, er hette warhaftig vorstanden, die von Magdeburg und auch
des Stiftes graffen betten || sehre vor uns pfennem gebeten der fursten BI.119^
rethe von Sachsen und auch von Döringen, do die köhre zu Magde-
burg geschach. Der fursten rethe hatten den graffen und auch den
von Magdeburg zugesagt, aber gleichwol wardt dar nicht mehr auss,
sondern die uff dem rathause und ihre gehulfen dreugten uns immer
mehr gantz harte, und etzliche mechtige unter den selten han ge-
sprechen, ehe die schatzunge solte nachbleiben, ehe solte die Stadt um-
gekart werden. Das waren wunderliche rede, ob sie so grossen trost
1 Bischof Tilo v. Trotha, erwählt am 21. Juli 1466, t 5. März 1514, Bruder
der mehrfach erwIÜmten Friedrich und Claus v. Trotha. V^. oben S. 176.
12*
180 Marcos Spittendorfll
oder beistandt von jemande hatten, das wnsten wir niclit, oder wor-
nmb sie solche rede thaten. Otto von Dieschkaw, der marschalck, hatte
sich erwegen offn dinstagk (30. Jan.), do die hoffelente und trabanten zu
Benstede gezogen waren, als oben geschrieben stehet, und war off die
borg gegangen zu den thamherren, die bey den forsten von Sachsen
gewest waren, nemlich bey herr Baltzem von Slywen, und einer von
Plote, und hatte die berichtet, wie wir geschätzt wurden, und sie ge-
beten, nach deme sie unsere herren sindt, und uns allewege uff sie er.
hotten han, das sie uns doch so viel behulfen sein weiten, das diese
dingk in rüge gesatzt wurden, bis unser gnediger herr, der neue
bischoff, bestetiget wurde. Dorauff hatten ime die thumherren geant-
wortet, wen sie zu Magdeburg kernen, so wolten sie das an das ca-
pittel bringen und wolten auch gerne ihren vleis darbey thun etc.
Oeschiet, das wir pfenner wurden des gewar.
USh dinstagk nach Gonversionis Pauli @0. Jan.) wardt magister
Busse Blume gebotten von denen uff dem rathause sassen, das er
muste von stundt auff den torm gehen und niemande zusprechen bey
50 marck.
(Jfih freytagk nach (!) Purificationis Mariae (9. Febr.) im 76. jhar
berichtete der bommeister von der Metritz, Thomas Dugaw, die schöp-
B1.120^ pen zu Claus Schaffstedten haus, das die jahrknechte n alle über der
Metritz Urlaub hatten genommen und hatten sich beklaget, sie kunten
mit dem lohne nicht zukommen umb den willen, so man nicht irönte,
so giengen ihnen die zober sole abe, die ihnen von der frönunge ge-
burten und kemen in das herrengutt. So wardt vor das beste ge-
nommen, das sich der underbommeister umb andere fromme knechte
bewerbe, die dem gutte nutze und bequeme sindt.
Uffn sonabent nach Purificationis Mariae (3. Febr.) waren die
wircker gemeinglich und auch die bomknechte u& rathaus unbesandt
gegangen vor den rath; hatten die wircker angebracht und gebeten,
das der rath ihren lohn högem und uff 6 grosse groschen setzen wol-
ten, den sie kunten bey dem lohne, nemlich bey 6 schwertgrosoh^i,
nicht zukommen; die bomknechte hatten sich auch beklaget, sie könten
nicht zukommen, so die sole wenig gulte. Hieraoff mochte der rath
gesprochen und inen zu antwort gegeben han, sie kunten itznndt nicht
eine grundtliche antwort geben, sondern sie wolten sich bass besprechen
und uff eine ander zeit wol wider ihre meinung zu vorstehen geben
etc. Hieraoff ist zu mercken, das etzliche aus den rethen die wircker
darzu haben gehalten, uff das den pfennem irgent mehr uffsatz ge-
macht und auff sie gebracht wurde.
Uff den montagk Agathe (5. Febr.) was ein gros lanttagk zu
Bemburgk^; darzu waren geheischet durch die fursten von Sachsen
1 Matthaeos y. Plotho, dessen Hof onmittelbar um sodenborger Thore
zu Magdeburg lag. Dr. I. 165.
^ Dass in B ern barg ein für das Erzstift Magdeborg so wichtiger Tag al^^ehalten
1476 Februar. 181
das capittd zn Magdeburg, alle herren und grafifen and gatte manne
des stüts, darza die stedte Magdeburg und Halle, nnd denen allen
mochte geschrieben sein, das sie ihre Siegel mitbrengen solten. Uff
denselbigen montag zogen die von Halle hin, daselbst mochten die
herren und manne || nnd auch die stedte versiegelt han, das der junge BLiao^
herre von Sachsen eintrechtig mit willen und folwort gekom were zu
einem bischoffe zu Magdeburg. Doctor Weissenbach ^ war da von der
ftirsten wegen. Auch war daselbst beschlossen, das graff Waldemar
von Anhalt mit doctor Weissenbach ufizihen solte gen Rom nach der
confirmation. Hans Seile, Hans Hedderich, Hans Laub, Schlegel, Jacob
Weissack, der schuster, diese funfe waren da uff dem tage, aber kein
pfenner was mit den*; die fromme leute obgeschrieben wolden der
pfenner keine gnade haben. Wir pfenner warn gehalten von densel-
bigen regieren! obgeschrieben, als wir uns vorbusset betten; ob das
gott umb der sunde willen über uns vorhiengk, oder womit wir das
vordient hatten, ist dem allmechtigen gotte bekant. Wir pfenner
mochten zu keinem rechten erkentnisse kommen, sondern immer bas
und bas mit harten, schweren, ungewonlichen gebotten gedrenget, das
gelt zu geben ^ darzu wir den hertlich genOtiget wurden, unde
uns doch das mit keinem gleichen oder rechte beschach. Die capittel-
hem zu Magdeburg solten sich ie wol anders in den dingen gehalten
haben kegen die pfenner, so die pfenner im anefange des irthumbs
ehre, gleich und recht uff das capittel und uff bischoff Johan und auch
uff die von Magdeburg hotten ; es wardt auch so verlassen zu Sanct
Moritz vor diesen dreyen obgeschrieben, die dinge in freundtschaft mit
* dem*
wurde, ist sehr aufBÜlig und findet wol seine Erklärung nur darin, dass im Jahr
1466 der Fürst Bernhard YL das Oberdominium directum über seine Besitzungen an
das Erzstift abgetreten hatte. Dr. I. 155—163.
1 Johann V. Weissenbach (Wissenpach), Dr. j.u., seit 1441 Domherr zuMeis-
sen, 1464 — 1470 Propst zu Zeitz. Als solcher wurde er schon im Jahr 1466 ein-
mal nach Rom gesendet und zwar von dem zum Bischof von Naumburg erwählten
Heinrich v. Stamer, dessen Bestätigung er durchsetzen sollte. 1472 erscheint er als
Dechant zu Meissen und wurde am 26. April 1476 einstimmig zum Bischof von
Meissen als Joluum Y. gewählt und am 19. Juli desselben Jahres von Siztus IV.
bestätigt Er starb am 1. Nov. 1487. Von dem Bischof Dietrich von Meissen war
er im Jan. 1468 zu den päpstlichen Gesandten auf den Beichstag von Begensburg
gejBandt worden. Kurfürst Ernst empfethl ihn dem Gardinalscollegium mit den
Wonrten „quia . . . morumque et virtutum praestantia adeo daret, unum ceteris
idoneorem reperimus ad causas nostras gravissimas circumcirca deferendas, in quibus
Omnibus in honorem suum non modicum integriter usquam versabatur". Auch in
diesen hallischen Streitigkeiten hat der Bischof, wie sich aus der Erzählung Sp.*s
ergibt, als Berather und diplomatischer Agent der sächsischen Fürsten eine Haupt-
roUe, wenn nicht geradezu die erste gespielt. Bisher war über seine diplomatisdie
und politische Thätigkeit nur bekannt, was Dreyhaupt und das quedlinDurger ür-
kondenbuch mittheilen. Erzbischof Ernst erwies sich Johann v. auch dadurch
dankbar, dass er ihm die Hälfte des Eauforeises fOr 5 Pfeumen Deutsch (500 rh.
G.) erliess. Handelbuch Dietrichs von Buztorff Bl. 46* in der Stiftsbibliothek
zu Zeitz. Dr. I. 178. Dr.I (Hondorff) S.162ff. God.Sax.reg.n. Hauptth. Bd. 8.
a XXL Xm. a 2S6 87, 240-41, 259. Janicke, QuedL Urkb. 589.
182 Marcus Spittendorff.
wissen oder im rechten beyznlegen, das sich beyde theil so verwillig-
ten und darnach uff eine ander zeit die von innangen nnd gemeinheit
des den pfennem entfielen and nff rechtes erkentnos nicht gehen wol-
ten. Und bischoff Johan do den handel vorschnb und vorzng^ das die
BL121* capittelherm nnd aach die von Magdeburg weck kamen; || do nam er
das alleine vor mit Heinrich von Ammendorff und Vincentius und dem
alten cantzler, und durch dies* vomemen mochten wir pfenner zu kei-
nem rechtlichen erkentnisse nicht kommen; darumb were wol billich
und auch ehrlich gewest, do bischoff Johan starb, das sich das capittel
mit denen von Magdeburg der Sachen do underzogen betten und
betten die pfenner so rechtlos nicht lassen vorwaldigen.
Uffn freytagk AppoUonie (9. Febr.) muste ich wider vor den 4
mannen sein in der kemmerey, die die schatzunge einfodem solten, do
brachte ich ihn kein gelt; da geboten sie mir und auch andern bey
dreyens fünf marcken, über acht tage unvorbott wider vor sie zu kom-
men und gelt zu bringen.
Uffh sonabent Scholastice (10. Febr.) im 76. jhar vor mittage
waren die drey bornmeister besandt, uffs rathaus zu kommen, nemlich
Albrecht SchaÖstedt, Thomas Dugaw, Heinrich Greffe. Do hatten inen
befolen die rathmanne und meister von innungen und gemeinheit, die
uff das mahl alleine sassen und keiner vom tale, sie selten die schöp-
pen besenden und bestellen, das uff den sontagk zu abendt, wen die
beteglocke zu S. Moritz geschlagen ist, die wircker in der halle under-
bussen selten umb den willen, so es noth und vom saltze (!) ist, und
darnach zum bomen gehen nach alder gewonheit, und wen das noth
ist, das man denne so solte underbussen und niemandt darumb fragen,
wen des aber nicht noth were, so solte man underbussen nach laut
der zedel nach den heiligen tagen uff den morgen, wen man zu der
fruemesse zu Sanct Moritz leutte. Dis berichteten die bornmeister die
Schoppen uff nachmittage in Schaffstedten hause in der kleinen döm-
tzen ; do wart das auch so bestalt und wardt befohlen dem bomschrei-
Bl. 121^ ber, II das er das verzeichnen solte, ob iemandt uns beschuldigen oder
zusagen wolde, wir betten die zettel nicht gehalten^ so möchten wir
durch die vorzeichnunge dan bedencken und auch vorwaren sagen,
die uff dem rathause betten uns das so befohlen und auch geheissen.
Wisse, es geschach wol drey oder vier wochen zuvor, ehe der
tagk zu Berenburgk uffn montag Agathe (5. Febr.) solte gehalten
werden, und noch nicht kindtlich was der tagk, das einer von den
pfennem, der mercklichen was, fugete sich^ bey den rathsmeister Hans
Seilen und faste mancherley rede und handel mit im der gebrechen
hatte, die in der Stadt irre giengen zwischen denen von innungen und
gemeinheit und den pfennem gemeine.
Hatte der pfenner an Hans Seilen in solcher form vorgegeben:
„lieber herr rathsmeister, so ir wol wisset, das grosse irrunge und
zwitracht sich in der Stadt erhoben hat und noch vor äugen ist, so
* die. ^ fugete bey dem.
1476 Februar. 183
were nos allen nutze nnd gntt, das ir darvor rathen weitet , das wir
nns noeh underlangk vortragen nnd kören von Innungen und gemein-
heit etzliehe, die vollen gewalt und macht betten, und desgleichen die
pfenner auch, und durch die die gebrechen vorbandelt wurden, worane
einer* dem andern zu nahe were, das ein solches abgethan wmde, uff
das wir alle durch den neuen gekomen herren in zwitracht oder in
Uneinigkeit nicht befunden wurden, das were wol vor die gantze Stadt
nnd vor uns alle'S und andere rede mehr. Hans Seile hatte gesagt, er
wolte mit seinen kumpen reden und inen wider sagen in 3 tagen. Die
tage vorgingen. Hans Seile sagte denen nicht wider. Der pfenner
fugte sich wider bey ihn, hatte Hans Seile gesagt, er were nicht le-
digk gewest, sondern er wolte es noch anbringen. Der pfenner fierndt
sich noch eins bey Hans Seilen, do hatte Hans Seile ime antwort ge-
geben, das der pfenner marckte || und verstundt, das der rathsmeister B1.122*
Hans Seile mit seinen kumpen des nicht geneiget waren guttlichs
bandeis. Uns pfennem wardt viel gesaget, do der neue herr von
Sachsen zu einem bischoffe zu Magdeburg gekoren wardt, da selten
die graffen, die von Magdeburg angebracht haben an das capittel und
auch an der fursten rethe> das die zwitracht, die zwischen den pfen-
nem, Innungen und gemeinheit entstanden were, allenthalben rügen
und anstehen solte bis uff zukunft unsers gnedigen herm; so wardt
uns pfennem gesagt, aber dar was nicht ane.
Zu Bemburgk als der tagk gehalten wardt uffo montagk Agathe
(5. Febr.)> da solte doctor Weissenbach auch rede gehabt haben von
unsertwegen der pfenner; er war auch zu Magdeburg gefahren zu
den thnmherren und hatte mit denen gereth, das sie daran sein selten,
das die Sachen guttlich anstunden. Die thumherren hatten inen auch
zugesaget, sie weiten zum Gybichenstein kommen und da besehen und
verfugen« das die dinge anstehen möchten, so wart uns pfennern
gesagt, und solcher trost wardt uns gegeben, aber wir hoffeten und
harreten als arme gefangene und geschlagene^ leute, ob uns iemandt
zu hülfe kommen wolte, das wir zum rechten möchten greiffen: weren
wir pfenner recht, das wir des genössen, weren wir auch unrecht, das
wir theten so viel, als uns im rechte zuerkant wurde. Aber leider,
wir vemamen keinen trost, es mochte uns auch leider zu keinem rechte
nicht kommen, sondem unser widertheil, die von Innungen und ge-
meinheit, was die vomamen, das solte und muste so sein, darüber
musten wir armen pfenner rechtlos bleiben; es darf aber niemandt
sagen, man wil des nicht hören etc.
Uffh freytag Juliana (16. Febr.) war ich Marcus aber vor den || B1.122**
vieren, die die schatzunge einfoderten von den pfennem in der kem-
merer dömtze, aber ich brachte inen noch kein gelt, do geboten sie
mir als vor bey dreiens fünf marcken, das ich über acht tage unver-
bott wider vor sie kommen solte und gelt mittebringen, anders sie
wurden mit mir vomemen, das ich nicht gerne sehen wurde:
» 9tne. ^ gesehlMhte.
184 Marcus Spittendorff.
,,daj*amb so sagen wir euch, und bringet ie ein theil and beweiset
euch, so mag man aber miüeydonge mit euch haben etc/' ; mit andern
möchtes auch so beschehen, auch brachten etzliche 2 fl. 3 fl., so etzliche
auch mehr.
Uffn sonabendt nach Jnliana (17. Febr.) im 76. jhare käme 61o-
rius Koller, der bomknecht und yorschleger des gutts im tale, zu dem
talvoigte gegangen nnd sprach derselbe Koller: ,,voigt, der rathsmeister
Hans Seile hat mir befohlen , das ich euch sagen sol, das ir zu den*
obersten gehen solt und denen sagt; das sie bestellen, das man ufi
morgen, sontagk, zu abent, wen man die betteglocke schlecht zu S.Mo-
ritz, underbussen sol im tale und auch zum bornen gehen nach alter
gewonheit". Der voigt antwortte: „lieber Köler, wie kompt dis
das du mir davon sagest, es steht mir nicht auffisunemen?^^
Koller antwortet: „es ist mir so befohlen". Der voigt gieng uflb
rathaus zu Hans Seilen, dem rathsmeister, und sagte im, das
KöUer bey im gewest were und solche rede zu ihme gethan hette.
Hans Seile hatte gesprochen: „herr voigt, ja, ich habe es KöUer so
befohlen, das er euch das sagen soll, darumb saget das euren obersten
und bestellet, das es so geschehe". Der voigt hatte geantwortet: „herr
rathsmeister, die bommeister und schöppen sindt dis am fireytage eins
worden , das man uffii montag frue , wen man zur fruemesse leitet^
underbussen sol nach laut der vorsiegelten zettel, die ihnen von euch
B] 123» geantwortet ist". Hans Seile || hatte ihn wider gesagt, er solte dis so
bestellen, der rath wolte es so haben. Auch sprach Hans Seile: „voigt,
wolt ir in die dömtze, so solt ir hören, das es der rath so befohlen
hat und haben wilP^ Der voigt antwortte : „herr rathsmeister, vor den
rath zu gehen, ist mir nicht wol zu thun, sondern wolt ir mir des ge-
tehen, so wil ichs gerne an meine obersten bringen". Do sprach
Hans Seile: „herr voigt, ich wils euch gestehen". Der voigt berichte
den bommeister Albrecht Schaftstetten, der besandte die andern, bom-
meister und Schoppen.
U£Eh sontagk (18. Febr.) nachmittage umb 12 kamen zudesbommeisters
haus Schaffsteden Heinrich Greffe, Thomas Dugaw kam nicht, Hans
Busse^ Annys Trepts, Kleptz, Hans Waltheim, Marcus Spittendorfi. Do
hatten wir mancherley rede und handel unterlangk, do giengen wir
zu Albrecht Schaffstedten in die grosse dörntze, da lag er uff der banck
und kunte nicht gehen, und wurden des zufriden und sagten dem
voigt also: „voigt, bommeister und schöppen sindt ein wurden am
nechsten freytage, nach laut der neuen vorsiegelten zettel underbussen,
ist dir nun anders befohlen, das lassen wir geschehen etc." So be-
stalte das der voigt; uff den sontag zu abent wardt undergebnsset
üffh soDabent nach Juliana (17. Febr.) kam graff Waldemar von
Anhaltt und graff" Brun von Querffurtt gen Halle. Uffn sontagk (18. Febr.)
unter der prediget giengk der rathsmeister Hans Seile, Hans Heddersche,
Schlegel , Peter Sdiaff kopff , der stadtschreiber Michel Marschalck zu
^ dem,
U76 Februar. 185
Grottschalcks hause zu graff Waldemar , und der von Querffnrtt war
dar bey graff Waldemar. Da mochte graff Waldemar etzliche rede
gehabt haben der gebrechen, die zwischen denen von Innungen und
gemeinheit und den pfennem waren, und gerne gesehen, || das die uff BL123*'
ein stehen kommen weren, oder wie die rede gewest waren. Graff
Waldemar hatte auch vor seinen wirdt gebeten, das der die schatzunge
nicht geben dörfte. Aber die hatten geantwortet, sie betten des nicht
zu thune hinder den ihren etc.
Ufih montag (19. Febr.) riette graff Waldemar gen Leiptzigk und
wolte gen Rom nach der confirmation. Der von Querffurtt ritte auch
weck. Herr Mauricius Schenaw, thumherre zu Magdeburg, und Hein,
rieh Yon Anmiendorfi ritten uff das rathaus desselbigen tages.
Ufih dinstagk vor mittage (20. Febr.) waren die funfsigk manne,
oder wie viel der was , die die von innungen und gemeinheit under
ihn gekoren hatten , warn uff dem rathause , vieleichte zu vorhören,
was* herr Moritz Schönaw und Heinrich von Ammendorff angebracht
oder geworben hatten uffn montagk obgeschrieben : „lieber gott, welche
wunderliche vomemen musten in diesen dingen sein! Do der tagk zu
Berenburgk gehalten was, als vor geschrieben stehet, wardt allezeit
gesaget, die capittelherren zu Magdeburg selten konmien gen Gybichen.
steyn, nach deme das sie doctori Weissenbach das zugesagt hatten,
do derselbige doctor von Berenburg zu ihnen gen Magdeburg ge-
üahren was und hatte die capittelherren sonderlich darumb ersucht}
das sie die gebrechen, die in der Stadt zu Halle weren, das dieselbigen
in eine rüge gestalt wurden etc.'^^
Als mir geboten war uff den vorgeschribenen freytagk (16. Febr.)
bey dreyens fimf marcken über 8 tage wider vor die viere zu kommen
und gelt zu brengen, so vorhilt ich und kam nicht uff den tagk. Son.
dem uff den nechsten montag in fasnachten (26. Febr.) wardt ich
vrider geheischet vom stadtknechte von befehluuge wegen der viere
bey fünf marcken. Ich ging vor sie und sprach zu ihnen: „lieben
herren, ich solte euch gelt bringen, so habe ich des nicht wol itzun-
dert, sondern ich hoffe, mir solte in 2 oder 3 tagen gelt werden, || so bi.124*
wU ichs euch brengen'^ Schlegel antworte mir und sprach, ich bette
so viel geldes lange wol können bringen, es weren manche, die nicht
so viel, als ich bette, die weren willig und brechten und hettens auch
bereit gebracht, sondern ich hielte mich stöltziglich, wurde mir anders
was begegnen, so were ich des gewamet. Auch sprach Schlegel, dar
feiten^ hutt oder haar^, das gelt muste bey dem rathe gegeben werden.
Auch spräche er zu mir, sesse ich unter einem dörter und ge-
lobte ihme was zu geben, ich muste das halden, darumb bette ich dem
rathe gelobet, solch gelt zu geben, ich muste das auch halten. Darauff
* war. ^ der Satz icheiiit anakolnthliich gebaut. ^ der felUn.
^ Vgl. Bl. 135^. AehnÜche sprichwörtliche Wendtmgeii sind ,,Haat und Haar
lassen'', ,,Haut und Haar daransetzen", Wander IL 445, 44^.
186 Marens Spittendorff.
antwortte ich: „lieber Schlegell, die dörfere nemen ihren nnterthanen
bissweilen dasire mit gewalt und fragen wenig noch rechte, gottgebei
die ihren vorderben oder gedeien, da fragen die dörfere wenig nach-
Darumb hoffe ich, der rath von Halle thut niemants unrecht noch ge-
walt, ich habe es auch noch nie vomommen, sondern ich habe ie die
hoffnunge, so ichs ie geben muss, so wirdt mich der rath nicht Yor-
derben, sondern frist geben, das ichs ie bass und bequemer ausricht^i
magk dan also; was nutz oder frommen brechte das dem rath, das ich
mein gutt halb yerwerfen mnste und ihm solch gelt geben? es were
in wenigk nutdich und mir sehre schedtlich, darumb hoffe ich, sie
werden sich bass bedencken und werden mich so harte nicht halten^.
Do sie nun so ernstlich gegen mich waren , hatte ich 8 r. fl. bey mir,
die gäbe ich ihn, die nahmen sie und sprachen, sie wüsten mir itznndt
nicht mehr zu sagen, sie gedechten vorbas nicht mehr über der börunge
zu sitzen, so nanten sies, begegnete mir was anders, das möchte ich
haben; nach solcher weyse lautten die wort
Uff die aschermittwoche (28. Febr.) Vormittage waren die aus In-
nungen und gemeinheit zusammen, ein itzlicher zu seines meisters haus.
Was das werb was, . . . .^ doch verwundert ich mich, es möchte sein
Bl.l24^ umb die köhre, einen || neuen rath zu kiesen, und auch umb das gelt,
das wir pfenner geben musten. Wen es beschach von stundt, do die
meister das wort uff das rathaus von den ihren brachten, do gien^
der Stadtknecht von stundt und gebott etzlichen pfennem bey 3 marcken,
sie selten uff morgen donnerstagk (29. Febr.) uff dem rathause vor
dem rathe sein oder selten den vieren das gelt bringen. Wir pfenner
horten faste, das capittel von Magdeburg solte herkommen und selten
die dinge untememen; auch meinten etäiche, sie betten an den rath
geschrieben, das die dinge berugen und anstehen solten bey einer
grossen poena bis uff den ersten donnerstagk in der fasten, so weiten
die capittelherren von Magdeburg hier sein, und der fursten rethe von
Sachsen solten auch kommen; ob das nu war was, weis ich nicht, wen
ich vomame kein uffhören noch anstehen in den dingen, denn es war
ein jemmerlich und schwer leben mit den leuten, die diss dingk trie-
ben. Da war nicht uffhörens, do war auch nicht guttigkeit noch
barmhertzigkeit mit, als wol ein cristenman mit dem andern haben
soll, sondern eitel hertigkeit. Ich meine, betten sie die pfenner mögen
mit erkeinem gleiche umb ein grosses bringen oder etzliche umb leib
und gutt, das were kaume nachgeblieben. Sondern mein gröste hofi-
nung stehet zu gotte, der allmechtig ist! Do bischoff Johan in seinem
aller grösten und^ hertesten sinne was und grosse Ungnade zu
den pfennem hatte, do kam gott der herre und verstörte seinen willen;
so magk das hier auch so geschehen, wils der herre anders so haben,
das es unser sehlen sehligkeit ist.
Uffn donnerstagk (29. Febr.) vor mittage waren wir pfenner feste
uff dem rathause, do waren die dreyssig oder 50 manne, die die zu
o hier fehlt JedenfiOlf „wein loh nkht". » „vndt" doppelt.
U76 Februar. 187
ihnen gezogen hatten, die uff dem rathanse sassen. Do hieseh man
nns pfennem in die dörntze. Hub Hans Seile, der rathsmeister , an
und II sprach zu den ptennem: „lieben freunde, so euch noch wissent- Bl. 125*
lieh ist, das ir beschuldiget seidt und habet dem rathe die böruDge
gelobet, nun hat man euch zu willen darüber sitzen lassen wol vier
Wochen, das wir meinten, ir wirdet die börunge geben, nun habens
etzliche gegeben, etzliche auch ein theil, und etzliche haben auch nichts
gegeben. Nun ist der rath des ein und sagen* euch allen und itz-
liehen insonderheit, das ir die börunge morgen geben sollet, oder der
rath wil die wölköhre mit euch halten'^ Do baten wir pfenner umb
ein gespreche, das wolden sie uns kaume vergunnen. Do sprachen wir
und gaben dem rathe diese antwort: „herr rathsmeister und lieben
herm, nach deme so wir euch haben müssen geloben, etzlich gelt zu
geben, so ist uns das gar schwer auszurichten, und bitten euch, ir
wollet uns so willig sein, das wir solche summa vorzinsen möchten;
bis das ein itzlicher sein theil bass und bequemer ausrichten könte,
off das wir so gar schwerlich nicht zu schaden kommen dörften , oder
woln wirs umb euch verdienen''. Sie hissen uns austretten und spra-
chen und sageten uns schlechts, sie weren des nicht berathen, wir
betten gehört, was sie gesaget und gebotten betten. Do baten
wir noch eins, das sie uns so willigk weiten sein, das wir die frist
betten, ob iemandt solch gelt bey dem rathe nicht zu geben bette, das
ers doch bey dem andern rathe geben möchte, so wir doch alle und
ein itzlicher vor solch gelt wol beerbet weren: es mochte uns nicht
widerfahren noch geschehen. Ich Marcus Spittendorff sprach auch
vorbass: ,4ieben herren, wisset ir doch woll, wen eur iemandt was
Yorburet hat, 5 marck, 10 marck, wie yiel des ist, der nicht besessen
noch beglaubet ist, gibt er aber eine oder 2 marck beym einem rathe,
man lesset ime die andern anstehen zu dem andern rathe; bitten
wir euch, wollet uns auch so thun etc/' Es war alles unnutze.
II Uff den obgeschrieben donnerstagk (29. Febr.) ward t warb aftigk BL125^
gesagt, die capittelherm von Magdeburg und der fursten reth von
Sachsen, nemlich Nickeil Pflugk und Otto von Scheydungen, selten uff
den tagk zum Gybichensteyn^ und zu HaUe kommen. Es war auch
warhaiÜgk zu Magdeburg von dem capittel so vorlassen, und das
Nickel Fflugk und Otto von Scheydungen zugesagt, es was auch so
bestalt uff der bürg zum Oybichensteyn und auch in der stadt in
Nickeil Pfluges herberge. Aber diese in der Stadt und<^ die dis nicht
gerne sahen, als die ulf dem rathause sassen, do die do erfuhren vom
capittel, das sie wolden herkommen, schickten sie fahrlos einen diener
gen Magdeburg an etzliche vom capittel, die ihnen diss dingk hülfen
verbeugen, und brachten zu wege, das die capittelherren in der fursten
hoff schickten und schriben den tagk abe und bieben auch aussen uff
den tagk; und das beschach darauff, das sie uns im capittel gantz
verlissen und sahen durch die finger und vorhingen über uns pfenner,
» nge. ^ die drei folgenden Worte ftehen xwelnua In der Handeehrift. « denen die,
188 Marcus Spittendorff.
das wir die schatzunge geben mosten, sondern Otto Ton Soheidingen
kam alleine y der mochte noch nicht wissen , das der tagk abgesehrie-
ben was, and reit nff den freytag zu morgen wieder weck.
Ufin freytag (I.März) yor mittage, ehe sie zu der * coUatio giengen und
die begnnten , do giengen die pfenner gemeinglich offs rathans vor die
viere und brachten et^diche 10, etzliche 20, 30, etzliche hundert r. fl.,
ctzliche weniger und mehr und besorgten sich, als sich das volek an-
Hesse, so wüste sich niemandt wol vorzusehen. Do wurden, die ihre
gelt alle nicht brachten, uflfh sonabent vor mittage (2. März) vor den
rath bescheiden, ehe der neue rath verkündiget wardt. Die pfenner
funden sich uffs rathauss. Do wart ihnen gesaget von Hans Seilen,
dem rathsmeister , das ein itzlicher sein gelt solde geben uff den
B1.126* nechsten montagk (4. März) || , oder sie wolten das bringen an innungen
und gemeinheit.
Wisse, magister Busse Blume hatte lange zeit uff dem tonne ge>
sessen. Do mochten seine freund t faste viel vor ihn gebeten han und kon-
den nicht erlangen, das er in sein haus kommen möchte und dar den
gehorsam halten, sondern uff den obgeschrieben sonabent (2. März)
yor der vorkundunge des neuen raths erlangeten seine freunde, das er
von dem torme kam , doch also , das er desselbigen tages 40 r. fl.
muste geben.
Wisse, der neue rath wart gekoren ^, aber die von alder die köhre
pflagen zu thun, die thaten das itzundt nicht. Wisse, der rathsmeister
von den pfennem und die beyde bommeister, die waren nicht mitte
in der köhre, den die frommen leute waren gleicher wiese, als ob sie
Verstössen weren, den sie giengen alle 7 vom tale in langer zeit nicht
zu rathause, die doch bey eyden darzu gekoren waren. Worumb? Die
von innungen und gemeinheit uff dem rathause trieben die frommen
leuthe, die pfenner, von in, und dieselbigen uff dem rathause von in-
nungen und gemeinheit machtens, wie sie wolten, und gaben uff alle
pfenner nichts nicht und drangen uns pfenner mit grosser gewalt und
macht viel geldes abe, unerkant ohne gleich und recht, wir mustens
geben. Das capittel zu Magdeburg sach durch die finger über uns
pfenner.
* dem.
1 Scnatus Hallensis: Hans Laub und Jacoff Schaf fkopff raths-
meister e. Glorius Kober, Johan Meister, Paul Fleischhauer, Herten Zinneier, Greb-
hard Bichling, Nickel Paul, Jurge Isenberg, Hans Schadelach, Brun Lutze, Lorentz
Benne. |j Yester Bresewitz, Nicolaus 2ielschen, Stefian Mittag, CiriacusEldiste, ^0(^1
Sidenschwantz, Claus Hunt, Peter Baltzer, Jacoff Zimmerman, Herten Bufenleben,
Hichel Schuman, Hattis Kost, Heinrich Luder, Paul Zeschwitz, Peter Flogel, Jurge
Welitz. Hagistri fontium: Paul Wittenberg, Jhan Brantze, Rudom Hacke.
Hierzu die Bemerkung: „In diesem ihare haben angehaben zu sitzen zwene nue
bommeister, einer von den innungen, der ander von der gemeine, nach lute der
nuwen usgesatzten reformation'^ Ueber das eigenthümliche und ganz abweichende
Wahlverfahren, aus welchem dieser Rath hervorging, spricht sich 8p. weiter unten
S. 189 aus.
1476 Mftn. 189
Die köhre des neuen raths gingk alszo zn. Der eine rathsmeister
Hans Seile mit den andern vier meistern namen zu ihn aus dem rathe
einen kemmerer, genant Peter Sanderman, und einen sehuster, genant
Jacob Weissack y und einen brauer, genant Prosius Gzelse. Diese
kohren den neuen rath und namen keinen pfenner weder rathsmeister
oder bommeister zu der köhre, nach deme als das vor alder gewest
was. Sie koren auch under den 12 rathmannnen, || do die gekoren BL126^
waren und verkündiget, keinen rathsmeister noch kemmerer under»
den vier pfennem, sondern Hans Laub von der gemeinheit und Jacob
Schaffskopff von den Innungen wurden rathsmeister. Wisse, unter den
vier pfennem machen sie Glorius Kobere zu einem weinmeister, der
hilt noch die stedte, das er sass neben dem rathsmeister, darnach sass
ein schmiedt und ein pötticher, Paul Fleischauer, die beyde waren
kemmerer. Oebhardt Bichling^ was ein vierherre und ein pfenner, den
satzten sie niederwart und nicht, als vor alter gewönlich was, die an-
dern 2 pfenner Brun^^ Lutze und Lorentz Penne ^ die satzten sie aller
niederst an das ende; aber vor alter sassen die vier pfenner aller
nechst nach dem rathsmeister in der weyse : der eine war rathsmeister,
der ander weynmeister, der dritte ein vierherre, der vierte kemmerer;
sondern in dem jähre käme das also.
Uffh donnerstagk nach Invocavit (7. März) kamen die thumherren
von Magdeburg zum Gybichenstein, Baltzer von Schlywen, Mattes von
Blote, und hatten Vincentius mit ihnen. Das gelt was von den pfen-
nem uffgenommen, das sie geben musten, das mochten die thumherren
wol wissen, darumb kamen sie.
U£fh freytagk (8. März) fuhren die achte von Innungen und ge-
meinheit zu ihn auff die bürg. Uffh sonabendt (9. März) beschieden
die thumherren die pfenner ihrer achte auch uff die bürg, do wolden
die nicht gerne uff die bürg umb den willen, die pfenner besorgten
sich, ihnen möchte abermals beschehen, wie vor, das man spreche, wir
betten eine samlung gemacht. So schickten die thumherren und er-
langeten an dem rathe, das die pfenner ungefehrlich zu ihn uff die
bürg möchten; das wardt den bommeistem do vom rathe ulBT dem
rathause erleubet und auch dar zu nemen, wer inen eben were. So
zogen hinaus Albrecht Schaffstede, || Thomas Dngaw, Hans Seher, Bl.l27^
Hans Busse, Nickeil Cleptz, Marcus bpittendorff^ etc. Do hüben
die thumhem an zu sagen, wie die fursten von Sachsen etzlich ge-
werb bey dem capittel zu Magdeburg gehabt betten, da sie den Nickel
Pfluge und Otto von Scheydungen geschickt betten und auch dabey
geworben betten, das die hem vom capittel sich der gebrechen, die zu
Halle zwischen den burgem weren, underzihen selten, das uff ein
stehen zu bringen, das hetten sie den fursten so zusagen lassen, das
sie zu EUtHe sein wolden uffh donnerstagk nechst nach fassnachten,
* yndt. b Rlehllnffer. ° Bemiu. ^ S.
^ Im Betreff der Reihenfolge der vier Pf&rmer vgl S. 188 und BL 133*.
190 - Marcus Spittendorff:
and Nickeil Pflagk and Otto von Scheydangen mit in; ein solches
hatten sie dem rathe za EUüle geschrieben. Die hatten dem capittel
wider geschrieben, sie kanden des off die zeit mit nichten warten, den
sie itzandt mercUich za schicken betten mit der köhre des nenen
raths, — and daramb schrieben wir Nickeil Pflöge das so wieder and
blieben aassen, sonst weren wir ie komen, — ond solcher r^e faste
viel etc. Doch betten sie sich non vom geheisse ond befehlonge des
capittels hergefoget zo vorsochen, ob wir pfenner noch was bedrengnis
litten, ond was vorblieben were, das ein solches offgenommen ond in
ein gattlich stehen gebracht worde bis off zokonft des neoen gekomen
herren etc.; aoch sageten die thomherren, das sie die gebrechen oder
den grondt der Sachen vomemen selten oder darinne handeln, möchte
konmien, sie betten des gehörs nicht, wiewol die von innongen ond
gemeinheit in zogesaget betten, sie wolten den herren vom capittel
den handel gerne vergönnen ond ie ihnen lieber, den einem andern etc.
Hieraoff antwortten die pfenner, die geschickt waren : „wyrdigen
ond achtbam, lieben herren, ein solch vorgeben, das ons eoer wirdig-
Bl. 127^ keit zo vorstehen hat || gegeben, darvon haben wir nicht wissen gehabt.
Aach das wir eoch itzandt nach gelegenheit zo vorstehen geben solteii^
ob ans was betrengknisse geschehe oder noch beschehen möchte etc.,
wyrdigen , lieben berm , des ist itzandt nicht noth, wir klagen aoch
nicht, wir haben aoch nicht zweyffel, eaer wyrdigkeit weis wol, ir habt
das aoch in gnongsiuner erforonge, wie es ons zogestanden hat ond
aoch noch zostehet ; sondern wir bitten eoch, ihr wollet ons voigonnen,
das wir ein solches an die pfenner mögen brengen, so die sache die
pfenner alle belanget, ond aoch wyrdigen lieben herren, das ir ans
am rathe erwerbet, das wir die pfenner zosammen mögen heischen
ond eoch darnach wieder eine antwort thon mögen, das ans das on-
gefehrlich ist etc.*' Dis wardt ans erleobet vom rathe, zosanmien za
gehen in der bommeister haos einem* ond nicht in der pfenner hoff.
U£fh montagk nach Beminiscere (11. März) Vormittage omb des
segers 8 waren wir pfenner bey einander zo Heinrich Greffen haos^
do brachte Hans Seher die rede an, die^ die thomhem offh sonabent
angebracht hatten, ond Hans Seher thate das omb bitte willen der
pfenner etc. Do worden die pfenner des ein ond liessen den capittel-
herm dorch Hanse Seher ond die andern geschickten^ wider diese
antwort geben etc. : „wyrdigen ond achtbam % lieben herren, die pfen-
ner haben ans befolen ond eoerer wirdigkeit wieder zo sagen, so eoer
wyrdikeit darzo geneiget ist, die gebrechen in ein gottlich stehen zu
fassen ofi zokonft onsers gnedigen herm, des sein wir pfenner wol
zofrieden, das alle dingk ond gebrechen allenthalben non vorbas gott-
lich anstehen ond beragen mögen, also das die viere, die im rathe ge-
sessen han, gehen mögen zo Mrchen ond Strassen, ond wo sie zo thon
B1.128* haben, ond vorbas nicht mehr || beschwert worden, ond aoch die an-
dern, die das gelt nicht alle haben gegeben, das ihnen das aoch nn-
• hier hat die Handaehrift „ein**. ^ „die" fehlt « geschioktt. ^ die drei TOTMugehaik-
den Worte itehon EwelmaL
U76 M&ns. 191
gefehrlich ist, und beyden theylen darüber mge' gegeben werden mochte
Yom capittel, das so zu halden, so weren wir pfenner des wol zufrie-
den etc. bis nff zaknnft ansers gnedigen herm etc/'
Dise antwort obgeschrieben geschach nfin montagk Beminiscere
(11. März) von den pfennem, die ofi den Gybichenstein geschickt
waren zu den beyden thomherren. Dabey was Heinrich von Ammen-
dorff und Vincentius. Ufi diese antwort sprachen die beyde thnm-
herren and die zwene mit in nnd sageten zu uns ptennem, sie hofften
das am rathe wol zu erlangen, das die viere, die im rathe betten ge-
sessen, das es mit den ein gattlich stehen and aach mit denen, die
das gelt gegeben betten, haben solte and snnst mit andern gezwenck-
nissen, ob die noch vorgenommen möchten werden, ob wir ans des
verwinden, das es derhalben wol äff ein gattlich stehen kommen solde
off zakanft des neaen gekornen herren. Alsdenn wen schalt and
antwort kegen einander giengen, sprach er Mattes von Plote, so finden
sich denne die gebrechen and der grandt der Sachen wol ; sonst sprach
her Baltzer von Schliwen wol, das gelt, das etzliche noch geben sel-
ten, das wolte der rath nicht anstehen noch beragen lassen, den sie
betten faste daraas gereth mit dem rathe, sie kanten das nicht erlangen,
and der rede mancherley. Hans Seher sagte manche rede daraaff, es
wolte aber nicht dienen. Aach sprachen die thamherm, weren wir
pfenner des so geneiget, so wolden sie den rath äff morgen besenden
and weiten das so verreysen (? !), das wir von den pfennem aach dar-
bey kemen, auch wolden sie vorbass mit dem rathe reden, ob das hin-
derstellige gelt aach berahen solte bis äff || zakanft, oder das es bey Bl.128'
dem neaen rathe gegeben warde. Aach meinten die thamherm, wen
die dinge in ein gattlich stehen gefasset warden, so mosten wir pfen-
ner ans nicht bewerben weder bey herren noch forsten and aach
stedten, sonst wen das bestehen solte , so were das gattliche stehen
ambsonst etc.
Daraafi antworten vnr pfenner and baten die thamherren, das sie
ans weiten vergönnen ond am rathe erwerben, das wir ihremeynonge
an die pfenner alle bringen möchten, denn die stocke weren ans vor-
mals so nicht vorgehalten mit der bewerbonge. Daromb were noth,
das wirs an die pfenner brechten. Da sageten die thamherren ia zo,
sie wolden ans das wol erwerben am rathe, das wir offn dinstagk
(12. März) frohe bey einander möchten sein ond dann off nachmittagk
ihn off die borg eine antwort wieder sagen selten, darzo weiten sie
den rath aoch bescheiden. Sie schickten aoch von stondt Heinrich
von Ammendorff ofis rathaos, das ans pfennem möchte erleobet wer-
den, das wir off den morgen bey einander möchten sein; aber ans
wardt nicht erleobet, wes die schalt was, weis gott.
Uffii dinstag (12. März) vor mittage wardt ich Marcos Spittendorff
ond andere mehr geheischet bey 1 marck offs rathaos zo kommen,
denn sie wolden das hinderstellige gelt haben, als ich marckte. Ich
192 MarcoB ^ttendorff.
käme aach vor den alten rath in der vier herren dörntze, da wdten
sie das gelt schlechts haben , mich half keine bitte, das ich lenger
frist darza haben möchte, es was dein oder gros schade mir nnd mei-
nem söhne, da fragten sie nicht nach, ich moste ihnen 150 r. fl.
geben and aasrichten, gott weis wornmb.
UflFh dinstag (12. März) nachmittage käme der Stadtknecht Hans
BL129' mit dem grossen maale za dem bommeister || Albrecht Schaffisteden in
sein haos und sprach: „herr bommeister, der rath hat mich zn euch
geschickt and lassen euch sagen, das ir zo den thnmhem nff die barg
zihen möget, das ist each angefehrlich , nach dem ir äff gestern dins.
tagk von ihnen seidt geschieden^'. Dis geschach. Die beyde bom-
meister Hans Seber, Hans Basse, Nickeil Gleptz, Lorentz von Reuden^
Marens SpittendorS ritten äff die barg. Do fragten die thnmhem, ob
wir mit den pfennero gesprochen betten, sagten wir nein, der rath
bette ans das nicht lassen znsagen, das wirs betten thnn mögen. Do
sprachen die thnmherren: wir habens Heinriche von Anmiendorff be-
fohlen nnd ihn von stände nach each in die Stadt za dem rathe ge-
sandt, sie wolden each das vergannen nnd znsagen lassen. Sprach
herr Baltzer von Schliewen: nein, es ist geschehen, so kan man dar-
za nicht than. Do hnb er Baltzer an: ihr bommeister und gntten
freande, Schlegel nnd Vester Back, vom rathe geschicket, sindt hier
anssen gewest nnd ans gesaget: „der rath wil dem capittel geme zu
willen sein nmb^ die gebrechen, die in der Stadt zwischen innnngen
nnd gemeinheit nnd den pfennem sindt, das die ein gattlich stehen
haben uff zaknnft ansers gnedigen herm, sondern amb das hinder-
stellige gelt, das wollen sie schlechts haben; sonst amb die viere, die
im rathe haben gesessen, nnd alle andere stacke oder gezwenck-
nisse, die wollen sie geme lassen bemgen nnd aach das sich
niemandt in der zeit bewerbe weder bey herren, farsten oder stetten»
weren wir des so geneiget, wolden sie itzlichem theile ein revers da-
B1.129^ raber geben, das so zn halten etc.'' || Daraaff antwortten wir pfenner,
wir betten eine bitte gethan vor die armen lenthe, möchte ihnen die
bitte nicht behalfen sein, so mästen sie sich des^ wol schicken; son-
dem amb die 4 im rathe and ander alle Stack, das die so allenthalben
gattlich bemgeten nff zakunft des neaen herren , des weren wir wol
zafriden , sondem amb das bewerben weiten wir vor nnser perschon
die zeit wol halten, sondem wen der revers begriffen wnrde, das der
den bornmeistem zugeschickt wurde, und dameben uns^erleubet*^ wnrde
vom rathe, das die pfenner zusammen möchten kommen und den revers
hören lesen , ob sie erkeinen fehl darinne betten , das den thumhem
wider zu sagen und zu andem und denn den pfennem darbey zu
sagen, das sich in derzeit niemandt solte bewerben, auS das niemandt
zu schaden keme'. Dar sagten die thumhem ja zu. Sie weiten uff
morgen mittwoche selbert nffs rathaus zu den innnngen und gemein-
heit und weiten das uff ein ende bringen, sie waren auch uff dem
* Tndt. ^ wet. 0 erleobetet. ^ kernen.
1476 Mftns. Idd
rathanse zu den innimgen und gemeinheit und wolten das off
ein ende bringen. Sie waren auch uff dem rathanse vor mittage»
aber nicht die thnmherren, sondern Heinrich von Anunendorff and
Vincentios etc.
Uff die mittwoche nach Gregorins (13. März) nff den abendt omb
yiere des seigers schickten die beyde thamherren einen revers dem
bommeister' Albrecht Schaffsteden, und ime wardt darbey gesagt
dnrch den stadtknecht Christoffel von des raths wegen ^ das er die
pfenner möchte bey einander haben ond darnach den thamherren eine
antwort wieder sagen.
Uffh donnerstagk (14. März) amb 8 des moigens ^waren die pfen-
ner bey einander za Heinrich Greffen haass, and der revers wardt || ge- B1.180'
lesen, der gefiel den pfennem aber nicht, dar was viel ingesatzt^, das
die thamhem denen, die von der pfenner wegen nff der barg, im
ersten nicht vorgegeben ^^^ daramb hatten dieselbigen geschickten die
pfenner so weit nicht berichtet, daramb wolten sie in den revers nicht
gehen and gaben diese antwort: „wyrdigen and achtbam, lieben herrn!
Ener beger ist affn dinstagk (12. März) so gewesen and der abscheidt,
das die gebrechen zwischen allen in der Stadt Halle, nemlich amb die
viere, die im 75. jhare gesessen sindt von den vom tale wegen im
rathstale \ and anch alle andere stucke and gezwengnisse, wie die sein
oder sich begeben möchten, in ein gattlich stehen selten gefasset wer-
den nff die zakanft ansers gnedigen herrn des neaen gekomen hertzo-
gen Emsts von Sachsen, and aach das sich indes niemandt bey herren,
forsten and stetten bewerben solte von keinem theyle; in solcher weyse
weren die pfenner des wol geneiget and hüten sich in einem solchen
revers gebarlich and wolten eaerer wirdigkeit darinne gerne za willen
sein. Mag aber der revers in solcher weise nicht gegeben werden»
80 ans doch eaer wyrdigkeit im ersten zagesagt hat, das ir des raths
darza mechtig seidt, so massen wir das so lassen and hoffen, eaer
wirdigkeit wirdt ans das so nachsagen, den wir ie besessene barger
za Halle sindt and wollen ans anders nicht halten, den als gehorsame
barger gegen dem rathe; so hoffen wir, der rath wirdt sich kegen ans
aach so halten, wie biUich ist etc. Doraaff sprachen die thamhem,
sie wolden den revers nach der lorm begreiffen and das au den rath
bringen; wolde der rath des so eingehen» so wolten sie uns erwerben,
das wir die pfenner zusammen möchten heischen und ihn eine antwort
wider sagen und den revers senden.
Uff nachmittag umb 2 käme der stadtknecht Ghristoff zu Albrecht
Schaffistedten und sprach: || „herr bommeister, der rath lest euch sagen, BLISO^
ir sollet die euren bey einander haben und sollet den thumherren ein
antwort sagen^'. Es wardt uff den vormittagk so nicht vorlassen, sie
selten uns den revers gesandt haben. Nun die uff den morgen bey
^ den bonuMiitcrn. ^ linriti « hier findet lieh noch ,tWM".
1 Marcos Spittendorfi^ Bastian Granheide, Hans Wähle, Hans Busse, S. 42.
Gkwhiehtoii. d. Pr. SMhaen. XI« 18
IM
dco tbvmbarm tob der pfaeaer wfi||ca («ttlikkt
aa aboid« wider äff die barg, iie ImUm dea
biJra ror die Ibore, do watdra sie doch aadcta ratka aad 1
tefi den bunuadaler Thooaa Da^aw, daa der la de« tkaaiWm rina
aad Mrte ihre andaekl» aad daa er aaa keicra sie aack
aiihe Üaa feaehaeh. I)o battra die Ihamkerra la D^gä
wie bettea afli rathaas leeacliirkt aad kOatea aa ratka aicki
daa der reren Yerrndert aiAciila werdcs, aoadcra wulde arlr
ia daa reref« geiMO, als bcfcriflea were, so wt4tca sie aas
sieirela aad Kebea, aad das aiaa ika das frake la
Sie Wf4dea weck, l'f den abeodt kaa Thü«as I>aicaw aad
aas. das ia die tkaakenea befiiklca kallea, b Srkaftladca
der cleiaea dAcntaeo« da war Albrsrbl MckaAtcdt, I>acaw, Malt r^«a«,
llaas Seber, Klepte, Ilaas BaMS. Marras Spitlradiidr Die aaiw»
kaale aaa airkl laden. IM batea wir Tkcanas Dafawea, daa er äff
dea aitincca wieder la ikoea äff die karg »nice aad saffHe
tkaaikeriu: „w;rdi|rra aad Uebea kcrrea, irb bia wieder sa
srbiekt ««irdea, aaib eaer w;rdi|;kett wider etae aalwott n
Maick dea pleaaera eia rrreri jceicetiea werden, als ir aas daa ka
ia|>nsgg| kabet, als ir das an ratbe erlaairrt batteC, so ir aas stikert
lirnrktrl, das es nut dea «ierrn, die in ratbe gr^e— en kaa. aad aBt
l; I raodrr srbei , icrbrrtbra oder f^rtmrn^imt jüieatkalbca galSlirk |
siekea aad brmir<*a a»iir<^ biis äff die lakonft aasrra jc»rdi|rea ktm
de« aeoea irrkornen, »DWitllen dir ulrncrr dra rt^i^m icerae
aa«! aark dnnaae eallnKTn * Ma^k das ia »4rber «rttr
airkt sria, si* bittea wir ea«b, tr w.illrt aa« des bei^aÜKa scia,
k«4re, der ralk wirdi sirk te billirk aftd irebariick gricea aas kaks«.
drna wir ir bcMwsrae barirrr stadt. wir kaltea aas aaek als gtkar
•snae batirer rtr ' I»i> kalle er Hahirr ^tm ^rkliwea erasClirk
„habra wir mrk das in^rtAairt*! •' ibr si4lH aas wtj ta
lAaicen". aad ward! kaJk »«raiick aad s|irark ««irkM Jmvt k
mer, ikr kritH ta drn mers wnl m^\^m irrkea. f kHte ewrk airki
,;rbiod«ft« sridt tr lemaadt was |it»rkti|ck« Ir »assrU diM-k Wi4 lk«B~
l»sraaff aatw^nlH l^airnw Jirl«-n krfrra. mir ist wnter airkl ke
|i-hW«** l^Kwe* v«ic««cknbrfie aatwf«t lienrkte IVeaas I^aicaw m
rl'-inea dt»ratsi4rra sa .srksfclrdea kans Irria !•* pi«! Rmtatsceri
■ ;i Man» la kr|rrawerti«krit Alkrrvkl .vkaffttrdtra , lUas Z«4afr«
Ann«« Trrpu aad MsTro» >fMtlmdiirff rlr
1 ff drasrlhqrni i*K««BrkrKbm frr^ta^k W Man krarkle wk
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«ivwakt. der nit Wrmack eta vicrkrVT wns t mi HiUekraadt, drr
kmnerir mekirj ker, srkrrk das la sria rr^ntlrr aad fwkraU. lek krfle
«••r > r I frc^kea. *• aarkle daa sawaHBrn !'•■ rejaiMke t, die
1 i'.n gvbra »«■!• tM4l wrts, ml wrkkf frrkle s*e das gth um
■.ir aabnrn* lirr aUavvkti^ ««-It gc-Hr, das d«i ^fk rtaaaki sa
1476 März. 195
rechtem erkentnisse kommen möge, und niemandt mit eigengewalt
nndertrnckt werde, das ist mein bete!
Wisse, in dem obgeschrieben jhare, do Hans Seile rathsmeister
was, und do man 76 schreib, kurtz vor &snacht, ehe er abe käme, do
wardt ein kruger gegriffen and || in die temnitze gesatzf" und was von Bl.131^
Widemar^. Derselbe solte falsche muntze gehabt oder gemacht haben.
Do mochte der versucht sein worden, das er gesagt hatte, was er
wüste; da wolten die uff dem rathanse vieleichte mehr von ime wissen,
und sie mochten in so verhören haben lassen, das er darinne so starb.
Do hatten sie den todten lassen in eine lade legen und die mit peche
feste und wol begissen und den so in einen winckel lassen setzen, so
lange das gerichte wurde. Kein pfenner war uff dieselbe zeit mit im
rathe , wen die von innungen und gemeinheit , die uff dem rathause
sassen, die hatten die pienner von ihnen getrieben, so das sie lange
zeit in ihren heusem musten sitzen und nicht zu rathause gingen etc.
Ufih sonabent vigilia Gertrudis (16. März) und was, das der alte
rath Hans Seile dem neuen rath Hans Laube berechnet hatte, uff den
abendt kam herr Heinrich von Einsiedel und Nickel Pflugk, die waren
her gefertiget von hertzogk Ernste von Sachsen, das sie die gebrechen
undememen solten bey denen von innungen und gemeinheit, die uff
dem rathause sassen, so lange das ein bischoff zum lande käme, in
solcher weyse, das die von innungen und gemeinheit uff dem rathause
das genonmiene gelt beysetzen solten, und die noch geben solten,
anstehen hiebe, und das der urfriede auch solte anstehen; wurde
das hernachmals erkant, das sie das gelt solten behalten, so beschege
das; wurde es umb den urfriede auch zu thun erkant, das das denn
auch so geschehe, und auch die jhene, die auss der Stadt weren ^, das
die des ihren die weile möchten warten. Des berichtete herr Heinrich
von Einsiedell und Nickel Pflug Matz Pegaw und Thomas Dugawy
die wurden des abendts zu inen^ in die herberge geschickt, wen || sie B1.132''
Hessen den bommeister Albrecht Schaffsteden bitten, das etzliche pfen-
ner zu ihn möchten kommen; so hatten sie den beyden gesaget, das
hertzogk Ernst in das so befohlen hette zu werben uff dem rathause an
den von innungen und gemeinheit.
Uff den sontagk Oculi (17. März) uff den morgen umb 7 waren
sie uffs rathauss gegangen und waren daroben, bis der seger 10 schlüge.
Uffh nachmittag, do der seger 1 schlüge, ritten sie wegk. Do was
Thomas Dugaw und Matthes Pegaw bey inen gewest und gingen von
in, gleich als sie wegk reiten wolten. Wisse, sie hatten ihn so ge-
saget, Herr Heinrich von Einsiedell und Nickel Pflugk zu Mattes
Pegauen und Thomas Dugauen, sie betten gesaget, das capittel
hette uff dem rathause nichts mögen erlangen, wen sie betten
einen handel vorgenommen, deme betten sie das vorgunt; das sie nun
* gMfttz. ^ tme.
1 Wiedemar im Kreis Delitzsch, jetzt Haoptort des gleichnamigen Amtsbezirks;
2 Sie werden weiter miten Bl. 136* imd ISO** genannt.
18»
196 Marcus ^ttendorff.
jemandes mehr vergnmien solten fiirder handel hinder dem capittel,
das stunde ihn nidit zu thune. Auch mnb die daranssen sindt, hatten
sie gemeinet y sie wüsten daranfi nicht zn sagen, sie hetten niemande
heissen wegk zihen, sie wereten ihnen aach nicht, wider in die Stadt
zn zihen. Umb das gelt hatten sie gesaget, das sie das solten be-
halten oder beylegen, wnsten sie nicht, den es were berechnet, dammb
könden sie das nicht vorandem. Do herr Heinrich i nnd Nickeil Pflngk
solche antwort hörten, das ein solches nffs capittel wardt geweiset und
bey deme stunde , do hatte herr Heinrich von Einsiedel nnd Nickell
Pflagk Yorbass gefraget, so die von Innungen nnd gemeinheit dem
capittel des handeis vorgnnneten, ob ie' die herren vom capittel wur-
den handeln in den gebrechen, ob nun die von Innungen nnd g^nein-
B1.132^ heit der fursten rethe || vorgunnen wolten, bey dem handel zuseynetc
Darauff möchten die nfi dem rathause waren, gar ein langk gespreche
haben gehalten und doch den rethen, von den iursten geschickt, geant-
wortet, so die capittelherren das bey in hetten, wolten sie nun der
fursten rethe darzu nemen. Das liessen sie geschehen. Mercke diss!
Die von Innungen und gemeinheit weyseten das nun gantz nffs^ ca-
pittel, das der handel bey in stunde, aber wir pfenner wissen nicht
darvon. Worumb? Wir sindt des uffs capittel nicht gegangen, sondern
er Mattes von Flotte sagete wol zu uns pfennern uff der bürg, als
vor geschrieben stehet, das die von innungen und gemeinheit zn in
gesagt hetten, sie wolten dem capittel lieber vergunnen des handeis,
denn iemandts anders. Darauff sagte er Mattheus nun vorbas zu uns
pfennern: „das wir den handel vomemen solten, ist uns vom capittel
nicht befohlen, auch wissen wir des grundes nicht; magk kommen^
wir hetten auch des gehörs nicht, sondern wen der euer herr zum lande
kompt und alsden schult und antwort kegen einander gehen, so findet
sichs wol; wir wollen nicht mehr, denn das es in ein guttlich stehen
gebracht werde biss uff zukunft des neuen herm etc/' Das sagte uns
her Mattes von Plote« und auch herr Baltzer von Schlywen. Wiewol
das Heinrich von Ammendorff und Vinzentius die rede hörten von herr
Mattes von Plote, ob die rede den beyden wol behagte, weis ich nicht.
Auch begerten die beyde thumherren des an uns pfenner nicht, das
wir ihnen vorgunnen wolten, das sie in den gebrechen handeln möch-
ten, es war ihnen vom capittel auch nicht betohlen, wenn so viel, sie
soltens in ein guttlich stehen bringen bis uff zukunft des neuen herren
und bischoffs etc.
Uffh dinstag nach Letare (26. März) im 76. jhare wardt ufiis rat-
Bl. 133^ haus geheischet Hans Kluge, Lefyn Walttheim. Den || beyden wardt
gesaget, wie Hans Gzoch dem rathe die börunge nicht enthebe, dammb
solten sie im sagen, der rath wolde die wölköhre mit im halten. Sie
• im. ^ nfF. o Plato.
1 Hein rieh v. Einsiedel zum Gnanstein Ritter, welcher 1478—1475 einige
Male in den Urkunden der Stadt Leipzig Yorkommt Cod. dipL R. Saz.!!.
Baupttheil 3d, Vin. S. 390, 403, 405.
1476 März. 197
oanten das bömnge, aber gott weis, wovon das kam, ob man das mit
gleicher bömnge nemen mochte, oder ob man das anders sagen solte.
Otto Yon Dieschkaw, Heinrich vom Heyne ^ waren aach geheischt, aber
wommb, weis ich nicht etc.
VSn donnerstagk nach Letare (28. März) im 76. jhare waren wir
pfenner alle ufb rathaas vorbott, itzlicher bey einer marck, wiewol
das etzliche nicht kamen, Hans Seher and Hayne Brachstedt mochten
spende geben im hospital^. Da waren die drey rethe in der dömtze
von Innungen und gemeinheit und die vier pfenner, die nff die zeit im
rathe waren, nemlich Glorias Kober, Gtebhart Bichlyngk, Bran Laytze,
Lorenz Benno, die sassen auch kegenwertig, als sie dann nach der
nenen reformatio gesatzt warden^ etc. Do hab Hans Laab an and
sprach za ans pfennem: „herr bommeister and lieben freande, nach-
dem so sich die dinge begeben haben, das ir die börange habt gege-
ben and etzliche nicht, so wisset ir woll, das each äff die zeit gesaget
wardt, das viel and mancherley rede äff meinen herren von Magde-
burg, seine rethe and äff den rath giengen; wardt aach äff das mahl
gesaget, das ir each des messigetet, wurde das aber nicht gelassen»
das iemandt des hinderkommen wurde, so wurde deme das darzu nicht
kommen als vor. Nun sindt etzliche auss der Stadt, nemlich Hans
Walttheim, Peter von Michell, magister Busse Blume, die Eöptzke und
andere, die setzen bischoff Johan und andere, als seine rethe, den rath,
Innungen und gemeinheit faste zu reden kegen die fursten und stedte,
des sie sich ie nicht vorsehen betten, das sie das thun selten, wen die
ding, die vorgenommen sindt, geschehen mit des bischoffs willen, || bl133^
darumb können wir die gegen gotte, der weit wol vorantworten. Dar.
nmb mengem und plengem die; und weiten von euch pfennem gerne
wissen, ob das euer wille were, und ob ihr ihnen das auch' gestehen
wollet; wen zu S. Moritz wardt gesagt vor meinem herren und euch
pfennem, do mein herr euch die zedell liess lesen, die zum Neuenwercke
gelesen was, was Hans Walttheym gereth bette vor meinem herm,
des gestundet ihr ihm alle^'. Darauff sprach HansHeddrich: „gnediger
herr, das geschiet doch auch mit eurem willen''. Da sprach er ja zu
etc. Nun uff diese lange erzelunge namen wir pfenner gespreche und
gaben diss antwort kurtz: „hen* rathsmeister und lieben herren, so ir
1 Nach Dr. n. Qen, Tab. 60 kommt Heinrich vom Hayn schon im Jahr
1470 als P&mier in Halle yor.
2 Heine Brachstedt mid sein Bruder Johannes hatten die Capelle des Ho-
spitals St Gyriad am Claosthore, wo jetzt die Residenz Hegt, 1471 mit einem
Altare beschenkt. Er mid HansSeber waren 1476 jedenfalls Vorsteher des Hospital»
und mosten als solche zu gefdssen Tageszeiten persönlich im Hospitale anwesend
sein. Diese Einrichtung wurde erst 1625 abgeschafft. Hans Seber ersdieint schon
1460 als Vorsteher zusammen mit Paul Krebcke. VgL Dr. H. 258. Eckstein,
Das Hospital S. (^riaci S. 11. Memorialbuch begonnen 1651 durch Joh. Caesar
(Handschr. in der Clausur des hiesigen Mag.). H. Br. besass das Dorf Ringleben vor
der Stadt als Ldm d. Kl. Neuwerk.
3 VgL oben S. 188, 189.
198 Marcos Spittendorff.
uns vorzalt habt omb etzlicbe, die aussen sindt, dar sag» wir so zo.
Wir haben niemandes ausgeschickt, mengt oder plenget iemandt, das
ist uns leidt, wenn wir wissen dar nicht von, wir gestehen des auch
nicht etc/' Do hiea man die pfenner austretten, und ich Marcus Spit-
tendorff muste vor den ofScial gehen. Die pfenner wurden wieder in
die dömtze geheischt und in wardt nicht mehr gesaget etc., sondern
Matze Pegawen und Lefyn Walttheim wardt gesaget durch den raths-
meister Hans Laub, sie betten beyde gelobet vor den urfriede, das
Hans Walttheim den thun solte; wurde nun dem rathe was danron
entstehen oder schaden nemen, so wolde sich der rath, innungen und
gemeinheit des erholen an inen beyden am leybe und an ihrem gntte
etc. Mattes Pegaw und Lefyn Walttheim antwortten: ,4ieben herra,
wir haben so gelobet. Wirdt Hans Walttheim einen urfriede thusi
den sol er wol halten. Wir haben nicht gelobet, das er den thun soll''.
Da mochten sie sich mit harten werten fast undersprochen han in
gegenwertigkeit der pfenner aller, die da waren. Sondern Pegaw und
Lefyn weiten sich anders nicht weysen lassen, sie hatten auch anders
nicht gelobet etc.
B1.134' II Uffn sonabendt darnach (30. März) vor mittage wurden die andern
pfenner verbott, einitzlicher bey 5 marcken, die uffh donnerstagk (28. Man)
daroben vor dem rathe nicht gewest waren, den wardt das auch so
vorgehalten, als vorgeschrieben stehet, und ufin donnerstagk denen, die
uff die zeit verbot waren, gleich in der forme. Dieselbigen hatten
denne auch geantwortet gleicher weyse, als die erste antwort von den
pfennem ufin donnerstagk beschach. Dorauff hatte der rath gesaget»
es were gutt, sie weiten das so verzeichen. So giengen sie irer wege
wiederumb etc.
Uffn sonnabendt vigilia Palmarum (6. April) vor mittage besandte
der rath , nemlich Hans Laub und Jacob Schaffskopff , ratl^meister uff
die zeit, die bornmeister alle dreye, nemlich Älbrecht Schaffsteden,
Thomas Dugauen, Heinrich Greffen, das sie uff das rathaus kommen
selten. Do hatte Hans Laub mit den bommeistem gereth in gegen-
wertigkeit des raths, das sie mit den schöppen daranesein selten, das
das saltz höher gesatzt wurde, uff das das gutt den leuten, die das
betten, höher lauffen möchte, und das den knechten auch mehr wurde,
und faste andere rede mehr. Uff nachmittagk waren bornmeister und
^ Die haUiflche Chronik in Wernigerode enthält Bl. 284^ folgende Erzfthlung:
„Item in dem 76. jare den nechsten donnerstagk nach mitfasten (28. März) hat
der neue rath die alden retlie besant und die pfenner aUe, die inheynüsch weren.
Der neue rath unde die alden rethe seint einig worden, die pfenner zu fragen, obs
ore geheisse were oder ore rath, und obs ore bewust were, das etliche von den
pfennem aussen weren unde mengeten unde plengeten der vorigen berichten sachen
halben. .... Die Pfänner antworteten . . . ., „sie habens . . nymande geheissen,
es ist auch ore bewust nicht, sie wollens auch nymande stehen, thut imant was,
der stehe sein ebentheure . . .^^ „Item die draussen waren, das waren die Walt-
heim, Peter von Muchell, Heinrich Blume, zwene Eoptzke und noch etliche, die
man vorwar nicht wüste".
1476 April. 199
Schoppen beysammen und besandten den greffen^ und satzten das
stucke saltz uff 7 grosse g. oder 148chwertg.; der r. fl. galt 23 V2 grosse
g. oder 47 schwertg., der schwertg. gäbe man kaum 45 vor 1 r. fl.,
wen das was wenigk; aach waren 47 schwertg. besser denn 1 r. fl.,
darmnb worden sie eingetmckt anno 1476.
Wisse y das p£&nwerck war gantz böse, ich konde anders nicht
mercken denn in dem irthnm, die den machten, das ihre meynnnge
was, die pfenner gantz zu Vordrucken und zu vomichtigen, das sie
wenigk behalten solten. Denn es war darbey zu mercken, die von In-
nungen und gemeinheit || underzogen sich der regierunge des tals BL 1B4 ^
gantz; was bommeister und schöppen vor das beste namen, behagte
das etzUchen in der stadt oder uff dem rathause nicht, so musten das
bommeister und schöppen wol endem, darumb hatten die bommeister
und Schoppen wenigk macht. Wisse, das stucke saltz galt 12 schwertg.
oder 6 grosse g. oder 4 stucke einen r. fl. von weynachten biss uff
den palmabendt Ich weis, das mancher armer pfenner sein eygen
gelt zubussen muste in der zeit Man kauffte 1 schock holtz vor 8 d*
oder vor 9 d. und grüne holtz und geringe, als das zu marckte kompt ;
So war der wynter kalt, so muste etzlicher gar manchmahl 8 oder 7V2
schock oder 9 schock holtz zu einem wercke haben; hatte er den
bissweylen 7 schock, das da treuge was, so war das so viel desto
besser. Nunmercke, wen man so viel schock holtzes zu einem wercke
haben muste und so teuer, und die sole galt zu zelten in der zeit 8 d.
7^2 d. 7 d. oder 6V2 d., und auch die letzte woche vor Palmamm galt
der zober sole 6 d. Rechne nun auff, was ein pfenner vor gewin
hatte, oder wie sich die pfenner bey dem pfanwercke gebeseern kun-
ten. In meinem sinne wirdt des kein pfenner gebessert: die reichen,
die eygens gutt gnugk haben, die dancken des gotte , die mögen aus-
kommen, sondem die armen, die koth und gutt mietten müssen, die
können oder mögen nicht vorbas kommen, denn mancher hat in diser
zeit zwischen weynachten und dem palmtage nicht der arbeit mit sie-
den, das er die aussleuffte und kothzinse, pfannen und wirckerlohn und
den schlett, der darauff gehet, eygentlich nicht mögen erkriegen, son-
dem an deme zugesatzt; war es denne seyn gewin, darvon er auch
essen und trincken soll, und die grosse ebenteuer und färligkeit*, die
er tagk und nacht ^ vor feur stehen muss, und ander mehr etc. Dar-
umb was das uff die zeit wol zu mercken, das die jenigen auss Innungen
und gemeinheit, die den irthumb machten, ire meinunge so war, das
die pfenner an dem pfanwercke || wenigk vordienen solten, uff dasBLl35''
sie so arm bleiben musten und nicht uffkemen; wenn etzlicher auss
den Innungen gesprochen hatte, sie wolten die pfenner matt machen,
in feylte denn leybes oder gutts. Hatten dieselbigen wäre christliche
liebe, das weiss gott der allmechtige etc,
•> taUgkaii, ^ „nacht" feUt in der Handwhrlft.
1 Der Salzgraf Nicolaus Bodendorff ist gemeint,
200 Marcus Spittendorff.
Wisse, das off den osterabendt die sole verschlagen wardt, der
zober Deutzsch 9 d. oder ein grossen g., das waren 24 zober Dentzsch
vor 1 r. fl. Mereke, diese woche schlugen die vorschleger den zober
sole 3d. uff, des dörften sich die armen pfenner, die nicht eygen gntt
hatten, nichts fronen, sondern wen das nffs aller genaueste gerechent
wurde, so trüge es den pfennem 3 d. zu an einem wercke mehr, den
in der obgeschribenen nechsten wochen vor Palmarum, und zuvor do
das stuck saltz 12 g. galt oder 6 grosse g., wenn die pfenner hatten
an dem pfanwercke nichts. Wisse, ich horte auch sagen, dashertzogk
Ernst von Sachsen solte geschrieben haben dem capittel zu Magdeburg
nach mit£EU9ten umb die zeit, und sein beger war, das die herm vom
capittel. sich gen Halle weiten fugen, da wolde er seine rethe merck-
lieh auch schicken und die gebrechen allenthalben in rüge bringen nff
Zukunft des neuen hem. Dieselbigen schrifte wurden dem stadtschrev-
ber und Vester Becker von den capittelherm zu Magdeburg geantwcr-
tet, wenn sie waren beyde dahin geschickt vom rathe; aber do tie
beyde die abeschriften, die in die capittelherm von Magdeburg getiian
betten, hier dem rathe brachten, do wardt die schrift vor dem rathe
gelesen, darumb hatten die vier pfenner müssen abetretten, und die
andern hatten darumb gesprochen und bischen die vier pfenner do
wieder und meinten, sie weiten dem capittel wieder schreyben, sie
wüsten von keiner Uneinigkeit mit den pfennem, auch weren die ge-
brechen wol beygeleget, sie könten auch keines tages nit warten,
aber nach solcher weyse, wie die antwort gelautet hatte, als man von
etzlichen horte, wen sie schlugens abe etc.
BL185^ II Ufin freytagk nach Sanct Marx tage (26. April) anno 76 sprachen
die bommeister und schöppen nach alder, gutter gewonheit umb des tals
geschefte und wurden ein, man solte uff montagk frue, wen man zur messe
lautte, nach laute^ der neuen zedel und regierange underbussen unde
zum bome gehen, und do^ Philippi und Jacobi (1. Mai) in derselbigen
Wochen kompt, solte maus auch nach laute der zedell halten ; und des
heiligen creutzes tagk (3. Mai) feyerte man nach alter gewonheit, da
solte man uff den abendt Unterbussen, wen man die betteglocke schlecht.
So wurden des bommeister und schöppen ein. Do besandte der rath,
Hans Laub und Schaffskopff, uffh sonabendt (27. April) die bommeister
und sageten, sie selten bestellen, das man uffn sontagk und auch uff*
Philippi und Jacobi des abents, wen man die beteglocke schlüge, solte
underbussen lassen und darnach über 2 oder 3 stunden zum bomen
gehen lassen, uff das die sole so viel desto bas bestadt möchte wer-
den; auch were nicht von saltze, daramb solte man so underbussen
lassen. Das geschach auch also etc.
Uffn sonabendt nach Sanct Marx tage (27. April) anno 76 der
minderzahl wurden die drey bommeister vom rathe geheischet uSß
rathaus zu kommen, wen sie sassen nicht uff dem rathause, als ander
bommeister vor alder gesessen haben; sondem sie vorhegeten gleich-
• „nach Umte'* fehlt. » |,do" fehlt.
1476 ApriL dOl
woD das tal mit ihren schöppoi ab yor alder, aber atoo: wenn bom-
meister nnd schöppen nmb des tals gesdiefte sprachoi nnd eins wnr-
den, bdiagte das denen off dem rat^mse nidit, so sdiidiLtmi sie nach
den bonmieistem nnd sagten zu ihnen, der rath wolde, sie soltensalso
madien, das sie das den sehOppen sageten etc. Das gesdhadi den
aüsoy das war denne die nene rdbrmatio, die Hans Seile nnd die an-
dern anhnben. Uff den tagk sag^ der rathsmeister Hans Lanb , wie
das etzlidie knechte fenerwerck knifften nnd machten thenem kanfl^
das solte nicht sein ; aneh pfanwerdcte Heinrich Bhnne nnd wer nicht
n barger, er bette seinen schos nicht gegeben nnd sein redit nicht BL136'
gethan, dammb hielte in der rath yor keinen bmger. Daranff hatten
die bommeister geantwortet, es were ihnen nnwissentlich, das er nidit
ein bnrger were.
Ufih montagk (29. April) berichteten die bommeister die sdiOppen
des yorhiüdenSy das in yom rathe yorgehatten wardt yon Heinrich
Blomen. Do besandten die bommeister Caspar Becker nnd Heinrich
vom Hayne, so die seine frennde waren, nnd sagten inen, das sie ein
wissen danron betten yon Heinrich Blnmen, so bette der raüi das den
bommeistera yorgehalden nff don rathanse. Nnn sagten wir ihneai,
das sie danror gedechten, das sie nidit zn schaden damndw kernen.
Allmechtiger gott, diss war gar ein wnnderiidi dingk, Hans Waltt-
heim war zn Leiptzigk nnd magister Busse Blnme. Hans Walttheim
was der fi^rsten man geworden, und Peter yon MicheL Die försten
aJle drey hatten in und Peter yon Michel bdegen znWeymar, hertzogk
Wilhelm, hertzogk Ernst, hertzogk Albredit, sie mochten andi schrifte
an Aeia raA thnn, es half nicht Es wer den frommen lenten schwer-
lich, das sie lange zdt yon den ihren sein mnsten, wiewol sie betten
mocht herwider in die Stadt kommen, das werete inen nionandt, wen
wommb? Ni^nandt hatte sie heissen hinaus zihen, aber in den wun-
derlichen leofiten , do die yon innnngen nnd gemefaiheit mit den pfen-
nem gemeine so seltsam nmbgiengen nnd wolten die pfenner znkdner
reditlichen antwort oder entschnldignn^ nicht kommen lassen, sondern
mit dgner grosser gewalt sie yorümckten nnde zwnngen, yermntte ich
mich , es m(k^te Walttheim zoyoran weh thnn , das er so jemmerlich
ohne rediüich eriLcntnnss solte gennehrt werden; nnd dammb, meine
ich, das er dammb so hinanss zöge | zn seinen freunden, das er sein BL186^
gemnte ein wenig wider erfrischte, aber dammb nicht, das er anssen
wolde bleiben. Sondern die yon Innungen nnd gemeinheit uff dem rat-
hanse waren gar grimmich, do er weck was, und etzlicher meinte, sie
hetten sich des yor besorget, das er weck kommen möchte; betten sie
sich des yermutet, er solte die dingk yorurfrydet und auch yorburget
han. Und die dingk möchten so limtbar werden, und Walttiieym und
die andern mochten sich auch daryor besorgen und blieben so ausseui
ob das der liebe gott anders schi<^eu wolte. Diesdbigen, die dieser
dinge heber und lengher waren alle die zeit , was yor sdurift oder
sonst an sie langete yon den gebredien, das sie möchten in rüge
^2 Marcus Spittendorff.
kommen, dar frageteil sie wenig nach, wenn sie waren gleich hdh
matigk und sehr frevelig'. Den thnmherren za Magdeburg wardt ge-
schrieben von den forsten, sie selten die dingk in rüge brengen; die
thnmherren schickten die brieffe auch dem rathe. Dieselbigen briefie
möchten alsdan die achte von innungen und gemeinheit , die dis yor-
nemen angehoben und uff sich genommen hatten, lesen lassen nod
machten das also mit den thnmherren, das sie bey allen ihren ange-
hobenen vomemen bieben und woltens zu keinem handel kommen
lassen. Hans Hedrich, Hans Seile, Hans Laub, Peter Schaffkopf, Jacob
Weissack, Schlegel, Ludicke Pfanschmiedt, Lorentz Prel?ntz, die achte
waren dye haupt; der stadtschreyber Michel Marschalck was der ge-
ringste nicht. Heinrich von Ammendorff war heuptman zum Gybichen-
stein, der war ir oberster, und der machtes bey dem capittel nietch alte
ihren willen, Vincentius und der alte cantzler als woll. Wir armen
pfenner waren gantz von den allen vorlassen, gleicher weyse als die
Bl. 137 ^ kinder Israeli übergeben |i waren in Egipten, do sie der königk Pharao
alle töten wolde, und gott der allmechtige durch seine grundtlose milde
und guttige barmhertzigkeit sie scheinbarlich von den grausamen, an-
milden tyrannen erlösete. So hoffe ich, der allmechtige, barmhertzige
gott hat uns pfenner auch erlöset von dem bischofie zu Magdeburg,
genant hertzogk Johan von Beyern, der ein bischoff was zu Monster
gewest, der einen unmilden sinn zu uns armen pfennern mochte haben»
und gott der allmechtige in von dieser weldt zu seynen gnaden nam
und erlösete uns armen pfenner von dem jammer, dazu her uns bette
mocht brengen, als man nach seinem tode erfahr seinen willen. Kon
magk uns pfenner der allmechtige gott noch erlösen von allen nnsem
feinden, die da noch leben, wen wir seiner grundlosen barmhertzigkeit
des guttlich und wol zutrau'en, wen der allmechtige gott nie keinen
rechtfertigen underwegen hat gelassen, so hoffe ich, wir pfenner wer-
den auch noch zu rechte kommen etc.
Wisse, uff den sonabent vor unsers herren himmelfarts tage (18. Mai)
do wurden die drey bornmeister nffs rathans geheischet, und die vier
vorschleger waren auch da. Do hatten die vorschleger dem rathe müssen
berechen, und die bornmeister musten zuhören. Aber die bornmeister
meinten, es were nicht noth, das sie zuhören selten, die vorschleger
wysten wol, wie ihr eydt hielte; aber es half nicht, sie musten zuhören.
Do hatten sie vorschlagen, das wir gewunnen an einem wercke 3 schwertg.
über allen schlett. Do hatte Hans Laub gesprochen zu Gzyliax Ber-
walde und den andern vorschlegem, sie selten uns fortmehr 9 d. zo
verdienst geben an einem wercke und nicht mehr; wurden wir** dar-
auff reden, so solte er uns nicht mehr als 6 d. geben; wurden wir des
31. 137^ dann noch nicht lassen, so solte er uns nicht || mehr denn drey d. uffs
werck geben. Dorauff solte er gantze macht haben, wie ers mochte;
so wolten sie ihn vortedigen mit leybe und gutte etc.
Uff die mittwoche unsers herren himmelfart abendt (22. Mai) li^a
1476 Mai. 203
der biflchoff von Merseburg zwene wagen mit eimbeckiscken biere uff-
halden, die gölten gen Halle, und fürten das gen Merseburg. Der fuhr-
mann kam in die Stadt and sagte das dem rathsmeister Hans Laube
und Jacob Sehaffskopffe. So schickten sie die diener hienauss und
Hayne Leuder, der ein meister in der Moritzphar war, und Donatt
Teybecka, der zuvor das jhar meister gewest was zu S. Gerdrauten
pfarre, der was auch mit geschicket, und dieselbigen selten besehen, wur
die bierwagen angegriffen weren*. So kamen dieselbigen bey der nacht
wieder etc.
Uff den obgeschrieben tagk (22. Mai) waren die thumherren von
Magdeburg gen Gybichenstein kommen ihrer viere, und nicht die jeni-
gen, die vormals hier waren, sondern es waren andere, aber Vincentius
war gleichwol mit ihnen etc.
Der rathsmeister Hans Laub und etzliche mit ihme waren denselbigen
tagk uff die bürg geritten zu den thumherren und hatten ihnen das ge-
daget, das der bischoff von Merseburg die bierwagen so weck getrie-
ben hette, und meinten nachfolgen mit macht und wolten die wider
holen. Do mochten ihn die thumherren geantwortet han, sie konten
darauff nichts sagen, inen were vom capittel auch nichts befolen, wolden
sie es aber haben, sie woltens gerne an das capittel schreyben. So moch-
ten sie das dem capittel schreyben. Die thumherren hatten gesprochen
zu Hans Laube und den andern, sie betten eine werbungk von des
oapittels wegen an sie zu thun, wen sie das gethan und geworben
h^ten, so were ihnen nicht mehr zu thun befohlen etc.
II AUmechtiger gott, welch wunderlich dingk war diss! Die besteti- Bl. 188*
gnnge des neuen bischoffes, des jungen hertzogen von Sachsen, der ge-
koren war, verzogk sich lange. Etzliche sprachen, er were bestetiget,
etzliche meinten, der bapst Hess es nicht zu, er were zu Jungk, etzliche
sprachen, der von Mechelburg solte bischoff werden^; das were denne
etzlichen leuten sehr lieb in der Stadt gewesen. Aber wir pfenner hoff-
ten, das der gekome, der junge herre von Sachsen , bestetiget und ein
bischoff zu Mi^eburg bleiben solte ; denn wir hatten grossen trost und
Rauben zu ihme und zu allen herren von Sachsen, das sie gar ehrliche,
uffiichtige herren und fursten sind und niemandts gerne vorwaldigen,
sondern die ihren alle ie gerne zu rechter und rechtlicher antwort und
reden kommen lassen. Darumb war das unser grosse hoffnunge, das
wir pfenner auch noch zu vollkommener antwort kommen wurden, wen
der herre bestetiget wurde, darumb hatten wir gar gros verlangen ; aber
anser widertheil wolden uns armen pfenner zu rechter volkömlicher
1 Nach einer gütigenMittheilungdesHerm Geh. Archivraths Dr. Lisch in Schwerin
kann es sich nur um den Herzog Balthasar (1451-1507), den Bruder des re^erenden
Herzog Magnus, gehandelt hal^n, welcher 1471 zum Administrator von Hildesheim
postuliert war, 1474 Administrator des Bisthums Schwerin vrurde und 1477 zum
Bischof von Haiherstadt in Aussicht genommen ward. Rudi off, Meckl, G^eschichte
n. S. 806, 808, 822.
204 Marcus Spittend<»rff.
aniwort nicht kommen lassen und trackten uns jemmerlich. Doch ist
gott der aUmechtige mein grOsster trost und aller frommen getreuen
hertzen, wen er wU seine handt über uns beigen, so wirdt das wol
anders, ob gott wil. Deo laus et honor! Geschriben ußh Asoensioms
Domini (23. Mai) im 76. jhare.
Uffh freytagk nach Ascensionis Domini (24. Mai) im 76. jhare vor
mittage lantte man die rathsglocke, und der rath was uff dem ralhanse
mitsampt den meistern und besauten die 3 bommeister und sprachen
zu ihnen, sie solten mit den schöppen das talgericht bestellen, das die
BL 138^ neue bornmeister kiesen solten nach Inhalt der zettel, die sie in |t ge-
geben, nemlich den obersten bommeister unter den pfennem und einen
aus den Innungen und einen aus der gemeinheit. Das wolden sie auch
so haben, des weren die 4 vom tale, die bey ihnen im rathe sassen, so
mit ihn eins, denn sie musten wol; sie sagten, sie betten keine ent-
setznnge. Auch beschlossen sie dis, das innnngen und gemeinheit ver-
hott wurden, ein itzlicher zu seines meisters haus ; da solten diese din^
vorgegeben werden, das sie in den Innungen und gemeinheit etzliche
kysen solten und denen volmacht geben, ob die köre nach Inhalt der
Zettel so nicht geschege, wie maus mit derselbigen dan halten solle,
die der köhre zu thun haben etc.
Uff denselbigen freytagk (24. Mai) schickten die thumherren, die zum
Gybichensteyne waren, den gleitsman und seinen schreyber oder kuchen-
Schreiber, was er was, in die Stadt, und lies alle die besetzen und be-
kümmern, die unter dem bischoffe von Merseburg waren; auch was
sein kuchenschreyber in der Stadt gewest, der muste auch geloben in
die herberge; auch was der schloswagen von Lauchstede und hatte
ein fuder saltz geladen, der wardt auch bekümmert etc.
Des schultessen frone bekümmerte, und der schultes war nicht be-
stetiget noch eingeweyset durch die frirsten von Sachsen, das gerichte
war auch nicht ganghaftigk.
Uffn donnerstagk Ascensionis Domini (23. Mai) nach der vesper
waren die achte uff der bürg bey den vier thumherren, aber ich ver-
name nichts guttes, das uns pfennem zu heile solte konunen noch zur
zeit. Der liebe gott wolde das dennoch anders schicken , den die ca-
pittelherren lissen sich zu sehre mercken etc.
Uff denselbigen freytagk obgeschrieben (24. Mai) uff denabent umb 4
oder zwischen 5 kam hertzogk Erasts von Sachsen botte und brachte dem
rathe einen brieff, bommeistem und schOppen und den pfennem auch
Bl. 139^ II einen brieff, dem heuptman Heinrich von Ammendorff auch einen
brieff. Nun die bommeister waren von stundt uff das rathauss ge-
gangen und den rath gebeten, das sie in wolten erleuben, das sie die
pfenner zusammen möchten vorbotten , und in des forsten brieff, . der
inen zugeschickt were, möchte gelesen werden. Do hatte der raths-
meister Jacob Schaffkopff in nicht wollen erleuben, sondern sie solten
uff morgen sonabent wieder vor den rath kommen; wen der ander
ratbsmeister Bans Laub was uff die bürg geritten und gefaren mit
im JanL 205
Hans Seilen, Hedriche und dem stadtschreyber nnd hatten ihren briff
den herren vom capittel gezeiget. Nun uff den morgen gingen die
bommeister wider affs rathaus zwischen 8 und 9, aber sie mochten
anders nicht erlangen, den sie solten kysen nach laut der zettel, das
wolde der rath gehabt haben ; stunden die schöppen uff dem kirclüiofie
za Unser Lieben Frauen und warten der bommeister. Da sach ich
Marcus Spittendorff, das die bommeister vom rathause kamen und
giengen zu den schöppen auff den kirchofi; was sie da berichteten,
weis ich nicht Der greffe Niclas Podendorff gingk auch uff den
kirchoff, so gyngk ich Marcus Spittendorff' in mein haus. Von stundt
pfiffen die hausleute auff dem torm und hatten zuvor gesturmet, so
stehe ich in meinem fenster und sehe so kommen geritten herr Hein-
rich von Eynsiedell und Nickel Pflugk, der fursten reth^ von Sachsen,
nnd ritten vor dem rathause hin durch die schmeerstrasse in die
herberge etc.
Wisse uffii sonabendt (1. Juni), ehr die köhre geschach, gingen
die bommeister mitsampt den schöppen vor den rath und sageten in
von dem brieffe, der inen gesandt was; wolte es der rath ye haben,
bommeister zu kiesen nach laut der zettel, so musten sie das so thun,
denn sie || weren burger; wurde in aber etwas daramb under äugen Bl.lB9^
stehen, das sie sich auch vertedigten. Darauff hatte Hedrich geant-
wortet ja, das were billich, und die andem hatten do alle ja gesaget.
Do mochte inen der rath gesaget haben, das sie bommeister köhren
nach laute der zedel, die uns geantwortet were, da wir eingegangen
weren, auff das sie und nicht wir darzu vorder zu arge kommen dürf-
ten. Gott weis wol, wie wir pienner darin gingen in die zetel, wen
man mich noch in die themnitze setzte als vor und zwenge mich mit
gewalt als uff die zeit, wir musten wol darein gehen. Do gingen sie
ufi den kirchoff und damach in die banck und thaten die recht zu
der banck und giengen in die köhre, nemlich Heinrich Trackenstede,
Hans Gottschalck, Hans Seher, Bastian Granheyde etc. und koren neue
bommeister, Paul Wittemberge von den piennem, Johan Brantzen
auss der gemeinheit und einen holtzschuchmacher, genant Hacke, der
wonte in der kleinschmiden, aus den Innungen. So geschach die
köhre , so gieng es den von Innungen und gemeinheit nach alle ihren
willen, wie sie das haben wolten ; so muste das einen fortgangk haben,
ich sach, sie bieben auch darbey. Man sagte uns pfennem von grossem
tröste*, ich weis aber nicht, wen der konmien soU etc.
Uff nachmittagk waren die capittelherm Heinrich von Ammendorff
und Vincentius zu Nickell Pflugk und her Heinrich von Einsiedell
kommen in ihre herberge und waren eine gutte weyle bey ihnen. Uff
den abendt gingen etzliche des raths, Hans Laub, Hans Hedrich, Hans
Seile, Peter Schaff köpf, Vester Becker, der stadtschreyber Michel
Marschalck auch zu der fursten rathgeber; was das gewerb was, weis
ich nicht, «^sonder her omnes sprach, die rathgeber betten geworben
« M. S. >> mth. « trifte. ^ ,3ond«ni.'* vor ,,wiider'**
208 Marcus ^ttendorfi.
gnnnen, das das lehen seinem baten herr Eychharde, prediger zu
Unser Lieben Frauen, nmb gottes willen möchte gelyhen werden, so
er auch eines bnrgers söhn mit were, das wolte er nmb sie alle ver-
dienen. Die acht manne sprachen dammb und gaben eintrechtiglich
ihren willen und volwort darzn, das man das lehn herr Eycharde solte
Bl. 141 ^ leyhen || mnb gottes willen, man solte inanch besenden und das so volfiiren.
So begab sichs, das herr Eychart stund nff dem predigstole and
predigte, das er nicht kommen konte, so wardt das so verlassen, sie
wolten nachmittage wieder znsanmien kommen und herr Eycharde be-
senden nnd ihme das lehen leyhen. Ulf nachmittagk was der rath off
dem rathanse nnd Hans Seile auch, do hatte Hedrichs bmder erfahren
den beschliss, das sie das lehn herr Ejchardt wolten leyen; und er
ging* nffs rathaas zu seinem bmder and sagte deme, das der möchte
das fortbrengen ; so wardt das vorhindert, and kam eynfall, man solde
es herr Hedriche leyen , and die zwene, Hans Seile and Karle ^ moch.
ten von herr Eycharde tretten and woltens ihme nicht leyen. Und die
acht manne meinten and sprachen, Hans Seile hettes gebeten vor seinen
baten herr Eychardt, sie weren des auch so ein, man solde ime das
leyhen; der rath wolde das nicht, man solte es Hedriche leyhen, er bette
gros amb der Stadt willen gethan, and besandten die acht manne von
S. Ulriche afis rathaas za kommen and hatten viel leidens, die acht
manne wolten ihrer wort nicht wider kommen; sie trieben^ so viel mit
etzlichen, das man den acht mannen arlaab gab. Und Hans Seile and
Earll von Einhaasen antwortten ihre schlassel von sich den pfarhem
za S. Ulriche and wolten nicht mehr alterleate sein, darnach wolden
die beyde die schlassel wieder haben. Do sprachen etzliche pfarleate,
sie betten die schlassel von sich geantwortet, der weren mehr leate den
sie; do meinten die beyde and auch ander, die in beyfall thaten, sie
betten das in keinem zome gethan; so wurden in die schlassel wieder,
und machten, das sie beide alleine das lehn herr Hedriche legen, und
B1.142* herr || Eychardt muste nachbleiben, wiewol das bereit eintrechtigk be-
schlossen was, das man im^ das lehn umb gottes willen leyhen solte etc.
Uffh dinstagk in pfingsten (4. Juni) anno 76 do die vesper gesun-
gen, was der gantze rath uff dem rathause und besandten etzliche pfen.
ner, die pferde hatten, und baten, das dieselbigen in wolten leyen pferde
und knechte, rustigk in ihrem hämische, wen sie gewackt wurden, das
sie ußs rathaus kemen. Auch besandten sie die wagen hatten, dar
sassen fhsslente uff. Von stunde do der seger 6 schlüge, wurden die
thore alle zugeschlossen, und zu sieben Hess man wecken. Do fuhren
und ritten sie vor das rathaus, uff des segers 9 zogen sie aus in der
nacht und zogen aus zu dem steinthore nach Trote über den fort umb
Saltzemunde^, da hatten die trabanten imfelde gehalten, und die reysigen
• „gloff" faUt. b „de trieben" doppelt « In.
1 K. y. Einhaasen.
^ Dorf Trotha nMQich von Halle, SalzmOnde nordwestlich davon.
U16 Jörn. ^
möchten vorbas sein gezogen und kamen uff die mittwoche wider nmb
des segers 10 za mittage. Dem beaptmanne uff der barg was verbott-
Schaft, dar weren yiel hoffewerck* bey einander nach dem orte, so
möchte er sich besorgen, und zogen so hinaus, aber sie vemamen nie-
mandts.
Uff denselbigen pfingstdinstag (4. Juni), do die diener ufts rathaus rit-
ten, und Schlegell, der ein heuptman was, und die andern, die gebeten waren,
sammeten sich und solten weck reiten und fahren, da möchte Schlegel
der heuptmann mit Hans Schützen dem wepener sein uneins worden,
imd Schlegell mochte Hans Schützen uff dem rathause geschlagen haben ;
80 bleib Hans Schutze daheime und wolte mit Schlegel nicht über
feit reiten, wiewol sich Hans Schutze Schlegels entsatzt bette, wenn
er wolte es uff dem rathause nicht thnn. Worumb? Schlegel war mehr
nff die zeit gebort, U denn Hans Schutze, aber Hans Schutze war gar B1.142**
ein endtlicher, bederber, rüstiger und auch vorsichtiger hoffeman, denn
Schlegell, gleichwol geschach diss etc. Schlegell hatte Hans Schutze
kampferdigen** geschlagen mit einem hammer uff das heupt, das ihme das
blutt über die wangen geflossen was, darumb magk man merken, wie
es zugehet bisweylen mit gewaltigen leuten : uff dem rathause ist horch,
friede^; wer, das einer den andern uberhohmutiget oder schlecht, dem
solte es wol das heupt gelden, aber do es Schlegell that, dem ging es
vor gutt auss und trüge im keine busse, denn er was der jhenige einer,
die die pfenner umb handt haben konnden.
Uff sontagk Trinitatis (9. Juni) giengk Grösse Conen dochter zu
S. Kunigunden ^, und ein geselle, genant Scharffenstein, was ein edel,
man und ein diener zu Halle, ein schütze, der war mit der selben junck.
frauen wol bekant, der ritte der Jungfrauen nach oder yor, weis ich
nicht eygentlich; so sitzt die Jungfrau hinder im uffs pferdt und reiten
gen Gerbstedt^ in das closter und lassen sich zusammen geben, das es
niemandt wüste, weder die mutter noch Schwestern oder freunde der
junfer etc.
Uffh montagk nach Trinitatis (10. Juni) des morgens umb 7 waren
die pfenner zusammen in Pauli Wittembergers hause und sprachen umb
clas scbos, da geschach kein gespreche, denn irer war wenigk etc. Uff
denselben tagk umb 12 waren Innungen und gemeinheit auch bey ein-
ander, ein itelicher zu seines meisters hause, auch umb das schos, da
weiten sie uff einen hauffen zusammen, dieselbigen etc.
Vffn freytagk nach Corporis Christi (14. Juni) waren die von in-
* hoffenwerok. ^ ttC«mp" h. H. ^^htttzenf Cnmpen** m. H. Vgl. Oetohlcfittblätter
f. St. u. L. Magd. ym. 121.
i Diesen Frieden des Rathanses nehmen die Willküren mancher SUdte aus-
dracklich in Schutz, so z.B. die der Stadt Salze vom Jahre 1470 und 1589, vgl. Die
'Willküren der Stadt Salze von Winter in den Gcschichtsbl&ttem für St. imd L.
Magdeburg J. Ym. S. 116, 127.
3 Das dem deutschen Ritterorden gehörige Hospital mit der Kirche der hei-
ligen Conegnnde ist gemeint, Dr. I. 827£
s Das Jungfrauenkloster S. Johannis Baptistae.
Owifhlflhtiq. d. Pr. SMdMen XL 14
L
210 Marcus Spittendor£
nangen und gemeinheit bey einander alle uff dem rathaose aoff einem
hauffen, aber wir pfenner gehorten zu ihnen nicht.
Uff denselben freytagk waren die pfenner auch beysammen zu des
bommeisters Pauli Wittembergers hause; unser war aber wenigk, irer
waren viel zu Magdeburg zur ablas.
Ufin sonabent Yiti (15. Juni) hatte hertzogk Ernst von Sachsen
abermals einen mercklichen brieff geschriben an || den rath von wegen
BL 143* des irthumbs, das der bette mögen berugen, und auch von Hans Waltheime
und Peter yon Michell, seinen gehuldeten und getreuen, das die wol
ein sicher geleite solten gehabt haben, und der briefi war etwas stumpf
gewest in seinem laute, das die forsten von Sachsen nicht willigk waren
uff den rath etc.
Uff den montagk (17. Juni) beschickten der rath die achte , die
diesen irthumb hielten, und die andern dreissigk oder wie viel der
war, die ihn zu hülfe gegeben waren auss Innungen und gemeinheit;
was die beschlossen uff den brieff, weis ich nicht. Wir pfenner waren
gleich geachtet uff die zeit, als ob wir uns vorbusset betten, es waren
auch viel fromme leute in der stadt, die uns alles guttes gunten, denen
diese dingk sehr leidt waren, die durften nichts darzu sagen, sie
forchten sich, es möchte ihnen gehen, wie es uns pfennem giengk oder
gegangen was; denn die diese dingk trieben und vorhingen, die hatten
die unvomunftigen so sehre zu ihn gezogen und angehalten, das die
gantz ihrer unvomunft gebrauchten und beriffen die frommen leute,
die es gerne gutt betten gesehen, das sie gleich stille musten schwey-
gen und Hessens gehn, wie das wolte etc.
Uff die mittwoche post Viti (19. Juui) waren die pfenner aber zu
des bommeisters haus und sprachen umb das schos und gaben den
bommeistem diese antwort: wir wissen wol, der rath kan den schos
nicht emperen, sondern wen sich der rath in diesen stucken guttlichen*
beweiset, so wollen wir guttlich umb einen schos sprechen. Zum
ersten das bier und brott geregirt und gesatzt werde nach inhalde
der wilkihr, das das gemeine volck so sehre nicht beschweret werde
durch theuren kauf; das ander: die bierhem uff dem rathause, die
Bl. 143^ sollen kein gelt davon nemen, der rath oder || die kemmerer sollen
den auch nichts darvon geben, sondern sie sollen das umb des gemeinen
nutzes und besten willen thun; als die bommeister haben viel mehr
arbeit denn die birhem, und gebt denen nichts, darumb sol man den
bierherren auch nichts geben. Das dritte ist: die stadtknechte sollen
von den thoren bleyben, das ist vor langer zeit im besten vorgenom-
men, sondern so es mit denselbigen uff viel ausgeben leuft, so were
das unsere meinunge, das alle der schlett uff dem rathause nachbleibe,
und man^ niemandes nichts gebe weder holtz, haw oder geschencke, noch
nichts, sondern ein yderman, der gekoren wurde, da sesse umb gottes
willen , uff das ein gemeine gutt so viel desto bass zunemen möchte,
sondern umb den hämisch zu besehen und kom zu keuffen, das ist
wieder uns nicht etc.
* ,4attUob«n** ontentriobea. ^ nnuui" eingeschobeii.
1476 Jnoi— JnlL 811
Üflf den fireytagk nach Viti (21. Joni) waren wir pfenner aber
bey einander amb das schos, do sprachen die bommeister, sie betten
die stocke an den rath gebracht, da wolde sich der rath innen be-
weysen, wenn sie sessen ie bey ihren eyden, so wolden sie anch vleis
darbey thnn. Do wurden wir pfenner des so znfirieden und gaben das
nnsem bommeistem and dem rathe, sie nemensnff ihre eyde, und mech.
tigten sie eines geschosses, doch also: worden die meister was neoes off.
bringen, so solten die bornmeister aoch das wieder an ons bringen etc.
Die andern parten waren aoch alle bey einander, ein itsdicher m
seines meistere haoss etc.
In demselbigen jhare 76 nach pfingsten ond omb Viti (15. Joni)
bis^ Johannis^ was aber gros laoffen von viel yolcks, kleine ond gros,
ionckfraoen, fraoen ond manne aoss Francken, aos Döringen, ond
giengen zor Wilsenach ond giengen hier dorch Halle in langen reihen
ye zwey bey einander ond songen etc.
Wisse, gar mannich<ige rede gingen irre in der || zeit, ehe doc- BL144*
tor Weissenbach ond Moritzios Schenaw wider von Bom kamen mit
dem^ palliom: etzliche sprachen, der pabst wolde den jongen hertzogen
von Sachsen schlecht nicht bestetigen, denn er were zo jongk; etzliche
sprachen, er wurde bestetiget, der babst hette es hertzogk Albrechten
perschönlich zogesaget ond graff Waldemar ond doctor Weissenbach^
er wolde in bestetigen, ond mancherley rede, die mehr giengk. Son.
dem die barfossermönche mochten &8te schrifte kriegen yon Bome,
dorch weme oder welche weyse weis ich nicht; non etzliche, die mit
den barfossem zo schicken hatten , aoss der gemeinheit ond aos den
innongen, die erführen solches von den barfossem, das der jonge herre
von Sachsen, der gekoren was mit eintracht, das der nicht möchte
oder solde bestetiget werden. So was es, etzliche, nemlich die pfenner,
hatten grossen vorlangen ond hoffeten, er solde bestetiget weitlen, so
das onser Sachen alsden off andere ond bessere wege kommen möchten.
Wenn wir hoffiten gleich als die lieben altveter in der vorbörge der
hellen nach ihrer erlösonge, so hofften wir aoch nach friede ond nach
eintracht, denn wir pfenner waren gleich als verachte leote gehalten
von den obersten, die in der zeit ond off die zeit zo Halle regirten,
ond die sich der gewalt onderzogen etc.
Uff den sonabent nach Udalrici (6. Joli) verkondiget man das ge-
schoss vom rathaose, ond off den nachmittagk waren die achte off dem
rathaosse etc.
Uff die mittwoche nach Kyliani (10. Joli) off die siben fratres^, do
fest was zom Neoenwercke, onter der hohmesse, do man Agnos Dei
sanck, viel ein jonger oben von den bretem, die gepatronert* sindt im
kohre, denn der kohr noch die kirehe was nicht gewelwet, sondern
mit patronenbretem bekleidet, da viel der junge dorch ond viel sioh
todt II ond was einer kremerin söhn, die was eine wittwe, ond d^BLl44^
man hies YerekeU, weil er lebet etc. anno 76.
14*
212 Marci» ^ttendorft
Nidas Elöptzk war ein möllenvoigt zu Magdeburg in diesen ir-
ihamby als hier geschrieben ist, und er reit gen Magdeburg in sein
ampt ungefehrlich nmb Petri Pauli (29. Juni), und sein bruder bleib
hier und verhegte ihme sein pfanwerck, und seine hausfran mit ihren
kindem bieben auch hier in seinem hause und wartten ihrer namnge.
Der rath uff die zeit hieschen EJeptzk uffs rathaus, und hatte imHims
Laub, der rathsmeister, gesaget, sie wolden in nicht vor einen burger
haben, aber ELleptzk bekümmerte sich des nicht und reit gen Magde-
burg uff den möUenhoff und bleib gleichwol ein bui^r zu Halle.
Wisse, gar mancherley rede wurden gerett in diesem irthumb; wir
pfenner hofften, die stedte, mit den die von Halle im bunde sindt,
und sonderlich die von Magdeburg soiden gros bey uns thun, aber ich
vemam noch zur zeit nicht; ob das der liebe gott über uns vorhiengk,
weis ich nicht etc.
Uffh donnerstagk Jacobi (2ö. Juli) anno 76 zogen etzliche des
raths von Halle, nemlich Hans Laub, rathsmeister, Pauli Wittembergk,
bommeister, Vester Becker, der beckermeister , darzu Hans Hedrich
vom alden rathe, gen Helmstedt zu den ehrlichen stedten, da wurden
sie hin vortaget etc.
Uff S. Jacobi (25. Juli) zogen die capittelherren von Magdebuig,
herr Baltzer von Sliwen, herr Mattheus von Plotte, Yincentius zu hertzog
Ernste von Meyssen gen Dresen und kamen uff mittwoche nach Jacobi
(31. Juli) wider uff den Gybichensteyn und sagten warhaftigk zu et-
lichen, das der neue gekome herre zu Magdeburg, hertzogk Ernst, ein
bischoff were. Der heuptman Nickeil Pflugk hatte es dem rathe zu
Halle auch geschrieben und verkündiget kaume 2 oder 3 tage zuvor,
Bl. 145* II aber etzliche gleubten das nicht. Diese schrift hatte doctor Weissen,
bach geschrieben an hertzog Ernst von Sachsen, wie es umb die
confirmation was des neuen gekomen bischofs zu Magdeburg, des
jungen herren von Sachsen etc. : Durchleuchtigster, hochgebomer forste,
gnediger, lieber herre, mein unterthenige, gehorsame dienste sein euer
f. g. alzeit bereit. G. h. ich hette vorlangest euren gnaden gerne ge-
schrieben und zu erkennen gegeben gelegenheit, der postulation meines
g. h. hertzogen Ernsten, euer gnaden sons, belangende, so haben sich
die dinge bisher in einen solchen vorzugk geschickt, das ich euem
gnaden nichts beschlissiichs davon habe wüst zu schreyben ; itzunt aber
so das sterben zu Rom so mercklich hat uberhandt genommen, das
pabst und cardinal und das meiste teil , die dem hoffe zu Rom folgen,
von Rom weichen wolden, haben die mit mir enpfhel gehabt haben
und ich einen tagk zuvor erlanget, das der bapst dem capittel durch
einen brieff befielt die administration mit rathe und volwort des po-
stulaten, und das capittel nicht zu thun habe* ohne seine volwort und
rath der uberschreybungk seiner heyligkeit, durch^ einen briff an die manne
des stifte zu Magdeburg, das sie dem postulaten sollen pflicht und ge-
horsam thun, in aller masse als sie einem ertzbischoffe zu Magdeburg
Bchuldigk sein zu thun^ und ob er bereit <^ zum ertzbischoffe bestetiget
• haben. ^ »,diiroh*' fehlt. « vndt.
1476 August 213
•
were, desgleichen an nnsern herren, den römischen keyser, mit der
erzehlonge , wie er dem capittel und nnterthanen geschriben und be-
fohlen habe, inermanend, dem postolaten auch zn vorleyhen, also viel
im zustehe, dadurch friede gemacht und gerichte mögen gehalden wer^
den, darnach einen brieff an euer g., d^^ynne seine heyligkeit euem
gnaden den stift befilet, biss so lange er || durch bequeme weyse den BL145*^
postulaten dem stifte zu yorweser geben* konde. Schreybet auch dar-
nach dem postulaten : gnediger herr, wir haben in derselbigen Sachen
nicht mehr zu dieser zeit mögen erlangen ; bapst und cardinal yormei-
nen, wir haben zu dieser zeit erlanget, das wir Sicherheit haben, das
uns das stiitnymmer entwerden kan, mit erbietunge yiel gutternach-*^
wort, das wir^ dan euer gnaden weiter unterrichten wollen, so wir zu
eueren gnaden kommen etc. Gegeben zu Äquapendent^ am dinstage
Visitationis Mariae (2. Juli) under meynem insigill anno domini 1476
Johan Weissenbach, euer gnaden gehorsamer. An hertzogk Ernsten
von Sachsen etc. geschriben.
Vor Laurentzii (10. Aug.) was er Johannes Stöel, Walttheims prie-
ster, uff dem rathause yor den schosherren und wolte schos yon seines
Junckern wegen geben, so woltens die schosherren nicht yon im uff-
nemen, do hatte er sie ermanet, das sie des eindechtig weren, das er
inen den schos yon Hans Walttheims wegen bette gebotten , denn er
wolte das gar eigentlich beschreiben, zeit, stunde und stette etc. 76.
Dffn montagk nach Laurencii (12. August) rietten die yon Halle
gen Alsleben^. Da hatten sie die capittelherm hinyortaget, da moch-
ten des Stifts manne auch sein. Die capittelherren hatten begeret an
des Stifts graffen, mannen, auch an den yon Halle, das sie selten feindt
werden den jhenen, die das stieft raubeten und brenten. Sie hatten
audi gesaget, hertzogk Ernst und hertzogk Wilhelm wolden auch feynde
werden, sie wüsten auch anders nicht, marggraff Albrecht^ wurde es
mit den fhrsten halten. So hatten die yon Halle dem capittel zuge-
sagt, sie wolden feindt werden etc. Uff denselbigen tag^ riten die
yon Halle gen Berenburg uff die kalckgrube ^ gen die yon Magdebnig.
Do berichteten die yon Halle die yon Magdeburg, || das sie den capittel- bl 146*
• gegeben. *> naebt. « „wir"* fehlt
1 Aqoapendente (Acnla), Stadt im ehemaligen Kirchenstaate westüch von
Orneto.
3 Alsleben an der Saale.
> Markgraf Albrecht Achilles Ton Brandenburg.
* Wenn in YorEeiten die von Halle tageten oder Znsammeiikonften hielten,
Coofoederation machten oder mit den Bimd^enossen tractirtea, hielten sie diesen
modnm: mit denen von Leidig zn Grossen Engel, mit dem Bischöfe von Merse-
barg bei Anmiendorf an der Höhe, mit den Herrn zu Mansfeld zu Bennstedt, mit
denen von Aschersleben zn Besenstedt oder zn Alsleben, mit denen von Bfagdebnrg
bei Bemburg an der Steingmb^i oder Kalkroeen oder bei Walde (Waldau), mit
denen von 2^bBt zu Cöthen, mit denen zu Anhalt zu Wiske (Wieskau) am Fürte
(!), mit öeoea von Braunschweig zu Halberstadt oder zu Quedlinburg, mit denen
von d^ Naumburg zu Merseburg oder zu BöHtz. Kresse, Annalenl. BL 176*^
214 Marcus Spittendorft
herren zugesagt betten, das sie wolden feindt werden. Doranff hatten
die Yon Magdeburg geantwortet, ibnen were nocb vom capittel nicht
vorgehalden, ancb knnten sie so leicbtlich nicht feindt werden, denn
sie mnsten sich der lande faste nebren , dammb mosten sie das bas
beratben. Die von Halle hatten denen von Magdeburg darselbst zn
Bembnrg ancb zngesaget, als sie denn vormals zu Helmstette ihn
und andern stetten getban hatten, das sie den tagk zu Bremen uff
Bartbolomei (24. Aug.) mercklicb besuchen wolden. Aber ufin Arey-
tagk nach Assumptionis Mariae Virginis (16. Aug.) wurden die drey
rethe uffs ratbaus gebeischet vor mittage. Aber von denen vom tale,
von den beiden alten rethen, war niemandt, denn Hans Busse, Bastian
Grnnbeyde und ich Marcus Spittendorff% sonst die von innungen und
gemeinheit auss den alten rethen waren starck droben. Do berichte
uns Hans Laub der rathsmeister, als oben geschrieben stehet i, und
lesen der von Lubicke briff, der dan innebelt und vormante*' die von
Halle, das sie uff den abent Bartbolomei (23. Aug.) zu Bremen in der
herberge sein selten. Auch weiten die von Lubick niemants anders
haben, denn die im rathsstule sitzen, schrieben sie auch darbey mit
andern mercklicben werten^ etc. Dorauff berichte Hans Laub, so sich
diese rede nun begeben bette, das sie dem capittel zugesaget und auch
die feinde brieffe uff mittwoch vigilia Assumptionis Mariae Virginis
(14. August) gen Magdeburg gescbicket betten, so were der wegk gen
Bremen fehrlicb, denn dieselbigen beschediger des Stifts zu Magdeburg
und ihre freunde^ sindt an den enden umbbere, darumb könden die-
selbigen fitste boffewerck zusammen bringen und möchten inen so vor-
halden, darüber die Stadt in grossen schaden kommen möchte. Dar.
umb weren sie des ein und wolden ihre noth und auch entschuldigunge
an die von Magdeburg schreiben und die bitten und auch volle macht
geben, was sie mit den ehrlichen stedten vor das beste nemen wur-
Bl. 146^ den uff diesen || ort landes begangen (!) nach laut des reces, bynnen
Olssen begriffen^, oder wie sie das semptlich vor das beste kysen wur-
den, das wolden die von Halle gentzlicb ire vollmacht geben by sy
und mit in übersenden etc. Welten die von Magdeburg ein solcbs
nicht uffnemen, so weiten sie einen hotten schicken gen Braunschweick,
woldens die aber nicht annemen, so weiten sie ihre bottschaft gen
Bremen schriftlich thun, uff das sie in dem bunde bleiben möchten etc.
• S: ^ Tomumten«
^ Der Yer£Ei88er denkt schon an den eben erwähnten Besuch des Tages zu
Bremen.
2 Dieser Brief der Stadt Lübeck hat sich nicht vorgefunden.
8 Vgl. Chron. Magd, bei Meibom U. 368.
^ Sp. scheint sich auf das Bündnis zu beziehen, welches die St&dte Ooslar,
Magdeburg, Braunschweig, HaUe, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Ein-
beck, Hannover, Northeim und Helmstftdt am 26. Juni 1476 wider auf 10 J. ge»
schlössen hatten: Schmidt, ürkb. d. St. Göttingen ü. 309 und Forschungen
n. 248.
1476 Augast. 215
Hiemmb hüten die alten herrn auch ein gespreche in der vierherren
dömtze, so stnndt zu mercken, sie wolden den tagk abeschlagen. Wardt
wol gesagt, so zwischen Halle und Braonschweigk so grosse fehrlig-
keit nicht were,. das sich der ratb dahin fertigte bey die andern ehr-
lichen stedte, konden sie dan bequemlich nicht aber kommen, wes sie
dann mit den ehrlichen stedten sich voreiniget, das were unser wiUe
denn woU. Aber die ans innnngen und gemeinheit weiten nicht Aber
ich Marcus Spittendorff sagte ihnen das, ich hilts auch Hans Seilen
unde SchlegeU harte vor umb den willen, das sie zu Helmstedt und
auch zu Bemeburg^ den stedten ein solchs zugesagt hatten etc. Hans
Busse, Bastian Grunheyde, Marcus Spittendo^ waren uff dem rat-
hause etc.
Uffh sontagk (18. Aug.?) firue kam der hotte wieder von Magde-
burg und brachte dem rathe eine antwort wieder also: die von Mag-
deburg wolden der Ton Halle yolraacht nicht uffiiemen; worumb? Die
von Halle hatten den yon Magdeburg in voller macht zugesaget, den
tagk zu besuchen, das hatten die von Magdeburg von sich an die
ehrlichen stedte geschrieben. Uff denselbigen sontagk unter der messen
war der heimliche rath uff dem rathause und schickten die Stadt,
knechte umb, das sie selten die alten rethe uffs rathaus bitten, wen
der seger 11 schlüge. Man lautte die rathsglocke, als es elfe scblugk,
die alden rethe auss Innungen und gemeinheit waren starck droben,
II von den pfennem was einer, Bastian Grunheide genant Der von B1.147
Magdebuif; antwort wardt gelesen, darauff hatten sie gesprochen und
auch die sdten rethe, sie weiten schreyben an die von Braunschweigk.
Do was Hans Laub und Vester Becker konunen, die waren gewest
bey Heinriche von Ammendorffe zum Neuenwercke, der hatte ihnen ge-
saget, her bette seinen feindebrieff noch bey ime, auch weren die an-
dern feindebrieffe, auch der von Halle noch alle bey einander, und
keyuer aussgegangen. Darumb sprach Hans Laub, sie wolden den
tagk besuchen. So was Hans Seile und etzliche mit ihme des nicht
wol geneiget, doch wardt das Hans Laub mit dem rathe, den meistern
und bommeistem ein, sie wolden besuchen, und kohren darzu nach
alder gewonheit Paul Wittemberge, Vester Becker und den rathsmeister
Hans Laub.
Uff den montagk nachmittage (19. August?) giengen sie aber zu
rathause, do verwandelte sichs und weiten do den tagk nicht besuchen,
sie woltens vor an Innungen und gemeinheit bringen, und lissen die alle
vorbotten, ein itzlich teil zu seines meisters haus, das sie uff dinstagk
morgens umb 7 uff dem rathause selten sein mit ihren meistern uff
einem hauffen. Die pfenner wurden auch vorbott zu des bommeisters
Paul Wittembergers hanss, sie waren aldar. Do hüben die bommeister
an von des raths wegen, das wir mit ihnen selten gehen uffs rathauss,
do hatte wir pfenner die bommeister, das sie an den rath brechten.
1 Ueber diese Zusagen ist nichts näheres bekannt Vgl. tlbrigens S.214«
216 Marcos Spittendorft
es were von alders her gewönlich gewest, wen der rath was an die
pfenner zu bringen bette, das wnrde den bommeistem befohlen anza-
bringen, darch dieselbigen sagten sie dem rathe ihre antwort wieder,
und hatten, das sie uns auch darbey wolten hissen, das woiden wir
gerne nmb sie verdienen. Unsere bommeister trugen das an den rath
B1.147^ und II kamen kurtz wieder und sprachen ja, wir selten zu des bom>
meistens hause sprechen, unde schickten uns Hildebranden mit etzlich^
Schriften der von Lubick, Magdeburg und auch der von Halle, die denn
vormeldeten etzliche zusagungen und vorschreybuoge, die sie zusammen
gethan hatten, und darauff sie den tagk zu ßremen uff Bartholomei
(24. Aug.) besuchen selten, und dieselbigen schrifte uff dem rsUbana^
vor denen auss Innungen und gemeinheit gelesen wurden. So begertaa
die bommeister von des raths wegen, das wir pfenner in unser andftcht
und rathauch zu vorstehen wolten geben. Darauff antwortten wir also:
„lieber herr bommeister, hat der ersame rath was von sichgesa^od^
geschrieben in der Stadt besten, hoffen wir, sie wissen sidi wol darinne
zu halden^' etc. Hildebrandt las uns auch einen brieff, den hatte er
Baltzer von Schliwen geschrieben an Heinrich von Ammeodorff, wie
das doctor Weissenbach, bischoff zu Meissen, und er Moritz b'chenaw von
Bom kommen weren wider gen Leiptzigk zu dem postulaten und brechten
alles gutte* von unserm heyligen vater dem bapste.
Uff denselbigen dinstagk (20. August) umb 12 leutte man die grosse
glocke zu Unser Lieben Frauen und auch in andern kirchen und klö-
Stern und sungen „Te deum laudamus^' und „Alma redemptoris'S das
der neue gekome herre bestetiget was.
Uff die mittwoche (21. Aug.) frae ritten Vester Becker, der was ein
innungsmeister das mahl, und Schlegell, der ein gemeinheitmeister ge-
west was das jhar zuvor, und daselbst do er riett, was er uffgenommen
zu einem heysser, und was Herman Kotzen Stadtknecht gewest. Der-
selbige was ein freveler und unvomunftigk , her hatte auch weder die
gestalt, perschon oder vomunft zu redtligkeit, gleichwol sein mitkumpen
Hans Seile, Hans Laub und die darzn gehorten, mckten in auff und
BL148* zwar nicht umb endtligkeit oder erfahrenheit || willen, sondern mehr
umb vordriess willen. Die beyde besuchten den tagk zu Bremen gen
die ehrlichen stette, das dan durch Innungen unde gemeinheit in solcher
weise vorgenommen wardt oder durch ihre obersten der Stadt zu Halle
zu sonderlichen ehren, sie darbey zu erkennen etc. Hans Laub, der
rathsmeister, und der bommeister Paul Wittemberck solden sein gerietten
und Vester Becker nach alder gewonheit, sie waren darzu auch ge-
koren, aber die des Spiels uff die zeit zu thun hatten, die woiden nicht
etc; das andere steht woU zu mercken^.
* brachten alle gntt.
^ Noch eimnal kurz vor dem nahen Zusammensturz der alten Stadtherrlichkeit
erneuerte Halle hier zu Bremen sein Bündnis mit der Hanse: die Städte Ltlbeck,
Bremen, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar, Lüneburg, Stade, Buxtehude, Uelzen,
schlössen am Bartholomeostage eine F^inigiing auf 6 Jahr mit Magdeburg,
1476 September— October. 217
Uflf die mittwoohe nach Lamperti (18. September) käme Yester
Becker und Schlegell wieder vom tage von Bremen. Uffn sontagk
Manricii (22. September) im 76. jbar wardt gesaget, das der bischoff
von Meissen, der marscbalck Hogoltt von* Schlinitz^ waren gewest zu
Magdeburg bey dem capittel und auch bey dem rathe, and waren eins
woiden, das der neue erweite herre, hertzogk Ernst der junger von
Meissen, einreyten solte zu Magdeburg uffii montagk Simonis und Jude
(28. Oct.) etc.
Ufih donnerstagk post Mauricii (26.Sept.) zogen die von Halle gen Mag.
deburg zu dem capittel, giengk die rede, nemlich Jacob Schaffskopflf, raths-
meister, Pauli Wittembergk, bommeister, Nidas Tzscbelse, meyneydt-
meister, Hans Seile, HansHedrichs und Schlegell von den alten rethen
etc.^ Die von Magdeburg waren bey dem forsten, die von Halle obge-
schrieben waren bey etzlichen von Magdeburg gewesen im closter zu
den barfussem.
U£fn sontagk Michelis (29. Sept) kamen die von Halle wider von
Magdeburg etc.
U£Fh donnerstagk Burckardi (17. Oct.) waren die von Magdeburg
hier zu Blesius Holtzwirts hauss, do gingen zu ihnen Jacob Schi^skopff,
Paul Wittembergk, Niclas Tzschelse, Yester Becker, sie waren gar kurtz
bey einander. Die von Magdeburg ritten wider nach Leiptzigk zu dem
funten etc.
II Uffh freytagk nach Burckhardi (18. Oct) hatten die zweuebehre, BLli8^
die der rath uff die zeit hatte und auch etzliche haben weiten im rathe,
derselbigen hehre einer hatte ein medigen erwischet und hatte ihme
die haut von dem heupte gerissen und auch von dem backen umb das
äuge gebissen, das ime der balbierer 12 hefte thun muste, und was
Hans Forwercks tochter etc.^
* itait „Ton" — „undt**.
Braunschweig, Halle, Halberstadt, Ooelar, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck,
Hannover, Hameln, Northeim und Helmst&dt. Im Kriegsfiedle sollte Lübeck 20, Bre-
men 12, Hamburg 15, Rostock 8, Stralsund 10, Wismar 5, Lüneburg 12, Stade 4,
Buxtehude 2, Uelzen 2, — Magdeburg, Braunschweig, Halle je 12, Halberstadt 6,
HildeHhflim 8, Goslar 5, Göttingen 8, Stendal 8, Einbeck 6, Hannover 5, Hamehi 3,
Northeim 2, Helmstftdt 3 G^ewappnete stellen, und diese Zahlen sollten bei jeder
Vermehrung oder Verminderung zum Masstab dienen. Der Recess ist jedoch erst
am Abend Omnium Sanctonun (31. Oct) datiert Die hochdeutsche Urkunde be-
findet sich abschriftlidi unter den Beilagen der ^ittendorfifischen Chronik. Schmidt,
ürkb. der Stadt Göttingen H. 310. Forschungen H. 248.
1 Hugold Y. Schleinitz (1464 — 1487), Obermarschall des Herzogs Albrecht
von Sachsen, welcher später wahrscheinlich der Theilung wegen bei dem Herzoge
in Ungnade fiel; y. Langenn, Herz. Albrecht S. 146, 550.
2 Ein Bericht über den Einzug des postulirten Erzbischofs Ernst und die Feierlich-
keiten im Dome zu Magdeburg wird von Dreyhaupt I. 163£ mitgetheilt
' Zahme Wölfe und Bären wurden im Mittelalter häufig gehalten; vgl Sach-
senspiegel, Buch U. Art 62. Im Jahr 1465 hielt die Stadt auch mrsche im
Stadtgraben, einen derselben töteten in diesem Jahre Helfirich v. Mekow (?) und
Bans V. Ranchhaupt zu Hohenthnrm.
218 Marcos ^ttendorff.
Die von Magdeburg thaten als klage lente, sie vertragen sich mit
den* farsten and irem sone, dem neuen bischoffe, amb die buldonge
und amb ihre privilegia, and schickten ihre dingk gar vorsiehtiglich
und waren eins in ihrer Stadt anderlangk. Aber wir von Halle hasseten
und neideten uns, und einer verfolgete den andern ; fromme, nffrichtige»
ehrliche lente und wolhabende under den pfennem, die, bey den herren
und bey den stedten wol gehalten, weyse und wege wüsten zu all^i
gutten dingen, dieselbigen wurden vorachtet, Verstössen, vor nichte ge-
halten von geringen, armen, unentlichen leoten, das ist ein gros wunder.
Wie das ende noch werden will, das ist gotte bekant. Ich wolde da«
gerne geleben, wie die angehobnen diugk noch ein beschlisslich ende
nemen wollen etc.
Uffn sontagk nach Burckhardi (20. Oct.) wurden die drey rethe alle
uiFs rathaus gebeten, aber von denen vom tale was niemandt, der dar-
auff kam von den alten rethen , denn alleine Bastian Grunheide. Der
rathsmeister Hans Laub hatte bericht, das sie Heinriche von Anmaen.
dorff geschrieben und auch gebeten^ betten, das er wolte zu hertzogk
Ernste von Sachsen reyten und seine forstliche gnade bitten, nach deme
so der neue herre in das stieft wurde kommen, seiner gnaden söhn, so
beten die von Halle, das seine fürstliche gnade seine rethe gen Gybichen-
stein oder zum Neuenwercke, oder wo es seiner gnaden am bequemsten
were, dar schicken wolde, so wolde der rath darbey schicken uff das,
B1.149* II das man sich vor unterreden möchte, und auch das seine iurstliche
gnade sie bey alter freyheit, privilegia und alder gewonheit lassen
wolde, und solche rede etc.
Heinrich von Ammendorff war gewest, als ich gleube, zu Dresen,
da waren die fursten gewest. Aber er hatte nicht vor die fursten mögen
kommen, sondern ihme möchte zu verstehen sein worden, wie das hertzogk
Ernst gen Leiptzigk in den marckt ^ kommen wurde, da mochte Heinrich
uff seine goade warten. Zu Leiptzigk mochte Heinrich von Ammen-
dorff diese obgeschribene rede angebracht haben. Dorauff mochte
hertzogk Ernst diese antwort gegeben haben : er bette itzundt merckliche
geschefte, derhalben könte er seine rethe von ime nicht schicken, sondern
wen die huldunge geschehen were, so finde sichs noch wol, auch was
sie von möglichen privilegia und alter gewonheit betten, da- wolde sich
seine gnade doch wol gebührlich innen halten etc. Diese rede mochten
dem rathe alle gleich nicht wol behagen und mochten ein werden etc.
üSn montagk frue (21. Oct.) zogen sie nach Kalbe und fortan gen
Magdeburg zum capittel, — was sie mit denen daraus handelten? — ,
und kamen uff die mittwoche wieder.
Uffn donnerstagk nach Galli (17. Oct.) 76 vor mittage, do der rath
abegiengk, do bischen' die beyde rathsmeister und die in dem heimlichen
rathe waren, die bommeister zu ihn vor den tisch. Hub der raths-
* dem. ^ gbeten.
1 Der Michaelisnmrkt ist gemeint.
1476 October. 219
meister an : ^^er bommeister, sich begiebet itzondt ein nenes von den
euren, des solten wir ie wol vortragk haben'^ Der bommeister antwortet :
,,her rathsmeister , das höre ich nicht gerne, was ist es?'^ Der raths-
meister sprach: „die pfenner kenffen das holtz, wie man in das bentf
und machen theuren kauft nrab den willen, das das gutt felligk soll
werden nnd nicht yiel lanffen; || wurden sie sich nicht anders darinne B1.149^
halten, so wissen wir wol ratti daryor, wollen sie ihn an dem schwertg.
am wercke nicht gnngen lassen, so soll man in 1 oder 3 d. uSs werck
geben, darnach wisset euch zu richten etc.'' Diss hatte der bommeister
Wittembergk uffh freytagk den schöppen gesaget nach Galli (18. Oct.)
in seinem hause etc.
Uffh dinstagk post Undecim Millium Virginum (22. Oct.) vor mittage
waren drei rethe uff dem rathause. Umb 12 nach mittage waren wir pfenner
zu des bommeisters Wittembergers hause. Die aus Innungen und ge.
meinhelt waren auch zu ihres meisters huse eta Der bommeister
Wittembergk brachte an von des raths wegen, der rath hette die herren
vom capittel gebeten, das sie wol weiten thun, und auch der von Halle
kegen den fursten von Sachsen gedencken und auch an sie bringen, das
sie bey freyheit, gewonheit und alten herkommen und privilegia bleiben
möchten, als sie vor alder gewest weren. Darauff möchte inen das ca-
pittel gutten trost gegeben haben. Auch weiten die capittelherm mit
dem rathe von Halle vor die fursten zihen, das beschach aber nicht,
die thumherren kamen nicht.
Der bischoff von Meissen und der marschalck Hugoltt von Schlynitz
waren zu Magdeburg gewest bey dem capittel und gleube auch bey
dem rathe und wurden ein, das der neue herre uff Symonis und Judae
(28. Oct.) solte einreiten zu Magdeburg. Do mochten die thumherren
der von Halle gedacht haben, als oben geschrieben steht Dorauff
mochte der bischoff von Meyssen und der marschalck geantwortet hau,
sie hofften, die fursten weren so auffi*ichtigk, das sie niemande vor-
kurtzunge theten und einen iederman wol bey dem seinen Hessen. Nun
die von Halle schickten Niclas Tzelssen und (>ebhard Bychlynghe wieder
Zudem H capittel und betten gerne gesehen, das sie mit dem raihe weren B1150'^
gezogen vor die fursten. So mochte Heinrich von Ammendorff vor die
fursten sein gezogen von geheisse des capittels und auch umb bitte willen
des raths von Halle, der hatte die werbunge gethan, als oben ge-
schrieben und auch vor geschrieben stehet. Aber er hatte wenig mögen
erlangen. Do zogk der rath wider gen Magdeburg zu dem capittel
und wurden eins, das die capittelherm her schickten herr Moritz von
Schönaw und etc., die solten mit dem rathe vor die fursten. Do fragte
der bommeister, ob in, dem rathe, die vor die fursten zögen, was begegnen
oder vorgehalten wurde, oder wie das kommen möchte, was sie denne
thun solten, ob sie gantz vollemacht an uns haben solden, uff das sie
nicht hindersprache nemen dörflen, wen es were des raths schult nicht,
das dis so lange vorblieben were etc. nach solchem sinne. Wir pfenner
sprachen underlangk und wolten unserm bommeister ein antwort geben«
220 Marcos Spittendorff.
So was er weck gegangen nffs rathans nnd was mit dem rathe off die
barg gefiethren nnd sagte uns nichts. So wolten wir ancb den andern
bornmeistem keine antwort geben, dammb sie waren nicht pfenner;
sondern wurden wir wieder vorbott, so wolten wir den gerne sprechen.
Uffh freytagk vor Simonis and Jude (25. Oct) nahe am abende
kam hertzogk Emsts von Sachsen bette zu dem rathsmeister und hatte
mundtlich geworben, das der rath hertzoge Ernste von Sachsen herberge
bestellen selten uff c(entum) pferde.
Uffn sonabent vigilia Simonis et Jude (26. Oct) 76 kam hertzok
Ernst von Sachsen gen Halle umb 1 nach mittage woll mit c(entam)
pferden, und die hoffeleute waren alle schwartz gekleidet nnd waren
gantz rustigk mit panem und hamsche.
Uff denselbigen tagk umb des segers 3 kam hertzogk Wilhelm von
Sachsen, landtgraffe in Döringen, woll mit c(entum) pferden, alle
Bl. 150^ roth gekleidet, und waren || gantz rustigk mitt banem und gutten har-
nischeu.
Der neue herre und bischoff, hertzogk Emsts söhn von Sachsen,
der junge hertzogk Ernst läge uff dem Petersberge mit etzlichen herren,
die er bey im hatte.
Uffh sontagk (27. Oct.) frue , do der seger 4 schlüge ^ , liessen die
hem durch eine tronunete in der Stadt wecken, und zu funfen assen sie»
und zu Sechsen waren sie zu pferde und ritten wegk nach Kalbe, es
was noch finster.
Wisse, der rath von Halle, die do regierten, schickten sich nichts
von der Stadt wegen bey dem neuen herm und bey seinem yatter.
Sie wüsten wol, das er gekoren was und darnach bestetiget von un-
serm heyligen vatter, dem bapste; gleichwol zogen sie nicht zu ihm,
und was doch nicht ferne bis gen Dresen. Aber die von Magdeburg,
denen was der wegk nicht zu ferne, und machten ihnen einen gnedi-
gen herm. Sondem ich meyne , das der rath von Halle uff die zeit
meinten, sie wolden ihn doch wol zum freunde machen, das capittel
und Heinrich von Ammendorff, die seitens inen woll aussrichten mit
den forsten. Lieber gott, soll das capittel und Heinrich von Anunen-
dorff vor die von Haue rathen, das ist schwer!
Uff die mittwoche vor Simonis und Jude (23. Oct.) schickte der
rath von Halle noch zwene thumherren gen Leipzigk zu den fursten,
herr Moritzius Schönaw und noch einen , die selten ihn ihre Sachen
nach an die fursten brengen. Sie möchten aber wenig erlangen, son-
dem sie kamen wieder vIS den Gybichenstein uff sonabent vigilia Si-
^ Es ist hier wie an den andern ähnlichen Stellen die Rathsuhr gemeint,
welche wahrscheinlich auf dem Hothen Thurme hing. In Magdeburg Hess der Rath
im Jahr 1425 eine Uhr an dem Rathause anbringen , welche halbe Stimden und
Stunden und auch den neuen Mond anzeigte (Schöppenchronik in den Chron. d. d.
Städte 378). Der Rath von Halle liess 1508 einen „nawen seyger'' auf Unser Lie-
ben Frauen Thurm setzen, welcher 400 Gulden kostete. Die ,^uchstaben" waren
mit Schrauben angeheftet und von ungarischem Qolde vergoldet. Hall. Chron. iq
4er StadtMbL zu Magd. F. N. 85.
1476 October. 221
monis und Jade (26. Oct), desselbigen tages knrtz zuvor , ehe die
fiursten in die Stadt kamen. Do mochte Hans Lanb und Hans Hedrich
nff die borg zu ihnen fahren und hören , was sie geandt hatten yon
ihren wegen bey den forsten.
Jocuff Schsäfskopf, rathsmeister, Pauli Wittembergk% bommeister,
Nidas Tzschelsen, Vester Becker, meynheitsmeister, Oebhart Bychlingen»
der stadtschreyber Michel Marschalck, die ritten dem fursten entgegen
nach halbem wege zu Bragkdorff^ || und empfingen hertzogk Ernsten B1151*
yon Sachsen den eitern. Der danck mochte aber so hin sein. Dar-
nach ritten dieselbigen hertzogk Wilhelm von Sachsen auch entgegen
und empfingen in auch etc.
Dechant, eldeste und capittel zu Magdeburg, unsem gunstigen
willen zuvor! 2 Lieben getreuen, es wirdt der ehrwirdigste in gott
liochgebomer furste und herre, herr Ernst, postulat zu Magdeburg,
hertzogk zu Sachsen etc., unser gnediger, lieber herre ufh montagk
S. Simonis et Jude (28. Oct), doch nach gewonheit unsers Stifts stedte^
huldunge nemen und auch lehne thun. Begeren wir an euch allen und
einen itzlichen in Sonderheit mit gantzem vleisse, das yr, der rath, aus
euerm rathe zwene und yr von der gemeinheit auch zwene von euer
aller in gesambt und eines itzlichen in Sonderheit wegen uff den vor-
bemrten dinstagk nach Simonis und Jude zeitlichen vor mittage her
gen Magdeburg schicken wollet, mit gantzer und voller macht gefertiget,
und denselbigen vieren des einen offenen machtbriff, mit euer Stadt
insiegil vorsigelt, mitte geben nach laute und inhalde der ingelegten
copien, darnach gentzlichen gerichtet, dem genanten unsem gnedigen
herm postulaten huldunge und eyde zu thun, als unterthanen ihrem
rechten herren pflichtigk sein, unde euch des gehorsamlich unde auch
nicht anders halten. Daran thnt ir unsergantzemeynnngeund wollens
kegen euch in gutten erkennen, begeben zu Magdeburg am freytage
nach Michaelis (4. Oct) anno domini 1476.
Den ersamen, vorsichtigen burgemeistem , rathmannen und
gantzen gemeine der neuen Stadt Magdeburg, unsem lieben ge.
treuen.
Wyr burgemeister, rathmanne und burger gemeine, arm und reich,
der neuen Stadt Magdeburg bekennen offenbar mit diesem brieffe vor
nns, unser erben und nachkommen: nachdem die ehrwyrdigen herra,
dechant, eldeste und capittel || zu Magdeburg uns geschrieben und von bl151^
ans begeret haben, zwene von uns des raths und twene uth uns der
gemeine up dinstagk Simonis et Jude nechst kommende gen Magde-
burg zu habene, dem ehrenwyrdigsten, in gott irluchten, hochgebomen
fursten und hem, herren Emsten, postulaten to Magdeburg etc., hertzo-
• Wlrttenbeifk. ^ ttedten.
^ Brnckdorf bei Halle an der Strasse nach Leipzig.
^ Brief des Gapitels an den Rath der Neustadt Magdeburg nebst der Vorschrift
für die Antwort des letztem.
222 Marcus Spittendorff.
gen zn Sachsen etc., unserm gnedigen, lieven herren, holdnnge unde
eyde to dnnde, als nnterthanen ihrem rechten hem pflichtigk sein, dat
wy genanten borgemeister , rathmanne nnd barger gemeine der neuen
Stadt Magdeburg alle semptlich nnd unser jowelel^ in Sonderheit gantze
Yolmacht nnd gewalt gegeven hebben nnd gheyen ok in kraft dieses
brieffes den ersamen und vorsichtigen a. b. c. d., dem obgenanten
unsem gnedigen leven herm, herm Ernsten, postulaten to Magdeburg,
unde dem stiebte van der rede, burger gemein nnd ok ör sulvest p6^
schonen halven unde von eins jowelcken in Sonderheit wegen hnldunge«
p;elöJS[de unde eyde unsser jowelcks selben ^ tho don, des de nnderdanen
irem rechtem herren to lovende unde to schwerende von rechte schul-
digk unde pflichtigk sein, unde reden unde loven in kraft dieses sulven
breves sodanne gelöffde, huldunge und eyde dem genanten unsern
gnedigen, lieben herren postulaten unde dem stiebte to Magdebu^
als getreue manne nnd nnterthanen stedte und vaste tho holdende
tmwckliken unde ane geferde. Unde des tho erkunde hebbe wy unser
Stadt ingesigil vor uns, unsere erben und nachkömliche np disen breff
lathen drucken, de geschreven is nach Christi nnsers herren geburt
tusendt verhundert darnach im sess und seventigisten jar.
B1.152* II UfTn dinstagk nach Simonis und Jude (29. Oct.) 76 huldigten
die von Magdeburg in der alten Stadt, und auch was er in die neue
Stadt geritten und huldunge da empfangen, als vor alder gewonlich
was.
Uffn sonabendt nach Omnium Sanctorum (2. Nov.) zwischen 3 und
4 des segers kam unser gnediger herr und sein vater hertzogk Ernst
Zum Gybichenstein mit hertzogk Wilhelm von Döringen und seinen
rethen; sondern ihre hoffeleute ritten in die Stadt, da waren zwo
kuchen, eine in Kleptzks^ hoffe, die ander in Dracksteden hoffe, das
man die hoffeleute speisete. Der rath ritte den fursten entgegen biss
gen Trete oder ein wenigk vorbas, Jacob Schaffskopf, Paul Wittern-
bergk, Niclas Tzscheke, Vester Becker, Gebhardt Bychlingk und der
stadtschreyber und empfingen die fursten. Die capittelberren schickten
nach Hans Laube dem rathsmeister, dieweil die andern meynem herrn
entgegen ritten. So reit er alleine mit dem Stallknechte zu in uff die
bürg. Do hatten sie zu ime gesaget : „herr rathsmeister , mein gne-
diger herr neyget sich zu uns nnd kommet itznndt und hat huldunge
empfangen von denen von Magdeburg; darumb schickt euch mit den
euren , das ir uff morgen auch huldet^'. Do hatte Hans Laub geant-
wertet: „lieben herren, das wirdt uns gar kurtz beygebracht, meine
herm sindt im felde, wen sie komen, so wil ichs gerne an sie bringen'^.
Do der rath nun wider kam, do hatte Hans Laub das angebracht; so
hatten sie noch etzliche herren uff die bürg geschickt und seine gnade
lassen bitten, das sein fürstliche gnade uff morgen den rath bescheiden
wolde, welche zeit seine gnade wolde, so wolden sie gerne zu seinen
* Bolen. t> KloptBks,
1476 November. 223
gnaden kommen. So worden sie beschieden off denselbigen sonlagk
(3. Nov.?) nmb des segers achte. Nan umb 10 mochten sie wieder
kommen. Do lantte man || die rathsglocke, und die von innnngen und Bl. 152^
gemeinheit wurden alle zn haaffe verbott nfis rathans zn kommen.
Und unser bommeister Paul Wittembergk wardt des mit dem rathe
eins und lies uns ptenner auch alle uffs rathaus verboten , wiewol er
vruste, das sich das nicht so geburte. Wyr meinten, er solte unser
altherkommen behalten und vortedigen, so wolde er das mit willen
unbezwungen lassen fahren. Wir giengen aber alle uffs rathauss und
stunden do uff dem schranck. Damach über eine lange weyle käme
onser bommeister zu uns und die andem zwene. Do sprachen die
Schoppen faste harte mit ihm seines vomemens, das er that; er ent-
schuldigte sich fast mit dem rathe, die hettens wollen haben; meinten
wir, er solte solchs aber mit ihme nicht volworten. Do wolte er uns
die berichtunge dar thun ; meinten wir nein, uns geburte hie nicht zu
Sprechen. So meinte er, das wir in den hoff zu den andem giengen,
weiten wir aber zu voran nicht. So brachte er das, als ich gleobe,
zwir an den rath, das wir dar nicht sprechen weiten, so erleubeten
sie uns, das wir gingen in Bertram Quetz hofT, und da hilten wir
onser gespreche , das wir nahe bey dem rathause , uff das die dester
ehe eine antwort kriegen möchten. Diss wardt denen vorgehalten, die
uff die bürg waren geschickt vom rathe, und der war wol 10 oder
mehr, und dieselbigen hatten Hans Seber mitgenommen, und das was
mir gantz wundersam, worumb sie den mitnamen, sie waren im doch
sunst auch nicht allzu gunstigk.
Diss wardt ihnen vorgehalten von dem bischoffe von Meyssen
und dem marschalcke Hugoltt von Slynitz: ,4ieben freunde, unser gne-
diger herr der postulat hat sich hier zu euch geftiget und begeret die
huldunge von euch uff morgen'^ ||Darauff hatte der rath gesprochen BL153*
und geantwortet, huldunge zu thun unserm gnedigen herra, das wolden
sie gerne an die ihren bringen, sondern es were gar kurtz uff den
tagk zu thun ; auch hatten sie gesprochen, ihn were auch noth, vorhan-
delunge zu haben und vorschreibuoge von unserm gnedigen herm, das
wir auch bleiben möchten bey alten herkommen, freyheit, privilegia
und handtfesten, auch die erste lehn umbsonst\ Do hatten sie das
an die forsten gebracht, so wardt inen wider eine antwort: „was ir
habet von altem herkomen, gewonheit, freyheit und privilegia, dar
wil euch unser gnediger herr bey lassen und niemands vorkurtzung
thun".
Uff solche zusage haben wir pfenner auch gevolwortt, das wir hul-
digen weiten, denn die ftirsten waren so uffrichtigk, das sie sich wol
geburlich gen ein iedermann hilten. Es was auch zu merckcn, sie wei-
ten ihren willen auch haben; der rath hatte zeit und weyle gnungk,
das sie zu den fursten in ihren hoff weren geritten als die von Magde-
bui^. Aber sie waren so herlich, das sie des nicht thaten; sie meinten,
* In der Htüdiohrifk lat |,Tmb tonst" eij^üist.
224 Marcos Spittenclorft
magk sehen ; die fiirsten mosten thnn, was sie wolten, aber es üunit
sieh anders. Der rath wolde auch haben, das die pfenner alle vor das
rathaus selten kommen und treten bey die gemeinheit und da hnldonge
than, aber die vom tale wolden des nicht; aber die innnngen hatten
das abergeben und weiten bey die gemeinheit tretten. Der rath hatte
auch gemeint, sie weiten uns pfennem so viel gebott than, das wir
bey die gemeinheit tretten seiden , aber sie thersten uns nicht gebott
than und brachtens an der farsten rathgeber, und Hedrich hatte es an-
gebracht: es wer gewönlich gewest, das die holdange an vier end^
geschehe, das möchte onserm gnedigen herren mnhesam sein zu gehen;
wen seine gnade haben wolde , das die holdnnge uff eime hanffen ge-
schehe, und in selchen werten etc.
Bl.l53^ II Daranff wardt Hedriche nnd den andern eine antwort: nnser
gnediger herre weide die haldange anders nicht haben, wen als die
vor alter geschehen were etc. So holdeten die innnngen uff dem kirch-
heffe zu Unser Lieben Frauen und die pfenner zu S. Giertrauten im
köre. ^ Vor der huldunge batt Hans Seher unsem gnedigen herm von
der pfenner wegen, das uns seine fürstliche gnade weite lassen bey
altem herkommen, freyheit und gewonheit Darauff antwertte der mar-
schalck Hugeltt von Slynitz: „mein gnediger herr wil euch lassen bey
altem herkommen.'' Do rackten wir die finger uff und huldeten. Und
der rath alle mit einander kamen den herm nach und gingen in den
kor. Das ist nie mehr geherti Wir pfenner lissen sie stehen und
seh wegen stille, das sie sahen und horten, was wir redeten, oder wie
wir huldeten. Sie hatten eime itzlichen bey einer marck gebeten, das
sie alle zu den pfennem in die kirche gehen selten etc. De die forsten
und ihre rethe in den kehr kamen zu S. G^rdrauten zu den pfennem,
so wardt der kehr voll und gedrange; von stundt folget der rath von
Halle auch in den kehr, de es so getrange wardt. Sprach hertzogk
Wilhelm von Döringen: „thut die thure zu, ihrer ist gnungk rinne.''
So stundt der thalvoigt an der kohrthure und that doch nicht zu, wenn
die herren vom rathe und die meister drangen hinein. De rieff der
marschalck Hugeltt von Slynitz: „thut zu, ir ist genung hirinne!" So
lieff einer durch das volck, der hies Asmus SpOrer, als ich gleube, und
der schlüge die thur zu, wenn derselbige geselle kam mit deti herren«
Nicht langk darnach über etzUche tage wardt der thalvoigt uffs rat-
haus geheischet und beschuldiget, er bette die thure vor dem rathe
2fugeschlagen. Er sprach nein, er bette das nicht gethan, sondem
B1.154^ Spörer bette es gethan. || Es half nicht, er muste uff den tonn
gehen. Damach wardt vor in gebeten; es half nicht, er muste droben
1 Sp. erzählt die Vorgänge unvollständig und wird durch die bei Dr. I. 168 £
sich findende gleichzeitige Darstellung ergänzt Die Huldigung wurde am Montag
nach AUerheil^n (4. Nov.) geleistet, am folgenden Tage ertheilte der Bischof den
BAthmannen, Innungsmelstem und Bürgern das schriMche Versprechen, sie bei
ihren Hechten, Freiheiten und Gewohnheiten zu lassen und sie als seine lieben Un-
tersassen zu vertheidigen, Dr. I. 167.
1476 November. 225
sitzen. Doch wurden die gefraget, die vor in hatten, ob sie auch mit
dem Yoigte betten gesprochen; wer im befolen bette, den kohr vor
dem rathe zuzuschlagen. Die mochten haben geantwortet: „lieben herren,
ia wir haben mit im gereth, so berichte er uns so, es habe im niemandts
befolen, er hat die thure auch nicht zugeschlagen, sondern ein ander
hat das gethan, der wil das auch bekennen vor dem rathe oder wo er
soll/' Diese rede hülfen alles nicht, sondern ufin donnerstagk vor
Elisabett (14. Nov.) wardt ime tagk gegeben vom tonne uffs rathauss,
und wardt aber darumb beschuldiget, er solde sagen, wer ime befohlen
hette, die thur zuzuthun, das wolden sie von ihme wissen. Er ant-
wortte noch als vor, es hette im niemandt geheissen, er woldes auch
uff niemandts erdencken. Do möchten etzliche des raths haben ge-
sprochen, wiewol sie wüsten, wer die weren, die das hatten befolen,
man solte die thure zuthun, so solte er das doch sagen oder solte in
die dömtze gehen. So muste er auch darin gehen. Wisse, sie hatten
die drey rethe uff dem rathause one die pfenner, mit der willen thaten
sie das etc.
Mercke dis hiernach geschriben, wie sichs
nach der huldunge begeben hat.
Wisse, ufh montagk (4 Nov.), dodie huldunge geschehen was uff dem
rathause von dem rathe und von schöppen vom berge, do hatte der bischoff
von Meyssen und die thumherren den gantzen rath zu ihnen lassen
bitten auss der dömtzen uff dem rathause uff den schranck. Do hatte
der bischoff von Meyssen angehaben von unsers neuen hem des pos-
tnlaten und von hertzogk Willhellms und von herzogen Emsts wegen
geworben vor Hanse Walttheim, Peter von Michel und vor die || andern, Bl. 154**
die auss der stadt waren, das dieselbigen vom rathe sicher geleyte
haben möchten, zu den iluren handeln und wandeln, so viel in noth
were, nach solcher weyse mit mehr werten etc.
Der rath von Innungen und gemeinheit hatten darumb gesprochen
und geantwortet, sie betten niemandts heissen aus der Stadt zihen, sie
wereten auch nicht, das sie herein zögen. Doch ^ardt der stadtschrey.
ber Michell Marschalck und Vester Becker uff den abent uff die bürg
geschickt nach der huldunge mit einem sammet, der solte unsers neuen
Herren bruder^ zum geschencke, der was nicht mitte in der Stadt. Do
hatten die fursten dem marschalck Hngoltt von Slynitze vieleichte be.
fohlen, so hatte der marschalck alleine gerett mit den beyden vom
rathe geschicket und gesaget: „herr stattschreyber, meine gnedigen
herren haben uff heute lassen werben und bitten durch den bischoff
von Meyssen vor Hans von Walttheim und die andern; darane haben
sie nicht mögen erlangen, sondern ich bitte euch von meinen wegen
auch, so es die erste bitte ist, und so ir mich umb rath fragetet, dag
ich euch rathen solde, so wolde ich euch uff meine treue rathen, das ir
den fursten die bitte nicht vorsaget^. Diese rede hatte der Stadt-
iHerzogAlbi^chtTonS«chaenderJfingcre,geb. 17.Dec. 1464,istgemeljitÜr.l.]67.
CknUektiq. 4. Pr. HiBtiw XL 15
226 Marcos Spittendorft
schreyber an den rath getragen. Des andern tages kam Heinrich von
Ammendorff und Vincentios uffs rathans, und die drey reihe waren
droben ane die pfenner; die rietben faste off den nachmittagk. Da
kam der bischoff von Meyssen und Baltzer von Slywen, Heinrich von
Ammendorflf, Vincentios wieder nffs rathaus, die waren droben bis aiiff
den abendt. Ob der pfenner bestes da gereth ist worden Tor dem
biscboffe von Meyssen, das ist gott bekant. Do mochte es beschlossen
Bl. 155* II werden nmb geleyte, nnd das mochte an die forsten werden ge-
schrieben. Aber die dranssen waren, weiten an das geleite nicht, es
mochte ihnen nicht eben sein etc. So gingk die rede.
Ufiii freytag Ceciliae (22. Nov.) anno 76 waren die pfenner alle za-
sammen in Paid Wittembergers hause, das der rath so befolen hatte.
Berichte uns der bommeister, wie das etzUche des raths geschickt
waren vor onsem gnedigen herm den postalaten nff dinstag Elisabett
(19. NoY.) und hatten angebracht etzliche stocke und auch* nemlicbomb
die erste leben, das seine gnade den rath and ihre barger tbinnen nnd
hassen der Stadt mit ihren guttem wolde belyhen, das weiten sie mit
ihren dinsten allezeit williglich gerne verdienen etc. Unser gnediger
herr was nicht geneyget, die erste lehn umbsonst zu thnn, der bischoff
von Meyssen hatte auch gesaget, unser gnediger herr wolte nnbedranget
gcin. Doch wolde unser gnediger herr die sich gegen das stift, das
capittel und seiner gnaden vorfahren gehorsamlich betten gehalten,
wen die vor seine gnade wurden kommen, gnediglich halten mit der
leben; sondern die sich ungehorsamlich betten gehalden kegen das
capittel und seine vorfaren, der wolte seine gnade nicht belehen. Auch
hette man solch gelt vormals genommen von dem gemeinen gutte,
das wolte seine gnade so nicht haben, das der arme dem reichen sein
gntt solte in die leben schicken, das were gar unbillich ; unde solcher
rede waren faste darbey gesaget, wie man dem dinge ein mendüichen
umbhienge oder eine färbe anstriche mit andern werten etc. Ach lieber
gott, ich förchte, es magk alles uff uns armen vorlassen pfenner ge-
schehen und gemacht seyn ! ^ Der rath lies uns auch sagen durch die
bommeyster, sie weren noch nicht geneiget, das sie unserm gnedigen
Bl.l55^ herm was geben weiten umb die erste [flehen, wenn sie weiten ie
gerne das behalten, als sie das bey andern ertzbischoffen zu Magde-
burg gehalten betten; wolden die vom tale, Innungen und gemeinheit
des so mit dem rathe eins sein und auch zusage thun, ob da was an-
ders auss entstünde, das selten inen alle theU zusagen. Die pfenner
gaben ihren bommeistem ein wort, den rath zu bitten, das sie uffs
aller bequemlichste mit bitte unsem gnedigen herm ersuchten umb die
erste leben; denn wir betten ie die hofinunge, seine fürstliche gnade
wurde uns gnediglich unde mildiglich belehen mit der ersten leben,
als andere seiner gnaden vorfaren gethan betten. Were nun iemandts,
* doch«
1 Diese Verhandlunger finilAti idch noch außführlieher bei Dr. I. 167, 168.
U16 NoTembef. 227
der sieli angehoreamlich gehalten hette, ak oben geschrieben stehet, das
dieselbigen der rath wolte yorbietten gegen nnsem gnedigen herm, das
dieselben, wer die weren, möchten konunen zu uffricbtiger volkommener
antwort und zu rechte, das weiten wir gerne verdienen; nnd das der
rath sich des nicht anzogen als vor eine pflicht, nnd das sie seinen
fürstlichen gnaden ie nicht Jböten zu geben vor die erste leben, wir
besorgten, anser freybeit nnd priyilegia worden damit geschwechet
and gebrochen, sondern das sie off das aller glimpflich^ nnd bitt-
lichste suchten, wenn wir hofften, seine forstliche gnade wurde des in
wäre knnde kommen, das uns solche gnadelehn von alder so geschehen
were etc.
Diese antwort kam nffh sonabent vor Kattarina (23. Nov.) nffs
rathans an den rath durch die bommeister. So hatte der rath diese
antwort nicht wollen annehmen, sondern die pfenner selten alle vor
sie kommen und dan so eintrechtigk eine antwort sagen. Die von In-
nungen und gemeinheit waren alle uff dem rathause , die satztens bey
den rath und bey die, die sie zu ihn gezogen hatten in diesen leufilen.
Hans Seile und Hedrich waren auch kommen von den von Innungen
und gemeinheit und hatten gebeten , das die vom tale auch alle uffs
rathauss selten kommen zu denen von Innungen || und gemeinheit. Bl. 156^
Der rath befühl den bommeistem, das sie nffh montagk Kattarine
25. Nov.) die pfenner bey einander haben selten und änen sagen,
as sie nSn dinstagk mit den bommeistem alle uffs rathaus kommen
selten, ein itzlicher bey einer marck^. Wir hatten unsern bommeister
noch als vor, die antwort oben geschrieben, die wir ime befolen betten,
an den* rath zu bringen; das were unser wille und auchvleissige^ bitte
noch, es were vormals nicht gewönlich gewest, das wir aUe uff einen
hanffen selten gehen, so theten wir des auch noch nicht gerne. Wolte
es der rath aber ie gehabt haben, so beten wir guttlich, das sie 3 oder
4 tage die dinge guttlich berugen lissen, bis etzliche heim kemen vom
Schneberge^, den sie auch faste gutter in den bömen haben. Wil uns
der rath alsdan iehe haben, das sie uns und einen itzlicben heischen
lassen, so woln wir uns gerne gehorsamlioh halten. Der bommeister
Paul Wittembergk wolte diese antwort nicht uflhemen mit willen; wir
baten in aber, das er das noch also anbrechte uff den dinstagk nach
Kattharina (26. Nov.), und gingen unser wege etc.
• „den** fehlt. ^ vlelMO.
S
1 Eine hallische Mark — „dat sin veiften nye Grossen, dy dann nicht vullen
einen haluen Rynischen Gulden wert sin". Urk. des Erzbischofe Friedrich vom 14. Sept.
1461. Dr. n. 437. Für spätere Zeit gilt wol die andere Angabe Dr.'s 11. 432,
wonach die Mark «= 2 Sdiock 8 alte Groschen ist.
2 Die Entdeckung von Silberadem in den Bergwerken von Schneeberg im
sächsischen Erzgebirge scheint kurz vor das Jahr 1470 zu fallen, nach Fiat he:
Gesch. des Kurstaates Sachsen I. 421, „mn das Jahr 1471". Offenbar hatten sich
auch Bürger von HaUe an dem Betrieb und der Ausnutzung dieser Silbergftnge be-
theiligt
15*
228 Marens Spittendorff.
Unser bommeister brachte unser vom tale antwort und bitte uffii
dinstagk nach Katharinen (26. Nov.) noch eins an denrath; aber der rath
wolden des nicht offnemen, sondern die vier pfenner im rathe and der
eine bommeister mosten abetreten, und die andern alle worden eins,
sie wolden sich mit onserm gnedigen herm omb die erste lehn vor-
tragen, so das die von innongen ond gemeinheit belegen worden, und
was denen vom tale darzo geborte darzo zo geben, das solten sie doch
wol geben; die vier pfenner ond der bommeister mosten des gesprechs
eins mit ihnen sein. Do möchte der rath sagen zo den fonfen, sie
wolden sie aoch yorbitten als ire gehorsame borger gegen onsera gne.
digen herm, sondern die andern pfenner weiten sie halten lüs onge-
horsame borger etc.
B1.156^ II Uff die mittwoch nach Eattharinen tagk (27. Nov.) nachmittage
waren die 3 bommeister ond die schöppen des tals zosammen in des
bommeisters haose. Do mochten die bommeister die schöppen be-
richtet haben , wie es inen begegnet hette off dem rathaose , das der
rath spreche, die pfenner bilden sich als ongehorsame borger, das sie
nicht ofs rathaos wolden, als die von innongen ond gemeinheit etc.
Daromb betten die bommeister besorg, es möchte onser pfenner
bestes nicht sein, das wir nicht offs rathaos alle weiten kommen. Die
schöppen hatten geantwort den bommeistem, sie hofften, das sie sich
ond aoch die pfenner alle ye gehorsamlich gegen den rath betten ge-
halten ond weiten das aoch noch geme thon; denn sie alle betten
ihren bommeistem wort gegeben, an den rath zo bringen. Desselbigen
gestonden sie in noch ond beten sie, den rath noch zo bitten, die
dinge ofis aller glimpflichste ond bittlichste an onsern gnedigen herm
zo bringen, ond aoch das der rath eindechtigk were, das wir sie dorch
onser bommeister in solcher vleissigen bitte ersocbt betten. Wir pfen-
ner weiten dammb nicht onverbott offs rathaos kommen, wir lissen
ons wol bedoncken, das der rath off die zeit die ersten leben ane gift
nicht erlangen mochten an onserm gnedigen herm. Woromb? Vor der
holdonge, do sie wosten, das er bestetiget was, betten sie wol können
ond mögen in der forsten hoff reyten ond sich demotigen omb der
gantzen Stadt willen, als die von Magdeborg thaten, ond das were der
gantzen Stadt ond der borger gemeine gross glocke ond bestes ge-
wesen, sie wolden aber nicht aoss. So waren sie ons pfennem so
gram, das sie keinen zo ihn zögen, der etwas woste, ond daromb wei-
ten wir aoch non nicht geme offs rathaos, denn wir hatten onserm
gnedigen herm geholdet. Sie mosten non wol, wie seine gnade weite,
BL 157 * das hetten sie leichtlich vorwaret ; || daromb vorgaben sie die freyheit
der Stadt so mehr alleine, als das sie die pfenner mit darbey gebracht
hetten. Wenn machen sie es gott, so mögen wir ond onser nach-
kommen inen so vil desto bass danck sagen etc.
Ich bin gantz vorirret, in dieser Sachen zo schreyben, ich höre viel
sagen, das es den pfennem zo frommen sol kommen, ond das faste
merckliche schrifte geschehen von hertzogen Ernsten dem eitern von
1476—1477 December. 229
Sachsen an seinen söhn, unsern hern von Magdeburg, und auch an
den rath zu Halle vor die pfenner, die aussen sint, nemlieh Hans von
Walttheim, Peter von Michel und die andern alle, das man denen ein
sicher, ungefehrlich und ein unvorbunden geleite geben und ssuschreiben
solte etc.
Solche sage, die ich also höre, und auch von warhaftigen, frommen
lenten, der freue ich mich sehre und hoffe immer, morgen wirdt das
geschehen, oder uff die zeit werden sie kommen ; und so ich hoffe und
hoffe, so Yomeme ich nichts, das daraus wirdt, und das muss gar ein
wunderlich ding sein, darumb weis ich nicht, was ich gleuben oder
schreyben soU, ich werde gantz miströstig mehr zu glauben, sondern
gott yermagk alle dingk, wen er diese dingk andern oder wandeln
will, ist seiner göttlichen allmechtigkeit unvorborgen; aber die leben-
digen menschen, die diese werck getriben haben und noch treiben,
thun anders nicht, den als sie begunst haben etc. Geschrieben offn
sonnabent Thomae (21. Dec.) anno 76.
Uffin montagk nach Nativitatis Christi (30. Dec.) anno 1477 uf den
abendt waren der fursten von Sachsen hotten kommen von Magdeburg
hieher in die Stadt, und Heinrich von Ammendorff was des abents
spate uff dem rathause. Uff den morgen frue uff des heyligen Christus
abent (24. Dec.) lautte man die rathsglocke, und die Stadt was an
allen thoren und pforten zugeschlossen biss umb 9, || und man solte B1.157^
das gutt über den bomen schreyben nach alter gewonheit^. Die von
den dreyen rethen und die, von den Innungen und gemeinheit zu diesen
dingen zu rathen gekoren, waren alle uff dem rathause. So horte ich
sagen, das mein herre von Magdeburg an den rath geschickt oder ge-
schrieben hatte, das seine gnade Hans Walttheim, Peter von MicheU
und die andern alle, die da aussen waren von den pfennem, geleyte
sicher und frölich, leibes und guttes, im stifte zu Magdeburg, in der
Stadt zu Halle bey ihre gutter zu - und abezuzihen etc.
Ich horte auch sagen, das geleyte solte auch halten: unschedtlich
den gefengknuss und gelöbden und auch sich bey niemande zu bewer.
ben weder bey herm, fursten noch stedten. Ist das so, so ist das ein
schwerlich geleite etc.
Uffh sonabent der unschuldigen kindtlein tagk (28. Dec) vor
mittage anno 77 vorlegte man das thalgutt auff dem rathause. Dar-
bey was geschickt von meines herren wegen von Magdeburg der probst
zu dem Neuenwercke ^ und der heuptman von Gybichenstein, Heinrich von
1 Im ersten Bande der Eresse^schen Annalen S. 190^ findet sich die Notiz:
„Item uf den heiligen Christabend des Morgens sammlen sich Bommeister und
Schdppen in der Kirche zu Sante Gertruden und gehen über den Deutschen Born
und Schreiben das Gut''.
« Erasmus Bernardi (Bernd, Berndiss) f l^Ö- Preyhaupt I. 704, 714.
Ludewig, KeU. Man. V. S. 185 ff. 193 ff.
280 Marcus SpittendoHt
Ainmendor£f. Ein solche ist nie mehr geschehen yonaalS} das m6in
herre von Magdeburg die aasswendigen bey das vorlegen der guUer
schicken solte, wenn es ist ehe der Stadt freyheit zu nahe gewest,
aber nun wird das anders.
Uffn sontagk nechst nach der nnschaldigen kindlein tagk (29. Dec.)
des morgens omb 7 kam der bommeister vom. Deutschen Borne Pauli
Wittembergk zu Unser Lieben Frauen uff das bruderkohr gegangen zu
dem rathsmeister Jacob Schafskopf, deme antworte er ein register nfi
arx^ modus; und ich meine, das es das register was yon den bornen,
wie man das jähr gezogen, und wie viel man von woehen zu wochen
gegeben, und auch was es gegolten hat Pauli Wittembergk gingk von
B1.158* ime wider wegk, so was der stadtknecht Blesius || von stundt da, den
schickte Jocuff Schaffskopff von stundt nach dem marschalcke, der käme.
Do gab im Schaffskopff das register; und meine, das er das uff die bnrg
Heinriche von Ammendorffe bringen muste etc.
Ach lieber gott, wie jemmerlich kompt die arme Stadt von ihr^
freyheit! Dis geschach under der ersten sanckmesse nach dem evan-
geUo vor der stilmesse etc.
Anno 77 uffh sontagk zu abendt nach Nativitatis Christi (29. Dec.)
gingk man wider zum bomen. Do namen die von Innungen und ge-
meinheit uff dem rathause, und die diese dingk des irthumbs mit Um
trieben, vor, das man wider des abents, als vor alder was gewest,
underbussen solde; wenn sie berumbten sich, die pfannen^ solten noch
eins so viel bei ihrer regierunge lauffen, als vor bey den pfennem ge-
schehen were. Das befandt sich aber das 76. jhar nicht; wenn die
pfannen*^ im Deutzschen Born lieffen<^ nicht, wenn 3 d. mehr, und das
viertel im Gut^har lieff auch weniger, denn das jhar zuvor, sondern die
Meteritz und Hackenbom** lieffenmehr. So meinten sie nach, das jähr wi-
der anzuheben über uns pfennem in grosser hertigkeit ohne barmhert-
zigkeit. Das ist hier zumercken, siewolden, das gutt solte viel lauffeu;
wenn die ersten fünf tage, die man wider anhübe zu sieden, do war
es gantz grimmig kalt Da kam auch wenigk holtz, der sehne was
gros, der wyndt verwehte die bahne; die armen bauer kunten nicht
ausskommen, sondern die nahe herbey wonten, der kam wenigk mit
holtze und gaben das schock holtz die woche 9 d., auch zu 8V9 d*
Und die sole wardt versdilagen uff 8^/2 d. Mercke, wie das mischte zu-
gehen: könde ein pfenner mit 8 schock holtz ein werck aussbrengen
in solcher kelde, und solde den zober sole so bezahlen? Bechne seinen
gewin etc. Das stucke saltz galt 6 grosse g., das waren 4 stucke 1 r. fl.
B1.158^ I Die andern fünf tage kam noch wenigk holtz und galt noch 9 d., auch
noch hinüber, und was grimmich kalt. So musten etzliche, die es möch-
ten versucht haben, wol 9 schock holtz zu einem wercke haben, so
* mrr? Mp? ^ pfenner. ° pfenner. ^ Ueff. « Hacken.
1 Vgl. weiter unten S.;.249. Die Worte haben sich einer sichem Dentong ent-
zogen, vgl. das Wortverzeichnis.
1477 December. 231
das die armen pfenner grossen schaden namen am sieden. Do hiesehe
der bornmeister die scböppen und den greffen und sazten^ das stncke
saltz nff 7 grosse groschen. Dis geschach nff mittwoche nach Triam
Begnm (8. Jan.). Wiewol das stuck saltz nff 7 grosse groschen wardt
gesazt^, gleichwol hatten die armen pfenner keinen gewin. Worumb?
Das feaerwerck was zu teaer, und die vorschleger schlugen der sole
nicht abe.
* Mgten. ^ gwagt.
1477 Januar.
Vi
ififh donnerstagk post Triam Regnm (9. Jan.) anno 77 gingk ich
in mein koth and versachte , wie viel schock holtzes za eime wercke
haben moste. Mit 7 schock holtz brachte ich ein werck anss; aber es
war gar dörre holtz, es hatte auch lange im kothe gelegen, das es nicht
frostich oder schneich was. Der wircker gingk aach za mahle redtlich
dar mit ambe za dem wercke, wen ich sach eygentlich za. Ich meine
aber vorwar, nachdem ich sehe, als sie pflegen ander die pfanne zu
werfen, nnd wenn er sanst vom hanffen nimpt, das man im nicht zu-
sihet and abezalt nnd anch nicht so eygentlich daraaff mercknnge hat,
er hette ie za dem wenigsten V2 schock holtzes mehr vorbrant. Daramb
magsta mercken: das holtz man äff der gassen kenfft, wiewol dastreage
ist, so ist es doch fi-ostich and etzlich sehne darander, des mas man
mehr za einem wercke haben , wen das treage aach ist and doch etz-
liche zeit im kothe gelegen ist; aber das noch grane ist, des mass er
faste mehr haben. Das schock holtz galt 9 d. oder einen grossen g.,
das weren 24 schock schookholtz vor 1 r. fl. Ein baaer mit 4pferden
Iaht solches holtz 34 schock, aach 36, aach 40, aach wol 43 schock, dar-
BL159'' nach II es kam, äff and abe. Dieselbe woche wart das stocke saltz off
7 grosse g. gesatzt, 1 schock werck mit stroh galt 16 r. fl., aoch 17 fl.
Der r. fl. galt 24 grosse g., aoch 23^/2 etc.
Uffh dinstagk Agneten (21. Jan.) anno 77 vor mittage waren die
30 oder 50 manne, wie viel der was, die die aoss innongen ond ge-
meinheit offgerockt ond gemacht hatten in dem irthomb, den sie mit
den pfennem angehaben hatten, off dem rathaose, ond die zwene an*
derbommeister ober dem Deotzschen Borne, Lorentz Öltzsche ond Peter
Hannersott, waren aoch offs rathaoss geheischet. Die beyde worden ge-
scholdiget, als die rede hemiden was, das sie offs gott nicht so viel
betten gegeben, als sie doch wol betten mögen geben. Woromb das
sie das gethan betten etc.
Darzo mochten die beyde haben geantwortet: „wir haben onser
obersten, was ans die befeien, darnach richten wir ans". Die vom
tale hatten mossen abetretten, die off dem rathaose sassen; so mosten
die beyde bommeister off dem rathaose bleyben ond solten sich be-
dencken ond ihnen antwort sagen, ob in das iemandt befohlen hette
etc., das sie wenigk offs gott solten geben etc., sie sochten mancher,
ley wege.
Vffn sonabent Gonversionis Paoli (2ö. Jao.) Vormittage waren die
zwene onderbommeister aber off dem rathaose. So mochte in aber-
mals vorgehalten sein, das sie wenigk offs gott betten gegeben, ond
die pfannen im Deotzschen Bornen betten wenigk gelaoffen, ond der
1477 Januar. 283
zober sole hette viel geloffen, wie das zagienge, oder ap ihn das von
iemande befohlen were etc.
Darauff moehten;8ie geantwortet han, als vor, dinstagk Agneten (21 . Jan.),
geantwortet was: „auch lieben herren, nach der nenen regiemnge, so
man des abents nicht hat zum bomen gegangen, sondern nff den mor-
gen, könt ir wol mercken, das man so viel nffs gut nicht hat mögen
geben; || aach haben nns nnser obersten befohlen, wen wir zugehen Bl. 159^
sollen, nach dem haben wir nns gerichtet etc.''
Die obersten bommeister antwortten also: „lieben herm, wir hal-
ten die versiegelte zettel, die ihr uns gegeben habt, nnd darnach wir
regieren sollen, das ir auch ernstlich von nns so haben wollet etc.''
Lieber gott, sie betten so gerne gesehen, das sie das gntt höher, dan
wir znvome gethan haben , betten mögen brengen , vergebes ihn der
allmechtige gott etc.! Dieselbigen nnderbommeister beyde hatten
mnssen verbergen, was sie der rath zu beschuldigen hette, das sie dar-
zn solten antworten oder sich wider zu stellen in vier wochen.
U£fh dinstag nach Conversionis Pauli (28. Jan.) wardt der bom-
Bchreyber auch uffs rathaus gebeten und doch gebott darbey gethan,
und mnste seine register mittebringen, die er von den bomen hatte,
und noch einmahl rechen dem rathsmeister Hans Laube und den an-
dern auss innungen und gemeinheit, die dar zuhörten, wie viel sole
aus den bomen gezogen were, und wie viel die pfannen gelauffen
betten, und wie das der zober sole viel hette geloffen und die pfannen
im Deutzschen Bome^ wenigk, und der rede und fragen mochten fast
geschehen sein. Der bomschreyber hatte auch nach einmahl gerechent
nnd die register droben gelassen etc.
Uffh sonabent vor fassnachten (15. Febr.) anno 77 vor mittage
hatte der heuptman von Leiptzigk Nickeil Pfiugk seinen knecht und
auch schrifte hier an den rath geschicket und Hans Waltheims und
der andern alle, die da aussen waren, ihre geschos mitgebracht und
das uffs rathaus in die dömtze vor sie mit einander und uff den tisch
gelegt, und sie darbey berichtet hatte, was ime befolen was etc.
Der rath und die meister mochten lange gespreche dammb- haben
gehalten und hatten der frommen leute geschos nicht wolt nemen, son-
dern der das brachte, dem hatte es der rath wieder gethan, so hatte
der offenbar || den sack mit dem gelde getragen auss der dömtzen vom bi. 160*
rathause, das viel leute das gesehen hatten etc. Er hatte auch eine
antwort gefedert, im wardt aber keine ^, sondem sie wolden eine ant-
wort schicken bey ihren boten etc.
Uffh sonabendt Cathedra Petri (22. Febr.) anno 77 wardt der rath
gekoren und verkündiget nach der neuen weyse, so der schmidt Hans
Seile und<^ seine mitkumpen das jähr zuvome vomamen zu kiesen i.
* ffBenigk*' Mugeitilohen , Ton neuerer Hand ,}Bome*' flbergeeehrleben ; „wenigk" ergftnzt.
*» keines. « rff.
1 Senatas Hallensis 1477: Hans v. Hedersen und Carl y.Einhnsen raths-
meistere. Nickel Katzsch, Steffen Urbach (?), Simon Leekao, Caspar Möller, Hans
284 Marcus Spittoidorfll
Sondern in dieser köhre namen sie den bommeister Paul Wittembeif k
mit zu in* onde kohren im namen gottes neuerathleote, nemlidi Kiclas
EatZy Hans Kirsteni Baltzer Moritz , Otto Wagaw von den pfeDoem;
aber sie namen keinen rathsmeister unter den pfennem, als es vor alter
gewest waS| sondern der Seile brach das im ersten, so mercke ich wol,
die andern wollen seiner spöre nachfolgen, so lange es gott yorhenget
über uns armen pfenner. Wenn mich bekümmert nicht mehr, denn das
sie vier kemmerer setzten auss denen von Innungen und gemeinheit
und keinen pfenner. Ob sie nun nicht wollen, das kein pfenner wissen
sol, was oder wie man das macht uff dem rathause mit allen dingen,
oder wie das eine weyse hat, ist mir verborgen; sondern frembde ge-
dancken und bekummemnss machte es viel. Wer diese dingk uff gott
setzte, der thete am besten. Ich hoffe, gott der alhnechtige hat der
seinen noch nie vorgessen, wiewol er sie in grosse noth unde bekam-
memuss zu zelten kommen lest. Aber wen sie an seine gutte und
barmhertzigkeit gedencken und ihn anruffen und sich erkennen, als
sie gegen gott gross und mannichfalt gesundiget haben, so kompt er
und erlöset die seinen, als er erlösete die kinder Isndiel von dem
bosshaftigen , grimmigen könige Pharaone. So hoffe ich, gott wirdt
diese dingk auch mittein etc. Deo laus et honor etc.!
B1.160* Ufifh donnerstagk post Invocavit (27. Febr.) anno 77 vor || mittage
wardt der schultess Hans Poplitz eingeweyset in den Rohlandt^ durch
Heinrich von Ammendorff, heuptman zum Gybichenstein, von befehlunge
und zulassunge der forsten von Sachsen ein jhar langk allso in der
weise : wurden sich die fursten von Sachsen und die capittelhem indes
vortragen umb die gerichte, so bleib es darbey; geschehe des aber
nicht, so solte der schultesse des gerichts furder auch nicht zu thun haben.
Die woche Invocavit (23. Febr.— 1. März), ufih sontagk und mon-
tagk Reminiscere (2. und 3. März) in der fasten gefiel zumahl grosser
sehne, und was mechtigk kalt und ein harter schwerer winter, als des
yemandt dencken könde, als ich uff die zeit hörte sagen. Arme lente
liden grosse noth von kelde und mit dem viehe zu ftittem; das volck
vorfutterte das futter, das sie nicht mehr hatten, der winter stundt zu
lange etc.
U£fh freytagk nach Reminiscere (7. März) schreib mein herre von
Magdeburg, der postulat, einen brieff an die bommeister, schöppen
und an die pfenner gemein, so weiten sie den brieff nicht offenen
• im.
Kirs.ten, Heinrich Ruele, OttoWogaw, GloriusWuntzsch, Moritz von Gubin(?), Burck-
hart Ruedel. D Peter Schaff kopff, Jurge Seile, JacoffKloss, Peter Mefier, Clans Cantz-
mann, Hans Nytner, Peter Petzsch, Gurt Zwentzig, Hans Bantzsch, Hans OswiJt,
Ambrodus Kram, Andres yom Ende, Hans Berger, Jacoff Fochs, Burekart Fnst,
Mag ist ri fontium: Claus Polgke, Gunter Wagau, Burckhar(t) Schuler.
^ Dr. n. 464, 465, 471 ff. Im Jahr 1479 wurde Hans Poplitz ge£EUigen genommen
ipr. I. 175). Vor 1341 stand der Roland auf einem „Berge neben dem Bathause^';
in diesem letztgenannten Jahre ist er auf den Markt neben den rothen Thurm (?!)
gesetzt worden. Dr. IL 506.
1477 März. 285
hinder den pfeanern, und wolten die pfenner doch auch nicht zosamen
verboten lassen nach alter, gatter, löblicher gewonheitt, als ander born-
meister vor ywerlde gethan haben; wenn diese bommeister und Schop-
pen besorgten sich, es möchte in nicht zum besten gedeutet werden.
Und liessen den bommeister Paul Wittemberger ein solches an den
rath brengen and sie fragen, wer es wider sie nicht, so wolden sie
die pfenner zusammen heischen und ihnen den brieff offenen and
lassen lesen. Aber äff das mahl erlangeten sie wenigk, als ich yer-
nam. So bleib der brieff also legene. Anno 77.
Uffn sontagk .Ocali (9. März) anno 77 zogen die von Halle gen
Zerbst^ zam tage. Da wurden sie zu geheischt durch meinen herren
Yon Magdeburg, den postulaten ; da was der rathsmeister Hedderschen»
Paal Wittembergk, bommeister, Peter Schaffskopf, darzu || Hans Seile BLiar^
ond Nidas Tzelse. Uffh sonabent vor Letare (15. März) kamen sie
wieder, der rath von Magdeburg waren auch dagewest, starck etc.
HßitEogk Ernst von Sachsen und der marggraffe hatten den tagk da
beramet mit den holtzlendem s, die das stift zu Magdeburg fast be-
schedigten etc.
Uffii donnerstagk nach Letare (20. März) wurden die drey rethe
ofis rathaus gebeten und geheischt; aber die pfenner die zu den
rethen auch gehorten und gleich voreydt waren , die wurden nicht ge-
heischt. Und die pfenner, die uff die zeit im rathe sassen und dem
rathe ge^hworen hatten, und auch der bommeister, die musten abe-
tretten. Und die andem anss den von Innungen und gemeinheit, die
hinaoff wurden gebeten und nicht bey eyden sassen uff die zeit, die
rithen. leb furchte leyder, der rath, den sie beschlossen, der gingk
über uns armen pfenner.
Lieber gott, Jhesus Christus, wil dich eins solchen nicht erbarmen,
so sei dirs doch ie geklagt, denn ich sehe und mercke, das wir ar-
men pfenner gantz und gar verlassen sein von den irdischen menschen,
die da macht haben und das spiel auch mitte getrieben haben, wen
dieselbigen stoppen* und weren unser alle gleiche erbittunge! Zu recht-
lichem erkentnisse wil man uns pfenner nicht lassen kommen, diese
angehabene dingk wil man öffentlich vor die leute nicht lassen kommen
zu grundlichem und rechtlichem handel ; sondern vor den and mit denen
die dieser dinge anheber, handthaber, schutzer und vortedinger sindt'
vor den willen die von innungen und gemeinheit die Sachen wol han'
dein. Das möchte und magk uns armen pfennem zu schwer kommen^
doch müssen wir dulden, so lange es gott der herre ändert, ich
* iteppen.
I Vielleicht derselbe Tag, welcher von Heinrich v. Melierstadt in seinem Berichte
yom 24. Juli 1477 an die Herzöge von Sachsen genannt ivdrd, auf welchem es sidi
auch um einen Vergleich zwischen den Herzögen und dem Bischöfe von Halberstadt
gehandelt hat, QnedL Urkb. 548.
3 Vgl Seite 73. Es sind jedenfidls die schon vom Erzbischof Johannes be-
kriegten Feinde des Erzstifts g^neint, Ghron. Mb^. bei Meibom IL 868.
236 Marcos Spittendorffl
mercke, es wil anders nicht sein ; sondern ich freue mich des im höchsten,
Bl.161^ II daswirpfenner ans allezeit und auch noch Iiaben erboten, was uns im
rechte zuerkant wirdt, eime yedermann zu thun. Das wir vor&llen
möchten sein, das wollen wir williglich thun; aber gott sey gelobet, un.
ser widertheil, die fliegen das recht Das freue ich mich, das ihre vor-
nemen so gethan sein, das die nicht vor recht kommen sollen.
Im namen gottes, wir pfenner wollen unser heil und getrauen uff
gott den herren setzen; also tliaten die kinder von Israeli, do sie der
ungetreue, böse königk Pharao alle wolde fangen und töten. Gott er-
löste sie scheinbarlich. Deo laus etc.!
Ufifh sonnabent vor Judica (22. März) gingk der Deutsche Born
auss, und man hatte gerade 3 Wochen kalt gelegen i, und die hallbuben
k-amen uff den marckt ihrer 10 oder 12 und hatten einen saltzkorb
an einer Stangen und giengen unter die becker, so gaben inen die
becker gemeiniglich 1 pabr semmein oder 1 krengel in den korb;
und giengen auch uff den heringk- und vischmarckt^, so wardt ihnen
gleichwol faste gegeben, etc.
Wisse, hier giengen faste viel rede irre in der halle unter dem ge.
meinen volcke, in der Stadt wider und fort: man solde die bomen nicht
mehr lassen ausslauffen, sondern wen sie ausslauffen wollen, so solte
man sole zihen. Aber uff dissmal, als oben geschrieben stehet, ufiii son-
abendt vor Judica (22. März), wiewol der bom ausslieff, wolde sichs gleichwol
nicht finden, als etzliche meinten, man solte sole zihen. Worumb? Da
waren noch wol achtzigk oder neuntzigk hundert saltz im thale oder
mehr, und kamen keine saltzgeste nicht, die das weck farten. Auch
war das saltz teuer, ein stucke galt 14 scbwertg. , da kuntens die fuhr,
leute nicht uff genissen; auch waren die wege gantz böse, die wasser
131. 162^ wuchsen, das sich niemandt gerne auss- || machte. Da man das saltK
nun neher bette gesatzt, so betten die gemeinen pfenner gar viel mur
sen vorliesen, denn das holtz hatten sie teuer, und die sole wardt hoch
verschlagen, denn sie wolden, das gutt solte viel lauffen. Des werden
wir armen pfenner gewar, auch wirdt maus noch wol bas gewar werden
1 In Kr 6886*8 Amuden Bd.I. 269^ wird d6r Gesang ,,d6r HaUknechte, wann sie
Kaltlager haben^, mitgetheilt. Es war das Marienlied:
Eine magd ist weise und schone,
Gott üdiret den höchsten preis,
Und wer ihr dienet mit vleisse,
Von kunsten machet sie ihn weis —
Vgl. Des Knaben Wunderhorn, bearb. v. W. Birlinger u. W. Crecelius I.
37«: 513ff.
^ Der Fischmarkt konmit auch in Eintragungen der Schöppenbücher im 15.
Jahrh. vor. So hatte Paul Hedersleben Rechte an einer Bude am dem Fischmarkte
„an dem steynenen gebele*' gelegen. Im 16. Jahrh. habe ich ihn nicht oft en^ihnt
gefunden. Aus der obigen Stelle scheint hervorzugehen, dass er in der N&he des
Marktes, möglicherweise im jetzigen nordwestlichen Theile zu suchen ist Hentze Koch
hatte hinter der Gertrudenkirche einen Hof und bewohnte auch ein Haus am Fisch-
markte: wenn diese beiden Besitzungen identisch sind, würde unsere Vermuthung
wahrscheinlich w^ " ~ * '^DpenbuchBd.IV.34^117^ Vgl. weiter unten BL 215 ^
1477 Man. 287
in der stadt, wer eine weyle leben soll Ich lasse mich bedtincken in
meinem sinne , verschlage man die sole, das die armen pfenner anch
einen zeitlichen gewin darvon haben* möchten and sich darbey etwas
gebessem, das solte dem rathe noch der gantzen gemeine nichts abe-
tragen; sondern wirt in der gewin so genaae gestackt, das sie kaame
das liebe brot ^darane haben, was sie danne einem andern aach za
gewin geben, das wirdt nicht fiel sein. Woramb? Wer wenigk hat,
der kan nicht viel einem andern geben, das wirdt sich noch wol ler-
nen äff eine lengere^ zeit.
Uff die mittwoch nach Jadica (26. März) waren die pfenner alle
bey einander in Paal Wittembergers banse, doch gleichwol mochten etz-
liche nicht da sein, sondern die meisten waren da. Unsers gnedigen
herm von Magdeburg brieff wart ans da gelesen, der afin freytagk
nach Reminiscere (7. März) dem bommeister geantwortet wardt In
dem brieffe hiesch nnser gnediger herr von Magdeburg zu tage uffn
donnerstag nach Misericordias Domini (24. April) gemeiniglich und einen
itzlichen besondem zum Neuenwercke mit mehrem inhalde etc. Den
von Innungen und gemeinheit, die waren uffdas mahl anch beysanunen,
denen mochten des raths brieffe auch gelesen werden, denen der tagk
auch also zugeschrieben was. So mochten die auss Innungen und ge-
meinheit auss ihnen etzliche kiesen zu dem handel etc. Wir pfenner
gemeine sprachen zu den bommeistem : nach deme so uns unser gnediger
herr von Magdeburg durch seiner gnaden brieffe || heischet indem han- B1.162^
del, so wir den allesampt zum Neuenwercke wurden gehen, das uns auch
das vom ^ rathe ungefehrUch sein möchte. Wir sagten, das Hans Kluge,
Cosmus Quetz, Heinrich Brackstede, Clauss von Jhene auch bey uns
konmien möchten, und so ein gemein geruchte gienge, das Hans von
Walttheim, magister Busse Blume und die andern, die aus der Stadt
sindt, selten geleitet sein; auch zu dem tage zu kommen; ob wir nun
mit denselbigen bynnen oder bussen der Stadt reden oder sprechen
wurden, das uns das auch ungefehrlich sein möchte. Darauff sprachen
die bommeister <^, sie wolden das gerne an den rath bringen und uff
freytagk im hofie des bornmeisters den schöppen eine antwort wider sagen.
Valten Zaten und Sander Meynhardt becklagten sich vor allen, wie
der bommeister Paul Wittembergk sie beide von zwen gereuten ge-
bracht, und er dieselbigen zu ihm genommen hette in beyden zu schaden
etc. Wittembergk fragte aber nicht viel damach, als ich marckte, son-
dern eines kleinen hons, da was im nicht gros umb etc.
Uffn sontagk post Judica (30. März) weiten die meister uff dem
rathause ie habeu; die bommeister und schöppen des talgerichts mit.
sampt dem greffen selten das saltz neher setzen, denn das saltz galt
viel uff das mahl, die fuhrleute künden nicht zukommen. Aber die
von Innungen und gemeinheit weiten, das gutt solte viel lauffen. So
war das holtz den winter mechtigk teuer, dammb weiten dieselbigen,
die sole solde viel gelden, und darumb muste man das stucke saltz uff
* t^baben" fehlt. *> y^lengere** flbergeechrleben, „andere" untentrichen. « Tonn. ^ folgt
,,ielblfen'', aber nntentrlclieii.
ddS Marcus Spittendorft.
7 grosse g. setzen. Und so sie nun yernamen, das die {ahrleate ai&
sen blieben, so wolden sie von stnndt, man solte das saltz feilen. Be-
treffe es aber etzliche aoss Innungen nnd gemeinheit so als die armen
131. 163* pfenner, || ich weis farwar, sie ilten und lobeten sie nicht.
Aber die bommeister wolten die pfenner so hoch nicht beschedigen
und sprachen mit den schöppen und wurden eins und«gaben dem ratbe
etzlichen und meistern antwort, sie betten ihre eyde zum tale getiian,
so betten die pfenner teure sohle und auch teuer holtz und betten noch
viel saltzeSy darumb könden sie ihre eyde nicht yerwaren, das sie das
saltz bey solchem kauffe der sole neher könden setzen, bis das tenre
saltz erst alle were. Darauff hatten die meister gemeinet, sie woldens
setzen. Antwortten die schöppen, sie lissens geschehen, sie betten be-
reit mehr verloren den das etc. Ich vemame aber gleichwol nicht, das
sich die meister underwunden betten, das sie das saltz gesatzt betten,
sie lissens gleichwol 1 etc.
Uffh sonabent in den ostem (12. April) ist der talvoigt vor meine
thure kommen und hat mir gesaget, ich solle das stucke saltz nicht
teurer denn vor 6 g. geben; das weren 4 stuck vor 1 r. fl. Anno 77.
Uff die mittwoche nach dem sontage Quasi modo geniti (16. April)
gingk der Teutzsche Borne auss. Uffa sontagk Misericordias (20. April)
buste man wider under in der halle zwey tagewerck und versotten
die sole , die fasse waren gemeinglich voll , und wüsten mit der sole
nicht* wurhin; darumb muste man die sole aussieden, wiewol ein teil
pfenner , die nicht allzeit sole gnungk hatten zu vorsieden , viel rede
machten, als sie dan zwar allewege gethan haben, und möchten auch
vieleichte sagen, man wolde sie verderben und gunten inen nicht
guttes. Der bommeister Wittembergk mochte darumb auch besandt
sein worden uffs rathaus umb das aassieden, hatte er das gleichwol
vorantwortet. Auch hatten etzliche im rath*e selber zuvor gesaget, das
das beste were, das man die fass versöte, uff das man die sole zu
fasse nemen könte etc.
131.168^ II Uff die mittwoche nach Misericordias Domini (23. April) und in
die Georgii (23. April) uff den abendt gingk man * wider zum bomen
3 tage und gab uffs virtel im Deutzschen Borne 50 zober, und der
zober sole galt^l grossen g,, das waren 24 zober sole vor 1 r. fl., das
schock holtz wardt gekaufft vor 6 d. Mercke, welch gar arm dingk
das pfanwerck werden will, nun gott der herre schick es zum besten etc.
Uffa donnerstagk nach Misericordias Domini (24 April) was ein
tagk zum Neuenwercke, den hatte mein herr von Magdeburg dahin
berampt^, und die pfenner wurden alle darzu geheischet, auch die
ausswendigk uff die zeit waren, nemlich Hans Walttheim, Peter Muchell,
• „nicht" fohlt.
1 Der Postulat hatte das Schreiben Sonnabend oder Donnerstag vor Judica
an den Kath * '^m Thale gelangen lassen. Hall. Chron. zu Wernigerode
Bl. 285 *.
1477 April m
magister Bni»e Blnme , Heinrich Blmne, Karle Draokenstedt, Pauli
Meinliartt, Jorge Eoptzk. Waltttieim bractite mit Uime doctor Eber-
haoBen, doctor Thomas Lamb^ und noch einen doctor des von Stal-
wercks und auch einen, der wol reden kante und sass unter hertzo^
Wilhelm^; er hatte auch sonsten bnrger von Leiptzigk mit ime. Mein
herr yon Magdeburg hatte auch bey ime thumherren, graff Waldemar
von Anhaldt, graffe Brun von Quei^rtt; so warn auch der heuptman
Von Freyburgk und, als ieh gleube, einer von Witzleben s, die hatte
hertzogk WiUielm geschickt. Aber aus dem handel ward nichts^. Hans
Wdttheim mit den pfennem, [die mit ihme auss der Stadt waren, die
worden geheischet zum ersten vor meinen herm, und die doetores na-
men sie mit inen; aber da was nichts auss worden % und schieden
ane ende. Sondern Walttheim hatte sich erbotten uff hertzogen Ernst,
hertzogk Wilhelm und hertzogk Albrechten zu billichen, wes sie sich
* ans werden.
1 Die Familie Lam findet sidi in jener Zeit in Magdeburg, HaUe und Leh>zig.
Auch Dr. Thomas Lam wird Leipzig angehören , wo im Jahr 1467 Theodor Lam,
decretorum Dr., aus Magdeburg gebürtig, das Bectorat der Universit&t bekleidete.
VgL weiter unten Bl. 238^; Dr. II. 488.
2 Landgraf Wilhelm von Thüringen.
s JedenMs der Bath des Landgrafen Wilhelm von Thüringen, Heinrich v.
Witzleben auf Wendelstein, Sohn Friedrichs v. W. Derselbe hatte den Landgrafen
Wilhelm 1461 auf seiner Wall&hrt nach Jerusalem begleitet, wurde später Hof-
meister desselben und ersdieint 1485 als Verweser zu Weimar und von 1486 an
als Amtmann zu Sangerhausen. Er nahm auch an den Zügen des Herzogs Albredit
nach den Niederlanden Theil und starb im J. 1491. G.A. v. Witz leben u. H. A.
V. Witz leben, Gesch. der Familie von Witz leben Bd. H. S. 61ff. Janicke,
QuedL Urkb. S. 581, 584, 585.
^ Die hallische Chronik in Wernigerode erz&hlt nftheres von diesem Tage im Klo-
ster Neuwerk, welcher am andern Donnerstag nach der Osterwoche (24. April) abge-
halten wurde, und zu welchem all^ Pfänner, auch die ins freiwillige Exil gegange-
nen (7 Personen) mit ihren „Doctoren" und der Bath erschienen. Der Zwedc dieser
Verhandlung war, eine Vereinbarung über die den P&nnem vorgeworfenen Ver-
gehen zu treffen. AUein derselbe wurde nicht erreidit, wie es auch Sp. angibt, ob-
wol er den Grund der Vereitelung verschweigt. £r war nach dieser Chronik fol-
gender: Die vom thale . . hotten ore sache im hertzogk £mste und uff hertzogk
Wilhelme. Do wurden unsers gnedigen herm rethe unwilligk und sprachen: „dar
Salden sies nummermehre hin brengen, das unser gnediger herre vorpflicht were,
über sein gutt zu erkennen in andern landen, und stunden uff . . und ^jngen dai^
von: tdso hatte der tagk ein ende^^ Bl. 286^ Ebenso schweigt Sp. von emer andern
Verhandlung über die Ertheilung der ersten Lehen, von welcher die erwähnte Obro-
nik an anderer Stelle 61.292^ berichtet: „Item kortz darnach eyntagk oder zcwene
vor der kreutzwochen zcoch der rath von Halle zu unserm gnedigen herm und
hatten nach der ersten leben zu einem gutlichen abetrage. Do wart on geantwort,
ab sie nit betten vorstanden unsers gnedigen hem schrifte mitsampt hertzogen
Emsts brive von Sachsen. Do stundt der raüi und einer sach den andern an unde
wüsten von unsers gnedigen hem brive nicht, .... sunder von hertzogen
Ernstes brive von Sachsen betten sie verstanden.^' Darauf erbitten sie Abschnft
dieses Briefes, welche ihnen Sonnabend in der Kreuzwoche zugestellt wird . . „Do
beratschlagete der rath den brif mitsambt|den geschickten und worden eyns, das der
rath sulde zu allen parteien (schicken) und on sagen ore meynunge und auch den Mff
lassen l^en, das on ein iderman innyme und hülfe domff rathen. Und dis was der
240 Marcos Spittendorff.
nnderlangk darselbst nicht hatten mögen vortragen , und ein theil dem
andern nicht hatten wollen zustatten noch vorgonnen etc.
B1.164* I Ufin dienstagk nach S. Marxtage (29. April) waren wir pfenner
zum Nenenwercke abermals and auch der rath vor meinem herm von Mag.
deburg. Do hnb der bischofif von Meissen an zu reden eine lange rede
von den gebrechen , die bischoff Johannes hinder sich gelassen hi^
die regieronge des tals belangende, und wie dieselbigen nun an onsem
herren kommen weren, and seine gnade zöge sich der nicht an als schalt;
doch were sich ye zu vormatten, so bischoff Johan gar ein frommer forste ge-
west were, könde man wol gemercken, das sich die dingk so möchten
begeben han, so er die mit ihme in die grabe genommen bette and an
seime letzten endt nichts darwider gesaget bette. Doch wolde er die
gebrechen noch einmahl ans itzt lassen lesen. Hetten wir nan was
darein za sagen oder ein itzlicher besandem, ob das so geschehen
oder ergangen were, das wolde seine gnade von ans allen and einem
itzlichen gerne hören, was man darinne bette zu sagen'. Daraaffname
wir ein gespreche und worden eins and baten noch amb die gelesene
schrifte, das ans die möchten werden, so wolten wir die vorantworten.
Der bischoff von Meissen wolde uns die schrift aber nicht antworten
and sprach, mein herre wolde die schrifte vor sich behalden zu einem
gedechtnass and wolde uns einen schreyber senden 2 oder 3 tage, der
solte ans die schrifte lesen, das wir ans daranff gar wol besprechen
möchten; and so wir darnach geheischet warden, das wir dan dann
antwortten. Do fragte Hans Seber, so die schrifte etzliche ausswendige
mit betreffen und auch bestimmet weren, so were wol, das die auch dann
kommen möchten. Darauff sprach der bisdioffvonMeyssen: Walttheim
vorachte ^ meinen herm von Magdeburg und gebe sich fast ingezencke,
das lies er itzt an dem ende bestehen. Darauff sprach Hans Seber:
B1.164^ „gnediger herr, || ich vememe zwar niemandes under uns, der des ge-
liebet were, der sich mit euer fürstlichen gnaden oder mit dem ratbe
in einig gezencke geben wolde" etc. Und so verbleib das etc^.
üffh freytag post Corporis Christi (6.- Juni) schreb meyn herr von
Magdeburg den pfennem in der Stadt Halle einen brieff, das sie uffh
* aaaen. ^ vonchtet.
syn des hriSa, das unser gnediger herre die sache der ersten leben und alle der
gebrechen uud znsproche bet meditiglichen gesatzt uff bertzogen Ernste von Sachsen,
seiner gnaden vater, onde vettern hertzogen Albrechte, also bescheiden, das die von
HaJle auch alle ore sache uff sie stelten . . ., hetten die von Halle auch etwas
wedder unsem gnedigen herm, das sulden sie auch darben stellen und darinne gut-
lichen handeln lassen in fireontschaft , ab die freuntschaft nicht konde getroffen
werden, das es denne in rechte sulde gescheiden werden/^
1 Unmittelbar hierauf mit dem Beginn einer neuen Zeile folgen die beiden
Briefe der Pfännor an Erzbischof Johannes ans dem Jahre 1475 (BI. 164*»— 165*),
welche bereits oben S. 51 u. 58 mitgetheilt sind. Auffällig ist jedoch, dass aus dem
Monat Mai gar keine Au&eichnung vorliegt, sondern dass die Erzählmig sofort auf
den Monat Juni überspringt. Wahrschewlich enthält die Handschrift hier eine
Lücke, und die beiden oben abgedruckten Briefe bilden den Best des verloren ge-
gangenen Stücke-
1477 Juni 241
montagk nach Viti(16. Jani) zum Neuen wercke zutage solten sein. Die
aus der Stadt waren , Hans Walttbeim und die andern, erfuhren das
und* Bchreben an meinen herm von Magdeburg umb ein geleite, das
sie möchten bey uns treten, so uns die ding alle belangeten und sempt*
lieh wurden angezogen; sie wurden aber nicht geleitet, man werte dar.
Tor, das sie zu uns nicht mochten kommen. Der bommeister Claus
Polcke und die andern beyde sprachen, der rath bette ihme befolen,
er solde uns pfennem allen gebott tbun bey funftzigk marcken, das wir
alle uffh montagk obgeschrieben zum Neuenwercke solten sein. Uffh sona-
bendt vor Viti (14. Juni) kam der schreyber einer von der bürg umb
12 in Sander Drackstedten hauss am alten marckte, da die pfenner ge-
meiniglich alle waren, und hatte die schrifte mit ihm und las uns die,
biss es viere schlug, wenn der was mechtigk viel, es war unmenschlich
die zu begreiffen und so zu vorantworten, es wardt dem Schreiber auch
gesaget etc.
II Da was auch mehr zugesatzt den vor, darumb stundt uns die nicht zu Bl 166'
vorantworten, wir betten den die schrift und weren alle zusammen etc.
Gott der allmechtige schickte und fugete uns, das der burgemeister^
zu Leiptzigk, Tmpitz genant i, zu uns käme und hilt unser wort, und
der von Stolwerck^ schickte uns einen doctor, das was ein junger man
und was bederbe; aber Trupitz, der redte den tagk von unsert wegen
als ein frommer man, und schützten uns der antwort und forderten
umb die schrift und auch die ausswendigk der Stadt hielten, Hans
Waltheim und die andern; so es die insampt mit uns betreffe und gleich
angezogen weren und doch etzliche mehr, und betten auch in einem
Worte gestanden, so were ie billich, das ein solches noch so bestehen
solde vor uns allen, und hatten uff das allerthemutigste unsem gnedigen
herm und ersuchten in fast tieff mit bete. Aber der bischoff von Meis-
gen wolte nicht darane, und so alle unser themutige bitte, die Trupitz
von unsem wegen that, und uns nicht helfen mochte, do erboten wir
uns die zwey stuck zu billichen und zu erkennen, ob das nicht so sein
solde , uff unsem gnedigen herm von Magdeburg ^ uff seiner gnaden
vater, bertzogen Emst den eldem von Sachsen, uff das capittel, uff die
fursten, herren, graffen, rittermanne des Stifts und den ersamen rath
der alten Stadt Magdeburg, was die eintrechtigk erkenneten, ob das«:
so sein solde oder nicht, das man uns die schrifte geben solte, und
das die ausswendigen bey uns und wir bey ihnen stehen solten, sovnr
semptlichen angezogen wurden in den Schriften etc.
*• Tmb. ^ bommeister. « ntebt.
^ Eb kann nur Hans Trupitz, ehemals Bürgermeister von Leipzig, gemeint
lein, welcher sich im Jahr 1471 einer Rechnung halber mit den Käthen der Stadt
entzweit und auf Veranlassung der Herzöge sein Amt wenn auch ndt Ehren niedei^
gel^ hatte. Der Streit war 1475 noch nicht entschieden. Cod. Sax. reg. H.
Hauptth. Bd. YTH. S. 869, 370, 385, 404fi; dazu y. Langenn 564.
* Darunter wird der Graf Heinrich* von Stolberg (1455 — 1511), Rath des
Landgrafen Wilhelm, zu verstehen sein; Janicke, Quedl. Urkb. I. 581, 584, 585.
Harizeitschr. L 181£
Qeeehiditiq. d. Pr. Sachaeii. ZI. 16
242 Marcos Spittendorffl
Darauff antwortte der bischoff von Meyssen : „mein gnediger herr
BL1Ö6** helt sich der gebure". Do sprach Trupitz: „gnediger herre, || wie
saget euer gnade?" Antwortet der bischoff von Meyssen noch eins:
„mein gnediger herr helt sich der gebare". Und der rath, unser wi-
dertheil, sagte nie kein wort, und so schiede wir von dannen etc.
GraffWaldemar von Anhaltt und doctor Meilerstadt ^ waren beyde dar-
bey etc.
Uff mittwoch darnach (18. Juni) wurden alle pfenner in der Stadt
geheischet ufiFn donnerstagk (19. Juni) zu achten uffn rathause zu sein,
ein itzlicher bey 1 marck etc. So die pfenner uffh donnerstagk uffn
rathause waren, wurden die schöppen des tals geheischet; denen wardt
vorgehalten, Walttheim hette in einen brieff geschrieben, den wolte
der rath haben. Man antwortte dem rathe den brieff. Damach wurden
die pfenner alle geheischet, so war ir gleich wol viel, und etzliche
waren nicht da. Die aber da gegenwertigk waren, wurden alle ge-
lesen und anzeichnet, die ufin montagk zuvome zum Neuenwercke nff
dem tage waren gewest. Sie wurden auch alle gefragt, wer da ge-
westwer, unddaswardt so gezeichnet. Der rathsmeister Hedricfa huban
einen langen sermon und rede, wie das mein herr von Magdeburg, der
bischoff von Meyssen, das capittel und auch der rath der beruffionge,
die von uns pfennem so geschehen were, gar unzufrieden weren, und
mein herr von Magdeburg liess sich beduncken, Walttheim und die an-
dern ausswendigk hilten sich ungehorsamlich, nun finde ^ seine gnade,
das die pfenner in der Stadt, die im gehuldet und geschworen, weni
sich ie auch gar ungehorsamlich kegen seine gnade. Darumb were in
ie kein noth gewest, das sie sich weiter oder furder beruffen solden
haben, sondern das sie gesaget betten , ob der handel so geschehen
were oder nicht. Auch sagte der rathsmeister Hedrich, mein herr
BL167^ hette so || gesaget, das die lehn mit den von Innungen und gemeinheit
guttlich solde anstehen, sondern die pfenner in der Stadt und auch
ausswendigk , die sich ungehorsamlich kegen seine gnade hielten und
gehalten betten, der wolte seine gnade schlechts nicht beleben. Audi
sprach Heddricb, wurde dem rathe, den von innungen und gemeinheit
was schaden an ihren alten freyheiten, gewonheiten, gerechtigkeiten,
Privilegien oder an anderm entstehen, das wolden sie an uns pfennem,
an unserm leibe und gutte sich erholen, und andere viel rede mehr.
Wir pfenner namen ein gespreche und antwortten allso: „lieben herro,
wir bitten euch, ihr wolt uns gegen unsem gnedigen herm verbitten,
das uns seine gnade gnediglich mit unsem guttern beleben wolle.
Was wir mit der beruffange gethan haben, das ist auss grosser wd-
meynunge geschehen und in keinem vordrisse, auff das die sache dester
* d*nmter ,^egen'\ apber tmtentriohen«
1 Dr. Heinrich Meilerstadt, Rath des Herzogs Albrecht, wurde auchinder
quedlinbiirgischen Ancrelegenheit verwendet, v. Lange nn, a. a. 0. S.559; QaedL
Ürkb. I. P
1477 Jum. 243
ehe möchte jzn ende kommen ; haben wir doch onsern gnedigen heim
mit Bo themntiger nnd rleissiger bitte angezogen, das wir die schritte
hotten mögen haben and anch die aasswendigen bey ans, so ans das
allesampt and gleich betrift and im ane&nge aach semptlich bey ein-
ander gestanden, and Walttheim die Stacke von nnsem wegen yorant-
wort hat ; so hofften wir ie and hatten den vortraaen za anserm gnedigen
herm, seine gnade wolte ans darinne Vorsorgen and ans die schritt
antworten. Do wir aber des alles mit anser themntigen bitte nicht
mochten erlangen, do haben wir des so gebotten za billichen, als vor
geschrieben stehet; wirdt ans das abeerkant, so kan and magk ans
doromb niemandt vordencken. Aber ob die von innangen and gemein-
heit schaden nemen an ihren alden herkommen, privilegia, || als vor BL167^
geschrieben stehet, das sich der rath des an den pfennem erholen
wolte etc., hoffen wir ptenner nein, and were anbiUich. Woramb? Ihr
habt die pfenner darza nicht gezogen oder gerathfraget, das ir alle
darbey bleyben möchtet, and einer den andern darza halte vertedigen.
Auch so seidt ihr anser herm itzandt, ench gebaret darvor za
rathen and vor ans allen ; wirdet ir aach iemandes anter den pfennem
za euch zihen, des weren wir wol geneiget, wir weiten each aach alle
hälfe, beystandt than mit alle denen, die wir vormöchten etc. Matz
Pegaw redte von der pfenner wegen, so giengen wir wegk.
Hedrich sprach, Walttheim thete aach tietst wider die ordenangen
and regierangen des tals, die ertzbischoffe Johannes selig gemacht
hette , das wnrde sich den wol finden , aach bilde in mein herr von
Magdeburg nicht vor seinen man, and fast ander rede viel etc.
Uffii sonabendt post Viti (21. Jnni) waren die von innangen and
gemeinheit alle äff dem rathaase ; daselbst möchte in vorgehalten wer-
den, das sie ans pfennem afin donnerstagk zavora, als oben geschrie-
ben stehet^, äff dem rathaase allen vorbilden. So mochten sie aach
darneben amb das schos sprechen. Denselbigen sonabendt, als sie vom
rathaase gingen, Hessen die bommeister ans pfenner aach heischen,
das wir zu 12 bey einander sein selten etc. Die bommeister brachten
an ans, das wir den rath des Schosses mechtigen weiten za nemen in
aUer weyse, als vor einem jähr genonnnen were. Daranff antwortten
wir pfenner and hatten die bommeister, das sie den rath bitten wolden,
so fiör aagen were, das unser narangk and p&nwerck gantz geringe
were und gar wenig daran || gehaben möchten, das wir darinne vor- BL168*
sorget möchten werden, so das neue regiement ie inne bilde, der pfen-
ner solde einen redtlichen vordinst haben, des wir nicht befinden; auch
wnrde es der rath im schösse auch wol innen werden, wie die na-
rnnge itzundt zugienge etc. Das ander umb die lehne, das dieselbige
mit ans pfennem auch guttlichen anstehen möchten als mit denen von
innangen und gemeinheit, und das sie uns sonderlich nicht aussondem
weiten und in febrligkeit setzen; so wir inen unsem schos und pflicht
1 Es handelt sich um das, was so eben von S. 242 an mitgetheilt ist.
16*
244 Marcus Si^ttendorfi.
geben, ist auch billich, das sie ans vorbitten gegen nnsern gnedigen
herrn, das wir mit unsem gnttern gleich* andern bargem belegen
werden und auch darzn gehandthabet vom rathe; so sie danimb un-
sere herren sindt und an den stetten sitzen, das sie vor alle burger
und einwoner der Stadt bestes rathen sollen, hoffen wir, sie werden
uns darinne auch Vorsorgen. Das dritte, so sie uns ufih donnerstagk
obgeschrieben (19. Juni) uffh rathause sageten, wurde dem rathe was
schaden entstehen auss diesem irthumb an yorkurtzunge ihrer freyheit,
gewonheite, privilegia oder andern, wolten sie sich erholen an unserm
leibe und gutte eta
Darauff hatten wir die bommeister, den rath zu bitten und zu
werben von unsem wegen, wir hoffeten und vorsehen uns des nicht
zum rathe, da gott vor sey, ob inen solche dinge begegnen oder zu-
kommen möchten, das sie den schaden bey uns wissen solten, angesehen
das wir pfenner der privUegia und ander freyheit in keynerley weise
nicht zu thunhabenund auch der regierungelaut^ nicht zu thun haben.
„Darumb mögen wir pfenner darane nicht schult haben, ob irwas<^ vor-
geben wolt hinder uns, des wir ie nicht hoffen thun werdet, so ir uns
B1.168^ ie vor der huldunge habt lassen sagen || durch Pauli Wittembeige und
Hans Seher in Pertram Quetzen hause, unser gnediger herr wolde uns
lassen bey alter gewonheit, freyheit, gerechtigkeit, privilegia, als wir
die vor alder gehabt betten, unde auch in der huldungen zugesaget ist.
Darumb hoffen wir, ihr werdet dieselbigen auch so behalden und ver-
tedigen, so ir der zu thun habet und wir pfenner nicht ^ ; wurde euch aber
was begegnen, derhalben bedürfet ihr alsdann unser worzu, wolden wir
uns bey euch halten, so viel als uns zugehörte mit deme, das wir vor-
mechten etc.*' Uff die privilegia, hatte man, wolteman das mit einem
oder etzlichen abehaben und nicht mit allen, das were schwerlich,
sondern das man die alle abetrete gross und klein , das wolten sie
gerne dulden. Uff solche bitte und anbrengen wardt den bommei-
stem<' gesaget, betten die andern meister das schos mechtigk von den
ihren ^, so solten unsere bommeister des schos von unsem wegen auch
gemechtiget sein etc.
Uffn montagk vigilia Johannis Baptistae (23. Juni) verkündigte
der rath das geschoss anno 77.
Uff den tagk käme hertzogk Albrecht von Sachsen von Qnedel-
burgk wieder täf den Gybichenstein, als er zuvome uff dinstag nach
Viti (17. Juni) von Leiptzigk kam auch uff den Gybichenstein, do wir
pfenner uffn montagk (16. Juni) zuvom zum Neuenwercke waren gewesen
vor meinem herren von Magdeburg uff dem tage, so uns beschied^
was etc.
• doppelt. ^ hier feheint ,4er wilkOr" m fehlen. « wep. * „nSoht** fehlt. « ten bora-
meliter. ' hier noch ,«20^ .
i Die Herzöge Ernst und Albrecht hatten ihrer Schwester, der Aebtissin Hedwig
von Quedlinburg, versprochen, am 19. Juni zu einer Berathun^ über ihre Streitigkeiten
mit der Bta^' "-bürg einzutreffen. Quedl. ürkdb. I. S. 540.
1477 Juli. 245
Ufln dinstagk* Johannis Baptistae (24. Jani) waren etzliche
des raths frne nff die borg gefahren zum Gybichenstein zn hertzogk
Albrechten etc.
Und denselbigen tagk zöge hertzogk Albrecht wider gen Leiptzigk.
Wir pfenner sassen als arme, verlassene lente, wir hofften nnd || sorge. B1.169*
ten and satzten nnser heil nnd trost anff den aUmechtigen gott. Umb
die vesperzeit waren die drey rethe nfi dem ratbause ; aber die pfenner»
die zn den rethen gehorten, waren nicht droben, denn die worden nicht
geheischet. Der bischoff von Meyssen zogk mit hertzogk Albrechten
gen Leiptzigk^.
Uffh freytagk Udalrici (4. Juli) anno 77 wardt ich Marcos Spitten-
dorff ond Bastian Gronheide vorbott bey einer marcke, itzlicher offh
sonabendt vor dem siteenden rathe zo sein. Wir erschracken ond be-
konunerten ans ond wosten nicht, was das bedeoten möchte; denn es
was so jemmerlich in der zeit, wenn wir so offs rathaos worden ge.
heischet, so betten wir lieber gen Leiptzigk oder anderswo den yor den
rath gegangen. Non offh sonabent (6. Joli) liss mich, Marcos Spitten-
dorff, der rath in die dömtze vor sie heischen. Hob der rathsmeister
Hans Heddrichs an oudsprachzo mir: „herr rathsmeister, onsere herren
haben eoch omb den willen lassen heischen, die pfände, die ihr roben
stehen habt, solt ir lösen in 14 tagen bey 8 marcken." Daranff ant-
wortte ich*': „herr rathsmeister ond lieben freunde, ich habe des gel-
des nicht, aoch hoffe ich, ir werdet eoch des bass bedencken.^' Sprach
Hedrich wieder : „mir ist nicht anders befohlen, ir werdet euch himach
wol richten*' etc. Gronheide geschach das aoch also etc.
Hans Klage, Glaos Schaffstedt, Hans Bosse, die waren anch so ver-
bott. Denen wart vorgehalden , sie wosten wol , das fünf pfannen im
Deotzschen Borne nicht versehest weren bey ihren zelten, ond dieselbi-
gen finden sich ond worden non versehest. Wolten sie || wissen, wie
es daromb eine gestalt bette, das sie sich daraoff bedechten ond offn Bl. 169^
dinstagk (8. Joli) dem rathe eine antwort wider sagten etc.
Ufih dinstagk (8. Juli) waren die drey oberbommeister, als oben
g^chrieben steht 3, wider nfis rathaos gegangen ond gesaget, wie es
eine gestalt omb die fünf pfannen bette des gescbosses halben. So
wolden die off dem rathaose nicht gnoge haben an der antworte, die
sie off das mahl thaten, so mosten sie alle dreye off dem rathaose
• hier Uetet die HandMhrift Obohllch noch ^riSi" ^ »4«^** eisinst.
1 Um den JobanniBtag verhanddlten die P&nner in der Stadt nochmals mit
dem Bischöfe von Meissen. Allein dieser verweigerte ihnen abermals ein schriftliches
YerzeidmiB der Anklagepnncte: „das mein gnediger herre kein schrift wiU geben
ober sein guther, ists nicht vorpflicht.*^ Darauf appellierten die Pfiümer an den
Bischof^ femer seinen Vater, „der von dembabste zu Rome zu einem vorweser dem
stifte zn Magdeburg gekoren^S an das Capitel, die Stadt Magdeburg, die Grafen und
EdeUeote des Erzstins. Der Bischot von Meissen erwiderte: „Unser gnediger herre
will sich der gebur halden. Do hatte der tagk ein ende". Hall. Ghron. in Wernige-
rode Bl. 287*». Vgl oben S. 242.
2 Sp. verweist hiermit nur auf den vorausgehenden Satz.
246 Marcus SpittendorflE.
bleiben K Doch hatte man den drey bornmeistem vorgesatzt^ das ihrer
itzlicher nach zweyen seiner nechsten freunde schickte, die vor sie
gelobeten, sie in einer zeit wieder einzustellen, so weiten sie sie za
bürgen geben. Die freunde kamen und sprachen auch mit den drey
bornmeistem und horten ihre meynunge und weiten sie audi bürgen.
Do mochten die uff dem rathause uff einen andern synn fallen und
sagen, sie weren nicht alle bey einander, das sie ufi morgen zu achten
widerkemen, so man die rathsglocke wurde leiten etc. Die freunde
kamen uff mittwoche wieder nadi dem abscheide. Do hatte der rath
und ihre kumpen etzliche notarien uffs rathauss geheischet und auch
zugen. So hatte der rath und ihre kumpen den freunden vorgdialten,
sie weiten in Hanse Bussen, Hanse Gingen, Claus Schaffstetten za
bürgen geben 6 wochen, das sie die in der zeit lebendigk oder todt
stellen selten; were die sache peinlich, so weiten sie die peinlich an.
zihen, were sie auch börglich, so wolden sie die burglich halden.
Darauff weiten die freunde sie nicht bürgen ; auch wolden sie selber
in solcher weise sich nicht bürgen lassen und bleiben uff dem rathanse
B1.170* in der^ vierherren domtzen; man was den || armen frommen leuten so
guttigk, das man ihre alter nicht ansehen weite und hette inen doch
barmhertzigkeit oder mildigkeit beweyset, als uns doch der himlisehe
vater underweyset und gelemet hat; sie weiten inen nicht vorgunnen,
das man inen bette gebracht hette, darauff sie betten gelegen, sondern
sie musten uff den harten bencken und uff der erden liegen etc.
Uffii donnerstagk Alexandri (10. Juli) waren die parten alle za-
sammen, ein itzlicher^ zu seines meistens hauss; den was vorgegeben
von den meistern, wie sie die drey bommeister nun uff der warheit
gefrinden betten mit den vier pfannen, der sie nicht versehest selten
haben, und sie den schoss under ihnen behalten betten, und andere
rede mehr. Und hatten das volck gefraget, ob der rath, wes vorbass
in den dingen mit ihnen angehen wurde, ob sie in das gestehen wol-
den. Hatten sie ja geruffen, alsdan sie im anfange auch allwege haben
gethan etc. So mochten etzliche gar wunderliche rede uff die frommen
lente sagen, man solte sie beugen, und andere schmeliche böse rede,
des die frommen leute doch ire tage nie verschuldet haben, noch
sagete man in zu, was man weite. Lieber gott, des lasse dich er-
* TorgMiti. ^ dm. « ttzUebe.
1 Wir theilen zum Vergleich die Darstellung der Chronik in Wernigerode mit:
,^l 287^ 288\ ,^tem den nechsten diostaff nach Petri und Pauli (! 1. Juli) . . .
(wurden) Hans Guke, Claus Scha&tede, Hans Busse, alle drey aide bommeister,
fenglichen enthalden uff dem ratbause umme der sache wiUra, das sie bekimten,
das sie das schoss betten u%ehoben von 15 hundert pfiemnen und von 35 pCanneii,
und hatten das ^choss domo rathenyeall oberantwort sint menschen gedenckeo,
und hatten alle jar vier pfEinnen schoss inne behalden, das machte acht Me schock
fid gelt Dar wurden sie umme gefra'^et, wiu* das gelt gebleben were, des wolden
sie dem rath die grünt nicht buchten, sunder sie sprs^en in bedackten werten,
sie hettens alle jar heymlich bey den rath gebracht, das man sich doch in keinem
register nicht bekomem muchte, das doch alle jar wert berechent^S
1477 JulL 247
barmen; wen wur solche gewalt irre gehet, als hier ist, so ist das er.
schrecklich zu hören. Ufif den dagk satzten sie die drey frommen
manne nfi den therm neben der wage^, da die privilegia uffe sindt,
darselbst Strobartt auch vorzeiten nffe sass. Man sandte inen betten
ufis rathaus, aber man wolde inen nicht vorgunnen, das inen die wer-
den solten. Und etzlicher mochte so sagen: „di^ I^^^^e sindt in nichts
nutze, bringt || inen einen grauen rock, ir werdet morgen woll andere BL170^
mehre erfahren'^ Und mit solchen und andern worten machten sie
die leute und nemlich die pfenner gantz zagehaftigk etc.
Ufin sonabent yigilia Margrethe (12. Juli) nmb 6 des morgens
kam der doctor Mertten^, meines herren von Magdeburg cantzler, und
Heinrich von Ammendoif ufs rathaus; was ir werp was, weis ich
nicht Eine rede gingk wol, der bischoff von Meissen solte Heinrich
von Ammendorff zu Leiptzigk befohlen haben uffn freyta^k nechst vor
diesem obgeschrieben sonabendt in kegenwertigkeit etzlicher herren,
er solte beschaffen bey dem rathe, das die frommen leute aus dem ge-
fengknuss in ihre heuser kommen möchten. Hir beschach aber keine
folge, die frommen leute musten bleiben sitzen; sondern dis gutte
werck thaten und beweisten in ihre gutten freunde aus Innungen und
gemeinheit, die dieses Spiels zu thun hatten, und Hessen in etzliche
bette uff den thorm bringen und kein stroh, so mochten sie sich be-
helfen. Sie vergunnten inen auch nicht, das man in das fenster ge-
oflhet bette, so das sie den tagk betten mögen sehen, so doch das
fenster mit eysen wol bewaret was, das sie nicht betten können entlaufen ;
auch waren die frommen leute so gutt und from, da alle thore weren
offen gewest, das sie doch nicht weren wegk gegangen. Gleichwol
schlössen sie das fenster feste zu etc.
Sich mochten auch wol etzliche aus den Innungen haben geihget
bey dieser gefangen freunde und also sagen: „diese dinge tugen so
nicht, fuget euch uffs rathaus, die dingk werden wol anders etc.*' Aber
in wardt von den freunden wenigk darzn geantwortet, und wolden auch
off das rathaus nicht gehen und Hessen die do sitzen, bis das es gott
anders iugete etc.
P Uffn dinstagk nach Margreten tagk (15. Juli) kam der bischoff BL 171 •
von Meyssen zum Gybichenstein. Uff mittwoch umb 6 des morgens
1 Dieser in seinen unteren Theilen noch heut vorhandene Thurm, welcher mit
dem alten Wagegebände gränzte, diente bis in dieses Jahrhundert zur Aufbewahrung
der reichhaltigen, von Dreyhaupt benutzten Archivaüen, welche zum n^ossen Theüe
spurlos verschwunden sind. Unserer Stelle zu Folge wird aber Dr.'s Nachricht (II.
359), dass das neue, jetzige Wagegebäude an SteUe der Capelle zum Grasehof errich-
tet sei, bezweifelt werden müssen. Die neue Wage scheint auf der Stelle der alten
zu stehen. Für die Angabe des Frh. y. Hagen, Die Stadt Halle I. 258, dass die
Wage auf dem Platze der alten CapeUe der h. Anna erbaut sei, kann höchstens
Dr.*8 (1.951) Mittheilung angeführt werden. Jener Thurm soll 1401 errichtet sein,
wird aber von Sp. nicht „rother Thurm'' genannt und, so viel ich weiss, auch vor-
her nicht.
2 Dr. Martin Lindener, Dr. I. 168. 169.
248 Marcus Spittendorff.
zöge der ratk, aass innangen unde gemeinheit die obersten, die dieser
dinge zu thnn hatten, uff die bürg etc.
Uff denselbigen tagk, uff die mittwoche (16. Juli) uff den sbendt
wol umb 4 was der gleitzman von Gybichenstein kommen zu dem
bommeister Gunter Wagauen und gesaget, er solde bestellen, das die
pfenner alle uff morgene donnerstagk umb 11 zum Neuen wercke sol-
ten sein vor meinem herm. Do was Günther Wagaw gegangen zum
rathsmeister Heddrich und hatte in gefiraget, wie er sieh in deme solte
halten. Darauf mochte ime geantwortt sein worden, werd der gleitz-
man bey ime gewest und so geworben, so möchte er das dem bom-
meister Yom Deutzschen Borne sagen, wenn der keme, das die pfenner
dann so geheischet wurden und hienaus giengen. So wurden wir den
abendt umb des segers 6 yerbott, das wir uff den morgen umb 10 zu
des bommeisters hause sein solten und zu elfen zum Neuenwercke.
Uffh donnerstagk (17. Juli) sein wir pfenner zum Neuenwercke
kommen , da war der bischoff von Meyssen , Baltzer von Sliwen , her
Mattheus von Plote, doctor Hilterman, her Mertten der cantzler, Hein-
rich von Ammendorff und Vinzencius und der rath und ihre cumpen.
Hub der bischoff von Meyssen an: „lieben freunde, so ir verstanden
habt, wie das der vorblibene handel an meinen gnedigen herm von
Magdeburg gelanget ist, der euch vorgehalten und gelesen ist, darzu
ihr antwort geben solt, ob der so gesehen sey oder nicht, und ihr euch
bissher zu antworten gewegert habt, und so mein gnediger herr nun
durch glaubhaftige leute unterweiset wirt, das sich der handel so be-
geben habe, und ihr nicht darzu antworten wolt, daramb heischet
mein gnediger herr kare und wandel von euch, das ihr euch bynnen
Bl. 171^ acht tagen mit meinem gnedigen herm || vortraget Auch befindet sicbs
mit den 4 pfannen, das die meinem hem und dem stift sindt vorbal-
den; auch die beruffnnge, die ir habet gethan, nimpt mein gnediger
herr nicht an, er helt das auch nicht vor antwort^', und viel mehr
wort etc. Darauff hatten wir ein gespreche etc. Antwortet der pfen-
ner Matz Pegaw, der führte das wort: „gnediger herr, nach deme
uns unser gnediger herr von Magdeburg hat lassen vorhalten den vor-
blibenen handel, wie der an seine gnade gelanget sey etc., so haben
wir unsern gnedigen herm themutigUch als unsern naturlichen herren
angeruffen und gebeten , das uns seine gnade so gnedigk wolde sein
und uns die schrifte antworten, hofften wir die alsdan nach notturft
zu vorantworten, des wir uff die zeit an unsem gnedigen herm nicht
mochten erlangen. Darüber erboten wir das zu billichen uff unsern
gnedigen herm von Magdeburg, uff seiner gnaden vater und uff die
andern etc. und hatten* ie gehoffet, unser gnediger herr von Magde-
burg hette die erbietunge so angenommen, und was uns also zu- oder
abeerkant wurde zu thun, so weiten wir uns ie gehorsamlich halten.
Auch so unser gnediger herr kare und wandel von uns heischet, hoffen
wir, sindt des nicht pflichtigk , so wir ie noch nicht zu volkommener
* batte.
1477 JolL 249
antwort kommen sindt; so aber die erbitange, die wir gethan haben,
was uns die zu- oder abelegete, darnach wolden wir uns ie, wie bil-
lieh ist, halten; nmb die 4 pfannen, wie es daromb eine gestalt habe,
das wissen wir nicht etc. Wir fragten anch vorbass, gnediger herr»
ist die bemffange zu weit? wolt uns zu rorschlane geben*. Daranfi
antwortte der bischoff von Meyssen: ,,ieh sage nichts daranff, das sie
zu weit oder nicht ^ sey, sondern ir habet gehört die meynange meines
gnedigen herm, was uns rorbass empholen ist, woln wir euch anch zu
YorscUane geben'^ Wyr pfenner hatten nach umb ein ^ gespreche und
hatten mancherley bewegnnge dieser dinge, die uns so vorgehalten
wurden. Meinten etzliche, das maus uff meinen herrn von Magdeburg
alleine setzte, in rechte zu erkennen.
Darauff meinten etzliche nein, es wer nicht zu thun, sondern wir
wolten bey der ersten berufftange bleiben etc. || So gingen wir noch Bl. 172*
einmahl vor den bischoff von Meyssen und baten noch als vor, seine
gnade wolde uns vorbitten mitsampt dem capittel gegen unsem gnedi-
gen herrn, das seine gnade die erbitunge so u£fhemen wolde, was uns
dann zu- oder abegebUliget wurde, wie wir antworten selten mundtlich
oder schriftlich, alleine oder mit den ausswendigen, die mit uns und
wir mit in in den Schriften angezogen sindt, so wolden wir uns gerne
gehorsamlich halten; wurden wir denn nicht genugsam antworten, was
wir denn darumb leyden oder thun selten, das wolten wir thun, wen
so die schriflie an seine gnade gelangt weren , und wurden auch schrift-
lich angezogen, und der schrifte weren so viel» das wir die mundtlich
nicht getraueten zu vorantworten etc.
Darauff sagte mein herr von Meyssen: „lieben freunde, das habe
ich also nicht geredet, das die schrift an meynen gnedigen herrn ge-
langet sey, mein gnediger herr hat ime die lassen verzeichen, sondern
mein gnediger herr schuldiget euch ^ mundtlich, das wil ich von meinen
wegen Widerreden,'' und andere wort mehr etc. Das weis der all-
mechtige gott wol, ich meyne, do man uns die schrifte lass, das werte
wol 3 oder 4 stunden, und meine, es sindt wol bey 20 blettem arx
modus 1. Solde man uns den mundtlich beschuldigen, ich habe nie vor.
nommen, das mein herr jemandts mundtlich beschuldiget hette, sondern
uns allen in gemeyne Hess er uns die schrifte lesen, und solte doch nicht
in schultweyse angebracht sein, und solten gleichwol kare und wandel
thnn. Sprach der bischoff von Meyssen vorbass : „ lieben freundt , wir
wollen die bitte gerne an unsem gnedigen herrn bringen, das wir die
aber an- oder« uffnemen wollen oder auch furder antwort darauff thun
Solten, des sagen wir nicht." Und sprach zum rathe: „lieber herr
burgemeister, nach deme sie euch vorwandt sindt, und ir die dinge
wol wisset, hoffe ich, ir werdet sie so halden und haben, || uff das mein Bl 172^
• M die bernlRuigen zu weit wolt, tob. ^ lohts. ^ im. ^ anoh. " ander.
i Vgl. oben S. 230.
250 Marcus Spittendorff.
gnediger herr an io bekomme, so viel sich gebort^' Sprach Heddricb:
yjgnediger herr, wir wollen mit den nnsem daraafT rathen, wen wir o&s
rathaos hommen.^ So gingen wir wegk etc.
Hie wurden die pfenner alle uffs rathaus geheischet
ÜSn dinstag Maria Magdalene (22. Juli) waren wir pfenner alle
ufi dem rathause, so geschach uns vorhält, ob wir uns in einer gatte
weiten vortragen mit unserm gnedigen herm und mit dem rathe, sie
wolden der dinge ein ende wissen. So besorgten sie auch, worden
wir nns noch nicht anders schicken, so möchte dem rathe, der Stadt
und nns allen ein mercklicher schade an Privilegien, an freyheit und
altem herkommen daraus entstehen, das noch bisher nicht noth hette.
Nun stunden die thore noch alle offene, wolden wir uns noch schicken,
es solte noch vor uns allen sein, sie weiten einen itzlichen sonderlich
heischen und seine meynunge vomemen. So giengen wir auss der
dömtzen, und war niemandt unter uns, der umb ein gespreche bitten
wolte. Do wir aus der dömtzen kamen, tratten etzliche unter uns vt
sammen und baten ihrer viere, die vor den rath gingen und baten, das
wir ingesambt möchten antworten. Das mochte uns aber so nicht
widerfahren, sondern ich Marcus Spittendorff wardt von stundt geheischet
vor das erste, ich giengk vor sie. Hedrich hübe an: „wir haben euch
umb den willen alleine geheischet, etzliche sagten, wurde man itzlichen
insonderheit fragen, so wurde man wol hören, was ein itzlicher geneiget
were; darumb fragen wir euch, ob ir euch mit unserm gnedigen herm
und dem rathe in einer gutte wolt vortragen, das wir das von euch
mögen wissen.^' Antworte ich, Marcus Spittendorff: „ersamen, lieben
herren, wider meinen gnedigen herm und den rath wil ich ie nicht
sein und bitte auch, ir wollet mich gegen seine gnade vorbitten, das
es meinen ehren nicht zu nahe sey.^' Darauff sprach Hedrich: „wir
BI.178* wolden ie nicht, das niemandts an || seinen ehren zu nahe sein solte"
etc. Aber Ciliax Berwalt meinte und sprach: „die bitte sindt nicht
anzunemen, herr rathsmeister , er wil eine zusage von euch haben.*'
Hans Laub fiel Berwalde bey mit werten und spräche, ob ich meinte,
das sie partisch solten erkant werden, sie weren des mit dem ertz-
bischoffe Johannes selig so ein gewest, darumb gedechten sie, ihre ehre
und glimpf auch zu vortedigen, hette iemandt wa« gethan, der wurde
das gewar werden etc. Ich hatte noch einmahl als vor. Do sprachen
sie darumb , und ich tratt auss. So bischen sie mich wider und hilten
mir noch vor als im ersten, das ich ia oder nein sagete oder trette auss
der dömtzen, so wolden sie einen andern heischen. Ich antwortte noch
als vor im ersten und sprach darbey: „lieben herrn, ich halte mich ie
gehorsamlich.'^ Do sprach Heddricb: „so gehet zu hause und wartet
des euern."
Darnach wart immer einer nach dem andern geheischt und gaben
nns alle* in die gutte.
Gantz kortz als^ irer kaume 6 oder 8 oder mehr ungefehrlich vor
* itllen. ^ Otfts kortx all.
1477 Juli 261
dem rathe gewest waren , do kam scbencke Jorge ^^ herr Matthens von
Plote, meins gnedigen herm doctor and Vincentios von der borg ge-
fahren vor das rattiaoss and giengen hienaaff in die domtze nnd satz-
ten sich bey sie and sahen and horten, wie man mit ans ombhielte,
das sie vieleichte so haben wolden. Damach amb eine weile fahren
die gewaltigen wieder äff die barg. Do nan der rath abegingk, möch-
ten etzliche sprechen , wir meinten, es solde sich anders gefunden
haben, aber sie mögen gewamet sein. Haben die ihre rede wol ge-
meint, so belohne in das gott der allmechtige, haben sie das aber
anders gemeint, so vergebe in das gott der allmechtige. Nan äff den
nachmittagk zogen sie aaff die barg und andere tage auch and moch-
ten dedingen, aber keiner von den pfennem was darbey etc.
II Uffn donnerstagk vigilia Jacobi (24. Juli) amb 9 foren sie auff Bl. 173
die barg äff zwejen wagen, nach 12 kamen sie wieder. Was nun die
meynange war, oder woraafi die dinge äff den tagk in solcher weyse
vorgenommen worden, das ist dem allmechtigen gott behaut, der
fuge diese dingk zum besten nach unser schien sehligkeit Wir gaben
uns dammb in die gutte und leden höhn und spott, das wir ie nicht
weiten, das der Stadt freyheit von unsert wegen solte vorgeben werden,
als sie uns doch vorbilden; wir pfenner haben auch keins nicht ver-
geben, es kans auch mit warheit niemandt über uns sagen etc.
Ufin donnerstagk vigilia Jacobi (24. Juli) zu mittemacht wardt
das schlos vor Quedelburg^ eingenommen und bemant und auch ge-
speiset von den fursten von Sachsen und dem landtgraffen von Dorin-
gen; die manglunge gingk ein ebene weyle zuvorne, so schickte der
bischoff von Halberstadt ^ etzliche die seinen bey die fursten. Hertzogk
Fridrich von Braunschweigk mochte auch darzwischen arbeiten^, das
man meinte, es solde nicht noth haben, aber es wardt gar heimlich
beygebracht etc.
Uff mittwoch nach Jacobi (30. Juli) kamen etzliche trabanten und
aach reysigen aus dem lande zu Meyssen, von Delitzsch^ Zerbick und
Bitterfeldt und auch faste wagen, die selten nach Quedelburg, als das
gerichte gros was, das die fursten von Meyssen gros volck zusammen
hatten und weiten vor Quedelburg und in das stift zu Halberstadt.
Uff die obgeschriebene mittwoche (30. Juli) kam hertzogk Wilhelm von
Braunschweigk wol mit 70 pferden gen Halle und uffn donnerstagk
(31. Juli) reit er gen Leiptzigk zu den fursten, und die rede gingk, er
1 Schenk George Ton Tantenburg, welcher auch sonst in der ümge-
btmg des Erzbischofe erscheint, Dr. I. 107. 109.
3 üeber die Eimiahmo der Stadt sind die im Quedlinburger Urkundenbuche S.
462 ff. gedruckten Berichte der sächsi&chen Herzöge an den Landgrafen Wilhelm von
Thüringen zu vergleichen.
3 Gebhard v. Hoym 1458 — 1479, wo er resignierte. Er starb 1484.
* Herzog Friedrich der jüngere von Br. — L. versprach dem Bischof Geb-
hard von Halberstadt und auch der Stadt Quedlinburg Hufe. QuedlUrkdb. L S*
552, 559.
252 Marcus Spittendorff.
wolde die herfart gerne wider wenden , das es zu dedingen möohte
kommen^ etc.
BL174* Ufifh freytagk Petri (1. August) nach mittage was der rath und ||
die 30 manne, die sie in diesen irthumb zu ihnen hatten gezogen, uff
dem rathause. So waren der frommen leute freunde, die uff dem torme
sassen, ufi dem rathause unde hofften, sie wolden sie doch in ihre
behausunge bringen; aber es geschach nicht, sie liessen den freunden
sagen, sie künden sich uff das mahl nicht vortragen etc.
Uffh sonabent S. Stephans abende (2. Aug.) in der emde des mor-
gens fiiie umb 6 lies der bommeister Claus Polcke und die andern
bommeister beyde mit im die pfenner vorbotten, das sie von stundt zu
7 zu des bommeister hause sein soiten. Das beschach; aber der
pfenner waren gantz wenigk. Der bommeister Claus Polcke hub an,
Guntter Wagaw stundt bey ime: „lieben gewercken, der rathsmeister
Hans Heddrich hat uns befohlen von des raths wegen an euch zu
bringen, wie das sie am nechsten uf der bürg sindt gewest, so hat
inen der bischoff ron Meyssen vorgehalten, wie das meinem herren
von Magdeburg etzliche pfannen im Deutzschen Born von der lehn
soiten entwant sein, daramb begerte er, das der rath wolde bestellen,
das die pfenner alle die gutter, die sie besatzt betten, und von weme
die ein itzlicher bette, in Schriften vorzeichnet weiten geben, uff das
seine gnade desto bas in künde möchte kommen etc.'* Darauff mochten
die von Innungen und gemeinheit, die draussen waren, geantwortet
haben, solchs were nicht zu thun, dann es hette sich gar mancherley
umb die besatzten gutter, etzlicher pfenner hette gutt von dreyen, von
vieren oder von fünf herren oder noch von mehr, auch vorbeutete etz-
licher manch gutt umb ander, das es* gar schwerlich bey weilen zu
finden stunde, und doch gleichwol wurde das gutt gerade, darumb
stunde das nicht zu thune etc. So hatte der bischoff von Meyssen das
Bl. 174 b lassen bleyben und gebeten, das man im die lehntaffel^ || vorzeichnet
geben wolde oder eine ausschrift etc. Dorauff sagten uns die bom-
meister beyde obgeschrieben also: „der rath mitsampt den meistern
und den 30 mannen, die sie under sich gemacht hatten, die weren des
eins und wolden unserm gnedigen herm von Magdeburg eine abe-
Schrift der lehntaffeln geben , doch allso bescheiden , das in zuerst zu-
» iat.
^ „sein Ueb hat an unB gesonnen und mit vleis gebeten ym zcwuschen dem
bischofi von Halbirstat und uns zcu teidigen vergönnen, und das wir im darinne ge-
horchen und volgen und unsem heerzcogk doruff zu gi^n lassen/' Die Herz^
Ernst und Albrecht von Sachsen an den Landgrafen Wilhelm von Thüringen im
Felde bei Merseburg am 2. Aug. Quedl. Urkdb. I. 571.
2 Die Lehntafel bildete noch in späteren Jahrhunderten ein aus Wachstafeln
bestehendes Buch, in welches die Eigenthttmer der Solgüter eingetragen wurden; sie
war also geradezu das Grundbuch des Thals. Beste dieses Grundbuches aus den
Jahren 1656. 1715 und 1768 hat Wattenbach in den N. Mittheil. Bd. XI.
444—460 veröffentlicht, üeber die Festlichkeiten bei der Erneuerung oder Ergän-
zung der Lehntafel vgl. Lud ewig, Gel. Anzeigen 1784 S. 316—318.
1477 August 258
gesaget wnrde von seiner gnade wegen, das ein solches nnschedtlich
solte sein dem rathe nnd der Stadt und den clöstem, altaren, pristem
und allen bürgern nnd eime itzlichen an der treaen handt, an der be-
sambten lehn und an alten herkommen , freyheiten nnd gewonheiten,
das das niemande zu schaden kommen solde etc. So ihnen die zusage
geschehe, so weiten sie eine abeschrift der lehntaffel von sich reichen
nnd sonst nicht etc."
Die von Innungen nnd gemeinheit waren nff denselbigen morgen
fme zusammen, ein itzlicher zu seines meisters haus, denen wurden
diese dingk auch vorgehalten, ehe denn uns pfennem. So gaben die
ihren willen und volwort darzu etc. Do wir pfenner diss horten und
Vornamen, Hessen sich etzliche beduncken, es were ein schwer stucke
nnd hette auch wol in sich, das maus gar woll berathen möchte, den
es were zu besorgen, dar mochte mehr nachfolgen. Doch kunien sie
nicht darwider, do sie des alle eins wurden, und gaben den bom-
meistem diese antwort: „der rath sindt unsere herm und sitzen an
den stedten, das sie sollen vor die Stadt und vor alle ein woner der
Stadt das beste rathen; so versehen wir uns des auch zu in, das sie
das thun werden''. Wir hatten auch die 2 bommeister vor unser obersten,
die dan gefencklich sassen, das sie die kegen dem rathe vorbitten
wolden, das sie in ihre heuser kommen^ möchten. Antwortten
die bommeister, der bischoff von Meyssen hette zweymahl vor sie ge-
beten; auch sprach Guntter Wagaw, der rath wers am nechsten frey-
tage II eins gewest, das sie in ihre heuser kommen solten, so were es B1.175^
doch von den andern verworfen etc. Wir baten auch, das uns der
rath Vorsorgen wolte gegen unsem gnedigen herm mit der lehn, so
die faste in^ langen vorzogk gestalt wurde, das es mit uns pfennem
auch ungefehrlich mödite anstehen, als mit den andern. Sprachen die
bommeister, sie wolden das geme an den rath bringen etc.
Uff den obgeschrieben sonabendt (2. Aug.) kam hertzogk Wilhelm
von Braunschweigk wider von Leiptzigk von den fursten und mochte
nicht gross erlanget haben ^ , sondem es war hie in der stadt bestalt,
das uff denselbigen tag ^ durchzihen solten etzliche herfartsleute etc. Do
der seger bey 8 oder 9 was , kam graff Burckhartt von Barbey mit
seinem volcke zu pferde, zu ftisse und auch mit wagen und schlüge
seine zeit uff vor das Glausthor bey Oimmeritz neben der herren vom
* Hkommen** doppelt. ^ ,4n'* doppelt. ^ n^*^ tebli.
^ Nicht ganz so abMig drücken sich die Herzöge £m8t und Albrecht in
ihrem Schreiben vom 2. Aug. aus dem Feldlager bei Merseburg an den Landgrafen
Wilhelm von Thüringen aus: „also haben wir im zeugesagt, das wir seiner Ueb
zcn willen (W. von Br.) mit arbeit kegin des stiftts slosz und steten vor sonabindes
vigilien Laurencü weiten stille stehin; darbey ist es pHben^*. QuedLUrkunden-
buchL S. 571. Herzog Wilhelm der Aeltere (der Siegreiche oder Gotteskuh) geb.
1400, gest. 25. Juli 1482, war aus dem mitleren Hause Braunschweig. Er hatte
in der TheUung 1482 Calenberg erhalten, erbte sp&ter auch GOttingen und
Br.-Wolfenbüttd.
2S4 Marcos Spittendorfi.
Neaenwercke schaffhoffe K Do der seger bey 1 1 was zn mittage, Imben
die wagen an zn kommen und durch die stadt zu &hren zu dem
steinthore yn über den schiam gleichwegk zum Giausthore wider an»
uff die grosse wiese des raths, da lagerten sie sich. Und der wagen
waren vier schock und etzliche übrige, so waren auch woU bey ete-
liehen wagen 2 man oder bissweilen 3 man, die darauff sassen. Dar-
nach gingen wol 2000 trabanten, endliche gesellen, und beynahe alle
blancke butte und krebisse, und ye zwen und zwen bey einander; son-
dern eine oder zwo parten gingen 3 bey einander und hatten ihre
bantzer, darnach ketten, bey 300 reysege wol gehamischt. Das
werthe, biss der seger 2 hatte geschlagen. So schlugen sie das beer
uff der grossen pfingstwiesen uff^, da lagen sie die nacht; wer hau
und holtz oder geweyde da hatte, die namen des nicht frommen etc.
Bl. 175^ II Uff den sontagk (3. Aug.) frue brachen sie auff und zogen nach
Eyssleben etc.
Ufi d^ sontagk Stephani (3. Aug.) nach mittage lautte man die
rathsglocke; der rath und die 30 manne und die aus den alten rethen
waren uff dem rathause ane die pfenner, als ich gleube etc.
Uffn montagk darnach (4. Aug.) riette Karle von Eynhansas, Peter
Schaffskopff, Hans Polcke der bommeister, der stadtscbreyber Michell
Marschalck gen Bemburgk kegen die von Magdeburg zu tage etc.
Hedrich bleib daheime etc.
Uff den vorgeschriebenen sonabent S. Stephanstage zu abent
(2. Aug.), do die von Innungen und gemeinheit bey einander waren ge-
west zu ihres meistens hause, da man ihnen den vorhielte umb die
abeschriit der lehntaffeln, die meinem berm zu schicken, mochte* doch
gesagt sein, der rath^ bette ihrer 4 geschickt zu dendrey bommeistem,
die uffn torme sassen also getenglicben. Der rath Hesse sie noch fragen
umb den schätz, den die pfenner betten, denn in käme vor, das wir
gar eine grosse summa geldes bey eynander selten bau; wolden sie in
nun das ofienbahren, wolden sie gerne von inen hören ; weiten sie aber
nicht, so wolte man sie von einander setzen und einen itzlichen so
lassen fragen, das er wol wurde sagen, wie es darumb were etc.
Darauff hatten die drey bommeister geantwortet nach solchen werten:
„ihr habt uns fast in grosser verdacht und meinet, wir haben grosse
verborgene schetze; solche meinunge, die ir zu uns habt, befeien wir
dem aUmechtigen gotte , der weis das wol , der wirdt das richten an
tms und auch an euch zum jüngsten tage; sonderlich nicht wissen
wir^ keinen schätz, den die pfenner vorborgen betten, sondern das
• mochten. »» „T»th" fehlt, c ^^y^fr** fohlt.
1 Die Schäferei auf dem Vorwerk Gimritz, Dr. H. 403.
3 Es gab auch später nodi zwei Pfingstwiesen (Dr. IL 332), eine grosse und
eine kleine; auf der kleinen stand im 16. Jahrb. nach Kresse*s Ann. m. 194^ die
Pulvermühle; beide lagen links von der nach Eisleben führenden Strasse. Vgl.
vom Hagen. a.a. 0. I. 262. Dr.n. 571. Die grosse Rathswiese liegt in der Aue
bei PassendorL
U77 Ai«DSt 2S5
unser sdialz gewest ist, wisset ir wol» das habet ir uns genommen,
dainber mOget ir nns thnn, was ir wollet etc'^ Aber sie kamen gleich-
wol noch nicht anss dem gefencknisse, wiewol sie hatten gesaget, dar
geschehe || grosse bete vor sie, so weren sie des eins nnd wolden sie B1.176'
lassen kommen in ihre henser; es begab sich aber nicht also. Ich
hörte sagen, doctor Panl Bosse solde zwir bey den forsten zu Leiptzigk
sein gewest imd hatte anch sohrifte bracht, aber es half wenigk etc
U£fh dinstagk nach' Dominici^ (5. Aug.) vor mittage was doct<Mr
Paol^ nnd andere ihre freunde nff dem rathaose nnd betten die ge-
langten gerne in ihre henser gebracht Ton dem thorme; aber sie er-
langeten nichts, sondern sie hissen sie nff den nachmittagk wider kom-
men. So wolden sie die andern vorbotten, die der dinge mit ihn^ m
thnn betten. Doctor Panl was mit in alleine vor dem rathe gewest in
der dömtzen und nicht die freunde nnd hatte in gesaget , dem rathe,
er were gewesen bey dem bischoffe von Meissen zum Gybichenstein,
der bette im gesaget, wie das etzliche des raths bey ibme anff der
bnig weren gewest, tmd so betten sie underlangk der gefangenen anch
gedacht nnd auch gesaget, sie wolden die gefangenen ufl den obge-
schribenen dinstagk auss dem gefengnusse in ihre henser lassen kom-
men, nnd so solte der bischoff von Meyssen doctor Paul befohlen
haben, das er nffs rathaus solde gehen und werben und auch vor seine
freunde bitten etc. So war doctor Paul die antwort worden, sie wei-
ten die andern, die des mit ihn zu thnn betten, uff den nachmittagk
besenden und ime eine gnttliche antwort geben. Da hatte doctor Paul
bey die freunde bestalt und hatte inen diese rede lassen sagen und sie
gebeten, das sie uff den nachmittagk weiten uffs rathaus gehen nnd
vor die ge&ngenen bitten. Die freunde giengen hin auff das rathauss,
der rath mit den andern, die sie zu inen gezogen, waren droben etc.
Und letzt wurden die freunde vor den rath geheischet und ihn wardt
gesaget, das doctor Paul Busse vor die gefangenen bette gebeten nnd
d^bey II gesaget, sie betten dem bischoffe von Meyssen zugesagt, sie Bl. 176^
wolten sie uff den tagk in ihre henser lassen kommen. Solche zusage,
die sie dem bischoffe selten gethan haben, da wüsten sie nicht von,
sondern die uff der bürg gewest weren, getraueten sich wol zu vor-
antworten; ein solches zu sagen hinder Innungen und gemeinheit dem
bischoffe von Meyssen stunde in auch nicht zu tbune, sondern sie
möchten wider heim gehen, sie künden in uff das mal nicht wyther
sagen. So haben die vieleichte an den bischoff von Meyssen wollen
* ,,nfteh" ist «igftnzt. ^ ttune.
^ Der Tag des heiligen Dominicas war der 4. Aug., welcher in diesem Jahre
auf den Montag fiel In der Handschrift steht übrigens „Dominice".
^ Der Propst des Morizklosters Paulus Bussius (Bussenius?) aus der hallischen
Familie der Busse (Bansen?), decretorum doctor, war nach Dreyhaupt Rath des
Erzbischofe Johannes gewesen. Schon in diesem Jahre scheint er die Propstei nicht
mehr verwaltet zu haben; er starb 1478. Dreyhaupt I. 745. n. 599. u. BandIL
(GeneaL Tab. S. 10).
256 Marcos Spittendorff.
bringen die rede doctor Panls , ob der unrecht vomommen hette den
bischoff von Meyssen, das der rath and die andern solchen verdriss
darinne namen, oder wie es zukam, denn es was uff den sonabendt
obgescbrieben in etlichen pfarren gesagt, der rath were des ein, sie
woiden sie in ihre heuser kommen lassen, und hier wider wante
sichs etc.
Uff mittwoche (6. Aug.) stund das fenster am thorme zu, da die
getangenen sassen, bis nach 9 schlegen des segers. Darbey mochte
man mercken, das die bitte doctor Pauls den armen leuten nicht sehr
hulflich was, den zuvome schloss man inen das fenster uff des moi^ns,
wen der seger hatte iunfe geschlagen etc. Der bischoff von Meyssen
war gen Magdeburg gezogen, so blieben sie noch sitzen etc.
Der stadtschreyber reit gen Magdeburg, so mochte er bey dem
bischoffe von Meissen dar gewesen sein etc., und ufih dinstagk nach
Laurentii (12. Aug.) mochte der stadtschreyber dem rathe einen briff
geantwortet haben von dem bischoffe von Meyssen, das er doctor
Paul solchs nicht befolen hette an den rath zu bringen, darumb hette
er den rath zu milde berichtet in der bitte, die er uffn sonabendt, als
hier vorgeschrieben stehet i, gethan hat etc. mit mehr werten. So
gieng die rede, das es solde gesehen sein etc.
Uff den dinstagk nach Laurencii (12. Aug.) sagte man wahrhaft
Bl. 177*^ tigk, das sich der bischoff von || Haiberstadt mit den fursten von
Sachsen geeint^ hette, und die Stadt Quedelburg hette sich langest ge-
geben S; kurtzlich do sie die bürg einnamen, hatte sich die Stadt auch
gegeben, die forsten hatten den rolandt daselbst zu Quedelburg auch
lassen niederwerfen und uff stucke zuhauen.^ Die obersten, die da
weck waren, der heuser und gutter, das sie^ noch da hatten, möchten
sie, die gewaltigen der fursten, gebeutet haben. So ging die rede hie
zu Halle etc.
Uffh donnerstagk vigilia Assumptionis Mariae (14. Aug.) waren
die 6. bürgen abermals umb die drey gefangenen, nemlich umb Hans
Klugen, Claus Schaffstedt, Hans Busse. Do hatte der rath den bui^n
dis vorgehalden nach der ersten weyse, das sie sich solden bedencken
• sieh.
1 Vgl oben S. 255flf:
^ Vgl. die Urkunde des Bischöfe Gebhard yom 10. Aug. 1477, in welcher er seine
Aussöhnung mit den Herzögen Ernst und AlbiHsclit von Sachsen bekennt, im Quedl.
Urkundenbuche Bd. I. S. 582 ff.
s Die Einnahme &nd in der Nacht vom 23. zum 24. Juli statt. Vgl. den Bericht
des Quedl. Urkundenbuchs Bd. I. S. 563.
^ Die durch die Urkunden nicht beglaubigte Thatsache wird auch von Voigt,
Geschichte des St. Quedlinburg II. 405 bestätigt. „Der Roland, der an der Ecke
des RathauseSt wo noch jetzt das Halseisen ist, gestanden hatte> wurde umgeworfen
und in Stücken zerschlagen.^ Die bis in die neueste Zeit auf dem Rathshofe lie-
genden Trümmer sind erst im J. 1869 durch den Magistrat von neuem zusammen-
gefügt worden. Das Denkmal wurde darauf und zwar an der alten Stelle wider
au%erichtett
1477 Anglist 257
zwischen sooabendts, ob sie ihre frennde wolten borgen, sempilich in
ihre henser zu gehen und die sachen, die der rath zu ihnen wurde
haben, ob die peinlich oder barglich erkant wurden, nnde nff welchen
tagk dann der rath sie wider hische, das sie sie dann wider stellen
selten, hieraoff solten sich die frennde bedencken.
üff den obgeschribenen donnerstag (14. Ang.) Vormittage waren
die pfenner in ihrem besten hämische zu des oberbommeiBters hans,
und die von innnngen^ und gemeinheit desgleichen zu ihrer meister
hauss ein itzlich theil. Der rath käme zu den pfennem und besach
den hämisch und sagte, mein herr von Magdeburg hette dem rathe ge-
schrieben umb etzlich boffewerck und auch umb trabanten; so weren
sie des ein und wolden sich damach schicken und meinem herm zu
willen das ausrichten. So betten sie den pfeunern 30 trabanten gesatzt,
das wir uns darnach wolten richten und in bereitschaft sitzen, wen
man geböte, das wir dan bereit wem; auch wer selber nicht zihen
wolde, der möchte einen mythen. Auch gingk der rath zu allen parten,
den was auch |i itzlichem theile eine zahl gesatzt vom rathe. Der BL 177 ^
rath brachte auch an, wie das sie wol mehr pferde bedorften, so
weren sie in meynung, noch etzliche pferde zu setzen unsern burgem,
aber nicht viel, 15 oder 20 pferde, uff das ja^ niemandt gros be-
schweret werden solte, und damach ufi ein ander jhar solte man
andern burgem <^ dann setzen und diese entledigen etc.
Daramb solten wir sprechen und dem rathe eine antwort wieder
lassen sagen bey den bommeistem. Auch geben etzliche ihre schos
schwerlich, das halbe jähr were schir wegk, so betten sie gar wenick
schoss uff dem rathause noch empfeingen, daramb so der rath das bey
5 Schillingen 1 liessegebitten, undwerdas'^ nicht brechte, von dem wolten sie
die Schillinge nemen, damaph möchte sich ein ider richten. Auch
wurden die trabanten wider kommen auss der herfardt, das der born-
meister dann 30 pfenner in ihrem hämische in das steinthor schicken
solte etc.
Wyr gaben den bommeistem diese antwort: die 30 trabanten
meinem herm auszurichten von unsem wegen, wolde wir thun, als das
maus mit unsem trabanten solte halten als mit denen von Innungen
und gemeinheit. Etzliche unter uns meinten, es were uns auch zu
viel. Do sagten etzliche alte, so wir 30 trabanten solten haben, so ge-
burte Unser Lieben Frauen pfarre von der gemeinheit wegen auch 30
zu haben, das hette man vor langen jbaren so gehalten. Do wir das
borten. Hessen wirs darbey nnd baten den bommeister mitsampt den
Schoppen, das sie sich damach wolten schicken. Bommeister und
Schoppen fragten, wer das gelt wolte auslegen, so wart man ein, das
sie underlangk sich erbotten, etzlicher einen r. fl., auch etzlicher ein
• Innniig. ^ J«r. ^ bürgen. ^ itWer das" erv^nzt.
1 Nach Dreyhauptn. 432 war in alter Zeit ein Schillinge 32 Pfennigen, 20
Schillinge Pfennige = 1 Pfund Pfennige.
aeecUcbtaq. d. Pr. Stdüen XL 17
258 Marcos Spittendorff.
alt schock dar zn legen, das man eine ankonft bette. Wnrde dann
Bl. 178^ iemandt weniger oder mehr dar zu geben gebnbren, || so man sieb
des eygentlicb vortragen wurde, das gescbebe denn auch etc.
Uff die pferde zu setzen , baten wir die bommeister , den ratb zu
bitten, bedurfte der ratb mehr pferde, das sie die gewinnen uff aller
gelt nach laut der wölköhr; das man sonst iemande pferde solte
setzen und etzlicben nicht, brenget nicht eintracbt, so aber der rath
die pferde uff aller gelt ausswynth, so betrifft es doch die am meisten,
die da am meisten gutts haben, anders können wir uns nicht vortra-
gen. Umb das schossantwortten wir also, wer nichts uff seinen schoss
gebe uff das erste halbe jähr, so möchten sie die Schillinge nemen, wer
sich darinne aber beweisete, das man mit dem dann auch nicht nenig-
keit vornemen wolde etc.
Uffh sonabendt post Assnmptionis Mariae (16. Aug.) anno 77 des
morgens frue zwischen funfen und sechsen kamen die fursten von
Sachsen beyde und auch ihr volck wider von Quedelburg und am»
dem stiftie Halberstadt und zogen durch Halle den gantzen vormittagk.
Der Deutzsche Born lieff aus, man hatte drey wochen kalt gelegen,
und etzliche trabanten Hessen die sole in ihre hende lauffen und
schmackten, das die gantz saltzigk was.
Uffh montagk post Assumptionis Mariae (18. Aug.) suchte der
bommeister Günther Wagaw das saltz im tale mit den underbom-
meistem und den, die das von alter yewerlde gesucht hatten, so hatten
sie* 55 hundert saltz gefunden oder mehr. Das Günther Wagaw selber
das saltz suchte, kam darvon zu, her was^ auss der gemeinheit. So
hatte man 3 wochen kalt gelegen, und in der vierten woche wardt es
von den bommeystem obengeschriben gesucht und inen auch befohlen
mitzugehen, das etzliche vieleichte meinten, die underbommeister be-
BL 178^ richteten nicht recht und bilden den pfennem zu gutte. || So betten sie
gerne gesehen, das man schir wider angezogen, und auch das die
pfannen viel gelauffen betten; doch schickets und fugets der herre
nach seinem willen nicht allzeit, als wir gedencken. Deo laus et
honor etc.!
Uffh dinstagk post Assumptionis Mariae (19. Aug.) vor mittage
wurden die drey fromme manne Hans Ginge, Hans Busse, Claus Scha^BT-
stedt ihrer gefengcknusse etwas entlediget, also das sie in ihre heuser
kamen. Sie hatten alle drey lange und graue berthe gewunnen uff
dem thorme; mit den berthen wolden sie so in ihre heuser gehen, des
wolde in der rath nicht gestatten. So schickte der rath nach einem
barbierer uffs rathaus, und Hessen die frommen, ehrlichen menner bar-
bieren: ob sich der rath vieleichte schemete, das die frommen leute so
hatten gesessen in ihrem alter, und das sie ihnen so wenigk gunst
und guttigkeit hatten beweiset? Sie betten sich auch gerne lassen
barbieren, dieweil sie auff dem thorme sassen, es mochte auch bitte
darumb geschehen , es konde in aber nicht widerfahren. Die freunde
• ,,de" fehlt in der Handachrlft. ^ hier folgt in der Handaohrift „er wm".
Uli August 2Sd
alle sechfie hatten insambt mnssen geloben in solcher weyse: were die
Sache peinlich, so wolten sie die peinlich halten, were sie aber borg,
lieh, das sie dann börglich hiebe; und wen sie der rath wurde hei-
schen, einen alleine oder zwene oder alle dreye, so selten sie die bar-
gen lebendigk oder todt einstellen. Wisse, hier wurden sie nicht zu
borge gegeben, sondern das sie in ihre heuser kamen, darumb das sie
alte leute waren etc.
Uffh sonabent yigilia Bartholomei (23. Aug.) was Bastian Orun-
heide und ich Marens Spittendorff uff dem rathause und beweisten
uns, das wir unsere pfände wolten lösen, so uns der rath geboten
hatte. So gab Grunheyde 5 r. fl. und batt, das im der rath so gnn-
Btigk wolde sein und ihme das ander lassen anstehen zu geben bey
ihrem sitzen; es mochte ime aber nicht geschehen, sondern er muste
die 5 fl. widememen || und solte die helfte in acht tagen geben und BL 179'
das ander auff Michelis. Ich Marcus Spittendorff ging darnach vor
sie und gab ihnen 10 r. fl. und hatte, das mir frist möchte werden zu
den andern bis uffs neue jhar ; sondern mir wardt gesaget als^ Orun-
heyden. So Hess ich in die 10 fl. und sprach : „lieben herren, ich wil
euch die helfte in acht tagen volgent brengen, lasset das ander an-
stehen biss uffs neue jhar''. Es mochte aber nicht sein, sondern Peter
Schaffkopff sprach zu mir: „herr rathsmeister, wir wolten euch warlich
gerne yiel willen darane beweisen, so kunnen wir des nicht thun, die
parten wollens so haben'*. „Auch haben wir den parten so zugesaget",
sprach Jorge Seile etc.
Uffn sontagk Bartholomei (24. Aug.) des morgens umb 6 lutte man
die rathsglocke, und der rath giengk uff, so wurden vorbott die pfen-
ner alle und die von Innungen und gemeinheit, ein itzlicher zu seines
meisters haus zu sein bey der busse, wen der seger 12 schlüge. Dis
wart uns von unserm bommeister vorzalt von befelunge des ratbs: der
rath von Magdeburg bette geschrieben dem rathe zu Bemeburg, das
die holtzlender ^ sich fast samleten und starck bey einander weren, wo-
rauff das ginge, wüsten sie nicht. Auch betten sie desgleichen dem
rathe zu Halle geschrieben, so ihre burger itzundt zu Zerbest weren.
Batt der bommeister darbey, das wir wolten geschickt sein mit den
30 trabanten , wen der rath die wecken Hesse , das die dann bereit
weren, sondern das zihen wurde kurtz werden, kaume 1 tagk oder 1
nacht. Das volck was schwer darzu, das der rath solche neuigkeit
vomeme mit den bürgern, und betten gerne gesehen, das der rath die
trabanten gewunnen hette uff aller burger gelt, als von alter gewon-
lich was. Das weite nun nicht sein. So gaben wir unsem bornmei-
stem und den schöppen die macht, das sie 30 || manne unter uns BL179^
pfennem itzundt uff diss mahl körn , so die zeit kurtz were , und die
reyse auch nicht lange weren wurde, doch also, wer selber nicht zihen
Vgl oben S. 235.
17
260 Marcus Spittendorff.
wolte, das der einen vor sich schicken möchte. Das beschacb also.
Die reyse bleb ofif das mahl nach, das man nirgent hin zoch etc.
Uffn sonabent nach Bartholomei (30. Ang.) brachte ich 5 r. fl.
und 20 silberne g. uffs rathaos uff meine pfände, die zu lösen, als mir
gebotten was, nnd hatte nochmals frist des andern biss nffs neue
jhar, so wart mir frist biss äff Martini. Bastian Gmnheiden auch
also etc.
Die woche Mauricii (21 — 27. Sept.) läge man kalt im tale, nnd die-
selbige woche schickte der rath etzliche ans ihnen, nemlich Niclas
Katzsch und andere mit ihme, die das saltz suchten umb den willen,
das man nicht lange kalt solte liegen; wenn hier ist zu mercken, das
die vom tale der regierunge gar wenig oder nicht zu thun solten
haben etc.
Uffh dinstagk Hieronimi (30. Sept.) ging man wider zum bomen.
Wir kaufften ein schock holtz vor 9 d., und die sole galt 7 d. Was
unser vordinst was, ist gotte wol bekant: das schock werck wardt
auch Yordinget vor 16 r. fl. und 2 stucke saltz, 10 stucke saltz galten
1 r. fl. etc.
Die vorschleger vorsuchten die woche Dionisii (5.— 11. Oct.), waa
der leipsche jarmarckt, do kam viel holtz zu marckte, do kauffte man
das schock vor 7 d., vor 7V2} ^iich vor 8 d., darnach das holtz war.
Ein fuder reys kauffle man auch zweyer, dreyer oder 4 g. neher, denn
man zuvome hatte gethan. Es war auch zuvor in 6 oder 7 wochen
uff eine woche so viel feuerwerck nicht zu kauffe kommen, als itzundt
uff die obgeschribene woche käme. Do gingen die vorschleger und
kaufilen holtz und vorsuchten aber zuvome, do wir das holtz vor 9 d.
musten keuffen, 1 fuder reiss vor 1 r. f. oder theurer^, auch etzliche
Bl. 180* neher, und doch gleichwol 1 schock || reyss uff 6, 7 oder 8 schwertg.
ausskam und auch noch wol teurer, so das vielmahl einen ptenner das
werck holtz stundt 14 schwertg. auch 15, auch noch wol 16 schwertg. ;
etzliche, als sie sprachen, die es hatten lassen versuchen und hatten
8V2 schock holtz zu einem wercke gehabt und das schock vor acht d.
gekaufflt, und der zober sole galt 8 1/2 d. Mercke, was die pfenner vor-
dinst hatten, do vorsuchten die vorschleger nicht. Wisse, die woche
Bartholomei (24. — 30. Aug.), Egidi (31.Aug. — 6. Sept.), Nativitatis Mariae
(7.-13. Sept.) galt das schock holtz zu 7 V2, auch zu 8 d., und die sole 8 V2 d.
Wisse, da** die vorschleger die obgeschriebene woche versucheten,
da kam, das der heuptman von Gybichenstein Heinrich von Ammen-
dorff und auch etzliche im rathe, die das neue regiment angehoben
hatten, meinten und wolten, der zober sole muste 1 g. gelten, es were
die weyse nicht, das das gutt vemichtiget und so wenigk gelten solte.
Daraufi Hessen sie das sieden vorsuchen, wie sie das aber funden,
weis ich nicht j sondern ich, Marcus Spittendorff, weis das woll vor-
war und andere mehr, das ich dieselbige woche vordinget hatte und
braute V2 schock werck mit strohe vor 8 r. fl. und ein stucke saltz,
* theaer. ^ das.
1477 October. 261
das was ein werck 13 schwertg. und 1 d. Wisse, die vorschleger vor-
sncbten und giengen in ein warm koth, da sie auch eine neue pfannen
innen wüsten, die nur 14 tage gestanden hatte, das sie als ihre vortel
und nicht den nutz der gemeinen und armen pfenner sachten. Nun
wisse ^ die sole wart nff den sonnabent nicht vorschlagen, sondern äff
den montagk Vormittage Intte man die rathsglocke, so was der rath
nS* dem rathanse und hatten das stucke saltz ufi^ 13 schwertg. gesatzt,
und die sole wardt uff 9^/2 d. vorschlagen. Hier magk der arme pfen-
ner mercken, ob man das saltz höher setzt, das kompt ime || nichts zu fii.180^
hälfe, wenn sie vorschlan mit der sole mehr hiennber, wenn inen an
dem saltze zugehen magk; daran ist zu mercken, das man den armen
pfennem keine nahrunge vorgunnen wil. Das man hier das pfanwerck
warhaftig mercken magk, was die pfenner das jähr vor verdinst an
ihrem sieden gehabt haben: ich habe dieselbige obgeschriebene woche
Dionisii (5. - 11. Oct.) gesotten 34 werck, stundt mich das werck 13 schwertg.
1 d., so hatte ich 4V2Zober sole zu einem wercke; darneben waren mir
8 zober abgegangen, so steht mich die sole wol 10 schwertg. und zwar
nicht 2 d. weniger. Wen man das uffs allergnaueste wil rechen, so
findestu, das mich feuerwerck und sole 13 schwertg. stehet; ist es nun,
das ich das saltz umb bereit gelt gebe, und das stucke vor 13
schwertg. aussbringe so habe ich 3 schwertg. an einem wercke.
Muss ich aber ein fader scheite vor 4 oder 5 stucke saltz nemen, das
kaume dreyer wert ist, so habe ich so viel desto weniger an einem
wercke. Nun von den dreyen schwertgroschen , die ich nach dieser
rechnunge habe an eime wercke, so ichs wol umb bereit gelt gebe, sol
ich darvon halden allen schlett, das mercke, kothzinse, pfannen, körbe,
gchauffeln, wirckerlohn und alles, das darauff gehet; auch sol ich und meine
hausfrau, kinder und gesinde davon essen, trincken, kleider, schössen,
schiltwachen, thorlegen, mein hauss und gebeue bey wesen behalden, so
wol billich und auch recht sein solte, das sich fromme burger in stedten
von ihrem handele nach oben berurter weyse sich ehrlichen und redt-
lichen selten enthalten; wie den armen pfennem das hier beschiet an
ihrer narunge und ihrem handel, das befinden sie hier und haben
das auch diss gantze jhar wol befunden; doch uff weynachten, so ein
itzlicher sol bezalen , wird sichs || ofienberlichen finden , auch wils uff fil. 181 *
dem rathause wol offenbar werden, sondern der sich freuet, das es
seinem nachbar misgehet, der thut nicht weisslich, er weis nicht, was
über ihn oder die seinen kommen magk etc.
In demselbigen 77. jhare uffn sonabent nach Burckardi (18. Oct.);
do Nicias Schatz und Thomas Friederich der burger von Halle ge-
wandt ^ heim brachten und vor das galckthor^ kamen, da wolde der
1 Die Mittheilung scheint sich auf Einkäufe zu beziehen, welche auf dem
Michaelismarkte zu Leipzig gemacht worden waren.
2 Das ehemalige alte Galgthor be&nd sich an der Ausmündung der unteren
leipziger Strasse in die Promenade, vgl. Dr. I. 669.
262 Marcus ^ittendorff.
gleitzman, Jorge Fatterer genant , die wagen in die Stadt nichtlassen
fahren, sie geben dann von einem tnche 6 d. Darwider satzten sich
die fuhrlenthe und sprachen , sie betten ye und ye von eim geladen
wagen 6 g. zu geleite gegeben and von centner, ^atte von 1 ce(ntner) 6 d.»
das wolden sie aach noch geben. Aach mochte Schatz sagen: „lieber
gleitzman, ich habe gar mannich stacke* gewant den bargem geforet
and aach den rathsmeistem ^, das vormals za vorgleiten nicht gewönlich
gewesen ist, als ir unsitzundt vorhaltet; ich hoffe, ihr werdet das aach
itzandt noch nicht äff bringen'^ Daraaff hatte der gleitzmann zu Schatze
gesaget, was den rathsmeistem ^ gehörte, wolte er sich mit ihme wol
vortragen. Das sagte Schatz offenbar beyden rathsmeistem vor den
wandtkammem, Karle von Einhaasen nnd Hedrich waren rathsmeister.
DiewocheGalli (12.-18.0ct.) galt das schock holtz 8 d., aach 7^/2 d.,
auch 8V2 ^' ^^ derselbigen wochen sach man die vorscbJeger in den
gassen, das machte, dar kam wenigk holtz nnd was teuer; sondern nff
den freytagk kam eben viel holtz zu marckte, dar fanden sich die vor-
schleger auch in die gassen und satzten den zober sole uffii sonabeot
vor 9 d., so schlage sie 1 hlr. ab; wie der arme pfenner zukompt, fin-
det er wol etc.
Die Woche der elftansent jangfrauen (19. -25. Oct.) bleib die sole stehen
BL181^ afl 9d., die woche kam zeitlich feuerwerck, || und nff den freytagk kam
viel holtz and wardt gekaafft uff den tagk vor 7 d., auch vor 7V2 d.;
sondern uff den sonabent kam nicht und gar wenigk. Die woche
braute ich ein halb schock werckmit strohe vor 7% r. fl. und 1 stuck
saltz etc.
Uff die woche Simonisund Jude (26.Oct.-l.Nov.) bleib die sole stehn
als oben, das schock holtz galt 8 d., 8 V2 ^^ ? ^^^ ^^^^ ^^^^ keinen vor-
schleger in der gasse, sondern uflb freytagk vigilia Omnium Sanctorum
(31. Oct.) kam zeitlich holtz, do wardt etzlich fuder gegeben das
schock vor 7 d., aber des was nicht viel, auch was das holtz so hin.
Die woche darnach lagk man kalt , uff mittwoche lies der rath bereit
das saltz suchen , das sie ie mit allem vleisse darnach stunden , das
man nicht lange kalt liegen solte, uff das die pfannen viel lauffen
solten. Gott der allmechtige kan alle dingk zum besten fnegen, sie
fanden hundert schock und 22 schock saltzes etc.
Uffn dinstagk Martini (11. Nov.) waren die sch(^ppen und die
zwene bommeister Günther Wagaw und Burckhartt Schuller bey ein-
ander umb des tals geschefte und hatten das saltz lassen suchen , so
was dar noch faste saltz, etzliche mochten noch zu zwey schocken und
noch mehr haben, so das man im tale hoben . . . .^ stucke saltz gefun.
den hatte. So betten die schöppen wol gesehen, das man das saltz
ein wenig bass bette lassen verkeuffen, so es die pfenner faste viel
geldes stundt, uff das ein iederman das seine nicht bette dürfen vor-
werfen. Aber die bommeister meinten, man muste sole zihen; denen
mochte das so befohlen sein etc.
• et ^ rftthimeister. ^ wthameicter. ^ die Zahl fehlt.
1477 November. 263
So gingk man off den abendt zom bornen etc. Die sole bleb die
woche aber stehen nff 1 g., man kaufte das schock holtz za S d., zu
8V2 u^d ^uch zu 9, den das wetter was, als es nmb die zeit des jars
pfleget zn sein, es fröre, es schneyete, es regnete und was wunderlich
wetter. Wie viel man holtz zu einem wercke bedorfte, weis ich nicht.
II Ich mochte es nicht versuchen, denn ich liesse mich beduncken, da Bl. 182*
were verlust, und mochte auch alle war sein.
Aber der yorschleger vomame man nirgent in der Strassen, das sie
betten holtz gekau£ft und betten versucht. Das macht, es war ihren
obersten, den regierem dieses spiels, nichts eben, sie wüsten wol, es
wurde in noch ihrer meynunge und ihrem willen nicht zutragen; dar-
umb liessen sie das so stehen zu schaden den gemeinen pfennem * und
grossem vorderb dieser Stadt etc.
Wen aber viel holtz kompt und abeschlecht, und auch das wetter
darnach ist, so finden sich die vorschleger wol, dann ihre kaphanen
und henptlente treiben^ sie dan fort; auch zwingen sie dan ihre eyde^
wo sie aber ihre eyde sonst zwingen und gezwungen haben, so vor-
mals geschrieben steht und vorschlagen ist, wissen sie woll. Ich hoffe,
der allmechtige gott wirdt das schicken unde fugen zum allerbesten.
24 zober sole 1 r. fl., wiewol als die rede gingk und auch wol
warhaftigk sein magk, als die vorschleger das werck versucht hatten.
Die woche Dionisii (5.-11. Oct.), als da vorgeschrieben stehet, do hatten
sie gesaget bey ihren eyden, was der gewin uff ein werck was ge-
wesen, hatten etzliche im rathe sollen sagen, da were mehr gewin an
einem wercke, denn das sie sagten; daraus magk man mercken, das
die jenen , die nicht eyde zum gutte oder zum vorschlane gethan ha-
ben, warer wollen sagen und auch haben, wenn die darzu verbunden
und mit eyden vorstrickt sindt. So mochte der rath den vorschlegem
gesagt haben , die sole solte unter eime g. nicht gelden , darauss ist
wol zu mercken, wie das magk zugehen. Deo laus et honor omni-
potenti etc.!
Die wocheElysabett(16.-22.Nov.) 5tagegezogen,undzuvom || buste Bl.182*»
man under des montages uff den morgen, das man die fasse etwas
versönet; die sole bleib stehen uff 9 d. oder uff einen groschen, das
schock holtz wardt gekauft die woche zn 8^2^., und zu 9d. und auch
hinüber, 1 schock werck vor 8Va r. fl. und 1 stucke saltz, auch vor 9 r. fl. ;
was der gewin ist, findet man wol nach der recbnunge etc.
Uffh sontagk S. Clemens (23. Nov.) nach mittage under der predigte
lutte man die rathsglocke. Dar gingen uff die drey rethe von Innun-
gen und gemeinheit, abe^ alleine warn die pfenner darobene, die das
jhar sassen. Was die sache was, ist gotte bekant, wenn die
pfenner und das tal magk es belanget haben, sondern ich wil meine
hoffhunge und trost in den allmechtigen setzen, der kan alle irrige
hertzen wol rechtfertigen, auch die verkarten, unmilden, so sie sich er-
kennen und zu synne greifien, weych machen, die betrübten jam-
* pfiHiiwr. b trtoben. * aber*
264 Marcus Spittendorffl
mericben und seoftzenden hertzen, die sich selbest erkennen, das sy
gott den^ scböpper ofte und mannichfaltigk mit iren sunden schwer-
lieb erzürnet baben, und bitten den allmecbtigen gott umb seine gnade,
dieselbigen wil der milde und barmbertzige vater Gbristus Jbesus mil-
diglicb erbören und mit den äugen der barmhertzikeit sie mildiglich
ansehen, gleicher weyse als er ansach Mariam, seine liebe mutter, under
dem thore, do er gebunden und gefangen zwischen zweyen scbechem
zu seinem leiden sds ein ubeitheter gefurt wardt und das schwere boltz
des creutzes uff seinen schuldem tragen muste. Darumb, du lieber
vater, erbarme dich über uns armen sunder, amenl Deo laus e(
honor !
Sie waren auch umb die fronsole** droben gewest, die drey reihe
oben geschriben, wenn das kam darvor^^ zu den rorstehem des tals,
B1.188^ mochten sich beklaget haben vor bommeistem und schöppen, || das
sie faste gemant wurden von schmiden, selem, lichtzihem und anders,
die dem tale arbeiten, so betten sie kein gelt nicht; auch frönte man
wenigk, das sie so die leute nicht wüsten zu bezahlen, auch gingen
die essen herzu, die man geben solte den knechten. Darauff hatte
der bornmeister gesaget, er wolte mit den bommeistem und den Schop-
pen daraus handeln, und so mochte der eine bornmeister Burckhartt
Schuller, der kremer, das an den rath haben gebracht, und darumb
gingen sie uffii sontagk Glementis (23. Nov.) alle zu rathause und
mochten faste zomigk gewest sein und gesaget, man wolde nicht
fronen, das man den leuten die arbeit bezahlen konde, auch das die
essen durch die weise so mechten nachbleiben , auff das die knechte
unwilligk möchten werden, und das Jammer tmd mordt under dem
volcke in der Stadt möchte werden, da stunden die vom tale feste
nach, und andere rede mehr etc. Und hatten dem bornmeister Claus
Polcken befohlen, er solde fronen lassen alle wochen bis uff weynachten
etc. Der fronsole wolde niemandt haben, worumb? Es künde sie
nicmandt uffs haubtgut bringen, denn die vorlust war sehre und gantz
offenbar vor äugen , darumb forchte die vorlust ein iederman. Denn
es wardt von etzlichen frommen pfennem gesaget, sie betten stro ufi
der gassen gekaufft und hetten achtunge und vorzeichunge darauff ge-
habt, das sie die woche etzliche werck unter 18 schwertgroschen nicht
gezeiget hatten, auch etzliche zu 16 schwertgroschen, und die deutzsche
sole galt 2 schwertgroschen. Darbey mercke, was das pfanwerck vor
ein handel gewest ist, uff die zeit ist es vor gutt gewest, so ist das ie
heuer böse etc.
Die woche Kattharina (23. — 29. Nov.) bleib die sole stehen uff 1
groschen, das schock boltz galt 9d., anch9V2d*; sondern uffn freytagk
und sonabendt mochte etzlich geringe boltz zu acht d. werden gegebeut
B1.183*» II adder® gar wenigk, und auch zu 8V2 d.; etzliche hatten V2 schock
werck umb 8 fl. 1 stucke saltz, umb 9, auch umb 10 r. fl. 1 stuck
saltz etc.
* dem. b „frtfnsole", wte mach öfter. ^ darnon. ^ .«o^r", vom Abeebreiber wahnohelii-
lieh für dM anprttngliclie ,^der" — „aber" geaetstt
1477 November— December. 265
UfiFh sonabent vigilia Andreae (29. Nov.) was Giliax Berwaltt, der
vorschleger, gewesen vor dem rathe und gesagt, das feuerwerck were
tbener, die pfenner konten nicht zukommen. Der rath hatte darumb
gesprochen, der bornmeister Claus Polcke hatte gebeten den rath, das
sie das doch so machen weiten, das die armen pfenner mit ihrem .... *
könten doch ire narunge an dem handel haben ^, uff das sie nicht
gantz verdürben. Aber Bnrckhart Schnller, der kremer und auch
bornmeister, hatte gemeint, die pfenner betten genug daraue. Darauff
hatte der oberbommeister Claus Polcke gesaget, er solte die pfenner
helfen vorbitten, so er von ihren wegen dar sesse. Hatte derselbe
Schuller gemeinet, er sesse von des raths wegen und nicht von der
pfenner wegen. Ach lieber, ewiger gott, welch ein jammer ist, das
ein burger, ein freundt und einwoner der Stadt, einer den andern ohne
noth so solle vorderben! Auch die jhenigen, die zu den heyligen ge-
schworen haben, das sie einen itzlichen burger zu gleiche und rechte
wollen vertedigen, auch eines itzlichen bestes werben wollen, wie das
geschieht, das ist gotte wol bekant; sondern ich sehe, höre und vor-
neme, das man die pfenner wil verderben. Aber die brauer und an-
dere handeler, die macbens nach alle ihren willen, da sagen weder
die obersten noch niemandts nichts uff. Wen man nun einen gemeinen
nutz und frommen der Stadt und der burger suchte, als man spricht,
das man thue, so solte man das ie so machen, das ein itzlicher bän-
de!, und die des handeis gebrauchen, eine redtliche narunge an ihrem
handel betten, darbey sie ein ausskommen mochten haben. Als ich
in diesen leuffien vaste jar gesehen und auch gesehen ist, das man an *
den rath hat lassen bringen und auch || geklaget, das hier sey zu B1.184^
theuer; man hat aber nicht vernommen, das sich iemandt dem armen
gemeinen volcke zu frommen beweiset bette.
Auch die kremer, schuster, schmide, ander innunge und handt-
wercke, die geben das ire, wie sie wollen; das wirdt alles wol gebil-
liget und hindert niemandt, man gunnet jederman des, das er was
erwerben möge und sich bey seinem handel magk gebessem, alleine
den pfennem wil man nicht vorgunnen, das sie narunge haben sollen
und sich bessern. Darauss ist wol zu mercken, ob das aus liebe oder
aus hasse geschieht, das weis der herre im himmel aller beste, der er-
kennet alle warhaftige und gatte hertzen, und auch die grimmigen,
neydischen hertzen kennet er auch, er wil ein itzlichs auch belohnen
nach seinem vordinste. Ich habe auch vornommen, die vorschleger
haben gesagt, der rath habe die eyde der vorschleger uff sich genommen,
also das sie so verschlan, das die pfenner nicht vordienen oder zu-
konunen sollen etc.
Uffn freytag vigilia Nicolai (5. Dec.) wardt ich geheischet in die
kemmerey durch den stadtknecht, so gingk ich uff den nachmittagk
vor die kemmerer und fragte, worumb sie mich betten lassen heischen.
Sprach Simon Leschkaw: „es ist umb gelt zu thune"; der was
* hier aoheint ein Wort in der Handscluift xu fehlen. ^ hier ^findet ilch in der Handaehrift
noch „mOehten*\
266 Marcufi Spittendorft
alleine da, nnd Hildebrant ginck ans der dömtzen. Also gab ich inen
10 r. fl. an muntze uff die pfände, die ich daroben stehen hatte, nnd
sprach: „nemet das die weyle, bis uff weynachten wil ich besehen,
das ich das ander auch gebe/' Antwortte Leschkaw: „wolan^
ja etc."
Die woche Andreae (30. Nov.— 6. Dec.) galt die sole 8 d., das fener-
werck was teuer; das schock holtz zu 9 d., es mochte gar leichte ein fuder
reyss 18 oder 20 grosse groschen gelten ^, sondern ein fuder, das ichts
wol geladen was, galt gerne 1 r.fl. auch Vb^i"^ hienuber, so das manch
Bl. 184^ ftider reyss vor 3 oder 3V2 II ^^^ schock gekauft wardt alder were. Ich
sage, selten die vorschleger bey ihren eyden frey ohne iemands forchte
sagen, was der pfenner vor gewin an seinem sieden hette und auch
zuvor manche woche, die her in diesem jhare hat müssen sieden, dar-
inne ein iederman sich selber wol fulete, das er nicht zukommen könde,
ich meine, die sole wurde dann diese obgeschriebene woche Andreae
(30. Nov. - 6. Dec. ) nicht 8 d. müssen gelten, sondern viel weniger ; des gleich
ander wochen viel mehr diss jähr vorgangen. Nun, gott vom himmd
wirdt das schicken, er siebet nnd höret, er weis auch wol, aus wel-
chem gründe eines itzlichen hertzen diese dinge geschehen oder vor-
genommen werden etc.
Uffh dinstagk post Gonceptionis Mariae (9. Dec.) vor mittage
warn etzliche des raths uff der bürg zum Gybicbenstein vor meinem
herm und dem bischoffe von Meyssen und den capittelherm und
hatten gesunnen der ersten leben. Aber der bommeister vom Deutzschen
' Born was nicht mit. Da die nun von der bürg wider kamen» be-
schickten sie den rath und die 30 manne, die sie unter sich selber
gemacht und gekohren hatten , und mochten do bericht haben , das sie
die erste lehn zu thun gesunnen betten; hette mein herr von Magde-
burg davor geheischet den zehnden pfennigk, doch under andern
Worten hette her . 24 tausent r. fl. wollen haben, Hedrich und die andern
betten im 5000 geboten. Diss hatte der rath uff dem rathause so be-
richtet, und darnach muste der bommeister Claus Polcke nnd die
andern vom tale, die im rathe sassen, entwiohen, nnd die von innun-
gen und gemeinheit sprachen und mochten dem bommeister do so
wider sagen, die dingk betreffen die vom tale am meisten, sie betten
auch die meisten gutter, das er die gewercken uff morgen zusammen
heischen Hesse und hilte ihnen vor, das sie ihrer 3 kiesen wolden, die
mit in und dem bommeister ufi die bürg zögen und bey diesem han-
del weren etc.
B1.185* II Die gewercken hatten mancherley bewegunge, das sie nun
kiesen solden bey die dingk. Nun, man muss, wie mein herr wil;
und im ersten , do wol wege in diesen dingen zu finden gewest weren,
do begerte man der vom tale nirgent zu; doch koren die vom tale
ihrer drey, nemlich Matz Begaw, Drewes Fischer, Sander Dracksteden
nmb den willen, das der rath oder die andern nicht dörften sagen,
* wil an. ** falten" ergänzt.
1477 December. 267
wir weren stoltz oder ungehorsam, ob das dan zum ergsten kerne, das
sie die schult alle uff uns legten; und schickten so in dem namen
gottes, darbey mit zuzuhören, wie man die dingk wolte vomemen.
Etzlicher der pfenner meinunge were wol gewest, das sie zum handel
nicht gekoren hetten, wolte aber der rath iemandes darbey gehabt^
haben, das sie die darzu besandt und selber gekoren hetten. Doch so
koren die vom tale umb glimpfs willen und vortrugen sich des gntt-
lieh. Hans Seher was uff das mahl nicht einheimisch, er were anders
darzu gekoren, er was mit dem stadtschreyber Michel Marschalck ge-
ritten von des raths \yegen etc.
Uffh freytagk vigilia Luciae (12. Dec.) wurden die von Innungen
und gemeinheit, ein itzlich teyl zu seines meisters hause, und die vom
tale zu ihres bommeistere hause geheischet ^; so gingen die meister
mit den ihren uff das rathaus, die mochte der rath berichten; und so
besandte der rath die pfenner auch und liess den bommeister bitten,
das die vom tale auch auffs rathaus kemen. Es wardt bey den<^
hier und dar bewogen , ob man wolte hienauff gehen , doch name man
das vor das beste nach gelegenheit und gingen hienauff; unser bom-
meister meinte auch, man wurde uns die brieffe und privilegia lesen
etc. Als wir uffs rathaus kamen, do waren die von der gemeinheit
noch droben und bilden faste gespreche in dem hoffe; so gingen wir
vor den rath in die dömtze. Hub Hans Hedrich an zu reden, do unser
gnediger herr zum || ersten ins stiil kommen were uff den Gybichen- Bl. 18s^
stein, ehe die huldunge geschehen were, wie sie handel umb die erste
lehn gehabt hetten, das uns seine gnade umbsonst ane gift und gäbe,
auch gnediglich wolde beleben , aber sie hetten des uff die zeit nicht
mögen erlangen. So hetten sie darnach viel handel auss der ersten
lehn zu thnn mit dem bischofe von Meyssen und auch mit dem capit-
tel gehabt, sie mochten aber des nicht erlangen, das man die erste
lehn umbsonst thun wolde.
„Nun haben wir aber uffh dinstagk post Conceptionis Mariae (9. Dec.)
handel gehabt umb die erste leben, wir vemamen aber, unser gnedi.
ger herr ist des umbsonst ane bewillignnge nicht wol geneiget zu
thun und meinte, er solte ie nicht geringer^ sein, den seine vorfahren
gewest sein, sondern hette der rath beweysunge, das er die ersten
lehn umbsonst verpflichtet were zu thnn, wolte ersieh auch wol halten .''
Und auch hatte der bischoff von Meyssen gesaget, es hette einer aus
dem rathe zu Magdeburg gesaget, man möchte wol sagen, die erste
lehn were denen von Halle umbsonst geschehen, aber man wüste wol,
wie es eine weyse drumb hette etc., und andere wort mehr.
Darauff sprach Hedrich zu uns pfennem alle: „sagen sie, die von
Magdeburg, so, wurde wir uns dan uff sie erbitten oder zu den dingen
anrnffen, so wurden wir nicht viel durch sie erlangen, als ich aus den
reden des bischoffis von Meyssen vomeme, etc.'' Worumb die rede so
geschahen, das ist gott wol bekant, sondern ich getraue den von
• i^hAbtt** doppelt ^ „g«belBohet** iit on^UiEt. <> ,,bey de*' am Ende der ZeOe. <* gKynger?
268 Marcus Spittendorffl
Magdeburg des wol, das kein entlich oder redlich man die rede so
nicht meinet, ob die so gesagt weren. Her sprach auch, sie betten tof
meinem herren von Magdeburg gesaget, der rath von Halle zöge sich
des so nicht an, das unser herr von Magdeburg verpflicht were, die
Bl. 186' erste lehen umbsonst, ane gift und ane gäbe, zu thun, || sondern es
were unser altherkommen, wir betten des auch brieffe von andern
bischoffen, die die von Halle ohne gift und gäbe umbsonst belegen
hatten etc. Darauf antwortet der bischoff von Meyssen, die brieffe
weren mehr vor meinen herm von Magdeburg, denn vor die von Hidle>
und andere wort etc. Doch hatte Hedrich gesagt und die da ge-
schicket waren: „gnediger herr, euer gnade gebe uns zu vorstehen
euere meynunge, das auch leidlich möchte sein", und so hatte er ge.
heischet 18 tausent f. und was uff 16 tausent fl. kommen; daraoff hatte
das stehen blieben. Do mochte Hedrich gesaget haben: „gnediger
herr, wen es umb 4 oder 5 tausent f. zu thun were, das der rath die
eueren gnaden lege uff die lehnware, als der rath euer gnaden vor-
fahren auch geligen hat, und ein solchs weiten wir an die nnsem
bringen und hören, was wir von in des erlangen kunten". Darauff
hatte der bischoff von Meyssen geantwortet, ein solchs stunde meinem
herm nicht zu thun etc. So hatte Hedrich die pfenner, das sie wider
gingen zu des bornmeisters hause und sprechen darumb und liessen
dem rathe eine antwort wider sagen bey den bommeistern etc.
^ Wir pfenner baten, das sie uns weiten lassen lesen die brieffe
und privilegia, auff das wir desto bass darumb möchten sprechen, so
wir die hörten etc. Es mochte uns nicht widerfahren. Hedrich sprach:
„es ist nicht noth , auch sindt sie den andern nicht gelesen. Ich wil
euch wol sagen, wie die brieffe Inhalten", und sagete etzlicher masse,
wie sie solten halten, aber gelesen mochten sie uns nicht werden. Do
sprachen etzliche unter den pfennern offenbar: „lieben herren, wir
hoffen und getrauen euch des, was ir von brieffen und Privilegien
habt, die werdet ir ie bey macht erhalten, wir hoffen, unser gnediger
Bl. 186^ herr wirdt uns auch darbey lassen," und gingen || wieder vom rat-
hause zu des bornmeisters hause. Sondern dis brachte der rath auch
so an, wurde man sich mit meinem herrn umb die lehnware vortragen,
etwas zu leyen, das gelt solten die geben, die da gutter betten von
den pfannen und acker etc. Wir pfenner sprachen uf die berichtunge
und anbringen des raths und befohlen den bornmeistern, das sie den
rath weiten bitten, das sie die Stadt und burger gemeine weiten be-
halten bey altem herkommen, freyheit, gewonheit, rechte und privilegiai
und umb die ersten lehn nichts zu geben, so uns vor der huldunge za-
gesaget were durch die bornmeister Pauli Wittemberck, den alten
Brantzen und Hacken von des raths wegen und auch in der huldunge
uberal zugesaget wardt durch den ebermarschalck Hugoltt von Slinitz,
das unser gnediger herr uns auch weide lassen bey allen alten her-
kommen etc.; weide der rath unserm herren aber gelt leyhen uff die
lehnware, das der r«*^ Ha« auch von dem gemeinen gutte neme, an-
1477 DecemW. 269
gesehen so solch gelt widergegeben wurde, so neme das der rath,
aach were der wegepfennigk mit darein gezogen, und faste ander
bitte, die wir thaten etc. Die von innnngen und gemeinheit hatten
Iren meistern auch ein solch wort gegeben, das der rath vor die erste
lehn nichts geben solte.
Uffh sonabendt Luciae (13. Dec.) nach mittage war der rath nnd
die sie darzn zogen mitsampt dem bommeister Claus Polcken und den
drey pfennem, von unsem wegen gekom, und auch Hans Seber, den
der rath darzu gebetten , uff der bürg etc. Hedrich hatte angehaben
nff das themutigste unsem herm zu bitten umb die erste lehn, das die
den bürgern umbsonst, ane gift nnd ane gäbe, geschehen möchte,
als andere herm und bischoffe vor im gethan hetten mit viel andern
themntigen werten und bitten, es hatte aber nicht mögen helfen; er
hatte in ermant der zusage, die dem rathe, der gemeine, den Innungen
nnd auch den pfennern in der huldunge geschehen was in gegenwer-
tigkeit der fursten || und herren etc. Do was der bischoff von Meyssen B1.187^
zomigk worden und gesaget, das solde mein gnediger herr wol ver-
tragk haben, und gesaget, hette unser herr von Magdeburg dem rathe
zugesaget, die erste lehn umbsonst zu thun, oder hette man des privi-
legia, so solte sich seine gnade uffrichtigk darinne halden etc. Der
stadtschreyber mochte auch gebeten haben, es hatte nicht geholfen etc.
Sie hatten gesaget, sie wolden seiner gnade;; uff die lehnwahre leyhen,
als man andem herm hette gethan. Darzu hatte der bischofi von
Meyssen gesaget, er wolde die lehnware hoher nicht beschweren etc.
Hier wardt nicht mehr auss, und hatte ^ dem rathe gesaget, sie solten
ime uffh montagk (15- Dec.) ein richtige antwort wider sagen, ob sie
weiten geben den zehenden pfennigk oder 16 tausent fl. etc.
Uff den sontagk (14. Dec.) under der vesper waren die drey rethe
und 30 manne, die sie unter inen gekoren hatten, und auch die vier
Torgenanten pfenner uff dem rathause und mochten diese dinge fast
bewogen han, und mochten etzliche auch woU mercken, was hiemach
folgen wolde, und beschlossen under sich, uff das unser herre etzlicher
masse gewilliget möchte werden, weiten sie seiner gnade ein ge.
schencke bitten uff 5 oder 6 tausent fl., so feme als sie das an den bür-
gern könten erlangen, und so das dem rathe vorschriben wurde, das
ein solchs dem rathe und der stadt unschedtlich und ihren alten her-
kommen, freiheit, gewonheit, Privilegien nicht zu nahe sein solte etc.
USh montagk (15. Dec.) fme wurden die Innungen und gemeinheit
Terbott zu ihrer meister hause etc. Die vom tale waren zu ihres born-
meisters hauss und gaben den bommeistem diese antwort, das die den
rath noch bitten wolden, das der rath und die stadt gemein bey ihren
alten herkommen, freyheit, gewonheit und Privilegien möchten bleiben,
80 unser veter und unser vorfahren grosse muhe, arbeit und viel || BUS?*»
aussgebens gehabt han, solche freyheit zu erwerben; sondem wir hetten
1 JedenüeJls ist von dem Bischöfe Ton Meissen die Rede.
270 Marcos ^ttendortf.
den besorg, das die leute, die itzont nnder uns allen in der Stadt sein,
möchten nun noch nimmermehr solche freyheit oder privilegia erwerben
können.
Dammb hofFten wir, der rath wurde die arme Stadt und barger
auch dabey erhalten , angesehen wie den von Quedelburg neulich ge-
schehen wer, die ihre Stadt und freyheit ohne noth jemmerlieh vor-
gaben etc. Were aber der rath mitsampt den von Innungen und ge*
meinheit eins, das sie unserm herren von Magdeburg wolten bitten 5
oder 6 tausent f. zu geschencke, musten wir pfenner des mit ihnen ein
sein, doch nicht umb die ersten leben zu geben; und wolte er das
nicht annehmen, das sich der rath dann beriffe u£F hertzogen- Ernst
und Älbrechten und hertzogk Wilhelm von DOringen, die bey der
huldunge, uns allen geschehn ist, gewest sindt, hoffen wir ie, ihre
fürstliche gnade werden unser gleiche erbietunge auch gnediglich und
uffrichtig erkennen etc.
Diese erbietunge haben wir pfenner mit befohlen einzugehen und
den geschickten und unsem bornmeistem das so befohlen, ists anders
Sache, das die von Innungen und gemeinheit des so mit dem rathe
eins sindt und das so haben wollen; sindt aber dieselbigen des mit
dem rathe so nicht ein, so sollen unser bommeister und die geschickten
das von unsem wegen auch nicht zustatten. Wenn , gott sey das ge-
klaget, die pfenner wolden mit grosser arbeit der stadt freyheit gerne
behalten, so sindt die obersten regierer itzundt, und die von Innungen
unde gemeinheit übergeben die dingk also* gar jhemmerlich und licht-
lich, das es wol zu klagen ist etc. Halten wir pfenner nun alleine
hart, so werden wir vor unsem herren gebracht, das wir alle dingk
sollen hindern , und so krigen wir pfenner ungnedige herren und die
andern schöppen so ihren glimpf.
B1.188* ^^^ diss solte ich vorgesatzt haben, die beteitunge || der 5 oder 6
tausent fl. und darnach uff die fursten, wen der rath was des uffn son-
tagk obgeschrieben (14. Dec.) so eins wurden, in solcher weyse vorzunemen
und das so an das volck zu bringen. Darauff haben wir pfenner die dingk
so vorgenonmien und befohlen in solcher weise, als oben geschrieben
stehet etc. und nicht anders etc.
Diese dingk mochten in der gemeinheit in Unser Lieben Franen
pfar und S. Moritz von etzlichen auch betracht werden und** wolten
nicht, das man keynen pfennigk vor die ersten lehn solde geben noch
bitten; und Unser Lieben Frauen pfar schieden von einander und wol-
ten kein wort geben ihi*em meister, sie wolden alle uff einen hauffen,
und die pfenner selten auch zu ihnen kommen, gingk die rede, und so
verbleib das den tagk. Deo laus et beatae Mariae Virgini etc. !
Wisse, diese dingk fanden sich von standt anders. Etzliche des
raths und der meister wolten nun nicht, das man das ufi die fursten
gölte bitten, und waren des doch uffn sonabendt (13. Dec.) zuvom eins wurden,
und wolten nun schlechts die 5 oder 6 tausent fl. bietten vor die erste
» fOi. 1* „vndt" doppelt.
1477 December. ä71
leben. Der bornmeister Clans Polcke mit den andern dreyen, die zu
im gesebickt wurden, wollen des so nicht übergeben und baten noch,
das man die Stadt und burger gemeine wolde darbey behalten, da sie
ihre vorfahren bey behalten betten, bey solcher freyheit, gewonheit
und Privilegien. Es hatte nicht geholfen , sie hatten müssen mit in
ein sein, und so war* der bornmeister mit den andern dreyen ge-
schickten des so mit eins worden, als von^ ihrer perschon wegen und
nicht von der pfenner wegen alle. Die drey rethe und 30 manne, die
alle aus Innungen und gemeinheit von iren wegen darzu gegeben und
darbey uff dem rathause waren, die woltens so haben. Wie betten
die pfenner nun das mögen erhalten, so sie niemands^ rath, || hülfe, B1.188^
trost noch beystandt hatten?
Die meister aus Unser Lieben Frauen pfarr, Peter Schaffkopff und
seine kumpen^ die waren des mit dem rathe auch nicht ein, das sie
die bythunge unserm herren von Magdeburg anders solten thun, den
als sie uffn sontagk (14. Dec.) uff dem rathanse alle eintrechtigk eins
wurden ^ und das auch so befohlen den meistern und bommeistem, das sie
das so in solcher weyse und Worten an die ihren bringen solten; sie
weiten auch anders nicht thun, auch keines nicht vorgeben, sondern
wolte unser herre von Magdeburg an der ehre oder an dem ge-
schencke nicht gnuge haben und das so vor willen uffhemen, so
wolten sie das bitten an die fursten vorgenant. Aber etzliche wanthen
das platt umb und wolden uff die erbietunge nicht , als etzliche aus
den rethen; als ich, Marens Spittendorff, S. D. H. und die parte hatten
das ihren meistern und geschickten anders nicht befohlen.
Nach beschach diss, das sie uff die bürg zogen und hotten unserm
herm von Magdeburg 8000 fl. vor die erste lehn, so hatte sich der bi-
schoff und die^ thumhem faste hart gehalten und hatten 14 tausent fl.
wollen haben. Do mochten unser obersten als Hedrich und seine ge-
selscbaft haben gebeten , das sie das wolden lassen beruhen , das sie
mit den ihren darum möchten reden, so wardt das ulfgezogen uff Trium
Begum (6. Jan. 1478). Der bischoff von Meyssen war aus der dömtzen
kommen und Baltzer von Sliwen und hatten die beyde rathsmeister
Hedrich und Karlen zu ihnen genommen und gingen in die schreybe-
rey, dar waren sie wol eine halbe stunde gewest. Was sie da gerathen
han, wissen sie wol.
Ach, lieber gott, ich höre, was 3 oder 4 haben wollen uff dem
rathause, es sey der Stadt und burger fromme oder grosser schade, so
mus ir wille vorgehen, und haben doch alle keine pfannen noch keine
II hufe landes, die ir eigen sindtl Darumb bekmnmem sich die des Bl 189*
gar wenig, was sie uff andere leute bringen ausszugeben; rathen sie
auch das beste vor diese Stadt, das werden wir noch alle befinden etc.
Die woche Gonceptionis Mariae (7.— 13. Dec.) bleib die sole uff 8 d.
* hatte. ^ Tor. ^ nienumde. ^ d«r Artikel iit eiiigetohob«n.
1 Vgl oben S. 269.
272 Marcos Spitteodorff.
stehen, das schock holtz galt 10 d., auch 10 V2 ^^^ ^1 d. Wenn ntm
die weynachten kommen, und ein iedermann seine herren sol bezahlen,
so findet er wol, was er vordint hat etc.
Uffh donnerstagk post Luciae (18. Dec.) vor mittage waren die za
Unser Lieben Frauen pfar alle nffs rathaoss gegangen mit ihren
meistern von befehlonge und bette wegen des raths. Do mochten inen
diese vorgeschriebene dingk, die ersten lehn betreffend», vorgehalden
und Yorzalt sein worden, wie sich die begeben haben, und auch dar.
bey gesaget, das der ratii des keine sonderliche privilegia nicht hette,
das man^ die erste lehn umbsonst thun solte, und so hette der rath
diss vor das beste genommen, das sie unserm herm in frenntschaft ein
solchs geschencke, als oben geschrieben stehet, weiten geben, nnd faste
andere rede mehr, und hatten gebeten, das die auss Unser Lieben
Frauen pfar darumb guttlich sprechen weiten und dem rathe ein ant-
wort wieder sagen etc. Des hatten sie gebeten umb ein gespreche,
hatte in der rath erleubet, in der vierherren dömtze zu gehen. Aber
sie hatten dar nicht sprechen wollen. Man hatte in die wage^ müs-
sen offenen, da waren sie ufigegangen und ihre gespreche gehalten
und gaben ihren meistern dis wort, das der rath vergunnen wolte, das
alle burger der Stadt zusammen möchten kommen und darumb sprechen
möchten, und was die alle eynig wurden, vorantwort dem rathe wider
B1.189^ zu geben, das das || eintrechtigk zugienge, uff das niemandt einer dem
andern des hiemachmals vorwerfen oder auffrucken dörfte etc.
Uff nachmittagk wurden geheischt die 30 oder 50 manne, die sie
unter ihnen gekohren hatten in diesen irthumb über die ptenner, darza
Drewes Fischer, Mattes Pegaw, Sander Drackstede, und gingen uffs
rathaus etc. Uffn freytagk post Luciae (19. Dec.) wurden die pfenner
geheischet und vorbott , das sie uffh sonabent frue zu 7 zu ihres bom-
meisters hauss sein selten und zu achten mit dem bommeister uBs
rathaus gehen selten; das beschach, und so wurden alle Innungen und
die gemein heit von ihrer meister wegen von befehlunge des raths auch
so verbett. 80 kamen wir allzumahl uffs rathauss etc. Zum ersten
liess der rß,th vor sich heischen die von der gemeinheit aus allen vier
pfarren in die dörntzen. De hatte der rathsmeister Heddrichs ange-
hoben zu reden, wiewol es dem andern seinen kumpen Karlen 2 be-
horte zu reden, jedoch so mochten sie sich des im rathe underlangk
haben vortragen, das Hedrich redte, wenn er wüste und künde wol
reden uff sechsisch 3. Under manichteltigen reden, die er gethan, wie
es ime umb die ersten lehn zu thun begegnete mit dem bischoff von
^ betreff. ^ „^ab num" doppelt in der Handschrift.
1 Alis dieser Stelle geht hervor, dass das alte Wagegebäude kein ganz kleines
Bauwerk gewesen sein kann, da es aUe Bürger des Kirchspiels Unser Lieben
Frauen zu ÜEissen vermochte. Vgl. Dreyhaiipt U. 359 und oben S. 247.
^ E. V. Einhausen, der andere Rathsmeister.
s Das Oberdeutsche scheint also noch nicht von allen BOrgerklassen mit gleicher
Iieichtigkeit verstanden worden zu sein.
U77 December. 273
Meyssen, das unser herr tod Magdeburg die bnrger Ton Halle mit
ihren gnttem und pfannen die ersten lehn nicht nmbsonst thnn weide
etc., und andere wort viel mehr. Und doch war Heddrich auch faste
unwillig off etzliche aoss Unser Lieben Frauen pfar, das die uffn don-
nerstagk post Luciae (18. Dec.) ihrem meister nicht macht geben wol-
ten, was der rath im besten vomemen wurde etc.; und das stackte
Hedrich und auch andern im köpfe, das etzliche das so geweret hatten,
und den meistern auss Unser Lieben Frauen pfar verdross das auch
sehre etc. || und stachen faste mit spitzigen worten uJBTAnnyss Boten. B1.190*
Das muste er dulden mit andern ; aber er und andere, die das wegerten
undufih donnerstagk obengeschrieben (18. Dec.) nicht volle macht ihren mei-
Stern gaben, das sie mit dem rathe eins sein selten, was der rath vor das
beste neme, und sich mit unserem herren von Magdeburg umb die
ersten lehn vertrugen, der und dieselbigen, die das hinderten, die
thaten als fromme leute. Das was Unser Lieben Frauen pfarr und
die vom tale, als sichs hiernach bas und mehr finden wird etc.
Ich setze hier viel, das Hedrich nicht gesaget hat, auch so lasse
ich viel aussen, das er gerett hat.
Nun ufif die körtze bat Heddrich die gemeinheit, sie selten sprechen
und ihren meistern eine antwort wider geben, so das der rath volle
macht von ihnen möchte haben etc. Sie gingen in den hoff und sprachen.
Der rath Hess die Innungen heischen und auch die vom tale, wir
gingen alle in die dömtzen. Hub Heddrich abermahl einen langen
sermon an zu sagen, wie der bischoff von Meyssen und das capittel
von unsers herren von Magdeburg wegen faste hart bilden und weiden
auch nicht weniger wen 14 tausent gülden vor die erste lehn haben
etc. So betten sie faste höchlich gebeten, das man die von Halle
wolde lassen bey alten herkommen, freyheit, gewonheit, privilegia
und anderm und wolde den bürgern die erste lehn umbsonst thun, als
ander seine vorfifthren. Es bette nicht wollen helfen, und der bischoff
von Meyssen was zornig worden und gesaget, solcher rede solte unser
herr von Magdeburg wol vortragk haben, und gemeint, bette uns unse
herre von Magdeburg zugesaget, das er uns, den von Halle, die ersten
lehn umbsonst thun weide, er solte in das halten, betreffe es auch ein
gantzes landt und das ganze stift, und ander wort mehr.
II Darauff sprach Hedrich, wir betten keine sonderliche brieffe
oder privilegia darüber, so Hessen sie sich beduncken, es were das B1.190^'
beste, das sich der rath mit unserm gnedigen herm umb die ersten
lehn vortrüge, und was man itzundt diesem herm gebe, das man hier-
nachmals eime andern herm und bischoffe halb so viel vor die erste
leben gebe, und das ein solches, so itzundt ufferwecket, vorschryben
wurde mit willen des capittels, uff das man hemachmals mit einem
andem herm nicht tedingen dörfte etc. Auch hatte Hedrich wol ge-
meinet und seine mitkumpen, die ime zufielen, das mans so bette
mögen tedingen und machen, das man von 25 r. fl. oder von 20 r. fl.
1 r. fi. bette gegeben vor die ersten leben etc.
Gotehklitaq. d. Pr. Saduen. XI, 18
274 MarcoB ^ttoidorfi.
Ach lieber gott, wie gar wunderlich mnsten diese dingk mit den,
obersten und regierem von den innongen und gemeinheiten , die sich
des regierens so onterwnnden hatten, zngehen, wenn sie wol wnsten,
das die von Elalle nie keinem herren noch bischoffe kein gelt noch
keine gäbe vor die erste lehn nie werlde gegeben hatten, des sie dan
gnongsame brieffe von 4 oder 5 ertzbischoffen zu Magdebnif; hatten,
die gar nahe bey hundert jharen alt waren, als hiernach folgen wirdt
etc. Wir solten auch sprechen und giengen auss der domtzen, die In-
nungen giengen in der vierherren dömtze, die nahmen sie in; wir
pfenner gingen in den hofif sonderlich uff einen hauffen.
Unser Lieben Frauen pfarr wurden ein under sich und meinten,
in were gross noth, das sie möchten hören lesen, was die Stadt vor
brieffe hette oder privilegia, die weiten sie gerne hören lesen, uff das
sie dester bass darumb kunten sprechen. Sie schickten zwene von
sich zu S. Moritz pfarr und gaben in ihre gespreche vor. So wurden
BL191' die des mit in ein und schickten zwene zu den zweyen und gingen ||
zu S. Gertrauten pfarr und berichteten sie auch, und die schickten
auch zwene zu den und giengen zu den Innungen und berichten die
auch. So schickten sie* 4 zu den alten, nemlich MatzPegaw, Drewes
Fischer, Hans Seher, Sander Drackenstedt, die waren eintrechtig den
rath bittende, das sie dem yolck die briffe und privilegia und einen
huldebrieff weiten lassen lesen. Das bescbach. Sondern ein schuster,
genant Jacob Weissack, war gar ein grober, thumer, kuhner mensche,
der sprach zu etzlichen, nemlich zu Annyss Botten, er were ein wescher,
und noch solden die brieffe nicht gelesen werden etc. Darbey was
seine Weisheit oder thorheit und Unvernunft wol zu mercken.
Der stadtschreyber lass uns die brieffe, die da waren gegeben vor
88 Jahren von bischoff Ludewig i, als ich glaube, von bischoff Albrecht*,
von bischoff Günther 3, von bischoff Friederich*, von hertzogk Friede-
rich von Sachsen^, der das betedinget hat, von bisdioff Johan von
^ t,aie" ist Mis einer Corrector enchloMen.
1 Erzbischof Ludwig, Markgraf zu Meissen (1381 — 1382), versprach am
15. März 1381 durch einen Huldebrief, den Bürgern die erste Belehnung umsonst
zu ertheilen, Dr. L 87.
2 Erzbischof Albrecht IV. von Querfurt (1382 — 1403) stellte am 25. Juni
1383 den Bürgern einen ähnlichen Revers aus, Ihr. I. 90.
8 Erzbischof Günther U., Graf von Schwarzburg (1403 — 1445), hat nach Dr.
I. 97 vor der Huldigung am 2. Nov. 1404 den Bürgern eine Yerschreibung einge-
händigt wegen der ersten unentgeltlichen Belehnung.
* Hiermit kann nur Erzbischof Friedrich HI., Graf von Beichlingen (1445 —
1464), gemeint sein, üeber die erste Lehnsertheilung desselben vgl. Dr. 1. 126—128.
ö Von der Betheiligung des KurfUrstenFriedrichandenYerhandlungen w^en
der dem Erzbischof Friedrich JH. von der Stadt Halle zu leistenden Huldigung ist
bei Dr. I. 126, 127 die Bede. Die Urkunde über den von dem Kurfürsten mit dem
f^bischof von Magdeburg abgeschlossenen Vertrag findet sich in der halL Handschr.
B1.450*£ luiserer Denlrwrürdigkeiten und ebenso in der jüngeren magdeburgischen
S. 489 fi. und zwar unter der Ueberschrift „Betheidigungsbrieff". Dittdbe ist vom
Sonntag U. L. Fr. Abend Assumptionis Mariae (14. Aug.) 1446.
1477 Deoember. 2?5
Munster 1 und ein hertzogk zn Beyern, und wie das die von Magde-
borg and der rath von Halle, nemlich Hans Ginge, rathsmeister, nnd
Hans Walttheim, bommeister, auch betedinget haben. Und die alle
haben dem rathe lehnbriefife gegeben und bekennen, das sie die burger
zu Halle mit ihren guttem, pÜEmnen und anderm gutte die erste lehn
umbsonst ane gelt und ane gäbe belegen hau etc. Und dan fortan,
wie der rath bischofif Friederich 8 tausent und bischofi Johannes 3
tausent rheinische gülden uff die lehnwar gelegen han, und da der
wegepfennig* mit eingezogen ist, und das sie nicht mehr zur lehnware
nemen solten yon der pfan im Deutzschen Bornen wen 9 orte rheini-
sches goldes und von den II andern bomen, als sich dasgeburet Wurden BL191^
sie oder ihre nachkonunenden aber solche 11 tausent rheinische gülden
dem rathe wider geben und bezahlen, so solte es umb die leben
bleiben, als das Tor alder gewest ist Dis hat mannich man gehört,
wie es nun umb die elf tausendt gülden ist, wiewol sie vormals haben
gesaget, die obersten aus den Innungen und gemeinheiten, die pfenner
betten die elfiausent gülden vom rathause genommen und betten ihre
gntter damit in die lehn gekrigen mit dem gemeinen gutte.
Aber gott sey das gelobet, es kompt hier offenbar vor allem
volcke, das das so nicht in der warheit ist ; und die das vormals uff
die pfenner gesagt haben, die widerruffen das offenberlich mit ihren
eygenen vorsiegelten brieffen in kegenwertigkeit alles volcks der
gantzen Stadt zu Halle. Deo laus et honor!
Nun do diese brieffe offenberlich wurden gelesen vor allem volcke,
do hatte derselbige* schuster Jacob Weyssack gesaget: „nun pfeift ufl^
sie sindt nun gelesen .*^^ Was ime darane belegen was, das die brieffe
so wurden gelesen, das weis ich nicht; ob er des nicht gerne sach,
das die leute wüsten, womit die Stadt befreyet were, oder wie die erste
lehn von allen bischoffen den bürgern in der Stadt umbsonst geschehen
was, oder was sein feyl was, ist gotte bekant. Damach wurden des
die burger von Innungen und gemeinheit und auch die pfenner ein
und befahlen den geschickten, das sie an die meister solten bringen
und in sagen, das sie den rath wolten bitten und vormahnen, das die
Stadt bey ihrem altherkommen, gewonheit, freyheit und privilegia
mochte bleiben und behalden werden, und vor die erste lehn solten sie
nichts geben, sondern uff die lehnware; ob sie die 8000 gülden vorbas
darauff legen, || die sie gebotten hetten, das solte ir wille sein, uff das BL 192 *
der rath des macht hette; wurde in aber was anders begegnen, das
1 Nach dem Vergldch Tom 9. Juli lAfiß and der Verw^ireibang de« Erzhuchoh
mm 15. Juli 1466 zahlte die Stadt aUerding« 3000 riiein. Gulden , und der Krzr
haehai lenpnch die ente Befefanmif ttneot^tlicfa zn ToUziehen. AU Lofanwaaro
wurde &r die Znkmift festgesetzt tod einer Pfanne Deotidi 9 Ort eine« rhein. Oal-
dens, Too dner P£ume Hack^Mni IS neue Groncben^ tod der Pümijv; Meteritz 8
neoe Grosdieii, Ton der Pfanne Gntjahr 3neae GrcAcben. Dem Rath bewüllKte der
Eahucbof dagegen Ym jedem Wa|^ 3 Pfennige We^egeld^ Dr. L 154,
18*
276 Marcos Spittendorff.
solten sie wieder an das volck brengen etc. Auch solte der rath mehr
zu ihn kyesen von allen theylen, die nntze und eben weren und die
da auch wnsten, die privilegia helfen vortedigen; auch wardt ange-
bracht nmb die 3 bommeister, die inne sassen, das die nff die heilige
zeit ulBT die weynachten möchten zu kirchen und zu Strassen gehen;
auch wart angebracht umb unser narunge, das pfanwerck, das wir
jemmerlich darbey musten vorderben; diss wardt an die meister ge-
bracht, die solten das fortan an den rath bringen und auch so werben.
Jacob Weissack wardt auch von der gemeinheit und den pfennem umb
seiner uberfahrunge yorklaget, und woltens an den rath bringen lassen.
So möchten etzliche auss den Innungen ime den rucken halten, das off
die zeit bleib anstehen. Die meister brachten diese werbunge an den
rath etc.
Uffn montagk nach Thome (22. Dec.) was der heimliche rath und
etzliche auss dem alten * rathe und Matz Pegaw, Drewes Fischer, Hans
Seber, Sander Drackenstedtvonderpfennerwegenbey einander^ Do hatten
sie diese dingk gehandelt. So hatte Hans Seile, Ludicke Pfanschmidt,
Jacob Weissack und der heuptman Schlegell darwider gesatzt und ge-
saget, sie weren des mit dem rathe ein, das sie sich mit unserm herm
von Magdeburg yortrugen umb die ersten lehn. Auch hatte Schlegeli
yorbass gesaget^ die seinen in S. Ulrichs pfarr betten im das ufif mon-
tagk post Luciae (15. Dec.) so im befehl gegeben , er ^solte des mit
dem rathe ein sein etc., auch wolde er leip und gutt bey dem rathe
lassen. Und so warn die yiere yom rathause gegangen in zornigem
B1.192^ muthe. Aber der rathsmeister Hans Laub hatte g«saget, ehe || er die
freyheit der Stadt yergeben wolte, ehe solte man ime sein leben nemen.
So mochten andere under in auch wol getröstet han; die yom tale
betten gerne yiel guttes darzu gerathen und auch darbey gethan, aber
man wolte das nicht guttlich yon inen auffnemen, sondern den obersten
regierern was es ie nicht wol zu synne etc.
Uflfn dinstagk post Thome (23. Dec.) waren sie aber uff dem rat-
hauss: die drey bornmeister, die in gehorsam sassen, yor die gebeten
wardt, als oben geschriben stehet^ die hatten ire freunde yor den rath
geschicket und meinten auch , der rath wurde ansehen die bitte des
yolcks und wurde in erleuben, uff die weynachten in die kirche zu
gehen; aber da wart nichts auss, sie musten bleiben in ihren heusem.
Sie hatten die 30 manne auch daroben gehabt und auch die zu diesen
gekoren waren under in, die drey pfenner warn auch droben. Sie
waren in der yierherren dömtze aUeine unter in gewest, so was J. W.
und S.^ die yorhauer gewest, die hatten ie daran wollen, der rath
solde sich yortragen umb die ersten lehn mit unserm herm. Was die
yon freyheit oder priyilegia bilden, das steht wol zu mercken, oder
was sie guttes yor diese Stadt rathen solten. Hans Laub auss 8. 0er-
A ^.heimlichen** unterstrichen, darttber ,,alten'*. ^ „bey einander** ergänzt.
^ Aus dem yorigen geht hervor, dass Jacob Weissack und Schlegel gem^t aind.
1477 - 1478 December. 277
trantten pfarr, der hatte noch harte gehalten und gesaget, er wolde
der Stadt freyheit nicht vergeben, er hette die nicht erworben ; anch
kante er solche freyheit dieser Stadt nimmermehr erwerben; und so
hatte er noch gesaget mit etzlichen andern, sie wolden Jacob Schaff-
kopfif des gespreches gestehen, das er uff sonabendt vigilia Thome
(20. Dec.) nff dem rathaose im hoffe von befehlunge innnngen und ge-
meinheit and aach der vom tale in befehl gegeben was, die meister za
berichten, das die meister dan vortan so an den rath solten brengen,
äff das der rath wüste die meinunge aller || barger der Stadt, das sie Bi.l93*
alle geneiget wem, das er die^ freyheit der Stadt solde bey macht
halden etc. Deo laus omnipotenti!
Wisse, affn sonabendt vigilia Thome (20. Dec), do wir alle uff
dem rathause waren, und da wir nan alle eins waren, und da^ be-
richtete nun Jacob Schaffskopff und Dionisius Bote die meister von
onser aller wegen, das sie das so an den rath solden bringen, als vor
auch geschrieben stehet, do sprach Peter Schaffkopff, der meister aus
Unser Lieben Frauen pfarr: „lieben herm, hier ist noch nichts vor-
geben oder von sich gesagt, ir dörft euch das auch nicht bekum-
mem''; auch sagte er darnach: „lieben heiTn, wen wir eine steinerne
bürg betten und kunten die nicht behalten, wir musten die wol weck
geben etc/' Der rede wardt gelachet, und ein theil sprachen: „herr
meister, es hat noch nicht noth, wiis gott etc/'
Uffh freytagk S. Steffans tagk (26. Dec.) anno 78 war der heim-
liche rath uff dem rathause, die 30 manne ane Hans Laub, darzu
Mattes Pegaw; Drewes Fischer, Hans Seher und Sander Trackstedt etc.
Uffh sonabent (27. Dec.) waren die aber uff dem rathause und
die drey rethe. Das volck meinte wol, der rath solde mehr zu ihme
gekoren haben, die sich auch wes verwüsten, die privilegia und frey-
heit helfen zu vertedigen, als es uff dem rathause von allem volck
verlassen wardt; aber es geschach nicht. Worumb das verbleib, das
wissen die obersten wol etc.
Die woche post Conceptionis Mariae (14.— 20. Dec.) und fortan die
3 tage biss uff weynachten bleib die sole stehen uff 8 d. , das schock
holtz galt 10 d., lO^l^d. Nun die weynachten kommen herzu, ein ieder-
man wirdt gewar, wie er sich gebessert hat. Dis solde stehen daroben
vor deme acht und siebenzigsten jare, || wenn es gehorte noch uff das Bl. 193^
sieben und siebenzigste jhar etc.
Uff das 78. jhar uff den heyligen christabendt (25. Dec), so man
das gutt schreybet über dem Deutzschen Bornen, was ein brieff kommen
von dem bommeister Hans Waltheim von Leiptzigk, der hielte hier an
die bommeister und an die schöppen des tals, und möchte ihn in
seynen Schriften zu vorstehen geben, er hette vomonimen, sie wolden
ihme sein gutt nicht lassen schreyben unde gedeckten, ihme seine na-
roDge niederzulegen. So mochte er sie gebeten haben, das sie
* dM der flreylidtt. ^ rndt daf.
278 Marcus ^ittendarfL
des nicht theten, uff das er sich des nicht dorfte beclagen vor de
fnrsten, hertzogen Ernste nnd hertzogen Albrecht, und andere wo
mehr etc.
Die zwene bommeister Gnntter Wagaw nnd Bnrckhardt Schull
trugen den brieff an den rath, so yorvollwortte der rath, man sol
Walttheim sein gutt schreyben etc., wiewol sie zuvome grosse sa^
hatten, der rath were ein, sie wolten ihme das p&nwerd^ niede
legen. Gleichwol dorsten sie nicht etc. , sie furchten , des der hnn<
furchtet 1 etc.
Uffn montagk Thome Gantelbergensis (29. Dec.) wardt das gn
vorleget uff dem rathause in beywesen des probsts vom Neuenwerct
und Heinrichs von Ammendorff, geschicket von meines herren wegc
von Magdeburg, nach der neuen regierunge, die die Innungen and g(
meinheit gemacht haben mit bischoffe Johanse von Beyern^ etc.
Die pfanne Deutzsch . . 9 schock minus 1 d.
„ „ Metritz ... 20 „ 15 groschen minus 1 d.
„ „ Guttjar ... 62 „ 45 „
„ „ Hackenbom 43 „ 13 „ „ 1 d.
B1.194* II Uffn dinstagk post Nativitatis Christi (30. Dec.) anno 78 vc
mittage waren die von Innungen und gemeinheit und auch die pfennc
ein itzlich theil zu seines meistens hause von befehlunge des rathi
Der rath Hess anbringen durch die meyster, einen itzlichen den seinei
und begerten, das man den rath wolte mechtigen und auch die gc
körnen, die der rath zu hülfe hette, auff das sie die dingk möchte
auff ein ende brengen mit unserm herm von Magdeburg umb die erstei
lehn. Unser Lieben Frauen pfarr meynte, sie betten am nechsten
ein wort uff dem rathause gegeben eintrechtigk, Innungen und ge
meinheit und auch die vom tale; das sie ein solches hinder den anden
solten vorendem, das stunde in nicht zu thune, sondern sie beten, da
sie wider zusammen möchten kommen, so wolden sie gerne einlxech
tigk darumb sprechen etc. Sanct Moritz, S. Gerdrautten pfarr und dii
pfenner gaben auch ihren meystem ein solch wort; aber S. Ulrichs
p&rr mochten sich haben umbgewant, denn ir meyster SchlegeU wust<
das woU anzurichten etc. Die kremerinnunge mochten auch nich
wollen vorgeben. Unser Lieben Frauen pfarr wardt zugesaget durci
ire meyster, sie solten alle zusammen kommen uff morgene mittwochc
etc. Wir vom tale giengen von einander, und Unser Lieben Franen
pfarr was noch bey einander etc. Uff nachmittagk wurden die pfennei
noch einmahl geheischt zu des bornmeisters hauss, aber von des raths
wegen, und der rath begerte noch die macht; wir antwortten onsem
bommeistem als vor.
• vgl. S. 888, 886, 987.
1 Er fürchtet sich wie der Hund vorm Prügel, Wander I. S. 1280.
2 Sp. bezieht sich auf die oben S. 129 fif. abgedruckte Thalordnong des Erzhischofs
Johannes.
1478 December. 279
CJff die mittwoche des neuen jhars abendt (31. Dec.) waren die
drey p&rren, Unser Lieben Frauen, S. Moritz, S. Gerdrautten, und die
vom tale ein itzlicher zu seines meisters haus* Da kam der rath zu
uns allen gegangen und brachten aber an mit maneherley reden, und
gar sussiglich gaben sie uns vor, wie das sie ungeme der stadt frey-
heit oder privUegia wolten vorgeben oder brechen lassen ; auch das sie
meynem herm von Magdeburg zu geschencke hatte gebotten, da were
nichts ane vorsehen noch vorgeben, sondern es were alles uff hinder-
sprache geschehen; und maneherley rede, und begerten noch, vollmacht
von uns zu haben; auch hetten sie dem bischoffe von Meyssen nach
der huldunge die lehnbrieffe und ander brieffe geweiset uff dem rat-
hause, da hette er gesaget, die brieffe weren mehr vor ipeynen herm,
denn vor die J Stadt, und solche wort etc. Hedrich redete solches alles BL194*»
und batt, das* wir dem bornmeister unser antwort widerumb geben,
das er das uff den nachmittagk wider an den rath brechte etc. Wir
gaben das antwort als gestern, das wir alle zusammen möchten kom-
men über all. Und so schiede wir von einander: der bornmeister
solde diss antwort von stundt an den rath bringen, dieweyl wir
nach bey einander waren. Do was der rath nicht uff dem rathause etc.
Uff nachmittagk wurden die gespreche also an den rath gebracht,
so war der rath eins wurden, man solde die pfarren ufih frey tagk (2. Jan.) zu-
sammen lassen kommen ufis rathaus und die pfenner zu des bom-
meisters hause; wolden sie dan die pfenner ye haben, so lies man die
auch zu in kommen. Aber die meister meinten , die pfenner solten zu
des bommeisters hause bleiben etc. Diss vorbleib und wardt nichts
auss etc.
• „dai" eigänst.
1478 Januar.
Uffn doDDerstagk des neuen jhars tagk (1. Januar) zogk Hedricl
Karle, rathsmeister, Claus Polcke, bommeister, Jorge Seile undSchlegei
uff die bürg zu meinem herren von Meyssen und namen ftirder ufl
Schub acht tage, antwort zu geben. Mochte der bischoff von Meysse
gesaget hau, worumb sich das volck so harte darwider setzte, gebet
den rath doch nichts an, betten sie erkeine vorschreybungk, das meii
gnediger herr ihn die ersten lehn umbsonst solte thun, er solte sich y
kegen die frommen leute auffrichtigk halten, unter andern reden eU
Da hatten die beide rathsmeister nicht ein wort uff geantwortet noel
gesaget etc.
Uffn sonabendt nach des neuen jhars abendt (3. Jan.) satzte de
B1.195* rath II das stucke saltz uff 14 Schwertgroschen, wiewol das derselbigei
groschen wenigk irre giengen, und der rheinische gülden galt der groschei
48; auch gingen grosse oder mittelgroschen, der galten 24 einen rheinischei
gülden, aber er was wenigk; auch gingen kleine silberne groschen, unc
die bauern nanten dieselbigen spitze groschen, der galten 20 einei
rheinischen gulten, etzliche heissen dieselben groschen auch Schnebergei
etc., und so was es gantz irre mit der muntze, und der bauer wol
eytel neue muntze haben vor seine wäre, das es gar schwere narung^
was.
Uffn montagk der drey könige abendt (5. Jan.) vor mittage zu
achten waren die von Innungen und gemeinheit zu irer meister hause
und gingen alle uffs rathauss, die pfenner waren zu des bommeisters
hauss. Die von der gemein auss Unser Lieben Frauen-, Sanct Moritz-
und S. Gertrautenpfarr wurden eins, sie wolden ihre freyheit und pri-
vilegia vortedigen als fromme leute. Etzliche aus S. Ulrichspfarr
tratten vor diese drey obgenanten pfarren und baten, das man sie zu ihn
wolde ufihemen und sie auch vortedigen, denn ihre meister Schlegell
und Klott machten in viel böses. Die wurden uffgenommen, under*
B1.195*^ manchen reden, die sich dar mochten begeben, traten || die andern
auss S. Ulrichspfarr auch zu den dreyen pfarm obgenant. Son-
dern die meister in der pfarr^ waren böse leute, nemlich der heupt-
man Schlegell und Jacob Klott; die trieben so viel mit etzlichen uff
der stedte, das irer vaste widerumb von diesen dreyen pfarm gingen
wider zu den meistern aus S. Ulrichspfarre. Do wurden die drey
pfarm zornigk und wolten Schlegell und Klott in die temnitze haben.
So was der rath darzwischen gegangen und mit grosser bitte das volck
• vndt.
^ Die UMcbspfiirre ist gemeint.
1478 Januar. 281
gebeten, das die beyde nicht worden gesatzt, sondern Schlegell, der
mnste von in allen gehen, sie wolten in und auch Elotte nicht bey in
haben.
So wurden die vier pfarm einstimmigk eins, sie wolten ire frey.
heite helfen erhalten mit leibe und gutte. Nun die vier p£arren wol-
den die pfenner zu ihnen haben nffs rathaoss. Des wolten die innun-
gen nicht zugeben, zwar niemandts anders, den die heupte unter den
Innungen, die meister, wereten das. Und die gemeine aus den pfarren
schickten vor den rath und Hessen den rath bitten, das die'' pfenner
möchten zu in kommen. Der rath sach, es wolde nicht anders sein,
sie gaben ihren willen darzu, wiewol das es etzliche nicht gerne sahen,
und auch die meister yon den Innungen. Der rath sandte den knecht,
er solte den pfennem sagen, das sie uffs rathaus selten kommen.
Noch hatte einer yon den Innungen dem knechte befohlen, her solte
die bommeister und die vier geschickten alleine heischen. So be-
sdiach das. Die gingen hinauff und sagten der gemeine, das sie
alleine weren geheischet. Das verdross sie faste und schickten wider
zu des bommeisters hauss, das die pfenner alle selten kommen
uffis rathaus. Gott weis, wir pfenner waren sehr fro und giengen uffs
rathauss in den hoff zu der gemeine, und sie sagten, wie || ihn begeg- BL196*
net bette. Die von den innungen hatten mit der gemein nicht spre-
chen noch zu thun wollen haben uff den tagk, das machten nun alles
die heupte^ und meister in den innungen, die diese dinge sehr ver-
sint hatten. Sie berichteten uns, die gemeine were eins, das sie ihre
freyheite, priyilegia, gewonheite wolten erhalten, und umb die erste
lehn solde man keinen d. noch zu geschencke nichts geben; sondern
unserm gnedigen herrn wolden sie allezeit thun, was sie ime von ehren
und rechte pflichtig sindt zu thun; hoffen sie, unser herre von Magde-
burg wirdt sich desgleichen gegen sie auch halten, mit mehr werten.
Des wurden wir pfenner mit Umen« eins. Und ob sich unser
herre ye uff solche erbittunge"^ hart gegen uns weite' halten, das wir
uns dann darnach schickten und besuchten der fursten yon Sachsen
hoff, uff das wir von unser freyheit so nicht wurden getrungen, nach-
deme der fursten obermarschalck' uns allen hat zugesaget in gegen-
Wertigkeit der fursten, do wir unserm herren von Magdeburg huldeten,
seine gnade weite uns lassen bey alle unser freyheit, gewonheit, priyi-
legia, handfesten ohne allerley vorruckunge etc. Auch das wir die von
Magdeburg auch besuchten und ihren rath darüber nemen, wardt auch
wol von den pfennem bewogen ; aber darauff ward von der gemeinheit
nicht allzu viel uff gesaget. Hierzu kehren die vier pfarren 16 manne
under ihnen, und die pfenner kehren vier manne under ihnen. Diesen
20 mannen wardt das befohlen an den rath zu bringen, und dieselbi-
gen selten der dinge zu handeln mitsampt dem rathe macht haben, in
der weyse nichts vorgeben, als oben geschriben steht; wurde uns aber
* yyinelster'* in der HandflohrUt tmtentrtolien. ^ bMpte. ° ihme. < hier findet sich In
der Hindichrtfl nooh ein „ye".
282 Marcos ^ittendorffl
ichts begegDCD, das die freyheit der Stadt anlangen möchte, das soltc
wir ans volck wider bringen nnd hinder in keins thnn etc.
B1.196** II Die 20 gekome giengen und weiten den rath berichten. I
fragte Annys Bote den schmidt Hans Seilen uff dem schrancke ^ ui
sprach: y,herr rathsmeister, habt ir gesprochen mit den eueren yon de
innungen? wolt ir uns was darvon berichten oder wolt ir von ui
hören?" Antwortteer, Seile: „ich weis euch nicht zu berichten". Sage
Annyss Bote : ,,im namen gottes, wist ir nicht, so weiten wir den rai
berichten", und giengen so vor den rath. Und die innygen liffen vc
dem rathause, so wolden wir den rath berichten. Meinten sie, wo d
innungen weren? Da antwortte Hans Laub, Annys Bote und aui
andere und sagten, wie sich die innungen den tagk kegen sie hett<
gehalten, und das sie kein wort an in nicht betten mögen erlangen. I
nam der rath vor das beste, so es abent were, das wir die berichtuni
Hessen anstehen biss moi^en ufif nachmittagk, wolten sie lassen leute
das wir den hienaujBT kernen, so wolden sie die von den innungen aui
besenden.
Uffh dinstagk der drey könige tagk (6. Jan.) nach mittage unt
der vesper gingen wir uff. Die aus den innungen gekom waren ds
oben. Hub Heddrich an und batt, das die von der gemeinheit ui
pfennem berichten wolden, was sie vor wort betten. Do antwortt
wir also: ,^wollen die von den innungen berichten, so wollen wir di
nach auch berichten, oder wollen sie mit uns ein werden etc."
Die innungen wolden nicht berichten, wir wolden auch nid
denn sie sageten, sie betten kein wort von den ihren, und was do
nicht allso. Wir wüsten, das die kremer wort hatten und wolde
doch nicht von sich sagen und sprachen, sie musten die ihren znsai
men haben , das sie ein wort kregen. Sie waren auch zomigk m
sagten, wen die zu in kemen, die von innungen und gemeinheit hinai
gekoren weren und das jähr mit ihn betten gerathen, so wolden i
Bl. 197* Ijwol sprechen, und hatten mancherley rede. Und so wolten wir \^
der gemeine und pfennem nicht berichten, es were doch nicht nut
gewest, so sie die ihren wolten zusammen haben; denn sie wüst
woU, WCS wir eins waren, sie horten das alle im hoffe, es was nie
heimlich. Und so gingen wir vom rathause^ und der rath mochte d
innungen befehlen, das sie * uff morgen zusammen kemen und macht
auch ein wort etc.
Uff mittwoche (7. Jan.) mochten die innungen beysanmien se
ein itzlicher zu seines meisters hauss etc.
Uffn donnerstagk (8. Jan.) waren die gekome von den Innung
und auch die von der gemeine und vom tale, die gemechtiget war
von den ihren uff der drey könige abent, uff dem rathause. Die i
nungen waren zwey- oder dreymal in der dömtzen vor dem rathe. W
* ,^" fehlt in der Haodichrift
1 Ein durch ein hölzernes Gitter oder eine Einfiriedigun^ geschlossen» Ga
an der Aussenseite des Bathauses. Doch ist die Bedeutung nicht ganz sicher.
1478 Januar. 288
die Sache was, weis ich nicht; doch was za mercken, das sie Schlegel
and die andern, die das jähr zaror faste mit ihn gerathen hatten, die-
selbigen hetten sie gerne wieder bey ihnen gehabt, aber es mochte in
nicht geschehen. Wir wurden geheischt in die dörntze von beyden
theylen, auch wüsten wir nicht, wes die Innungen ein waren. Do hub
Jorge Seile, der schmiedemeister, an von der Innungen wegen und be-
richte in solchen werten: „herr rathsmeister und lieben herm, meine
herrn von den Innungen haben mir befolen, zu sagen, so dieser handel
vor unserm herrn von Magdeburg am nechsten vorblieben ist, das man
seine gnade noch einmahl uff das freundtlichste und guttlichste ersuchte
and bitte, das er die unsem mit der ersten lehn ane gelt und gäbe
beleben wolte; magk das aber nicht geschehen, das ein iederman die
seinen dan zu hoffe (!) haben magk zu seines meisters hause''.
Wir geschickten von der gemeine und von den pfennern || baten Bl. 197^
auch ein gespreche und bischen die bommeister und gemeinheitmeister
auch zu uns und berichten sie, wes wir gemechtiget weren, und Claus
Polcke solde das dem rathe in unser gegenwertigkeit berichten in
solchen Worten: „herr rathsmeister, die unsem haben die geschickten
in solcher weyse gemechtiget, den rath zu bitten, so man noch wurde
vomemen einen guttlichen handel umb die erste lehn, das ir da keinen
Pfenning noch gülden oder auch keinTgeschencke darumb geben solt,
sondern noch bitten, das uns unser gnediger herr wolde lassen bey
anserm altherkonmien , freyheit unde gewonheit , so wir uns auch jhe
als unterthenige, gehorsame burger gegen seine gnade halten wollen;
auch weiten wir seinen gnaden thun, so viel als wir im von ehre und
rechte pflichtigk sein zu thun; möchte das dann so nicht werden er-
langet, und das wir folgents in dem handel, das man uns indert an
anser freyheit zu nahe gehen wolte, oder einicherley vorsehrunge daran
ialeten, das selten wir wider an die unsem bringen; wurde sich unser
herr von Magdeburg aber noch harte in der ersten leben gegen uns
halden, daser^ uns die umbsonst nicht thun wolde, sosolteder rathmitsampt
den geschickten ohne vorzihen selbst vor die fursten von Sachsen
reyten and sie besuchen und sie anruffen, bitten und der zusage, die
sie uns in der huldunge von ihres sones, unsers herren von Magdeburg,
wegen gethan haben durch den marschalck Hugoltt von Schlinitz, er-
innern^; wir hofften, so das geschehe sie wurden daran gedencken;
ond auch das sie den rath von Magdeburg ersuchten, so sie darumb
wol wissen, darbey° und über gewest sindt, das auch so bete-
dinget haben mitsampt dem rathe von Halle. Dis ist uns befohlen
von den unsem etc.'' Hans Laub, der sagte auch diss hiemach ge-
schriebene.
U Im ersten, als die berichtunge von der gemeinheit und den B1.198^
pfennern geschehen solde, die geschickt waren, darumb solte dis vor^
der berichtunge geschrieben stehen, so habe ichs vergessen und dar-
nach geschrieben etc.
* „dM 9^^ er^kaxU ^ „erinnern'* fehlt tn der Hutdidulfl. « „darbey** doppelt. ^ von«
284 Marcos Spittendorff.
Die geschickten von den innnngen ein theil nnd auch ihre meiste
waren stoltz nnd anch grobes synnes nnd danchten sich gantz herlic
und weiten nicht berichten, dammb das es nach ihrem henpte c
gehen mochte, und gaben vor, wurde schaden hiervon kommen, de
wolden sie nff diese geschickten schreyben von der gemeine nnd pfe
nem. Darumb sprach Hans Laub von der berichtnnge: „herr ratfa
meister und lieben herm, ob was schaden hiervon entstehen möcht
des wollen wir nicht zu thun haben. Darumb wollen wir berichte
so viel als uns die unseren befohlen haben; wollen die von den i
nungen nicht mit uns eins sein, da können wir nicht sm thun etc/'
Der rath mitsampt den meistern wurden dieses gespreches ei
mit den geschickten von der gemeine und pfennem. Der rathsmeisl
fragete die geschickten von den innnngen, ob sie des anch mit ei
wolden sein. Antwortte Jacob SchaffiBkopff: „wir mercken wol, d
man nach uns nit sehre fraget, darumb müssen wirs eyn sein". ]
sprach der rathsmeister Hedrich: „lieben herm, es muss wille seil
So beschach das. Do sprach Hedrich: „fortan, lieben herm, es
noth, das jemandt von aller wegen rede vor meinem herm; denn v^
nicht wol reden kan, der magk gar leichte ein wort sagen, das i
gar leichte mercken, das hiemach schwerlich zu vorantworten is
So wardt man zufrieden, das der stadtschreyber reden solde etc.
Damach kose* der rath, die mit vor meinen herm uff die bn
Bl.l98^ zihen selten. Und diese hiemach geschriebene || wurden gekohren v
den geschickten: Hans Laub; Annys Bote von der gemeine, If:
Pegaw, Sander Trackstedt von den pfennem, Jacob Schaflfiskopff, Ss
Seile, Vester Becker, Jacob Weissack von den Innungen etc. L
rath wolden sich under inen wol vertragen, wen sie kohren.
Wisse, sie machten das pfanwerck gantz böse und^ hart: i
weynachten vor dem 78. jhare hatte ich gantz aussgebrant, so das
kein holtz in kothe nicht behilt, und so gäbe ich auss vor holtz a
der gassen 38 alte schock alder were. Da braute ich nicht mehr ai
den 42 werck, da stunde mich das werck mehr den 18 schwertgrosel
schlecht am holtze. Der zober sole galt 8 d., und 4^/^ zober zu ein
wercke macht die sole 8 schwertgroschen. Das stucke saltz galt
Schwertgroschen, vorkauffte ich das saltz umb bereit gelt, so das
nichts dorfte darein geben, so brachte ichs auff das gelt wider, i
ich vor die sole und holtz muste geben; muste ich aber scheite
men, so war verlust, das ich die sole und feuerwerck nicht konte
zalet kriegen, sondem dis was schlechts verlohren: kothzinse 15 ^
den oder 20, darnach ein itzlicher zu zinse gab, pfannen, körbe, v
ckerlohn und aller schlett, der darauff gehet, das wardt verlohi
Solte ein itzlicher essen, trincken, kleider und anders, das einem ied
man in seinem hause wol noth was, haben, da muste er vor gedenck
am pfanwercke wolde man uns das 77. jhar keine narange noch ip
dinst vorgunnen noch zustaten. Hatte iemandt zuvom was erwarb
• kioM). » ,,Q]id" fehlt.
1478 Januar. 285
das mochte er das jhar mit yorzehren. Doch schickte der alhnechtige
gott| das die solegatter nichts mehr lieffen, wen das jhar zavorae, son-
dern sie lieffen weniger , dammb das die regierunge nicht aus natür-
licher liebe and gutter meynunge geschach, sondern, als ich forchte,
mehr anss neyde, hasse und zu vertruckunge der pfenner. Dammb hat
unser herre gott nicht haben wollen, das die gutter mehr den vor
lauffen solden. Wisse, die pfanne || Deutzsch lieff dasselbige 77. jhar BLIOQ"^
9 schock minus 1 den., aber das jhar zuvome lieff sie 13 schwert-
groschen mehr; Metritz lieff 20 schock 15 groschen minus 1 d., und
das jhar zuvome lief sie 3 schock 9 groschen minus 1 d. mehr; item
das Gutjhar lieff 62 schock 45 groschen, und das jhar zuvor lieffs 6
schock 37 groschen minus 1 d. mehr; item Hackenbom lieff 44 schock
13 groschen minus 1 d., und das jhar zuvome lieffs 3 schock 38 gro-
schen mehr. Hieraus mercke die schickunge des allmechtigen gottes,
der uns seine gaben auss grosser überflüssiger mildigkeit giebet und
zufüget als ein milder vater seinem lieben söhne und allen* seinen
lieben kindem, wiewol das sie ofte und viel den vater erzomen, doch
so wil er sie darumbe nicht vorderben, sondern das sie sich bekeren,
so er sie mit einer kleinen straffunge anruret, und allewege gedencken
an seyne göttliche gebott
Uff dinstagk abent Trium Regum (6. Jan.) anno 78 ging man uff
das jähr wider zum bornen. Do kaufite ich auch holtz, das schock vor
1 silbernen groschen. Do merckte ichs auch und Hess etzliche fuder
sonderlich brennen, so fände ich auch, das mich das holtz zu einem
wercke 18 schwert^roschen stundt; dann ich kaufile 2 fuder schock-
holtz, das was gantz dürre, und des was 44 schock, da gäbe ich vor
das schock 1 silbernen groschen und 1 schwertgroschen in kauff. Da braute
mir der wircker 6 werck auss und muste noch bey einem andern wircker
1V2 schock holtz borgen, uff das er die werck aussbrachte, es was gar
nahe acht schock holtz weniger 1 mandel zu 1 wercke. Das wetter
was gantz warm, es regente immerdar, gleich als wer es in der fasten,
80 ein gutt winter was; aber die wege waren böse, das feuerwerck
was gantz theuer: das stucke saltz galt 7 grosse groschen, die sole
galt 7 d. II die woche , der zober Deutzsch. Was der gewinst ist, bi. 199 ^
wirstu wol fynden. Auch waren mir 5 zober sole die woche abegangen
über funftehalben einzugissen zu 26 wercken.
Wisse, der rath hatte die sole gesatzt uff 7 d. und nicht die vor-
schleger; wenn die vorschleger hatten gesaget vor dem rathe, selten
sie ihren eyden gnungk thun, so das der pfenner auch vordinst solte
haben, so muste der zober sole 2 oder 3 d. gelden. Darumb hatten
die solch spiel trieben, die sole doselbst gesatzt, uff das das gutt ye
lauffen solde; wo aber der pfenner bleiben solte, da fragten sie nicht
nach etc.
Uffh sonabendt darnach (10. Jan.) waren die gekomen mitsampt
dem rathe uff der bürg vor meinem herm von Magdeburg und dem
* Alle.
286 Marcos Spittendorff.
bischoffe von Meyssen und dem capittel etc. Der stadtschrejber ha
das wort gehalten und hatte gebeten noch als vor, das unser he
von Magdeburg den bürgern zu Halle die erste lehn ane gift und s
gäbe thun wolde, als seine vorfahren gethan haben.
Das ander: were seine gnade ihe geneyget gelt zu haben ^
den von Halle, sie wolten seinen gnaden des auch zu willen sein
solcher weyse, als bischoff Friedrich und bischoff Johan ^ uff die lel
wäre gethan und vorschrieben were, das seinen gnaden in solcl
weyse und form auch so geschehe.
Das dritte: das von* seinen gnaden mitsampt dem rathe hertz<
Ernst von Sachsen von beyden theylen darzu wurde gezogen und
beten als ein<^ mittler, und das man so durch die mittel bey die dii
möchte kommen etc.
Anwort des bischoffs von Meyssen von unsers
herrn oder des capittels wegen.
Uff das erste stucke: das gnungsam darvon gehandelt w<
das unser herre von Magdeburg des nicht vorpflicht oder genei
were, die erste lehn umbsonst zu thun. Hette man aber eynichei
Schrift, das er das also zu thune were vorpflichtet, er solde sich darii
B1.200'' uffrichtigk U halten.
Uff das ander: seine gnade were nicht geneiget, das stift y
bass zu"^ beschweren, sondern vielmehr geliebet, abezulösen etc.
Uff das dritte: im were nicht noth, seinen vater oder iemai
zuzuzihen; nachdem so wir im dann vorwant weren, wurden wir
wol wissen zu halten etc.
Uff diese antwort solte ein iederman die seinen bey einaii
haben zu seines meisters hause, das vollwortten die Innungen. A
die gemein und pfenner wolden wir uff einen hauffen, als das
denen vorlassen was am nechsten. Der rath und auch die gern
heitmeister wolden des nicht gerne zugeben, aber wir wolten di
anders nicht thune. Uffh montagk frue (12. Jan.) wurden die innun)
die gemeinheit, die pfenner, ein itzlicher von seime obersten ver
zu seynes meysters hauss. Und die gemeinheit auss dendreyenpfj
und die pfenner kamen uffs rathaus nach ihrem nechsten abeschi
Die von S. Ulrich kamen langsam und kaume irer ein drittheil ^;
machte, Scblegell was bey ihnen gewesen und hatte das volck wi*
setzigk gemacht, als sie selber sagten. Wir machten ingesambt
gespreche uff die antwort, die den geschickten vor meinem herren
gegnet was, und bischen die gemeinheitmeister und bommeister
uns in den hoff und fragten sie, ob sie auch unser freyheit, gewonl
* „von" fehlt. ^ hertsogeiL. « eiiieii. ^ „ta" fehlt in der Handaohrlft • drtttec
1 Die beiden unmittelbar vorausgehenden Erzbischöfe Friedrich lü. v. B
lingen (1445—1464) und Jobannes, Pfkdzgraf bei Rbein (1464—1475), vgl. 1
126, 154.
1478 Januar. 2d7
privilegia und ander ere der Stadt uns wolten helfen erhalten, so sie
Yon unsertwegen da sessen.
Da antwortten sie ja zn, wes wir eins weren, des wolden sie auch
mit uns eins sein, und wolden bey uns thnn als fromme lente. Dar-
nach liessen wir den rath auch zu uns bitten, dem bilden wir das-
selbige aueh vor. Do sprach der rathsmeister Heddrich : ,,lieben herren,
das geburt uns zu thune, auch sitzen || wir von euer aller wegen da, BI.200''
wir sindt des auch gerne so mit euch eins/' So baten wir den rath,
das sie die innungen auch wolten besenden, das wir mit den auch
möchten sprechen. Da machten sie sich etwas schwer und meinten»
es were zu spate, doch muste es gesehen. Und Schlegel muste man
aoeh heischen, und das volck wolte nicht von einander. Es verzog
sich wol zwo stunden und lenger, ehe die innungen kamen; do sie aber
kamen, do giengen die geschickten von der gemeine und auch von
den pfennem vor den rath und frageten, ob der rath die innungen
wolte berichten, wes wir mitsampt dem rathe eins weren. Antwortte
der rath: „lieben herren, wir lassen uns beduncken, es ist bequemer»
das ir das thuf So meinten wir geschickten ja, so es der rath wolte
haben, wolden wirs auch gerne thun, und gingen in den hoff zu dem
Yolcke und liessen die innungen zu uns allen bitten, und Anniss Bote
hnb an und vorzalte die dingk, wes wir alle eins weren und der rath
mit uns. Do sprachen sie darumb die innungen und schickten irer
zwene von sich vor den rath und mochten vieleichte lassen fragen, ob
der rath des so eins were. Do die zwene wider kamen und berichteten,
was sie vom rathe horten, da traten die innungen zu uns und sagten,
sie wolten des auch mit uns allen ein sein. So gingen do die ge-
schickten von Innungen*, gemeinheit und pfennem vor den rath und
berichteten sie eintrechtigk, des wir alle eins waren. Annyss Botte
sagte auch dem rathe, als oben geschriben stehet, do der rath bey uns
im hoffe was und mit uns ein wart, ehe die innungen noch uberlangk
za uns kamen diese wort hiemach folgende etc: „lieber herr raths-
meister, das werp wir am nechsten an euch brachten, das uns die
imsern befohlen hatten, das ir den ersamen rath von Magdeburg be-
sQchen soltet ane verziehen^ und sie bitten, das sie mit uns vor die
forsten von Sachsen wolten zihen und wolten uns helfen vorbitten,
das wir bey unserm altherkommen und befreyunge möchten bleyben,
so uns doch zugesaget ist worden vor der huldunge viel mahl und
auch nach laut unsers huldebrieffes, uns darüber gegeben, und das ist
nan nicht geschehen und wirdt faste verzogen, wodurch wissen wir
nicht, und die unsem lassen sich beduncken || , das wirs nicht an- B1.201*
bracht haben. So wisset ir, das wir von des volckes wegen an euch
haben getragen, und ihr herr rathsmeister Hedrich spracht, „man ist
des alle so nicht eins'^ Nun sprach Botte vorbass zu dem volcke
aUe: „lieben herrn und freunde, sagt alle, ob das euer wille, so zu
werben an den rath, gewest ist oder nicht.'' Do riffen sie alle ja ja!
• Innuoge. ^ venelcheii.
288 MarcoB Spittendorff.
and batten noch vor, das man noch ansuchen moste an die von Mi
deburg und sie anrnfen, mit uns die forsten zo besochen*.
Wir wolten Schlegell bescholdigen , so was es zo spatte, ond <
rath meinte , das wirs bestehen Hessen biss off morgen dinstagk. \
gingen zo dem volcke ond sagten in da, sie waren ongedoldigk x
rieffen alle ober Schlegell. So gingen wir alle vom rathaose, nod
was woU orab 5 desabents etc. Deo laos et beatae Mariae virgini
Uffdin8tagk(13. Jan.) morgen giengen wir, die geschickten von inni
gen"^, gemeinheit ond aoch pfennem, wider offs rathaos. So vertrogen ^
ons do aber gentzlich mit dem rathe ond meistern ond meinten, d
solde die von Magdeborg besochen ond sie von onser aller wegen
raffen , mit ons vor die forsten zo zihen ; wenn es were itzt der
qoemste wegk nach gelegen dingen, ond das die von Magdebi
mercklich ersuchet worden von dem rathe von Halle: nachdeme
man wol woste, wie itzond die dingk zwischen denen yon Magdeb
ond von Halle stonden, das sie in zweyen jharen nicht zosammen
west sindt, ond so die yon Halle non so hinkommen worden, ond
yon Magdeborg worden sich aoch schwer gegen sie machen, das n
sich den mochte bitten ond underweysonge thon, off das sie wie
möchten gewilliget werden ond ons freondlichen beystandt ond h
thon möchten, das gab ons der rath yor etc.
B1.201^ Wir geschickten sprachen daromb ond waren des so || mit c
rathe zofHeden. Jacob Schaffskopff berichtete den rath in solo
werten: „herr rathsmeister ond lieben herren» des gesprechs ir
habt yorgegeben, des sey wir wol mit eufch ein, so feroe onser h<
yon Magdeburg der dreyer wege nicht einen annimmet etc." Do spr
Annyss Bote yon stond daraoff: „herr rathsmeister, so yiel lenj
welcher wegk ander den dreyen angenommen wirdet yon onserm h(
yon Magdebarg, noch danne solt ir die yon Magdeborg besael
wenn es ist noth, das yolck hat ans das auch so befohlen" etc.
Schlegell ward beschuldiget durch Annyss Botten yon gehe
der gantzen geraeyne und der pfenner, die Innungen wolten dar
nicht thun etc., in solchen Worten : „herr rathsmeister und lieben he
wir schuldigen Schlegell, das er gesprochen hat uff unser fireyheit,
wonheit, brieffe, priyilegia, die diese ehrliche Stadt yor yiel und lan
jharen gehabt hat, und durch die brieffe wir unser Stadt freyheit I
an disen heutigen tagk behalden haben ; nun spricht derselbige Sc
gell, die brieffe dienen dem bischoffe mehr denn uns, wir werden ui
freyheit damit erhalten, gleicherweise als wir des compters wiese
bilden^ etc.
Auch mehr, am nechsten do das yolck yor diesem mahle aUe
dem rathause was, do yerbott Schlegell den bürgern aus der Ullri<
* in der HAndscbrift findet sieh: i,dM m«n noch aittachen nraste mi die von Magd: Tndi
die fanton be«achto/' ^ yiiglnls. ^ innnngk.
^ Ueber Ansprüche der Stadt an eine Wiese des Deutschordens ist ni
^^annt.
1478 Januar. 289
pfiuT, sie solten mit den andern pfarren nicht sprechen, auch tratten
die aoss St. Ulrichs pfarr zu den andern dreyen pfarren nnd wurden
mit in ein, nnd von stund spricht Schlegell derselben ein theil auss
Sanct Ulriche wiederumb abe und mengete so under dem volcke, das
dar nicht viel guttes yon mochte kommen. Do wolten die drey
pfiurren und auch die von S. Ulriche Schlegell bey ihnen nicht haben
oud hiessen in wegk gehen. Nochdan gleichwoU lies er nicht abe,
das volck irre || zu machen, doch muste er von in wegk gehen. So B1.202*
er unser aller gesinde ist, lassen wir uns ye beduncken, her sey der
Stadt und uns allen in deme nicht getreue etc. Auch hat er uff
gestern dinstagk (13. Jan.) in seiner pfarre das yolck aber gantz widersetzig
und irre gemacht, so das die von S. Ulriche irer viel uffs rathaus nicht
weiden gehen. Das hat Schlegell damit gemacht, das er weck gingk,
hilte etzliche darzu, die im mochten nachfolgen; das solte er doch
wol besser habenrgewust, so man in uff dem rathause nicht haben
wolde in keinem gespreche bey der gemeinheit. Darumb so ist er
ein menger und plenger zu zwytracht der burger und der gantzen
Stadt''
Antwort Schlegels: er bette in seiner pfarr nicht gemenget oder
geplenget oder die burger zu zwytracht gezogen, des* zöge er sich uff
seine meister, wen er von denen wurde geheischen, so ginge er zu in
etc. Die meister aus der pfarr wolden ime des beyfall thun etc., Klott
und seine kumpen. Sondern das er uff unser brieffe oder priyilegia
solte so geredet haben, wer ime nicht wissentlich, auch verstünde er
die privilegia nicht, das eine gantze domtze briffe vol vor ime legen,
so er der nicht hörte lesen, so könte er der doch keinen verstehen,
darumb bette er des nicht geredt, mit viel andern werten, und sagte
Dem darzu. So muste er entweichen. Do fragte in der rath, ob er
das vomichten wolde; spräche er, wolde man in des nicht vorheben,
so wolde er das thun. Do meinte Annys, das er das solte verneinen,
das offenbar geschehen were vor allem volcke, das wolden wir
nicht zugeben, es were uns auch so nicht befohlen von dem volcke;
die Innungen wolden nicht helfen , sie lagen Schlegell mehr bey , den
der gantzen gemeine und den pfennem, das konten wir uff die zeit
nicht bessern, sondern wen gott von himmel will, so wirt das gewan-
delt Schlegel sprach auch uff das selbige mahl: || „herr raths- Bl. 202 ^
meister und lieben herm, ihr verschicktet^ mich heuer in einem heim-
lichen werbe, habe ich mich darinne nicht recht kegen euch gehalden,
ich wil darumb leyden etc.'' Do marckte ich wol, das im^' niemandt
wolde abefallen, so verbleib das etc.
Uff die mittwoche (14. Jan.) umb des segers 9 zöge der rath uff die bürg
nnd gaben antwort wieder, nachdem als das uff sonabent post Trium
Begum (10. Jan.) vorlassen. Etzliche geschickte waren mit; der stadt-
Bchreiber war mitte und hilte das wort. Sie hatten gebeten noch als
vor uff das aller themutigste, das der dreyer wege einer vorgenommen
* dms. ^ Ich venchicket. « In.
OMehkhteq. d. Pr. SadiMii XL 19
290 MarcuB Spittendorff.
möchte werden, es hatte aber nirgent sich wollen schicken. Was
von Halle nff ihrem altherkommen hatten gestanden, das sie von al
von vielen bischoffen ane gift nnd gäbe bellen weren, da hatte
bischoff von Meyssen off gesaget, mein herre nnd auch die von Bi
solten sich vor solchem altherkommen oder gewonheit hntten, das'
mochte kommen, die von Halle fanden noch, wie es zugangen h
bey bischoff Onntter ^ ; so finde es das stift zu Magdeburg auch n(
wie das alte heriiommen gewest were, und mancherley rede, das
mercken was, er wolde unser gewonheit und altherkommen nicht s
billichen, sondern uns lieber die vomichtigen etc. mit mannichfalti
reden und langem handel, der da^ gesehen was etc. Do hatten
geschickten gesagt zu dem bischoffe von Meyssen und zu den th
herm, die von Halle weren des anders auch nicht geneiget, das
sich irer altherkommen und gewonheit begeben wolden ane erk
nusse, und hatten gar themutiglich darbey gebeten, das sie um
gnedigen herm vor sie bitten wolten, das es mit der ersten lehn
auch andern stucken ungefehrlich möchte bleiben anstehen zwisc
ostem, ob der liebe gott seine gnade wolde geben, das in der
B1.20B* irgent ein mittel darinne vorge- || nommen möchte werden. Das h
der bischoff von Mejrssen und die thumherren an unsem herm
Magdeburg bracht und waren wider kommen und hatten dem r^
gesaget, mein gnediger herr merckte in diesen dingen anders ni<
den verzogk; doch uff das sie seine gnade erkennen möchten alsil
gnedigen herm , so solten die dinge anstehen zwischen hie und i
sontage Reminiscere (15. Febr.), das die jhenigen, die gutt von se
gnaden zu lehn haben, sich in der zeit bey seine gnade fugen
sich daramb mit ime vortragen etc.
Diss berichtete der rath von stundt, da sie von der bürg kai
wie es ihn begegnet hatte; die geschickten von Innungen und gern
heit ?nirden alle darzu besandt uffs rathaus. Do wardt der rath
und kohren von stundt, die gen Magdeburg solten zihen zu dem r
und solten irer<> brieffe mittenehmen copien. So wardt gekoren ;
den alten rethen Jacob Schafifskopff, Hans Laub, Annys Botte
Mattes Pegaw, darzu aus dem rathe der rathsmeister Karle, der h
meister Claus Polcke, der stadtschreyber und Jacob Klott, er mag
Klott heissen etc. Deo laus et beate Mariae!
Uffn donnerstagk (15. Jan.) zogk der rath mitsampt den gekor
als oben geschriben stehet, nach Magdeburg etc.
Uffn fireytagk (16. Jan.) was rathsmeister Heddrich, Hans S
Prosius Zelse uff der bürg, der bischoff von Meyssen hatte sie
schicket, zu im zu kommen etc. Das werp wirstu hemacher hören <
• des. ^ dtm, o Ire.
i In den Streitigkeiten mit dem Enbischof Günther von Schwarzborg 1
die Stadt schliesslich doch den Kurzem gezogen und dnrdi Erlegang einer U
tenden Siunme (13000 Gulden) ihre Aussöhnung mit dem Erzlnschof suchen mO
^. L aiooff.
1478 Januar. 291
Üffh soDabendt (17. Jan.) worden die geschickten yon innnngen •
and gemeinheit vSb rathans gebeten. So berichtete der rathsmeister
Hedrich, was inen nff der borg vorgehalden were yon dem bischoffe
von Meyssen nmb des schnitzen ampt, das der seine wetten nnd
pflicht nemen solde nach landtleufftiger* mnntze, darumb were er vom
raihe besandi nnd im befohlen, nach hellischen d. || zn nemen, was im BL203*'
geburete. Darzu mochten die geantwort haben, der rath hette des ein
Privilegium, das der schnlteiss sein gewette nach hellischen d. solte
nemen 1. Mochte der bischoff von Meyssen haben gesaget, es möchte
wol konmien, das die hellischen d. in vorigen zeiten wol so gatt und
besser gewest sindt, wenn itznndt diese muntze ist etc. Das andere
hatte der bischoff von Meyssen auch gesaget, so die grafischaft nnd
mnntze dem rathe vorsatzt^, ,were meins herm von Magdeburg beger,
das der rath die jhene, die in der muntze betten, verzeichnet wolde
geben, wer sie weren, und was ein iederman hette, das sich seine
gnade darnach wüste zu richten 3. Diese hatten dem bischoffe von
Meyssen geantwortet, der rath were itzundt nicht einheymisch, sondern
wenn sie zusammen kemen, wolden sie darumb sprechen und alsdann
antwort seinen gnaden wider geben etc.
Die schildigten ^ lantzperger und döringsche d. wardt man auch
ein, das man der viere solde geben vor 3 neue d., sondern die schlech.
ten d. und meyssnische heller als die fischschuppen und die halb ridi-
gen und gantz ridigen groschen und ander groschen selten gehen nach
iren werden als vor. Heddrich sprach auch: „es ist zu beseiten, das
mein herr von Magdebui^ die graffeschaft wirdt wider lösend, und
wirdt die 11 tausent gülden dem rathe wider geben vor die lehnware;
so wirdt er denne den lO.pfennigk zu lehnware nemen, und das wirdt
d^n volcke eine grosse beschwerunge bringen, das niemandt das gutt
gerne wirdt keuffen, und so wirdt mein herr das gutt auss der Stadt
verkenffen'S mit andern werten etc. Und sprach vorbass, hette man
sieh aber in der gutte mit unserm herren umb die lehn vortragen , so
hetts mögen kommen, man hette sich umb die lehnware mit meinem
herren mögen vortragen, das es uff || die elftausendt gülden hette Bl.204*
mögen ewigk stehen bleyben. Do sprach ein ander drauff: „herr
rathsmeister, es were zu besorgen, selten wir die freyheit der ersten
* landleflUger. ^ ieholdlgten.
1 Yon einem solchen Privilegium findet dch weder bei Dreyliaupt noch im
stftdtischeii Archiv eine Bpnr mehr.
2 Durch £rzbi8chof GQnther zu Magdeburg am 29. Oct 1428. Die Urkunde
lesen wir bei Dr. H. 427/28.
s Der Rath soUte dem Erzbischof alle diejenigen bezeichnen, welche Einkünfte
aas der Mfinze bezogen, Dr. ü. 422.
^ Das ist nicht geschehen; doch wurde die Summe, um welche der Erzbischof
Günther die Münze versetzt hatte, durch die Verhandlungen zu Chemnitz (Sept.
1478) auf 5000 Gulden heral^esetzt Dazu zahlte die Stadt später noch 1000 Gul-
den, rnid der Erzbischof Ernst überUess am 2. April 1487 der Stadt die Münze
auf Widerkauf von neuem, Dr. Ü. 428.
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w^/MT» f^a^^ 4ie Uizu mit den eapittd tot der kaUnKge geredt
i;i>/i 4«« Ui u\Um^ mß rm dem nähe tob MMgieSbrnre od dim a
hi^. UiUU-.n %nt'h die copien mMer Idm- mid hiddebrieffe, toch
>/Jw >4//flr VrituU^(i\m , aaeb ran heitzogk Friedöidicn von Sacl
^i;>>;;i IM^iiliri^brieflT, auch von bischet Johan imd im hnideb
rt«'M |i/miiili4erien itzondt ond hatten die ron Magdeborg gebeten,
ni^ Imu ilar/M wolden helfen rathen, wag darinne vorzanemen were
^M KuiUm Krnndi haben wolte ete. Daranff hatten die von Magdel
HiMpm^$m und wider geantwortet ja, der gmndt were gutt, und ^
ifln mfk\i^ »le betreffe, sie wolden sehen, wie sie im theten.
battoti aurJi mehr beriebt die von Halle, wie sie unserm berren
•um, ^ iiMik«. • M f«blt uffMtMir «hl Vertmm, etwa „gebaUea hEtten*'.
die hi«
1478 Januar. 293
Magdeburg dreyerley wege betten vorgesatzt, sie möcbten aber keinen
an ihme erlangen etc.
Es wart vor das beste genommen, das die von Halle gehen solten
vor das capittel alleine, und die von Magdeburg nicht mit ihnen. Es
geschach; sie ermaneten das capittel der mannichfaltigen zusage, die
sie in hetten gethan, und auch der ersten lehn, so das capittel ie ge-
sprochen hette, die von Magdeburg hetten faste viel lehngutter von
Dnserm herren und auch vom stifte, wie man das mit denen hylde,
so solde man das auch || mit denen von Halle halten. Aber das capittel B1.205*
wolte dar nicht an und meinten, sie hetten ihre brieffe von unserm
herm von Magdeburg, als sie im zugesaget hetten. Darauff hatten die
von Halle geantwortet nein, sie hetten nicht, den einen huldebrieff,
and so sie umb den andern hetten gebeten, das man sie lassen solte
bey sechsischem rechte, da hette her Baltzer von Sliwen das gewert
and gesprochen, sie hetten vormals keinen gehabt etc. Sondern umb
die erste lehn hatten die capittelherren gesaget, die von Magdeburg
weren belegen; wie das beschehen were, wüsten sie nicht, sondern es
were mit ihrem willen nicht geschehen; wie die von Magdeburg das
durch die fursten hetten zu wege bracht, könden sie nicht wissen
Jacob Schaff kopff und auch Schlegell hatten in gesagt; wo und wie
sie in das hetten zugesaget, es hatte aber wenigk geholfen, doch hatte
das capittel gesaget: „ihr seydt wunderliche leute, eine zeit bittet ihr
gelt zu geben, darnach wolt ir euer altherkommen vorrucken etc.'' So
war am capittel wenigk trost oder hülfe erlanget, und so schieden sie
vom capittel und hatten sie noch als vor, das sie die von Halle noch
vorbitten wolten gegen unsem gnedigen herm. Da mochten sie wol
ja zu gesagt haben, aber'' es stunde darauff nicht zu hoffen. Und so
wardt diss den von Magdeburg so von denen von Halle wider ge-
saget, und wurden darbey gar höchlich gebeten, das sie zu uns gen
Halle wolten konunen und mit uns vor unsem herm von Magdeburg
wolten zihen und uns helfen vorbietten umb die erste lehne ; das uns
das so wurde zugehalden, als vor alder geschehen ist; und ob sich
das denne nicht wolde finden , das sie dann vortan mit uns vor die
fursten von Sachsen zihen wolden und uns dar wolden helfen vorbitten;
da sagten sie ja zu, wenn man in wurde botschaft thun, so wolden sie
kommen. Und auch sagten die von || Magdeburg, das der rath von BL205^
Halle auch achtunge haben solten uff die protestation etc. Deo laus
et honor omnipotenti!
Ufin dinstagk nach Fabiani (27. Jan.) wurden die geschickten
von Innungen und gemeinheit uffs rathauss gebeten etc. Dis hiemach
geschriebene wardt inen aber vorgebalten vom rathe: das erste umb
die wetten und busse, die der schulteiss nemen wolte nach landtleuff-
tiger muntze; das andere umb die in der muntzye uffi&unehmen
hetten, die wolte unser herr von Magdeburg in Schriften haben. Auch
liess man uns lesen den brieff, wie die graffeschaft und muntzie dem
* oder.
294 Marcos Spittendorff.
rath ist vorsatzt gewest^. Da stund der artickel ümen, was losi
starbe, das solde der rath nffnemen, sondern man soll das in vi(
Wochen meinem herm von Magdeburg verknndigen. Mit der ^rkiu
digonge meinten etzliche des raths^ es were schwerlich und möchl
yieleichte auch durch die alten zuvome yor etzlichen jharen nicht ve
kundiget sein worden, und meinten, als ich mich verduncken lies, di<
weil die pfenner das regiment fast gehatt betten, das es do nicht ve
kundiget were, wiewol das die yon Innungen und gemeinheit mit de
pfennem geregieret haben. Doch was zu mercken, was ubels od<
verseumlichs gefunden were, das musten die pfenner alleine haben g
than. Sondern gott der allmechtige erkennet alle hertzen, aber go
sey gelobet, sie konden nichts uff die pfenner darinne finden. HUd
brandus sagte, es were einer vorstorben, genant Mertten Schmidt, ;
zwey oder dreyen jharen , da were einer gewest , der hette insprach
den hette man an meynen herren von Magdeburg geweiset. Das i
nun bey den neuen regierem von Innungen und gemeinheit geschehe
Laurentius Holtzapffell, der aide kemmerer, wardt auch besan
Bl. 206* und gefragt, der sprach: bey 6 oder 27 jharen, dieweil er Schreiber
gewest were, so were nichts darinne vorlediget, sondern 12 grosche
die weren vorlediget von einem, genant Lehmann, dieselbigen het
Tile von Trote ^ genommen und behalten^ do es verkündiget were wg
den etc. Deo laus! Sie konten nicht finden, sie hetten noch gen
eine irrunge im volcke gemacht, das diese dingk wieder zuworfi
weren worden ; gott wolte es nicht etc.
Wir geschickten hüten ein gespreche und wurden ein und gäbe
dem rathe diese antwort: wir liessen uns beduncken, die abeschri
zu geben unserm herren von Magdeburg, wer* in der niuntze oder ^
viel ein iederman darinne hette, das were nicht noth,' wir merckte
man suchte schulde darinne zu uns vorzunemen; sondern wen seil
gnade die lösete, so möchte man denne darumbe sprechen. Umb d
schultessen wüsten sie woll; das in allen parten rechtspruche were
was die von Magdeburg daranff gefunden hetten, was der schultes
zu wette oder busse solde nemen. Darumb were itzund nicht gros
noth, davon furder zu reden, sondern das der rath die dingk, d
itzundert vor äugen weren und die ersten lehn betreffen, in betrac
tunge nemen wolden; so noth sein weide, das die protestation v
• WW0.
1 Erzbischof Günther versetzte am 29. Oct. 1428 die Salzgrafschaft tind (
MOnze auf neun Jahr für 2666 Mark 11 Loth Silber an den Rath. In der Urinm
findet sidi die Bestimmung: „und was euch vonLehns wegen bynnen diszer setzun
in der Qrafeschafift und Munzie vorledigete, das sollen noch willen wir und um
nachkommenden nymande Uhen noch verkouffen, sundem die vorledigeten GnU
mögen sich dy von Halle underwinden und gebruchen, dywile disze Yorsetzno
steht, und sy suUen uns adir unsen nachkomenden dj vorledigeten Güter wiszentli
thun bynnen den ersten vier wochen, alse dy vorlediget sin^^ Dr. n. 427.
2 Jeden£Edls der erzbischöfliehe Marschall und Rath, welcher 1460 mit Weti
belehnt wurde und 1467 starb. Dr. n. (Gen. Tab.) 218.
1478 Januar. 295
nnserm herrn von Magdeburg besehen solde, das der rath sieh damaeh
schieken wolde, das wir aneh iemandes darbey haben möehten; ob
siehs weiter zum rechten begeben wurde, das wir dann itzundt so bloss
Yor nnserm herrn yon Magdeburg nicht stunden und auch etzliche
hetten, die da wüsten, wie man das mit der appellation vomemen
möchte, uff das der rath und die gantze Stadt gemein an ihrem alt-
herkommen nicht vorkurtzt werde. Weiter wardt geredt durch Annyss
Botten, ob man umb || den stadtschreyber von Halberstadt schrebe, das bl 206^
wir den itzundt zu der protestation bey uns haben möchten, und auch
ander mehr, wenn man muste sich darnach richten zur wehre.
Heddrich sprach, er wüste sich in die protestation nicht wol zu
schicken, wie die gehen solde. Antworte Annyss Botte: „die protesta-
tion muss so geschehen, so der rath und die von Magdeburg die lehn
noch einmahl an unsem hem sinnen und muthen werden; wirdt dem
rathe das den zu thune so gewegert, und die zeit ist dem rathe knrtz
gegeben, so muste von noth die protestation von stunde geschehen etc."
Hier wolte Jacob Schaff kopff nicht gerne an und sprach, die seinen
betten ime nicht befohlen, das man die protestation thun solde, dar-
umb wolde er das hinder den seynen nicht volworten, sondern das der
rath den meistern befeie % ein itzlicher die seinen zu heischen zu der
meyster hause, was ime darinne zu thun dan befohlen, wurde das
danne so beschehen. Peter Schlesiger, der futterer meister, sprach der-
gleichen. Der rath sprach und gäbe uns vor, es were ir wille, das
^in iederman so verbott wurde etc. Wir andern geschickten sprachen,
es were itzundt nicht noth, sondern das sich der rath darnach schickte,
das sie iemandts zu ihn kriegen, und wen die von Magdeburg hie
sindt, wil man das volck zusammen haben, so geschieht es noch wol
etc., und das man die von Magdeburg uffn dinstagk oder uff mittwoche
nach Conversionis Pauli (27. 28. Jan.) zu uns gen HaUe lasse kommen, ist
der abescheidt etc.
Uffii donnerstagk nechst nach diesem abschiede (29. Jan.) hatte
der rathsmeister Karle etzliche des raths und meister uffs rathauss
lassen bitten und auch etzliche der geschickten auss Innungen und ge-
meinheit und keinen pfenner. So was der rath und die meyster, die
dfl^obene warn, eins worden, sie weiten die von Magdeburg uff den
tag nicht bescheiden, sondern zu forderst das volck vor.
bothen ^ || nicht befohlen, das geschach im meisten, das man bi.207*
diese angehobene dingk gerne vorhindert hette. Aber die geschickten
von der gemeine und vom tale meinten, es were uff diss mahl nicht
noth, das volck bey einander zu haben, wir wüsten noch nicht, wessich
die von Magdeburg berathen möchten haben, wie man diese dingk noch
vomemen möchte, sondern wen sie nun quemen«', und auch der stadt-
* befile. ^ die getperrten Worte sind ergiUizt tau der magdebarger Handfchrift ; in der
hallkehen ateht «m Sehloate der einen Seite ,,Don- , und sn Anfang des andern Blattet ,,nicht be-
fohlen.** Zwiachen beiden Blättern der haU. Handiebrlft fehlt ein wahracbelnlleh leeres oder wenig
beadirtobenes Blatt, welehea aber bei der Paginlemng nicht gesUüt wordeQ iat^ ^ «fkilhmen** nag^.
Haadacbr.t In der haU. itt daa Wort orsprttngUeh verKhrieben.
296 Marcos Spittendorff.
Schreiber yon Halberstadt i, was man denn im allerbesteii und be
quemesten wurde vorDemen, wer es alsdenn noth an das volck zu brei
gen, so knnte man das gar schyre thnn, and so dörfte man das vold
itzond nicht yormuden, and es bleib aach darbey etc.
Uff die mittwoche post Conversionis Pauli (28. Jan.) kam Han
Walttheym gen Halle und hatte gar ehrliche leute bey im, einen ap
den techant von Naumburgk^ und einen doctor, den heuptman Nicke!
Pflugk, Hans von Schydingen, heuptman zu Delitzsch, Trnpitz und an
dere mehr, und waren bey seinem kästen im kloster zu den panlen
den ime die von Halle anss innungen und gemeinheit mit des ratb
Siegel versiegelt hatten. Uff den nachmittagk giengk Hans Walttheii
mit seinen herren und freunden in das kloster zu den panlem^, d
der kästen stundt. Der rath, die darmitte zu thun hatten ang
innungen und gemeinheit, giengen auch ins closter. Hans Walttheii
mit den seinen weiten, das die von des raths wegen dar weren, solte
mit bey den kästen gehen und besehen, ob der noch so versiegelt un
vormachet were, als die von Halle den versiegelt und vormacht hettei
Der rath, die diss spiel trieben, weiten nicht zum kästen gehen un
BL207^ schickten Jacob || Weissack und Schlegell darzu, aber Hans Widttheii
meinte, mit den beyden bey den kästen nicht za gehen, und bot da
uff meinen herren von Magdeburg zu erkennen. So reit Nickeil Pflagl
auff die bürg und brachte das an meinen herren von Magdeburg. S
schickte mein herr von Magdeburg uffdonnerstagk frue (29. Jan.) die seine
in das closter zun paulem, und Hans Walttheim mit den seinen kam
dar, und die von innungen und gemeinheit kamen auch darzu, und s
wardt der kästen mit des raths Siegel unvorseret geAinden, als sie ii
selber hatten vorsiegelt, und wardt uffgeschlossen und wardt von all
denen, die da waren, öffentlich gesehen und gehört, was darinne was
Das lies der bischoff von Meyssen beschriben, Hans Walttheim lies da
auch beschreyben % und wardt wider zugethan etc.
Uff nachmittagk führe der rath von innungen und gemeinheit, di<
der dinge zu thun hatten , uff die bürg, und Hans Walttheim mit dei
* dleeer Sfttz von „Bans** Mi doppelt.
1 Als Stadtschreiber kommt nach einer gütigen Mittheilung des Herrn QyjDsa
sialdirectors Schmidt in den Jahren 1477 und 1478 Johann Bodeken Inüalbei
Stadt vor.
3 Härtung Andreae 1468— 17. Aug. 1492. Seine Grabschrift bei Schamo
li US, Beschreibung des Klosters St. Georgen S. 96. Braun, Reihe der Domdechant
bey dem h. Stift Naumburg S. 23.
s Das Pauler- oder Predigerkloster zum heiUgen Kreuz an der Mühlpfbrte de
Neumühle gegenüber. Cardinal Alb recht verpflanzte die Predigermönche in da
Morizkloster, um die Gebäude für das von ihm Degründete neue CoUegiatstift ein
zuziehen. Nach dem Jahre 1561 löste sich der Convent au£ Später schenkte dei
König Friedrich I. den Platz und die Geb&ude der reformierten Gemeinde zur GrOn
dim^ eines Gymnasiums; in unserm Jahrhundert wurden auf diesem Platze zun
Theil die Geoäude der üniversit&tsklinik und des pharmaceutischen Instituts er
richtet. Vgl. Dr. I. 780 flf. H. 205; vom Hagen L 143. H. 10.
U78 Januar. 297
seinen zoch auch hienans nff die borg etc. , und da wolde in mein
herre yon Magdeburg beschuldigen, und so mochte Hans Walttheim
mit seinen freunden so viel zu wege bringen, das er sich uff des Stifts
graffen hatte erbotten; wen in mein herr von Magdeburg hette sm be-
schuldigen, des solden sie semer in freundtschaft mechtigk sein mit
wissen. Das wardt so vorrecessiret, wann mein herr des gewarten
könte, so solte es drey wochen zuvome Hanse Walttheim verkündiget
werden, das er sich' mit seinen freunden darnach wüste zu schicken.
Darauff wardt Hansen Walttheim geleite von meines herm wegen von
Magdeburg gegeben, im stifte zu Magdeburg zu reyten, zu thune, ohne
zu Halle nicht etc.
Uff die mitwoche post Conversionis Pauli (28. Jan.) kam der Stadt-
Schreiber von Halberstadt gen Halle umb bitte willen des raths von
Halle etc.
llUffii donnerstagk post Conversionis Pauli (29. Jan.) kam der rath B1.208*
von Magdeburg gen Halle, so alles volck in der gantzen Stadt das ha-
ben weiten, das man sie solte bitten und sie auch zu rathe zihen in
unseren nöthen. Sie kamen spate und wurden auch spate empfangen.
Uff den freytagk morgen (30. Jan.) wurden sie nSs rathaus gebeten, da
waren die geschickten alle kegenwertigk. Und da wardt vor das
beste genommen, das unsere freunde von Magdeburg mit denen von
Halle uff die bürg zogen und thaten eine bitte vor die von Halle, das
mein herre von Magdeburg die von Halle zum ersten mahl wolde be-
lehen mit ihren guttem, als seiner gnaden vorfahren gethan betten,
das wolden sie mit den von Halle allezeit umb seine gnade vordienen
etc. Der bischoff von Meyssen wolde dar nicht an; die von Magde-
burg baten vorbass , das , so die zeit den von Halle gar kurtz vorge-
satzt were zwischen hier und Beminiscere (15. Febr.), das seine gnade
die biss uff pfingsten erstrecken wolte, ob der liebe gott indes schicken
wolte, das es uff andere wege kommen möchte. Der bischoff von
Meyssen hatte gesaget, die dinge weren ofhnals verschoben, so könde
er dar anders nicht auss mercken, es geschehe unserm herren von
Magdeburg uff vorzugk. Auch hette er das hinder dem capittel nicht
zu thun, so were den beyden herren vom capittel^ darane nicht be-
fohlen; sondern dem rathe von Magdeburg zu willen wolte er zwene
von meins herm von Magdeburg rethen uffh donnerstagk nechst kom-
mende (5. Febr.) gen Magdeburg zu dem capittel schicken in vor-
hoffunge, das die am capittel eine antwort wurden erlangen, das es
den von Magdeburg nicht übel solte behagen. Da uff* solche wort
liessen das die von Magdeburg und auch die von Halle berugen umb
glimpfs willen auff die wort, die der bischoff von Meyssen thate^ || in BL 208^
gegenwertigkeit der zweyer fursten rethe, hertzogen Emsts und auch
• Darnff. ^ thatte. In.
1 Den Domherren Balthasar y. Schlieben und Matthaeus y. Plotho.
298 Marens SpittendorE
hertzogen Wilhelms, und etzlicher graffen des Stifts, die da gegenwer
tigk waren geschickt, zn yorhören, wie sich die duigk zwischen Hau
Waltheim begeben wurden etc. Wiewol es sehre gutt were gewesi
das man allso dem bischoffe von Meyssen an Stadt unsere herren voi
Magdeburg geantwortet hette: „gnediger herr, wir sindt des wol zu
frieden. Doch also wurde sichs vor dem capittel nicht finden wollen
so bitten wir, eure gnade wolle des ingedenck sein, das wir die lehi
an eure gnade so gesonnen haben etc/S und das das so in kegenwertig
keit der graffen und meines herren belehnten mannen so gescheec
were gutt gewest. Aber sie hatten das alle vor das beste genommen
die draussen warpn, das sie das uff das mahl wolten lassen anstehe]
etc. Es were aber besser gethan gewest.
Uffn freytagk (30. Jan.) geschach diese bitte oben geschrieben von
rathe von Magdeburg. Do der seger 11 schlugk, zogen sie hienauss
Und Hans Walttheim was den vormittagk auch draussen uff der bürg
Uff den abent, do sie wider von der bürg kamen, do funden sich di<
geschickten alle uffs rathauss. Die von Magdeburg kamen aacl
und thaten berichtunge, wie oben geschrieben stehet, wie es ihn voi
dem bischoffe von Meyssen begegnet was etc.
Der rath danckte denen von Magdeburg ihrer muhe und arbeit
die von Magdeburg erbotten sich, wes oder womit sie dem rathe nnc
der gantzen Stadt von Halle zu willen könten sein, das wolten sie mi
allem willen gerne thun und sprachen auch darbey: „lieben freunde
ir müsset auch ein auffsehen haben uff diese dingk, den es belaDgei
euch nicht ein kleines, denn ir solt vorwar gleuben, diese dinge sindi
nicht kurtz berathen, sondern wol vor 30 jharen oder lenger, man hai
aber nie darbey können kommen, sondern itzundt etc.^' mit anden
B1.209'' Worten. Man wardt zufrieden, das || die von Halle uffin donnerstags
(5. Febr.) wolten gen Magdeburg schicken und die antwort hören uf
des bischoffiB von Meyssen wort etc.
Der rathsmeister lies bringen confectiones, süsse weine, und hildei
collatien mit denen von Magdeburg, und auch die geschickten alle etc
und darnach gingen die von Magdeburg in die herberge.
Die von Magdeburg hatten auch beyde rathsmeister gebeten, sie
wolden uff den morgen noch eins zu ihn kommen. So sprach Hedricli
zu den geschickten allen: „lieben herren, wir bitten die jhenigen, die
uff der bürg mit sindt gewest, das ir uff morgen, wen man die raths
glocke leitet, uffs rathaus wollet kommen, so wollen unsere freunde
von Magdeburg auch konmien etc. Diss beschach so. Die von Mag-
deburg mochten ihnen fast gesagt haben die dingk , die uns und dei
Stadt itzundt so begegneten, das keme alles von der Uneinigkeit zu
etc. und mancherley viel rede. Da mochten die von Halle audi ge-
saget haben, Heddrich und seine geselschaft, es were war, sie merckten
das nun, sie hoften, sie wolden sich anders schicken, und waren gleich-
wol auch gar zwetigk gewest mit viel worten und schieden so von
dannen etc.
1478 Februar. 299
Basse Blume, Pauli Meinhartt und die andern alle ausswendigen
kamen auch gen Halle und waren auch uff der bürg, aber sie wollen
sich mit unserm herm umb die lehn nicht anders vortragen, den wie
es den von Halle zugehalden wurde, so wolten sie auch des so ge-
messen und entgelten.
Uff den nacnmittagk wol umb 10 gingk Hans von Lindenaw, Pe-
ter von Michell und andere mehr über den marckt und Hessen inen
nachfuhren Hans Walttheims kästen uff einem Schlitten, der zu den
paulem gestanden, und der rath den dar vorsiegelt hatte, und fureten
den kästen in Walttheims haus, das hatte ihn || mein herre von Mag- Bl.209^
deburg erleubet. Deo laus!
Die woche vor fasnacht (25.— 31. Jan.) vorsuchten die vorschleger,
und es käme doch nicht viel feuerwercks, sondern das saltz samlete
sich im tale, so das ein jederman nicht gelt hatte, und so kauften
die vorschleger etzlich fuder holtz und vorsuchten und schlugen die
Woche der sole 1 d. uff, so das der zober Deutzsch 8 d. galt, aber der
arme pfenner hatte wenigk vordinst etc.
Uff die aschermittwoche (4. Febr.) wurden diede hernach geschrie-
bene geschickt gen Magdeburg vor das capittel , zu vorhören , nach-
deme als der bischoff von Meyssen neulich uff der bürg vor dem rathe
von Magdeburg gesaget hatte, das es ungefehrlich anstehen möchte
mit der ersten lehn : Otto Wagaw von des raths wegen , der stadt-
schreyber Michell Marschalck, Jacob Schaffskopff, Hans Laub, Hans
Seber etc.
Uffiu sonabent vor Invocavit (7. Febr.) wardt der neue rath vor-
kundiget. Under denen wardt Annyss Botte zu einem rathsmeister
von der gemeinheit, deme was das volck gutt, und der ander war ein
schnster, Jacob Weissack genant, deme was das volck gemeinglich
gram, denn er war ein grober, unwissender, unvernünftiger man, ein
verwegner und thumkuhner, denn Heddrich und seine geselschaft kohren
denselbigen dem volcke zu vordriss, mehr zu Unwillen, denn umb
weissheit oder bescheidenheit willen. Derselbige Weissack war auch
sehre wider die ireyheit der Stadt, denn als man dem volcke die
briffe solte lesen, was der war über die ersten lehn, do was derselbige
Jacob Weissack darwider und meinte, man solde uns die brieffe doch
nicht lesen. Do sie uns aber gelesen wurden, sprach er : „nun pfeiffet
uff, sie haben die brieffe nun gehört !*' Auch Messe er Annyss Boten
einen wescher und sprach auch vor dem rathe, || man solte ihrer drey Bl.2lo^
oder vieren klappen anhengen, uff das sie ein ander mahl stille musten
schweygen, und faste viel unnutzer rede, die er that. Auch do man
Schlegeil uff dem rathause solde beschuldigen, do rieff das volck alle,
man solde ihn in die temnitze setzen, da schrien die andern wieder:
„Weissack auch. Weissack auch!'' Aber sein capthayne Hedrich, der
wüste woU, wie er ime thun solde, uff das er die gewalt mit und bey
ime behilde. Das werete nun seine zeit, so lange das gotte beheglich
ist Aber gleichwol der rathsmeister Eaxle solte das wol besser haber
300 Marcos ^itiendorff.
gewnst, er vergalt^ aber Semen schwegem, den Seilen and anden
die diss nnglttcke angehaben and sehre vorfiiret hatten, die meinte c
bey der regierange and anvomanft za bebalden etc.
Uffh sontagk Invocavit (8. Febr.) kamen die geschickten wied€
von Magdebarg, die der rath von Halle dar geschickt hatte vor da
capittel amb die ersten leben etc.
Uffh montagk (9. Febr.) worden die geschickten nflEs rathaas g(
betten, and da wardt berichtange von denen, die za Magdeburg g(
west waren, gethan, was sie vor dem capittel erlanget hatten. Di
von Magdeburg waren mitte vor das capittel gegangen and hatten di
bitte gethan ftu*^ die von Halle, als zum Gybichenstein auch beschacl
amb die ersten lehn. Die herm vom capittel hiessen die von Magdc
barg sitzen, aber die von Halle hies niemandt sitzen. Do mochte;
etzliche anter den geschickten von Halle wol mercken den trost an<
freandtschaft des capittels , daraaff sich die von Halle sehre hatten gc
lassen, die diesen irthamb fareten etc. Her Mattes von Plote antwort
von des capittels wegen nach solchen werten: „lieben freunde, de
abescheidt am neulichsten zum Gybichenstein ^ ist gewest, so erlengt
BL210^ 11 wir euch die zeit förder biss uff Quasi modo geniti" (29. März) et€
Hier wardt nicht mehr gesaget, and schwegen alle stille, und so stund
der rath von Magdeburg uff und danckte inen des, imd die von Hall<
danckten in do auch, und so gingen sie von einander, und nun frage
ten die von Halle die von Magdeburg weiter umb rath. Antworttei
die von Magdeburg wieder: „lieben herren, es ist nahe bey der mal
zeit, thnt wol und kommet nach der malzeit zu uns uff die löybe^, s<
wollen wir mit euch davon handeln^^ Dis beschach. Uffh freytagl
nach mittage vor Invocavit (6. Febr.) giengen sie auff das rathaos
da hatten die von Magdeburg faste die mercklichsten und auch di<
schöppen bey ihn. Unter viel reden was der von Magdeburg rath
das die von Halle die forsten und graffen und auch gutten mannei
des Stifts zu Magdeburg vortageten und rieffen die an und brechtei
diese dingk an, die in itzundt so begegneten, unde theten inen nnder
weysunge, worumb wir die dingk so anzögen, so das die furstei
unde graffen eygentlich underweyset und in rechte künde dei
Sachen kommen wurden, und ob sich unser herr von Magdeburg
kegen sie beklagen wurde, und so man sie zuvome so ersuchet
hette, hofften sie, wurden unserm herm von Magdeburg auch darinnc
sagen, das gleiche were. Auch was der von Magdeburg rath för
der, nach deme das die von Halle der forsten hoff von Sachsen nie
besuchet betten, so were noth, das sie das in keinen vorzugk stellten
und besuchten auch die fursten; wann sich were zu vormutten, das
• verselte. *» d«r.
1 Vgl oben S. 295.
3 Die Laube, der bedeckte Oang um das obere Stockwerk des Ratliaiises. oder
wie hier das Batiiaus selbst, vgl. Janicke: Schöppenchronik 415; auch in Nünt-
berg kommt der Ausdruck Tor, Chroniken der frftnkischen StAdte m. S. 273.
U78 Februar. 801
dem forstea mOchte vorgeleget werden, das diese dingk, so voigenom-
men wnid^, weren yor seinen söhn; aber so die von Halle aneh ihre
weyse sagen wurden, hofften sie, die forsten worden sich aoch offrich-
tigk halten etc. Aoch were noth, hatten sie Yorbass gesaget, so die
fiirsten von Sachsen || den scholtessen handthaben selten^ nach aus- BL 211^
weysonge des brieffes> darober gegeben, ond daromb were ihr rath,
das sie der forsten hoff besochten. Daraoff worden die von Magde-
borg gebetten, ob sich das so begeben worde, die forsten zo besochen,
das sie alsdan mit ihn yor die forsten wolden. Daraoff hatten sie
bekommemoss gehabt ond gesaget, sie könten ihnen off diss mahl
daraoff nicht wol sagen, so die köhre des neoen raths itzondt were, so
es aber forder an sie gelangen worde, so wolden sie allen yleis daran
wenden kegen die ihren, ond was sie dem rathe ond der gantzen
Stadt gemein zo willen thon könten, das wolden sie gerne thon etc.
Dise antwort yon den yon Magdeborg ond ihre rath behagte dem
yolcke wol, doch etzlichen obersten aoch nicht woU, denen yorgeb es
der allmechtige gott etc.
Der rath wolte das in betrachtonge nemen, so die neoen meister
gekohren worden, ond weiten daran nicht säomen s Deo laos ! Der raths-
meister Annyss Botte bat die meister, so sie neoe meister kiesen worden,
das sie bescheidene, fromme leote köhren, die diese Stadt bey ihrer
freyheit holfen behalden, ond das wir dadorch alle zu friede ond ein-
tracht möchten kommen etc. Aber wie die köhre der meyster be-
schach, wirsto hernach wol finden etc.
Uffn dinstagk post Inyocayit (10. Febr.) worden die neoen meister
gekoren nach alter gewonheit. So worden gleichwol etzliche onder
den innongen ond aoch gemeinheit gekoren, die da gar feste ond
sehre gehalden hatten in den irthomb ober die pfenner. Doch were
es zo leyden ond dolden gewesen mit den, etzliche betten sich mögen
erkennen, wie die meister in S. Ulrichspfar. Jacob ELlott || ond seine Bl. 211^
kompen kohren den heoptman SchlegeU zo einem meister, ond der
war der Stadt heoptman, ond doch ane yiel frommer leote willen ; der-
selbe yemichtete die freyheit ond priyilegia der Stadt, er machte on-
einigkeit ond zwytracht anter dem yolcke, noch gleichwol bilden ihm
etzliche obersten den rocken ond wolden in an der gewalt haben, es
were dem yolcke lieb oder leidt. Die yon der gemeine ond aoch yom
tale hatten denselbigen SchlegeU in anklage, nochdann wardt er den
allen zo yerdross gekohren. Der rathsmeister Annyss Botte hatte in
bescholdiget yon des yolcks wegen, ond was yon^ dem yolcke nach
nicht kommen, nach wart er yon dem Elote gekoren. Der rathsmei-
ster Karl sprach wol, er ond sein kompen Hedrich betten Elotte ge-
saget, das er SchlegeU off diss mahl nicht kiesen solte, aber es be-
schach gleichwol. Der rathsmeister Annyss Bote Uess off die mittwoche
* dohmen. ^ vor.
1 Vgl Dr. I. a 111 und H. S. 462ft
302 Marcos Spittendorff.
ufSeaten und brachte das an den rath, das Schlegell so gekobren wag
ein theil wolden ihn im rathe nicht haben, nnd die alten meyster wol
ten, er solte bleiben.
Hier wardt viel rede nmb von dem rathsmeister Annyss Bottei
und denen, die es mit ihme hatten, aber die andern, der mehrer was
den seiner, hüten im^ sosehre enkegen, das ersnyndert mochte^ bren
gen; doch wolde Annyss Botte Schlegel nicht vor einen meister ofl
nemen noch bey im sitzen ohne volwort der gemeine und auch de
vom tale, sondern er wolde das volck zusammen lassen heischen nm
vorbotten aber die geschickten, die von dem volcke worden gekoren <
das sie Schlegell selten beschuldigen. Wolte alsden das volck ode
Bl.2l2^ die geschickten volwort geben, || das Schlegell solte bleyben vor einei
meyster, so wer er des dan wol zufneden. Aber die meister nm
auch etliche rathmanne wolden das in keynerley weyse zugeben, da
man das an das volck bringen solte, auch weiten sie nicht, das mai
die geschickten solte besenden , und so hatte der rathsmeyster Annys
grosse arbeit und hatte auff dem rathause wenigk beyfsdl, sondern da
gemeine volck himieden und auch die vom tale waren ihm fast wo
gewogen etc. Er liess nicht abe und liss uffii donnerstagk (12. Febr.
aber leiten und gab uff dem rathause ihnen seine meynunge aber voi
gleicherweyse als uff mittwoche zuvome geschehen was, mit viel bitt
und mancherley reden, es half aber nichts. Die meyster und aucl
etzliche des raths waren so verstockt, das man sie uff keine gleicbi
oder redtliche wege nicht weysen konte, sondern sie woltens nacl
ihrem heupte haben, es were der Stadt gedeyen oder vorderb, biss ej
der liebe gott anders geschickt etc.
Uffh freytagk (13. Febr.) hilt der neue rath mit den alden mey
Stern die collatio nach alder gewonheit etc.
Uffh sonabendt Valentini (14. Febr.), was vor Reminisoere, gingl
der neue rath uff^, die alden meister brachten die neuen meister ai
den rath. So konte sich der rath nicht vortragen, das sie Schlegel
weiten zulassen, umb den wUlen, das in die gemeinheit und auch du
pfenner in anklage hatten, und was noch nicht entrichtet. Die altei
meister und auch die neuen meyster mit weiten Schlegell unvorwerfei:
haben. Der rathsmeister Annyss Bote und etzliche im rathe hilden
hart und wolden Schlegell nicht zulassen hinder den geschickten odei
hinder dem volcke, aber ihrer ein teyl im rathe von Innungen nnd
* in. ^ mBohte. ^ hier folgen die Worte ,4m >te dem roleke wurden gekobren", Jedenfiüli
eine UberflllBtlge Wlderhohing der betreffenden voramgebenden nnd folgenden.
1 Senatas Hallensis 1478: Jacoff Weissack und Mattes Bennc
rathsmeister e. Yester Stucke, Nickel Lsenberg, Peter Sanderman, Ihrosius Zsdiel'
sehen, Glorius MoUer, Hans Rule, Burekart Trinckus, Hans Molbeck, Peter Heillig'
man, Heintze Kunath. || Ludecke Rebening, Drewes Schlegel, Thomas Romer, Jhan
Kumpan, Sixtus Rule, Heinrich Richart, Öi&aa Cnntze, Alexius Lyskau, Peter Kober,
Merten BuermeiBter, Bemt Schenckel, Donat Trebickau, Jurge Götze, Peter Pfeffer,
Peter Mebis. — Von diesem Jahre an werden die Bommeister im Bürgerbuche nicht
mehr als Mitglieder des Raths genannt
1478 Februar. SOS
gemeinheit, die bilden gleicherweyse bey Annyss || Boten, als sie bey B1.212^
den pfennern bilden vor zweyen oder dreyen jharen. Aber Annyss
Botte moebte nicht erlangen, das man die geschickten uffs ratbaos
hyscbe oder das man das volck zusammen liesse kommen; und so
aberdeberten die alden und neuen ein theil Annyss Boten, das er und
die andern Schlegell zuliessen, denn es werete, biss das es^ ein scblugk
nacb mittage. Die meister hatten ehre, gleich und recht vor Schlegell
gebotten und hatten zum rathe gesaget, das sie des andecbtigk weren,
ob sich diese dingk anders wurden begeben; er hatte sich auch selber
erbotten, wes in die gemeine und pfenner zu beschuldigen hetten, dar-
zn solte sein der rath mechtigk sein, wolde in den der rath, Innungen
und gemeinheit nicht haben, so wolle er darvon bleiben etc.
0 weh, es war viel leuten so sehr bitter, das er so uffgenommen
wardt! Er vomichtigte offenberlich der Stadt freyheit, gewonheit und
priyilegia. Auch hatte er gesaget uff etzliche unser privilegia, er
wolde nicht meyneydigk werden und meineyde schweren umb unsers
gutts willen, das hatte er uff das Privilegium gesaget, das die von
Halle haben, also lautende: „was sie mitt ihren altsessen erkunden
wellen, darbey selten sie bleiben etc."i Darbey ist seine meynunge
wol zu mercken.
Auch hatte derselbige Schlegell gesaget offenberlich in seiner
p&rr: „wir mussens so machen, das wir auch gutt kriegen etc.'' Nun
mercke diss, was derselbige Schlegel sagete, was er auch that, wie
gram im das yolck was, gleichwol rythen die obersten, die diesen ir-
thnmb fureten, darzu, das man Schlegell zu einem meyster solte kysen,
und etzliche derselbigen gaben den rath, das die meister ehre, gleich
und recht vor ihn solden bitten. Darbey ist alles zu mercken, || was BL21S^
die obersten gutts in diesen dingen haben gethan, oder wie ire mey-
nunge ist gewest
Hans Laub sprach auch offenberlich uff dem hoffe, da Schlegell
das yolck abewandte yon S. Ulrichs pfarr, yon den andern drey pfar.
ren: „wir hoffen, wir haben uns nicht yorschalckt oder yorböst;, das
Schlegell das yolck yon uns zeucht, wir haben auch unser eygen blutt
und fleisch nicht gehönet noch geschendet, als etzlicher gethan hat,
und darumb solten wir des wol yortrack haben'', und andere wort
mehr etc. Solche und andere rede wurden Schlegel zugesaget yon
etzUchen obersten, und er widersprachs auch nicht. Es mochte auch
gleichwol war sein, das derselbige Schlegell seiner eygen Schwester
tochter ein kindt hatte gezeuget. Jedoch frageten die obersten nicht
darnach, dann inen was noth, das sie uff einander bilden, ob sie sich
nnderweylen ruckten mit worten, sie wüsten sich wol wieder zu schlich-
ten etc.
^ „es** eii^lBZt.
1 Ein derartiges besonderes Privilegium ist jetzt nicht mehr nachzuweisen.
804 Marens ^ittendorff.
Uffii soDtagk Reminiscere (15. Febr.) und montag^ (16. Febi
waren der rath and auch etzliche vom alten rathe off dem rathaoi
und worden ein, gen Magdeburg zu schicken etc.
UfFh dinstagk post Reminiscere (17. Febr.) reit Matz Pegaw ui
der stadtBchreyber gen Magdeburg und solten sie bitten, das sie sie
wolden gen Halle fugen und mit den von Halle vor den ^ in der fursten hc
von Sachsen reyten und sie helfen vorbitten umb die ersten lehn etc
Ufifh freytagk (20. Febr.) kamen die beyde obgeschrieben wid<
etc. und uffin sonabendt Vormittage (21 . Febr.) hatten sie berichtun^
gethan etc. Der von Magdeburg rath und wolmeynunge was diss, d^
die von Halle die forsten alleine uff diss mahl besuchten, und Hesse
die von Magdeburg itzunt darvon umb den willen, so die von Hali
die fursten noch nie besucht haben, und darumb ist das bequemest
B1.213^ das sie alleine ihre werbunge und themutige bitte || durch sie
alleyne an die fursten lassen gelangen. Wurden aber diann die vo
Halle gnediglich nicht erhöret werden, so wollen dann die von Magd<
bürg darnach vor die fursten und allen vleiss umb der von Halle wüle
ankehren. Auch beriethen die von Magdeburg mercklich, das es u
das erste mahl nicht fuglich were , das sie mit denen von Halle v(
die fursten zögen. Darumb, so sie itzundt vor sie bitten wurden un
neben in stunden und doch nicht nach ihrem willen und ihrer stac
notturft dasselbige, das sie von alder haben gehabt, so bekonmie
möchten, und in vorzogk oder uffischub möchte gestalt werden, so köi
den oder möchten die von Magdeburg dann so bequemlich darbey nicl
kommen, vor uns zu bitten, auch ere, gleich und recht vor uns z
bitten, als sie sonst wol thun können, so sie mit denen von Halle vc
den fhrsten nicht gewest sindt. Und diss haben sie gar tieffberathe
etc. Die von Magdeburg hatten auch gefraget umb die köhre de
neuen raths, des worden sie von den beyden berichtet. Sie möchte
auch gefraget haben, obHedrich nicht sonderlichs mit dem ^ heimliche
rathe geredt hette. Auch hatten die von Magdeburg gesaget, wurde
sich die von Halle noch nicht schicken zu eintracht und friede, s
wurde ihnen das begegnen, da^ sie itzundt noch wenigk auff dechtei
Deo laus! Die von Magdeburg hatten gar mercklichen rath uff dies
Sachen gehabt, alle drey rethe, darnach die drey heimlichen rethe um
die Schoppen etc.
Uffh donnerstagk post Reminiscere (19. Febr.) reyt Hans Sehe
ghen Erfiurtt; uff dinstagk Sanct Matthias tagk (24. Febr.) kam e
wider etc.
Uff die mittwoche post Oculi (25. Febr.) zogen die von Halle gei
Dresen vor die fursten von Meyssen, so das volck das so haben woldes
B1.214^ und II die von Magdeburg rythen uns das auch getreulichen, uff dasdii
fursten von uns ersuchet wurden und so mit themutiger bitte angezo
gen wurden, uff das sie ihren söhn vor uns möchten bitten, und ancl
das sie der zusage wurden indencken, die sie uns in der huldong^
* magd. H. vor ,^n Ihren** oder t/tle ttiren.*' ^ den. ® dM.
1478 Februar. SOS
durch den obermarschalck Hugoltt von Slynitz thaten, das man ans
wolte lassen bey allem altherkommen, freyheit, gewonbeit and anderm
nach laute des hnldebriffs, den uns unser herre von Magdeburg darüber
hat gegeben \ und das wir nun zum ersten mahle nicht mögen belegen
werden y als wir von alder yewerlde ane gift und ane gäbe belegen
sindt worden von andern hem ; darumb ist uns noth, die forsten zu be-
suchen und sie anzuruffen.
Diese zogen und wurden gekohren : der rathsmeyster Annyss Botte,
der bommeister Claus Polcke, Ludicke Pfanschmiedt, von den alten
rethen Hans Heddrichs, Hans Laub; Matz Begaw und Sander Dracken-
stede wardt gebeten, mit zu reyten. Der stadtschreyber wardt auch
mit gekohren, der muste das wort balden. Als sie uff mittwocbe
(25. Febr.) weck wolten, do was Hedrich kranck, als man sprach, und
wolde nicht mit. So wardt sein kumpen Karle beschickt, der muste mit.
Deo laus!
Uffh dinstagk post Oculi (24. Febr.), was S. Mattestagk, do ver-
kundigten die prediger, das doctor Paulus Busse, der probst zu S.
Moritz, was gestorben, und uff mittwoch wardt er begraben^. Hans
Bosse, der bommeister, des doctors bruder, der in seinem hause lange
zeit gesessen hatte, Hess den rath bitten, das sie ihme so viel wolten
erleuben, das er mit seinem bruder möchte zu grabe gehen, er konde
das aber nicht erlangen. Aber der rathsmeister Annyss Botte hette
ime das || gerne erleubet und zugegeben , als das dan wol billich ge- bi 2U^
wesen were. Gleichwol woltens seine mitkumpen nicht gestatten.
Man sprach auch und war auch also, der aide rath hette den neuen
rath neulich gebeten, als sie die rechnunge boten zu thun, das sie
gntte yerfuger darzu weren, das dieselbigen bommeister zu kirchen
und zu Strassen gehen möchten. Der neue rath hatte in auch ja dar-
zu gesaget und beschyden die freunde uff die woche wieder, aber dar
wardt nicht auss; dabey was zu mercken, das die bitte und die gutten
wort des alten raths nicht auss guttem gründe gingen. Darumb wüsten
sie woll, ob solche bitte von in so beschach, sie" weren ihre mitgesel-
len in diesen dingen, die wüsten wol, wie sie die bitte uffnemen sei-
den, und so musten die armen frommen leute bleyben sitzen.
Annyss Bote hette es gerne gutt gesehen, aber seine kumpen und
andere desgleichen waren zu keinem gleichen noch gutte nicht ge-
neyget, sondern zu allem verdrisse und ungemache etc. Deo laus!
Doctor Paul starb des nachts in seinem bette, das niemandt dar-
bey was oder davon wüste. Er was des abents frisch und gesundt;
als er zu bette was gegangen, do hatte er seinen dienem befohlen
das sie uff den morgen zu vieren die dömtzen solten heissen, so wol-
de er uffstehen und beten. Do die dömtze geheisset wardt, do gingk
• »o.
1 Gegeben am Dinstag nach AUerheiügen (4. Nov.) 1477. Dr. L 167.
2 V^ Dr. I. 745.
Qktchichtsq. d. Pr. Saduen. XI. 20
306 Marcus Spittendorff.
der eine diener und klopte vor die kammer, aber niemandt antwort
so schlössen sie die kammer uff und sahen ^, das er das bette von d
brnst gestossen hatte, und hatte einen kleinen schäum vor dem mun
und ein klein patemoster in seiner handt , daranne her bette den ps
ter ave Maria*», und wardt todt gefunden. Gott erbarme sich ul
seine sehle, er was gar ein ehrlicher, frommer prelat!
BL215* II Uflfin donnerstagk nach Oculi (26. Febr.) gingk man wider zi
bomen , wann dar was kein saltz mehr. Die fuhrleute holtens in (
dritthalben woche gar sehr weck, denn es fröre die zeit sehr und h
in dem kaltleger, mehr denn es den gantzen winter gethan hatte. I
leute füren auss mit dem pflüge von stundt nach fassnachten , so g
war das wetter. Aber S. Peter ^ war noch nicht kommen, und ^
stundt die ander woche darnach wardt es so kalt, das die pflüge m
ten daheime bleyben etc.
üfih sonabendt post Oculi (28. Febr.) wardt die sole uflf 11 j^
d. gesatzt, das schock holtz galt 6 neue d. schneberger muntze o<
7 ^te d. etc. 0 allmechtiger gott, welch ein leben war diss, wie {
schwerlichen was das etzlichen leuten, das man die fursten besuct
solde! AnnyssBotte hatte grosse arbeit damit, ehe dann das ers da
brachte, wiewol das das gemeine yolck und auch pfenner lengest d
umb gebeten hatten. Die von Magdeburg hatten das getreulich ge
then, nochdan sagens etzliche obersten ungeme, wiewol sie aber i
sageten. Doch stundt das sehre zu mercken, hetten unsere obersi
Tor einem jhare die fursten besucht umb die ersten lehn und heti
dem bischoffe von Meyssen und dem capittel ^ und, furchte auch. He
rieh, etzlichen gewaldigen so sehre nicht gefolget, das mochte i
armen' Stadt zu Halle frommen über etzliche tausent fl. Nun verg«
es gott denselbigen, die der Stadt und den bürgern solchen schad
zufugeten etc.
Uffh sonabendt vor Letare (28. Febr.) hatten drey vorschleger
dem rathause verklaget den bommeister Claus Polcken und mochl
eine zedell gehabt han, darauss sie ihn vorklaget hatten, und der bo
B1.215** meister war nicht daheyme, sondern er was mitte vor || den fürst
Herr gott, welch wunderlich dingk ist das! 0, der rathsmeister Jac
Weissack ^ und sein kumpen ScUegell mit andern lassen nicht abe,
sey den, das es gott vom himmel anders schicke. Ist es auch sac
das der allmechtige gott, unser ewiger und allerliebster vater, uns
men pfennem, seinen unnutzen söhnen und freunden, nicht zu ht
kommet und uns gewaldiglichen erlöset, als er bereite ofle gar sehe
barlich gethan hat in diesem irthumb, so ist unser trost, den wir
lebendigen leuten haben , gar umbsonst; wenn diss volck thut andi
nicht, den als sie haben angehaben, und so blieben sie bey ihren v
*• Mhen. ^ Maxie. ^ „auch Heinrichen von Ammendorff ni\d etslichen** Jüngere m
Handwchrtft. Die halliiche hat hier „mdt fOrohte anch Heinrich etsllohen". ^ J. W.
1 Petri StuWfeier, Cathedra Petri, 22. Februar.
1478 März. 807
nemen. Sondern ich bofife, der herre versuchet uns hoch, and dar-
nach wirdt er uns erlösen, gleich als ein milder, getreuer vater seinem
bösen, ungeratenen söhne vorgiebet, das er ihn gar ofte und mannich-
mahl hat erzürnet, und wird uns mit aller gutte und mildigkeit
trösten und höchlichen wider erfreuen. Deo laus et beatae Mariae
yirgini ! etc.
Uffn dinstagk post Letare (3. März) vor mittage wardt Hans Koch
offs rathauss verbott, der am vischmarckte wonete, und wardt von
dem rathsmeyster Jacob Weissack beschuldiget in abwesen seines kum-
pens und des bommeisters und auch Ludicken Pfanschmides, die uff
diss mahl von den forsten noch nicht wider heim kommen waren. Dis
waren die schulde: „Hans Koch, ir habet gesaget, so euch am nechsten
ist ein gebott geschehen vom rathe, dasselbige ist mit des raths willen
nicht geschehen etc.^' Darzu antwortet Hans Koch nein, er hette das
nicht so gesaget. Zum andern mahle hat Hans Koch gesaget, der rath
were nicht voll gewesen etc. Darzu hat Hans Koch geantwortet ja,
des bekenne er. Die vor den fiirsten waren uff das mahl, die waren
je nicht kegenwertigk, darumb was der rath ie nicht voU^ etc. || „Zum B1.216'
dritten mahle habt ir, Hans Koch, gesaget: ich reppele mit dem zayle
hin und her, wen ich die leute beschuldige etc.'^ Darzu antwortte
Hans Koch und sprach ja! So wardt ime gebotten, er solte auff
den thorm gehen. So beschach das etc.
Uff den obgeschriebenen dinstagk post Letare (3. März) umb 12
kamen die von Halle wieder von den fursten und hatten eine gutte
antwort auff die bitte , die sie anbracht und gethan hatten umb die
ersten leben, erlanget. Die fursten hatten die von Halle auch mit
allem willen ireuntlich und guttlich erhört; was sie zu werben hatten
Ton der von Halle wegen umb die ersten lehn, das hatten sie in gutti-
keit gebort ane eynicherley vorzogk oder aufschub und erzeigeten sich
nicht so gegen die von Halle , do sie zu ihn kamen , als sich die von
Halle wol und offte kegen sie erzeiget hatten, do die forsten ihnen
manche schrifte thaten; und wie sich die regierer von Innungen und
gemeinheit bilden gegen der forsten schrifte, ist woll offenbar etc.
Die von Halle brachten ihre werp an und thaten ihre bitte umb die
erste lehn. Sie sageten auch darbey, worumb sie die forsten nicht
ehe hetten besucht, das ihnen die herm vom capittel betten zugesagt,
sie solten sich des unbekümmert lassen, wie maus vormals mit andern
herren und bischoffen umb die «erste lehn bette gehalden, so solde
man das itzundt auch mit ihn halten, und faste andere rede mehr, der
ich hier nicht schreybe etc. Darauff baten die von Halle die forsten
und zeigeten ihnen die Urkunden, brieffe, und was sie der hatten über
die ersten lehn von andern herren und bischoffen. Darinne hatten
die forsten ein wolgefallen, die dingk so zu hören und die brieffe zu
lesen, und gaben || ihnen diese antwort, sie wolden die von Halle vor- Bl. 2V
bitten gegen meinen herm von Magdeburg; wolde das nicht helfen,
*• n^oU" iBt ans der magdeborgischen Handselirift genommen, die halUache bietet hier „Ouü".
20*
^-/i/^MaI /^ MfH^/Uhuri(, 4U^^ haU>* dk fsnitai tob
vf de
13
* /•/'' M^»4f^A h lUM*« * KMIAr,
' ^V Ul it'fUoiUlh M«fMU>i mit >^M?ni Hflltb»sAr Grensig,
Nl*> H/O /I^M iUr/oti Mhr*'iUI mtf »uiUmr I^jIjws nach Rom und '
a
be
Uche rath was zn dem obgenanten ritter gegaagcn in seine Iierberge
nnd horten das antwort Was also, die herren vom capittel mochten
nicht sehr frenndtlich gewest sein nEf das anbringen des ritters nnd
hatten den von Halle nicht mehr den drey wochea erstrecknnge der
zeit furder gegeben, den als sie vormals zu Uagdebnrg ihn gethan
hatten nmb bitte willen der von Hagdeborg. Hierans mercke aber,
wie diese dingk stehen und sich {yuden etc.
Uffn sonnabendt (7. März) wurden die drey heimlichen rethe nffs
rathanss geheischet nnd wurden der antwort berichtet, was trost sie
bey dem capittel fanden, darauff sie eich dann sehre vertröst hatten,
nnd worden do zn rathe und kohren Hans Seber nnd Hans Lanb, das
sie mit den andern zweyen obgeschrieben gen* Hagdebnrg sollen
reyten znm rathe daficlbst und anbrengen die antwort, die ihn die
fursten hatten gegeben und anch die antwort, || die** dem ritter vom BI.217''
capittel zu Magdeburg gegeben was, nnd das sie die von Magdeburg
nun forbaes omb ratb anruffen und bitten selten; aber nmb die zwy-
tracht beyznlegen, da wollen sie nirgendt an, das man die von Magde-
bnrg darzn bitten solde etc. Hans Laub hatte anch nicht gerne zihen
wollen etc. nnd antwortet etc.
Uffn montagk post Judica (9. März) seiden die gekomen gen
Magdeburg. Hans Lanb hatte anch angebracht, wie das im etzliche
gebott nffgeleget weren, so er uflF dem ratiianse von des gemeinen
volckB wegen nnd anch pfennem hette mossen reden, so er das ihe
nicht gerne hette gethan; das er ntm in den gebotten so solte sitzen,
were im gar schwer. So worden ime die gebott abegenommen etc.
Die wocheLetare (1. — T.Män) bleib. die sole nff U alded. stehen.
Die vorschleger sahen uff die zeit nicht viel anff den kauff des lener-
wercks. Das schock holtz galt 1 groschen, der 24 1 fl. gelten, es galt
auch noch wol eines heilers mehr etc.
UfFd donnerstagk Gregorii (12. März) namen etzliche vom rathe
vor nffii rathaos (!), der eine rathsmeister Jacob Weyssack, der scha-
mscher, nnd Schlegell mit den andern auas Innungen und gemeinheit
nff dem rathause, nnd weiten den vorschleger Cillax Berwaltt zn eini^m
nnderbommeister nber dem Dentzschen Borne haben in des verstorbe-
nen stedte. Der rathsmeister Annyss Botte und auch die pfenner uud
der bommctster Claus Polcke wolden des mit Weissack' nnd den an-
dern nicht ein sein nmb den willen, es langete die bommeyster nnd
Schoppen im tale an , die betten des von alden herkommen zu thanc.
Aber Jacob Weissack mit seinem anhange wolde dar nicht
wolte Berwalde nffnehmen, Annyss wolde das mitsampt d(
tale nicht zugeben und berieff sieh nffs voiek, uff die von
and gemeinheit und vom tale, |{ das man die zusammen Hesse
wolden die das dann so haben, so wolte er und auch die
des so gerne zufrieden sein. Da wolde Weissack nnd die and
gerne eingehen, nnd doch nffs letzte mochten sie ja sagen, e
■ gdHn. I> dH. c W., neltar ontaa ,^. W." imd „W."
810 Marcos SpittendorE
das Yolck zusammen haben etc. Clans Polcken wolten sie ane jeman-
des danck in gehorsam weysen nmb Berwalts willen. So mochten
etzliche der heyligen zeit furchten und rede, die man darauff thnn
wurde, und vorbleib etc.
Uff nachmittagk kam Hans Laub, Hans Seber, Ludicke P£eui-
schmiedt, der stadtschreyber wieder von Magdeburg. Do hatte der
rathsmeister Jacob Weissack mit den andern so viel zu wege gebracht,
und namen Ciliax Berwalde uff ane Annyss Boten und der pfenner,
die uff dem rathause sassen, danck und willen; und Annyss Bote
mochte vom rathanse gehen und wolde des nicht eins mit ihn sein
hinder dem volcke, man solte es an das volck bringen. Aber sie
frageten nach dem rathsmeister Annyss Boten nichts und nach den
pfennem. Darauss ist zu mercken, das J. W., S. L. ^ das mit etzlichen,
die nicht im rathe sitzen, rathen, wie es dieselbigen dann haben wol-
len, so geschichts. Sie sassen auch uff dem rathause bis das es 7
hatte geschlagen, uff das Berwaltt wardt uffgenommen etc.
Uff den freytagk (13. März) vor mittage was der rath uff dem rat-
hause und etzliche aus den alten rethen. Do mochten die berichten,
so sie von Magdeburg kommen waren, und Berwaltt mochte auch sein
recht thun, aber nicht als das vor alder gewest was etc.
Die woche Judica (8. — 14. März) galt die sole 9 aide d., das was
ein grosser gröschen oder ein mittelgroschen^ der giengen 24 vor 1 r.fl.
Das schock holtz galt 1 silb. g. etc.
Bl. 218** II Uff den palmabendt, der war Unser Lieben Frauen tagk
(14. März), reit der rathsmeister Annyss Botte, der bommeister Claus
Polcke, Ludicke Pfanschmiedt, der stadtschreyber gen Leiptzigk zu den
fursten und meinten, sie wurden hertzogk Wilhelm von Döringen 2 da
finden, aber er war nicht da. Sie mochten den fursten dancl^agunge
thun, das sie umb die erste lehn so bey unseren herm und das ca-
pittel geschicket hatten; wiewol das am capittel uff daß mahl nicht
viel erlangt wart, so mochten sie doch die fursten vorbass bettlich
bitten und ersuchen nach den zusagen, die denen von Halle ye von
ihren und ihres sohnes wegen beschagen vor der hnldunge. Die fur-
sten hatten sich abermals uffrichtigk ^egen sie gehalten in ihren wer-
ten, sie wolten ye nicht, das iemande vorkurtzunge solte geschehen,
1 Der erstere ist natürlich Jacob Weissack; unter S. L. scheint der Ver-
fasser auf Simon Lischkau hinzudeuten. Jacob Weissack (Jacoff Wissack) tritt
im Bürgorbuche zuerst 1461 als Meister im Bath auf; dieselbe Stellang nimmt er
1464 ein; 1466, 1469, 1472, 1475 sitzt er im engem Bath; 1478 und 1481 erscheint
er als Rathsmeister. Noch im 16. Jahrhundert kannte man seine Wohnung, Gregor
Ockels Haus, aller Wahrscheinlichkeit nach das Haus an der westlichen Schmer-
strassen- und Marktecke (jetzt Markt Nr. 4), und nannte dasselbe domus infelicitatis,
„dann aus demselben ist durch Gregor Ockeln die Steuer bei des Cardinais 2^ten
auch herausser kommen'^
2 Wilhelm HI. der Tapfere (1425 — 1482), der jüngste Sohn des Kurfürsten
Friedrich I., imd Oheim des Kurfürsten Ernst und des Herzogs Albrecht des Be-
^rzten. Er hatte im J. 1440 Thüringen erhalten.
U78 Mta. 311
sie wolten der von Halle anbringen offiiemen und das schriftlich in
ihren brieff schlissen und schicken an das capittel, nnd andere rede
mehry der sich die fiirsten weiter erbotten hatten gegen die von HaUe»
der ich denn hie nicht geschrieben habe etc. Die von Magdeborg
hatten sich gegen die geschickten, als vorgeschrieben stehet, gehalten
als offirichtige, fromme leute nnd betten auch alle dingk gerne gutt
gethan mit denen von Halle , wiewol das etzliche zu Halle lüles argk
und nbel von in sageten, uff das sie ie gerne betten gesehen, das man
die von Magdeburg gantz von ans geschieden bette. Aber gott vom
himmelreich wolte das so nicht haben nnd fbgte diese dingk so, das
die von Halle die von Magdeburg musten anruffen und zu sich zihen,
wolden die von Halle anders bleiben bey solchen fireyheiten, gewon-
heiten und gerechtikeiten, als sie von alders waren gewest, || wiewol B1.219^
das irer viel zu Halle unter innuugen und gemeinheit, da noch ^ die
obersten regierer waren, wol gesehen betten, das wir etzliche frey-
heiten^ betten verlohren; das betten sieb dieselbigen nicht bekümmert*
off das ihre wort , die sie vor dem volcke sageten, betten mögen bey
macht bleiben. Aber der herre ist ein wunderlicher gott, er versuchet
sein volck, so er aber mercket, das eine gantze samlunge ewigen, un-
vorwindtlichen schaden nemen solde umb 10 oder 12 oder nach mehr
perschonen willen, und sihet auch, das die perschonen ihren nutz und
eygene ehre mehr dann den gemeinen oder irs necbsten nutz suchen,
so gedencket der herre, das er solchen obersten steuret, unde schicket
anderweilen die dingk uff andere wege durch etzliche perschonen, da
man gar wenigk uff dencket, und dadurch wirdt dann bissweilen der
irthumb der obersten gehindert, das sie einer gantzen gemeine nichts
müssen vorgeben. Und so hat sichs hir zu Halle noch geschicket
biss uff diesen tagk, der herre wirdt das vorbass wol schicken.
Die von Magdeburg hatten auch vorbass gesaget den geschickten,
sie weren gewest vor unserm herren von Magdeburg und betten von
der von Halle wegen seine gnade noch eins gebeten umb die ersten
leben belangend, so bette seine gnade in antwort gegeben, seine
gnade bette uff das mahl niemande bey im, sondern nach den ostern,
so der bischoff von Meyssen bey seine gnade wurde kommen, so wolte
er den von Magdeburg widerumb ein antwort sagen. Deo laus! Diese
berichtunge beschach uffh freytagk nach Gregorii (13. März) von denen,
die zu Magdeburg waren gewest etc.
Die woche ^ (15.— 21. März) galt die sole 9 Vg d., das schock boltz
galt 6 neue d, auch 7 neue d. Jacob Weissack war auch über den
Deutzschen Born gegangen, do Berwaltt uffgenomen was || von ime BL219*'^
und den andern, und hatte zu dem bommeister Lorentz Oeltzschen ge-
* Der Text bietet hier noch „^ie", was in Dominice aufenlöeen sein wird.
Gemeint ist damit wol nur Dominica Gompetentium oder der Palmsonntag, weil
dieser Tag den vorher erzählten Ereignissen zunächst liegt.
312 Marcos Spittendor£
saget, er solde Berwalde a£fhemen zn einem obersten bommeister, das
wolden sie gehabt haben; wnrde er das nicht thnn, so soite im nich(
viel guttes daranss kommen. So moste Oeltzsche reymen Berwalde
seine stette, und Oeltzsche was ein frommer man, sie wosten ime auch
keine schalt zn geben; aber gleichwol wolden sie das haben, die diese
dingk regierten^. Der rathsmeister Annyss Bote von der gemeinheil
war des nicht ein mit in, er wüste davon anch nicht, das sein kompen
Jacob Weissack das so ausrichtete, aber es bleib gleichwol allso etc.
Uffh donnerstagk nach Quasi modo geniti (2. April) wardt abermals
vorgenommen uff dem rathause, Hans Walttheim dks feur auszugissen.
UfFh sonabendt darnach (4. April) waren die von den alten rethen
uff dem rathause gewest, und so mochten etzliche unwilligk uff die
bommeister sein, das sie Walttheime sein gutt uff weynachten lassen
schreyben, und so drey rethe von innungen und gemeinheit eins waren
wurden vor weinachten, das man Walttheime sein gutt nicht solte
schreiben. Des sich den Claus Polcke entschuldiget hatte im ersten
und auch hiernach alzeit, das er des nicht zu thun wolde haben; auch
were im Walttheim so zugewandt, das er solches nicht thun wolte, und
schlüge sich auch darvon. So kam das uff die andern bommeister
beyde, Günther Wagaw und Burckhartt Schuller. Die hatten Waltt
heims gutt uff den heiligen abent lassen schreiben, wenn Hans Waltt-
heim hatte einen brieff an bommeister und schöppen umb sein gutt za
schreiben geschriben, und die beyde obgeschriebene bommeister ant-
wortten den brieff nach lesunge dem rathsmeister Hans Hedrichs und
Karlen^, und die hatten den beyden bommeistem erleubet, das sie
B1.220'' Walttheime sein gutt I| selten lassen schreiben, als das uff die zeit
eine gemeine rede imd gerichte was. Aber als uffn sonabent obge-
schriben(4. April) do sie iS'dem rathause waren, da ^ mochten die rathsmei-
ster den zweyen bommeistem des vomemens und rede nicht gestehen.
Hier gingk man wider zum boraen.
Uffn freytagk nach Quasi modo geniti (3. April) wurden die bom-
meister und schuppen des tals ein, man solte uff den nachkonmienden
dinstagk (7. April) uff den abendt wider zum bomen gehen. Aber die
zwene bommeister meineten, so feme als der rath das so haben wolte.
Nun dar was noch über 70 hundert stucke saltz, 50 zu einem hundert
gerechnet; etzliche hatten noch zu zweyen schock, zu 3 schock saltz,
und was schwartz. Nun die regierer des neuen regiements, Jacob
Weissack und seine kumpen, befohlen, das man uffn sontag (5. April)
zu abendt underbussen und auch zum bomen gingk. Dammb sindt
die vom tale mit ihrem geheisse, wie maus halten sol, vor nichts, man
Hesse sie auch so mehr darvon, als das sie des ^ solten zu thun haben;
man helt die pfenner itzundt nicht anders, den vor ein gespötte.
Hier hub sich der pfenner sache wieder an, die eine weile ge-
lauscht hatte etc.
*• ergerten. ^ ,,Eiiilu»Men" setzt die magdeborger Hüodschrift binzo. <= „da" nugdebuiKlKh«
'Handschrift, die luOlleclie bietet „die**. ^ das.
1478 ApriL 818
Ufih dinstagk post Misericordias Domini (7. April) vor mittage
kamen uffs rathaas meines heim von Magdeburg gewaldigen, herr
Bemt Becker, der aide cantzler, Heinrich von Ammendorff, Vincentios
Newemeister, die waren der pfenner freande, als das gott wol weiss-
Die mochten abermahl gefedert haben abeschrift der lehntaflfeln, abe-
schrift des montzegeldes. Auch hatten sie angebracht mnb den abe-
tragk mit den pfennem, auch hatten sie gefedert die schatzunge, meins
herm geburlichen theil, die die pfenner dem rathe von Innungen und
gemeinheit geben musten, auch federten sie die aussleu£Ete von den
yerlomen oder von den pfannen, die in der irre gingen etc.
II üflFn mittwoche (8. April) reit der stattschreiber und Schlegel BL 220
uff die bürg vor mittage etc. Uff den nachmittagk warn die drey
rethe uffs rathaus yorbott, ein itzlicher bey einer marck; denen moch-
ten die vier stucke vorgeleget worden sein*, aber do man das
fünfte stucke uff den abetragk mit den pfennem berichten solde, do
musten die vom tale alle abetreten. Der liebe gott hat das aber in
seiner handt, wil er uns verlassen und niemande uffwecken, der uns
zu hülfe kompt, so sein wir vorlassen etc.
Uffii freytagk (10. April) waren die Innungen, die gemeinheit und
auch die vom tale zusamne, ein itzlicher zu seines meisters hauss. So
brachten die bornmeister an von des raths wegen diese 5 stucke: das
eine umb die abeschrift der lehntaffel; das ander umb die abeschrift
der muntze, wer darinne, und wie viel er darinne hette; das dritte
umb die pfannen, die meinem herm von Magdeburg vorlediget weren,
die aussleuffte zu reichen; das vierte umb die schatzunge, die man
von den pfennern genommen hat, seinen geburlichen theil zu reichen;
das fünfte umb den abetrack mit den pfennem etc. Hierauff lies der
rath bitten, das wir irer viere selten kiesen, und die nicht in des raths
geboten sindt, und die vollmechtigk machen; was die mitsampt dem
rathe eins wurden und vor das beste wurden nemen, das das unser
wille were etc.
Antwort der pfenner: „herr rathsmeister, die stucke sindt merklich
und belangen die gantze Stadt, reich und arm, darumb steht uns das
so nicht wegk zu setzen, sondern wir bitten, das uns vom rathe er-
leubet werde, das wir zusammen mögen kommen uffs rathaus mit
unsem freunden von innungen und gemeinheit; so wir den eintrechtigk
eines gesprechs eins werden, so wollen wir dann dem rathe eine gutt-
liehe antwort wider sagen."
Dieses gesprechs was S. Gertrautten, Unser Lieben Frauen und
S. Moritz II pfarr mit den pfennem ein ane S. Ulrichspfarr, da weiten B1.221"
die obersten und ihre meister, die dann viel arges in diesen dingen
getrieben han und noch thun, die weiten, man solte es bey den rath
setzen, wiewol das etzliche darwider wam, fronmie leute, sie konden
des aber nicht uffhalten. So koren dieselbigen obersten under ihnen,
die ihn zu ihren vomemen dieneten.
* die maadebnuger Himdicbr. bietet hier die Letart det Textes; in. der hallliiphmi findet ilcli
y,Togeg. aber do* .
814 MarcuB ßfattendorC
Die kremer gaben ein wort als die pfenner, and die drev p&rren,
die becker und fiitterer auch also. Aber die schmiede und. schuster«
fleischhaner, die viel böses in diesen dingen gethan haben und nocl^
than, die satztens bey den rath und kohren aach, die inen zn ihren
vomemen dieneten. Auch gleichwol ander den kremem waren etzliche,
4 oder 5, die grösten, wolden den anrechten wegk yomemen and anch
gehen. So waren noch etzliche fromme, and das gemeine volck*
anter ihn, die wolden ihren obersten in ihren anrechten vomemen
nicht folgen and satzten sich aach harte wider sie.
Diss wort brachten die bommeister and meister affn sonabent
(11. April) frae vor mittage an den rath, aber das behagte dem einen
rathsmeister Jacob Weissack and seiner companey nicht wol. Und nff den
nachmittagk nach 12 worden die drey pfarren, die pfenner, kre-
mer, becker and die nicht anter in gekoren and vollemacht von
sich gegeben hatten, wider verbott, ein itzlicher za seines meisters
haass etc.
Unser bommeister berichte ans, wie im der rath befohlen bette,
ans zu bitten, das wir noch ander ans kohren and denen mitsampt
dem rathe vollmacht geben wolden, äff das sie den herren vom
capittel eine antwort wider möchten sagen and aach meinen herra;
weiten wir hiemachmals zusammen, so man doch amb das schos
sprechen wurde, so weiten sie uns das alsdann gem vorgunnen, itzund
were die zeit zu kurtz etc.
B1.221^ II Auch wolte der rath Hans Bertolden beschuldiget haben, das er
gesaget bette von dem rechtspruche , der zu Erfurt geholt were,
das uns der in allen dingen zutrüge. Welten sie wissen, von weme
Hans Bertolt das bette, und weren ime gerne auff die haut gewest;
so hattens die bommeister geweret. Antwort der pfenner, gleich als
vormals oben geschrieben stehet Sondern diss wardt den bom-
meistem befohlen und an den rath zu bringen , ab iemandt was sagte,
so man bey einander were , da die wilkohre offen ist, oder sonst der
Stadt noth oder bestes oder sein guttduncken, und das der rath den
oder die danne heischen oder schuldigen solte und die darumb straffen
wolde und sagen, man bette uff den rath gereth; das were von alder
so nicht gewonlich, wir weiten des auch so nicht haben, sondem wer
umb der Stadt noth und das gemeine beste rette, her were aus der ge-
meinheit, Innungen oder pfennem, dem solde man keins nicht uff-
legen etc. Die drey pfarren gaben auch ein woii; als vor, die kremer
auch. Die hatten sich gar harte undersprochen mit ihren obersten, sie
merckten auch woU, womitte sie umbgiengen etc.
Uff den obgeschrieben sonabendt (11. April), da dem rathe diese ant-
wort wardt von den bommeistem und meistem, das das volck zusammen
wolde und dechten, anders kein wort von sich zu geben, do wardt der
rath ein und befühlen den meistem, Innungen und gemeinheiten, sie
selten die ihren uffn montagk (13. April) zusanmien haben und uffs rathaus
1478 ApriL S15
kommen etc., aber dem bornmeister* wardt befohlen, er solde diepfen-
ner anch heischen nnd die in seinem hause haben.
UfiEh montagk (13. April) frue omb 7 gingen diegemeinheit nnd innungen
mit ihren meistern üb rathauss. Wir pfenner warn zn des bommeisters
hause nnd hoffeten faste, der rath nnd die andern alle selten nns anch
zu ihnen lassen kommen. Aber Hans Laab und seine geselschaft wol-
den des nicht zustatten || noch vorgunnen, sondern er gedachte sein BI.222*
bestes und gab dem volcke vor, sie weiten erst unter ihnen eine ein-
tracht machen, ehe sie die pfenner heischen weiten, wiewol das volck
da nicht hin wolde hinder den pfennem. Aber mit seinen gutten
reden brachte er seyne pfarr darbey, denn er daselbst hatte, die ime
wol folgeten. Damach nam er andere pfarren, S. Ulriche auch vor,
da wüste er wol, die obersten und ihre geselschaft folgeten ihme auch.
Er gingk vor den rath und berichtete sie des, denn er wüste woU,
wie er mit solchen dingen solde gebaren^. Der rath gingk herabe zu
dem Yolcke und redte faste mit Unser Lieben Frauen pfarre, das sie
des auch solden mit eins sein; sie weiten aber hinder den pfennem
nicht, und auch die kremer. Aber sie worden alle darbey bracht. Hans
Laub was zugetretten und hatte gesprochen zu Jacob Weyssack und
auch zuSchlegell und zum volcke: „herr rathsmeister und lieber heupt-
man und lieben fireunde, ich bitte euch allen, habe idi iemande unter
euch Yorzömt, das ir mir das umb gottes willen vorgebet" Do das
nun geschehen was nach ihrem willen, das sie das volck schwerlich
darbey hatten gebracht zu der eintracht — , dann Hans Laub mochte
wol mercken, und auch die es mit ihme hatten, das das volck uff etz-
liehe obersten gar grimmich waren, darumb das dieselbigen gar harte
und schwerlich uff der Stadt freyheit und privilegia gesprochen hatten
und die vomichtiget mit ihren bösen, lugenhaftigen werten, und weiten
doch die sein, die der Stadt ehre, freyheit, altherkommen und privilegia
vortedigen solten, und wurden auch wunderlich und seltzam an den
rath gekoren, das es dem volcke alle wider was, und hatten auch kei-
nen gutten glauben zu in, das dieselbigen der Stadt bestes rathen oder
werben solden nach laut des eydes, den sie zu der wölköhre schweren
mnsten etc. —
II Nun diese eintracht unter ihn gemacht wart, koren sie unter BL222^
ihn<^demrathe zu hülfe auss itzlicher gemeine 4 und auss den innungen
2. Do wurden das thor und auch das rathaus uffgethan, das das volck
weck gienge, ehe die pfenner kemen. Do wardt Hans Laub darzu
mit gekom, do war derselbige Hans Laub vor den rath gegangen und
hatte gesagt; man hette in zu den dingen gekoren, das wolde er nicht
sein, „und hette ich das gewust, soldet ir eine solche antwort von dem
volcke nicht erlanget haben", und hatte die handt uffgehoben gleicherweise,
ob er die dingk gantz in seiner macht hette, und was weck gegangen.
Und so wurden wir pfenner auch geheischt, u£9 rathauss zu kom-
men. Wir giengen hinauff. Hans Laub hatte sich verlohren zum
* den bommeistem. ^ gabaren, ^ ime«
316 Marcus ^ttendorE
weine in das neue haos^, und ihrer viel warn mit ihme wegk g
gangen and auch von sich seihest, den das volck wart vermadet I
wir pfenner uffs rathaoss kamen, von stondt käme der rath zn ui
Hab Anniss Botte an: „ersamen, lieben herm and freunde, wist, d
sich die gemeineheit, die innungen und der rath vortragen haben ni
eine eintracht gemacht, so sich yaste viel anynlle zwischen alli
theilen mit Worten begeben hat, was des von der heiligen dreykönij
tage sich bissher gemacht und begeben hat, sol alle abe and gai
beygeleget sein. Sondern eaere sache sol so anstehen. Daranff
der rath mit den yon innongen and gemeinheit gantz eins, der sta
freyheit, gewonheit, altherkommen, privilegia za vertedigen and i
bey macht za behalden etc. DarattBT sprach Ladicke Ffanschmiec
„so ferne als wir können!^'
Ännyss Bote sprach vorbass: „lieben herren, that wol and kie«
aach ihrer viere ander each and gebet den macht, das sie mit Ai
rathe and den geschickten äff diese dingk mögen rathen etc." Ui
so giengen sie wieder hinwegk etc. Wir pfenner schickten ihi
BL228^ viere || vor den rath and liessen fragen, ob die wilköhre offen we
and baten darbey, das sie ans weiten vorgannen, das wir dem vole
von den dingen, die ans itzt so belangten, möchten reden. Dara
sprach der rath und Annyss Botte sprach, es were des raths wil
das wir mit dem volcke sprechen, aach solte ans die wilköhre offen sc
Von standt rieff Jacob Weissack: „das irs recht vorstehet, i
den geschickten solt ir sprechen and nicht mit dem volcke". Nanc
viere brachten diese rede wieder an ans.
Wir pfenner standen äff and giengen vor die gemeinheit, vor i
liehe pfarr and aach vor itzliche innangen, die noch droben war
denn es waren von den gemeinheiten and aach innangen faste lei
za haase gegangen, doch war noch fiuste volck droben. Wir hab
an and baten itzlichen teyl sonderlich in solchen werten: „ersami
1 Nach Dreyhaupt n. 360 ist der Bathsweinkeller (Bathskeller am Markt Nr
erst in der Zeit Ton 1486 ~ 1506 erbaut worden. Dem scheint diese Stelle zu wid
sprechen. Möglicher Weise war indessen das ,^eue Haus" nur ein Theil der j€
im Bathskeller yereinigten Gebäude und zwar der zuerst errichtete. Dass i
Haus am Markte lag, ergibt sich aus einer spateren Stelle, und dass es ein stäi
sches Gebäude war, beweist die Bezeichnung. Freilich wurde wie anderwa
(Lexer M. W. I. 1399, 1400; Schiller u. Lübben MN. W. ü. 337; Zcitsc
d. bist. Ver. f. Niedersachsen J. 1870 S. 141) so auch in Halle (Neue Mitth.
S.63,64) früher „Haus" in dem Sinne von ,3&thaus" gebraucht. Man könnte dal
bei diesem neuen Hause auch an einen Theil des jetzigen Bathauses denken,
einer Au£seichnung aus dem An&nge des 16. Jahrhunderts wird von den baulicl
Veränderungen des damaligen Bathauses Folgendes berichtet: In demselben 1!
und eyn Jare in der woche nach dem Sontage Quasi modo geniti (18, — 24. April) 1
man angefangen die CappeU sancte Crucis under dem Bathausse herauss leo;
zu bauwen mit einer viereckichten aussladung und zcirlichen Gebille, auch danel
ein neue Mure am Bathausse lang auss biss zum Tritte, und darüber auch
vicreckichte ussladunge angelegt und biss under das dach ufifgezogen mit zcierlicl
besserung imd desselbigen Sommer[s] also yolbracht, Handschrift der magd. Sta
bibüothek F. Nr. 35. BL 125».
1478 April. 817
lieben herrn, wir haben den rath lassen bitten, das sie nns wolden
yergunnen, das wir mit dem volcke yod Innungen nnd gemeinheit
möchten reden, so das volck itzundt zusammen ist, das ist uns durch
Annyss Boten, den rathsmeister, von des raths wegen zugesaget; son-
dern Jacob Weissack hat gesprochen, wir sollen mit den geschickten
reden und nicht mit dem volcke etc. Nun wolden wir uff diss mal
gerne mit dem volcke reden, darumb bitten wir euch, ir wolt uns daa
erwerben etc. Sie giengen zusammen ein itzlich theil und schickten
vor den rath. Sie kamen zu uns pfenuera, die geschickten. Hedrich
hub an: „ersamen, lieben berren und freunde, nach eurem begehr sein
wir vor den rath gegangen und haben von euren wegen gebeten. So
ist das wider den rath nicht, das ir mit dem volcke handelt auss den
dingen; sondern unser bewech wer wol, das irs itzt lisset anstehen,
und so uff morgen euere geschickten uffs rathaus zu uns wurden kom-
men, so wolden wir mit ihn auss den dingen wol handel haben etc/'
II Darauff antwortten wir pfenner: „lieben herren, nein, wir wol- B1.223*
den gerne mit dem volcke reden und nicht mit den geschickten uff diss
mahl, wiewol das volck faste vergangen ist, doch ist es eine schlechte
bitte und ist kurtz''. Und hüben an zu bitten : „ersamen, lieben freunde,
wir mercken in den 5 stucken, die von unserm herm von Magdeburg
an den rath, darnach an alle theil gelanget sindt, ist etzlich stucke,
betrifft uns pfenner, als wir vormercken. Darumb, ersamen, lieben herm,
bitten wir euch, ir wollet ansehen die dingk und die auch zu hertzen
nemen und wolt ein solches nicht gestatten noch vorgunnen, das mein
herr von Magdeburg die burger beschatzen solle, oder das der rath
das meinem herm zu gutte thun solte über ihre burger wieder gott,
ehre, gleich und recht, so wir unserm herm von Magdeburg rechts
noch nie gewegert oder ausgangen sindt; sondern wir haben uns alle-
wege und auch noch heute zu tage uff rechts erkentnuss gebotten, was
wir seinen gnaden oder iemandts pflichtigk sindt von rechte, das
wollen wir in thun, es mack uns aber leider darzu nicht kommen*
Hieramb bitten wir euch, ersamen, lieben herren, ihr wollet ansehen
die eyde und treue, die ein itzlicher burger einer dem andem vor-
pflichtet ist, beyzustehen zu rechte und zu allen billichen und gleichen
dingen, so ich ie hoffe, das wir kein unrecht, unbillich noch ungleich
nicht vorgenonmien haben. Und gebet ye das nicht zu, das wir so
jemmerlich selten beschatzt werden wider alle recht, und dencket daran,
ob das die freyheit der Stadt nicht betreffen wolde. Was sindt uns
den die grossen mauren und torme nutze umb die Stadt, so ir das
selber von guttem willen zulassen weitet, das man uns beschatzen solte,
und weren mit rechte nicht ttberwunnen? Und wir bitten uns allewege
uff rechts erkentnusse, aber wir mögen darzu nicht kommen. Ich
furchte, wurde uns das || itzundt widerfahren, es möchte euch hernach bi.224^
anch begegnen; den es weis niemandt, wie nahe ihm sein glucke oder
Unglücke sey. Und übergebet uns so nicht, denn wir bitten noch
ehre, gleich und recht, und bitten euch alle, ir wolt des andechtigk
318 Bfarcns Spittendorff.
sein, das wir ein solchs vor euch allen hier gebeten baben'^ Hedri
antwortte und sprach: y^ch hoffe, wen wir nun zusammen komm«
und handel auss den stucken werden, die dingk sollen sich dann v
anders finden". Und so karte sich Hedrich umb und gingk we
etc., und wir pfenner kohren unter uns Hans 2^1ner, Hans Wah
Liborins von Delitzsch und Steffen Voigte, und so gingen wir an
weck etc.
Wisse, Hans Koch hatte der rath in die gebott gebracht, d
treib denn der rathsmeister Jacob Weissack dammb: Hans Koch mocl
der warheit zu viel sagen, wenn er bey die gemeinheit käme. Aber
den obgeschriben montagk (13. April) muste man inen die gebott abesag<
Ehe man gen Leiptzigk zogk uff den jharmarkt nach ostem, i
das Yolck zusamne uff dem rathause gewest was und sich underlani
mit dem rathe vortragen und auch gantz eins waren, sie wolden 6
Stadt freyheit vortedigen, als ferne in leib und gutt werte, und m
solde die von Magdeburg und andere ehrliche stette anruffen, ford
mehr uns zu vorbitten gegen unsem herm von Magdeburg und geg
den fursten, das wolde das gemeine volck haben, aber etzlichen oberst
behagte das nicht Nun uff dinstagk im leiptzischen marckte (Sl.Mäi
gingen die geschickten alle uffis rathauss und worden ein vor mittag
das man die von Magdeburg mercklich besuchte und zöge sie zu u
bey diese dingk, uff das sie zu handel kommen mochten. Dei
Hedrich hatte selber gesaget uff diss mahl, aber vormals sagete er d
nicht, do were sonst kein ander wegk uff, den durch diese wege mu£
Bl.224^ man unser || freyheit suchen zu vortedigen. Aber uff nachmittag
mochte M. M. und S.^ sich eines andern bedacht haben und hett
das gerne umbgekart und gaben vor, hertzogk Ernst von äachs*
wurde gen Leipzigk kommen, so were ihr rath, das man in besuchi
auch wurde der bischoff von Meyssen dar kommen , das sie an d
fielen und in zu rathe zögen, hofften sie, die dingk solten sich andc
finden.
Dieser zweyer meinunge was, das man die von Magdeburg nie
besucht bette, das was wol zu vomemen. Aber der rathsmeister Di
nisius Bote wolde den beyden nicht beyfallen und wolde, man soU
die von Magdeburg besuchen. Und Ludicke Pfanschmiedt was Anny
Boten beyge&Uen, und so bleib das anstehen etc.
Uffh sontagk, do der leipzische marckt ausgegangen was (19. Apri
do mochten die burger von Halle fast wider zu hause, kommen. U£
montagk (20. April.) morgen lutte man uffs rathauss; gingk der rai
uff, auch die geschickten, und worden do ein und kohren den rath
meister Annyss Boten, Hans Hedrich, Clans Polcken, Ludicke Pfai
schmiedt, Niclas Zschelsen und den stiultschreyber, das die uff morgei
dinstagk gen Magdeburg solten. Das beschach.
^ Wenn die Buchstaben richtig überliefert sind, w^^en sie durch M(idu
M(ar8chaick) und S(chlegel) zu deuten sein.
1478 April. S19
Lieber gott, welche gar wunderliche dingksindtdiss! Ist es sache,
das die Stadt Halle itzand förder an ihren freyheiten, gewonheiten,
altherkommen und Privilegien nicht yorkurtzet noch geschwecht wirdt,
so soll man warhaftigk gleuben und anders nicht gedencken noch
sagen, denn das gott der allmechtige hat angesehen das gebete der
frommen und das ruffen und seuflzen viel Irommer leute auss der ge-
meinheit, auss den Innungen, auch auss den pfennem, die faste grosse
klage und zu gotte und seiner lieben mutter, der Jungfrauen Maria, ge-
ruffen hau, das sich gott über sie und die arme Stadt wolle erbarmen,
denn die obersten regierer itzund auss innungen und gemeinheit haben
die Stadt und || ihre freyheit in diesem irthumb gantz übergeben und B1.225*
vorlassen.
Das ist darbey zu mercken: mein herre von Magdeburg und das
capittel mit dem bischoffe von Meyssen stehen faste nach der freyheit
der Stadt; nun solten die obersten in der Stadt das nicht dulden noch
zugeben, sondern anruffen die von Magdeburg und ander stedte, als die
alten vor in haben gethan, darmit sie allezeit und allewege be.
halten haben, was sie von alder gehabt haben. Des wollen leyder
diese regierer auss innungen und gemeinheit mit willen nicht thun,
sondern auss grossem gezwange müssen sie zu zeiten was darbey thun,
das kompt denn anders nicht, den von schickunge goUes. Hetten auch
die gemeinen leute under der gemeinheit und innungen etzliche ge-
than, die freyheit der Stadt were lange vorgeben von den regierem
auss innungen und gemeinheit und denen, die sie zu ihnen gezogen
und zu ihn gekoren han, mit denen sie diese dingk nach ihrem willen
vollenden wollen; denn die pfenner sindt nie darzu geneiget gewest,
ichts zu vorgeben. Aber sie konten die freyheit auch nicht erhalten
umbe den willen: man wolde der pfenner zu keinem dinge nicht haben;
wie es die obersten aus innungen und gemeinheit machten, so war es,
da dörften wir pfenner nichts darwider sagen etc.
Under den pfennem wardt gekoren Hans Zölner, Hans Wale,
Lyborius von Delitzsch, Steffen Voigt Diss beschach uffh montagk,
als vorgeschriben stehet (13. April), do wir alle uff dem rathause waren etc.
Die Woche Misericordias Domini (5.-11. April) hiebe die sole
stehen uff 11 d., das schock holtz galt 6 neue d., auch 5V2 neuen d.
Die woche darnach^, das was die woche Georgii (19. —25. April),
lagk man kalt. Das war das neue regiment! Im kaltleger nach ostem
wolde man die pfenner nicht vorkeuffen lassen und uberzogk sie, so
etzlicher 1 schock , etzlicher 1 V2 schock , etzlicher 2 schock , auch etz-
licher mehr saltz hatte; und do man nun nicht mehr denn zwo wochen
gezogen und gesotten hatte, so samlete sich so viel saltz, das man
II das gutt uff die dritte woche muste stehen und rügen lassen etc. BL225^
Uffn dinstagk nach Tyburoii (21. April) zogen die viere und der
stadtschreyber gen Magdeburg nach der begerunge des volckes, so es
1 Hier hat sich der Ver&sser in der Zeit um eine Woche geirrt.
320 Marens Spittendorffl
gemeinglich darza geneiget was, aber etzlichen gewaltigen war i
nicht* lieb. Deo laus!
UfFh donnerstagk Georgii (23. April) kamen die geschickten wid(
von Magdeburg ane den stadtschreyber. Und den abendt Hessen si
den rath and auch die andern gekomen vorbotten, das sie nfih frei
tagk (24 April) zn achten uff dem rathanse solten sein. Das g
Schach. Der rathsmeister Annyss Bote hatte berichtonge gethan al84
das sie an dem rathe zu Magdeburg wenigk hatten erlanget, sondei
die von Magdeburg mochten gesaget han zu den von Halle, wolden si
in erwerben an meinen herm von Magdeburg, das es wider in nid
were, sie weiten gerne mit ihn vor die fiirsten zihen und vor si
bitten. Auch hatten die von Halle vorbass gebeten, ob sich dies
dingk weiter begeben wurden, so das sie sie förder wurden anruffei
das sie doch alsdan ehre, recht und gleich vor sie bitten woltei
Darauff hatten die von Magdeburg gesagt, sie weiten sich geburlic
halten etc. Hier mercke! Das die von Magdeburg sich gegen die vo
Halle hier mit antwort so gehalten han, ist nicht wunder; denn gle
cherwey^e als sich die von Halle kegen sie bilden, wan sie zu i
kamen und riethen in das allerbeste und wurden darinne verachti
und wolden ie^ nicht hören, sondern ihrem eygen henpte folgeten si
nach, darumb ist sich zu vormuten, das die von Magdeburg itznnd ine
eine solche stumpfe antwort auch gaben; denn die von Magdebur
hatten den von Halle das zuvorbin gesaget und sie auch gewame
ihnen wurde was begegnen, wurden sie sich underlangk nicht andei
B1.226* schicken und || zu friede greiffen. Das bilden die regierer zu Hall<
die diesen irthumb fhreten vor gespötte und fragten nach den to
Magdeburg gar nichts und auch nach den andern ehrlichen stettei
sondern sie mochten sich mit dem capittel von Magdebui^ vorwart
und vertragen haben, wie oder in welcher weise, wissen sie wol, und mi
dem und mit den gewaltigen uff der bürg Gybichenstein riethen^ die regic
Ter auss Innungen und gemeinheit. Aber das ein solches löbelich udi
ehrlich ist, kan ein iederman wol mercken. Der rath zu Halle solt
ie wol wissen, mit was gelöbden sie der Stadt und allen einwoner
und bürgern vorpflicht sindt; damechst ein burger dem andern, we
ein itzlicher nach seinem stände das bedechte, auch zu hertzen nehme
so vmrden sie wol finden, wie sie sich solden halten. Aber ich furchte
das in diesen löfften hiran wenigk gedacht werde, ich vermute micl
sie woUens auch nicht wissen, ob inen auch iemandt darvon sagei
wurde oder wolde, sie möchten des nicht hören etc.
Uff denselbigen freytagk (24. April) worden sie eins uff dem rat
hause, das sie uff naclmiittagk nach einmahl uff die bürg vor meinei
herm von Magdeburg weiten und seine gnade noch bitten , das nn
seine gnade so gnedigk wolde sein und uns zum ersten mahle belehei
wolde mit unsem guttem ohne gelt und ohne gäbe, als seine vorfahrei
haben gethan, und andere rede mehr, die sie anbracht hatten, wie si'
• nichU. *» in. " Vorwort. ^ ritten.
1478 April. 321
dem bischoffe von Meyssen etzliche wege vorgesatzt betten, das man
die dingk umb die ersten lebn in handel bringen möchte, denn die
von Halle mid das volck gemein weren ie nicbt gemeint, das sie er-
keine freyheit, gewonheit oder privilegia voi^eben oder abetretten
wotden ohne erkenntnnss etc.
Appell Yon Tettaw und der alte cantzler und Heinrich von Am-
mendorff, an die mochte diese rede gelangen. So mochte Appell
II von Tettaw einen gleichen wegk vorgenommen haben und gesaget, ob BL226<
das der wegk were, den mein herr von Magdeburg alle Sachen, die
seine gnade zu denen von Halle, zu den pfennem, haben möchte, in
einen freundtlichen handel mit wissen kommen Hesse, möchte alsdenn
die freundtligkeit so nicht getroffen werden, das alsdenn das recht
gienge.
Do sie nun wider von der bürg uffs rathanss kamen und diese
antwort so sagten, do waren sie des allesampt, der rath, die meister,
auch die geschickten gantz wol geneiget und zufriden gewest, das es
also geschehen möchte etc., auch das die fursten zum handel gezogen
wurden oder ie ihre rethe.
Diese woche Georgii (19. — 25. April) lagk man kalt.
Uff freytagk post Oeorgii (24. April), do die neuen schöppen erst
in hoff gingen und von den bommeistem geheischt worden, hatten sie
das saltz im tale lassen suchen. So bischen die bommeister die
zwene underbommeister über dem Deutzschen Borne, nemlich Ciliax
Berwalt und Hunersott, und irageten, wie vil sie saltzes im tale betten
funden. „Anderthalbhundert hundert deine hundert; 50 stucke vor ein
hundert gerechnet^ etc.
So wardt vor das beste genommen, man wolde das gutt stehen
lassen; wurden sich aber fuhrleute finden, die das saltz redtlich wur-
den holen, so wolden wir wider zusammen kommen etc.
Ufih dinstagk post Marci (28. April) was der rathsmeister Anniss
Bote, Ludicke Pfanschmidt, Hans Hedrichs, Hans Laub und Hans
Zölner uff der bürg.
Uff mittwoche vigilia Ascensionis Domini (29. April) des morgens
umb 7 warn die geschickten uff dem rathanse. Do hatte der rath be-
richtet, was sie uff gestern uff der bürg geworben hatten an Appell
von Tettaw^, der das so uffham von wegen meines herm von Magde-
burg etc. Deo laus!
^ Apel ▼. Tettau, Sohn Wilhelms v. T. auf Salza, Stammvater der älteren
voigtländischen Linie dieses Geschlechts, war geboren um das Jahr 1425 und starb
1481 (?). £r betheiligte sich bereit» im Jahr 1450 an der Fehde des Markgrafen
Albrecht Achilles von Brandenburg gegen Namberg, entzweite sich später mit dem
Burggrafen Heinrich IIL von Meiraen und wurde von den sächsischen Fürsten,
naehd^m Herzog Albrecht mit Schloss. Stadt und Herschaft Plauen von Böhmen be-
lehnt war, 1466 zum Amtmann von Flauen ernannt. Später wurde der im Voigt-
lande reidi begüterte Herr von den sächsischen Fürsten mehrmals zu diplomatischen
Verhandlungen mit den bairischen Fürsten und selbst mit dem Kaiser Friedrich UL
QMchiolttMi. d. Pr. SacUten. XI. 21
322 Marcos Spittendorffl
Bl.227^ II UfiEh ireytagk post Ascensionis Domini, das was in die Philip]
et Jaeobi (1. Mai), des morgens umb 7 waren die pfenner za des bon
meisters bans. Zwischen 8 nnd 9 kam der rath zu ans gegangen nn
hatten den stattscbreiber Michel Marschalck mit in; der that bericl
tnnge von des raths wegen nach diesen hiemach geschriebenen werte
,Ersamen, lieben herren! Nachdem so mannichialtiger äeis vonmein(
nerren des ersamen raths angekart ist gegen unsem gnedigen hen
Yon Magdeburg die ersten lehn betreffent und darnach vor fasnachte
so ir nff dem rathaose alle bey einander gewesen seidt und diese din^
fast mercklich berathen habt^, das man den ersamen rath von Magd
barg besuchen solde nnd darzu die forsten von Sachsen, das den aJl
so geschehen ist'' etc. mit viel andern und mehr Worten, der ich hi
nicht schreibe etc., „ist am nechsten geschehen, das mein gnedig
herr von Magdeburg eine schrift hat gethan an seinen vater, hertzog
Ernst, und auch an seinen vettern Albrecht von Sachsen, der ynr ei
copien haben, die uns itzundt gar in kurtze ufif der bürg gelesen ui
geantwortet ist, die wollen wir euch auch lesen etc.'' So wardt i
copie des brieffes mit ihrem inhalde gelesen, der dann fast merckli
geschrieben was und uff die erste leim fast harte gingk und doch g
nahe am ende den beschlus hielt, das mein herr von Magdeburg ui
die ersten lehn und gebrechen, die seine gnade zu denen von Ha
bette, setzen wolde uff seiner gnaden vater, hertzogen Ernst, und seil
gnaden vettern, hertzogk Albrechten, die in freundtschaft zu entsch
digen oder rechte, also das die von Halle das seinen gnaden au
schriftlich zuschicken solten* und andere wort mehr etc. Darb
sprach der stadtschreyber : „ersamen, lieben herren, so bescheiden wi
Bl.227^ das II es unser wilkohre nicht zu nahe sey» auch unser fireyheit, |
wonheit und privilegia etc." Doch sprach er ufs letzte: „ersam^
lieben herm, ich werde hier erinnert, das es nicht wol abeznschlag
wil sein". Hub der rathsmeister Annyss Botte an: „lieben herm, t
bitten euch, ir wollet uff diese dingk helfen rathen, was der Stadt a
unser aller bestes sey, und wollet uns euere meinungk bey den bo
meistern zu vorstehen geben".
Antwort der pfenner: das sie den bornmeistem und den vier j
schickten sageten, an den rath zu bringen, das unser herre von M^
deburg durch seiner gnaden vater und vetter die gebrechen vemen
und die in freundtschaft oder rechte uff ihre gnaden stelte zu entscb
digen, des weren wir wol zufrieden, also das die dingk durch Sachi
recht geschieden wurden, und das der rath von Halle des ie nii
liesse und weiden die ehrlichen stedte darzu nemen, Magdeburg, Brai
* „KOgeiohickt wurde'* tu der Handschr. ^ »«wir** fehlt in der Uandichr.
verwendet Für seine Thätigkeit in dieser hallischen Angelegenheit scheint A
V. Tettaa 1480 mit der SteUe eines ersten Raths und Hofineisters des jugendlic
Administrators belohnt worden zu sein. Vgl. Urkundliche Geschichte der TettauV*
Familie vom Frh. v. Tettau S. 89—105.
1 Vgl. oben S. 288 flf.
1478 Mai. 328
schweigk, GöttiDgen, Stendell, Halberstadt; denn das wnrde der Stadt
und nns allen noth sein, das wir die stete darbey haben möchten, so
die von Magdeburg doch bey yiel und manchen handeln und dedingen
gewesen sindt und vieleichte mehr wissen umb unser freyheit, denn
wir selber etc." Deo laus!
Die andern parte auss innungen und gemeinet waren auch bey
einander zu ihrer meister hause, der rath was auch bey ihn etc.
Uflh freytagk Philippi und Jacobi (1. Mai), do man umb des tals
gescheite sprach, do hatten die bommeister das saltz suchen lassen
und 70 hundert gefunden und ein wenigk mehr. So wardt man ein,
man solte die 6 tage vor pfingsten im namen gottes sole zihen etc.
Uffii sonabent yigilia Crucis (2. Mai) vor pfingsten uff den morgen
umb 7 wurden die schöppen des tals || uff dem kirchoff zu Unser Lie- Bl 228^
ben Frauen geheischet dui*ch die bommeister, das sie ire recht zu der
banck thun solten nach alder gewonheit und solten neue bommeister
kiesen. Der rath hatte den bommeistem auch gesagt, das sie diese,
die in des raths gelöbden weren, zu bommeistem nicht kiesen solden^
nemlich Matz Pegawen, Drewes Fischer, Sander Trackstedt und Marcus
Spittendorff; der wolden sie schlechts nicht haben, das sie sonst die
ehrlichsten und endlichsten kiesen weiten, die mitte vor herm und
forsten reyten möchten der Stadt zu ehren und uns allen zu nutz und
frommen. Nun so wir schöppfen uff dem kirchhoffe stunden, sprach
einer zu* dem andem: „lieben herren, es ist zumahl schwerlich, sollen
wir unser recht thun zu der banck und wissen nicht, ob uns iemandts
wurde anfechten, das wir vom rathe auch vortediget möchten werden".
So baten wir die bommeister, das sie uffs rathaus wolden gehen und
fragen, ob die schöppen das auch halden solden, als das vor alder ge-
balden ist, in die banck zu gehen etc.
Darauff hatte der rath gesprochen und den bommeistem antwort
gegeben, das man neue bommeister kiesen solde, als man die zu jhare
und das jhar zuvom bette gekoren ; sondern umb das ander in die
banck, darauff wüsten sie nicht zu sagen, sondem was uns zu thun
were, das wurden wir wol thun, und das maus bilde als zu jhare etc.
Wir gingen mit dem greffen und mit den bommeistem in die
banck und thaten unser recht zu der banck und ampte, als dis^ ye-
werlde oder alzeit ist gewönlich gewesen. Und do trat Peter Eleptzk
aus, und Frantz Polcke wolde auch austretten; das wolde Ambrosius
Schönbergk Frantze Polcken nicht gestatten, sondem Schönbergk
meinte, || ihmegeburte auszutretten, er were janger, den Frantz Polcke. Bl.228^
So sagten bommeister und schöppen, Frantz Polcke solte austreten.
Do rieff Peter Cleptzk Schönberge zu ihme, und Polcke rieff Heinrich
Greffen zu ime, die kehren do neue bommeister in der kirche zu
S. Gertrautten etc. Etzliche, die diese anter den pfennem, unter der
gemeinheit hatten gekohren, das fromme leute waren, die wolte
Weissack«' und SchlegeH nicht haben; sondem Schlegel hatte selber
" ,,sa" feblt In dar Handiichrtft. ^ die. ^ W. '^ S.
21*
824 Marcus Spittendorff.
gesagt, das sie Hans Lanbes bnider solten kiesen, der were ein eb
Ucher, frommer man.
Hierbey mercke, welch ein volek das ist! So gingen, die di
köhre zu thnn hatten, und kohren Clans Oelman, Haweossblnmehe
den kleinschmiedt, Wenzelans Koch und Hessen Lanbes bmder nac
Deo laus!
Wie die vom tale dem rathe haben macht gegeben.
Uff denselbigen sonabent (2. Mai) umb die vesperzeit liessen uns d
neuen bommeister von des raths wegen vorboten unde brachten an, d^
der rath begerete, macht zu haben mit den geschickten, das sie in di
dingen handeln möchten unschedtlich der Stadt freyheit, gewonhe
altherkommen und Privilegien. Antwort der pfenner, die i^ die z€
da waren, wenn irer waren kaume bey 30: „herr bommeister, nacl
deme der ersame rath mit den geschickten macht von uns pfennei
begert zu haben, so ist uns uff gestern ein brieff gelesen, darini
unser herre von Magdeburg seinem vater und vettern in den gebreche
die seine gnade zu denen von Halle allenthalben habe, guttlich od<
rechtlichen zu handeln geschrieben habe, und des wir pfenner dei
auch wol geneiget sindt etc. ; uff solche schritt geben wir dem rat]
und auch den geschickten macht zu handeln unschetlich unser fre;
Bl. 229*heit, gewonheit, altherkommen oder privilegia || so bescheiden, di
man die ehrlichen stedte darzu neme und die von dem handel nid
lasse, und so vor uns kompt, das die innungen und gemeinheit au(
macht in solcher weise und nicht anders von sich gegeben han etc/'
Wisse, ehe die pfenner diss antwort obgeschrieben von sich wo
ten geben, hatten sie underlangk mancherley bekummemusse und bej
sorge, das sie forchten, so sie macht von sich geben wurden, das den
unser widertheil sich in einer gutte mit unserm herren vonMagdebni
oder dem capittel mochten vortragen, also das sie uff uns vom ta
etzlich gelt brechten ausszngeben, oder mochten so sprechen, w
betten gesaget uff dem rathause, wir wolden uns in freundtschaft m
unserem herren und dem rathe vortragen, und ob sie uns darumb wi
uf'flegten, wolden sie sprechen, das were unser freyheit oder gewonhe
nicht zu nahe, oder möchten sich mit unserm herm von Magdebui
vortragen, und das von den fursten nimmermehr kein handel darini
wurde vorgenommen oder anderweise, des wir uns besorgeten. Un
namen doch u£B9 letzte vor das beste, uf das niemandt sagen sold*
die pfenner weren stoltz unde getraueten dem rathe nicht, und gäbe
in macht, als oben geschrieben stehet. Werden sie nun thun, als siel
gutten und fronmien herren gezimet und geburet zu thune, so werde
sie grossen lohn haben etc.
Uffn sontagk Crucis (3. Mai), das was der nächste sontagk vc
pfingsten, uff den nachmittagk zoch der rath uff die bürg und hatte
etzliche aus den alten rethen mit ihn, nemlich Hedrich, Hans LanI
'^''^♦t, und die sie denn gerne bey in hatten. Auch was Hans M
i der bommeister Claus Oelman mitte von der pfenner wegen et<
1478 Mai. 825
Sie hatten Appell von Tettaw an stadt meines herrn von Magde-
borg zusage gethan, nacbdeme mein herr von Magdeburg || seinem ya- Bl.229^
tern nnd vettern geschrieben hette und frenndtlichen handel yorgnnnen
wolde zwischen meinem herrn von Magdeburg und denen von Halle
aller Sachen, die seine gnade zn den von Halle habe, die in rechte zu
entschnldigen, so die frenndtschaft nicht geinnden möchte werden,
darzu hatten die von Halle uff den tagk ihre jhawort gegeben, doch
unschedtlich dem huldebrieffe, den die von Halle haben. Des solten
die von Halle auch so schreyben unter ihrem sigell an meinen herrn
von Magdeburg, das muste so geschehen; auch solten sie vor die fur-
sten ziehen und sie auch bey den handel bitten zu kommen. Darauff
solte die erste lehn ungefehrlich anstehen als die anderen sachen.
Uff den abendt, do sie von der bürg kamen, worden die rethe und
auch die geschicketen uffs rathaus geheischet und berichteten den abe-
scheit, den sie uff der bürg genommen, und auch, wie es vorlassen
wardt, und schrieben den abendt noch den brieff, und uff den morgen
wardt der brieff meinem herren von Magdeburg uff die bürg geschicket
Denselbigen briff mochte mein herr von Magdeburg in seinen brief*
schlissen und seinem vater 'schicken etc.
Uffn dinstagk post Crucis (5. Mai) reyt der rathsmeister Dionisius
Bote, der bornmeistcr Claus Olman, Ludike Pfanschmiedt und der stadt-
schreyber zu den^ fursten von Sachsen und hatten, das sie zu dem
handel weiten komen, zu vorsuchen, ob die gebrechen allenthalben
mischten beygeleget werden freundtlich oder rechtlich, so die frenndt-
ligkeit nicht möchte funden werden. Diss möchten sie gar themutig-
lieh an die fursten geworben han etc.
Uff den pfingstabent (9. Mai) kamen die obgeschriebenen wieder-
mnb von den fursten, und uff dinstagk in pfingsten (12. Mai) wurden
die geschickten geheischt uffs rathaus, und da geschach die berich-
tunge etc.
II Die fursten hatten sich ufirichtigk gehalden kegen die bitte, die die B1230^
von Halle thaten, und gesaget, sie wolden allen vleis ankeren, uff das nie-
mande vorkurtzunge geschech. Und meins herrn von Magdeburg brieff
war kommen an die fursten, der hatte nicht gleich uberein tragen mit die-
ser bitte und werbunge, die die von Halle thaten. Mein herr von
Magdeburg, oder wer den brieff von seinetwegen hatte lassen machen
an die fursten, hatte so geschriben, das die von Halle im umb die
erste lehn pflichtigk und schuldigk weren etc., sondern alle andere ge-
brechen, die er wider die von Halle hette, solten allenthalben guttli-
chen anstehen, die zu vorsuchen freundtlich zu entscheyden oder recht-
lich. Darauff solte es mit der ersten lehn drey wochen vorbass an-
stehen. Aber der abelass was am nechsten uff der bürg so nicht ge-
schehen vor herr Appell von Tettaw, als da vorgeschrieben stehet^,
• „brlef " Ift ergiliUEt. ^ dem.
Spittendorff bezieht sich auf die VerhandlungeD vom 3. Mai.
d26 Marcus Spittendorff.
der stadtschreyber hatte es den forsten anch nicht ^ eigentlich beric
wie der abescheit vorblieben was, nnd so mochten die forsten ein v
wondem darinne haben gehabt ond gesaget, sie wolden ihre bottsch
bey onsem herm von Magdeborg haben ond wolden denen von Hs
eine antwort wider schicken. Sondern die forsten hatten gesaget,
moste mit der ersten lehn gottlich rogen ond anstehen ongefehriich <
Dieweil die obgeschrieben vom rathe bey den forsten waren, die^
wardt Schlegell geschicket gen Wittembergk, da solde denen von H2
ein antwort werden von den thomhem, so die von Halle des hand
ingegangen waren. Aber ich weis nicht, wo Schlegell reit, darv(
sehe ich mich nicht gotts yolgende. Doch der herre hat das in sei
gewalt etc.
Ufiii sontagk nechst nach pfingsten (17. Mai) was der forsten ^
B1.230*» II Sachsen botte hie in der Stadt zo Halle ond brachte dem ra
schrifte, das die forsten den handel angenommen hatten, so das
von Halle selber die forsten gebeten hatten, ond bescbeyden in eii
tagk gen Leiptzigk off die nechste raittwoche ober drey wochen (10. Ji
etc. Des schreiben die von Haue off montagk (18. Joni) von sti
den forsten eine antwort mit voUwort der gekomen oder geschicki
das sie deme so nachkommen weiten. Und dem forsten hotten^ ws
die antwort ond forte das aoch zo den forsten etc.
Uff den freytagk nach Corporis Christi (22. Mai) zogk Heddr
der stadtschreyber, Hans Gottschaick gen Magdeborg, da solden
den rath bitten, das sie sich bey den handel aoch wolden schiel
aber gott weis wol, wie die meinonge der zweyer geschickten
Zom dritten versehe ich mich wol alles gotten, alier die zwene
ihrem anhange, der hertzen weis gott allerbeste etc.
Hans Seber ond Lodicke Pfanschmiedt selten off den tagk
Erffurt ond etzliche doctores bitten, das sie bey denen von Halle ste
weiten in dem handel etc. Das stocke saltz 6 mittelgreschen.
Uff den freytagk nechst nach der ptingstwochen (22. Mai),
was der freytagk nach Corporis Christi, worden bommeister
Schoppen ein mitsampt dem saltzgreffen ond satzten das stocke £
wider off 6 mittelgreschen, off das die fohrleote das saltz dester
ond lieber holeten, nnd das sie diese stadt nicht meyden selten 1
teoronge willen des saltzes, ond so wardt das im allerbesten vo
nemmen, denn es galt zovorne 7 mittelgreschen, ond so beclagten
die fohrleote ond weiden nicht herfahren ond Aihren zo Stasfordt,
Saltze ond off den weiht ** onde behelfen sich, wie sie kenten.
* „nicht** fehlt in der Handschrift. *> darvor. ^ der forsten botte. ,^ „of den Weith*'
1 Eine Erklärung dieses Ausdmcks kann nicht gegeben werden. Wahrsri
lieh liegt überdies ein Schreibfehler vor. Der Verfasser scheint ein nicht
weit von Halle gelegenes Salzwerk damit zu bezeichnen. Aus diesem Grund
auch die von sehr beachtenswerther Seite vorgeschlagene Corrector i„uff den 1
'n den Text aufgenommen.
1478 Mai. 327
lissen sich bornmeister ond schöppen beduncken, das die ehrliche got
tesgabe im tale wurde uns von dem allmechtigen gotte gar mildiglich
gegeben p , darumb sollen wir dieselbige gäbe (!) andern landen und bl 231^
leuten, die unser saltz bey uns musten holen, und denen die gäbe von
gotte so nicht als uns yon Halle gegeben ist, auch guttigkeit am kauffe
beweysen, und darumb wardt das so neher gesatzt, wiewol das etzli-
eben nicht wol behagte in der gemeinheit, die gerne gesehen betten,
das die pfannen viel betten gelauffen. Ob sich aber fromme leute
wenigk oder gar nichts darbey hetten gebessert, da hetten dieselbigen
auss der gemeinheit und auss den Innungen, die diss spiel trieben,
wenigk nach gefraget.
Wisse, dieselbige woche obgeschrieben (17.— 23. Mai) was kein
abeschlack am feuerwercke, das schock holte galt 6 neue d., so viel
galt das auch zu vorne, do das stucke saltz 7 mittelgroschen galt, und
die sole galt doch 11 aide d. oder ein spitzgroschen und 1 heller.
Dieselbige obgeschriebene woche huste man ufin montagk ( 1 8. Mai) under
uff den abendt und sotten zwey tagewerck umb den willen, man konde
die sole nicht bestatten ; und uffn donnerstagk Corporis Christi (21 . Mai)
uff den abendt giengk man zum bornen zwey tagewerck. Wisse, der
zober sole wardt uff 10 aide d. vorschlagen oder uff 1 silbern groschen
minus 1 alden heller. Nun mercke, wie sie das meinen, die das regi-
ment aus innungen und gemeinheit itzunt haben, ob sie uns mit* liebe
regieren oder nicht. Wir schlahen dem wercke saltz abe 4 schwert-
groschen, und die vorechleger schlagen der sole zu einem wercke nicht
mehr denn ein schwertgroschen abe, und das holtz ist ie nicht neher
wenn vor gekauft, do das stucke saltz 7 mittelgroschen galt.
Hierauss mercke, wie man der pfenner gedeyen sucht, und wie sie
bey solchem vorschlane bey ihrer narunge mögen bleiben, das erkenne
unser lieber herre gott, wenn es ihn zeit duncket.
Uffn dinstagk post Urbani (26. Mai), und was noch in den achta-
gen Corporis Christi (21. — 28. Mai), do berichtete Heddrich, der Stadt-
schreyber und Hans Gottschalck, || was in der rath von Magdeburg bi.231^
vor antwort hatte gegeben , also lautende : die von Magdeburg hatten
80 gesaget zu Hedriche und zum stadtschreyber, sie wolten gerne mit
bey den^ handel kommen, also das die von Braunschweigk, Halberstadt,
Stendell auch mitte darbey kommen möchten, sonst hinder den stedten
wolden die von Magdeburg nicht alleine darzu kommen. Darauff
mochte Hedrich gesaget haben, sie hetten die bewegunge, wurden. sie
stercker kommen, denn mein herr von Magdeburg, so möchte das seine
gnade vordrissen, und die fursten möchten unwilligk drauff werden,
und andere rede mehr. Darauff hatten die von Magdeburg wider ge-
saget: „lieben freunde, es wil euch grosse noth thun, das ir fast leute
bey euch habet, und wir lassen uns des beduncken, das euch darumb
niemandt vordencken kan, und wen uns solchs betreffe, so wolten wirs
thun ; wes euer bestes darinne sein wirdt, das werdet ir mit den euren wol be-
• ,^t" fehlt in der HandBchrin. ^ dem.
328 Marens SpittendorfE.
rathen; wir hoffen aacb, die ehrlichen stedtesolten euch auch gar nutze
bey dem handel sein, sonst wollen wir die bnrde alleine nidit waS
uns nemen", and andere rede mehr.
Diss wardt offh dinstagk post Urbani (26. Mai) vor dem rathe und
den geschickten nff dem rathanse so yerzalt Da wardt uff den vor-
mittagk nicht mehr aas, sondern nff nachmittagk schickten sie uff die
barg and wolden meinen herm von Magdeborg bitten, das seine gnade
inen so gnedigk wolte sein and in die Stacke yorzeichnet wolde geben,
off das sie daraaff rathen möchten etc. Daranff möchte ihn gesagt
werden, mein herr konte in itzandt daraaff keine antwort geben, son.
dem nff donnerstagk (28. Mai) möchten sie amb ein antwort fordern.
Sie hatten anch gefraget meines herren von Magdeburg gewaltigen, ob
sie auch iemande bey sich zihen möchten za dem handel, das das
wider meinen herren von Magdeburg nicht were.
Bl.232^ Hier mercke, welche fragen unser stadtschreiber, Hedrich || und
ihr anhangk vorgaben, ob es aus guttem oder bösem gründe geschach,
das wissen die woU, die die frage thun.
Mein herr von Magdeburg zeucht zu sich die gelartesten und die
weysesten doctores und darzu ander wertliche, und wir wollen noch
fragen, ob wir auch iemandts zu uns mögen zihen, und wir wissen
doch selber woll, es ist uns grosse noth! Noch leider sindt die ober-
Step so gar blindt uff uns armen pfenner, das sie selber anhalten bey
meines herren gewaltigen, uff das sie das dem volcke mögen vorhalten
und sagen, es sey wider meinen herm, dem rathe und der Stadt
möchte schade darvon kommen, und hindern selber, wo sie können
oder mögen, das wir nicht die ehrlichen stette darzu bringen, uff das
die dise ehrliche Stadt möchten helfen bey ehren und redtligkeit er-
halden etc.
Wisse, uff die frage wardt in von meines herm wegen mder ge-
saget, wolte der rath jemandts bey in haben, das were wider meinen
herm nicht, doch die dem stifte gewandt weren, der selten sie nicht
zu inen zihen. Hieraus mercke, ob der rath nicht auss der stadt kam,
das man die von Magdeburg wolte zu uns brengen, so wüsten sie
woU, das der andern stedte keine nicht keme. Und so mochtens die
obersten, die diss trieben, doch unter ihnen alleine zu thun haben,
wiewol das vor diese arme Stadt nicht were etc.
Uffa donnerstagk, der achte tagk Corporis Christi (28. Mai), vor
mittage wurden die geschickten uffs rathauss geheischt, und das wardt
ihnen vorgehalten durch den rathsmeister Annyss Boten, was in mein
herr hatte lassen sagen, die jhene, die dem stifte gewandt weren, sot-
ten sie nicht zu ihnen zihen etc. Darauff mochten sie mancherley rede
underlangk haben gehabt und gemeinet, mein herr solde die von Halle
so von denen von Magdeburg nicht scheiden, den sie weren eines
Bl.232^ rechten, und andere viel rede, und meinten, sie zögen die || von Mag-
deburg billich darzu; wurden die von Halle was unbillichs vomemen,
so möchten in die von Magdeburg darin sagen.
1478 Mai. 829
Und 80 worden sie ein im rathe, die meister und bommeister nnd
die geschickten, und wolden die stette darbey haben nnd mochten den
tagk brieffe schreyben an die stedte; und darneben sdiickten sie etz-
liche des ratbs, nemlich Lndicke Pfanschmiedt und Hans Oottschalck,
die ritten nfifn freytagk (29. Mai) nach Magdeburg, und da seiden sie
den rath bitten, das sie etzliche von ihn weiten mitte zu dem handel
schicken, und ihnen mochte, als ich vomommen habe, befohlen sein,
nicht mehr denn umb 2 des raths zu bitten; wenn der rath von Halle
das aber auss getreuen* hertzen wol meinten, so beten sie nicht alleine
umb ihrer zwene, sondern umb ihrer mehr. Die beyde selten fortan
mit den von Magdeburg gen^ Helmstedt uff einen tagk, da wurden
die stedte zu tage kommen, daselbst solden sie die von Braunscbweigk>
die von Stendell und die von Halberstadt auch bitten, das dieselbigen
stette auch bey den handel wolten kommen , und die von Magdeburg
solten mit helfen bitten.
Lieber gott, du weist die hertzen der regierer itzunt in der stadt,
wiewol etzlicher ist, der es gerne gutt sehe! Aber die andern, die
den überlegen sindt mit der gewalt, der sie sich underzogen han,
schicken und treyben so viel, das die warheit und ehre dieser Stadt
gar kaume bey dem wesen bleiben wirdt, als das vor alder gewesen
ist etc. Dann worumbe das sie die pfenner vomichtigen mögen, dar-
amb lassen sie die freyheit der stadt gantz hin, und das sie mögen
gewaltigk bleiben etc. Deo laus!
VSü sonabendt nach Urbani (30. Mai) rechenten die bommeister,
Vorsteher des tals uff dem rathause, darbey warn die gewaltigen mei-
nes herren; dann der || rath, die diese dingk trieben, die wolten sie B1.283*
darbey haben nicht anders denn umb den willen, das die pfenner
beschimpfert möchten werden etc.
Uff den obgeschrieben sonabent (30. Mai) wurden die pfenner vor-
bott, do der seger 12 schlugk, das sie zu eime zu des bommeisters
hause sein solden etc. Die bommeister brachten an von des raths
liegen zwey stucke, das eine, das wir den rath und die zu dem tage
za Leiptzigk zihen solten, mechtigen wolden, doch also, sie wolden der
Stadt freyheit, gewonheit, altherkommra und privilegia nichts vorge-
ben; das ander, so unser herre von Magdeburg dem rathe die ge-
brechen uffn montagk (I.Juni) überantworten wurde, wüste nun yemandt
was under uns, erkeine gebrechen, die der rath wider meinen herm haben
möchte, das wir dem rathe das wolten zu vorstehen geben etc. Darauff
antwertten die pfenner: „herr bommeister, uff die gebrechen wissen
wir itzundt nicht zu sa^en, sondem so der rath sitzet und unsere
herren sindt, zweyfeln wir nicht, sie haben wol schrifte, was der Stadt
freyheit oder altherkommen belanget, unde hoffen, sie werden diese
ehrliche Stadt auch darbey behalten, das siebillicb haben soll; sondem
wir haben dem rathe ehe macht gegeben, als die auss Innungen und
gemeinheit auch gethan haben, also das der rath vor die erste lehn
* getbanen. ^ gehen.
330 Marcus SpittendorffL
nichts geben soll oder die barger, and das sie sonst handeln, das die
Stadt an ihren alten herkommen, freyheiten nnd gewonheiten und pri-
vilegia nicht yorknrtzt werde, solche macht geben wir dem rathe
auch noch. Auch bitten wir noch, das ihr die ehrlichen stedte bey
ench bringet und der mit nychte von each lasset, denn wir besorgen,
Bl.233^ es wirdt euch noth thun etc." || „Auch andere gelarte leute, wo ir die
wüstet, das ir die auch zu euch zöget; auch das ihr gelarte nnd ende-
liche leute auss Innungen und gemeinheit zu euch logßtf die euch
wüsten helfen zu rathen, das ist unser vleissige bitte^.
Diss hatte viel leute wunderlich und gar seltzam , das der rath
meinen herren von Magdeburg baten, das seine gnade in die gebrechen
wolte verzeichnet geben, uff das sie darauff möchten rathen, und so
das zum bandet keme, das sie alsdann desto uffrichtiger antwort darauff
thun möchten; weren denn auch etzliche stucke, der sie sieh mit mei-
nem herren vor dem tage konien verfugen, das wolden sie auch gerne
thun. Ob diese bitte der Stadt schaden oder frommen will, das weis
ich nicht.
Was der hertze auch gewest ist, die diss so anbracht haben, ist
gotte bekant, sondern ich furchte, es ist allermeist umb der pfenner
willen geschehen. Deo laus!
Wisse, die woche Corporis (17.-— 23. Mai) wardt das stucke saltz
wider uff 12 Schwertgroschen gesatzt, das waren 4 stucke vor 1 r. fl.
Das geschach nach laut des neuen regiements durch die bommeister,
Schoppen und den saltzgreffen i. Das hatte den rathsmeister Jacob
Weyssack so sere verdrossen und seine mitgesellen, und gesaget zü
den bommeistem, sie selten keines hinder dem rathe thun, und bette
etzlicher nicht im wider gehalten, er bette die bommeister und Schop-
pen in den gehorsam geweiset. Das wardt uns schöppen von den bom-
meistem so gesaget. Da sprachen wir also darzu: „herr bommeister.
ir wist woU, wir haben das im besten so vorgenommen, wils der ratb
andern, haben sie doch ehemahl das saltz höcher gesatzt, so mögen
sie dem itznndert auch thun". Aber ich voraame, sie tursten sichs nicht
unterwinden und Hessen das so bleiben etc.
Bl. 284* II Uffn sontagk post Urbani (31. Mai) vor mittage kamen Hans
Gottschaick nnd Ludicke Pfanschmiedt wider von Magdeburg. Da
hatten etzliche fromme leute faste bekummemuss innen, das sie sc
balde widerkamen, und besorgeten, es bette ihnen nicht wol zuge
standen ^ Uffh montagk (1. Juni) wurden die geschickten uflFs rathaus
gebeten, und da hatten die beyde obgeschrieben berichtet, wie das dei
rath von Magdeburg in zugesaget betten, sie wolden geme kommen
nun sie die andern stedte auch darbey wolten haben. Und die voi
Magdeburg hatten den beyden do gesaget, das sie wider heim rytei
solden, so sie von in bericht worden, das der rath von Halle den ehr
* corriglert aas „zugegangen**, davor steht „znicht wol".
1 Nicolaus Bodendor£
1478 Juni 831
lieben stetten geschriben bette; so wolden sie off dem tage zu Hehn-
stedt wol so viel vieis ankeren and mit belfen bitten, uff das sie die
stedte mit zu dem bände! bringen wolten ete.
Wisse, off den obgescbrieben montagk (1. Juni) naeb mittage warn
etzlicbe off die borg gezogen und batten die gebreeben gefodert, die
worden inen geantwortet Und doeb moebte mein berr binder sieb
etzlicbe behalden etc.
Ufih dinstagk (2. Jani) wnrden die gescbickten off das ratbaos ge-
beiscbet, und die gebreeben worden in gelesen, and der mocbten viel
and mercklicbe Stacken sein. Aacb batte der ratb ibre gebreeben
wiederamb meinem berren geantwortet and aacb etzlicbe binder sieb
bebalten.
Der recbtspmcb aber die erste lebn, den die doctores za Erffartt
gesprocben batten, der wardt den gescbickten aacb gelesen. Das kam
so za: der ratbsmeister Annyss Botte batte angeboben and gesagt äff
dem rathaase vor allen gescbickten : „ersamen, lieben berren, es gebet
ein gerachte, das etzlicbe sagen, wir haben* den doctoribas za Eiflartt
das sasse || vorgeleget mit der ersten lebn, and das saare haben wir BI.2d4^
binden behalten. So wissen wir nicht anders, wir haben gethan, als
die dingk bey sich selber sindt, and als frommen leaten za thane ge-
bart, and daramb höret za, man soll each den sprach lesen etc/'
Die aflii montagk obgescbrieben (1 Jani) uff der barg waren, batten mei-
nen berm von Magdebarg noch eins gefraget and gebeten, ob sie iemandes
bey den bandel worden bringen, das seine gnade in das wolde vor-
gannen. Daramb was meines berm antwort als vor, es were wider in
nicht, sondern die dem stifte and seinen gnaden gewandt weren, der
solten sie darza nicht nemen. Hierauss steht viel za mercken.
Wisse, Matz Pegaw wardt mitte za dem tage gekoren, and sie
vorbotten, da man neae bommeister solte kiesen, darza wolten sie
seiner mit nichte haben. Laarentias Holtzapffel wardt aach gekoren,
and des*" wolten sie auch vor diesem keine gnade haben. Do diese
and andere fromme leate wol der Stadt bestes betten gerathen, do wol-
den die regierer and handthaber dieses spils niemande hören noch
zalassen, sondern ihre heapte mästen vorgehen; nan zihen sie doch
etzlicbe zu sich, nun das spiel vorfurt ist, doch wil gott, so magk es
gatt werden. Sondern die heapte des regiements sindt verstocket
gleicherweise als die jaden.
Die von Erffurt schickten 2 doctores.
Der ratb hatte Laarencium Holtzapffel gen Erffart geschickt an
den ratb, za bitten amb etzlicbe doctores, die inen möchten belfen
ratben, and so sie gen Leiptzigk äff den tagk kemen, das sie dann
bey inen standen. Da hatte der ratb za Erffartt Laarentiam gebeten,
das er den rath von Halle wolde bitten and höchlich vermanen, das
sie wolden ansehen den natz and frommen der Stadt and ibre eigene
ehre and Hessen die drey bommeister aoss dem gehorsam and geboten]
* tukbeni« ^ dM.
^
832 Marcos Spittendorff:
BL235* anders sie besoi^n, || der ^stadt möchte ein nnyorwindüicher schaden
danron kommen nnde entstehen. Auch mttditen die von Erflfurt ds^bey
gesagt haben, das sie ander ehrliche stedte wolden ansehen , also das
sie nicht Ursachen geben, ander stedte zu verderben. Die von Erfurdt
hatten auch vorbass gesaget, sie weiten ihn rathen und helfen, womit
sie könten oder vermöchten, und andere rede fast mehr. Diese rede
sagte Lanrencins Holtzapffell uff mittwoche vor Bonifacii (3. Juni) uff
dem rathause, als im der rath zu Erffartt befolen hatte. Auch schickte
der rath von Erffnrtt zwene doctores dem rathe zu Halle, und die von
Halle schickten ihren wagen, darauffen sie geholet wurden etc. Deo
laus etc.
Ufih donnerstagk vor Bonifacii (4. Juni) was der Römer von
Zwickaw \ Appell von Tettaw, Hans Kotze und Vincenzius, meins herm
von Magdeburg rethe, uff dem rathause. Da sass Jorge Lössebeyn ge-
fangen umb der grubenheinischen muntze willen, der hatte er ausge-
geben und gülden darfur gewechselt, dardnrch wardt er gesatzt Nun
der Römer von Zwickaw was mechtigk bey den forsten von Meyssen
und was gleich uff die zeit, das er hieher kam zur hochzeit mit seinem
freunde, Pölners^ sone von Zwickaw, der Agnisen Fischers ^ nam. Und
da brachte der Römer von Zwickaw mit seinen freunden wol hundert
pferde und wol 12 oder 13 behangne wagen mit Jungfrauen und franen,
und was hubisch volck etc.
Nun der rath hatte das vieleichte an meinen herm von Magdeburg
gebracht, das Lössebein gefangen sesse umb der muntze willen, als sie
uff das mahl alle dingk mit meinem herren und seinen gewaltigen be-
rathen wolden.
1 Martin Römer, schon 1467 Rathsherr in Zwickau, war ein durch sdnen
Keichthum und seine Wolth&tigkeit weithin bekannter Mann. Durch den Bergbau
in Schneeberff, dessen erster Zehntner er war, zu grossem Vermögen gelangt, er-
scheint er 1474 (?) — 1482 als Amtmann und Zehntner in Zwickau. Er vermachte
dem Rathe von Zwickau 1473 ein Capital von 10,000 rh. fl. und stiftete das reiche
Almosen, errichtete 1479 ein Schulhaus, schenkte ein goldnes Kreuz mit angeblidi
vier Stücken vom Kreuze Christi und begründete die Gezeiten Mariae in der Pfiurr-
kiiche, bestimmte 1000 fl. zu einem Hospital, 800 fl. zu einer Klosterbibliothek,
10,000 fl. verwendete er auf Kernhäuser und 72,000 fl. auf die P£ui^irche von
Zwickau und vermehrte eine Stiftung für Hausarme in Leipzig. ' Man hat ihm die
Summe von 101,760 fl. nachgerechnet, welche er auf derartige milde Stiftungen
verwendete. Schmidt, Zwickauer Chronik Bd. L 228, 446; v. Langenn a.a.O.
S. 383, 569; Codex R. Sax. H. H. Bd. 8. S. 400.
3 Ein Mitglied dieses Geschlechts war 1474 Rathsherr in Zwickau, dessen Bru-
der, Dr. Leonhard Pölner, Professor der Rechte zu Leipzig, bekleidete 1487/88
das Rectorat der Universität Herzog, Chronik von Zwickau S. 135, 855. Gers-
dorf, Beitrag zur Gesch. d Univ. Leipzigs. 30. In Halle ist damieds eine ange-
sehene Familie gleiches Namens ansässig. Drei Brüder Pölner hatten 1473 vom
Kaiser Friedrich HI. ein Wappen erhalten; hier findet sich die Familie auch noch
später in sehr angesehener Stellung, Dr. H. Gen. Tab. S.117.
' Die Familie Fischer gehörte zu den angesehenen PfimnerfiunlUen, vgL oben
')er Name findet sich auch in der Liste der bestraften P&imer.
1478 Jmd. 383
Und 80 b^ab siehs, das die obgeschriebeDen offs rathaus kamen,
und Lössebein wardt gefraget, und so möchte er gesagt haben, was || Bl.235^
er davon wnste, mid hatte yortan bekant nff Lorentz Prelwitz, den
kremer, nnd vS Asmns Widerhacken, den weinschencken des raths^.
Die wurden beyde nffs rathans geheischet und daroben behalden nnd
Prelwitz in Strohbarts kemrichen ^ und Widerhaoke in das ander kern-
ridien gesatzt etc.
Der Römer hatte gar fleissiglichen gebeten vor die drey bom-
meister, die in den heusem sassen, das der rath denen so gunstigk
sein wolde und denen vorgunnen, das die zu wegen und Stegen, zur
kirchen gehen möchten, wolden sie die auss ihrer yorstrickunge
nicht lassen, bis das diese dingk zu ende kemen, das die yorstrickunge
gleichwoll hiebe, mit andern yiel reden und worten ; das wolte er kegen
die fursten yon Sachsen höchlich umb sie vordienen, mit mehr worten.
Herr Appell yon Tettaw hatte bey dem Römer gesessen etc.
Diss sindt die gebrechen meines herren yon Magdeburg, die dem
rathe zu Halle geantwortet sindt, also lautende: Umb abeschrift der
lehntaffel unde aus- unde einzuschreyben. Umb die graffschaft, muntzie,
gleite und zolle in der stadt, umb abetragk und straffe der pfenner.
Umb beschwerunge, uff unser lehngutt mit geschosse und andern
geleget etc.
Umb das vorsetzen der gutter uff ander leute, das genant ist die
getreue handt etc. 3,
Umb vorbrengunge Privilegien und vorschreybunge der gutter, die
die beyde spitall ^ in der Stadt, und die lehne, die dem rathe zustehen,
in gebrauchunge haben etc.
Umb gutter, die uns und unserm stifte vorschlagen und vorlediget
sindt, und die ausleuffte derselbigen und sonderlich auch umb die pfan-
nen, die in vorzeiten dem Uiebichenstein'^^ gewesen sindt.
Umb die vierherren uff dem rathause.
II Umb freyheit schultessen, greffen, voigts und fronboten, auch B1.236*
das geweigert wirdet, denselbigen lantleufftige^ muntze zu geben etc.
* die JOngere magd. HandBohrlft hat „der Ghdtcken", die halL „der fniticken*'. ^ brnttleffUge.
1 Der Inhaber and Verwalter der stftdtiBchen Weinstabe ist gemeint.
^ Das Gfre&ngnis des ehemaligen Stadthanptmanns Henning Strobaxt, welcher
1437 auf ewige Zeiten in städtische Dienste genommen worden war, später aber mit
seinem Sohne Hermann ge£Euigen gesetzt wurde, Dr. I. 136.
» Vgl weiter unten Bl. 251 ^ 265 ^ 266*» und die Erklärung des Ausdrucks in
dem Vertrage von Chemnitz bei Dreyhaupt I. 178. Dr. I. (Hondorff) 104, 106.
Dasu Zöpfl, Deutsche Bdchs-und Rechtsgeschichte 827.
^ Nach Dreyhaupt H. S. 246, 247 kann nur von dem Hospitale vor dem
Geistthore (S. Antonii oder zum Ueili^n Geist) und dem Hospitale S. Cyriaci
(1341 vom Rath errichtet) die Rede sem. Später wurden beide in das noch be-
stehende Hospital S. Cyriaci yerschmolzen. V^ oben 8. 197.
^ Die Lesart der Handschriften ist sinnlos. Der Ver&sser kann nur die Pfan-
nen bezeichnen woUen, welche ehemals zum Amt Giebichensteln gehörten, und
welche yon Hondorff (Dr. 1.) S. 53ffl au4;ezählt werdeu.
334 Marcos Spittendorff.
Umb Wölköhre, die uns und nnseim lehDgatte and gericbte zu nahe
sein mögen etc.
Umb znlassnnge und bestetigunge des raths unde anmassen straffe,
uns zustehende etc.
Umb schencken wein und frembde hier etc.
Umb eynyngen und verbindtnusse etc.
Umb Yorkurtzunge an unsem zollen , gleiten und gerichten hassen
der Stadt etc.
Beheltlicb ob wir mehr gebrechen betten, das wir uns der nicht
Yorzegen wollen haben.
Uffn freytagk Bonifacii (5. Juni) sindt die pfenner Yorbott za des
bommeisters hauss Claus Oelmans. Da sindt die gebrechen gelesen,
die mein herr Yon Magdeburg wider die Yon Halle hat, und under den
gebrechen ist einer, der belangt die pfenner und lautet also: umb
abetragk und straffe der pfenner etc. Den gebrech haben die pfenner
faste zu hertzen unde in tieffe betracbtunge genommen unde haben die
bornmeister gefraget: „so der rath faste handel in den gebrechen hat Yor-
genommen, die zu Yorantworten, wolten wir gerne wissen, ob der rath
uns pfenner in dem stucke auch gedechte zu Yorantworten." Daraoff
haben die bornmeister so gesaget, sie wissen uns wenigk darauff za
berichten, sondern des Stucks wirdt nimmer gedacht. So ist Yor das
beste genommen, und haben ihrer 8 under den pfennem gekohren, die
sindt uflu sonabendt (6. Juni) Yor den rath und Yor die geschickten
alle gegangen unde haben dis werb Yon der pfenner wegen angebracht,
als hiemach Yolget etc.
Bl.236^ II „Herr rathsmeister und ersamen, lieben freunde und herren. So
uns uff gestern die gebrechen, die unser gnediger herr Yon Magdeburg
zu der Stadt hat, die dem rathe geantwort sindt und uns auch ge-
lesen, so ist unter den gebrechen einer, der betritt die pfenner (!). Hier-
umbe ersamen, lieben herren, bitten wir euch, so wir euer burger sindt,
dasir uns zuYorstehen geben wollet, ob ir uns in dem stucke auch zu
gleiche und rechte Yortedingen wolt. Auch lieben herren, so ir itzand
unsere herren seit, hoffen wir, ir seit des Yorpflicht nach laut der wil-
köhre, und auch ist ein itzlicher burger dem andern Yorpflichtet, bey-
zustehen zu rechte und zu allen gleichen dingen nach laute des buiger-
rechts. Darumb ersamen, lieben herren, bitten wir euch, ir wolt uns
zu gleiche und rechte handthaben und auch Yortedigen. Und so der
gebreche mit andern offenbar gescbriben und ausgetrucket ist, ob der
uff dem tage zu Leiptzigk auch Yorgenommen wurde, und so die pfen-
ner darbey stehen wurden, die ihr mit euch zu dem tage nemen werdet,
und das so wurden hören und auch so mit in den guttlichen handel
gehen wurden, und ob dan die guttlichkeit mit dem stucke nicht
möchte gefunden werden, ob ir uns alsdann auch zustatten und Yor-
gunnen wolt, das der^ gebrech, so es die pfenner alleine belanget, im
""echten auch mochte entscheyden werden etc.
• da.
1478 Juni 835
Hierauff name der rath und die geschickten auss Innungen und
gemeinheit ein gesprecfae, und alle pfenner, die im ratbe sitzen, und
auch die geschicket sindt, in ufif diese dingk helfen zu rathen, musten
alle abetretten, und gaben uns pfennem diese antwort etc. ,,Herr born-
meister und lieben freunde! Das stucke, das euch belanget, sali zu
Leiptzigk nicht gehandelt werden; sondern wir wollen so viel be-
sehaffen durch den || bischoff von Meyssen und meines herrn gewaltigen, B1.287*
das der gebrechen vorschoben werde biss uff diesen ort landes'^ Dar-
auf namen die pfenner auch ein gespreche und antwortten also etc:
„herr rathsmeister undersamen, lieben freunde und herren! So wir vor-
stehen, der pfenner gebrech sol zu Leiptzigk nicht gehandelt werden,
sondern vorschoben biss uff diesen ort, das haben wir zu sinne genom-
men. Aber wir bitten darumb nicht, die pfenner haben uns des auch
nicht befohlen, auch bewilligen sie des nicht, sondern so unser herre
von Magdeburg selber gewilliget hat und auch die von Halle, welche
stucke der gebrechen in freundtschafk nicht mögen beygeleget werden,
das die in rechten entscheiden werden, und ob derselbige gebrechen
zu Leiptzigk oder uff diesem orte vorgenommen wurde, und die freundt-
Schaft nicht möchte gefunden werden, wolten wir doch gerne wissen,
lieben herren, ob ir uns zu rechtlichem austrage woldet kommen lassen
ond uns zu gleiche und rechte hülfe und beystandt thun woltet, das
wir des ein gewisses von euch möchten haben, so wir anders nicht
wissen, ihr habet gar ein herlich privUegium von bischoff Otten, also
lautende: „wurde ein herr von Magdeburg zu thun haben mit den von
Halle insampt oder Sonderheit, so soll er das mit rechte fordern und
soll auch einen itzlichen zu rechte kommen lassen" i. Lieben herrn,
solch Privilegium hoffen wir, ir werdet das bey macht halten und das
mit uns nicht brechen lassen und werdet uns auch zu rechte vortedigen;
angesehen das ir gesprochen habt, ihr habet noch nicht vorgeben, so
hoffen wir, ir werdet auch noch nichts vorgeben, das der Stadt freyheit
und Privilegien zu nahe sein magk und uns armen leuten zu grossem,
unvorwindlichem* schaden kommen möchte etc."
II Darauff sprach der rath noch eins und gaben uns diese antwort B1.2B7*'
als vor, der gebrecb solte zu Leiptzigk nicht gehandelt werden, sondern
vorschoben uff diesen ort, so wolten sie gerne allen vleis ankehren»
und was inen denn zu thun stunde, das in nicht zu nahe were, das
wolten sie gerne thun. Wir baten, das wir das den pfennem wider
sagen möchten. Das beschach uff den nachmittagk.
Ein jederman hatte verwundern in dieser antwort , und dar was
do woU offenbar zu mercken, das etzliche obersten auss Innungen und
gemeinheit die pfenner mochten geopfert haben. Nun gott sey gelobet,
hie werden leute erkant etc.!
* vnvorwiroklicben.
1 Vgl die Verechreibung des Erzbischofe Otto vom 6. Jau. 1335, Dr. II. 283/4.
d36 Marcus Spittendorff.
Wir gaben den bommeistern auch ein wort off die gebrechen, das
sie den rath sollen bitten und in sagen, das sie innungen und gemein-
heit und den pfennem zugesaget haben, sie wolten die Stadt behalten
bey alten herkonunen, fireyheiten, gewonheiten und Privilegien und da
keine vorserunge dran thun noch zustatten ane rechtes erkentnusse«
Das wort gaben wir ihn, das sie das auch so halten. Deo laus!
Der rathsmeister Annyss Botte vorbott uns auch von des raths
wegen uffh sonabent obgeschrieben (6. Juni), das wir zu den ehrlichen
stedten nicht gehen solten und mit ihn von den dingen reden, uff das
der unglimpf nicht grosser wurde, sondern wir soltens lassen be-
rügen etc.
Ufin montagk post Bonifacii (8. Juni) waren die geschickten alle
uff dem rathause, und da wolten etzliche aus innungen und gemeinbeit,
das man uff die bürg schicken solde zu dem bischoffe von Meyssen
und in bitten, das der pfenner gebrechen berugen solte biss nach dem
tage zu Leipzigk, und wen mein herr von Magdeburg darnach wider
uff diesen ort keme, so wolde sich der rath guttlich mit seinen gnaden
vortragen.
Ach lieber gott, sich an, wie gar jemmerlich werden wir armen
B1.288'' pfenner wieder gott, ehre, gleich und recht ubeiigeben, und das || man
uns zu keiner uffrichtigen, voikommenen antwort nicht wil lassen kom-
men; das muste jhe gott erbarmen, wen wir pfenner sindt von den
rethen, die dieses dinges zu thune haben, gantz übergeben.
Annyss Bote und Ludicke P&nschmidt ry then uff die bürg. Annyss
Bote hettes wol gerne gutt gesehen, er konte alleine nicht darzu thun
die pfenner musten abetretten, wenn maus haben wolte, so machtens
die andern, wie sie wolten, da konte Annyss Bote alleine nicht dar-
wider. Sondern der allmechtig^ gott gäbe, das sie an dem bischoffe
von Meyssen uff ihr anbringen nichts erlangeten. Und do Annyss
Botte und Ludicke Pfanschmiedt von der bürg kamen und wolten diss
gewerb berichten, was in der bischoff von Meyssen vor antwort bette
geben, do wurden die geschickten alle uffs rathauss geheischt anss
innungen und gemeinbeit und auch die pfenner. Aber da sie nun alle
uffs rathaus kamen ; da musten die pfenner alle abetretten, die im
rathe sassen, und auch die geschickten, und so gingen die vom rat-
hause. Deo laus!
Uffii dinstagk (9. Juni) frue lautte man die rathsglocke, und die
geschickten wurden des abents alle verbott, ein itzlicher bey einer
marck, und die pfenner, die geschicket waren, auch so vorbott uff den
morgen. Do sie alle uffs rathaus kamen, wardt den pfennem gesaget,
die im rathe sassen und auch geschickt waren, das sie wol möchten
heim gehen. Unde das bescbach. Und so ryten die andern, ich
ibrchte, sie riethen der pfenner noch der Stadt bestes nicht etc.
Uff den nachmittagk rithen und fuhren sie wider uff die burg:
^H Botte muste mit in, Hans Heddrich, Jacob Schaffskopff, Schle-
rosius II Tzelsse , und brachten aber an und baten den bischoff
1478 JunL 887
yon Meyssen, das der pfenner gebrech uff dem tage zu Leiptzigk
möchte vorschoben werden etc. Sondern sie mochten darane aber
nicht erlangen. Deo laus!
Die von Magdeburg, Heine Alman^, Fricke Walbecke, Manricius
Lamb^ und Jacob Bode, die von Braunschweigk, 2 aus dem rathe,
von* Halberstadt der burgemeister, Herman Jarmarckt, die kamen
gleich geritten, dieweil diese uff der bürg waren. Da sie von der
bürg kamen, do besandten sie den bommeister Claus Olman, Matz
Pegawen und Hans Seher, die musten do mit ihn zu den stedten gehen,
do sie die empfingen. Do were wol noth und gutt gewesen, das sie
die stedte von stundt nffs rathauss gebeten betten und sie berichtet
nnd mit ihnen gerathen uff die stucke, die diese arme Stadt belangeten.
Es beschach aber nicht. Sondern bette Hedrich und seine geselschaft
wolgeüallen darinne gehabt, es were wol geschehen. So wurden die
von Magdeburg faste zu reden mit in sein komen und gefraget, worauff
der handel uff dem tage zu Leiptzigk stehen wurde, mochte Hedrich
gesagt haben: „lieben herren, es magk kommen, das ir bitte vor uns
thun möget, wil das nicht helfen, so magk es hingehen etc.''
Hier mercke die rede, wie des meinunge gewest ist. Nun die
stedte wurden gebeten, das sie uff morgene mittwoche (10. Juni), wenn
der seger 7 schlüge, bey ihnen uff dem rathause weiten sein und dar-
nach zu 11 mit ihn uffsitzen und zu Leiptzigk reiten etc. Damach
wardt den stetten mder gesaget, das sie zu achten nffs rathaus wolden
kommen. Mercke diese dingk, wie man winckele sucht!
Nun die stedte gingen uff den morgen ufis rathauss. Als sie
hinauff kamen , was herr Appell von Tettaw und der heuptman Hein-
rich von Ammendorff, meines herren rethe von Magdeburg, || kommen Bl.289'
reytene von der bürg und gingen auch uflb rathaus. Was ir gewerb
was, weis ich nicht etc.
Diss was ir gewerb gewest: sie hatten den rath gebeten von
meines herm wegen, wie das der marggraffe neulich in die Stadt
wurde kommen ^ das der rath in alsdan mit seinem volcke herbergen
weiten. Daranff hatte der rath gesprochen, und etzliche weiten das an
diis volck bringen, so meinten etzliche, es were nicht noth, herberge
stunde im nicht zu vorsagen; man wüste wol, wie es in vor zeiten
geschehen were, daraus dem rathe und der stadt nicht viel nutze oder
froQunen konunen were; sondern ob man eine nacht wachen muste,
dammb keme es nicht zu etc. So hatte der rath inen das zugesaget
etc. Deo laus!
• „von" fehlt.
1 Von Heinrich Alman (Alemann) scheint nicht viel bekannt zu sein. In
der Schöppenchromk glauben wir ihm nur einmal im J. 1477 begegnet zu sein
(S. 416); über die Familie vgl. Jan icke, Schöppenchronik S. 221. Anm.
3 Em Mor. Lamb kommt als Schöppe in Magdeburg 1451 und 1464 vor;
Schöppenchronik 403, 409. üeber die Familie Rode vgl. v. Mülverstedt, Ge-
schichtsblätter Vn. 256 flf.
Q«0oliiohtsq. d. Pr. Sachaen XL 22
388 Marcos Spittendorff.
Do die stette uff dem rathanse weren, do hatte in der rath die ge-
brechen alle lassen lesen, und hatten darbey gesaget, Hedriefa und seine
geselschaft, dar were noch nichts vorgeben, und andere rede mehr.
Des waren die stedte gantz froh und freueten sich des sehre. Deolaus!
Zwischen 11 und 12 zogen sie gen Leiptzigk und die zwene doc-
tores von Erffurtt und die ehrlichen stedte. Grott der allmechtige helfe
der warheit und gerechtigkeit, das alle dingk uff ein gutt ende müssen
kommen etc.
Wisse, die woche Bonifacii (31. Mai — 6. Juni) galt das schock
holtz 6 neue d., auch 6 V2 nnd 7. Die sole wardt vorschlagen uff 9 d.
oder einen mittellgroschen , der giengen 24 uff 1 r. fl. , do waren die
vorschleger wenigk in den gassen.
Nun die woche nechst darnach, und was die woche vor Viti
(7. - 13. Juni), stund das holtz in demselbigen kauffe und noch herter, und
es kam auch wenigk; sondern uffh freytagkund sonnabendt(12. u. 13. Juni)
kamen die wagen mehr mit dem holtze, dennzuvom in der wochen, und was
aber gleichwol kein neher kauff, denn zuvome, und gleichwoU wardt
Bl.239^ die sole vor- |j schlagen uff 10 d. Darbey ist gantz zu mercken, man
wil die armen pfenner vorderben, sie sollen zu nichtes konunen und
auch gar eine kleine und geringe narunge an dem pfanwercke haben.
Daraus mercke ich, es findet sich noch immerdar nach den werten,
die Hans Seile der rathsmeister uff eine zeit gesaget ha % also lautende :
^sie wollen die pfenner in gleich machen, in feyle denn leib oder guth/^
Der liebe gott bebutte die armen frommen leute, das seine wort ye
nicht einen vortgangk haben, sondern, allmechtiger gott, wende die
meinunge seines bertzen!
Uffn donnerstagk vor Bonifacii (4. Juni) wardt der handel zu
Leiptzigk vorgenommen, und die fursten von Sachsen hatten 6 doctores
bey in sitzen. Mein herre von Magdeburg hatte den thumdechant von
Bambergk^, der war gar ein grosser Sprecher. Sie hatten den von
Halle auch gar hart angesatzt. Der stadtschreyber Michell Marschalck
hielte ihre wort, er kunte geschmückte wort machen, aber der grundt
was nicht dar; und betten die von Halle die beide doctores und die
ehrlichen stedte nicht bey in gehabt, das sie ihn betten helfen ratben,
und das sie durch die stedte wurden verbeten gegen die fursten, das
die zeit etwas erstrackt wardt, sie were ein urtel übergangen, das dieser
armen Stadt viel zu schwer were gewest. Und so kamen sie uff den
sonntagk (7. Juni) heim und hatten drey tage gededinget, und was
wenigk nutze. Die doctores sprachen auch, da were zu viel vorsehen
in den schrillten , die die von Halle an die fursten geschrieben hatten.
Die von Halle, die auss dem rathe dar waren, musten den fursten
beyde ein handtgelöbnuss thun, einen voUmachtbrieff inen in vier
Wochen zu schicken, das die gebrechen in freundtschaft oder in rechte
* haben.
Hertnid von Stein 1461—1478.
1478 Juni. 389
80 beygeleget solten werden. Die capittel- 1| herren hatten ihren voll- Bl. 204'
machtbrieff von stundt überantwortet. Da wardt gar ein harter recess
nber gemachet, es war den von Halle gar schwer anzunemen, sie kon-
tens mit gleiche nicht wol abeschlagen, sie hatten zu tieff gewaten
und konten nicht wol znmcke kommen.
Die forsten beyde kamen nff den obgeschrieben sontagk (7. Jnni)
nnd mein herr von Magdeburg gen Gybichenstein, and etzliche lagen
in der Stadt, denn die forsten zogen gen Eyssleben uff einen tagk uffn
montagk (8. Juni). Uff denselbigen sontagk gingk der rath und die
geschickten nffs rathauss und mochten berichtunge thun. Damach be-
schickten sie die doctores, und auch die stedte gingen auch uffs rat-
haus und mochten vaste rathen ui^d doch bewogen haben, konde man
die dingk in freundtschaft beylegen, das were nicht böse, also das
man darüber eine vorwarunge kriegen möchte von meinem herrn und
seinem capittel, das solches vorbass nicht noth bette, und das sie leute
dabey betten, die solches auch verstunden. Sie hatten auch gesagt,
wurden sie nicht zu eintracht greiffen underlangk, so wurde diese arme
Stadt und die burger in grosse fehrligkeit kommen.
Der rath schickten den abendt'noch uff die bürg Hedriche und
Schlegell zu meinem herren von Meyssen, dann die beyde waren dar
wol gehört. Die mochten anbringen und bitten, das dem rathe die
dingk ungefehrlich sein möchten, so sie das den tagk nicht möchten
an das volck bringen, das möchte so berugen. Nun uffh montagk
(8. Juni) frue, do der seger 4 schlüge, lutte man uffs rathaus; der
rath und die geschickten gingen uff und auch die doctores. Damach
zogen sie uff die bürg: Jacob Weyssack, Schlegell, Hedrich, Laub,
Schaffskopff, Claus Olman, || Matz Pegaw, und die mochten do noch B].240^
erbeten haben 14 tage, also sie hofften, unser gnediger herr wurde
sich ye halten also, das die dingk im hertesten nicht dörften vorge-
nommen werden, so das man einen ireundtlichen handel haben solte,
ob man sich in freundtschaft vortragen könte; mochte aber das in
freundtschaft nicht geschehen, das man denn in sechs wochen schrift
einlegen solte, und das dann im rechten gescheiden solte werden. Das
ist nun so verwilliget.
Do sie nun von der bürg kamen, fuhren sie vor Holtzwirts hauss i,
dar lagen die stedte und waren bey einander. Den hatten sie gesaget,
was sie uff der bürg erlanget hatten. Darauff hatten die stedte sie
ennanet, das sie wolden ansehen, was in vor ansetze itzundt geschehen,
das sie das gar in gutte betrachtunge und noch zu hertzen nemen
wolden und zu eintracht greyffen, auffdas die arme Stadt und bürgere
nicht so jemmerlich von ihren freyheiten kommen möchten, so die alten
grosse muhe und arbeit gehabt betten, das sie die Stadt zu solcher
ehre und wyrdigkeit gebracht betten, das sie daran gedechten, das sie
^ Jedenfalls ist der oben S. 99 und 161 erwähnte Blasius Holzwirth ge-
meint, welcher zu den reichsten Pfönneni gehörte.
22*
a40 Marcos Spittaidorffl
80 jemmerlich durch die Uneinigkeit nicht vorgeben oder vorsdien
wurde, und andere wort mehr etc.
Darauff hatten Weyssack und seine kumpen alle gesagt y es were
war, sie solden erfinden, sie wolden sich anders schicken in körtze.
Die doctores und auch die stedte sageten auch also zu in: ,,lieben
herren, ob ir unser wider bedorfen wurdet, so wisset, ir bedörft nach
uns nicht schicken, wir wollen nicht wider zu euch kommen, es sey
denn, das ir underlangk eins werdet. Dar wisset euch nach zu
richten".
Ufifn dinstagk post Viti (16. Juni) waren die von innungen und
: Gemeinheit bey einander in ihrer meister hause; die gingen alle nfis
B1.24P I rathauss, dann sie wurden vom rathe geheischt, man lass in den re-
cess uff dem rathause ^ und wurden berichtet uff dem- rathause. Das
werte wol bey drey stunden.
Die ptenner waren zu des bommeisters hause, da harreten sie
lange und meinten, msai wurde sie auch besenden. Es geschach nicht.
Wir schickten die drey bommeister uffs rathauss unde Uessen fragen»
ob sie uns pfenner* auch haben wolten. Do mochte ihre berichtunge
langk werden, ehe die bommeister diss anbrachten. Do die berich-
tunge aber nun geschehen was, do Hessen sie das volck aUe wegk
gehen, und da was ir hertze gantz inne zu mercken, sie wolden uns
bey dem volcke nicht haben, sie forchten sich, wir möchten das volck
anruffen etc.
Do brachten die bommeister unser gewerb an und kamen wieder
zu uns, wir selten uffs rathaus kommen. Wir bewogens faste hin und
her; doch gingen wir uffs rathauss. Wir wurden von stunden ge-
heischet, so wolte man uns den recess lesen und auch berichtunge
thun. Darauff antwortten wir pfenner also: „lieben herren, wir mei-
neten , ir wirdet uns auch heischen , das wir allesampt das betten
hören lesen". So aber die unsera sahen, das das volck alle vom rat-
hause gingk, do gingen sie auch faste weck. Darauff sagte der ratb,
es were wol gutt; das es so beschehen were etc. Sie meintens aber
nicht, darumb sagten sie unrecht; betten sie das haben wollen, es
were wol geschehen etc. Da sprachen sie, das wir uff nachmittagk
wider uffs rathaus kommen selten. So worden wir pfenner wider vor
bott, wenn der seger 2 schlüge zu des bommeisters hause zu sein etc.
Umb des segers 3 waren die pfenner zu des bommeisters hause
und gingen uffs rathauss. Da wardt ihnen von dem stadtschreyber
B1.241^ erzalt, wie sichs zu Leiptzigk || uff dem tage begeben hatte, und auch
der recess, vrie es voranlast was, wart uns gelesen. Und darauff sagte
er vorbass, wie das der rath einen guttlichen handelt mit wissen mit
unserm gnedigen herm voraemen wolte umb alle gebrechen also, das
die nicht von einander solten gesondert werden. Und darauff baten
sie, das wir pfenner darumb wolten sprechen und in unser antwort
*>ey den bommeistem wider sagen etc.
* pfonnem. *> „handol** fehlt In der Handachrlft.
1478 Juni. 341
Daranff antwortte ich Marcos Spittendorff von meinen wegen also,
es hies mich niemandt etc.: „herr rathsmeister und lieben herrn, diese
dingk weren im ersten, ehe mein herr von Magdeburg ins landt kam,
wol verwart, das wir dieser dinge nun so nicht bedorft betten. Nnn
gebe gott den alden das lohn, die solches bewart haben etc/' An
den reden möchte ich nicht viel danck vordienen von denen, die diese
dingk vorfhrt hatten etc.
Diese antwort gaben die pfenner den bommeistem etc.: „herr
bommeister, nach deme so der rath einen frenndtlichen handel mit
wissen nmb alle gebrechen, die ingesambt, mit nnserm gnedigen herm
verhandeln wollen, des vergönnen wir ihn, doch das sie endtliche
leote ond nemlich die doctores ond die stedte darzo nemen omb den
willen, so mein herre von Magdeborg faste merckliche leote bey im
hat, die erfahren sindt, daromb ist ans aoch noth, das der rath aoch
leote bey in haben, die was wissen ond erfahren haben etc.^'
Aach hatte mein herr von Magdeborg dorch den bischoff von
Meyssen lassen bitten die von Halle, das sie die doctores bey in be-
hüten zo dem handel etc., off das sie itzUchem teyle mochten einsagen.
Wir baten aoch, das die bornmeister den rath bitten wolden, das sie
den 3 bornmeistern vergönnen weiten, das sie zo kirchen onde Strassen
gehen möchten, so || wir vernommen betten, das die doctores ond aoch BI. 242'
die stedte gar sehre daromb gebeten haben, off das man anderswo
doch nicht sagen dörfte, das die von Halle oneins weren etc.
Hier hat der rath von innongen ond gemeinheit
den gattlichen handel angehaben; sondern offs recht
wollen sie gar ongerne.
Uff die mittwoche post Viti (17. Joni) nach mittage worden die
geschickten üSq rathaos gebeten, ond inen wardt gesaget, das mein
herr von Meyssen off morgen donnerstagk den gottlichen handel vor-
nemen wolde. Sie koren zo dem handel den rathsmeister Jacob
Weissack, den hatte der bischoff von Meyssen nicht ongerne. Ach,
lieber gott, ich forchte, man magk so sagen: wenn der wolff zo einem
hirten wirdt gekoren, so sindt die schaffe gar verloren K
Den rathsmeister Dionisios Boten, den wolte man dazo nicht haben,
sie wolden aoch ongerne, das iemandt von ihren dingen solte wissen,
80 machtens dieselbigen, die diss spiel angehoben han, wie sie selber
weiten. Ich vername, es gingk in, wie sie selber weiten: sie
hatten von gote keinen widerstandt, als ich mich verdoncken Hess, so
hatten sie des aoch nicht vom volcke, wiewol das es etzlichen leoten
sehre wider was ond that ihnen gar weh ond gingk ihnen aoch faste
1 Freidank^s Bescheidenheit herausg. von Sandvoss S. 103:
Sw& der wolf ze hirte wirt,
dk mite sint diu sch^ verirt.
Wenn die Schaf den Wolf zum Schutsdierm erwehlen,
So mllssen sie ihre Haut in acht nehmen. Wand er IV. 65.
B42 Marcus Spittendorff.
ZU hertzen, das man offenberlich sach unde marckte, das es nicht
recht zugingk. Noch gleichwol that niemandt darwider. Deo laus!
Ufih donnerstagk (18. Jnni) zogen sie uff die bürg: Jacob Weissack»
der rathsmeister, Hedrichs, Schaff kopff, Karle von Einhaosen, Ladicke
Pfanschmiedt, Schlegell^ die dieneten alle zu diesen dingen and bedach-
ten die ehre und freyheit der stadt, als gott wol weis. Deo laus!
Claus Olman, der bornmeister, und Hans Seher waren auch mit uff
der bürg, die waren pfenner. Sie waren nicht lange uff der barg und
Bl.242^ kamen wider, nnd die hatten || erlanget, das mein herr von Magdeburg
den handel zum Neuenwercke wolde lassen vomemen etc.
Uffn freytagk (19. Juni) umb des segers 12 gingk der rathsmeister
und der bommeister und alle die geschickten von Innungen und ge-
meinheit und auch von den pfennern, nämlich der viere: was Hans
Zölner, Hans Wale, Ldborius von Delitzsch, Steffen Voigt, darzu was
Matz Pegaw und Hans Seber gebeten vom rathe mit zu dem handel;
aber Matz Pegaw war uff den tagk nicht darbey, sondern die andern
waren alle dar etc.
Der freundtliche handel* mit wissen wardt vorgenommen durch den
bischoff von Meyssen, und die von meines herm wegen da waren, umb
die erste lehn, da wolde mein herre gelt umb haben und hatte ge-
heischet 6 r. fl. von einer pfanne im Deutzschen Borne, und von den
andern pfannen nach wirderunge, und was doch under andern Worten
und gesprechen uff 4 r. fl. kommen von einer pfan im Deutzschen
BornC; ^e wolde mein herr in freundtschaft nemen etc. Der rath hilt
ein gespreche mit den geschickten auss Innungen und gemeinheit, und
mochten gar willigk zu den dingen sein und mochten das alte her-
kommen und freyheit so nicht erhalden und vertedigen wollen, als die
alden vor hundert jähren haben gethan, des wir*» genunghafüge
brieffe, Urkunden und auch privilegia haben über die erste lehn. Wenn
der rath und die regierer dieser dinge hatten nicht viel pfannen oder
gutt, darumb dorften sie nicht gelt ausgeben und thaten das der armen
Stadt und den bürgern, die gutter hatten, zu mercklichem, unvorwindt.
lichem schaden und zu vordris. Gott vergeh es in etc.
Nun der rath hatte under andern reden meinem herren geboten
BL243* 9 orte r. goldes von einer pfan im Deutzschen || Borne, das ist so viel,
als man zu lehnware giebet etc.
Der bischoff von Meyssen meinte vieleichte, es were meinem herrn
nicht anzunemen, und mochte das den pfennern und etzlichen so zu ernste
sagen, uff das sie eine forchte darinne solden fassen; aber er wüste
wol, das die obersten, die der Stadt freyheit solten vertedigen, die
warens mit im eins, sie wolden vorgeben. Nun der rath hilte gespreche
mit den geschickten auss Innungen und gemeinheit und Hessen die
nfenner stehen und berichteten sie nicht, wes sie eins waren, und gin-
n vor den bischoff von Meissen, und die pfenner musten mitte gehen,
4ch der bommeister Claus Olman und Hans Seber. Und so be-
* „handel" fehlt In der Huidflchrlft. ^ m«n.
1478 Juni. 343
richtete Hedrich meinen herm von Meyssen, was sie daraa£f gesprochen
hatten, und sprach, sie weren des alle ein, und was nicht also, denn sie
hatten den pfennem nicht gesaget, wes sie gesprochen hatten, und
daromb gingen diese dinge gar seltzam unde wunderlich zu, das die
pfenner niemandt vordencken kan oder sprechen möge, sie haben was
vergeben. Die pfenner sind mit grosser gewalt und unrechte dahin
genöthiget, das sie ihre vollwort haben müssen darzu geben etc. Dann
der rath voninnungen und gemeinheit, die sindt aller dinge mit meinem
herren und dem bischo£fe von Meyssen ein gewest und weiten in keinen
dingen wider meinen herm von Magdeburg sein; sie weiten auch uff
kein recht gehen , sondern in ireundtschaft wolden sie sich mit ihm
vortragen. Und so krigte mein herr von Magdeburg, was er wolde etc.
Do der rath und die geschipkten vom Neuenwercke kamen wider
uffs rathaus, war der rathsmeister Jacob Weissack mit seiner gesel-
schaft zomigk uff die || pfenner, das sie in allen dingen nicht so leicht Bl. 24^'^
fertigk sein weiten, von sich zu sagen oder der Stadt altherkommen
und freyheit zu schwechen und zu voi^eben, und hatte gesprochen,
innungk und gemeinheit wem des mit dem rathe so ein, das sie sich
in ireundtschaft mit unserm herm von Magdeburg umb die erste lehn
selten vortragen, sie weiten darumb nicht rechten, sie betten gantze
macht vom volcke, was sie darinne vor das beste nemen wurden. Das
gölten die bornmeister an die pfenner bringen etc.
Uffn sonnabendt morgen nach Viti (20. Juni) umb 8 waren die
I^enner zu des bommeisters hause, und wurde berichtet von dem bom.
meister Claus Olman und von Hans Seher die meynnnge des raths etc.
Darauff gaben wir den bommeistem allen dreyen und auch den
4 geschickten und den zweyen gekomen dise antwort an den rath zu
brengen: „herr bornmeister und lieben herm, so unsere herm vom rathe
uff gestem meinem herren von Magdeburg zum Neuenwercke 9 ort goldes
nff eine pfann in Deutzschen Bornen uff die erste lehn zu geben ge-
betten hau, hatten wir gehoffet, solches solde nicht noth sein gewest, so
das wieder unser altherkommen und vormals auch nicht gewönlich ge-
west ist; und so wir vornehmen, das der rath die altherkommen der
Stadt wollen fallen lassen, und die von Innungen und gemeinheit sindt
des mit dem rathe eins, als der rath saget, so ist uns gar schwer, dar-
wider zu sein, unde besorgen uns, das ein solchs vor die Stadt nicht
sein will. So aber der rath, innunge und gemeinheit der Stadt alther-
kommen und freyheit mit rechte weiten vertedigen, so wir keinen
zweyffel betten, der rath und Stadt könte es mit aller billigkeit wol
thun, wolde wir zu helfen mit allen dem, das wir vormöchten; so man
des aber nicht thun will, und wolden sich ie in freundtschaft || vortragen, bi.244'^
so müssen wirs lassen geschehen.'' Deo laus!
Hans Seher, der sprach selber vor den pfennem zu des bommeisters
hause, Claus Olmans, wen der rath 2V2 r« A« von der pfanne im Deut-
zschen Bome geben wolde und die burger, so Webe es woU darbey.
Auch hatte der bischoff von Meyssen und Vincentius alleine mit Hans
844 Marcos Spittendorff.
Seber gerett, nnd Vincentias hatte gesaget za dem bischofife von
Meyssen: ,,gnediger herre, es wil den bornmeister Hanse Seber nicht
im wenigsten betreffen/^ Daranff hatte Hans Seber geantwortet: „hen
Vincentias, ja!^' nnd vorbass gesaget: ,,gnediger herr, so der ratfa
9 ort goldes gebotten han, doncket mich, es stnnde enren gnaden an-
znnemen, denn euer gnade hat das vormals nicht gehabt/' Daraofi
hatte der bischoff von Meyssen gesaget : „herr bornmeister, helft mitte
voringen/' Diese rede waren so geschehen nff den freytagk zom
Neaenwercke (19. Juni). Das berichtete Hans Seber nfin sonnabendt,
als die pfenner den bommeistem die antwort gaben nnd auch den ge-
schickten, das obgeschrieben stehet etc.
Hier mercke den beschliess aber die erste lehn, wie gar jemmerlieh
nnd bösslich diese Stadt nnd barger von ihren obersten, die sich des
regiments nnderzogen han, werden von ehre, freyheit nnd Privilegien
bracht ohne allen krigk and ernst, wider gott, ehre, gleich and recht etc.
UflFh sonnabendt nach Viti (20. Jani) gingen der rath, die meister,
bornmeister and alle geschickten, darza die zwene gekome vom rathe,
Matz Pegaw, Hans Seber, alle zum Neaenwercke nnd dedigten einen
grossen jammer, darza einen nnvorwindtlichen schaden dieser armen
Stadt, als hiemach folgen wirdt etc.
Do diese zum Neaenwercke kamen, do gingen diese nach dem
abescheide, als «afin freytagk (19. Jani) vorlassen was znm Neaen-
Bl.244^ wercke, vor den bischoff || von Meyssen: der rathsmeister Annjrss Bote,
Jacob Weissack, Hedrich, Hans Seber, Michell Marschalck, Stadt-
sehreyber, Schlegell; den hatte der bischoff von Meissen vorgesatzt nnde
geheischet vor die erste lehn 14 tansendt r. fl., diesolde man von denen,
die da gatter betten, nemen nach anzahl etc. Diss brachten die 6 an
die geschickten. Die von innnngen nnd gemeinheit stallten sich, ob
inen das gar wider were, und wolten aach nicht daran nnde sageten,
wie es nfba freytagk vorlassen was, das der bischoff von Meyssen 4 r. fi.
von einer pfanne in Deutzschen Borne gefodert hette; aber gott erkante
ihre hertzen. Diese 6 oder etzliche von ihnen giengen wider vor den
bischoff von Meyssen und brachten an, das die geschickten da nicht
in wolten gehen, sondern uff die 9 ort goldes von der pfanne zn geben,
des wolden sie meinem herm gerne zu willen sein. Aber ich forchte,
sie sagten diese rede den pfennern, die da g^^nwertigk waren, zu
einem scheine und meinten es doch anders mit dem hertzen. Die
pfenner sageten fast zu dem volcke von innungen nnde gemeinheit, sie
solden diese dingk gar in grosse betrachtunge nemen und der Stadt
altherkommen bedencken, so das sie darane nicht vorgeben ohne rechts
erkentnusse etc.
Die pfenner wolten auch, das die dingk nach sechsischem rechte
solden geschieden werden, aber die diss dingk triben, lissen das sech-
^sche recht nach und gingen in der fursten recht; damit wardt die
^e lehn und andere stucke faste verloren, das solde der stadtschreyber
verwaret haben. Hans Seber hatte es auch gesaget : ,4ieben herm,
1478 Juni. 34S
i(Ai hoSio, 80 diu atnoke zum rechten Bolte kommeD, es aolde uns allen
nicht abefalleo, auch hoffe ich, es solde der Stadt Dicht zn echaden
kommen" etc. Aber die diss spiel regirten, wolden uffs recht nicht, denn
sie flogen das recht, gleiofa als der teuffel das heylige crentze itenget >.
n Etzliche von diesen gingen wider vor den bischoff von Meyssen BL245'
unde mochten berichten nnde anbringen, v/ba die meynnnge oder ant-
wort der geschickten was. Der bischoff von Heyssen wnste vieleicfate,
das diese faste nicht wider ihn sein wolden nnd weiten anch nicht uffa
recht, nnd daramb bilter deeter herter, ancb-möcbte er dasmitetzlicfaen
obersten beschlossen haben, wie das sein solte nicht mehr, dann das
sie den lenten eine prille vor die aogen machten etc. Nun diese sageten
den geschickten wider die mcynunge des bischoffs von Meyssen. Die
pfenner hüten das voick mit worten an, als die geschickten, es half
nicht etc. Do hatte Lyborins von Delitzsch, der pfenner, gessget zn
dem volcke: „o lieben Creande, von weme haben wir diss grosse leyden,
oder wer thnt uns dasV" Do hatte der rathsmeister Jacob Weissack
gesaget: „ich thue es nicht etc.!" Und Lyborins von Delitzsch aot-
wortte ime wider nnd sprach: „herr rathsmeister, ich thue es anch*
nicht etc.!" Do käme Vincentine Newmeister nnd bisch alleine Hedrich
und den stadtschreyber. Die beyde gingen znm biscboffe von Meyssen
nnde bandens und machten» also, das man vor die erste lehn solte
geben ye von einer pfanne im Deutzscben Borne Ö r. fl, Undt so hatten
sie geschlagen die pfiiune vor hundert und 12 Vx r. fl., und das was
von 2ö II. einer eto.
Nun von kotben, acker, wiesewactis, gerthen, dar solde man von
3Ü fl. einen geben. Liborius von Delitzsch hatte foste darinne gesaget,
da Heddrich nnd der stadtschreyber diss so gemaebet hatten. Da
hatte Heddrich so gesaget , weide er das lehngelt nicht geben , das er
das gntt alle verlßhre. Solche dingk zn thnne and die rede zn sagen,
fugete^'ll sich nSrichtigen obersten wol anders; sondern gott weis es Bl. 245^
im besten, wie diese dingk zugehen oder gehandelt werden etc.
Hier mercke von der lehnware.
Der bischoff von Heyssen hatte aach geaaget von der lehnware,
das der rath die mit inzUge und eich darumbe mit vortrugen, so
wolte er an der ersten lehn teilen nnd die neher lassen kommen. Dar-
auff hatte Hedrieh gesaget: „gnediger herr, wo bleyben denn die elf
taoeent fl.?" Daraaff hatte der bischoff von Meyssen * '
saget: „ich meine, der rath hat wol so viel darvon w:
Diese wort hatte Hans Seher zn bertzen genommen nn(
Heddriche; „herr rathsmeister, ich lasse mich beduncke
rathen aolde , so zQge ich die lehnware mit ein und hOrt
I Dem Teufel wehrt man mit dorn Kroiiz, den Lcntcn mit
Tenfbl kann man vertreiben durcli dan Kreuz (durch Wcihr&uch), <
einen Knüttel, aixir wodurch böse Meoitchon? Wander IV. IMl, 1
946 Marcos Spittendorff.
herr uns das weide vorBetzen, das wir dann merckten, was dem rathe
darinne zu thnn stunde etc.
Heddrich antworte wider und sprach, er wdde nicht wider zunicke
tedingen etc. Hans Seher sprach: „hen rathsmeister, des dörfet ir
nicht, sondern das irs uffrucket, so mein herr von Meyssen das selber
anbrengef Da hatte der rathsmeister Jacob Weissack ernstlich her-
gefahren mit seinen reden and gesaget wider Hans Seher: „Innungen
und gemeinheit haben uns befohlen, alleine zu handeln umb die erste
lehn, wir wollen auch nichts darzu zihen/' Darauff antwortte Hans
Seher und sprach: ,4ierr rathsmeister, so ich vomeme, so ist mein ratb
wenigk nutze, wenn man das nicht anders haben will etc.^ Hans
Seher hatte das auch oflfte gesaget umb die erste lehn, wenn es in be>
treffe, er wolde meinem herm das so leichtlich nicht einreumen, sondern
er wolte es uff recht setzen. Hatte Weissack gesaget, ob er den
burgern gutt sein wolde vor den schaden etc. Darauff antwortte
Bl. 246'' Hans Seher so: „mein gutt, das || ich habe, wolde ich daran wagen
und habe auch keinen zweyffel; mein herr von Magdeburg wurde mich
darbey lassen, und das recht wurde uns nicht abefallen etc." Aber
Weyssack sprach, innungen und gemeinheit wolden nicht, das sie mit
meinem herm rechten selten, sondern sie selten sich in freundtschafl
mit ihme vortragen. Die rede was nicht, als Weyssack sprach, er
redete nicht schlecht. Die meinunge alles volckes was, das der rath
nichts vergeben solte ohne rechtlich erkentnusse. Das volck wolde
auch, das die recht zu Magdeburg solden vor den schöppen gesprochen
werden, und das ward von den obersten versehen, dadurch hatten wir
nicht viel gewinst. Der rath sagtes dem volcke auch zu, sie wolden
deme auch anders nicht thun. Und darumb lies sich der rath belemen
zu Erffurdt bey den doctoribus über unser Urkunden, brieffe und privi>
legia, die wir hatten über die erste lehn, und der rechtspruch fiel dem
rathe und der Stadt zu.
Nachdann wolden die obersten, die diss spiel trieben, nicht offs
recht gehen und vorgaben die freybeit umb die erste lehn mit willen,
ohne alle ernste wort, schlechts weck wieder des volckes willen; son-
dern es möchte* der geschickten wille von innungen und gemeinheit
sein, die sprachen, sie hettens von dem volcke, es was aber nicht also.
Die geschickten auss innungen und gemeinheit, die hatten diss spiel
sehre mit getrieben, darumb legten die dem volcke abe und den ober-
sten zu unde thaten das darumb , das sie meinen herren von Magde-
burg an der handt zum freunde behalten^ weiten, und das sie so
durch die vomemen bey dem regimente möchten bleiben, und darumb
vorgaben sie die freybeit der Stadt, und das gemeine volck sagete
Bl.246^ nichts darzu und Hessen || das so hingehen. Das machte, es was gewön-
lich, grob volck und hatten wenigk von guttem, darumb frageten sie
venigk nach der Stadt freybeit; ichvermutte mich, sie werdens uff lenger
it bas zu Jiertzen nemen, so haben sie zu lange gebeyt und geschwigen.
* möchten. ^ bhalten.
1478 JuU. 347
Auch waren noch wol etzliche fromme leute in der gemeinheit
and auch in den innungen, den diese dingk von gantzen bertzen leidt
waren, sie betmbeten sich anch gantz sebre daromb. Sie konden
diss aber nicht wenden, wenn dieselbigen etwas redeten in der Stadt
mnb* der burger bestes, so waren die beyleger dieser regierer zu der
Stadt und barger ungemache von stundt da und brachten die frommen
vor, die wolte man denne aus der Stadt weysen oder in die temnitze
setzen oder ander ungemach anlegen, und so forchten sich die leute
und Hessen die gewalt gottes überall gehen. Deo laus!
Uffh sonntagk vor Johannis (21. Juni) zoch mein herr von Magde-
burg gen Kalbe etc.
Uflfh sonnabendt Udalrici (4. Juli) was Cosmus Quetz, Heyne
Brackstede, Claus von Jhene uff dem rathause vor dem rathe, und
Jacob Weyssack was da kegenwertigk. Do baten diese den rath umb
vorder tagk. Mochten die ratherren und meister gesprochen han und
den dreyen vorgehalden han, ob sie wolten abetragk mit dem rathe
machen. Darai:^ antwortten diese: „lieben herren, gebet uns zu vor-
stehen, worumb wir abetragk mit euch machen sollen.'^ Darau£f hatte
der rathsmeister Weissack gesaget, das sie den gehorsam selten halten
und in ihre heuser gehen, und das sie dann uffs rathauss schickten,
80 wurden sie dann ihre meynunge woll vememen. Und so
bilden sie uff den || sontagk(5. Juli) den gehorsam in ihren heusem etc. BL247^
Desgleichen geschach Peter Neuman auch gleich in der weyse als
den dreyen etc.
Uffn dinstagk post Kiliani (14. Juli) wardt Lorentz Prelwitz
und Assmus Widerhacken tagk gegeben , das .sie aussgehen moch-
ten etc.
Umb Schlegels sache.
Die zeit Kiliani (8. Juli) kurtz zuvome wardt ein offenbar ge-
mchte in der Stadt, das Schlegell, der im heimlichen rathe was
and ein meinheitmeister in S. Ulrichspfarr und war zuvor heuptman
zu Halle gewest, der hatte zuvome vieleichte vor einem vierteljhare
eine magt bey im ^habt, und der Vormunde was er gewest unde be-
schlieff die , und das was nun verborgen. Die magt wardt vorgeben
dem talvoigte, genant Bastian. Nun nicht lange darnach, do die magt
Wirtschaft hatte, vernam der voigt, das sie schwanger was, und fragte,
wie das zugienge. Sie hatte im gesaget, das sie Schlegell dazu ge-
bracht bette. Der probst zum Neuenwercke erfahr das und hiesche
den Voigt und, als ich glaube, auch die fraue und fragete, wie es umb
die Sachen were. Der Voigt oder seine fraue hatten gesaget, wie es
zagegangen were, dabey hatte der probst notarien gehabt. Schlegell
and seine geselschaft erfuhren das und mochten darüber zu rathe
geben, wie sie deme möchten vorkommen. Schlegell lies den voigt
affs rathaus verboten, denn er wüste wol, das er hülfe uff dem rathauar
hatte. Der tal voigt merckte, keme er uffs rathaus, so muste c
• vndt.
348 Marcos Spittendorff.
Tieleichte daroben bleiben, und gingk nff den neuen marckti andgiengk
darnach mit seiner franen za Tacheritz^. Der probst lies Sehlegell
Bl.247^ heischen, das er nffn || sonabendt vor Margaretha (11. Juli) zum Neuen-
wercke vor gerichte solte sein. Der rath schickte den stadtschrejber
und Ludicke Pfanschmiedt vor den probst umb Schlegell; was ihre
anbringen war, das weis ich nicht. Sondern der probst solde gesaget
han, er weide thun, das im von ampts und von gottes wegen gebarte
zu thun, und hatte Schlegel frist gegeben, glaube ich, acht oder vier-
zehen tage, das er sich indes mit dem probste vorfogete, wie recht
were. Diss mochte denen und ihren mitgesellen nicht wol behagen.
Nun uff den abent nimpt derselbige Schlegell 7 diener zu sich and
reyt zu Tacheritz und kompt den voigt da an, und der voigt weichet
uff einen hoff vor im, und da were er sicher vor dem gewesen, were
Schlegell auch selb dreyssigste gewesen. Schlegell margkte, er mochte
so bey den talvoigt nicht kommen, und liess etzliche diener, Clans
Khasswitz und andere, zu ime, und die solten in sichern leybes und
guttes fryligen, das er zu Schlegell ginge und mit im redete. Der
voigt glaubete und gehet zu ihm , und Schlegell schlug in mit einem
hammer an den köpf und mochte in sehre wunden, und so greiff
Schlegell den voigt und befohl den* seinen vettern darselbst im dorfe.
Solchs verdros die andern diner, und mochten darzu sagen, oder
sie musten sich vor Schlegell und seinem anhange vor gewalt forchten.
Deo laus etc.
Uffn dinstagk vor vigilia Divisionis Apostolorum (14. Juli) vor
mittage hatte Sdilegell dem rathe müssen geloben, was schaden dem
rathe oder der Stadt davon ^tstunde, das er den schaden legen solde,
und muste dem voigt des gefengknuss loss sagen, und der rath solte
dem voigt und seinem weybe ein sicher geleyte zu und abe geben,
Bl.248^ II das sie uffn donnerstagk (16. Juli) vor den rath solten kommen, und
so wolde der rath die Sache verhören. Der rath hatte die diener auch
gefraget, wie die geschichte zugegangen were^, da hatten die diener
gesagt, als ich uff die zeit vomame; Schlegell hatte inen befohlen, sie
solden den voigt vom hause todt oder lebendigk bringen oder solten
in todt schissen. Das so zu thune waren die diener nicht geneiget zn
thnn, und so hatte inen Schlegell gesaget, das sie ihn herabe fiyiigen
solten; das hatten sie so gethan.
• deme. *» weren.
1 Der damaUge Flecken Neu markt jenseit des ülrichsthores, welcher erst
1581 Stadtrecht erhielt.
^ Das Dorf Dachritz liegt am Petersberge bei Halle wid war damals im
Besitz der Familie v. Schlegel, Dr. n. 890. Stephan Schlegel war 1477 mit den
Dörfern Dacheritz mid Merckewitz von dem £rzbischof Ernst belehnt worden, Dr.
n. (Gen. Tab. S. 144). Zu dieser Familie hat auch der in Rede stehende Drewes
"<*hlegel gehört, dessen Haus nach einer Nachricht aus den ersten Jahren
16. Jahrh. in der kleinen ülrichsstrasse lag. Nach dem Bürgorbuche war
3gel in den Jahren 1475, 1478, 1481, 1485, 1488, 1491 und 1494 Meister im Rath.
endorff kommt weiter unten Bl. 320*^ noch einmal auf diese Sache zu iqnechen.
Aber Schlegell leugnete des alles, und die diener wardeD ancli
zomigk nnd sageteo ime unter äugen vor dem rathe, es were war.
Soodern ein diener, Clane Kaschwitz, der legte Schlegell zu und hette
im gerne geholfen, und das marckten die andern diener, neniltch Hein-
rich von Tore, Galle Hartungk, Kleine Heinrieh und Hensell Drom-
meter und sonst noch ihrer zwene, das der eine nicht recht wolde. Do
mochten diese sechse anders nicht sagen wellen, denn als die dinge
geschehen waren, und so muste Claus Kaschwitz auch sagen, wie die
andern sechse, und als das beschehen was. Dies aageten do alle, das
sie Schlegel geheissen hette, als oben geschrieben stehet etc.
Uff den vor^scbrieben dinstagk (14. Juli) hatte Uchlegell lassen
vorbntten vor den rath Hanse Nortthausen ', Tite Königstall, Mattes
Olman etc. Schlegell hatte diese dreye zuvome verklaget vor dem
rathe, das dieser itzlicher des talvoigts fraaen 1 r. fl. sotde gelobet
bau zu geben, das sie off Schlegell bekennen solde, nnd was nicht so
etc. Aber die dreye obgeschrieben wurden uif den dinstagk von
Schlegell nicht beschuldiget etc.
II Uffo donnerstagk post Divisionis Apostoloram (16. Juli) kam der I
talvoigt mit seiner haussfrauen vor mittage uffs ratbauss, dann sie
waren vom rathe geleitet. Da hatte die fraue gesaget in gegenwertig-
keit des sitzenden raths und auch Schlegels, die frueht, die sie trüge,
die were Schlegels, darauff wolte sie sterben. Schlegell mochte wol
geleugnet han nnd doch zitterlich. Der rath fragte die &aue nicht
viel mehr, sondern ir man, der voigt, mochte faste geredt haben, nnd
so mochte der voigt dem rathe zusagen, das er die sacbe vor diesen
gericbten geistlich oder weltlich fördern wolte. Und so muste Schle-
gell von stundt uff den tfaorm gehen, wiewoi das gar schwerlich d^in
gebracht wardt, wenn der rathsmeister Weissack mit seinem anhange
waren gar sehre nff Schlegels seile und sprachen, noch andere lente
fhgeten Schlegell, dem ehrlichen manne, das zu, das sie ihn gerne
wolten ehrloBS machen, nnd faste andere rede etc.
Die geschickten waren nff den tagk auch droben, aber nicht bey
der Bachen, sondern sie wurden gefraget, wie sie sich in den ge-
brechen gegen meinen berm von Magdeburg mit rechts helemuge hal-
ten aolten, sie wolden gen Erffnrt schicken bey die doctores und andere
rede mehr ete. Ach lieber gott, der vorgebe! Der rathsmeister Annyss
Botte meinete das gar wol, er sehe das gerne gutt mit denen, die
der Stadt gerechtigkeit gerne bebalten wolten; aber das ander teyl,
die mehr gewalt and macht haben , denn Annyss Botte, und die Stadt
gedencken zu vorderben und die freybeit wollen vergebet
1 Diese Familie war schon im 13. Jahrhandert in Halle sei
scheint aber in der zweiten Eslfto des 15. J&hrbunderla keine gr
In der Stadt mehr beseseen zn haben. In einem städtiscben Amte
dieser Zeit nnr Curt v. Nordhausen, welcher 1466 als Mitglii
Batbs auftritt Uober den oben genannten und das Goachlecbt
Dr. n. (,Qen. Tab. 102. 103J.
850 Marcus Spittendc»^.
leichte bereit geschebn ist all heimlich , als ich besorge leyder , gol
sei geklaget, die stellen sich vor den lenten, ob sie gerne fleis wolde
bey der Stadt thnn, und meinen es doch mit dem hertzen nicht; den
sie wissen bereit wohl, was sie von sich gesaget haben, und da wisse
dann wenigk lente darvon.
BL249* II Nnn sie wolden den stadtschreyber und Ludicke Pfanschmi(]
gen Erffortt schicken, die selten vor diese arme Stadt rathen. Ac
herre gott, der zweyer rath, ich forchte leyder, in den beyden ist kei
gnttes. Annyss Bote und andere auss dem rathe weiten, das Han
Seher gen Erffortt mit den beyden solde; aber Weissack mit seinei
anhange wolden des mit nichte zugeben. Darauff steht gantz z
mercken, das sie niemandes bey den dingen haben wollen, sonder
wie sie die dingk haben angehoben, und was sie von sich gesagc
haben, das wollen sie bey macht halten, die Stadt gedeye darüber ode
verderbe, und die burger dazu ; do fragen die regiercr dieses regimenl
nicht nach, sie haben sichs erwegen. Gott erbarme sichs, sonst habe ic
keinen trost von niemandes, der diese dingk möchte endem. Deo laus eU
Uffn sonnabendt post Divisionis Apostolorum (18. Juli) was de
stadtschreyber meister Michell Marschalck und Ludicke Pfannschmied
der sass im heimlichen rathe, die waren geschicket in einem werbe z
dem probste zum Neuenwercke von des raths wegen ^ Und so si
das angebracht hatten, das in vom rathe was befohlen, do hatten si
darnach auch gebeten kegen den probst vor Schlegell von des rath
wegen, das der probst den eydt 4 wochen wolde lassen berugen mi
Schlegell umb bitte willen des raths. Der probst sach an die bitte, s
die von des raths wegen geworben wardt, und sprach, er wolte dei
rathe zu willen die sache lassen berugen 8 tage, allso das es aae
allenthalben guttlich stehen solde. Da sageten die beyde ja zu, an
den beyden was vom rathe keins nicht befohlen, das sie vor Schieß
bitten selten.
Und von stunden uff den abendt reyt Schlegell und Slett an
griffen den voigt Hiermercke, ob die bitte, die die beide Ten wegc
Bl.249^ des raths so gethan haben und ihn |j nicht befohlen ist, ob inen
auch ehrlich sey, nun ob dem probste und dem rathe auch darinnc
dulden stehe, denn es ist nicht ein deines, das da geschehen ist.
Seite geschrieben stehen vor Divisionis Apostolorum, so ist das
sehen ^ etc.
Uffii sonnabendt Amolfi (18. Juli) giengen diese hiemach gesch
bene vor den rath: Hans Hedrichs, Hans Seile, Karle von Einha
Jacob Schaffskopff, rathsmeister, Jacob Klott, Brosius Krafftt, P
Fleischhawer , und baten vor Schlegell, das er möchte vom the
kommen, aber der rath kunte sichs nicht vortragen.
Aber wisse, diese capithanien mit ihrem anhange hilten hiernjl
gar grossen unde mercklichen rath und an manchen enden; sie lifl
* „wegen" fehlt In der Handschrift. ^ diese Betnerknug bt unklar, da die letst« &zilitj
einer passenden Reihenfolge steht.
1478 JuH. Ö51
nnd trieben in der stadt von eime zum andern, nff das sie ihre ange.
liabene dingk bey inen nnter sich behalten wollen , nff das niemandt
ihre dingk, wie sie die getrieben han, erfahren solte. Wenn ihre
forehte was das, wurde Sehlegell vomiehtiget, so wurde er viel dinges
offenbaren, wie die zwytracht und alles, das sich darunder begeben
nnd gemachet hat, denn er wüste wol, wie sichs verlauffen hatte, dar-
umb läge inen grosse macht an ihm etc. Deo laus!
Saltz gemessen.
Ufifn montagk post Amolfi (20. Juli) anno 78 wardt das saltz ge-
messen im tale an viel enden und besehen und wardt anders nicht
den recht geüinden. Der bommeister vom Deutzschen Borne, Claus
Olmann, Heinrich Greffe, Marcus Spittendorff, der bomschreyber, der
talvoigt Jorge, der zimmeiman Struyne, Claus Wilke, Jorge Rost, die
waren darbey etc.; zuvome hattes der bommeister von der Metritz
Wenzell Koch auch gemessen etc.
II Ufih dinstagk yigilia Mariae Magdalenae (21. Juli) waren die fii.250^
geschickten uff dem rathause. Da geschach die berichtunge vom stadt-
schreyber nnd Ludicke Pfanschmiede, was sie zu Erffurtt bey den
doctoribns erlanget hatten etc.
Sehlegell.
Doselbest hatten vier rathsmeister, Hans Hedrichs, Hans Seile, Jacob
Scbaffskopff, Karle von Eynhausen, aber vor Sehlegell gebeten, aber
da wardt nicht auss. Welch wunder ist, das die so grosse bitte vor
den thun, nnd man weiss das offenbar, so weit als die gantze Stadt
isty wie es umb ihn gewandt ist etc. Deo laus!
Umb das schos.
Uff die mittwoche Mariae Magdalenae (22. Juli) waren die burger
in der stadt zusammen von befehlunge des raths, ein iglicher zu seines
meisters hause, und sprachen umb den schos. Aber Unser Lieben
Frauen, S. Moritz und S. (Jertrauten pfarre und die pfenner gaben
ihren meistern diss wort, das der rath inen allen vergunnen wolte, das
sie znsamne nfe rathaus möchten kommen, da wolden sie eintrechtigk
sprechen und dem rathe eine antwort wider geben. Den meistern auss
der gemeinheit, den war befohlen, sie selten vor Schlegel bitten kegen
die ihren, das er vom torme loss werden möchte. Darauff hatten
etzliche, nemlich Unser Lieben Frauen pfarr, geantwortet und ihren
meistern befohlen, sie selten an den rath bringen, das sie Schlegeln
bass verwareten, uff das er nicht entrinne oder ^tkcme. Der eine
meister aus Unser Lieben Frauen pfarr, Schiltbach genant, hatte sich
auch beklaget, wie das er fast überfahren wurde uff dem rathause, das
were im schwer zu leiden, sondern er wolde lieber vom rathause
bleiben. Auch hatte er gesagt, dasSixtusKnyle, sein kumpen, im keine
hälfe, trost noch beystandt thete, nnd darüber wurde er alleine so
faste beruffen etc.
II Darumb hatte das volck denselbigen Sixtus Knylen gar mit Bl
ernsten werten angeredet und üne auch befohlen nnd gefraget, ob er
352 Marcus Spittendorff.
nicht von ihren wegen da aesse; was ehrlich, billig and recht wer
das er das solte helfen vertedigen und seinem kumpen nnd dem ratb
meister Annyss Botten darzu hnlfe and beystandt thon solte. Dan
wolten sie sie mit der hnlfe gottes wol vertedigen, als das fromme
leuten gebaret. Wurde der meister Knyle das aber so nicht thn
solte er wissen, es solde im nicht za gate kommen.
Wisse, die Innungen warn nicht zasammen, sondern die weren d
wol zafrieden gewest, das man den schoss von standen abergeb(
hette, and das man Schlegel loss gegeben hette. Denn die aass de
innangen, die obersten, haben alle das angemach dieser Stadt zagefage
wiewol das ihrer etzliche auch anter ihnen sindt, den das sehre lei^
and wieder ist, aber die obersten sindt der untreae and schalckheit i
sehre durchfahren, das sie bey alle ihren vornemen wol bleiben, bi
so lange das es gott der allmechtige nicht mehr Verheugen will.
Wisse, die auss S. Ulrichs pfarre hatten so gesaget, wenn sie ihre
meister Schlegell bey ihn betten, so wolden sie gerne sprechen. Wiss
die obersten in der pfarre warn Schlegels junger, denn die oberste
haben sich in allen dingen dieser zwytracht also^ gehalten, wen d*
hoypter^ sindt auch etzliche da, die diss anglucke trieben. Deo laut
Ufih donnerstagk post Mariae Magdalenae (23. Juli) kamen d
doctores von Erfurdt wider gen Halle; die treyber dieses ungemacb<
lissen die doctores wider holen, nicht anders den uff beschönung
Dann do man die doctores hier hatte, und selten umb die erste lel
Bl. 251 * tedingen, darüber wir genughaftige Urkunde und vor- H siegelte brief
und auch privilegia hatten, das wir mit gott und allem gleiche w
betten können erhalten, da wolden die regierer dieses Unglücks ni
mandts bey haben noch die doctores oder andere leute. Sonde
Weyssack, Hedrich und der stadtschreyber Marschalck, die namen d
alleine uff sich, gott gebe inen das lohn nach ihrem vordinste, da]
ich meine, sie haben zu vorhin zu viel von sich gesagt und der sta
freyheit vorgeben, das sie niemandts darbey haben wollen leydc
uff das ire untreu ye nicht nichtig wurde.
Hier wardt der handel wieder vorgenommen zum Neuenwercke doi^
den bischoff von Meyssen der Stadt freyheit belangende und alt herkom
etc. USh freytagk S. Jacobs abendt des apostels (24. Juli) umb
morgen umb 7 gingen der rath, die zwene doctores and die geschi
zum Neuenwercke. Die beyde doctores von Erfurtt waren gar
lieber menner zwene, und do sie nun widerkamen uffh donn
post Mariae Magdalenae (23. Juli) und vemamen, das die erste 1
vergeben was, waren sie ersdirocken und hatten wider etzliche
freunde gesaget: „wir haben euem herren gesaget, eh wir weckzo.
sie solden sich nicht gross besorgen umb die erste lehn, denn ob
zum rechten keme, so betten sie die hoffnunge, sie solten wol d
bleiben, sondern das sie underlangk zufrieden worden, so behiltea
wol ihre freyheit, die die Stadt haben solle.'' Die obersten hatteo
* die Handiclirlft hat hier noch „h*n^^ ^ hoybtaper.
1478 Juli. Ö6Ä
gesaget. Wie das beschach, ist gotte wol bekant. Die doctores hatten
auch vorbass gesaget, ob sie ye handeln worden nmb die erste lehn, das
sie die stedte darzn zogen; weiden sie sie anch darbey haben, sie
wolten gerne darzn kommen. Aber mit nichte solten sie die stncke
von einander sondern noch teylen lassen, sondern die solten bey ein.
ander bleiben, und die so handeln, das were ihr rath. Aber wie diese
fbhrer des irthnmbs dem rathe der doctores und ander mehr frommer
lente haben || gefolget, das findestu zuvome geschrieben, wie sie das Bl.25l^
mit der ersten lehn haben gemacht. Gott sey gelobet etc!
Die treue handt hatte der bischoff von Meyssen vorgenommen
unde gesaget, das unser herre von Magdeburg die gutter, so ime so
yersatzt sindt, haben wolde, dann sie weren sein, auch hette er die
bereite. Darzu solte man ime die ausleufile der versatzten pfannen,
dieweile die versatzt gewesen sindt, auch reichen, darzu wolde er das
Yorbusset han von denen, die pfannen zu getreuer handt uff ihn stehende
betten, und wolde darumb keinen handel anders haben etc. Diss be-
Schach vor mittage.
Uff nachmittagk gingen sie wieder zum Neuenwercke. Do kam
es uff die helfte der gutter, die uff die treue handt stunden, die wolte
mein herre haben etc. Und so wardt vorgenommen, das ufih sonabendt
S. Jacobs tagk (25. Juli) solte der rath etzliche ufiT die bürg schicken,
dar wolten sie aus den gebrechen vorbass handel haben. Und so
wardt darzu gekoren Dionisius Bote, Claus Olman, Hedrich, Hans
Seher, der stadtschreyber Michell Marschalck etc. Die doctores waren
beyde aber^ gar irre, das sie die erste lehn weggegeben hatten und
hatten die stucke sondern lassen, und das sie nicht leute zu ihn ge-
nommen hatten von den stedten; dann sie hatten gesprochen, das sie
das uff sich nemen solden, das das volck sprechen solte, sie weren
darbey gewest, und betten das gerathen, das were inen schwer. „Son-
dern,'' hatten die doctores gesaget zu etzlichen des raths, „ir wisset
wol, was wir euch gerathen haben in dem abescheide etc.'', als dar
oben geschrieben stehet. Deo laus!
Der bischoff von Heyssen hatte auch vor Schlegeln gebeten, das
man den wolte loss geben. Der rathsmeister Weissack mit seinem an-
hange brachten das zum Neuenwercke gleich an den rathsmeister und
geschickten, das man Schlegell solde los geben. Da wardt ein gros
gemurmel unter ihn also, etzliche wolten des nicht zugeben. || So bleib Bl.252*
er uff dem torme sitzen etc.
Uffn Gybichenstein.
Uffn sonabendt in die Jacobi (25. Juli) zogen die doctores beyde
mit den funfen obgeschrieben uff die bürg, unde dar möchten sie die
gebrechen Überwegen han, und der bischoff von Meyssen mit den thum-
berren mochten d^n von Halle dieselbigen gebrechen gar sehre scharf
und hart angezogen und angesatzt haben und hatten das talschos und
anch das abeschatzte gelt, das von den pfennem genommen was, haben
• euch. ^ hier findet tlch nach nAber" offenlNir irrthiiiDlIeb ,«dle doetorM waren".
Getehtehtiq. d. Pr. Sachsen. XI. 23
354 Marcos Spittendortf.
wollen, aber* sie hildens noch heimlich etc. Sie hatten vor Schlegell
auch noch gebeten etc.
Uffii sonntagk (26. Joli) zogen diese obgeschriebene wider uff die bürg.
Hier waren alle bnrger uff dem rathause zusammen.
Ufiii dinstagk Panthaleonis (28. Juli) frue umb 7 kamen alle
burger, Innungen, gemeinheit und pfenner ufs rathaus; wiewol das
mit grossen unkreften geschach, das man die pfenner darzu wolte
kommen lassen. Doch gab unser lieber herre gott seine gnade, das
es so beschach, und alle verbott wurden, ein itzlicher zu seines meisters
hause, unde gingen ufb rathauss mit unsem bommeistem und meistern.
Da wurde abe*» gelesen vor allem volcke, wie mein herr von Mag-
deburg mit dem capittel durch den bischoff von Meyssen ansetze that,
und was er haben wolte, mancherley stucke, die hie nicht verzeichent
sind. In deme kompt Simon Leskaw auss Sanct Oerdrautten p&rre
und spricht: „Schlegell ist vom thorme weck auss der Stadt !^' Do
wardt das volck irre und sprachen, Jacob Weissack bette ihn gewame^
unde weiten mit ihme in die themnitze und rieffen, in anzugreiffen;
und das wardt mit ihn gestillet.
Damach wolte das volck, man solte die thore zuschlissen und die
Schlüssel uffs^ rathauss brengen; wiewoll sie || schwer darzu waren,
Bl. 252^ etzliche des raths, es muste aber so geschehen. Damach solde das
volck sprechen umb die stucke, so wardt aus itzlicher pfarre 4 und
aus den pfennera 4 gekoren. Die tratten zusammen und sprachen und
wurden ein, an das volck zu bringen, das Jacob Klott und Martinus
auss der Ulrichspfarr fast Ursachen weren, das Schlegell gekoren
were zu einem meister, ime auch vieleichte Warnungen gethan haben,
und darumb wolden sie kein gespreche halden, man solte die gefan-
gen* setzen. Sondern unter den gekomen waren etzliche auss S.Ger-
drautten und Sanct Ulrichs pfar, die waren schwer hierinne unde
fürchten, es möchte uff etzliche mehr kommen, so das es weiter möchte
einreissen. Da wardt ihnen uffgesagt, man meinte die zwene alleine,
so gaben sie volwort So wardt das dem volcke vorgegeben, die
rieffen alle ja. Dis wardt an die innungen gebracht% die waren
schwer, die obersten unter ihnen waren E^otz und Schlegels gesellen;
aber die andern under den kremem wurdens mit den pfennem und
der gemeine ein, und so musten die obersten under ihnen auch etc.
Damach wardt diss an den rath auch und an die meister ge-
bracht, da war gar ungar leder ye, es was so zehe, das wirs mit
grosser macht kaume gar machen konten^. Der rath that so mannich-
faltigk vielmahl bitte vor den Klott und trösten das volck mit ihren
langen gesprechen und meinten, das volck zu vormuden', aber
^ott stunde dem volcke bey, der rath muste die beyde setzen. Der
h bette geme gesehen , das Elott in sein haus oder uff den therm
* oder. ^ wurden aber. <^ vff. ^ gefangenen. * »«gebracht^* fehlt in der H. ^ vormelden.
Ein ungegerbt Leder wird nicht wohl verkauft, Wand er IV. 1872.
1478 JuH. S55
were gegangen, aber das volck wolte, er mnste in Strobartz kemriehen
etc. Deo laus!
Darnach wolten wir sprechen, do was das volck mnde, und
schlüge 7 uflF den abendt finde so wardt noch gekoren Laurentzius
Holtzapflfell, Andreas Schlanlach*, || der bomschreyber Vester Becker, B1.253*
Marcos Spittendorff, die selten mit den andern nun vorbass u£f diese
Sachen rathen und doch hinder dem volcke nichts von sich sagen noch
vorgeben. Ach herre gott, were das im ersten geschehen! Marcus
Spittendorff hilt das wort von der gemeine und pfenner wegen und
auch von der innungen wegen, den rath zu berichten. Das volck sagete
ime auch zu, sie wolten ihnen hülfe und beystandt thun und ihn auch
vortedigen mit leibe und gutte. Auch solte der rath niemandts be-
fehren umb die dingk oder rede, die dar so beschehen umb des willen
der Stadt. Das sagete der rath dem volcke zu etc. Deo laus!
Uff die mittwoch darnach (29. Juli) vor mittage waren die rethe^,
etzliche des heimlichen raths, 2 bommeister und etzllche geschickten
und gekomen uff dem rathanse unde vorhandelten die stucke, unde uff
nachmittagk Hessen sie die doctores zu ihnen bitten uffs rathaus, und
so wardt mit den doctoribus aus den stucken fast gereth der zweyer
wege, die freundtschaft zu versuchen oder uffs recht zu gehen. Dar
sagten die doctores faste ihre bewegunge und meineten, man hette zu
viel versehen und auch vorgeben: den recess, den die von Halle ein-
gegangen weren, und da man das recht sprechen solde, und die jheni-
gen, die das sprechen selten; was das uff sich haben möchte, stunde
zu mercken. Sondern ihr rath were, das man die ireundtscbaft vor-
nemen möchte und nicht das recht, sondern sie besorgten sich des,
wurde den von Halle eyn der schweren oder wichtigen stucke im
rechten abefallen, das wolde der Stadt so grossen schaden thun, als
sonst schier die stucke alle thun wurden^ so die in freundtschaft bey-
geleget wurden; und darumb rythen sie nicht uffs recht an dem orte.
Aber wen || dies recht zu Magdeburg vor den schöppen gesprochen Bl. 253^
solte werden, so hettens die doctores woU zugelassen etc.
üffn donnerstagk (30. Juli) Vormittage waren die geschickten und
auch gekome uff dem rathause und solten rathen uff die stucke , wie
man die in der Stadt besten möchte vornemen, und so man nun uffn
sontagk oder montagk (2. 3. Aug.) dem bischoffe von Meyssen eine
antwort uff die stucke sagen solde, die er dann nicht vorendern wolde,
oder sie solten uffs recht kommen etc.
Der rath, meister, die geschickten waren irre, etzliche unter ihnen ;
das machte, das die dingk uffn dinstagk zuvor (28. Juli) uff dem rat-
• ifSchliuuMb"» wie noch öfter. ^ „R.", in der jangem ma«d. Handachrlft: „dieReglereDde.*'
i Andreas Schlanlach, ein Seidenkrämer, erlangte 1449 Bürgerrecht und
erscheint 1465, 1468, 1471 als Meister im Rath. Sein Haus war „uff dem schu-
hofe nehist am swarczen bocke gelegen", Schöppenbuch J. 1456. S. 7*. Er
mnaste später nebst andern die Stadt räumen und begab sich nach Jüterbock, Dr.
I. 8. 177. Vgl. unten BL 318^
23*
^56 MarcuB Spittendorff.
hause mit Elott so YorgeDommen worden, und wolten nicht sprechen
und gaben vor, sie weren nicht mechtigk, biss das ihn underlangk von
allen theylen gesaget wardt, wir wolten nun hinder dem volcke nichts
thnn, sondern unsem guttduncken unter uns berathen und das dann
an das volck bringen. Also wardt diss im besten vorgenommen, als
hiemach volget: ab man durch die doctores, das die an dem bischoffe
von Meyssen betten mögen erlangen, forder frist eine viertzehen tage,
die antwort zu thun, so das volck itzundt irre were; so könte man
grundüich dar umb die stucke nicht wol sprechen, und das man dester
myner darauff nicht rythe, ob man durch erkeine gutte freunde bynnen
oder bussen der Stadt bey fursten oder andere wege finden möchte,
uff das bequemere und bessere mittel vorgenonunen mochten werden,
denn noch zur zeit vorgenommen sindt, was das koste, das maus darane
nicht gebrechen Hesse etc.
Hier mercke, wie der rath dem volcke zngesaget hat,
das sie alle uffs rathaus sollen gehen, wen sie umb der
Stadt geschefte oder umb den schoss sprechen sollen etc.
B1.254* II Uff den vorgeschriebenen dinstagk (28. Juli), do das volck so ge-
meinlich uff dem rathause was, und uff das ende, das der rath SJott
und Martinum setzen solten lassen unde voUworten, do wardt auch
angebracht von des volckes wegen, wenne das man umb den schoss
oder umb andere Sachen sprechen solde, so wolten sie alle uffs rathauss
kommen uff einen hauffen. Da sagete das volck ja zu. Der rath
gagete den pfennem auch zu , sie weiden ihn auch eine zettel geben,
als die aus Innungen und gemeinheit haben, das sie zusammen solten
kommen. Das namen die pfenner und alles volck so an und rieffen:
,Ja, wir wollens so haben !*' Sondern Alexius Lissaw, der meister einer
aus S. Gertrautten pfarr, der iuhre her und sprach : „herr rathsmeister,
das bin ich mit euch nicht ein''. Do rieff das volck: „man führe den
auch hin, füret ihn auch hin!'' So batt der rathsmeister Dionisius Bote
das volck, das sie stille weren, und sprach zu dem rathe und den mei-
stern: „lieben herren, sein wirs doch alle so eins gewesen." Do
sprachen sie alle „ja!** Do stundt Lissaw alleine und wüste nicht,
was er sagen solte^ und so wardt ime das noch zu gutte gehalten.
Deo laus!
Uffn freytagk nach mittage (31. Juli) waren beyde rathsmeister,
der heimliche rath, Jacob Schaffskopff, Pegaw, Seher, Laurencius
Holtzapffell, Slanlach, Vester Becker, der bomschreyber, Spittendorff
uff dem rathause und hatten mancherley tieffe bewegunge dieser ant-
wort, die der rath von der Stadt wegen dem bischoffe von Meissen uff
die stucke ....*, als er die gemittelt hatte, und deme auch anders
nicht thun weide, oder sie solten zum rechten kommen, so es^ die
^ hier fehlt etwa«. In der JOngem magd. Handachrffl lautet der Sats : ,,iiiid hatten maaeher-
'^e Bewegnngen dieier Antwort, die der Rath von der Stadt wegen dem Blachofe von Helanen
lolte nf die Stücke, ala." Die Worte „geben iolte'* sind Indewen auch hior swiachen „Metaaen"
f** übergoflchrleben. ^ in der ball. Handiehrift „er", in der magd. „et**. Am SeJiliui des
taben beide „wolde**.
1478 August 357
von der Stadt gantz so haben wolden. Und so es dem volcke schwere
was zu hören, viel schwerer wolten sie darein volworten oder willen
geben, und so solte der tath mit den gekomen daranff rathen, was
der Stadt bestes were, und solten in nichts || vergeben, sondern was Bl.254*'
wir darinne berathen worden, das solten wir wider an das yolck
brengen and solten sie auch so alle lassen zusammen kommen nffis
rathaos, das wir allesampt ein eintrechtigk wort von uns geben möch-
ten, so das einer dem andern nichts dorfte vorwerfen. Daranff solte
der rath den meistern befehlen, das ein itzlicher uff morgene sonabendt
Vincla Petri (1. Augast) die seinen zusanmien wolde haben. Wolte
das volck dann alle nffs rathaus kommen, oder solde der rath zu ihn
gehen, dasweren sie zufrieden. Und der rathsmeister, die geschickten
unde gekomen solten alle uffh sonabendt umb 6 zu frue uffs rathauss
kommen, uff das sie eins wurden, was der rath ans volck bringen
solte. Diss geschach. Das volck wardt vorbott zu ihrer meister haase.
Der rath, die meister, die geschickten, auch die gekomen kamen
nach dem abescheyde i^s rathauss. Der rathsmeister Bote gäbe
ihnen vor, das sie bewogen betten, solten sie meinem herm von
Meyssen eine antwort uff die stucke geben, so muste man das volck
zusammen uffs rathauss lassen kommen, nachdeme als man des uffn
dinstagk zuvome (28. Juli) auch uff dem rathause alle eins were
worden, uff das dem rathe, der gantzen Stadt nicht förder schade
darauss entstünde etc.
Diss wolten die von Innungen und gemeinheit, die im rathe sassen»
auch die meister und auch die geschickten nicht ein sein und wolden
das volck nicht zusammen uff einen hauffen lassen, und dieselbigen,
unter den ihrer viel, tratten hinderrucke und sprachen, sie weren des
ufh dinstagk (28. Juli) uff dem rathause mit dem rathsmeister Dioni-
sius Boten so nicht ein gewesen^, das das volck uff einen hauffen
solde kommen, und das der rath den pfennem auch eine zettel darüber
geben solte, als die andern alle betten.
II Ach lieber gott, wie kortzer glaube ist in dem volcke! Es was Bl.255*
des raths, der meister und bommeister und alles volckes wille, ich
vemame niemandt, der zu den stucken nein sprach, sondem Alexius
Lissaw, der sprach, er were des nicht mit dem rathe ein, das man
den pfennem auch der zeddeln eine solde geben. Aber er wardt von
beyden rathsmeistern so unterweiset, das er des ye mit ihnen ein war
gewest.
Hie wurden faste viel reden underlangk. Hans Seher thate viel
rede unter den geschickten, andere von den Innungen, Laurencius
Holtzapffel, Andreas Slanlach, Pegaw und andere mehr, und baten gar
guttlich, das sie das volck weiden lassen zusammen kommen. Wir
suchten nicht anders, denn das wir alle zu friede und liebe kommen
möchten, sie solten sich nichts besorgen, das yemandt hinfort mehr
1 Vgl S. 354—356.
358 Marcus SpittendorE
solte gegriffen oder gesatzt werden; aber onser wolmeinunge and rede
half nichts, sondern die meister nnd die geschickten haben alle irthomb
gemacht. Doch gaben die geschickten diss wort, das der rath die
meister hienabe schicken solte zu dem volcke; wolten sie danne uffs
rathaus geben, oder das der rath zu ihnen gehen solte, des weren sie
wol zufrieden. Der rath schickte die meister mit dem gewerbe zum
volcke. Die pfarren und auch innungen und pfenner wolten alle uffs
rathaus, aber etzliche meister und geschickten auss den innungen und
gemeinheit wereten das und woltens nicht zulassen, etzliche mochten
umbgewandt sein. Und so verblebe das etc.
Hier mercke aber, wie hinderlistigk haben die obersten ihre wort
gesagt und auch gemeinet!
Uff denselbigen sonnabendt Vincula Petri (1. Aug.) uff nachmittagk
Bl.255^ waren die beyde rathsmeister, die || bommeister, Karle, Hedrich, Seber,
Pegaw, Spittendorff, Lanrentzius Uolzapffell, Slanach, Vester Becker,
der bomschreyber, uff dem rathause und hatten mancberley vorhande-
lunge, das man das volck nicht zusammen bette wollen lassen kommen,
wann der Stadt mochte grosser schade darvon entstehen. Do baten
wir pfenner und die gekornen, das der rath uffmorgensonntagk(2. Aug.)
nach dem sprengen^ den rath und meister besenden wolde und mit
ihnen eins wurde, das uff montagk frue das volck uffs rathaus zu-
samne möchten kommen, uff das sie meinem herren von Meyssen eioe
eintrechtige antwort geben möchten, nnd das wir liebe nnd eintratet
nnderlangk machen möchten , uff das sich einer vor dem andern nicht
entsetzen dörfte. Es wardt auch von den pfennem mehr gesaget:
„lieben herren, ir sollet euch vor uns noch auch niemandes besorgen,
das wir darzu geneiget sindt oder willen han, iemant zu greiffen oder
zu setzen, das ist unsers hertzen meinunge vorwar nicht, sondern wir
suchen anders nichts, den liebe, eintracht und friede mit allem volcke
umb der Stadt besten willen; darumb dörfet ir euch noch niemandts
vor uns oder vor dem volcke nicht entsetzen, wir sagen euch das zu,
sey wir (?) fromme leute, so sol niemandes kein leidt widerfahren.
Darauff antwortte der rathsmeister Jacob Weissack, auch Hedderich,
so wir ihn das zusagten, so solde das woll geschehen; betten sie das so
uff den morgen gewnst, so solde das gantz so geschehen sein; sondern
das volck besorgete sich. Do hübe der rathsmeister Jacob Weissack
an und sprach: „herr rathsmeister Pegaw und Spittendorff und er
bommeister Hans Seber, ir saget uns das doch so zu?^' Wir sprachen:
„herr rathsmeister ja!'' Da antwortte Weissack wieder und auch Hed-
B1.256* rieh: „nun lieben || herren, das soll nun wol geschehn, seidt zufrieden;
1 Der Ausdruck ist nicht recht deutlich; doch scheint der Verfasser ihn gleich
„nach dem Gottesdienste^^ zu brauchen. £r würde sich dann auf das Besprengen
mit Weihwasser bei dem Verlassen der Kirche beziehen, welches vielleicht damals
noch von den Greistlichen getlbt wurde. Vgl. Pfannenschmid, Das Weihwasser
S. 177, 178, 185.
U78 August 859
wir hoffen, so ir ans das zasaget, so wollen wir offh montagk (3. Ang.)
bey einander sein alle nnd gutte eintracht and friden machen unter
uns allen in der Stadt etc." Das geschach aber nicht, sie thaten ihren
gntten reden nnd worten keine folge. Darane was offenbar zu mercken,
das was verborgen darhinder was, das sies vor die leate nicht wolden
kommen lassen etc.
Uff dasselbige mahl was der rathsmeister, Jacob Weissacks,
Hedrichs bitte, das die gebrechen zwischen allen bürgern in der Stadt
gmndtlich beygeleget möchten werden. Darzn sageten die obgeschrieben
pfenner ja etc.
Hier mercke nnd liese die zwo reyen, die hie nber gescürieben
sindt nnd dann, als darnach folget, so findestu, wie die obersten ihre
rede and wort gemeint haben. Lieber gott, wer magk sich so bewaren
etc.! Sie weren des gantz geliebet, so das es durch mitteler ge-
schehe. Da sprach Hedrich ja, durch mitteler* musten die dingk zu-
gehen , da weren die doctores gantz gutt zu , und so weren die alle
darzu geneiget etc.
Hier mercke, was etzliche vor ruwe gewunnen hatten!
Uffh sontagk (2. Aug.) that der prediger zu den barfussem ^ einen
mercklichen, trefiUchen sermon von der zwitracht, was nutz und
Schadens in den stetten darvon entstünde etc. Do mochten etzliche
obersten in das closter gehen und mit dem gardian rede haben, das
sie darzu wolten helfen rathen , das die zwitracht gantz auss gründe
der pfenner hertzen alle gar abgesaget und beygeleget wurde. Es be-
Bchach umb des segers 4, das der gardian und prediger giengen zu
Hanse Seher in sein haus. Ua wurden hin gebeten Matz Pegaw»
Lforentz von Reuden, Heyne Brackstede und Marcus Spittendorff.
Der gardian hübe an, was an ihn || gebracht was, und sagte, als Bl.256^
oben geschrieben stehet. Hans Seher mit den andern sprachen uff das
anbrengen und sagte zum gardian und dem prediger: „wyrdigen, lieben
herren und vetter!^ Euer anbringen freuen wir uns und hören das
auch gerne, wir sindt darzu auch geneiget auss gründe unsers hertzen,
als wir hier sindt, das wir allesampt in der gantzen Stadt zu grundt-
licher eynange und söne kommen möchten, und auch haben wir keinen
zweyffel, die andern pfenner lassen ihn wol rathen etc. Nun wolten
wir gerne verstehen, wie die sönunge solte zugehen etc."
Darauff antwortte der gardian und sprach, ihre meynunge were,
das wir allen Unwillen, der sich in der zwytracht hette begeben, und was
darinne so einem jederman widerfahren were, das er das so gantz und
* mltteL ^ „V9tur" doppelt in der HftndKhrlfl.
1 Die Kirche des BarfÜsserklosters (spätere Schulkirche) stand an der Stelle
des jetzigen Universitätsgebäudes. Der Klosterconvent bestand im Jahre 1479 aus
dem Guardian „Joh. Keki, dem Yiceguardian Henricus Jose, dem Lector Johannen
Hagen, dem Presbyter Ludowicus de Anhalt, dem Laien Gisilerus de Disko und deir
aeriker Ericus Sever", Dr. I. 796.
360 Marcos ^ttendorC
gar abesagen solte, des nimmermehr in argen gedencken mit worten
noch mit wercken, und das solte ein teyl dem andern verschreyben,
and was die pfenner sonsten meinem herm than solten, des wolde
ans der rath yorbitten, so viel als sie kanten^
Daraoff antwortte Hans Seber von der andern wegen so: »,berr,
das wil also nicht za than sein, da moste ein solch mittel vorgenonmien
werden , das man ander den innongen , der gemeinheit and pfennem
vomanftige leate, die za friede and eintracht geneigt weren, dameben die
doctores, die hier sindt, kiesete^, and den leaten mäste man die gebrechen
von beyden theilen verzeichen and den fallmacht daraber geben, das
die also äff das ehrlichste, gtittlichste and gleichste erkenneten, was
einem itzlichen teyle za leiden stände, and aach niemande angleich
geschehe, also das die das so machten, das sie des vor gotte and der
BL257* weit bekant wolten sein, and daraaff mäste man allem anwillen || abe-
sagen, and so kemen wir dann za grandtlicher eintracht etc. Aber das
es so schlecht geschehen solde, als sie meinen, das ist nicht za thane,
daramb das man gar mannich böse dingk den pfennem zagesaget and
sie gar mit einer groben schrift aberschreben and die gar offenberlich
vor allem volcke gelesen hat, das an ihre ehre gehet, darzn leyb, sele,
gatt and ehre betrift; and solte das so schlechts todt sein, das were
ans and ansern kindem gar eine böse nachsage, viel lieber wolden
wir todt sein.'' Deo laosl
Und so schieden wir von inen, äff das sie an jhenem theyle hörten,
wie^ ir sinn äff das mittel stände etc.
Hans Seile hatte sich zam Gybichenstein gemacht bey den pfenner,
der was seiner haasfraaen brader, Hans Laab was za Halbe gegangen
etc., Brosius Kra£ft was za den barfassem im doster; dann den ober-
sten, die diss anglacke, angemach and betrabnasse der Stadt and den
bargern gemeine gemacht hatten, denselbigen began die grawe zu
kommen, so ire trowe dem volcke in der gantzen stadt^ offenbar wardt.
Und daramb wereten sie mit gantzer macht and wolten das volck zu-
samne nicht lassen, and darvon geschach der Stadt wenigk frommen,
sondern die pastores des irthambs besorgten sich des, so die pfenner
mit der gemeinheit, mit den innangen and aach mit dem rathe ein
worden waren nff dem rathaase, als vor geschrieben stehet, and sie
sageten den pfennem aach za, sie wolten sie vertedigen, handthaben
zu allem rechte mit alle ihrem gatte, wiewol die pastores and ihre an-
henger diss durch ihre hertzen gingk gar bitter*'. Aber der meiste haofle
wolte das so haben und merckten aach wol, mit welcher bilUgkeit der
Bl.257^ irthamb || durch ire obersten geschehen was, darane sie eygentlich
merckten und vorstehen konten, das sie das mit grossem unrechte hatten
gethan. Deo laus et beatae Mariae!
* hier folgen In der ludl. Hrnndschrift die anverständUohen Worte: «tStust des Baden teU aolte
wol nach bleiben etc." In der Jtlngem magd. Uandachrift braten dieselben: ,,8ast des Badern tbefl
solte wohl nachbleiben". ^ „kiesete'* ist entlehnt ans der magd. Handschrift, wo es sieh hinter
„wären" übergeschrieben findet. In der halL Handschrift fehlt das Zettwort. « f«wir". * «««tadt*'
ist ergünst, findet sieh aber in der magdeb. Handschrift. « Der Sats lautet in der magdeb. Hand>
•chrlft ebenso.
1478 AQgnst 361
Hier mercke, was der rath, meister und bornmeister ein
sindt worden, das sie mit allen bargern in der Stadt einen
grnndtlichen friede und eintracht wolten anrichten.
Uffh dinstagk vigilia Dominici (4. Ang.) vor mittage worden
Hedrichs, Jacob Schaffskopff, Prelwitz, HansSeber, Pegaw, Spittendorff,
Laorentzius Scblanlacb, Vester Becker, der bomschreyber, ofs rathaus
geheischet und worden bericht, der rath mitsampt den meistern und
bommeistem weren eins, das sie alle grundtlich und wol geeynt möchten
werden. So könte das dnrch uns in der Stadt nicht geschehen, sondern
das man die von Magdeburg, Halberstadt mitsampt den beyden docto-
ribos darza neme, und das der rath nnder allen theilen in der stadt
köre oder das volck nnder sich selbst, die des mit dem rathe nnd den
andern vorgenanten gantz zu thnn betten, uff das so gemacht wurde,
das ein solches uff ewigkeit nimmermehr geschehen möchte, und des
weren sie so ein. Die hienauff gebeten waren, sprachen , sie wem des
auch mit dem rathe und den meistern wol ein etc., sondern man muste
das volck alle zusammen haben uff dem rathause. Deo laus!
Uff den nachmittagk was der rath, die meister, bornmeister und
auch, die daroben mit namen geschriben stehen, uff dem rathause und
wolten da eins werden, wie maus morgen wolde anbringen, das
volck zu berichten, so das alle ufGs rathauss wurden kommen ^ uff
das der friede, liebe und eintracht nun gantz solde vorgenommen
werden nach dem abescheide, so des der || rath, die meister und BL 258*
bornmeister vor mittage eins waren und die andern auch mit dem
rathe ein wurden.
Aber gotte vom himmel sey das geclaget, der böse feindt hatte
etzlichen bösen windt den meistern eingeblasen, das die meister das
allzumahle uff den nachmittagk zuwori'en nnd wolten des do nicht mit
ein sein, das das volck alle uffs rathaus solte kommen, und was ein
solcher hader und ruffen uff dem rathanse, das es schände und sunde
ist zu Jiören oder noch zu sagen. Und die das thun und solch gutt
werck, das zu eintracht dienen magk, weren und stoppen, thun sie wol,
sie werden ihren lohn wol befinden. Oott vergebe es ihnen, die diese
arme Stadt in solchen jammer und noth bringen!
0 Dionisius Bote, gott vom himmel stehe euch bey, ir habt ein
j^nmerlich schwer sitzen bey dem volcke!
Nun gott vom himmel gäbe noch seine gnade, das sich der rath
mitsampt den meistern und bommeistem noch vertrugen, also das die
meister und bornmeister die ihren lissen vorbotten, das sie uff mitt-
Woche S. Dominions tagk (5. Aug.) uff den morgen solden bey ein-
ander sein, ein itzlicher zu seines meisters hause ; und die meister und
bornmeister selten das volck also berichten und ihnen sagen : „lieben
freunde, so der abescheidt am nechsten gewesen ist, do das volck ge-
meiniglich bey einander uff dem rathause was , so haben wir etzliche
werbunge an das volck zu brengen, dar uns allen und der gantzen
Stadt grosse macht an gelegen ist. Darumb ist unser meinunge also,
362 Marcos ^ittendorff.
wil das volck ofiGs rathanss kommeD, nach deme als das vorlassen ist
so wolle wir sie berichten, wollen sie die berichtnnge ancb damidei
in ihrer meister banse boren, so wil der ratb zn in geben'^
BL258^ Aber der ratbsmeister Dionisius Bote und aucb || die von
tale und bommeister, die wolten nicbt mitte geben, denn es was den
voicke so allzumalen zugesaget vom sitzenden ratbe, und wurdens aucl
alle so ein, Innungen, gemeinbeit und pfenner. Sondern die regiere
und bandtbaber dieses irtbumbs, die lieffen, sie blissen und triebe]
so viel böses in das volck, das sie ibrer viel umbekarten uni
widerwendigk machten, das man nicbt zusammen u£E9 rathanss wer
kommen.
Und ich gleube des, were das volck so uSb rathaus uff den tag!
nicht kommen, die eintracht, die am nechsten uff dem ratbause so an
gehaben und vorgenommen wart, die were durch die meister und di
geschickten gantz zurissen worden, denn man vomame eigentlich, da
viel leute ungeme sahen, beyde in der gemeinbeit und Innungen, da
das volck so mit den pfennem zufriden wardt, sondern gott von
bimmelreicb schickte die dingk so wunderlich, das es wundersam zi
hören ist, als hiemach folget Deo laus!
Uff mittwoche S. Dominicus tagk (5. Aug.) anno 78 uff den moi
gen umb 6 oder 7 war das volck alle zusammen. Sie weren gem^
ufG9 rathanss gegangen, die meister wolten das aber nicht gerne zu
geben und werten mit behenden Worten, wie sie könten unde mochtei
Es waren aucb etzliche fast in etzlichen pfarren und Innungen, di
gar grossen vleis ankereten, das sie das volck betten mögen zurück
sprechen, uff das sie alle uffs rathaus nicbt weren kommen. Denn di
bösen menger Hessen sich beduncken, ihre lugen wolten sich nicb
lenger verbergen, gott vom bimmel wolde die zwytracbt nicht lenge
verbeugen, die so mit unwarheit zugingk, und do begunten sie siel
zu furchten, den sie hatten viel geredt und aucb gethan, das in da
volck so nicbt gestünde, es was inen so vom voicke nicbt bßtohlei:
Deo laus!
B1.259* II Unser Lieben Frauen pfarr bilt den tagk ebentburlich. Ihre mei
ster, nemlich Sixtus Knyle unde Scbilttbach, die waren böse leut
und hatten nicht lust noch liebe zu friede noch eintracht. Dann di
beyde meister und die alden und die geschickten, nemlich Pete
Baltzer was beuptman über die andern alle, die zogen andere zu siel
ein eben teyl des volckes in der pfarr, und wolten nicht ufb rathaus
umb den willen, das sie die eintracht betten mögen zubrechen, di
vorgenommen was. Nun waren die andern, die aller ermsten in dei
selbigen pfarre, die wolden uffs rathaus und sprachen, sie weren de
am nechsten uff dem ratbause so alle ein gewest unde der ratb mj
ihn, darumb wolden sie ihren werten gnungk thun als arme, fromm
leute; ihre meister wolten, sie solten nicbt uffs recht gehen.
Hier mercke, der arme bauffe steht uff, und Jorge Knysse geh
vor, und volgen ime nach uffs rathaus. Die meister, alt und neue, uni
1478 August. 863
die geschickten und andere mehr, die sie zu in zogen nff irthomb, die
blieben in des meisters hoffe.
Die pfenner vomamen, das die von Unser Lieben Franen pfarre
nffls rathaas waren gegangen, so machten wir uns auch aofF schwerlich
mit forchten, dennoch nmb den willen: onser bornmeister was nicht
wider zu nns vom rathanse kommen, nnd so wnsten wir nicht, worane
wir wol thaten ; sondern es was vor nns pfennem , das wir alle zu-
sammen nfiis rathans möchten kommen, und so namen wir einen trost
and gingen ufGs rathaoss. Indes hatte Peter Baltzer mit den andern
in Unser Lieben Franen pfarre, die nfEs rathanss nicht wolden, ihrer
zwene geschickt zu denen von S. Moritze nnd den lassen sagen. Unser
Lieben Franen pfarr wolte nSs rathans nicht. Hier mercke, welche
gesellen das waren!
|Nun Sanct Moritz pfarr schickte ihrer zwene nffs rathanss zuBl.259'
besehen, ob iemandes droben were, nnd schickten die pfenner zwene.
Unser Lieben Frauen pfarr zwene mit den von Sanct Moritz zu ihn
mid Hessen sie berichten, das die da weren, und so folgeten sie von
stondt n£b rathans, und so kamen do etzliche Innungen, und so sagete
einer dem andern, das gott do seine gnade gab, das alles volck do
zusammen kam.
Dann Lucifers geselschaft, die bösen, untreuen menschen, hettens
so gerne geweret. Aber ir geruchte was zu lautbar in das volck kom-
men, das sie den abefall gewunnen, und das volck wolte inen nicht
mehr glauben; sondern gott vom himmel erkante, ire meynunge was
Dicht gutt. Deo laus!
Do wir nun alle uffs rathans kamen, do stunden wir wol 2 oder
3 stunden, ehe der rath berichtete. Das machte, der rathsmeister
Dionisius Bote künde die meister und auch andere im rathe nicht bey
sich brengen, und das was seinem knmpen Jacob Weissack nicht leydt ;
der hette wol gesehen, das keiner konmien were, uff das das volck
vermudet were worden.
So merckten unser ein theil, das es darauff gingk, nnd schickten
ihrer zWene, die den rath selten bitten, wolten sie dem volcke was be-
richten, das wolden sie gerne boren. Und so schickte sich der rath
in kurtz herabe und that berichtunge, das der rath mitsampt den
meistern und bommeistem eins weren, nach deme so ein itzlicher wol
mercken konte die ansetze, die* uns von unserm herren von Magde-
burg beschehen, das sachte^ sich gar sehre nmb der zwitracht willen.
Uff das wir nun vorbass nicht von allem kommen möchten, so were
ihre meinunge, das die zwytracht gantz gmndtlich gesönet und bey-
gelegt möchte werden; und so wolte sich das anders auch nicht
schicken, solte die zwytracht zu gründe gesönet werden, so musten wir
mittler darzu haben. So wem der rath, meister und bornmeister d^"
II zufrieden , so ferne als das aller wiUe were , das sie schicken wol'
zu den von Magdeburg und Halberstadt. Darzu wolten sie die be;
* kondte, die axuetz« die. ^ magd. HMidBchr. f,Mtgto".
364 Marcus ^itteador£
doctores auch darbey behalden, nff das der liebe gott ans allen seine
gnade so mitteylen wolte mit hülfe der, die darza kernen, das wir
eine solche eintracht und liebe onterlangk machen möchten , das gott
vom himmel darvon möchte gelobet werden, nnd wir alle und andere,
die solches hörten , danron gebessert worden , nnd nff das wir dester
bas vor diese arme Stadt mit liebe nnd eintracht rathen möchten, so
uns fieuste harte ansetze begegnen. Und ob wir irgendt dnreh bitte
gntter freunde möchten vorbotten kegen meinen herm von Magdeburg
nnd gegen die forsten, ob das was kosten wnrde, das es euer wille
sey, und andere wort mehr etc. Deo laus et beatae Mariae!
Hier mercke aber umb die eintracht und umb
das zusammenkommen uffs rathauss.
Das volck sprach darumb, und waren alle froh, und es was aller
Wille, und baten den rath, das man den rath von Braunsehweigk mit
darzu wolte bitten, und das sie darane auch nicht seumen selten , so
die zeit kurtz were. Dar sagte der rath auch ja zu etc.
Das volck liess uffbringen, wie das sie am nechsten uffh rathanse
alle ein weren worden, wen sie umb den schos oder ander Stacke
sprechen solten, weiten sie alle zusammen uffs rathaus kommen, und
da wolden sie alle eintrechtigk sprechen, uff das die meinunge des
volcks recht vernommen und vorbracht wurde; so wars der rath am
nechsten mit allem volcke so ein gewest. Auch bette man uff das
mahl den pfennem eine zettel gegeben, gleich den andern zugesaget,
so was des volcks bitte, das ein solches auch so gehalden wurde,
anders wolden sie kein gespreche halden etc. Und sonst wardt man-
cherley angebracht etc.
BL260^ II Der rath sprach eintrechtigk ja, alles, was zugesaget were, das
wolden sie dem volcke auch gerne zuhalden ; wiewol es den meistern
und auch den rathmannen auss der gemeine und Innungen gar fiaste
bitter was in iren hert^n, aber sie torsten vor dem volcke nicht an-
ders sagen. Were aber ein iderman zu seines meisters hause gebliben,
und das die meister solten das so an den rath gebracht hab^n, das
were nimmer mehr geschehen; ich meine, sie betten ehe die Stadt
gantz lassen verderben und alle pfenner und auch etzliche andere mit
Nun wardt der rath mit allem volcke auch ein, das die pfenner, die
aus der stadt waren, die solten eine sicherunge haben leibes und
guttes, das sie in die Stadt bey das ihre möchten kommen, und das
solde ein itzlicher den seinen so wislicb thun.
Auch solde Jacob Klott und Martinus aus den gefengnnssen kom-
men und gehen, wo sie zu thun betten; und ob die iemandt wolte
beschuldigen, sie solten antworten nach laute der wilköhre. Und so
koren eine itzliche pfarre 2, eine itzliche innunge 1, die vom tale 2
dem rathe zu hülfe, uff diese dingk mitte helfen zu rathen; und die
vorigen geschickten solten abe sein etc.
Uffh donnerstagk (6. Aug.) frue umb 4 reyt Hans Seher und
1478 August. 865
Lndicke Pfanschmidt nach Magdeburg, als das nff mittwoche znvore
von dem volcke alle verlassen wardt Deo gratias!
Hier mercke, wiewol der rath und die meister and bommeister
uffh dinstagk (4 Aug.) eins worden; and die frommen leate, die von
allem volcke so gekoren und dem rathe zu hälfe mitgegeben worden,
sehr darambe baten, das der rath das voick nff mittwoche alle zusam-
men nffs rathaos wolten kommen lassen, so in der rath das allen also
zagesaget hatte, äff das man eintrechtigk nff die Stadt rathen möchte;
und das volck wardt anch alle || nffn dinstagk zu abendt so verbott, BL26P
das sie nff mittwoche morgen so solten bey einander sein , ein itzlich
teyl zn seines meistens hanse, nnd als denne nfe rathans kommen, —
nochdann gleichwol, so das die meister nnd anch die rathmanne nffh
dinstagk (4. Ang.) abendt so voUwortten, die anss innnngen nnd ge-
meinheit aber gleichwol, es was etzlicher hertze nnd meinnnge aber
nicht, das es so geschehen solde. Und es waren anch etzlicbe rath-
manne nnd meister anss den innnngen nnd gemeinheiten des abendts
spate nff dem Berline ^ bey etzlichen ihren anhengem gewest und faste
mit denen gerathen, nff das die in Unser Lieben Frauen pfarr und
anch in andern, das sie das volck abeweuden solten, uff das man alle
nicht uffs rathans kommen solde, so das die einigkeit, die am nechsten
mit den pfennem und allem volcke vorgenommen was» das die nicht
forder softe befestiget werden. Sondern es war gar viel bösen leuten
nicht lieb, und darumb betten die bösen leute gerne gesehen, das ein
iglicher zu seines meisters hause blieben were, und das sie da betten
ihre gespreche gehalden. Und so were die eintracht mit den pfennem
und allem volcke gantz zurissen, dann die meister hatten den irthumb
angehaben und gemacht, und darumb wolten sie ihrem angehobenen
wercke volgen und wolten darvon gar ungeme lassen, dann die weise
der meister war also: das meiste teyl des volckes was zum rechten
nnd zu der warheit geneiget, also das niemande vei^urtzunge solte
geschehen ; aber etzliche waren eines andern geneiget, und ich förchte,
die meister mit ihn. Und so brachten die meister ihre gespreche zu-
saoamentt an den rath, das dar nicht viel guttes von käme, und
sprachen, es were ihnen so befolen vom volcke, und das began das
volck II zu vordriessen, und darumb wolden sie den meistern nicht mehr BL261^
glauben etc.
Uffh sonnabendt vor Laurencii (8. August) kan) Hans Seher und
Lndicke Pfanschmiedt wider von Magdeburg und sagten dem rathe
also: die von Magdeburg wolten kommen; auch hatten die von Magde-
burg geschrieben den von Braunschweigk und Halberatadt, das die
auch kommen solten etc.
1 Eb ist der sogenannte Kleine Berlin gemeint; der Grosse Berlin führte
noch im Anlange des achtzehnten Jahrhunderts die Bezeichnung ,^ueuer Berlin^^
wie aus einem Schreiben des Postmeisters Mateweis an den König Friedrich I.
hervorgeht, in welchem er sein nen erbautes grosses Haus (jetzt Nr. 14) ,,Athe-
naeum Salomoneum ad forum Neoberolinense*' nennt, vgl. auch Dr. I. 676.
366 Marcus Spittendortf.
Hier mercke, wie die meister and die geschickten, die diesen ir-
ttinmb faste erhaben hatten, und wie sie den noch hilden, welche die
thaten so mit lanffen von einem teyle zum andern abendts und morgens,
frue and spate. Gleichwol gingk inen das alles za gatte aass. Hetten
das aber die pfenner so getban oder kaam halb oder den dritten theil
so viel, als die andern offenberlich thaten, die pfenner weren war-
haftigk menger and plenger gebeissen worden, man bette sie danimb
so harte* gestraft, das es inen za schwer bette mögen konmien. Aber
inen gingk das ane wandel and bnsse, sie warden des wol yordediaget
Das macht, diewarheit was etwas yordruckt, daramb mäste das ander
seinen gangk haben. Deo laas et beatae Mariael
Hier mercke aber, welch werck die meister thaten,
das sie das yolck aber nicht znsammen nffs
rathaass weiten lassen.
Hier mercke, a£fh sonnabendt yor Laurentzii (8. Aag.) wardt der
rath ein nnde befahl den meystern and bommeistem, das ein itzlicher
die seinen nflFh dinstagk nach Laurencii (11. Aag.) äff den morgen zu
6 bey einander selten haben and in vorgeben amb das schos. Wolten
sie aber affs rathaas zusammen, als es zayome vorlassen nnd dem
volcke zagesaget ist, so solden die meister mit dem volcke von stun-
den nffs rathaas kommen.
Das volck käme za ihrer meister haase, da mochten die meister
B1.262* dem volcke || vorhalten amb den schos. Das volck woldeafib rathanss
zusammen, das sie eintrechtigk sprechen möchten, denn sie wolten
ihren meistern nicht gerne mehr gleuben; aber die meister wolten das
volck affs rathaas nicht haben, wiewol es den meistern doch so be-
fohlen was, and so gingk das volck von einander.
Die meister auss der Moritzpfarre hatten die ihren heischen lassen,
wen der seger 11 schlüge. Die schmiede wurden zu sechsen gebei-
schet, sie kamen; ihre meister Ludicke Pfanschmidt was nicht zo
wege. Sie fragten nach im, sie harreten seiner, er wolde sich nicht
finden, so gingen die auch von einander.
Hier mercke, welch ein werck hatten die meister und die alten
geschickten zu wege gebracht, dieweile sie am nechsten alle off dem
rathaase bey einander gewest waren! Wie gar mit grossem fleisse
arbeitten sie, das die eynunge wieder zerstöret were worden I
Ach Hans Laub, der begint wider zu rathen mit seinem anhange!
Wil es gott vom himmel im vorbass verbeugen, das steht bey gotte;
hat er aber der zwytracht genungk gemacht, so wils der herre von]
himmel auch wol anders mit im schicken. Er treybe so viel böses^
als er magk, idoch erkennet der herre und weis auch die meynunge
seines hertzen. Wirdt der herre seine meynunge auch böse erkennen,
also das die nicht aus eime gutten gründe geht, so hoffe ich za dem
allerhöchsten herrn Jhesu Christo, der ein Stifter, ein handthaber und
• bAtte.
147B Angost. 367
ein behalter und ein gantz gros liebbaber des warhaftigen friedes ist,
der wirdt das so bescha£fen und wol fngen, das irgent einer nnter dem
volcke nffgewackt werde, der mit der hülfe gottes und anderer from-
mer leute denselbigen vorkommen möge, i^ das sie durch etzliche
wege gehindert werden, also das sie in ihrem verkarten willen mögen
vertmckt II werden, gleicher weise als dem mechtigen, grossen, reichen Bl.262^
hertzogen von Burgundien^ beschach, der auch zu viel unrecht gewalt
sich über das arme volck zu Nnss anzoch, das der herre vom* himmel
nber sie verhingk. Aber do er des zu viel thun wolde und gedachte
sie gantz zu vorderben, do erbarmete sich gottuber die Stadt, und der
hertzogk verlöre sein leben, und die von Nuss wurden erlöset. Dar-
nmb weis niemandt, wie das gott vom himmel machen wilL Deo laus
et beatae Mariae!
Uff denselbigen dinstagk nach Laurencii (11. Aug.) kamen die
beyde doctores von Erffurtt wieder gen Halle, die mit den ehrlichen
steten mitteler zwischen den von Innungen, gemeinheit uff eime und
denen vom tale uff das ander teyl solten sein. Deo laus!
Mercke vorbas, das volck in der Ulrichspfarr, das ist gar wanckell-
mutigk und lose, und steht gar ubell uff sie zu bauen ; sie halten nicht
feste, so sie uffs rathaus zu dem volcke kommen. Aber wen die pfarre
wieder zusammen kommet zu ihres meisters hauss, und was er in
danne saget oder vorgiebet, so folgen sie ihm von stundt und verlassen
den gantzen hauffen, mit denen sie vor eins sein worden. Und dabey
erkent man sie als leichtfertige, lose leute; denn Schlegell und Klott
mit ihrem anhange haben gar viel böses unter dem volcke gethan etc.
Hans Walttheim.
Uffn frcytagk Unser Lieben Frauen abendt himmelfart (14. Aug.)
käme Hans Walttheim wider gen Halle. Und so gingen zu ihme der
rathsmeister Dionisius Bote, Jan Ruschenbergk, der bommeister Claus
Olman. Diese wurden vom rathe geschickt und sagten ihm ein sicher
und feylich geleite zu biss zu austrage der Sachen. Deo laus!
II Wisse, der rathsmeister Jacob Weissack solte mit seinem kumpen Bl.263'^
Dionisius Boten sein gegangen zu Hans Walttheim, und solten ime
beyde das geleyte zusagen von des raths wegen, und der rath was
des so ein. Und die beyde rathsmeister gehen so vom rathause, und
so sie herabe kommen, spricht Jacob Weissack, er wolde zum bade
geben und gehet also weck. Und darnach nam Dionisius Botte die
zwene obgeschriebene zu sich etc.
Hier waren die burger aber uff dem rathause.
Uffn montagk post Assumptionis Mariae (17. Aug.) was das volck
alle uffn rathause; frue umb 7 kamen wir hienauff. Die gekornen
giengen zu denen auss Unser Lieben Frauen pfarre, die am nechsteu
hinder den andern bieben zu des meisters hause und woldcn nicht uffs
^ „von", wie frOher and an fpäteren Stellen Sfter.
i Karl der Kühne.
S68 Uarcofl Spittendorff.
rathaoss. Also wurden die gefraget, wommb sie von dem andern
Yolcke blieben weren; ob sie mit innangen^ gemeinheit and den pfennem
ancb ein wolden sein, das sie alle eintreehtigk eins weren. Dieselbigen
waren nff die zeit nicht uff einem gutten sinne, und ihrer waren kanme
12 oder 14, und die wolten sieh gar schwerlieh darein geben. Man
hatte grosse muhe mit ihn» so gar feste hatten die meister und Peter
Baltzer die vorknupfet. Und do sie aber sich etwas lösslich darzu
gaben und doch nicht gar wUliglich, do meinte das volck, sie wolten
wissen, wie sie mit ihnen dran weren, und brachtens an den rath. So
bische der rath die alle aus der pfarre zu Unser Lieben Frauen und
hielte inen das vor, so musten sie dem rathe zusagen, das sie mit
innungen, gemeinheit und den pfennem wolden ein sein, die eintracht,
Bl.263b II die sie zuvome underlangk begrieffen und an die ehrlichen stedte
geschrieben hatten, mit halden wolten. Sie wurden alle auss der pfarre
vor den rath geheischet; wenn die alleine geheischet weren worden,
die sich dem yolcke so widersetzigk machten, so were ihre ehre so
viel dester mehr offenbar worden. Wir konten sonst nichts beginnen,
der reyen thate dem yolcke yerdriss ; so wurden die yon Unser Lieben
Frauen, yon Sanct Moritze, die yom tale ein, sie wolten uff morgene
wider uffs rathaus konunen, also das alle burger bey yerlisunge ihres
burgerrechts auch kommen solten, und die tbore solten derweile zu-
stehen, uff das wir folgents zu gutter weise konunen möchten.
Als die gekomen des eins wurden und brachtens an das yol^,
ein iglicher an die seinen sonderlich, so mochten etzliche darane nicht
wollen, nemlich die innungen aus S. (rerdrautten und S. Ulrichs pfarre.
Diese alle satzten das bey ihre meister und bey die gekomen, wie sie
das yor das beste nemen wurden, das were ihr wille; und auch umfa
die fünf stucke mit, das sie mit dem rathe darauff ryüien und meinen
berren eine antwort darauff geben, zu yorsuchen, was sie in den dingen
erlangen könden, und doch an den stucken nichts zu yorgeben. Man
solte es an alles yolck wider bringen.
Diss brachten die gekomen an den rath. Aber etzliche im rathe
und die meister alle, ane die drey borameister und die yom tale und
Dionisius Bote, weren des wol zufriden gewest, das es so geschehen
were; sondem die meister wolden in keinem wegk daran, das sie'
wider uff morgen uff einen hauffen solden^ und die thor zuschlissen.
Und so muste das auch yerbleiben.
B1.264* Und so was das || yolck faste wegk gegangen, und die gekomen
der pfenner sageten den abescheidt den ihren, die noch da waren,
wie es die innungen und die zwo pfarren bey den rath und die ge-
komen betten gesaget, als oben geschrieben stehet. Und so satzten
die pfenner das auch bey ihre gekomen, und das brachten die an
Unser Lieben Frauen pfarre auch, und die sprachen do mit den ihren
der wenigk da was, und die namen das do auch so mit yor das beste
und bischen die ihren ufih dinstagk (18. Aug.) frae zu des meisten
* ,^e" fehlt In beiden Handschriften. ^ „wlde" in beiden HandMhriften.
1478 August. 869
haus unde auch andere etzliche mehr, und wurden do auch ein, das
man vorsuohte, wie mein herr die dingk dalden wolte, und das man
das dann wider an das yolek alle bringen solde und nichts mehrhinder
in vergeben etc.
Wisse, es geschach auch uff denselbigen tagk, do hische der rath
die Innungen alle in die dömtze, und thaten da berichtunge umb die
5 stucke, die die mercklichsten under den andern waren, darauff sie
meinem herm antwort thun sollen etc. Und darnach hische man die
gemeine und die pfenner nicht; lissen sich die pfenner wol beduncken,
das beschehe aber uff einen irthumb, das man uns wolde sondern. Und
dastreben* alles die schalckhaftigen meisten Und die pfenner folgeten
deme hauffen nach in die dömtze, und so verzalte der rathsmeister
Dionisius ßote die fünf stucke, das wir darauff wollen sprechen und
dem rathe eine antwort sagen etc. Und do sprach Jacob Weissack:
„lieben herm, ir gestehet uns doch von Innungen und gemeinheit der
ersten lehn, als uns die euren zugesaget han, meister und die ge-
schickten, das wir das meinem herm zugesaget haben?'' Es sprach
keiner ja under allen.
Hier mercke, wie das yolck Jacob Weyssack und seinem
anhange der ersten lehn gestehen.
II Sondern uffh dinstagk (18. Aug.) morgen, do Unser Lieben Bl.264^
Frauen p&rre bey einander war, die hatten ihren meistern und auch
den gekoraen so gesaget: sie betten den ihren des nicht befohlen, das
sie die ersten lehn so hinwegk geben sollen, auch gestunden sie ihnen
des nicht, das sollen sie dem rathe wider sagen uff die frage, die der
rathsmeister Jacob Weissack uff gestern gethan helle.
Desselbigen gleichen hatten die in Sanol Moritz pfarre auch ge-
saget zu den allen und neuen meistern und auch zu den geschickten,
die die sladl und das volck vasle verfarl halten, und sprachen zu
denen: „ir wisset, wir haben euch solches nie befohlen zu Ihune, auch
gestehen wir euch des nicht mit der ersten lehn, das ir die hinder
nns so vergeben habt ohne unser geheisse"! Und hatten do den
neuen gekornen vorbas gesaget, das sie in den stucken keine gewall
noch macht zu vergeben oder endllich zu beschlissen hinder inen
allen haben noch thun sollen, darnach möchten sie sich richten, anders
sie wollen mit ihnen darauss reden etc.
Der stadlschreyber Michell Marschalck wardl auch geschickt zu
dem bischoffe von Meyssen vor Unser Lieben Frauen tage Assumptionis
(15. Aug.) etc. Es möchte kommen, es were besser gewesl, das es
nicht geschehen were etc.
Ach herre gott vom himmel, wir hatten wol als die armen seelen
gehofft^ das die ehrlichen siedle hellen sollen kommen umb den lagk
Assumptionis Mariae (15. Aug.), aber sie kamen nicht; und das war
nnsers besten auch nichts etc.
• troben.
QfMchicbtaq. d. Pr. Sachaen. XI. 24
370 Marens Spittendorff.
Hier sindt die schulde von meinem herren
überantwortet worden.
Uff die mittwoche post Assamptionis Mariae (19. Aug.) käme der
cantzellschreyber der farsten von Sachsen und brachte dem rathe die
schulde, die mein herr von Magdeburg wider die von Halle gesatzt
hatte.
Hier mercke, die diesen irthumb und diss betrnbnuss in der Stadt
hatten gemacht und den auch noch trieben, die waren in grossen
freuden und hatten grosse frolockunge, das die schult so hart und
Bl. 265* scharf II gesatzt wurden. Wern dieselbigen regierer oder warhaitige
besorger der Stadt und des gemeinen besten gewest, sie betten sicher-
lich keine freude darinne gehabt, sondern sie betten sich mit allem
volcke gros bekümmert. Nun, es erbarme gott vom himmel, es was
ein schwerlich dingk in der Stadt: was man uff dem rathause handelte
in der Stadt, es käme alles uff die bürg.
Der bischoff von Meissen hatte auch gesaget uff der bürg, er
wüste alle dinck woU, wie es im rathe und auch in der Stadt zuginge,
das man nach den stedten geschicket bette, und wolten sich wider
meinen herm von Magdeburg ufflehnen etc.
Daranff hatten die doctores geantwortet: „gnediger herr, nein, wir
wissen darumb, da« die ehrlichen stedte besandt sindt worden nmb
den willen, das die burger in der Stadt einig gemacht mögen werden,
allso das liebe und fride werde , uff das sie sich dester bass mit euer
gnaden vortrugen^^ Darauff hatte der bischoff von Meissen wider ge-
saget: solde iemandt iriede und eintracht machen, so were ye billicb,
das ihre erbherren das thun solten etc. und andere rede.
Hier was das volck uff dem rathause aber
bey einander.
Uffn freytagk vor Bartholomei (21. Aug.) vor mittage waren die
burger, innungen, die gemeine und auch die pfenner uff dem rathause.
Dar berichtete der rathsmeister Dionisius Botte, wie harte mein herr
von Meissen in den fünf stucken bilde, darinne die andern alle solten
gemittelt werden etc.
Do hub der stadtschreyber an und vorzalte, wie der bischoff von
Meyssen an Stadt unsers herren von Magdeburg die fünf stucke haben
wolte, oder sie solten im rechten gescheiden werden etc.
Das erste stucke was: mein herr von Magdeburg wolde 2
stule im Deutzschcn Borne, einen stuel in dem nechsten borne darnach,
1/2 stuel aber hernacher im dritten borne, 1 virtel darnach im vierten
BL265** borne || vor sich haben: also wen im gutt vorlediget wurde, so wolte
er das also vor sich behalten. Was ime darneben sonst vorle-
diget wurde, das wolde er einem burger in der Stadt zu Halle ver-
keuffen etc.
Das andere stucke was, er wolde haben den dritten pfen-
^k alle jhar von dem talschosse etc.
1478 August. d71
Das dritte stucke: er wolde haben eine wäre abeschrift der
lehntaffeln etc.
Das vierte: nmb das mnntzegelt oder muntze, dar solde er 9
tansent fl. geben, wenn er die lösete, dar wolde er nicht mehr denn
6 tansent fl. widergeben und gab vor, so es in pfandtweyse vorsatzt
were, so hette der rath faste darvon ufifgenommen, und er were des
nicht pflichtigk, das er die summa alle widergeben solte, und mancher-
ley intrack, der da von ime beschach etc.
Das fünfte: nmb die getreue handt, die solte gantz abe sein;
und das * die treue handt, uff weme die itzundt stunde, möchte
bleiben bey der beyder geschlechte leben, so wolte er das straffegelt, das
von den piennern so genommen ist und bey dem rathc leydt, haben, son-
dern Yorbas solde man die treue handt nicht mehr in ubuDge haben etc.
Und yorbas sprach der stadtschreyber, das der bischoff von Meyssen
hette gesaget, der eine rath hette bischoff Johansen dasselbige gelt
so zugesaget etc.
Die schulde wurden hier offenbar gelesen. Und so wurden die
schulde überall dem volcke gelesen, wiewol Weissack schwer darzu
was, aber das volck wolde das so haben. Und der schulde waren 21
oder 22, und den schaden hatte der bischoff gewerdert wol uff dritt-
halbhundert tansent r. fl. Was die heuptsumma sein solde, weis ich
nicht, sondern ich meine, die Stadt mit allen saltzbornen etc.
Die pfenner sagen und auch das volck , das ihre obersten nicht
wol bey ihnen hatten gethan, und hatten die Stadt gantz vorfuret, und
ihre untreue war gantz gros unter || den obersten. Ihn wardt auch so Bl. 266
viel gesaget, es wolte ohne freyheit zu vorliesen nicht abegehen, oder
die pfenner musten die gröste gefahr tragen umb den willen, das sie
das meiste gutt haben ; und so sie sich harte dar wider wurden setzen,
und doch wol zu mercken were, die andern obersten regierer aus in-
nungen und gemeinheH betten das, als sich zu besorgen were, dem
bischoffe von Meissen bereit vor langer zeit zugesaget, unde noch
heute zu tage vorgeben sie noch wol mehr, uff das sie bey ihren vor-
genonm[ienen und gethanen dingen möchten bleyben und darzu vor-
tediget wurden. Und so Hessen sich die pfenner auch gantz be-
duncken, der bischoff von Meissen gedachte sie zu vortedigen, und so
musten wir das dem lieben, ewigen gotte befehlen, so lange als ibme
das behegelich ist und gutt duncket.
Uffh freytagk vor Bartholomei (21. Aug.) vor mittage waren die
doctores beyde uff der bürg unde handelten mit dem bischoffe von
Meyssen aber umb die stucke und besprachen eine weise darüber; das
brachten sie wider an den rath und an die gekomen, und uff nach-
mittagk zogen etzliche des raths und der gekornen mit den doctoribus
uff die bürg und wurden do ftirbas ein, wie die stucke und schulde
solten gemittelt sein und auch nicht anders. Und das wardt darnach
an das volck gebracht, als hiemach folget
* vndt dM man.
24*
372 Marcus SpittendorflEl
Uffh diDBtagk nach Bartbolomei (25. Ang.) was das volck off dem
rathaose. Da wardt der abescheidt gesaget, und auch wurden die ge-
schickten mitsampt dem rathe mechtigk gemacht etc. der sechs stucke^
das sie dammb noch vor die fnrsten solten zihen, off das die 6 stuck
zu ende mochten gebracht werden, und das der recess vemichtiget
Bl.266^ wurde aida, so man der 6 stucke znfriden dar wurde etc., || den man
sach und merckte, es war gantz veriohren; wo man sich hinwenden
odeii keren wolde, da was es verkauft unde verrathen. Und was man
an den fursten erlangen wurde der 6 stucke, das das alsdan den bür-
gern geoffenbaret wnrde, das sie des eine Wissenschaft haben möchten.
Hier mercke, das erste stucke war, eine wäre abeschrift der
lehntaffel etc.
Das ander umb die treue handt, die solde nicht mehr genbet
werden ohne willen meines herm, sondern was itzundt stunde zn ge-
treuer handt, das solde stehen bleiben so lange, das sich das selber
ausleschete, oder möcht es uff sich nemen und verkeuffen etc.
Das dritte umb die muntze, da wolde mein herr dem rathe ö
tausent fl. rorschreyben, und die andern 4 tausent solten abe und
todt sein etc.
Das vierte, das mein herr wolte haben l^/2Stuel im Deutzschen
Borne, 1 stul im Guttjhar, V2 stuel in der Metritz, 1 virtel im Hacken-
bome^, wenn ime das so vorlediget wurde, das er so viel guttes vor
sich und seine nachkomlinge* behalten möchte, und nicht, das es nach
seinem oder eines andern herren tode an das capittel solde kommen,
sondern bey einem herm und bischoffe des landes also bleiben, unde
über die zahl soll er nichts behalden; wurde ihm dameben von gutte
etwas vorlediget, das soll er verkeuffen innerhalben vier wochen einem
besessenen burger zu Halle etc.
Das fünfte umb den dritten theil des talschosses, den wolte er
auch ye haben. Dar möchte man so viel bitte «mb thun, das es doch
bey dem vierten teyle bleyben möchte, aber er hatte nicht gewolt
Also hatte der rath und die mit ihnen uff der bürg waren meinen
herm von Magdeburg selber angezogen und ihre erste bitte zu ihm
gethan und ihn höchlich und themutiglich gebeten, das es bey dem
Bl. 267 * II vierten teyle bleyben möchte ; darauff hatte er gesaget, solches stunde
ihm hinder dem capittel und seinem vater nicht zu thun , sondern er
wolte das an das capittel lassen tragen, und so wolde er seine voll-
macht an seinen vater schicken in vorhoffunge, ob das capittel schwer
* naohkomUche.
1 Der Eingang des weiter unten S. 376 angefiihrten Rechtsgntachtens lautet:
Opidum Hallis magdeburgensis dioc. quatuor habet fontos salinarios sive salinas.
Quorum fontium quUibet in triginta duas partes divisus est, et una harum partium
dictis triginta duabus usitato vocabulo una sedes, vulgari autem ,,ein stuel" voci-
u". Sedes autem una sive eyn stuel ulterius in quadraginta octo partes suh-
sus est, et quaelibet hanmi quadraginta octo partitun communiter una sartago
vulgariter „eyne pfanne*^ nuncupatur.
1478 August. 378
darzn sein wolte, das sie von seinem vater, hertzogen Ernst, dan unter-
weyset möchten werden etc.
Das sechste: umb die ersten lehn und lehnware solte man von
der pfanne im Deutzschen Borne 3 r. fl. geben und von zweyen pfan-
nen im Guttjabr so viel als von einer im Deutzschen Bornen.
Uff diese mittel der 6 stucke solde der rath uffh montagk nechst
folgende (24. Aug.) zu Dresen vor dem fnrsten mit einem vollmaeht-
brieffe erscheinen, und so das dann volzogen wurde, so solte man das
80 versiegeln, und der recess, dar die von Halle ingegangen gewest
sindt, der sol da vomichtiget und todt sein. Sondern umb die andern
stucke wil sich mein herr geburlicb halten, also das sie keines rechts
nicht bedörfen noch keine scharfe uff sich sollen haben.
Werden wir das nun so befinden, des werden wir wol geware etc.
Hier mercke, Hans Seber und Mattis Pegaw waren mit uff der
bürg und vornamen, das die 6 obgeschribenen stucke nach solcher
weise solten werden abgetragen, und die andern solten noch nicht
gantz todt sein, und so wolten sie des nicht mit ein sein, es were
denn das die andern stucke alle todt sein solten, und auch der abe-
tragkmit denpfennem; da hatten die doctores faste viel rede mit dem
bischoffe von Meysseo umb gehabt und ihme gesaget: „gnediger herr,
das stucke umb den abetragk der pfenner habet ir uns vor abegesaget,
und wir habens auch nachgesaget^'. Der bischoff von Meyssen meinte
nein. Aber die doctores sprachen: „gnediger herre bedencken sich,
ihr werdet finden, das es so ist'^ Do hatte der bischoff von Meyssen
80 gesaget: || „nun, so der rath des mit meinem herren zu thun habeui Bl.267^
und so wir in der regierunge des tals vorbass handeln werden, was
notturftigk zu- oder abezusetzen, darzu wir denn den rath, auch die
alten und neuen regierer darbey nemen wollen und mit denen darauff
rathen, das vor meinen herrn, vor die Stadt, vor die burger und auch
vor die pfenner sey, und so dann der rath, Innungen und gemeinheit
vor die pfenner bitten wurden, so solte mein herr das stucke umb den
abetragk ane wegerunge gantz redeloss lassen bleiben.
Hans Seber und Pegaw hatten dar nicht ingehen wollen und
hatten mit den rathsmeistein und auch den andern geschickten geredet,
so sie in* vollmacht des volcks dar geschickt waren, und gesprochen:
so die andern stucke und der abetragk nicht alle abe solden sein, so
wolten sie der 6 stucke auch nicht mitte ein sein, und fragten, wolten
sie die bitte so thun, das der abetragk todt solte sein, so wolten sie
der andern stucke auch so mit ein sein.
Die rathsmeister und geschickten von Innungen und gemeinheit
sprachen und wurden ein, sie wolden sie vorbitten, und das wart so
an den bischoff von Meyssen geworben durch die doctores.
Der bischoff von Meyssen wolte die bitte noch nicht thun lassen,
und die doctores und pfenner weren des auch gerne zu ende gewesen
und bilden an. So hatte mein herr von Querffurdt gesaget zu den
ft Urnen.
374 Marcus Spittendorff.
doctoribus eins oder zweymabl, sie solten den pfennern rathen and
sagen, das sie das so bestehen solten lassen. So b^chachs.
Do sie nffs rathaus kamen, do brachten sie das so an den rath in
gegenwertigkeit der doctores. Do wardt der rath mitsampt den mei-
stern und allen geschickten des auch ein und sagten den pfennern zu,
das sie die vorbitten wolten ; und diss wardt ihnen auch uff den
dinstag (25. Aug.) uff dem rathause von allem volcke auch so zu-
gesaget, das die bitte so geschehen solde.
B1.268* Der rathsmeister Weissack || berichtete uffs letzte, wie mein herr
von Meyssen eine gutte eintracht in der Stadt machen wolde under
allen bürgern , und was wol die meynunge , das man den stedten wi-
derbotten hette etc. Aber das volck rieff in wunderlich an und wolten,
man solte die stedte lassen kommen.
Der bischoff von Meyssen hatte grosse bitte vor Schlegell gethan
und darzu getrauet. Nun umb den willen das man die dingk gerne
mit dem besten hette mögen überwinden, gäbe man ihm geleite 4
Wochen, als das er nicht in den rath noch zu keinen gesprechen gehen
solte, er solte auch kein gewemuss machen.
Hierauff wardt der rath und die geschickten gemechtiget. Deo
laus !
Gott erbarme sich dieser dinge mit einander! Hans Laub war uff
dem neuen marckte und hatte geleite gebeten von dem bischoffe von
Meyssen biss uff weyuachten. Worumb dieselbigen so wichen, das
weis ich nicht, sie musten sich ye worumb schuldigk wissen.
Hier mercke am tage, der zum Schellenberge
sein solte.
Uffh donnerstagk nach Bartholomei (27. Aug.), do mochten die
ihrsten von Sachsen dem bischoffe zu Magdeburg oder dem postulirten
geschrieben haben und hatten den tagk erstrackt, so unser herre von
Magdeburg und das capittel mitsampt dem rathe von Halle in voll-
macht etzlicher stucke und gebrechen, so sie sich der verwilkört hatten
uff die fursten, freundtlich oder rechtlich zu entscheiden, und so nem-
lich 6 stucke, die mercklich waren, uff eine weyse vertediget und be-
sprochen waren, als vor geschrieben stehet. Und der tagk zu be-
suchen wardt do erstrackt biss uffh donnerstagk nachEgidii (3. Sept.),
so wolten die forsten des uffn Schellenberge warten etc.
Diese hauptsper- und zwytrachtmecher* im rathe und die meister
B1.268** und ihre anhenger wurden des gar || höchlich erfreuet umb den willen,
das man den ehrlichen stedten wiederschreyben möchte, denn sie
hoffeten das zu wege zu bringen. Sondern ich hoffe, der liebe gott
wirdt ihnen das ie nicht vorhengen, das alle ihre böse list und nn-
warheit, darmit sie teglichen umbgehen und viel frommen leuten, geist-
lichen und weltlichen^, denen sie ihre hertzen und gemute gar sehre
wechen und auch sehre peinigen, so das gemeine volck gemeinig-
mit den pfennern und mit den andern gerne wolten, das die ge-
* zwytnchtnecher. ^ der Satz oncheint anAkoluthiach.
1478 August. 375
brechen gantz gnindtlich anter ihnen verhört und durch die ehrlichen
stedte beygelegt möchten werden, und das sich das ie nirgendt finden
will , sondern immerdar werden die stedte vorhindert , und das ge-
schieht anders nicht, wann hier von etzlichen aus der stadt, die treyben
so viel durch etzliche, das die tage so verschoben und uffgezogen
werden, uff das die dinge vor den stedten nicht gehandelt wurden etc.
Umb das gescbos.
Uffh freytagk Augustini (28. Aug.) anno 78 wardt Unser Lieben
Frauen pfarr, Sanct Moritz, Sanct Gerdrautten und auch die pfenner
verbott, ein itzlicher zu seines meisters hause, da selten sie sprechen
umb den schos etc.
Die meister in Sanct Gerdrautten pfarre soltcn gesaget haben, die
andern weren des alle ein byss uff sie, und das war böslich gelogen.
Und mit solchen unwarhaftigen werten gingen die meister umb und
betrogen das volck, aber die leute wurdens innen und weiten ihnen
nicht mehr gleuben; sondern die bommeister bilden sich mit warheit,
was in von den pfennern befohlen wardt, das brachten sie so an und
nicht anders etc.
Diese drey pfarren und die pfenner gaben ihren meistern diss
wort, sie selten den rath bitten, so der rath uff dem rathanse mit den
Innungen, gemeinheit || und auch den pfennern eins were worden, und B1.269*
ihn alle zugesaget betten und sie dem rathe wiederumb, wenn das die
burger umb das schoss oder ander stucke, die die Stadt itzundt in
diesen geschetten belangeten, sprechen selten, so selten und weiten
sie alle zusamne uffs rathaus kommen und da eintrechtiglich sprechen
und wort geben, uff das niemandt vorworf durfte haben, und deme
weiten wir auch so nachkommen, und man solte uns auch nicht mehr
verboten; sondern wenn der tagkzu diesen (!) gehalten wurde, darnach
mochte der rath die barger alle uffs rathaus heischen lassen und dann
nmb den schos sprechen etc.
Die innungesmeister sprachen, sie betten wort von den ihren ; und
da war kein wort nicht ane, es war auch nicht also, wie der tagk
den stedten herzukommen erlengert wardt etc.
Uffh sonnabendt nechst darnach vor Egidi (29. Aug.) brachten die
meyster und bommeister das wort an den rath, aber es mochte etz-
lichen nicht so behagen etc.
Sie hatten die geschickten auch uff* dem rathause , und etzliche
des raths und die meister betten gerne zu wegen bracht, das der rath
den stedten wieder abegeschrieben bette, sondern die geschickten wei-
den das nicht volworten hinder dem volcke. Und so wurden sie doch
zufrieden, das sie den tagk mit den stedten erlengeten 14 tage, das
ist*» die nechste mittwoche nach Crucis (16. Sept.) Wenn sie schyben
und schyben, ob sich indert finden weide, das die stette, erkört zu dem
handel, nicht kommen dörften, denn sie besorgen, das ihre that denn
alzu offenbar werde; sondern den bischoff^ von Meyssen weiten etz-
• „vff" doppolt, »» „c«" fUU ,4it". « btachoffo.
876 Marcus Spittendorff. ]
liehe mit allen willen gerne handeln lassen, der wnrde ir ergestes
nicht thun. Und wils in gott vom himmel so verhengen, so können
Bl.269^ wir andern nicht darwieder; soU unser betrabnoss || lenger weren, nnd
sol die unwarheit lenger vorgehen, das stehet bey gott.
Etzliche rathmanne aus innungen und gemeinheit sprachen öffent-
lich, sie betten meinen herren von Magdeburg, der solte ihrer mechtigk
sein. Daraus ist wol zu mercken, sie wolten der stedte darbey nicht
haben. Worumb? Sie wurden ihre Unvernunft zu wol gemerckt ha-
ben etc.
Hier mercke aber, ufiF dem sontage vor Egidi (30. Aug.) uflF den
abendt spate hatten die herren vom capittel, Heinrich von Ammen,
dorff und Vinzencius, einen brieff mit ihnen gebracht von denen
fnrsten von Sachsen, der wardt dem rathe uff der bürg gelesen, etzHchen,
die darobene waren. Der brieff hilte, das uff dem Schellenberge nicht
herbergen weren, und darumb solten die von Halle gen Kemnitz kom-
men, und da wolten die iursten ihrer warten uff den nechsten don-
nerstagk (3. Sept.) etc.
Hier volget, wie der beschlyss uff die 6 stucke
obengeschrieben zu Kemnitz geschehen ist.
Uffh donnerstagk post Egidii (3. Sept.) umb 10 kamen diese her-
nach geschriebene gen Kemnitz: doctor Stein von Erffurdt^ und der
rathsmeister Jacob Weyssack, Mattis Bcnne, ein bierherre, der bom-
meister Claus Olman, Jan Cumpen, ein meynheitmeister, und der stadt-
schreyber. Niclas Zschelsen, Laurentzius Holtzapffell und Marcus
Spittendorff wurden mitgeschicket. Der bischoff von Meyssen war da-
selbest im closter ^ vor Kemnitz, und hertzogk Ernst kam neulichst dar-
nach vom Schellenberge auch ins closter.
1 Conrad US Stein von Jena, art. et j. u. dr., war 1467 Rector der Univer-
sität Erfurt (Stölzel, Die Entwickelimg d. gel. Richterthums S. 90). In dem er-
furtischen Verrechtsbuche des Jahres 1493 erscheint nach einer gütigen Mittheilong
des Herrn Prof. Weissenborn in Erfurt Dr. Stein als Mitglied der Gemeinde
Nostre Domine (B. M. V.) in der Gasse „Sacri Pontis", nahe dem jetzigen Roes-
markt. Derselbe Name begegnet uns unter einem nicht datierten Rechtagutachten
in einer Salinenangelegenheit der hallischen Pfanner Otto, Bartholomeus und Sander
V. Wogau, welches in die letzten Jahre des 15. oder die AnJDuigsjahre des 16. Jahr-
hunderts gehört. Das Gutachten haben abgefasst „Conradus Stein, iuridice
facultatis studii Erfordensis Ordinarius, Henningus Gode, utriusque juris, et
Symon Voltzke, decretorum doctores". Von den 8 Siegeln sind nur die der bei-
den ersten Rechtsconsulenten erhalten (Handschrift der magd. StadtbibL FoL S5).
Möglicher Weise haben wir daher in dem zweiten erfurtischen Doctor den be-
kannten Henning Gode (Göde) zu suchen, der bereits im J. 1474 in Erfturt Magister
geworden war und 1481 als Decan der phil. Facultät erscheint. Femer steht der-
selbe später nachweislich auch mit Halle in Verbindung: er gab im Jahr 1513 ein
Gutachten darüber ab, ob der Rath das Recht habe, sede vacante das Lehngeld
von den Pfannen einzufordern. In Erfurt hatte jedoch auch Hans v. Waltheim
sehr nahe Beziehungen: der eine der vier Rathsmeister des Jahres 1478, Gott-
'^alk V. d. Sachsen, war sein Schwager. Vielleicht ist daher auch der gleichfiBÜls
T. 1478 als Rathsmeister in Erfurt neben dem vorher genannten erscheinende
V. d. Sachsen damals der Bereiter des Dr. Stein gewesen.
^ Das sogenannte Berg- oder Benedictinerkloster vor Chemnitz.
1478 September. 377
Von stund nach der malzeit schickten wir doctor Steine in die
epiye za dem biscboffe von Meyssen, das er an seine gnade brengen
solde, das wir von wegen des raths von Halle und der gantzen Stadt
gemeine dar weren, nach deme bertzogk Ernst von Sachsen uns be-
scheiden hette; also weren || wir warten, nach deme so der abescheidt 61.270*^
am nechsten zum Gybichenstein bereth were geworden, das der nun so
vollzogen möchte werden etc.
Dem doctor wardt gesaget, er solde die von Halle auch uff die
eptye lassen kommen etc. Die obgeschriebenen fuhren in die eptye.
Do wir kamen, hatte der furste bertzogk Ernst sich zu tische ge-
satzt und asse, aber der undermarschalck ^ lies uns schencken. Als der
furste vom tische uffstundt, nicht lange darnach wurden wir vor seine
gnaden geheischet. Der furste böte itzlichen die handt. Darnach
hub der bischoff von Meyssen an und vorzalte die 6 stucke, wie die
zum Gybichenstein gehandelt und beredet weren, und sonderlich das
eine stucke umb das geschoss von den lehnguttem, das mein herre
von Magdeburg den dritten teyl darvon wolte haben, und die von
Halle wolten den vierten teyl geben, und so betten die von Halle ihre
erste bitte gethan an meinen herm von Magdeburg in vorhoffnnge, das
seine gnade es bey dem vierten teyle solte lassen, mit fast andern
reden mehr etc. Und so sagete der bischoff von Meyssen fortan:
„gnediger herr, mein gnediger herr von Magdeburg, euer gnaden söhn,
hat uns entpholen, nachdem so euer gnade und euer gnaden bruder,
mein gnediger herr bertzogk Albrecht etc., scheydesrichter sindt in
den gebrechen zwischen meinem gnedigen herm von Magdeburg und
den von Halle, und so ist euer gnaden meins herm von Magdeburg*,
euer gnaden söhn, umb das stucke den dritten und den vierten teyl
belangende wol mechtigk, und wie es euer gnaden rath ist, des wil
mein gnediger herr von Magdeburg so willigk sein etc.''
Der stadtschreyber von Halle, magister Michell Marschalck, hub
an zu bitten auch die erste bitte von der von Halle wegen kegen
II dem forsten, hertzogen Erasten von Sachsen, das es bey dem vierten B1.270^
teyle bleiben möchte, mit mancherley erbietunge, die da beschaeh etc.
Der forste sprach mit seinen rathgebera und lies dem biscboffe
von Meyssen und Heinrich von Ammendorff vorhalten, ob sie das auch
macht hetten von meinem herren von Magdeburg und dem capittel
betten, mit andem mehr Worten etc.
Der bischoff von Meyssen und Heinrich von Ammendorff antwortten,
mein gnediger herr von Magdeburg stelte das zu seiner gnaden vater.
Aber vom capittel hatte der bischoff von Meyssen und Heinrich von
Ammendorff wenig macht etc.
* „vndt den von Halle vndt lo iit** folgt tn derHandaehrift, aber die Stelle ist schon von dem
Sehrelber aoageatrichen.
^ Georg von Miltitz. Vgl. v. Langenn, H. Albrecht S. 558.
378 Marcus Spittendorff.
Hertzogk Ernst lies wieder sagen, seine gnade wcüde das gerne
verfugen nnd auch so mittein, das es seinen gnaden auch zu vorant'
Worten were etc. mit mehr reden.
Die von Halle hüben wieder an zu bitten uffs themutigste mit
mannichfaltiger erbietnnge etc.
Der forste sprach aber mit seinen rethen und fragte aber den
biscboff von Meyssen nnd Heinrich von Ammendorff, betten sie macht
oder des in befehl, das sie darnmb sprechen solten etc.
Der bischoff von Meyssen und Heinrich sprachen nnd machten
das gespreche langk, nnd es wardt abendt. Do sprach der obennar-
schalck Hagoltt von Sleynitz: „herre von Meyssen nnd Heinrich, mein
gnediger herr saget, das ir ench heinte wol berathet, es wirdt abendt,
und ist noch weit in die Stadt; so wil mein gnediger herr die dingk
biss frue vorschieben, und darumb herr burgemeister nnd lieben frennde,
kommet morgen frue zwischen funfen und sechsen, so wil mein gnediger
herre förder daraus handeln etc/'
Und so lies nns der fturste schencken bey kertzen* und fnren
wider in die Stadt etc.
Uff den morgen (4. Sept.) nach funfen kamen vrir wieder nff
die eptye; do hatte der furste messe gehört etc. Wir worden vorge-
Bl.271* heischet. ||Der marschalck Hugoltt von Slynitz machte ein lange r^e
uff den sinn, als der abescheidt des abendts vorbliben was, und bleib
doch uff der meynunge , das der dritte teyl des geschos, was von dem
lehngutte gefyle, das das meinem herm von Magdeburg folgen solte;
auch wolte das mein herre von Magdeburg so verwilligeu, aber das
capittel were des noch zur zeit -nicht geneyget etc., und andere rede
mehr.
Darauff haben wir geschickten^ gesprochen und aber themutiglich
gebeten, mit mancherley erbietunge und auch beclagunge darbey
gesaget, das die Stadt und das gemeine gutt faste darunder abenemen
wurde, so der dritte teyl so meinem herrn von Magdeburg solte gege-
ben werden, und haben noch vorbass gebeten, das es bey dem vierten
tevle bleiben möchte etc.
Der furste hatte abermals gesprochen und lassen sagen, das ein
mittel darinne vorgenommen mochte werden, uff das seinen gnaden
das auch vor dem capittel zu vorantworten stunde. Die geschickten
haben aber gesprochen und wol gemercket, das der furste vieleiehte
wol zugelassen hette, das wir den vierten teyl des geschosses betten
geminnert, also das es bey dem viertehalbeu teyle hette mögen bleiben.
Und doch wolten wir vorbass uff ewigkeit nicht weiter vorwilligeu, dann
als der rath zum Gybichenstein bereite gethan und vorwilliget hatten etc.
Wir fragten auch vorbass, so etwas weiter uff das mittel, den dritten
und vierten teyl, vorhandelt und vorgenommen solte werden, so were
uns auch noth zu wissen, so das capittel die dingk nicht bewilligte,
und wir solten die zwene brieffe von uns reichen, die die elftausent fl.
* hier folgt in der Handichrift „vndt tuu auch'*. ^ „geechlckton" doppelt.
1478 September. 379
anlangeten, dag were uns gar schwer, mit andern Worten mehr. Dar-
auff liesse der forste so sagen, wolte das capittel von Magdeburg diese
diDg^ allso nicht yerwiliigen zwischen weyuachten, so solten die von
Halle die brieffe behalten , und so || dieser heiTC von Magdeburg nicht Bl. 271 ^
mehr im stifte regierte, und ein ander herre kerne, so solten die brieffe
vollmacht haben als zuvor etc. mit mehr worten, des ich alles nicht
schreyben kan.
Die geschickten sprachen und Hessen sich beduncken, es wolde
sich vor dem forsten so nicht wol schicken, und baten Hugoltt von
Slynitz und doctor Meilerstadt zu uns, mit denen wardt faste geredet,
und wir beclagten unsere noth , die brachten das an die fhrsten etc.
Do wardt uns vorgesatzt vom marschalcke und vom doctor, ob diss
das mittel möchte sein, das der rath einen vorschoss von den bürgern
nemen, und das meinem herm von Magdeburg so gegeben wurde, uud
das es dann so bey dem vierten teyle hiebe etc. Die geschickten
sprachen, und das vergeben was uns schwer, und meinten, könten wir
erlangen, das wir 3 oder 10 hundert ü. möchten geben, uff das es bey
dem vierten teyle bleiben möchte etc.
Und so schickten wir doctor Steine alleine zu dem marschalcke
und dem doctor Meilerstadt, und die hatten alleine faste viel rede zu-
samne, und doctor Stein that gar grossen vleis umb der von Halle
willen etc. Und so brachtens die beyde an die fursten und hischen
die 2 tausent fl. mit viel anderen worten.
Es wardt zwey- oder dreymahl zu- und abegegangen, und darnach
boten wir 500 fl.; es wolde aber nicht, und so Hessen wir uns be-
duncken, solten die dingk abegehen ohne ende, das were der Stadt
und unser aller bestes nicht, und sagten doctor Steyne, wir weiden
unserm herren von Magdeburg tausendt r. fl. geben, uff das es bey
dem vierten teyle hiebe. Und so wardt das von dem fursten, hertzogen
Ernst von Sachsen, angenommen und vorfollwortet, und so gingen wir
do vor ihn, und er liss || uns sagen, wie er einen begriff machen wolde Bl.272*
lassen, den wolde er uns zuschicken, das wir den überlesen möchten,
und worane noth sein wurde, zu oder abe zu schreyben, das möchten
wir wol thun etc. So zogen wir in die herberge etc.
Uff den sonabendt (5. Sept.) umb des segers 8 kam doctor Meiler-
stadt zu uns in die herberge und brachte eine copie des begriffs und
las uns den, und so wardt er fast von uns underweyset darzu zu setzen.
Des was er wiUigk, und darnach gingk er wider zum fursten, und
balde darnach kamen des bischoffes von Meyssen diener geritten, und
der bischoff käme darnach selber gefahren und zöge des zihens gen
Ungern etc.
Damach kurtz schickte der furste nach uns. Wir gingen zu seinen
gnaden. Hub der marschalck an: „lieben freunde, so der begriff solt
gemachet sein , den ir habet hören lesen , nun wil mein gnediger herr
itzundt zum Schellenberge; uff das ir nun förder zerunge, darumb
langer zu beharren, nicht endört'et, so wil mein gnediger herr den
380 Marcos SpittendorfiC
recess zum Schellenbei^ lassen fertigen nnd wil euch den von stondt
zuschicken. Auch das ir keinen vermercken darinne habet, wil meb
gnediger herr, das ir enere handtschrift unten an diese copie schreybet,
uff das ir sehet, so euch der recess mit der copie zugeschicket wirdt,
das dar nichts vorendert ist worden, und das ir dem doctor befohlen
habt; auch mit darzu gesatzet worden sey etc.
Darauff meinten wir geschickten nein, wir wolden nichts damnder
schreyben, sondern wir betten den yorhoffen, seine gnade wurde um
darmitte wol versorgen etc. Und sagten vorbas, es were zum 6y-
bicbenstein betedinget, so die 6 stucke vor seiner gnaden wnrden voll-
zogen, so solte der vorige anlass vomichtiget unde gantz todt sein,
Bl 272^ and unser || Siegel solte abegeschnitten und nns wider gegeben werden.
Nun betten wir den anlass dar, den wolden wir seiner gnaden reichen,
uff das der vomichtiget wurde etc.
Darauff antwortte der obermarschalck : „lieben freunde, es ist billicb,
das der anlass getödtet werde; jedoch ist meins gnedigen herm mey-
nunge, so euch seine gnade diesen begriff nicht übergegeben habe, so
lesset sich seine gnade beduncken, das er den von ench nicht nemen
möge zu vomichtigen, wiewol er an sich selber todt ist. Aber sobald
euch der recess von meinem herm zugeschicket werde, gibet euch mein
herr die macht, das ir den alten anlass oder recess selber vomichtiget
und tödtet und deme den wieder gebet, der euch diesen antwortet etc."
Damach sagete er, so der rath und gemeine Stadt gebrechen under-
langk betten, bette seine gnade vemommen, das man sich beworben
bette nach auslendischen stedten, Brauuschweigk und andern ; beduncket
meinen gnedigen herm , das faste kost und aussgeben darauff lacffen
möge. Meinet mein gnediger herr , sey nicht gross noth , nnd hoffet,
mein gnediger herr von Magdeburg mit seinen rethen kont das wol
bey legen, das ein gemeiner friede werde etc.
Darauff antworten wir: „gnediger herr, wir woUens mit willen
gerne an unsere freunde brengen." Damach fragete er umb Jorge
Lössebeyn und bäte, das der rath den behalden wolte zwischen micha-
clis, das wardt auch so anbracht etc.
Hier ist der recess geantwortet.
Uffn donnerstagk post Nativitatis Mariae (10. Sept.) kam der recess,
als das vor dem fiirsten von Sachsen zu Kemnitz vorlassen wardt, und
wardt dem rathe von Halle geantwortet, und darbey was ein sende-
B1.273* brieff, das der rath den vorigen anlass untuchtigk machen solte, || und
das bescbach, und antwortten do dem boten i. Do der böte weck
gingk, sprach der rath, und Weissack wolte mit seinem anhange, die
im rathe von Innungen und gemeinheit sassen, und auch die meisten
alle, sie weiten den stetten abeschreyben. Sondem der rathsmeister
Annyss Bote was von der gemeinheit wegen , nnd die viere vom tale
1 Die Urkunde vom Sonnabend nach Ae^dii abbatis (5. Sept) ist bei Dr. I. S.
"T ff. abgedruckt.
1478 September. 881
und die bornmeister waren des mit dem rathsmeister Weyssacke und
den anderen obgeschrieben so zu thune niclit ein hinder dem voicke,
und so solten die gescliiekten aueh sprechen etc. Und gaben diss
antwortt: ,,ersamen, lieben herren, wir haben von euch vemonmien,
das die meyster mit euch ein sindt, das ir den stedten wieder-
schreyben solt; haben sie das im befehl, das wissen wir nicht ufizu-
sagen. Sondern das wir das mit bewilligen solten hinder dem volcke,
des steht uns nicht zu thune, dann ir wisset, mitsampt den meistern
and bornmeistem sindt wir^ des so eins worden und haben das so
allem volcke vorgegeben , uff das ein grundtlicher friede wieder unter
dem volcke gemacht wurde, so musste das durch mitteler vorgenommen
werden, unde nemlich durch die ehrlichen stedte, also das die zwischen
uns allen handeln solten, die gebrechen beyzulegen. Das hat das volck
so bewilliget und von stunden an die ehrlichen stedte geschrieben, des
sein wir auch noch also zufrieden, und wir woUen des hinder dem
volcke auch in keine weyse verändern, es sey denn, das alle burger
wieder so uffs rathaus zusammen kommen; was sie dan da eins wer-
den, sey wir auch zufrieden."
Vffa freytagk post Nativitatis Mariae (11. Sept) käme der mar-
flchalck Hans Kotze zu dem rathsmeister Dionisius Botten und bäte
von wegen meines herren von Magdeburg, das er uff morgen sonabendt
den rath zusamne haben j| wolde, mein herr von Magdeburg wolde seine Bl.273^
rethe uffs rathaus schicken und wolde was lassen werben etc. Darauff
wardt im geantwortet, er könte den rath uff morgene sonnabent nicht
zusamne brengen itzund imjharmarckte, sondern uffii sontagk( 13. Sept.)
wolte er das gerne thun. Hier mercke, wie Weissack mit seiner ge-
sellschaft treybet bey den gewaltigen, das er ie die ehrlichen stedte
noch wider zunicke treyben wiU! Sondern es stehet zu gott, wils gott
vom himmel haben, so müssen wir noch lenger in der zwytracht und
in dem Unfriede leben, ist es aber der wille gottes nicht, so hoffe ichs,
das Weyssacks vomemen auch zurucke möchte gehen etc.
Uffn sontagk vor Crucis (13. Sept.) im marckte schickte mein
herr von Magdeburg und liess werben, das etzliche des raths von In-
nungen und gemeinheit zu seiner gnaden solten kommen und auch
etzliche geschickte mit. Der rathsmeister Jacob Weyssack, Mattis
Benne, Brosius Zelse und Ludicke Pfanschmiedt und der stadtscbreyber
zogen uff die bürg, nicht uberlangk kamen sie wieder etc. Und kurtz
darnach kamen meines herrn von Magdeburg rethe gefahren vor das
rathaus, Apell von Tettaw, Heinrich von Anmiendorff und Hans Kotze
etc. Apell von Tettaw brachte an den rath, so etzliche gebrechen in
der Stadt weren, so bete sich mein gnediger herr darzu mit seinen
rethen, das die dingk beygeleget möchten werden; wolten wir uns
auch unterlangk selber vertragen, das were mein gnediger herr auch
wol zufrieden etc. Und vorbas hatte er auch gebeten vor Hans Laube
und vor Schlegel mit andern mehr werten etc. Darauff sprach der
• „wir" fehlt.
S82 Marens Spittendor£
rath nnd auch die meister. Also ward! Weyssack ein mit den von
Innungen und gcmeinlieit, die im rathe sassen, das sie das meinem
herren zusagen wolten. Aber Dionissins Bote^ der rathsmeister von
ßl.274* der gemeinheit, und || die viere vom taie und der bommeister Clans
Olman und aueh Wenzell Koeh und Hans Blumichen, die woltens mit
Jacob Weyssack und seiner eompaney so nicht ein sein binder dem
Yolcke. Und so mnste Jacob Weyssack das so von sich sagen, das
sie ein solches an das volck bringen musten, aber er hatte gleich wol
weyter bericht, wenne ihme befohlen was. Das lies man so hingehen.
Uffn montagk Crucis (14. Sept.) käme ein böte von Braunschweig
und brachte dem rathe einen brieff, das sie uff diesen tagk mit denen
von Magdeburg und Halberstadt nicht kommen könten. Da geschach
Weyssack und den andern nicht sehre leide ane etc.
Ufin dinstagk (15. Sept) umb 7 waren die pfenner und anch die
andern kurtz zuvome und darnach bey einander, ein igltcber zu seines
meisters hause. Aber da wardt nichts redelichs vorgenommen, auch
kein gespreche gehalden, sondern wir wolten alle zusammen nfs rat-
haus, als das vorlassen ist, und giengen von einander.
Die meister hatten den rathsmeister Dionisius Boten vorclaget, and
auch die viere vom tale mitsampt dem bommeister worden anch so
vorclaget vor dem volcke. Das machte, sie wolten mit Jacob Weyssack
und mit seiner gesellschaft nicht eins sein hinder dem volcke. Jacob
Weissack, die meister und die andern im rathe wolden den stedten
wiederschreyben und wolten meines herren von Magdeburg rathgebem
vergunnen zu handeln ; das wolten die andern mit ihme nicht ein sein,
darüber bissen sie sich etc.
Hier mercke, wie alles volck in der gantzen Stadt
zu hämische gingk.
Uff die mittwoche nach Crucis (16. Sept.) im jharmarckte anno
78 schickte unser herre von Magdeburg 4 brieffe: an den rath^ einen,
Bl.274^ und einen an alle Innungen, einen an || die gemeinheit, einen an die
pfenner; und die brieffe waren mercklich gesatzt und bilden nff die
irrunge, die in der Stadt zwischen allen bürgern was.
ijffn donnerstagk (17. Sept.) frue lass der rath seinen brieffe und
antwortte den meystem von Innungen und gemeinheit und auch den
^ Das Schreiben an den Rath hat sich in den Beilagen zu Sp.'s Erz&hlong
Bl. 869'' u. 370» erhalten. Da es einen guten Einblick in die städtische Verwal-
tung gewährt und die Festigkeit der erzbischöfUchen Behörde keimzeichnet, theilen
wir es mit: Unser gunst zuvor, lieben getreuen. Als wir Tormals durch unsere
rethe in beywesen der bommeyster, innungsmeyster und gemeinheitmeister euch
sagen und zu erkennen gegeben lassen haben, wie uns ankommen ist, das nach
etzlicher irthumb b^ euch unter einander in unser Stadt sein soll, das wir also
nicht gerne hören und auch betrachtet haben, das solcher irthiunb die longe uns
und den unsem und einer ganzen gemeine zu schaden erwachsen möchte, imd er-
biotiuige gothan als euer herr, wur euch deuchte, das es noth were, handel imd wege
•5!unemcn, damit solcher irthumb uff gutte wogo und formen bracht möchte werden,
weren wir gencyget mit vleisse zu tiiun; ist unsem rethon uff das mahl wm
1478 September. 883
bornmeistern ihre brieffe. Nnn die meister anss den innnngen nnd
die gemeinheit brachen ihre brieffe uff und gingen in der vierherren
dömtze nnd sprachen. Damach fragten sie den bommeister, ob er
seinen brieff auch nicht öffnen weide; antwortte er: „er ist mir alleine
nicht zugeschrieben etc.''
Der rath mitsampt den meystern und bommeistem wurden ein,
das ein itzlicher die seinen vorbotten solte zu 12, und das sie antwor-
ten auff die brieffe meinem herren wiederumb geben möchten, und sie
solten auch mitte umb den schos sprechen und umb Hans Laube, das
man den geleiten solte etc.
Diesen brieff Messen sich die vom tale beduncken, were noth, das
die burger mitsampt dem rathe den eintrechtigk möchten vorantworteu,
nach deme so sie vormals eintrechtig den ehrlichen stedten zugeschrie-
ben hatten. Desgleichen Hessen sich die burger gemeiniglich in allen
theylen beduncken , die diese Stadt mit treuen meineten , und wolten
zusammen nfb rathaus, nach deme so das vorlassen was, und dar wol-
den sie eintrechtigk umb den brieff zu vorantworten und auch umb
das schos sprechen. Und so schickte ein theil zu dem andern und
euch zu antwort worden, das ihr uns solcher erbietonge themutigUeh dancket, nnd
als ihr die zeit beysammen sesset (sasset), so weret ir des mit eynander zufirieden
und eins, unser fiirnemnnge nachzufolgen, ihr mustet aber das an andere und an
das gemeine volck auch brongen und woltet uns fiirder antwoit geben. Als be-
duncket uns, das solche antwort euch nicht noth gewest were, und der billigkeit
nach ihr und ander die unsem unser orbittungk erfreuet sein nnd euch geliehen
solt, und ihr aus macht des raths euer und ander halben, die euch in gehorsam
sein sollen, uns unser vomemen wol betten mögen zusagen ane femer anbringunge,
so wir nicht anders gedacht haben zu handeln, denn euch und andern den unsem,
die das belanget, zu gutte. Wie deme so ist ferner zu erkennen worden, wie etz-
lichen den unsem und nemlich euch aus denpfennem solche unsere erbietunge und
vomemunge, durch unsere rethe an euch gethan, wieder sein solle, und ob sie ge-
brechen oder irrunge mit euch oder andern betten, were ihnen nicht geliebet, ims
zu vorgunnen, handol darinno zu haben, und ids wir vornemen, so weren die-
selbigen geneyget, .'einem rathe ungehorsam zu sein und nach ihrer selbst vome-
munge in unser Stadt zu regieren. Nun ist wol zu vormercken, das solcher eygoner
wiUe, Wiederwertigkeit und irrunge uns und der gantzen gemeine zu schaden fiu*-
genommen wirdt, haben wir gedacht, solchen eygenen willen den unseren nicht zu
gestatten, sondern mit gottes hülfe zu weren, um beste wir mögen, und begeren
an euch als an einen rath unser Stadt Hallo, die pfenner und andern in gehorsam zu
halten und niemande seines eygen willen zu gestatten, als uns nicht zweyfielt üir
zu thun wol wisset, und ob yemandts irrunge hette oder sich beduncken Hesse, von
euch des raths halben ungleich oder unbilligkeit vorgehalden wurden, erbieten
wir ims abermals danimb vorhömnge zu thun und vorzuneraen, das itzlicher bey
gleichen bleybe, und ergehe, so viel biUich oder recht sey. Wurden wir der vorigen
und itzigen unser erbietunge nach von iemandt der unsem uns zu fuche („zuflucht^^
ra.H.) über die pflicht uns verwandt voracht (?) nicht gemeinet uns als ihrem herren
zu vorgunnen, der irrunge halben eben berurt fumemunge zu thun, die hinziüegen,
und durch dieselbigen andere ersuchunge gethan wurde, wollen wir euer und der
anderen rath haben, wie wir uns gen dieselbigen ey genwilligen halden sollen. Ob
euch auch an euerer regiemnge iemandts irrunge oder eintragk thim und an
unserer erbietungk nicht gnugigk sein wolte, wollen wir euch uff euer ansuchunge
handthaben und beylegunge thun, dos besten wir mögen. Geben zu CaU)e am
mittwochen nach Exaltationis Sanctae Cmcis (16. Sept.) anno domini etc. 1478.
9d6 Marcus Spittendorff.
und Damen die scblossele nnd auch von den andern thoren nffs rathans
und bestalten die thor. Wir sehickten vor die barinssen etzliche, zn
besehen, wie sich die hilden. So wardt uns wieder gesaget, sie stan-
den nff dem kirehhoffe in vollen hämische. * Wisse, die tod
Magdeburg und Halberstadt waren in der Stadt nnde waren nff
die mittwoche (16. Sept.) kommen, den abendt vor diesen ge-
schichten. Und das solde zuvome geschrieben stehen vor dem doo-
nerstage, so ist das vorsehen.
Nun fortan mercke vorbass: die nff dem rathanse wurden ein nnd
schickten 7 oder 8 fromme menner in das closter zu den barfussem,
uemlich Laurentzius Holtzapffell, Niclas Tzelse, Bastian Gmnheyde,
Giemen, Wysbach und andere mehr, und lissen den rathsmeister Jacob
Weyssack mit den seinen bitten, das sie wolden so wol thun und wol-
ten zu uns uffs rathaus kommen, wir wolten uns in aller gutte wol
mit ihnen vertragen, uff das wir meinem herm von Magdeburg ein-
trechtige antwort uff seine schrillt thun mochten ; auch solten sie sicher
und feilich leibes und guttes sein^ etc*.
Hier mercke, Jacob Weyssack mit seinen ratherren sprachen, und
sie waren gar frevelich mit werten und sprachen, morgen frne wolten
sie uns eine antwort wider sagen. Wir lissens so bestehen nnd be-
rügen und bestalten die wache gar woU.
Es beschach auch in der nacht, das etzliche lente hatten gehört,
das Schlegel aus dem closter hatte geruffen nach dem Petersberge zum
gleitzmanne ^ und hatte get'raget, ob mein herre von Magdeburg schier
kerne. Solte der gleitzman geantwortet haben, her kerne noch nicht
lil. 276^ Und darnach mochte derselbige Schlegel aber also || gefraget haben und
darbey gesaget, er wolte meinem herren das Ulrichsthor '^ wol einant-
worten ^
Das geruchte käme uffs rathaus, und so schickten wir noch bcy
hundert oder mehr mannen uffs Ulrichsthor zu vorwaren.
Uff den morgen nach dreyen schickten wir den marschalck
Mackewitze zu dem rathe von Magdeburg und Halberstadt und Hessen
die bitten, das sie wolden uffstehen, wir wolten etzliche von uns zu
ihnen senden, mit ihn zu reden. Ist besehen, und haben zu ihnen ge-
schickt Hans Seher, Niclas Tzelsen, Laurcntius Holtzapffell, Andreas
Schlanlach und andere mehr. Die haben an den rath von Magdeburg
und Halberstadt gebracht, wie die dinck in der Stadt stehen, und wie
• hier findet rieh noch: „Nun fortan". ^ ,^in" fehlt. « einanttwortt.
^ Die ehemalige Vorstadt Petersberg mnfasste das Gebiet an der Nordseite
der alten Promenade von der Petricapelle an nach Westen und war vomNeomarkt
durch ein Thor geschieden. Der hier erwähnte Geleitsmann ist der zu diesem
Thore gehörige, Dr. I. 670 ff.
2 Ueber das an der Ausmttndung der grossen ülricbsstrasse nach der alten
Promenade und dem Neumarkt'j zu gelegene ülrichsthor mit der hinter ihm
'^enden ehemaligen ülrichskirche zwischen der jetzigen grossen und kleinen Ul-
sstrasse vgl. Dr. I. 668 u. 1047 — 1050. Die Kirche wurde im Jahre 1581 auf-
ben und später abgebrochen.
1478 September. 387
wir am abende in das closter geschickt, und was sie nns vor antwort
haben gegeben. Darumb Hessen wir die ehrlichen stedte bitten, das
sie wol wolten thnn nnd wolten zu ihnen in das closter gehen und be-
sehen, was sie doch an ihnen erlangen möchten. Die von Magdeburg
und Halberstadt giengen hin, aber sie waren noch gantz stoltz, nem-
lieh die vorhauer, die sich ehre und gutt erwegen hatten, wiewol etz-
liehe fast unter ihnen warn, die diese dingk gar ungerne sagen so
vorzunemen. Sie weren auch viel lieber bey den uff dem rathause ge-
west, aber jhene wolden sie nicht von ihnen lassen. Und so kamen
die von Magdeburg und Halberstadt und berichteten, wie es ihnen be-
gegnet was, und so arbeiteten sie zwischen beyden theylen, das mein
herre von Magdeburg die gebrechen so entscheiden solte mit den
ehrlichen stedten Magdeburg und Halberstadt, so ferne mein herre von
Magdeburg die stedte anders darbey haben nnd leyden wolte etc.
Hier mercke, die obersten im closter mit ihrem anhange wolten
schlechtsdie stedte || da bey dem handel nicht haben, und alleine meinen Bl. 277*
herren mit seinen rethen, die wolte Jacob Weyssack haben. Aber das
andere teyl hette die stedte gar mit grosser begirde gerne darbey ge-
habt. Nun unter viel und manchen reden, die die stedte mit beyden
theylen hatten, so sagten die im closter, nemlich Jacob Weissack mit
seiner gesellschaft, mein herre von Magdeburg mitsampt denen von
Magdeburg und Halberstadt, der solte ihrer mecbtigk sein, so ferne
sie anders seine gnade darbey wolte haben , die gebrechen zu ent-
scheiden, die wir zwischen einander haben, nnd darauff solde aller Un-
wille, der sich uffn donnerstagkund freytagk (17.18.Sept.) so zwischen allem
volcke und einem itzlichen begeben hette, gantz todt und nimmermehr
gegen niemandes uffgerucket werden; auch wolten sie des meinem herm
nicht klagen noch sagen, und gelobten sie denen von Magdeburg unde
Halberstadt mit bände und munde so zu halten. Darauff solden die
uff dem rathause zu hauss gehen und ihren hämisch nnd gezeugk von
sich legen uff solche zusage und betedingk, so die von Magdeburg
nnd Halberstadt von denen im closter angenommen, und ihnen so zu
halden gelobet ist worden.
Solchs haben sie dem rathsmeister Dionisius Boten uff dem rathause
mit den andern, die darbey gewesen sindt, angetragen und haben da-
rinne auch alle so gevolwort, uff das wir zu gnade, friede und eintracht
nnd liebe kommen mögen, und haben das dem rathe von Magdeburg
nnd Halberstadt zugesaget und gelobet, so zu halten mit bände und
munde unvorrugklich. Und darauff sein wir vom rathause wegk ge-
gangen, ein itziicher in sein haus, und haben den hämisch von uns
geleget etc.
II Uffn sonnabendt (19. Sept.) klagten etzliche auss innungen unde BI.277**
gemeinheit, die uff dem rathause gewesen waren, wie sie von ihren
meistern sehr bedrauet und uberiahren wurden, so were ye allen ein
solchs abegesaget von den ehrlichen stedten. So wardt das an die von
Magdeburg und Halberstadt gebracht, die brachtens von stundt fortan
25*
äö8 Marcus Spittendorfil
an den ratb. So wardt der ratb . . . .^, und lissen die stadtknechte
yon hause zn hause gebitten bey 3 mareken einem itzlichen, das nie-
mandt uff diese dingk nicht reden oder tbnn solde, uff das mehr ir-
tbnmb oder zwytracbt vorwart wurde. Da meinten wir armen leute
die werck solten den Worten folgen, es fandt sieb aber leyder viei
anders etc.
Uff den sonnabendt (19. Sept.) kam mein herr von Magdebni^
wider von Kalbe ; auch war die alte furstinne ^ von Sachsen auch uff
der bürg zum Gybichenstein , die wolte gen Magdeburg uff das ab-
lass etc.
Uff den abendt zogk der rathsmeister Jacob Weissack und etzliche
mehr, auch der bommeister Claus Olman und der stadtschreyber uff
die bürg. Da mochte Apell von Tettaw gesaget haben, mein herr
von Magdeburg wolte uffn montagk S. Mattheus tagk (21. Sept)
in die Stadt kommen, das man in erkennen solte als einen forsten
und sodann solte man das volck alles zusamne haben etc.
Uffn sontagk (20. Sept.) unter der predigte was der rath zusamne
uf dem rathause, und was sie da vorhandelten, wes^ der eine raths-
meister Jacob Weissack was ^ indechtig, was er vor banden hatte *
und mochte gesa^^et haben, wens eins schlüge uff nachmittagk, wolte er
die rathsglocke lassen leiten und dan berichtunge thun, was ime ufifh
sonnabendt (19. Sept.) uff der bürg befohlen were, und stundt
uff und ging von dem rathause und war uff die bürg gefahren mit
Hedriche.
Bl.278* II Hier merke, wie die Stadt von meinem
herrn wardt eingenommen.
Uff den obgeschrieben sontagk (20. Sept), als die messen anss
waren umb 10 oder kurtz darnach, so das volck sitzet und isset, und
wissen anders nicht, es sey in guttem friede, so kompt der rathsmeister
Jacob Weyssack gefahren von der bürg uff einem wagen und Heinrich
von Ammendorff, und so sie in das Ulricbsthor kommen, so halden sie
stille, und der rathsmeister Jacob Weyssack springet abe, und nemen
das thor ein und antworten das dem heuptman Heinrich von Ara-
meudorffe, und so mochte Hans Laub auch dagewesen sein, und von
stunden was der hauffen hinder ihnen, und namen das thor mitgewalt
ein. Und Ludicke Pfannschmied t, der im heimlichen rathe sass und
hüte der meyster wort bei Dionisius Boten, derselbige Ludicke war
vor dem Ulrichsthore und auch vieleichte audere mehr, ande schickten
das volck uff dem neuen marckte und hülfen ihn anweysunge thun, wie
das sie das thor innamen und die Stadt so bekreftigkten. Trinkauss,
der war den gantzen morgen uff dem Ulrichsthore gewest und wartete,
wen seine freunde kommen wurden, das sie die Stadt einnemen, und
* hier fehlt etwas. ^ waa. ^ wea. ^ anch hier scheint etwaa eu fehlen.
* Es kann wol nur die hinterlassene Gemahlin des Eurförsten Friedrich II.
janftmüthigen (f 7 Sept. 1464), Tochter der Erzherzogs Ernst von Oestreich,
int sein. Sie starb 12. Febr. 1486.
1478 September. 389
der war ein rathraan. Peter Baltzer mochte auch nicht ferne darvon
sein etc.
Graff Walderaar von Anhalt, mein herre von Querffurtt, graff Geb-
hartt and graff Albrecht von Mansfeltt and hier faste des Stifts guthe
ieute and erbare mannschaft waren mit ihrem || reysigen zeuge von Bl.278^
8tundt hinder ihnen, und der meister in der Ulrichspfarre, Hentze
Rychartt, und die andern meister auch hatten sich mit den ihren, die
ihnen beyfelligk und mit ihnen im closter waren uffn freytagk (18. Sept.) zu
nachte gewest, und die hatten sich nun so zur were geschicket und
kamen von stundt auff den kirchoff zu Sanct Ulrich und hülfen , das
mein herr das thor so mit gewalt mochte innen behalden. Und der
baussman^ stormbte gar sehre, so kamen etzliche fromme Ieute gelauf-
fen nach dem marckte und sprachen: „ach liebes volck, die feinde haben
das ülrichsthor eingenommen, die Stadt ist jemmeriich weck gegeben !**
Und so wardt ein geruchte , und etzliche unter dem gemeinen volcke»
Innungen und auch pfennern kamen zu hämische und samleten sich* vor
dem rathause, und schnelle lieffen sie in die Ulrichstrasse nach dem thore.
Als sie vor den kirchoff daselbest kamen, da war der kirchoff und das
Ulrichsthor ungen und oben alle voll gehamschstes voickes, und schös-
sen vom kirchoff zu diesem mit armborsten und handtbuchsen, diese
schössen wieder zu den uff den kirchoff, und so wardt fast ein gross
gemenge.
Und so stunden Appell von Tettaw, der von Querffurdt und die
andern herm und graffen uff dem kirchoffe mit den burgern und auch
mit dem rathsmeister Jacob Weyssack und seinen anhengem , und so
rieff der von Querffurtt, das sie schone fuhren, sie weren da von meins
herren wegen von Magdeburg. Und so bilden diese an sich, den sie
vernamen, wie es zugingk, auch hatten diese keinen anweyser, denn
do die obersten von den pfennern vomamen, das es so zugingk, do
gingk ein iglicher, das er so plötzlich nicht überfallen wurde, und etz-
liche giengen in die closter. Und so waren die von || Magdeburg und BL279*
Ualberstadt und auch etzliche burger da zu in uff den kirchoff gegan-
gen unde hattens undemommen, das kein weiter schlagen oder mordt
wurde, etc.
Aber es zöge immerdar mehr volcks zu, und sterckten sich vor
dem Ulrichsthore, so das sie das mit gewalt weiten behalten. Und so
lieff Matz Pegaw, Drewes Fischer, Sander Drackenstedt, Marcus Spitten-
dorff und andere mehr nlls rathaus; da war faste volck droben und
auch d^rvor, die weiten fiste mit freuden dran, als sie meinten. Aber
etzliche Hessen sich beduncken, es stunde nicht zu thun, und so Hessen
• ,^h" fehlt.
^ Der Thürmcr oder Wächter. Ob derselbe sich bereits auf einem dor beiden
östUchen zur Kirche U. L. Frauen gehörigen Thürmo, welche in ihren unteren Thei-
leu noch heute vorhanden sind und den Naraon der Hausmannsthürmo tragen, be-
fand, bleibt freilich dahin gesteUt. Der Ausdruck kommt auch in Magdeburg und
in Zeitz vor, vgl. Schöppenchronik S. 210.
890 Marcus Spittendorff.
die leute auch abe, denn es was offenbare zu mercken, unsere obersten
hatten das volck und die stadt gantz übergeben^.
So waren sie des thors nun so gewaltigk, das wir wenigk darza
thun künden, nnd satzten das zu gotte. Und so batte der ratbsmeister
Dionisius Bote etzlicbe pfenner und auch andere, nemlich Matz Peganen,
Otto von Dieschkaw, Marens Spittendorflf, Laarentzins Holtzapffell, An-
dreas Sehlanlach, der schnitze und andere mehr, die gingen vor den
kirchoflF zu Sanct Ulriche vor die fursten, graflFen und herren, und da
waren die von Magdeburg und Halberstadt noch, und daselbest wardt
faste viel geredet von Apell von Tettaw an Stadt meines herren von
Magdeburg, wie seine gnade seine erbare rethe uffs rathauss geschickt
* Als unmittelbare Fortsetzung der oben (S. 384, 385 Anm.) aus der wemi-
gerodischen Handschrift mitgetheilten Schilderung folgt die Beschreibung der Ein-
nahme der Stadt (Bl. 299^ ju): Item uff den suutag domach, do die Yon Magdobui^
wogk wolden, als sie gegessen hatten, und wolden uf^tzen, umb des seygers zehne
adcr eilffe quamen meins gnedigen hem von Magdeburg mann, nemelich her Brun,
edler herr zu Quemffurdt, und der houbtman von dem Gebichenstein, Heinrich von
Amendorff, und andere edellente, der namen ich nicht weiss, wol mit zcwen hun-
dert trabanten nnd erliffen das Ulrichsthor. Do quamen die von den Innungen
unde gemein meins gnedigen hem mannen zu hülfe, unde die pfenner quamen auch.
Unde schlugen unde schössen sich zcwu stunden mit einander, das or viel gewundt
wart Doch wart ein meister erschlagen, der ein kemmerer was, der hiess Haus
Schiltpach, und das taten die, die uff der pfenner selten waren, nemelich Hans
Schutze von der geheisse wegen der pfenner ; und der Schutze vorgenant was
des raths diener, und der erstach so seinen hem. Domach quamen die von Magde-
burg und tedingten darzcwuschen bis unmie des seigers vier uff den abent, und wart
also geteidinget, das die pfenner musten heymgehen und oren hamesch abelegen.
Das bleib so die nacht bis uff den montagk, und das was in Sanct Mathcus Ugc
(21. Sept) woU hen zu zehnen. Do quamen woll bey vierhundert trabanten und
uff anderthalb hundert reisiges zeuges, und der bischoff mit seiner manschaft und
zogk also mit iinmngen und gemeyne imd mit dem rathe von Innungen und gemeine
vor das rathauss und heischte die schlussel von allen toren, und die worden om ge-
than. Damach nam er alle pfenner gefenglich in ore heussere und musten das
gefongknisse schweren zu halden und auch alle die, sie weren von Innungen
ader gemeyne, die den pfennem hatten beystandt gethan. Und gingk uff das rat-
hauss und be£sd dem raÜie von Innungen unde gemeyne zuzusehen, ab imant den
geiiorsam verachten weide, den siüde der rath griffen und einsetzen und alle die
jenne, wue sie der rath erfur, die auch dar bey den pfennem wem gewest unde
nicht gefengnisse geschworen betten, die (den) sali der rath greiffen und einsetzen;
kan sie der rath nicht bewaren, so sende der rath die zu dem Gebichenstein dem
houbtman, der werdt sie woll bewaren; und gab on ore schlussel zu den thoren
wedder biss uff das Ulrich thor. — Die Erzählung Dr.'s I. 174. 175 hat aus mehrere
Darstellungen geschöpft: nicht nur Spittendorfib Schildemng, sondem auch die eben
mitgetheilto sind in derselben zu erkennen. Wenig verständlich lautet die Mit-
theilung Detmars: 1478. Item in dat iar der bord christi na MCCCCLXXVHI iar
in der stat Halle des stichtes von Meydeborch ward grote partie twisschon den
pennerd, dat is den sultcheren, unde der menheit. De sake der twedracht was
desse: de menheit begherde van de pennerss, dat so dat seit mochten voren in de
vromeden laut, dar de her weren, de dat solt van Halle haleden, unde dat ane der
pennert schaden. Hir quam so vele unwille van, dat de menheit bestelde, dat de
hertege van Sassen unde Markgreve to Mysczen quam in de stat mit weldeger
wapender haut, unde nam de yn, unde settede de penners gevangen in de tome.
T^" *»'»bhe io dank de blinde stefinoder twedracht, de nummer bnnkt en sucklich
"^erlt. G r a u 1 0 f f , Chronik des Franziscaner - Lesemeisters De tmar U. S. 408 fiL
1478 Septembor. 391
hette, auch schrifte an den ratb, innungen unde gemeinheit und auch
an die pfenner gethan des irthumbs halben , der zwischen den bürgern
in der Stadt were, das der berugen solte, und nun fände mein herre,
das wir seinen gnaden ungehorsam weren und machten nffleuffte, trieben
den rath vom rathause und underzögen uns meines || herren Stadt und B1279^
nemen die schlussel gewaltiglich von den thoren, darinne erisennete
mein gnediger herr dieselbigen als die ungehorsamen und nemlich die
pfenner, und darumb wolte meinem herren anders nicht fugen, denn
das sich seine gnade auch wiederumb hielte, als sichs seinen gnaden
kegen solche ungehorsame tziemthe zu halten.
Auch hatte mein herr am Sonnabende (19. Sept.) dem rathsmeister und
bommeister und den anderen geschickten gesaget, seine gnade wolte uiTn
montagk Sanct Mattheus tagk (21. Sept.) in die Stadt kommen, das
man ihn erkennen solte als einen fursten. Nun gleichwol wurde itzundt
in dem einzöge von uns des nicht gelassen, so wir vor äugen sehen
meines herm von Magdeburg und auch des stiefts fursten, herren unde
graffen und setzten uns noch gewaltiglich wieder meinen herren und
den rath ; darumb wurde nunmehr kein pfandt gesetzt, es muste gelöset
werden etc. mit manchen viel Worten, die er da redete. Her was
gehöret etc.
Wir antwortten ihme darauflf, wie die geschichte uffn donnerstagk
und freitagk (17. 18. Sept.) zugegangen gewesen sindt, und auch wie
das alles durch die von Magdeburg und Halberstadt gantz grundtlich
und wol entrichtet und entscheiden sey, solches nymmermehr ufizu-
rucken noch zu gedencken, als das im anfange steht zuvor, wie sichs
uff den tagk und nacht gemachet habe, mit mehr andern Worten etc.
Und so wardt dem volcke gesaget, von beyden theylen keins vor.
zunemen zu zwytracht vorder, denn Schilttbach war bereit tot. Auch
mochten sich etzliche Heinrich von Ammendorff und auch deme von
Querffurtt fast nahe gehalten haben, und das verdross den von Quer,
ffurtt faste.
Unter viel reden wardt das* beschlossen, und gingen wieder vor
das rathaus. Der von Querffurtt und Apell von Tettaw kamen uns
nach, als wir des mit ihn eins wurden, die \\^ von Magdeburg und B1.28I»
Halberstadt kamen auch. Do hübe Apell von Tettaw an zu reden vor
dem rathause, gleich als er dort vor dem kirchoffe gethan hatte. Er
hette wol uffs rathaus gegangen, wir woltens nicht gerne zugeben und
sprachen , es were voll volcks daroben. Under viel worten sprach er
auch, ihn verwunderte, das wir uns so ungehorsamlich bilden, und das
wir uns noch so widersetzigk machen wolten, wir dörften uns uff
unser volck nicht lassen, mein gnediger herr hette auch volck, und
darumb betten sie das thor innen, das wolden sie auch so behalden;
sondern uff morgen oder übermorgen wurde meins herren gnade in die
Stadt reyten, das man ihn erkennen solde als einen fui-sten, und dann
* „djM** crgäoBt. b Nach Bl. 279 tot gleich mit 881 weiter nameriert, ohne d«M eine Unter*
tnrechang tm Text yorhAnden Igt.
392 Marcus Spittendor£
wolte seine gnade sehen, wer die jhenigen weren, die seinen gnaden
gehorsam oder angehorsam gewestweren undnoch, und daranff mochte wir
nnser bestes erkennen. Wolden wir nnsern hämisch anbehalten, dasstande
zu uns, er hisse noch, vorbote ans keines etc. mit viel andern reden etc.
Wir antwortten aber als vor und sprachen, wir wolten in ansere
heaser gehen and den hämisch abelegen, wir weiden angeme wieder
unseren herren fechten. Und das beschach auch allso. Da rietten sie
wieder an das Ulrichsthor und uff dem kirchoffe und sambten immer,
dar mehr volckes. Ihrer iiEtöte, die bei den pfennem und den andern
uff dem rathause uffn donnerstagk zu nachte (17. Sept.) gewesen
waren, die giengen zu ihnen uff den kirchoff zu Sanct Ulrich. Etzliche
namen sie uff, etzliche stissen sie von sich etc.
Uffn montagk Sanct Mattheus tagk (21. Sept) kurtz vor 12 oder dar-
B1.281^ nach, da zöge mein herre mit macht herein || und name das rathaus
ein. Die trabanten giengen ye zwene bey einander in ihrem hämische,
und der rathsmeister Jacob Weyssack und Hedrich, die waren die aller
fördersten und gingen vor den trabanten und hatten beyde nicht har-
nisch, als ich mich beduncken Hesse, sondern Weyssack hatte ein langk
messer an der seite. Die beyden fürten die spitze und kamen über
den marckt in eyme geschicke und gehen vor Baltzers ^ ecke vor Jacob
Schaffkoffs krame, so an dem rothen wolfe, und vor der weyssen rosen
schlugen sie über den wegk vor das rathauss uff die lange bauck an
des rathaus steinerne stuffen. Da bieben die beyde erst anstehende,
und so was Haus Laub, Jacob Schaffskopff und die anderen ratherren
und meister und die burger gemeiniglich, die es mit Jacob Weyssack
und mit seiner geselschaft hüten, die giengen den beyden im hämische
alle nach vor das rathauss. Und darmit kam mein herre von Magde-
burg mit seineu fursten, herren unde graffen und dem capittel vor das
rathaus geritten, und so folgeten immer mehr trabanten und zogen
immerdar mehr und mehr zu etc.
Wir pfenner und auch etzliche auss Innungen und gemeinheit
stunden vor Baltzer Aldenburgs hause und sahen gar jemmerlich, wie
die dinge zugingen, und meinten, man wurde unser etzlichen die heupte
abcschlagen etc. Da mein herr von Magdeburg nun abesasse vor dem
rathause mit seinen herren, do hische Appell von Tettaw den raths-
meister, rathern und die burger, die in ihrem hämische bey inen
stunden und ihme in disen dingen so guttwillig gewesen waren, denen
ßl.282^ danckte er vonmeins herren wegen guttlich, das sie sich gehör- 1| sam.
lieh gegen seine gnade gehalten betten, und seine gnade wolte ihn
hülfe und beystandt mit leybe und gutte thun, mit mehr werten etc.
Und so gingk er uffs rathaus und lies den rath hieraieden sitzen etc.
Do Hessen sich die pfenner und auch die aus innungen und gemein-
heit beduncken, sie betten einen ungnedigen herren, und so worden
1 Spittendorff scheint das Haus des kurz darauf genannten Balzer Aldenburg
im Sinn**
1478 September. 393
die kmiz ein und schickten Mattes Pegauen, Sander Drackenstedt,
Marcus Spittendorff, Laurentzios Holtzapffell, Andreas Schlanlach, Niclas
Tzelsen und etzliche mehr uffs rathaos und rieflfen an und baten des
herren von Mansfeltt marschaick Watzdorfif^, der hische seinen herren
graff Albrechten von Mansfeldt, an den fielen wir und baten, das uns
seine gnade wolte helfen vorbitten. So was er wiliigk und sprach, er
wolde uns vor meines herren gnade helfen. Das beschach etc.
Da wir vor meinen herren von Magdeburg kamen, hub ich Marcus
Spittendorff auch an zu bitten uflfs themutigste und sprach: ,,durch-
leuchtigster, hochgebomer fnrste, gnediger, lieber herre! Die pfenner,
innungen und gemeinheit haben uns geschicket vor euere fürstliche
gnade> euer gnade themutiglich zu bitten, das ihr ihr* gnediger herre
sein weit, sie wollen sich kegen euer gnade als uflfrichtige, fromme
laute allwege halden etc.'' Darauff lies er uns allso antworten durch
Apell von Tettaw: „mein gnediger herre saget, seine gnade will
hienabe kommen, und da werdet ihr seine meynunge von seiner gnaden
wegen wol vememen" etc. nach solcher weyse.
Von stundt kamen 6 prediger, 6 barfusser, 6 neue bruder, die
gingen vor meinen herren und baten vor uns und gingen kurtzlich
wider hinweck etc
Do käme mein herr von Magdeburg mit seinen herren herabe
vom rathause und hische die pfenner und die mit inen, die meinem
herren solten ungehorsam gewest sein, und || lies ihnen vorhalten, das Bl.282^
die alle meinem herren von Magdeburg ein gefencknusse geloben sol-
ten in Heinrich von Ammendorffs handt, und ob mein herre abeginge,
so solten wir solch gefencknusse dem capittel halden und leisten, und
wann wir von meinem herren von Magdeburg geheischet wurden 10,
20 oder 30 menner oder mehr, so solten wir uns stellen. Und so
thaten wir Heinrich von Ammendorflfe solch gelubde und wurden alle
geschrieben und musten mit uffgerackten fiogem zu den heyligen
schweren, solch gelubde zu halten.
Und darauff hische Appell von Tettaw die alle uffn montagk nach
michelis (5. Oct.) zum Saltze zum landtage, den mein herre mit seinen
fnrsten, herren und stedten da halden will; und da solten wir umb
• ihre.
1 Die Verbältnisse der grösseren Höfe werden auch in den Haushaltungen der
kleineren Dynasten nachgebUdet „An der Spitze der gelehrten Räthe steht der
Canzler, an der Spitze der übrigen der MarschaU, Hauptmann, Statthalter, Oberst
oder wie sonst der höchstgestellte der ei^ntlichen Hofbeamton heissen mag'*.
Stölzel, Die Entwickelung des gelehrten Richterthums S. 254. Graf Albrecht fll.
von Mansfeld -Vorderort 1474— 14B4, 1466 auf der Universität Erfurt immatriculiert,
wurde bereits öfter erwähnt, vgl. S. 94. Die guten Dienste des MarschaUs Watz-
dorff in diesen hallischen Angelegenheiten wüste auch Spangenberg (Mansf Chron.
S. 838) noch zu rühmen; allein auch dieser hat denselben nicht namentlich ge-
nannt In Erdebom finden wir um diese Zeit Budolf von Watzdorff, Dr. IL Gen.
Tab. 2ia
394 Marcus Spittendorff.
den nngehorsamen zur antwort stehen^. Und mosten ihrer etzliebe
von stant unter uns kiesen und die benennen, die den tagk besuchen
solten, dieselbigen solten den tagk auch sicher und feylich zu besuchen
ziehen. Auch möchten wir zu uns nemen, wer uns nutzlich ader
frömlich darzu sein möchte, sie weren geistlich oder weltlich, das ist
meines gnedigen herm meinunge, und darzu möchten wir 2 tage zu-
sammen gehen in des bommeisters haus mit einander, und da mochten
wir uns besprechen und berathen und vor der sonnen untei^nge ein
itzlicher wiederumb in sein haus gehen. Hetten wir denn da nicht
gnungsame zeit an den zweyen tagen zu rathen, so möchten wir 2
oder 3 tage vor dem laudtage zum Saltze kommen und möchten uns
daselbst gar wol berathen etc. Auch wolde mein herre die uns auch so
verzeichent geben, die da gelobet hetten, uff das wir die wüsten za
besuchen etc. Das war der abescheidt!
Uff die mittwoche nach Sanct Moritz tagk (23. Sept.) wart Vester
B1283* Becker geheischet uff die bürg zum Gybichenstein, und was|| vieleichte
durch etzliche böse leute besaget, wie seine traue uff den doten leich-
nam Schilttbach solte geredt haben, do man den zu grabe solte ge-
tragen haben. Und so muste der arme geselle darumb in den thorm
gesatzt werden.
Uff dieselbige mittwoche war Apell von Tettaw und andere meines
herren rethe uff der bürg und machten einen andern rathsmeister in
Dionisius Boten stedte und einen neuen kemmerer, und die pfenner
solden nicht mehr am rathe sein, und die bommeister solten auch
nicht mehr daroben sitzen, und die underbommeister solten die jhar-
knechte Urlauben und uffhemen und sie voreyden. Sie hatten auch
alle ledige knechte, die nicht burger sindt^, in der halle vor sich
heischen lassen, die hatten zu den heyligen müssen schweren, meinem
herm von Magdeburg und dem rathe beyzustehen, und hatten ihnen 3
vass hier darauff gegeben etc. Dessgleichen wurden die wircker auch
beschicket, mit denen möchte auch faste geredt und ihn auch tagk
gegeben werden etc. ^
* „die nicht bui-ger lindt" doppelt in der Handschrift.
i Dr. I. 175. An diesem Ta^e reichte der Rath die in den Beilagen Nr. V.
gedruckte Anklageschrift gegen die PfUnner ein.
^ Item uff die mittwoche quamen mcins gnedigen hem gewaldigen sambt et-
lichen hem vom capittel und machten eine eynunge zcwuschen dem halvolcke nnde
den wergkem, bomknechten und ledern, wie sie nu namen haben, und worden se-
frsiget von meins gnedigen hem rathgeben wegen, ab sie dechten zu stehen bey
unserm gnedigen hern und bey dem rathe ader bey den pfennem. Do sprachen sie
alle, sie wolden bleiben bey unserm gnedigen hem und bey dem rathe unde bev
oron meistern, und das musten sie so schweren zu halden. Do wart on wedder
gcredt, das sie mein herre verteidingen wolle, und wurden feie werden an dem
rathe, so sulden sie kommen vor unsem gnedigen hem, er wolde sie vertedingen:
und worden des gefengkenisse imde gelobede loss und des (das) frey gesagt, und
auch etliche von Innungen und gemein, den wart tag gegeben ausszugehen ader
*<*hwoll meins gnedigen hem gefangene zu sein, biss so lange das er sie manth
'oss lest ..,..» Item läf dieselbige mittwoche koren sie andere hem in
1478 September. 896
Hier fallen die pfenner gautz in den pi'ueli, gott mack ihnen an
der sehle helfen, am leibe nnd an zeitlichen ehren werden sie gar sehr
gesehwechet etc.
Auch hatte der rath meinem herm von Magdeburg nffn montagk
Sanct Mattheus tagk (21. öept.) nflf dem rathause viel schlussel vorge-
leget. Wie es darumb sey, ist dem himlischen gotte wol bekant etc.
Uffh donnerstagk (24. Sept.) wardt mir zu wissen, das sie Hans Mol-
lenbeck zu eime oberbommeister an des Claus Olmans stette solten
gemacht haben etc. Uff denselbigen donnerstagk wardt mir Marcus
Spittendorff ein brieff von meines hem wegen von Magdeburg geant-
wort, der hiernach geschrieben steht etc.
II Ernst, von gottes gnaden postulierter zu ertzbischoffe zu Magde- B1.283*'
bürg etc., hertzogk zu Sachsen, landtgraffe in Döringen und marggraffe
zu Meyssen etc. Marcus Spittendorff, Mattes Pegaw, Andreas Slanlach *
and ihr andern pfenner und von innungen und gemeinheit in unser
Stadt Halle, die diese dingk, hiemach berurt, belangent^.
Als ihr am nechsten vergangenen montage (21. Sept.) vor dem rathause
der gedachten unser Stadt nach gelubden und eyden, die euer iglicher
seiner selbst perschon halben uns gethan habt, uns sonderlich gelubde
vor Dionisius Boten, so er kranckheit halben, nach dem ir dazumal au
uns getragen habet, nicht vor uns hette kommen mögen, gethan, den
auch gleich euch Vorzeichen und einschreyben lassen habet, verstehen
wir, das derselbige Dionisius Botte wieder zu gesundtheit^ und macht,
das er gehen und stehen magk, kommen ist, manen wir euch gegen-
wertiglich in diesem unseren brife, das ir den genanten Dionisius Boten
uff morgene frey tagk (25. Sept.) frue zwischen der sechsten und siebenten
stunden des segers uff das rathaus in die rathsdörntzen stellet und
leiblich den unsem, die wir do haben werden, in ihre hande antwor-
tet; und wir wollen, das ir euer gelubde, vor in gethan, nicht ehe ge-
frey et noch loss sein sollet, ihr habet denn den gemelten Dionisius
Boten, wie oben berurt, gestalt nnd geantwortet. Geben zum Gybichen-
stein, unter unserm<^ zu rucke uffgetruckten insiegel, uffn donnerstagk
nach Sanct Mauricii (24. Sept.), unsers stiefts haubtherren tagk, anno
domini 78.
Wir wurden des brieffes gar sehre erschrecken, und einer schickte
ihne dem anderen; sondern Dionisius Boten, dem*^ wolden wir des
brieffes nicht schicken umb der schrecknus willen, und schickten
einen || zu ihm nnd Hessen ihn fragen, ob er uns auch allen benemen Bl.284^
wolde, so wir vor ihn gelobet hetten. Darauff lies er uns wieder
sagen, leib und gntt wolde er lieber vorliesen, denn das er uns nicht
* SUnach. ^ beUnget. ^ geeondt. ^ „unter onserm^* fehlt. *> den.
den rath in der pfenner stete . . Mattis Benne wart zu rathsmeister gcsatzt in
Anisios Boten stede, auch wart ein ander meister gekoren in des stete, der erschlagen
wart Item dis waren die gekomen mit namen: Yester Stucke, Glorius MuUer,
Hans Molbeck, Hentze Konat, Peter Hutter . . Hall. Chronik zu Wernigerode
BL 300 *^
896 Marcos ^ittendorff.
beuemen wolte. Do lissen wir ihme sagen, wie das wir von seinet-
wegen gemant weren uffs rathaos. Antwortte er: „ich will mich
stellen naeh eueren gelubden als ein frommer man etc/'
Uffn freytagk (25. Sept.) gingk Dionisias Bote a£& rathaas und
stalte sich als ein frommer man. Andreas Schlanlach hatte einen
baeklanren bey ime, gar ein endlicher geselle, der gingk mit Dionisios
Boten uflfs rathans; und so gingk der backlarius in die rathsdömtze
vor Apell von Tettaw und die von meines herren wegen dar ge-
schicket waren, und sprach: „gestrenger, lieber herr heuptman, nach
begehr meines gnedigen herm von Magdeburg schrifte, Dionisius Boten
zu stellen, so ist er da vor. Wil euer gestrengigkeit ihn lassen hei-
schen, oder wie soll er sich halden?" Antwortte Apell von Tettaw:
„wir lassen ihn nicht heischen, sondern wil er was" etc. So gingk
der backlarius zu ihm und sprach: „lieber Dionisius, gehet hienein, ich
verneme , es ist zu thun umb ein geiubde". Dionisius gingk vor die
gewaltigen, so hatten sie solch gelubde von ihme genommen, als die
andern vor dem rathause alle gethan hatten etc.
Do sprach Apell von Tettaw: „bittet ihr euch itzundt?** Sprach
Annyss: ,Ja, lieber herr heuptman, ich bitte euch, das ir meinen
gnedigen herru von Magdeburg vor mich bitten wollet, das er mein
gnediger herr sein wolde und wolte mich zu gnediger antwort kommen
lassen". Darauff antwortte der heuptman wieder: „nun gehet in den
gehorsam, als die andern". So ging er in sein haus.
Bl.284b II Etzliche gutte freunde hatten mit Karle von Scheydingen rede
gehabt, das er unser aller wort ufif dem tage zu Saltze solte gehalden
und geredt han. Und so lies er vorhörunge thun an meinen herren
von Magdeburg, uff das es wider seine gnaden nicht were; so
wolde im des mein herr von Magdeburg nicht zustatten noch ver-
gunnen etc.
Uffn sonnabent nach Mauricii (26. Sept.) wardt der schoss ver-
kündigt vom rathause. Uff denselbigen sonnabendt wardt der schnl-
tisse Hans Poplitz, Heyne Leyder, Peter Gurteier, Otto Naumboi^k, mei-
ster Hans, der barbierer in der Kleinschmiedeu, der holtzschubmacher
Schoup, Thomas Stacius und ihrer vaste mehr uffs rathaus geholet
durch die stadtknechte und wurden in die temnitze gesatzt Auch
ward desgleichen eine kemmerinne (?), die Portius Keyserinne genant,
gar eine tugentsame, fromme fraue auch uffs rathaus geholet etc.
Uff denselbigen Sonnabend mochte hertzogk Ernst etzliche rethe
herschicken zu seinem söhne, dem bischoffe von Magdeburg, die hatten
bey 16 pferden und lagen in Sander Trackenstedten hause, und uffn
sontiigk ritten die wieder wegk.
Die obgeschriebene fraue, die Porcius Keyserynne, wardt uffn son-
tagk (27. Sept.) vom rathause wider in ihr haus gelassen.
Ach himiischer gott, wie gar viel und mancherley rede gingen
under dem volcke irre, wie den* obersten under den pfennem alle ihr
• die.
1478 OctoW. 397
gntt genommen solte werden, etzlichen der leib, etzliehe aus der Stadt
verdrieben, und mancherley rede etc.
Doch dencke ich, Marcus Spittendorff, die menschen gedencken
mancherley, aber der herre ist gewaldiger, und so setze ich meinen
höchsten trost zu gotte und zu seiner lieben mutter Marien, die werden
uns allen helfen beistehen in unsern grösten nöthen.
II üflFn montagk Wenzeiai (28. Sept) schreibt mein herre von Bl. 285»
Magdeburg den pfennera, Innungen und gemeinheit einen brieff, der*
diese dingk belangt, das sie uffn donnerstagk und freytagk nach mi-
chelis (1. 2. Oct.) in des bornmeisters Claus Olmans hause zusamne
gehen möchten und uff unsere sache rathen nach dem abescheide vor
dem rathause etc. Es wardt wider vorendert, uffn freytagk und sonn-
abent (2. 3. Oct.) solten wir zusammen gehen.
Auch wardt Hanse Walttheim und Paul Meinhartt ihre geleyte
nffgeschrieben und auch den andern, die sich zuvome aus der Stadt
gehalten hatten etc.
Uff die mittwoche nach michelis (30. Sept.) käme der schul-
tisse aus dem gefengknusse in sein haus, etzliehe andere mochten
auch daraus kommen und uff die torme in den gehorsam gehen.
Die Eywitzinne, wonhaftigk in der Klausstrassen, woiten sie uff
den tagk auch uffs rathaus gefuret haben und schickten die knechte
vor ihr haus, die solten sie holen. Also feldt sie binden zum hofe aus,
weil die knechte vor der thure ihrer warten, und gehet ins closter zu
Sanct Jörgen und gehet gen Hechstcdt^
Uffn donnerstagk nach michelis (1. Oct.) kam Thomas Stacius auss
der themnitze etc.
Lieber gott, welcher jammer und leidt ist in dieser Stadt! Man
fürte die burger, ehrliche, fromme leute zu der temnitze, das es Jam-
mer was, man stackte etzliehe schwerlich, und wurden gar hardt ver-
suchet, das man wissen wolde, wer sie darzu gehalten bette. Das war
wunderlich zn hören: ein itzlicher frommer burger that, als in seine
witze lernten, und betten ye gerne die Stadt bey alten herkommen be-
halten, welcher anders ein vernünftiger und frommer man was, darumb
dorfle sie niemandt darzu halden. Auch fürten sie frauen, megde,
schreyber, knechte, alles in die temnitze, wer etwas uff diese dingk
redete, der || wart von stunden vorbracht, so wardt er in die temnitze Bl.285*»
gesatzt; and in die thorme vor dem Gaikthore und Moritzthore wurde
ir auch faste ingelassen etc.
Uffn donnerstagk vor Galli (15. Oct.) wurden Valten Zatens und
Jacob Kamelis fraue, des kremers und pfenners frauen, uffs ratbaus
durch die stadtknechte geholet; aber der rath weisete sie in ihre iieuser,
daraus musten sie auch nicht gehen.
• dte.
^ Hettstedt im Manafcldischen gehörte ehemals zum Bisthum Halberstadt.
Vgl. Jan icke, Schöppenchronik S. 382, Amn. 4.
398 Marcos Spittendorff.
Dag thalschos.
UflF denselbigen donnerstagk (15. Oct.) mnste derbornschreiberdie
register, die er zum thalscbosse gemacht hatte, uSs rathaus brengen,
und der rath befahl Sehlegell, Nickell Eysenberge und Peter Schlesiger,
das die uff dem rathause über dem thaischosse sitzen solden, und die
namens ein, und kein bomschreyber noch die bommeister waren nicht
darbey etc. Uff den tagk muste der bomschreyber ihnen auch alle
eyde verzeichnet geben, die alle amptknechte thun musten. Der rath
hatte auch allen knechten Urlaub gegeben , dem voigte auch , und sie
hatten alle neue knechte auffgenommen , die hatten die eyde uff dem
rathause gethan.
Uffh donnerstagk nach der elftausent Jungfrauen tagk (22. Oct.)
umb 11 nach mittage käme mein herre von Magdeburg mit zweyen fursten
von Anhalt, mein herre von Querffurtt, zwene grfäen von Mansfeldt,
vier herren vom capittel von Magdeburg, auch etzliche des raths von Mag-
deburg nemlich Heine Wittkop, Heine Alman und andere zwene, der rath
aus der Neustadt und Sudenburg etzliche, der rath von Stasfortt, der rath
von Saltze und andere mehr vor das rathaus, und do gingk mein herre und
die andern alle uffs rathaus etc. Über eine weyle kam er wieder vom rat-
BI.286* hause, und satzten sich uff den tritt vor dem rathause, und wir || armen pfen-
ner und etzliche von Innungen und gemeinheit stunden dar vor seinen gna-
den und in allen und antwortten noch uff die 9 stucke, die uns seine gnade
zugeschicket hatte, offenberlich vor allem volcke so viel, als uns bewust
was, uff das beste, so wir mochten und auch wüsten, das es geschehen
was, und sageten auch, were irgendt ein stucke nicht gnungsam vor-
antwortet, das seine gnade uns das zu verstehen wolte geben, wir
woldens noch vorantworten. 8o wolde er den langen brieff verantwortet
haben« Wir beclagten uns des, wir kunten das stucke nicht im sinne
haben und hüben an und baten: „hochgebomen, edlen, wolgebomen,
achtbam, wirdigen und gnedigen, lieben herren, auch ersamen und
weysen, lieben herren und frunde! Ihr wollet* unsem gnedigen herrn
von Magdeburg vor uns bitten, das uns seine forstliche gnade so gne-
digk sein wolle und uns eine abschritt des brieffes oder der stucke
darauss verzeichnet geben, uns auch zeit und laube, zusamne zu gehen
und darauff rathen mögen, die zu vorantworten, das wollen wir allezeit
gerne verdienen." Seine gnade hilte ein gespreche und lisse uns
sagen, man solde uns den brieff noch eins lesen, und uff morgene unib
12 wolde seine gnade uffs rathaus kommen, dar wolde her uns dann
seiner gnaden meinunge zu verstehen geben, und das sich ein itz-
licher schickte nach dem betagesbrieffe und gienge^ wieder in sein
haus etc.
Uff den freitagk (23. Oct.) umb 12 kamen die pfenner und etzliche
andere wieder vor das rathaus. Mein herre von Magdeburg und die
anderen alle kamen auch wider nach dem abescheyde, so der affn
donnerstagk beschach.
• „wollet" doppelt. *» gieiigcn.
1478 October. 399
Apell von Tettaw hnbe an zu vorzelen nflf den abescheidt nnd
sagte nflf die antwort, die wir uih | donnerstagk nnd anch zum Saltze BI.286^
gethan betten, zum ersten, das wirnff Panthaieonis(28. Juli) die Stadt nnd
rathans versperret betten umb den willen, als wir sprecben, das 8chle-
gell von dem thorme were gegangen, so weren die burger unwilligk
worden und betten das so haben wollen. Darauff lies er sich bedun-
eken, das were nicht eine bestendige antwort umb den willep, Scblegell
bette uflF dem thorme gesessen bey 50 marcken, und wen er solch gelt
bette wollen wagen, so bette er mögen vom thorme gehen, nnd auch
were er aus der Stadt gegangen, darumb were zu mercken, das er
weck was, das wir die tbore umb seinen willen nicht betten dürfen zu-
tbnn; sondern wir pfenner betten das gethan mit unsem zuge-
zogenen, darumb das wir den rath und die jhenen, die meinem
berren von Magdeburg anhengigk weren, drucken und vomichtigen
wolten.
Und nach solchem sinne that er das uflf alle unsere antwort, das
er darauff riethe, das man uns das so nicht stunde, als wir das vor-
brachten, und es was doch nicht anders geschehen, wir hatten anch
keine andere vomemen in den dingen, wir hatten auch nicht muht
noch willen, jemandes erkeine gewalt weder am leibe oder gutte zu
tbune. Sondern das Elos gesatzt wardt, des muste er Schlegels ge-
nissen, und bette der Simon Lischkaw stille geschwiegen, so were des
keine noth gewesen etc.
Nun das ich die stucke alle verzeichen und uff ein itzlicbes schrei-
ben solte, ist nicht noth^; denn es sindt drey oder 4 stucke, ans denen
hatten sie gezogen mehr, das ihr 9 waren, und dieselbigen sindt uffn
montagk nach michelis (5. Oct.) zum Saltze gnuglich vorantwortet, sie
sindt auch darnach uffn donnerstagk nach der elftausent Jungfrauen
tagk (22. Oct.) II zu Halle vor dem rathause auch gnuglich vorantwor- B1.287*
tet; wiewol das etzlicbe aus innnngen und gemeinbeit uns des nicht
beyfielen, so geschagen die dingk doch in solcher weyse und forme uff
Pantbaleonis (28. Juli), uff üominici (5. Aug.), uffn donnerstagk Lam-
perti (17. Sept.) und freytagk (18. Sept) und auch ye mit willen, wis-
sen und gebeisse der gemeinbeit, innungen und pfenner.
Auch das die pfenner mit ihren zugezogenen sich uff sonnabendt
und sonntagk Sanct Mattheus abent (19. 20. Sept.) under der messen
mit ihrem hämische sich gernstet und geschicket hatten^ und auch
das sie solten gewnst haben , das mein herr in die Stadt ziben weide,
das ist uns alles unwisslich, wir babens auch in solcher zeit nicht ge-
than, man wil uns aber des nicht gleuben.
Auch das Weyssack, Claus Olman, der stadtschreyber und noch einer
uffn sonnabendt (19. Sept.) uff der borg gewest waren, und was sie da ^ be-
richtet wurden, das mein herr von Magdeburg uffn iftontagk S. Mattheus
tagk (21. Sept.) in die Stadt kommen wolde, dasselbige hatte Weissack
verschwegen in der weyse: sie kamen uff denselbigen sonnabendt
* yon „vndi** bis „nott" doppolt. ^ d«8.
400 Marcus SpittendorfT.
(19. Sept) TOD der barg gefahren, do man die glocke Intte, ich läge
gereth in meinem bette. Nun nff den morgen affn sontagk anter der
predigte waren die ratberren and bommeister und die andern meister
alle uff dem rathaase. Do hatte Dionisias Botte gesaget zu seinem
kampen Weyssack, das er ihn und die anderen herren berichten wolte,
was das gewerb uflF der bürg gewesen were, und mochten ihn faste mit
Worten so haben angehalden, das er ihnen das sagen solde. Do war
Bl.287^ Weyssack hflfgestanden und war zu dem bommeister Clans || Olman
gegangen und hatte mit ihme geredet. Von stundt war Ludicke Pian-
schmiedt ufFgestanden und hatte gesaget zu Weyssacke: „herr raths-
meister, was stehet ihr hier zu suchen? höret ihr nicht, das meinherre
zwene boten zu uns geschicket hat, ihr sollet zu ihme uff die barg
kommen?" Do hatte Weissack gesaget: „ja, lieben herren, so thut
wol, herr rathsmeister und herr bommeister, und gehet die weile zum
rathe von Magdeburg und Halberstadt und bittet sie, das sie sich nicht
lassen verdriessen; wen wir von der bürg kommen, so wollen wir umb
des segers eins einen puls lassen leyten, so kommet denne herauss, so
wollen wir euch berichten."
Da fragte Ludicke Pfanschmiedt den bommeister Claus Olman,
ob es sein wille were, das sie zu meinem herren zögen, so er nach ihn
auss Innungen und gemeinheit geschicket bette. Darauff hatte der
bommeister gesaget: „so mein herre nach euch geschicket hat, so bin
ich des wol zufrieden; ich achte wol, schickte mein herre nach mir
oder einem andern, ich muste auch wol zu ihme." Und darauff gehet
der bommeister Olman und Hans Blumichen und Wenzell Koch und
die andern 4 pfenner, die im ratbe sassen, mit dem rathsmeister Dio-
nisius Rotten vom rathause und meinen, es solle also geschehen, und
Weyssack mit andem fahren uff die barg; gar schier umb 10 kommen
sie wieder, und das thor wardt eingenommen, und der baussman
schlecht die Sturmglocke.
Nun vortan beschachs uff den vorgenanten freytagk (23. Oct), das
Apell von Tettaw faste in die rede sprach, die wirgethan hatten. Was wir
denn darauff sageten, meinte er, es were alles vor sie. So Hessen
B1.288* II wir uns beduncken, es wolde uns gelten*. Mein herre und der rath
waren ein, mein herre zöge sich alles an, do was uns schwer, vor ihme
zu antworten, und baten, das wir darauff auch sprechen möchten und
zusamne zu gehen. So erleubete er uns, das wir uff den sonnabendt
frue umb 4 oder 5, wen wir wolten, zusamne möchten gehen, zu des
bommeisters haus, unde uns underlangk besprechen, also das wir zu
zehenen wider da vor dem rathause sein solten etc.
üffn sonnabendt (24. Oct.) umb 5 kamen wir zu des bommeisters
hause und bewugen die dingk faste hier und dar, die zeit war uns
kurtz vorstacket, und wurden ein, wir sahen, es wolde nicht besser
werden. Die jenigen , die mit uns bey uns uff dem rathause gewest
— ^«^n m^j alles, was vorgenommen und geredt, was mit ihrem willen
'hen.
1478 October. 401
und voUwort, . . . .* die tratten abe von uns, und was uns allen vom
rathe zugesagt war, das hälfe uns wenigk. So Hessen wir uns be-
duncken, wir musten thun als das verlorne kindt, und gingen vor das
ratbaus und warteten, wen mein herre kern.
Wir stunden da als arme leute, die von allen menschen gantz ver-
lassen waren y die uns anders betten können helfen. Viel frommer
leute sahen unde merekten, sie wüsten auch wol umb die dingk, sie
kunten uns nicht helfen. Die es aber verpflichtet waren, die verfolgten
uns sehre. Gott erbarme es!
Wir hüben an und danckten seinen gnaden, das uns erleubet were,
das wir uns hetten zusamne mögen versprechen, mit andern und mehr
Worten, und Hess darnach, als hiemach folget.
Diese erbietunge thaten die alten pfenner und
gefangenen vor dem rathause.
II „Hochgeborner forste, gnediger, lieber herre! Wir armen gefan- Bl.288^
genen leute bitten eure forstliche gnade mit grossen, unterthenigen,
vorpflichten, gehorsamen, willigen dinsten demutiglich, euer furetliche
gnsule wolle uns so gnedigk sein, unsere antwort gnediglich und gnug-
lich uffnemen, so wir ye nicht anders geantworten können, denn so
viel uns von den sachen bewust ist; euer fürstliche gnade wolle uns
auch des gefencknisse entledigen, und bitten unsere Sachen mechtig-
lich uff euer forstliche gnade, ufi^ das hochwirdige capittel zu Magde-
burg, uff euer gnaden forsten, graffen, herren und erbare manne etc.
Und darumb , gnediger herre, wir sindt nicht geneiget, das wir uns
mit euem fürstlichen gnaden mit Worten in einigk gezencke geben
wolden, und bitten, euer gnade wolle unsere erbietunge so gnediglich
annehmen, gnediger herre".
Wir musten ime die zedel schicken. Mein herre name ein ge-
spreche wol eine stunde und Hesse do sagen Apell von Tettaw: „mein
gnediger herre hat sich besprochen mit seinen herren und lest sich
beduncken, das euch ein solches gar wol zu thun were, so das seinen
gnaden geliebet; wie das aber seinen gnaden so anzunemen were,
das weiss seine gnade nicht. Und darumb were das euer bestes wol,
und wer euch solchs gerathen hat, der hat uff cuerm teyle vor euch wol
gerathen; und das ir mercken möget, worumb das das wieder meinen
gnedigen herm were etc.
Zum ersten, das ir pfenner und die an euch gezogen seindt,
meines gnedigen herm gefangene, das stehet zu seinen gnaden, wie er
das mit euch halden wolte etc.
Zum andern mahle habt ir seinen gnaden gehuldet unde ge-
schworen und habet gutter von seinen gnaden zur lehne, der seidt ihr
verfallen etc.
II Zum dritten nach gewonheit der Stadt habet ihr ufflauft ge- bi.289*
macht, davon der ehrliche rathmann Schilttbach erschlagen wurden
^ dor Satz Ist tmvollAtHiidIg.
Qfitelücbtaq. d. Pr. Baobaen. XI. 2 )
402 Marcos Spittendorff.
ist, und das betreffe euch deo leib, und dammb stände eneh das gar
wol zn tbnne, so es meines herren gnade anders geneiget nnd zn thim
stunde, das ir das also uff seine gnade unde die andern bieten m5chtet,
mit andern viel reden, die er that. Und fragte do, wie mein herre
das vorstehen solte, so wirs uff die forsten, graffen, herren nnd erbare
manne böten, die zum stifte gehörten; es weren forsten von Meyssen,
der marggraffen, herren ond gotten manne am Reyne ond noeh weyter,
die lehn von stifte betten, solde mein herre die alle darzo brengen,
das wolde viel oflf sieh haben.
Daraoff antwortten wir allso: „gnediger herre, das ist onsere
meynnnge nicht, sondern wen * eoere gnade darbey haben wil". Daraoff
sprach er: „ey, das were ein anders! Nnn mein gnediger herre wii
sich mit andern forsten ond herren des berathen^ wes seinen gnaden
daran zo thon were'^ etc. Ein jederman bilde sich nach seinem be-
tagesbrieflfe.
Aoch spräche er: „die stedte haben meines herren gnade gebeten
nmb die, so gefencklich sitzen ; hat mein gnediger herre ihre bitte an-
gesehen ond wil sie betagen'^ Und so worden die armen leote aoss
den tonnen ond aos der temnitze gelassen in ihre heoser.
Und alle die drey tage, die weile wir vor dem rathaose dar stun-
den, was das neoe haos ond die wage alle voll gewapneter leote, und
Bl.289^ stonden hinder ans mit ihren spissen ond wehren, || gleicherweyse als
die jhoden omb Christos. Ob sie ons off den sonnabendt etwas vorder
anlegen wolden, das ist gotte bekant, dan die gewapneten leote stnn.
den gar harte hinder ons. Non der allmechtige gott magk das alles
wieder wenden, ist das anders sein göttlicher wille etc.
Damach off die wocbe warn etzliche des raths mit stadtknechten
off der schöpfen haoss gegangen ond hatten alle bocher^, ond was
die Schoppen darobene hatten, genommen ond Hessens off das rathaoss
tragen etc.
Uffh sonnabendt vigilia Omniom Sanctomm (31. Oct.) schreib
mein herre von Magdeborg einen brieff in die Stadt ond erleobete den
gefangenen allen, das sie off aller heiligen tagk (l.Nov.) möchten in die
kirche zo der messe gehen ond darnach wieder in den gehorsam etc.
U£Fh dinstagk darnach (3. Nov.) wardt der bommeister Hans Blo-
michen vom rathe off den thorm geweyset bey 50 marcken.
Hier kamen die ehrlichen stedte.
Uffn sonnabendt nach Martini (14. Nov.) omb 10 ongefehrlich
waren die ehrlichen stedte Magdeborg, Braonschweigk, EUldeasheim,
• Werne.
1 Das Schöppenhans lag nach Dreyhaupt IL 451, 74B und vom Ha^n I. 176
immer am Markte in der Nähe des Trödels, da wo jetzt das Gasthaus zur Börse
-*-^* Hier wurden auch die Schöppenbücher aufbewahrt^ von denen sich 7 Bände
erhalten haben, deren ^e Kön. Universitätsbibliothek zu Halle 6, die
\bliothek zu Wernigerode einen (aus d. J. 1365—1880) besitzt
1478 November. 40B
OSttingen, Halberstadt, Stendell, als ich hörte, vor die bürg zum 6y-
bichenstein kommen wol mit hundert pferden oder mehr nnd hatten
drey behangene wagen nnd waren rustigk gewest. So waren sie alda
abegesessen und gingen uff die bürg zu meinem herren. So schickte
mein herre von stundt einen boten herein in die Stadt nach deme von
Anhaltt ^, Querffurt^ und Mansfeldt^, die waren hier in der Stadt und
mochten underlangk zu thun || haben. Die graffen zogen uff die bürg, BI.290*
und da mochten die stedte ihre werb an meinen herren von Magde-
burg gebracht haben. Was das nun war, oder wie das lautete, weis
ich nicht. Damach Ton stund waren sie wieder nffgesessen und zogen
neben der Stadt hinweck nach Leipzigk zu den forsten und kamen
hier nicht in die Stadt, denn ich hoffe, das die ehrlichen stedte umb
der gefangenen willen sich so ferne her gemuhet haben vor meinen
herren und auch vor die fursten, das sie die gerne wolden loss haben.
Oott vom himmel gebe inen das lohn etc.!
Uffh sonntagk (8. Nov.) bieben die von den stedten zu Leipzigk
stille liegende , denn ihre pferde waren auch müde gewest , und uffn
montagk (9. Nov.) zogen sie von Leipzigk nach Dresen vor den fur-
sten. Da mochten sie vor uns armen gefangenen leate bitten und
auch sagen, wie sich die dingk uffm donnerstagk Lamperti (17. Sept)
und freytagk (18. Sept.) von allen theylen uffh rathause und in dem
closter zu den barfussem begeben betten, uod darnach ufin sonnabendt
nnd sontagk (19. 20. Sept.), do das Ulrichsthor wardt eingenommen,
wie das zugegangen was etc., als ich hoffe, das sie gethan haben,
sondern vorwar weis ichs nicht. Wir beyten gar schwerlich, wir kön-
nen aber nichts vememen noch erfahren , was sie vor trost erlangen
bey den fursten. Sondern sie sindt uff die mittwoche vor Elisabet
(18. Nov.) nach mittage wider von Dresen gezogen und sindt gar
kurtz von den fursten abgeschieden. Der liebe gott helfe uns mit
gnaden etc.!
Uff die mittwoche Eattharine (25. Nov.) zogen die capittelherren
nnd gewaltigen von der bürg, darzu Graff Waldemar, mein herre von
Querffartt, Graff Ernst von Mansfeltt etc. zu den* fursten zu Dresen;
denn die fursten mochten ihnen geschrieben haben. Der rath wolde
auch mit, ob ihn geschrieben war oder nicht? Der koch was bereit
hinweck gewest des abents. || So waren sie uff Gatharinen (25. Nov.) B1.290**
umb 10 auffgesessen und wolten zihen, so mochte ihnen bottschaft
kommen von der bürg, das der rath hieb. Und die anderen zogen,
als oben geschrieben stehet, und der stadtschreyber Micbell Mar-
schalck reyt mit einem knechte alleine wegk: der weis wol, was er
treybet etc.
* dmn.
^ Fürst Waldemar von Anhalt.
2 Brun XI. edler Herr von Querfurt.
' Graf Ernst I. von Mansfeld.
26
404 Marcos SpittendorK
Uflfb sonntagk vor Andreastagk (29. Nov.) anno 78 assen die
bornknechte das essen, das die Vorsteher des tals zuvom allezeit be-
stalt und gegeben haben; das bestalte der rath nnd lies das in der
wage geben ^y darzn Sanct Niclas licht ^ Hesse der rath auch darein
tragen onde machen, also das die Vorsteher oder bomschreyber des
gar nichts zu thun hatten etc.
Uff die mittwoche vor Barbara (2. Dec.) käme der Stadtschreiber
wieder; wir vernahmen von etzlichen gntten trost, aber es befand t sich
nicht also etc.
Ufih freytagk Barbara (4. Dec.) wardt mir dieser brieff, und etz-
lichen mehr in der Stadt wardt der gleich auch etc.
Ernst, von gottes gnaden postolirter zum ertzbischoffe zu Magde-
burg etc., hertzogk zu Sachsen, landtgraffe in Döringen nnd Marggraffe
za Meyssen etc. Marens Spittendorff, nach deme du uns mit gefenck-
nusse nach gethanen deinen gelöbden und eyden verhaft bist, dersel-
bigen nicht gefreyet noch ledigk zu sein, du werest denn der durch
uns oder aus unserem befehl unserer rethe, und wo wir nicht am
stiefte weren, durch unser capittel zu Magdeburg mit bände und munde
frey und los gesaget und darnach von uns in deine behausunge be-
taget , dich uff unser erfördem an die ende , dohin wir dich manen
B1.29P wurden, zu stellen, als manen wir dich anss I deinem hause gegen-
wertiglich mit diesem unseren brieffe, das du dich uff die mittwoche
nach Unser Lieben Frauen Conceptionis tage (9. Dec.) schirsten in
unser Stadt Louburg^^ in Otten von Btiten hauss stellest und daraus
nicht kommest, du thustes denn mit unserem oder aus unserem be-
fehl unserer rethe, und wo wir nicht am stiefte weren, mit unsers ge-
nanten capittels wissen und willen. Und ob es geschehe, da gott vor
sey, das du durch feuers noth aus dem genanten Otten von Buten
hause gedrungen wurdest, wollest dich alsdenn nach uff hören des
feuers zu stundt uff die stedte des verbranten hauses oder in ein ander
haus daselbst zu Louburg stellen und dan auch also nach obgerurter
masse dich ungefehrlich halten. Geben zum Gybichenstein am don-
* Lonbarg.
1 Diese Stelle beweist, dass die Wage schon danuds wie auch noch später mit
einer vollständigen Wirthschaftseinrichtong versehen war. Das spätere Wagegebände
wurde als Hochzeitshaus benutzt, der Wagemeister verfügte didier auch über das
zu diesem Behufe nothwendige Inventarium.
2 „Diese Nicolaus - Sole ist . . . nur von Pfingsten bis Weihnachten gezogen,
und St. Nicolaus -Lichte, aus Wachse gemacht, darvor geschafiet worden, derer
jährlich an St. Petri- Abend in der Eriidte zweene, zusammen 271/2 Stein schwer,
eins nach Kathau (im Herzogthum Anhalt), und das andere nach S^onewitz, im
Ambte Giebichenstein gelegen, in die Kirchen bracht und geopfert werden müss^i:
Wie auch noch ein gros Wachs -Licht in die Kirchen zu St. Nicolaus in H&Ue,
welches man in der Wage gemachet und von dar ^ St. Niclas Abende mit Paucken
und Pfeiffen nach der Kirchen getragen*^ Hondorf fs Beschreibung des Saltz-
Wercks (Dr. I.) S. 20.
3 Stadt Loburg, östlich von Magdeburg gelegen.
1478 December. 405
nerstage Sanct Barbara zn abendt (3. Dec.) anno salatis hamanae etc.
78 unter unserem zu rucke uffgetrucktem insiegill etc.
UflF die mittwoche post Conceptionis Mariae (19. Sept.) kam ich zu
Lawburg, da läge ich acht tage in der herberge. Die weile waren des
stiefts von Magdeburg fursten, graffen, herm und ritterschaft zum 6y-
bichensteine. UflF die mittwoche postLuciae (16. Dec.) käme der heupt-
man von Plote^, Casparus von Köstitz genannt, zn Lawburg und ritte
uff die bürg etc. Uffn donnerstagk, do der morgen anbrach, stunde
ich Marcus Spittendorff auff und zöge mich an. So kompt derselbige
Köstitz geritten vor meine herberge und klopfte an. Er sass abe und
ging in das haus und schickte des wirts magdt zu mir vor das bette,
und sagte, ich solde hienabe kommen, da were ein man, der wolde zn
mir sprechen. Mein hertze erschrack, ich ginck hienabe. Do gingk
Köstitz vor der treppe in seinem hämische, und ihrer 6 bilden || vor BL291**
der thure. Köstitz sprach von stnndt, als ich schier von der treppe
käme: „Marx, stehstu uff?'' Ich sagte ja. Er sprach: „komme in die
dömtze; wirthin, lasset ein licht langen!" „Der ist bereit ein licht innen 1*'
Do that er mir einen brieff von meines herm wegen von Magdeburg,
den hiesse er mich lesen. Als ich den gelesen hatte, gefiel mir der
brieff nicht sehr woU , jedoch wolte es nicht anders sein. Er fragete,
ob ich den brieff vorstunde, ich antwortte „ja, im namen gottes!" Do
batt ich ihn, das er mir zu gutte hilte, das ich mich anzöge, antwortte
er: „ja, mache dich gar wol zu!" Ich was betrübet, das merckte er
wol. Do sprach er: „Marx, lass dich nicht leydesein, es gilt doch nicht
köpf abehauen!" Antwortte ich: „ich hoffe nicht, das ich das vordienet
habe, jedoch wie gott wil", mit andern mehr reden. Do bezalte ich
den wirt, was ich die acht tage verzeret hatte und senete sie. Do
sprach Köstitz : „Marx, do ist ein pferdt, da soltu uffsitzen ! Nun weistn
wol, wie man einen gefangenen man pfleget zu holen; doch wiltudich
recht halten, so bleibet das nach." Ich antwortte: „herr heuptraan,
solches ist nicht noth, ich wil mich halden als ein frommer man, es
betreffe auch meinen leib oder gutt, so sollet ir nicht anders an mir
befinden." So sass ich uff ein pferdt und ritte mit ihnen gen Kalbe.
Zu Barben 2 fuhren wir über die Elbe. Do ich zu Kalbe kam,
ritten wir uff die bürg vor die stube bei der pforten, da sassen wir
abe, und hiessen mich in die dömtze gehen. Da satzte ich mich
nieder. Er schickte nach dem gleitzmanne, der lies uns essen geben;
er schickte nach dem burgemeister, mit deme redete er. Wir assen,
gott weis wol, wie mir das essen schmackte! Der voigt Niclas Kleptz
käme zu || uns und empfingk mich. Er hies mich faste essen, es B1.292*
schmackte mir nicht; do lies er ein glas mit weyne holen, do tranck
ich zwyr. Als wir gössen hatten, sprach ich zu Köstitz: „er heupt-
1 Der Hauptmann des Amts Alten -Plato. Die Familie y. Kdstitz war im
16. Jahrhundert im Bisthum Merseburg begütert Gauhe, Adelslexicon |. ^99.
3 Stadt Barby unweit der Elbe.
406 Marcus Spittendor£L
man, wo ich nan hin soll, bin ich bereitet''. Antwortte er: „las uns
mit frieden essen!*' So sassen wir noch eine kleine weyle. Do sprach
er: ,,Marx, wir wollen nun gehen," antwortte ich „ja!" Kostitz gingk
vor^ and ich Marx gingk im nach, darnach folgeten drey oder yier
knechte. So gingen wir nfifs rathaus off den torm, die thure war offen
und auch die lacke. So ich nfif die lucke kam, läge der eine knöbel
an einem langen seile, den knöbel thaten sie mir zwischen die beyne,
ich sach jemmerlich; denn ich hatte meine tage nach solchen dingen
nicht gestanden. Und so liessen sie mich hienabe in den thorm. Den
tagk kam niemandt zu mir; dawar nichtsehre inneUi wenn ein wenigk
gemuUe, da läge ich betrübet etc.
Uffn freytagk (11. Dec.) brachte mir der knecht essen und trincken
gnugk, das liesse er mir in einem korbe hinabe, ich konde aber nicht
sehen, es schmackte mir auch nichts. Ufif die anderen tage wardt mir
aber gnungk. Als ich drey tage darinne hatte gelegen, da wardt mir
vergunnet, das mir 3 punt sthro wurden gegeben, das was kurtz zu-
hauen, da behalfe ich mich wol mitte, da« mich nicht fröre.
Uffh dinstagk Nativitatis Christi (22. Dec.) kamen zwene barfusser
bruder zu mir uff die Incken und trösten mich faste wol; sie hofiteO)
ich solte uff die feste heraus kommen zu den anderen in die herberge.
Sie karten viel vleis an, es wolde sich nicht schicken.
Die burger von Halle, die da waren in der herberge, schickten
mir epfel, zerbester hier lies ich mir brengen, und was ich haben wolte,
umb mein gelt etc.
B1.292*» Uff des heyligen II Christs abendt (24. Dec.) kamen die barfusser-
bruder wieder zu mir und trösteten mich aber sehre wol. So schickten
sie und hatten erbeten ein bette, einen pfui, 2 leinlach und einen langen
rock, das schickten sie mir in den thorm, und do wardt mir vergunst,
das ich etwas sach, das bette zu machen, und do satzte ich meinen
willen zu gotte und gäbe mich gantz darein, wie es der herre mit mir
machen wolde. Der knecht, der meiner wartte, der was gantz tröstlich,
er käme alle tage do zwir zu mir uff die lucke.
Es wurden mehr als zwey hundert burger aas Halle gemanet,
do ich in dem torme kam zu sitzen, etzliche zu Kalbe, etzlicbe zu
Aken, zu Lebejhune^, zu Cönnem, so wieder und fort.
1 Die Stadt Löbejün ist gemeint.
1479 Januar.
Uflfn donnerstagk des neuen Jahres tagki anno domini septaage-
simo nono, do käme mein herre von Magdeburg, das capittel, die
fursten, graflfen und herren etzliche zu Kalbe, und do wurden die ge-
fangenen alle hingemant ohne Dionisius Bote, Andreas Slanlach* und
Claus Olman.
Uflf denselbigen donnerstagk umb die vesperzeit kam des Casper
Köstitz knecht und Curt von Stöcken, die liessen mich aus dem thorme
ziehen. So meinte ich, solte uflf die herberge gehen, so satzten sie
mich in den stock uflT der lucken und begunten mich viel zu fragen,
und waren grobe fragen, der ich in meinem hertzen nie bedacht^
hatte zu thun. Ich hatte das auch nie von keinem endtlichen nie ge-
höret, wenn ich wüste auch nicht darvon, sondern was ich wüste, wie
die dingk warhaftigk geschehen weren, das sagte ich ihnen. Da hatten
sie verdriess innen, sie meinten andere dingk zu erfahren, und des
kunten sie bey mir noch auch bey den andern mit warheit nicht finden.
Denn man ubersagete uns gar schwerlich mit groben stucken, und
das wardt alles mit unwarheit || uflf uns gedichtet. Sie betraueten mich BL293'
faste: wolte ich nicht sagen mit willen, sie wolden mir so liebe thun
lassen, das ich sagen wurde. Darauflf antwortet ich in: „was ich war-
haftigk weis, das sage ich euch ; das ich sagen solte, das nit war were,
ich meine, mein herr von Magdeburg begeret das von mir nicht. Dar-
umb möget ir thun, was euch befohlen ist, sondern ich habe nicht
zweyffel, gott der herre weis alle dingk wol.** Darauflf sprachen die
wieder: „nein, mein herre begert des von euch nicht, was nicht war
ist", und andere reden faste, die da geschachen, und werte wol bey
einer stunden; sie hatten die stucke verzeichnet, darauflf sie mich fragten.
Do lissen sie mich aus dem stocke unde liessen mich wieder in
den therm, da läge ich bis uff den sonnabent (2. Jan. 1479) frue. Do
käme Busse Thaus und wackte mich. Ich erschracke sehre, das er so
frue zu mir käme, ich was des die zeit nicht gewonet. Busse Thaus
rieff: „Spittendorff, weret ihr nicht gerne heraus?" Ich antwortte:
• Slanach. ^ bedachtet.
1 Es kann sich nur um den Donnerstag nach dem Neiyahrstage (25. Dec. 1478),
also den 31. December 1478, handeln. Die Erneuerung des Raths brachte im Jahre
1479 folgende Personen in die obrigkeitlichen Aemter: Jacoff Schaffkopff und
Paul Fleischhauer rathsmeistere. Hans SeUe, Nickel PJesso, Claus Himt,
Peter B^tzer, Jurge lsenl>org, Hans Schaub. Paul Goring, Glorius Bantzsch, CUus
Laub, Hans Rannyss. || Jacoff Yogelcr, Mcrten Bufenleben, Steffian Mittag, Jacoflf
Zimmerman, Michel Seidenschwantz, Clriacus Eldiste, Titzel Hyntemayl, Paul Zsche-
schwitz, Mattes Wagk, Burckhart Tichman, Thomas Oswalt, Kilifui BurmeißteTi
Simon Schwelm, Jurge Zyme.
408 Marcos Spittendorff.
„wenn gott wolde, das es sein möchte, es were mein wille wol." Do
spräche er: „ich bin zu euch gesandt von meines herren wegen und
soi euch sagen, das seine gnade mit seinen fursten, graifen, herren
heute mit den gefangenen allen tedingen werden. So haben die graffen
gar sehre vor euch gebeten, das ir zu den anderen in die herberge
möchtet gehen. Wolt ir euch nun uffgericht halten, so wil ich euch
heraus lassen kommen in solcher weyse, das ir bleibet in solchen eyden
und gelöbden, als ir gelobet habet, und möget in der Stadt gehen, wo
ir wollet, und auch zu dem handel, und doch das ir euch uff den abendt
vor der sonnen nndergange in die thorbute uff dem schlösse stellet und
dar nicht aus gehet ohne meines hern wille/' Ich antwortte: „ja, ich
B1.293** wil mich in allen dingen || uffrichtigk halten.'*
Do zogen sie mich aus dem thorme. Ich wardt langsam bereit^
ich hatte mich gantz ausgezogen. Do fragte er: „habet ihr ein bette
darinne?" Da antworte ich: „ich habe ein klein dinglein, das ich nicht
erfriese!" Und der knecht saget es auch, der meinerwartete. Do was
Thaus gar guttwilligk, und ich gelobete Thause, das so feste zu halten.
So gingk ich in die kirche, und es war noch unter dem mondeschein,
die kirche war voll volckes. Do wir nun messe gehöret hatten, gingk
ich, das mich die burger von Halle sahen, die dahin gemant waren;
die worden alle sehr froh und liffen zu mir und gunten mir, das ich
frisch und gesund were.
Damach funden sich die gefangenen alle uffs rathaus, do käme
graffe Albrechts marschalck, Watzdorff, und sonst noch einer. Hub
Watzdorff an zu reden : „ lieben freunde, die fursten unde graffen sindt
itzundt hier uff diesen tap:k kommen in verhoffnnge, das die gebrechen
zwischen meinem gnedigen herm und euch allen uff guttliche mittel
möchten gestalt und dadurch den auch gantz entiurt möchten werden.
So begibet sich eins, das der rath etzliche nicht in der Stadt haben
wollen, und das capittel hat das dem rathe auch zugesagt. Nun mei-
nen die graffen, das sie so tedigen solden, dadurch sie die leute ehr-
los machen solten oder iemandes aus der Stadt zu verweysen, darbey
wollen sie nicht sein, sondern sie wollen in freundschaft tedingen.
Wil sichs dann ye anders nicht finden, wenn das man yemandes ver-
weysen solde, so soll ihre tedinge gantz abe sein, den sie wolden
nicht, das man yemandes verweysen solte." Wir baten den marschalck
Watzdorff und auch den andern, das sie die graffen vor uns allen
bitten wolden, denn wir betten allen nnsern trost nechst unserm her-
ren gotte uff sie gesatzt, das sie das beste bey uns theten etc.
B1.294* II Nach der malzeit giengen wir alle uff die bürg, ich meine, das
über vierhundert manne gefangener von Halle da waren. Es was
Jammer, zu sehen, das so viel voicks und die redtlichsten auss Halle,
der faste viel fromme, ehrliche, uffrichtige leute waren und von from-
men eitern, und auch alle ihre tage in einem gutten geruchte gelebet
hatten, die waren da gemeiniglich gefangen.
Do wir alle zu Kalbe uff den hoff kamen, da musten wir alle
1479 Januar. 409
stehen. Sondern ihrer achte giengen hinanff, die worden von dem
Yoleke gekoren. Die grafifen kamen heraus, nemlich graff Waldeman
der von Qaerffnrdt, graff Albrecht von Mansfeldt, her Friederich von
Trotte, Bernd* von der Afeenburgk,! Heinrich vonCrosigk. Graff Wai-
demar hnbe an ander andern reden und spräche: mein herr von Mag-
deburg wolde haben alle unser gutter halb, uff das wir der dinge
mit seinen gnaden wiederumb zu gnaden möchten kommen. Wir brach-
tens an die gefangenen burger alle, es was inen schwer zu hören, idoch
wardt man eins, das man den dreissigsten d. seinen gnaden geben
weide. Es wardt an die graffen gebracht. Antwortten sie: „lieben
freunde, es stehet meinem gnedigen herren nicht vorznhalden, wir
besorgen uns, es kompt euch nicht zu dem zehenden d.^^ Wir brach-
ten diese rede wiederumb an die gefangenen. Do gaben sie zur ant-
wort: „lieben herren, ir möget das allerbeste thun, so ir könnet, denn
es betrifft die reychen am meysten, bittet den 10. oder 9. d." So
wardt das so geboten und hiebe den abendt darauff stehen. Und ich
Marcus erwarb, das ich in die herberge gingk bey die burger von
Halle schlaffen.
Uffn sontagk (3. Jan.) nach 9 oder 10 giengen wir alle wider uff
die bürg und kontens nirgendt bringen, der 8 d. wardt gebotten. Das
capittel wolde nicht. So wurde uns gerathen, || das wirs bitten selten Bl.294^
uff 3 des stiefts graffen und 3 herren vom capittel und uff 3 erbare
manne und uff den bischoff von Meyssen, und das wir des nicht lissen,
denn wir weren gefangene leute. So stunde zu mercken, wolden wir
nicht, so musten wir, daraus möchten wir das beste pruffen.
So brachten wir das aber an das volck und sageten ihnen, were
yemandt, der andere oder bessere wege wüste mit meinem herren vor-
zunemen, der möchte das wol thun. Es wüste nyemandt andere wege,
und so wardt das weck gesatzt, und musten die capittelhem mit den
anderen bitten, das sie solches annehmen, und was sie uns wurden
heyssen, das wolden wir thun.
Das name mein herre von Magdeburg auch so auff und Hesse uns
alle wieder gen Halle ziehen, und solten nicht wider von stundt in die
Stadt. Die mit brieffen aus der Stadt gemant waren, die solden sich
enthalden uff dem neuen marckte, zu Glauche, in meins herm lande
oder anderswo; sondern die aus der Stadt uffs letzte gemant worden,
die mochten wiederumbe in die Stadt ziehen. Und uffn freytagk (8. Jan.)
solten wir alle zum Neuenwercke sein etc.
Uff den freytagk nach der heyligen drey könige tage (8. Jan.)
waren wir zum Neuenwercke. Da wardt es so gemacht, das uffn sonn,
abendt (9. Jan.) die dinge wurden vollzogen, unde musten meinem her-
• „Cur»t."
1 Vgl. Dreyhaupt I. 177. König, Adelslexicon HL 10. Doch kommt ein
Konrad y. d. Asseburg auch noch später in der Umgebmig des Erzbi&chols Ernst
yor, vgl. Dr. I. 846. König m. 10.
410 MarcoB ^ttendorff.
ren geloben, za geben den vierten teyl aller talgntter and dancn den
fünften d. aller ander gutter, aossgenommen fraaengeschmeyde nnd
bettegewandt. Aach was man schaldigk were, das solte man abescbla-
gen. Da wardt ein recess aber gemachte Und noch mästen wir in
die Stadt nicht , sondern affii dinstagk ( 12. Jan. ) mäste ein jeder-
man die seinen affs rathaos schicken and bitten, das der rath in
wolte vergannen in die Stadt. So wardt inen verganst, doch allso, das
sie uffs rathaas solten kommen vor den rath.
B1.295* II Die barger gingen alle vor den rath, so warden 10 oder 12 ein-
gelassen. Habe der eine an and danckte dem rathe, das sie in ver-
gannet hatten den eingangk, and baten sie vorbass, das sie möchten
in ihre henser gehen; betten sie den rath wormitte vorzamt, das sie in
das amb gottes willen wolten vergeben. Und so baten sie alle, einer
nach dem andern. Wenn die in der dömtze nan alle gebeten hatten»
sprach der rathsmeister Jacob Weyssack: „lieben freande, ihr habt
den recess wool gehöret, and ob iemandts anter each geheischet warde,
das ireach dannehaltet nach laate des recess.'^ Da sagten wir ja za etc.
Es wardt aach zu dem Neaenwercke vorlassen, das ein jederman
sein gatt verzeychent äff die barg antworten solte. Das beschach.
Damach drey wochen vor fasnachten warden die geheischt äff die
barg, die talgatter hatten and gefangen waren. Die mästen alle vor-
lassen den vierten teyl pfannen and koth etc.^
Uffn donnerstagk post Ocali (18. März) anno 79 äff nachmittagk
amb des segers eins giengen die von innangen and gemeinheit affs rat-
haas, die die gehorsamen genant warden, and hatten sich alle schöne
gescbmackt in ihre besten cleyder, das wardt inen so von dem rathe
gebotten, als die rede gingk. Do käme mein herre von Magdebrng,
der bischoff von Meyssen, graff Waldemar, der von Querffardt, die von
Mansfelt, etzliche thumherren und gatte manne, die rietten äff das rat-
haas. Und da hatte mein herre lassen lesen manche Stacke, wie es
daramb solte gehalten werden nan forthin mehr mit dem regie-
ment in der Stadt, and aach das er das schlos wolte baaen lassen. ^
Bl.295^ Das hatten || die obgenanten barger, die gehorsamen genant, da
alle vorvoUwortet. Im beschlas solde Apell von Tettaw gesaget haben,
1 Diese Urkunde ist von dem Bischöfe Johannes von Meissen, dem fürsten Wal-
demar zu Anhalt, Graf Albrecht zu Mansfeld, Brun, edlem Herrn zu Querfurt, ferner
von Balthasar von Schlieben, Matthaeus von Plotho, Moriz von Schönaa, Friedrich
von Trotha, Bernd v. d. Assebnrg und Heinrich von Erosigk im Kloster zu Keuweric
unter dem 9. Januar ausgestellt. In derselben werden Claus Olmann, Marcus Spit-
tendorff, Hans üntzen (Untzer?), Claus Schaflfeteto, Hans Glucke, Hans Seber, Ma-
thes Pegau. Sander Drackenstete, Claus Polcke und andere Pßlnner als strafwürdig
und ausserdem Dionisius Bothe, Andreas Schlanlach, Laurenz Holtzapffel und
andere aus Innungen und Gemeinheit als solche bezeichnet. Dr. I. 175 — 177.
3 £in Verzeichnis der bestraften Pfkoner imd der mit ihren Gutem neu ausge-
statteten Bürger von Hatte enthält Beilage VI.
^ An diesem Tage hat sich der Rath auf die neue Regimentsordnung vom
18* März verpflichtet^ welche von Preyhaupt Bd. IL 3. 304 ff. mitgetheilt ist
1479 März. 411
die Stadt were meinem herren von Magdeburg gantz mechtiglich ein-
geantwortet und zngesagt, er wolde sie auch so haben, und wurde je-
mandes darauff reden, dem wolde er zu leybe und gutte greyffen, mit
andern viel reden eto.
Uffn sonnabendt vor Letare (20. März) wurden faste viel bm'ger
von den gefangenen uff die bürg geheischet umb den fünften d. von
allen ihren guttem, den sie meinem herren auch geben solden. Darzu
muste ein itzlicher unter den seine gutter wyrdigen, wie lieb sie inen
weren. Des behilt im'^ mein herre die macht zwischen Johannis, ob er
die gutter bezalen wolde oder das gelt darvor nemen den iunften d.,
und das gelt solte man uff michaelis von stund t geben.
Ach lieber gott, welch gross betrubnuss ist das, wo wollen die
leute so kurtz das gelt nemen!
Die leute wurden auch die gantze woche so immer geheischet; die
leute wyrdigten die gutter hoch, uff das ein jederman in den sei-
nen bleiben möchte; aber es thate dem volcke grossen schaden,
die gutter betten ihnen nymmermehr so viel gegolten, als sie die wir.
digten etc.
Uff die mittwoche post Letare (24 März) schickten mein herre
und die thumherren Vincentius Newemeister und ein cantzelschreiber
zu S. Moritz. Da kamen die burger, die man nante die ungehor-
samen, und ein jederman sagte dar, was er meinem herren verlas-
sen hatte, und wie viel gutter er noch hatte zu empfangen, und wie
sie die kothe wyrdigten, das sie lehngelt darvon solten geben. Die
andern waren auch alle da, die da lehngutter || hatten, die gehorsamen B1.296'
genant.
Hier hat unser gnediger herre von Magdeburg hertzogk
Ernst, der postulirter, lehn gethan den burgern zu Halle,
den jhenigen, so seiner gnaden gefangene waren, so wol als den gehor-
samen. Uffh freytagk nach Unser Lieben Frauen tagk (26. März), und
was der freytagk vor Judica, vor mittage thate mein herre von Mag-
deburg lehn zu S. Moritze, wer dar kam, und darnach musten wir ime
geloben und zu den heyligen schweren. Uff den mittagk zogk mein
herre wider uff die bürg, und so giengen etzliche fast uff den nach-
mittagk und uffb sonnabendt uff die bürg und empfingen lehn von
meinem herren.
Uff den sonnabendt (27. März) was ich, Marx Spittendorff, uff die
bürg geheischet umb den fünften d. So hatte ich mein dingk ver-
zeichnet und antwortte ihnen das. Mein haus achtete ich vor drey
hundert schock , die wandtkammer 70 fl., meine teyl uff dem Schne-
berge hi^idert und 10 fl., treuge fleisch vor 5 fl., kannen, hecken, kes-
sei vor 6fl.; des bin ich 1(X) fl. schuldig, die giengen wieder abe, und
so behorte mir darvon zu geben 78 r. fl., die solde ich geben zwischen
michaelis. Die vorsole halb in der Metritz, die ich den vierten teyl
hatte verlassen, die gingk von meinem herren von Schwartzburg.
412 Marcus Spittendorffl
Nun, dieselbigen lehn und gutter wolde mein herre nicht berechen,
und 80 muste ich meinem herren geben V2 pfanne und ein virtel von
einer pfanne im Deutzschen Borne, und damitte wardt das vergleicht,
das ich die fohrsole gantz behüte. Und das beschach durch Vincentius
und den heuptman Heinrich von AmmendorflF. etc.
B1.296»' II Uffh montagk (29. März) wardt Caspar Beyer und ich Marcus
Spittendorflf mit Zoberts kindem uff die bürg geheischet von den thum-
herren, und die kinder solten ihre gntter auch verlassen. Wir schütz-
ten sich, solchs stunde unshinderder kinder mutter und freunden nicht
zu thune; wir solten das an die freunde brengen und uff den dinstag
(3(X März) wieder mit den kindem kommen, ihre gutter zu vorlassen.
Der kinder mutter gingk vor den rath und zu den obersten, die diese
dingk zu wege gebracht hatten, und batt, das sie ihre unmundlichen
wolten vorbitten, so sie die obersten Vormunden weren. Sie schickten
den stadtschreyber Michell Marscbalck und Jacob Vogell, der der
meister wort solte halten, uff die bürg, vor die kinder zu bitten. Es
half nicht, der rath hatte in den Sachen nichts zu bitten. Worumb?
Sie hattens selber so gemacht und hettens noch lieber erger gesehen,
man meinte unser gutt, das wolde man haben. Do baten vnr das
noch einmahl an die freunde, Jacob Schaffskopffund Pauli Fleischhauer,
und baten die. Es clapte Uire vorteydungk als ein hast, sie forchten,
es muste so sein, denn sie hatten es selber also zu wege gebracht
Auch sprach Jacob Schaffskopff der rathsmeister, man hettes wol verwaret
Darauff antwortte Casparus Beyer: „herr rathsmeister, ich bekenne es."
So gingk der kinder mutter uff die mittwoche vor Palmarum
(31. März) uff nachmittagk mitte uff die bürg und bäte, es hälfe nicht;
die kinder Hans und Paul musten gleich Lorentze ihrer talgutter den
vierten teyl verlassen, und do worden sie von stundt inbesampt be-
legen. Baltzer von Schliewen spräche auch : „es kompt noch mit von
ihrem vater, so bischoff Hans die pfenner in andeydungk name umb die
B1.297* 50 tausendt fl., das haben die pfenner nun verwilligt || und haben sich
darein gegeben, und ist betediget durch meinen herren von Meyssen
und die graffen". Baltzer von Schliwen, du bist ein arger lugener, du
sagest mit deiner gewalt, was du wilt!
Lieber gott, du weist wol, sie liegen und kehren die dinge, wie sie
wollen! Wir sindt arme gefangene leute, uns stehet nicht, darwiderzu
sagen, sondern gott verleye uns geduldt etc.
Das schloss zu bauen.
In der marterwoch (4— 10. April) hub man an, die bürg uff dem
Mertensberge vor Halle abezumessen, wie gros die werden solte,^und die
mauer an dem Stadtgraben nieder zu brechen, und namens auch gantz
harte vor etc.^
1 Die Burg sollte zuerst auf dem Martinsberge, wo sich heute der Stadtgottes-
acker befindet, erbaut werden. Dr. scheint seine Mittheilungen I. 177 geradezu
aus Sp. geschöpft zu haben. •
1479 April. 413
In der osterwoche (11. — 17. April) begunten siebrucken und stege
zu machen nber den Stadtgraben, und der baumeister Hannschke
nam viel polacken an sich, die da graben solten und zu der bürg
arbeyten.
Uffn Sonnabend in der osterwochen (17. April) anno 79 nam
der rath das alte kleit wieder an und weiseten etzlicbe burger uff
die thorme, nemlich Peter von Jhene, Mussart , Peter Wentze; und
Claus Zocken fürte man uffn montagk (19. April) darnach in die
temnitze.
So wardt zu mercken, das sie noch in dem neyde und hasse waren
gleicher weyse als vor fasnacht. Es sey den, das unser gott in steure,
sonst ist es umbsonst, von sich selbst thun sie nicht anders, denn
als sie vor sich genommen haben; gott erbarme es, wen es in gut
duncket etc.!
Hier ist das schos verkündiget.
Uff denselbigen sonnabent (17. April) wardt das schos vom rat-
hause verkündiget, des waren sie mit meinem herren so eins wurden
und nicht mit den bürgern gemein, als das in vorzeiten geschach nach
laut der wölköhre.^
II Uffn sonnabendt nach Georgii (24. April) anno 79 wurden etz- BL297**
liehe fast uffs rathaus geheischt bey 8 marcken, nemlich Dionisius Botte,
Claus Olman, Hans Koch, Hans Bertolde, Marx Spittendorff und etzliche
wircker. So sprach der rathsmeister Schaffskopff zu mir, do ich uffs
letzte vorgebeischet wardt: „Spittendorff, am nechsten, so wir uff dem
Gybichenstein vor unserm gnedigen herren und seinem wyrdigen ca-
pittel gewest sindt, hat uns seine gnade befohlen unde sagen lassen,
wie das ir und andere faste zusamne gehet unde haltet heimliche rethe
in eueren coUatien wieder meinen gnedigen herren, wieder sein capit-
tel und wider den rath, Innungen und gemeinheit. Ein solches wol-
len meine herren nicht haben, und werdet ir das nicht lassen, euere
gastereye und zusammengehen, so wil der rath den wirdt mit den
gesten uff heben und wollen euch steuren, wir haben den nicht so viel
törme und stocke; darnach wisset euch zu richten.*' Ich durste we-
nigk darauff antworten, man wolde es nicht hören, es wäre umb-
sonst etc.
Uff den tagk wardt Peter Görteler wieder in die temnitze gesatzt.
Uff den tagk waren die gewaltigen Heinrich von Ammendorff und
Vincentius zu S. Moritze und machten das gutt noch gerade und vor-
trugen sich mit etzlichen umb die kothe. Und ich Marx Spittendorff
schlüge mein koth vor dreyhundert fl. an, allso Hessen sie mirs, und
mnste meinem herren seinen vierten teyl abelegen unde geben 75 fl.
in vier wochen etc.
1 Vgl oben S. 1. Anm. 2.
414 Marcos Spittendorff.
Es wardt mir aach gesaget, wie das ein gernchte zu Magdeburg
unter die eapittelherm gebracht was, das die pfenner zu Halle, die
gefangen weren, betten aber eine samlunge gemacht uff den sollen
BI.298' II freytagk und osterabendt nechst vergangen und betten sieb meder
meinen herren von Magdeburg wollen setzen. Ach lieber gott, welche
wunderliche* rede werden uff die pfenner gesagt! Schlegell mochte
in der osterwoche zu Magdeburg gewest sein, und die capittelherren
kamen gar neulich nach ihme uff den Gybichenstein. Ob der solche
rede angebracht hat oder nicht, das ist gotte bekant. Deo laus!
Hier was das rathaus mit geharnschten leuten
best alt uff S. Marx tagk (25. April) anno 79.
Uffn Sanct Marx tagk ^25. April), do man mit den creutzen umb
den marck solde gehen, do natte der rath von innungen und gemein-
heit die ihren aus allen parten viel lassen heischen und etzliche meister
darzn, die gingen in ihrem hämische uffs ratbauss und bewareten
vieleichte, das die pfenner die weile nicht solten eine samlunge machen
unde ihnen was arges thun, als sich der rath und ihre helfer sehre
besorgeten vor den pfennem. Dann ich meine, ir gewissen haben sie
gepreckelt, das sie den pfennem und auch andem nicht wol mit ge-
fahren haben, und darumb haben sie sich sehre vor den pfennern be-
sorget etc.
Aber sie hettens nicht bedorft. Denn die pfenner und auch andere
mit ihnen hatten von gottes wegen wol so viel Vernunft, das sie sich
an niemandts mit gewalt freventlich gedachten zu rechen, sondern sie
marckten wol, wie die dingk zugingen; darumb gaben sie das unserm
herren gotte, der wirdt das zu seiner zeit wol richten. Deo laus!
Der alte Königk in der schmerstrassen wardt in das gefengk-
nusse gesatzt, was er uff das vomemen solte gesaget haben, das die
gewapneten leute so uffn rathause waren etc.
Bl. 298^ II Hier wardt aber ein geruchte uff Sanct Marx tagk, man solte etz-
liche aus der Stadt verweysen, und das solte gantz durch die capittel-
herren und den rath zu Halle beschlossen sein etc. Hans Mussart,
deme thaten die ratherren und die geschickten gebott uffn sonnabendt
nach Georgii obgeschrieben (24. April), das er sein gutt in 4 wocben
solle verkenffen und solte aus der Stadt zihen.
Hans Walttheim.
Uffn donnerstagk nach Sanct Marx tage (29. April) wart in der
kirchen gebetten ^ vor Hans Walttheim, gottseliger. Der was uff den
mittwoche zuvore (28. April) verschieden zu Leipzigk. Gott erbarme
sich über seine sehle, er war ein uSrichtiger, fronuner man ! Etzliche
leute, die freueten sich seines todes gar sehre und sagten ihme viel
nach, gott vergeh es ihnen!
Uff den donnerstagk kam Peter Görteler wieder auss dem ge-
fencknuss.
* „wnnderUcbe" doppelt. ^ gebottan.
U79 Mai. 415
Hans Lanb.
üffh freytagk im leiptziger marckte (30. April) fuhr Hans Lanb,
der auch ein rathsmeister zu Halle mit Jacob Schaffskopffe was uff
die zeit, do mein herre von Magdeburg, biscbof Ernst von Sachsen,
inritte zu Halle; und derselbige Hans Lanb und seine gesellschaft vor
der zeit und uff die zeit der Stadt und den bürgern gemein viel guttes
bette mögen erwerben, als ihnen die von Magdeburg getreulich riethen,
wie er aber that^ das befunden die pfenner gemeinglich, die alten und
auch die jungen, und auch etzliche aus innungen und gemeinheit, und
die arme Stadt findet seinen rath noch teglich, gott vergeh es seiner
schien! — derselbige Hans Laub fuhr ans Leiptzigk, und sassen, als
man sprach, wol ihrer 13 bey im uff dem wagen. Und als sie vor
die Stadt aus Leibzigk kamen nicht ferne von dem creutze, da man
auss dem fussteige nach Golis trecket*, so käme ein wetter, und der
plitz II vom himmel schlecht Hans Laube den hirnschedel ein und hatte B1.299*
in sebre versenget, das er schwartz als ein kole was und spräche
kein wort mehr und was todt. Und die andern, die bey im sassen,
wurden auch gerurt, aber nicht sehre, und doch einer herter, denn der
ander. Eines wirckers fraue, die Zschwyrroffen genant ^ hatte auch
bey ime gesessen, der geschache nichts. Dem fuhrmanne gewar auch
nichts, und das sattelpfert hiebe todt under ihme, und die zwey
pferde, die vorgingen, blieben auch todt, sondern das handtpferdt bleib
lebendig. Diss ist ein wunderwerck des allmechtigen gottes, darbey
wir seine heimliche, verborgene gerichte wol furchten mögen. Thomas
Rymer und sein söhn, Prosius Zelse, Matthis Umischaw, Asmns Wider-
hacke, meister Bartholomens der mahler, Simon Schweime und andere,
die wurden alle ein wenigk getroffen, und wie sie alle genant waren ;
und man sprach, es solten etzlichen unter den die langen messer in
den scheiden vorbrant und zuschmobsen sein gleicher weyse als bley
etc. Die leute sageten auch, do der blitz vom himmel Hanse Laube
vor Leiptzigk erschlagen hatte, als oben stehet geschrieben, do solte
ein rauch umb den wagen sein gewesen, das einer den andern nicht
gesehen hatte, und stanck als schweffei und pech; und darnach ver-
gingk der rauch von inen etc.
Uff den montagk nach dem leiptzischen marckte anno 79 (3. Mai)
wardt Karle von Einhansen zu einem greffen gemacht vom rathe mit
YoUwort meins herren; und der alte greffe Niclas Bodendorff, der ein
ehrlicher, alter, frommer man was, den satzte der rath abe^. Und
derselbige Karle reyt uff den nachmittagk uff die || bürg mit Eysen- Bl.299^
* tröget.
1 .ySo wurde auch der Saltzgräfe Nicolaus Bodendorff, ingleichen der Schulthelss
Hans Foplitz abgesetzt , und an des erstem Stelle Carl von Einhansen zum Saltz-
gr&fen, an des letztem Stelle aber Hans Qerwich zum Schulthoissen bestellet* des-
g eichen wurden die Schoppen, so Pf&nner waren, Claus Scha£&tedt, Hans Seber,
artram Quetz, Lorentz von Ryden und Peter YonMücheln enturlaubet, und andere
an deren Stelle gewehlet". Dr. L 177.
416 Marcus SpittendorfL
berge, dem schuster, der äff die zeit im rathe sass, und, als ich gleabe
mit Schlegell nnd wolte sieb mit dem ampte lassen beleben.
Hier wardt Hans Gerbieb zn einem scbnltessen gemacht
Uff denselbigen obgescbriebenen montagk (3. Mai) wardt das laut-
bar, und Hans Poplitz moste das scbaltessenammicht nfBassen, des er
brieffe und siege! vom ertzbiscboffe Johansen batt« vor sich und seine
kinder; wiewol der arme man das ungeme uffliesse, doch mnste er.
Auch war er faste scbuldigk, und die leute drengeten in mit gebotten,
inne zn sitzen. Das brachte ihme auch schaden.
Neue schöpfen.
Uff die mittwoche darnach (5. Mai) da giengen die neuen schöpfen
uff der schöpfen haus, die der rath mit vollwort meins herren gekoren
hatte, das dan heimlich gehalten wardt. Und uff den tagk giengk
Prellwitz mit zun neuen schöppen uffs rathaus und boleten die bucher,
die der rath zuvome hatte lassen weck nemen, und die bucher trugen
die mit etzlichen stadtknechten und meister Nickell , der schöppen
koch, wider ufs schöpfenhaus. Die neuen schöppen, die so gekoren
worden, als vorgeschrieben stehet, die waren alle aus den innnngen
und der gemeinheit, die man nante, die sich gehorsam hatten gehalten
kegen meinen herren von Magdeburg etc. Und die alten schöpfen,
die pfenner und gefangen waren, als bey namen Claus Schafistedt,
Hans Seher, Pertram Quetz, Lorentz von Reyden, Peter von Michell,
dieselbigen wolde der rath , vermutte ich mich, nicht haben. So wiu*-
den dieselbigen alden, frommen leute des auch nit sehr betrübet, das
sie nicht mehr am schöpfenampte sein solden etc.
B1.300* II Uff dieselbige vorgeschriebene mittwoche (5. Mai) worden mit
brieffen gemanet uff den Gybichenstein Vester Becker, Heinrich Gey-
lingk, Laurentzius Hesseier umb rede willen, das sie uff den rath selten
geredt haben, als etzliche sprachen. Man spräche auch, Vester Becker
were in den thorm gesatzt und Heinrich Geylingk in den stock.
Hier wardt der neue schnitze H. Gerwich und die neuen schöpfen
in die banck geweyset und auch der neue greve Karle von Einhausen.
Uffn freytagk vor der creutzwoche (30. April) unno 79 weisete
Apell von Tettaw Hans Gerwj'ge und die neuen schöppen in die banck
vor dem Rohlande und den neuen greffen Karlen von Einhausen hinder
dem rothen thorme in die banck. Die beyde rathsmeister Jacob
Schaffskopff und Pauli Fleischhauer, Heddrich und Weyssack, Hans
Seile, die gingen mit den gewaldigen vor die gerichte». O lieber
gott, welch ein vorfehrlicher eydt ist, den der schultisse thun mus etc.!
Hier that man schrift in die neuen lehntaffeln.
Uffn freytagk post Ascensionis Domini (21. Mai) anno 79 vor mit-
tage Sassen die gewaltigen meins herren von Magdeburg, Apell von
Tettaw, Heinrich von Ammendorff und Vincentius uff dem rathause
* gerächte.
1479 Mai - Juni. 417
über der nenen lehntaffeln. Die beyde rathsmeister, Jacob Schaffskopff
und Pauli Fieischhauer, Hans Seile, Steffanus Mittagk, der neue greffe
Karle von Einhaasen nnd Jacob Vogell, die sassen auch darbey und
schrieben den bürgern ihre gntter, was ein itzlicher der behilt.
Hier wnrden neue bornmeister nnd schöpfen
in das tal gekoren.
Uflf den pfingstabendt vor mittage (29. Mai) wardt Jorge Seile,
der Schmidt, zu einem bornmeister gekoren über || dem Deutzschen BLBOO*^
Borne, und sein brueder Hans Seile was am rathe. Pauli Brun und
Galle Heyne wurden über die andern bomen gekoren und wurden ver-
kündiget, und die schöppen auch, anno 79.
Ufif den sonnabendt nach pfingsten (5. Juni) was Hans Lam im
roten wolfe, der die zeichen ausgab, frisch und gesundt zu bette ge-
gangen. Uff den sontagk frue findet man in todt im bette. Lieber
gott, bis uns armen sundem barmhertzigk und lasse uns jhe nicht so
schnelle sterben, wenn es ist ye gar erschrecklich zu hören etc.
Uffn montagk vor Corporis Christi (7. Juni) war ich Marcus
Spittendorff uff dem rathause, do loderte der rath von mir die register
der vom tale. Daranff antwortte ich: „lieben herren, ich habe nicht
register, die mir befohlen sindt, sondern Karle Drackenstedt hatte das
register über Kellners hoff, darane wir lehn und zinse haben, das hat
er mir geantwortet; wolt ir das haben, so will ichs euch morgen brin-
gen.^' Darauff sagten sie^ ich solte es brengen.
Das register über Kellners hoff.
Vttn dinstagk vor Corporis Christi (8. Juni) antwortte ich Marx
Spittendorff dem rathe das register über den hoff und die heusere»
daran wir lehn und zinse hatten und der pfenner vor langer zeit ge-
west was, und nun unterzöge sichs der rath etc. Wir mustens dulden.
Anno 79.
Uff denselbigen dinstagk brachte Caspar Beyer an den rath, wie
Heinrich Geylingk uff dem Gybichenstein vaste schwach in dem ge-
fengknusse were, und batt, das er doch in sein haus mochte kommen,
oder das er doch uff der bürg gehen möchte und sein brot in der luft
möchte essen, uff das er wider zur macht keme, mit andern mehr Wor-
ten. Geylings frane und seiner freunde etzliche waren mit darbey,
II siekuntenam rathe nichts erlangen, denn es was zumercken, etzliche 61. 801"^
hettens gerne auch gesehen. Die freunde mochten an meinen herren
von Magdeburg schreyben, meyn herr gäbe ihn und auch den andern
zweyen Lanrencio Hesselern und Vester Becker tagk, das sie von
stundt nach angesichte der brieve, die von Kalbe kamen, uff den Gy-
bichenstein aus dem gefengknusse giengen uff der bürg. Und dem
rathe war auch ein brieff worden, das sie ihren willen darzu geben
sollen und die gefangenen wider in die Stadt in ihre behausunge kom-
men lassen zu den ihren. Aber der rath wolde des nicht vergunnen,
G«Mlilehtsq. d. Pr. Saclmn. XI. 27
418 Bfarcos Spittendorff.
und die gefongenen blieben uflF der bnrg. Die freunde sehrieben wie-
der an meinen herren etc.
Hedrich, Brune, Prellwitz zogen uffh sonnabendt nach Corporis
Christi (12. Juni) uflfh aplass zu Magdeburg, als man sprach, nflfh
dinstagk darnach (15. Juni) kamen sie wieder. Und uff den tagk nach
mittage wurden die gefangenen alle dreye loss von den gewaldigen
uff der bürg und kamen in die Stadt. Ob es dem rathe und ihrem
anhange lieb oder leidt was, das ist gotte bekant etc.
Uff den tagk starb der probst zu S. Jörgen im closter zu Sanct
Moritz, und der hatte auch uff der bürg gefangen gesessen.
Uff die mittwoche (16. Juni) gingen die dreye obgeschrieben, die
zum Gybichensteine in .dem gefencknisse hatten gesessen, in der Stadt
in die kirche wider und vort, als inen mein herre von Magdebui^ za-
geschrieben hatte. So besendet sie der rath und lesset sie uffs rathaas
heischen. Vester Becker und Geylingk gingen uffs rathaus, denen tbat
der rath allen gebott, das sie in ihre henser musten gehen und nicht
daraus bey 60 marcken. Laurencio Hesseier beschache des gleich etc.
B1.301'' II Uff den sonnabendt nach Johannis (26. Juni) wurden die obge-
schriebenen gantz loss gesaget der Sachen, darumb sie vorbracht wor-
den. Das capittel und Apell von Tettaw, Vincentius und Heinrieb
von Ammendorff waren uffh donnerstagk Johannis (24. Juni) zuvor
kommen uff den Gybichenstein und weiten von meins herren wegen,
die loss zu geben. Hans Schutze käme aus der temnitze, her wardt
geburget. Magister Blume krege tagk vom thorme, des seinen zu
warten etc.
Wir Ernst, von gottes gnaden postulirter zum ertzbischoffe zu
Magdeburg etc. hertzogk zu Sachsen, laudtgraffe in Döringen und
marggraffe zu Meyssen, entbitten allen und iglichen, geistlichen und
weltlichen, die talgutt in unser Stadt Halle zu eygen, lehn, pfandtschaft
oder in widerkauffs weyse von unseren vorfahren, ertzbischoffen und
unserem stiefte rechtlich herbracht haben, halten und beschützen, und
ftrdir euch pfennem allen, alten und neuen, in der gedachten unserer
Stadt Halle, und euer iglichen in Sonderheit, die solch talgutt sieden
und wallen, unsere gunst und gutten willen, wolgebomen, edlen, wyr-
digen, ehrhaftigen, gestrengen, tüchtigen, ersamen und vorsichtigen,
lieben, andechtigen und getreuen. Wir verkundigen euch allen und
euer jeden in Sonderheit in diesem unseren brieffe , das, so wir in re-
gierunge% handelunge und bestellunge unser und unsers ertzbischoff-
liehen stiefts eygen und lehn der obgenanten talgutter zu Halle, als
oberster und rechter herre, dieselbten gutter gesehen, wir funden haben,
das die notturft erfordere, sollen die talgutter obgerurt nun uff wey-
nachten schirst kommende und so furder jherlich ordentlich bestait
B1.302^ ande besatzt, das die lehntaffeln || über dieselbigen gutter vemeaert
und darinne alle sohlgutter und pfannen vor weynachten schirst müssen
' regeninge.
1479 JuH. 419
geschrieben werden. Derhalben wir etzliche tage über die lehntaffeln,
als gewehnlich unde herbracbt ist, sitzen und etzliche der unsem
gntter, die sie von nns und unserem stiefte rechtlich haben, haiden und
besitzen, inschreyben haben lassen unde, als wir denne vermercken,
das noch vieler gutter in die lehntaffeln nicht geschrieben sindt, wollen
wir nach S. Jacobstage (25. Juli) schirst künftigen uff dem orte in
unserem lager zum Gybichenstein sein, werden mehr tage nach dem-
selbigen S. Jacobstage nechstfolgenden über den lehntaffeln furder
sitzen und einen itzlichen seine gutter, die er rechtlich herbracht hat,
belt und besitzet, einschreyben lassen und dann furder darüber sein,
das die gutter kunftiglich ordentlich, bequcmlich und, als sich geburet,
besatzt, bestalt, regieret, und einem yederman seine aussleuffte und ge-
burliche pflicht davon gegeben werden. Begeren davon an euch allen
und euer* itzlichen in Sonderheit, der oder die diesen unseren offenen
vorsiegelten brieff lesen hören oder sonst zu wissen wurdet, euch auch
in macht desselbigen unsers brieffes vermanende, das ir die jhenigen,
die ungerade und ungleiche gutter im tale in der obgerurten unser
Stadt Halle habt, vor dem obgerurten Sanct Jacobstage die gerade
macht unde vorgleichet, und auch ihr anderen alle, geistlich und welt-
lich, die talgutter haben, euere gutter in den obgerurten vier tagen
II nach Jacobi schirst in die lehntaffeln schreyben lassen, unde ihr BI.302'
die jhenigen pfenner, die itzundt gegenwertiglich das talgutt sieden
und wallen, die obgeschriebene unsere meynunge, willen, begerunge,
vermanunge, ordenunge und schickunge, die wir nicht alleine in unser
und unsers stifts, sondern auch eines gemeinen besten willen fumemen
und thun, den jhenigen, deren gutt euer itzlicher innen habet, sendet
unde wallet, ohne seumen verkündiget unde zu wissen thut, uff das
ein itzlicher, den das betrifft, sich darnach wisse zu richten, dem, wie
vorgeschrieben stehet, nach zu gehen; wenn wir uff das nechstc zu-
kunftige jhar uff weynachten anstehende von dem talgutte, das in die
lehntaffeln nicht geschrieben wirdet, keinerley aussleuffte geben sollen
lassen, sondern uns derselbigen nneingeschriebenen gutter als der, die
uns und unserem stiefte zustehen, und wie sich rechtlich gebühren
wirdet, haiden wollen. Hiernach sich ein jeder, den das betrifft, wisse
zu richten. Geben zu Kalbe unter unserem uffgedruckten insigil am
mittwochen nach Unser Lieben Frauen tagk (7. Juli) Visitationis anno
domini 1479.
Ufl&i sonnabendt S. Alexii^ tagk (17. Juli) waren diese brieffe zum
Neuenwercke und in der Stadt an die pfarkirchen angeschlagen etc.
Leben taf fei.
Uffh montagk, dinstagk, mittwoche, donnerstagk, freitagk nach
Jacobi (26.— 30. Juli) sassen die gewaldigen Baltzer von Schliwen,
Mattheus von Plote, Heinrich von Ammendorff, Vincentius und der
*■ euem. ** Alexanden.
27*
420 Marcus Spittendor£
B1.B03* heimliche rath || von innnngen unde gemeinheit, die man die gehorsamen
natite, nber der* nenen lehntaffeln, und die getreue handt gingk da-
selbst weck. Viel bnrger namen die gntter uff sich, und die f^yheit
wardt do gantz verlohren. Jedoch stunde es noch bis uff Ocnli (5. März
1480?) ungefehrlich.
Kakuschke und Bischoff.
Uffn montagk vor Jacobi (19. Juli) bedunckt mich, das die zwene
gericht und gehangen wurden: und nemlich Kakuschke, der hatte
lenger den acht tage immer mehr am gerichte gebluttet, do er gehangen
was, und das blutt was weit und breit in dem grase under dem galgen
geflossen. Und viele leute bynnen und ausswendig der Stadt sahen
das auch, und auch wardt das dem gewaldigen Heinrichen von Ammen-
dorffe uff die bürg gesaget, das es so war was, und man lisse sich
gar sehre beduncken, das es ein wunderzeichen war. Denn das man
ihme schult gäbe, und wie er vor gerichte und auch zuvome bekant
hatte, wie er gethan hatte, das sagte er offenbar, das ein jeder,
man das hören möchte; und etzliche leute hatten gros mitleyden und
vorwundern, das man in so richtete. Sondern gott weis alle hertzen
der menschen.
Die neue bürg uff dem Petersberge.
Uff den montagk vigilia Bartholomei (23. Aug.) anno 79 8a<?te das
volck in der Stadt zu Halle, das etzliche gewaldigen von meines herren
von Magdeburg wegen** abemalten uff dem Petersberge i, wie gros
die neue bürg dar werden solte, und da wolden sie die bürg hinbauen
etc., und uff dem Mertensberge wolden sie nicht mehr bauen ; der grundt
möchte daselbst nicht gutt sein etc.
Die confirmation.
Ufih donnerstagk post Dionisii (14. Oct.) anno 79 käme der bischof
Bl.303^ von Meyssen zum Gybichenstein, so er uff das mahl lange || in Ungern
mit hertzogk Albrechten von Meyssen gewest was^, und u£Fn freytagk
zogen sie mit meim herren von Magdeburg nach Kalbe, und man
sprach, das der bischoff von Meyssen und doctor Melierstadt die con-
firmation mit ihnen hatten, die aus dem hofe zu Rom kommen was,
die weyl sie in Ungarn gewesen waren, und die confirmation wolden
sie nun dem capittel zu Magdeburg verkundigen unde vielleichte auch
der manschaft etc.
• den. *» „wcfen" fehlt.
* Zwischen dem Steinthore und dem ülrichsthore gegenüber dem Barfosserkloster ;
der Name hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten; vgl. oben S. 386 Anm. 1.
2 üeber den Antheil, welchen die sächsischen Fürsten an den Streitigkeiten
und Kämpfen des Kaisers Friedrich ni. mit Matthias Ton Ungarn namen, ist auch
von Langenn: Herz. Albrecht S. 122 ff. zu vergleichen. Herzog Albrecht war ün
Mai 1479 über Breslau nach Olmütz gezogen, wo die Streitigkeiten zwischen Matthias
von Ungarn und Wladislaw von Böhmen ziun Austrag gebracht wurden; von Langenn
a. a. O. S. 126 ff. Fiat he, Gesch. des Kurst. u. Königr. Sachsen I. S. 405.
1479 September. 421
UfiFn sonntagk post Egidii (5. Sej)t.) zogen die vou Halle, der ratb,
gen Magdeburg, nemlieh Jacob Schaffskopff rathsmeister, Mertten Rufe-
lebent schmidemeister, uff die zeit etc., Jacob Weyssack, Matz Benne>
Hans Hedrich, Jacob Klodt, Schlegell etc., wenn die manschaft und
stedte waren alle dahin geheischt etc.
Hier volget, das den alten pfennern, wer gutt hatte,
wieder zugesagt wardt und auch den andern, uff
weynachten zu sieden oder ihr gutt zu
bestellen, mit weme sie wolden.
UflTn montagk vigilia Wenzelai (27. Sept.) war der bischoff von
Meyssen, graff Waldemar von Anhaldt, herr Brun von Querffurtt, graff
Gebhardt von Mansfeltt, graff Albrecht von Mansfeltt, her Baltzer von
Schliwen, her Mattheus von Plote, thumherren, diese waren bey meinem
herren von Magdeburg uff dem Gybichensteine, und die von Halle
zogen hienaus uff die bürg, nemlieh Jacob Schaffskopff ratbsmeister,
Mertten Buffelebent schmiedemeister, uff die zeit etc., Jacob Weyssack,
Matz Benne, Hans Hedrichs, Jacob Klos und Schlegell. Wir armen
leute etzliche under den gefangenen, die besorgeten sich, mein herrc
II von Magdeburg wurde nun etzliche in der Stadt nicht leiden wollen, Bl.304
so wir wol wüsten, das dieselbigen etzliche des raths, Jacob Schaffs-
kopff mit den anderen nachfolgende und ihrem anhange, grosse muhe
und arbeit hatten, und alle ihr heyl darauff stundt, das mein hcrre von
Magdeburg etzliche verweysen solde, und das solte nun gleich uff diese
zeit michaelis geschehen, und da verliessen sich dieselbigen auch gantz
uff, es solde so geschehen. Aber der liebe gott behutte ye die seinen
und die gerechtigkeit, also beschach den armen gefangenen auch, das
sie der ewige gott behutte, das ihr widertheil ihre muhe, arbeit und
grossen vleis umbsonst hatten gethan. So sie nicht anders meinten,
denn die vorweysunge solte geschehen uff dinstagk Wenzelai (28. Sept.),
so karte sich das umbe, und mein herre von Magdeburg mit seinen
herren und mannen, als oben geschrieben steht, kamen uffn dinstagk
Wentzelai (28. Sept.) unter der hohmessen zwischen 8 und 9 in die
Stadt uffs rathaus, und da waren die gefangenen alle geheischt und
stunden gegenwertigk.
Do hübe Apell von Tettaw an eine lange rede und sagte, das
meinem herren faste vorbracht wurde, das sich etzliche mit reden un-
gebührlich hüten, das dann gar schwer were; jedoch wolte mein herr
dem anlass und recess genungk thun und umb der geschehen dinge
niemandts verweysen, sondern das sich ein jederman vorbas huttete.
Wurde sich hinfort jemandes ungeburlich halden wider meinen herni
unde den rath, den wolde seine gnade ernstlich straffen; künde sich
auch jemandt nicht vor übrigen reden vei-waren, darvon er zu schaden
kommen möchte, derselbige möchte sich selber schicken unde zihen,
wo ihme das eben und bequeme sein möchte, und mit mehr Worten.
Darauff sagete er den alten pfennern und den gefangenen ins gemeine,
422 Marcus Spittendorff.
wer pfannen nnd gntt hette, der möchte uff diese nechstkommenden
BL304** II weynachten sieden oder das bestellen, mit weme er wolde. Des er-
schracken die neuen pfenner sere, denn sie sagten offenbar wieder
etzliche fromme leute, sie weiten das pfanwerck vor den alden pfennem
wol behalden, auch wurden die alten pfenner nimmer mehr zum
pfannwercke kommen.
Uff den nachmittagk (28. Sept) zogen die obgeschriebenen Jacob
Schaffskopff und die andern wieder uff die bürg vor meinen herren
von Magdeburg unde den bischoff von Meyssen. Die graffen waren
alle weck.
Uff die mittwoche michaelis (29. Sept.) mochten etzliche leute ge-
saget haben, es musten noch etzliche von den gefangnen aus der Stadt
Und da wurde auch nicht anders aus, wenn der rath und die mit ihn,
als Yorgeschriben stehet, die wolden das platt so haben, und das capittel,
Baltzer von Schliwen, Matthes von Plote, die hattens ihnen zugesaget,
und es war kommen uff ihrer 3, als etzliche sprachen etc. Dieselbigen
3 mögen das gott dem allmechtigen befehlen, als sie mehr gethan
haben, der hat allen gewalt, die seinen zu vorfechten, als ein milder,
getreuer furste unde ein gewaltiger heiTC seine getreuen freunde
pfleget zu schützen vor einem anderen herren, der nicht so mechtigk ist
So hoffe ich, es möge auch so geschehen etc. Anno 79.
Uff dieselbige mittwoche wardt geheischt der probst zum Neuen-
wercke und von Sanct Moritz i uff die bürg, und der* zu S. Jörgen 2,
die^ liesse mein herre von Magdeburg bitten, das sie ihre pfannen
und thalgutter dem rathe zusagen wolten. Die pröbste hatten meinen
herrn und seine gewaltigen wieder gebeten und gesaget, sie betten
ihre gutter frommen leuten bereite zugesaget, darumb beten sie seiue
B1.305* gnaden, das sie denselbigen das auch || halten möchten, nach deme sie
das von sich gesagt betten.
Umb die gereute, die wurden den knechten vorbotten, weck zu
sagen etc. Uffn donnerstagk Jeronimi (30. Sept.) hatten die born-
meister von befehlunge des raths den bornknechten gesaget, das sie
niemandts die gereute zusagen sollen; und das beschach umb der alten
pfenner willen, diesolten, als ich meine, zu den gerenten nicht kommen etc.
Uffn sonnabendt nach Jeronimi (2. Oct.) wurden etzliche von den
gehorsamen uffs rathaus geheischet, unde denen wardt gesaget, was sie
von pfannen und kothen betten, das sollen sie dem rathe zusagen nnd
keinem alten pfenner. Es beschache, die leute giengen zu den alten
pfennem und sagten ihnen die wieder uff etc.
Hier mercke die leibzucht der wittwen.
Uffn nachmittagk wurden die wittwen der alten pfenner auch
auffs rathaus geheischet, nemlich die Hans unde Claus von Stendelin,
* den. ** den.
1 Nach Dreyhaupt I. 746 war es Walter Liningk.
2 Derselbe ist mir unbekannt.
1479 Octobcr. 423
die Albrechtin von Reyden, die Wenzell Seberiu, die Brosius Bech-
witinne (?), alle binder dem rathause wonende, den wardt auch vorgehal-
den vom rathe, das sie ihre gutter dem rathe zusagen solden, die
wollen sie bestellen, das inen die ansleuffte werden solten. Die gutteu
frauen, nemlichen die Claus Stendelin und die Albrecht Reydin, hatten
sich faste verantwortet und gemeinet, sie betten briflFe über ihre gutter
von meinem herren von Magdeburg, darane wolten sie sich halten und
wolten ihre gutter ihren freunden thun und hofften, der rath wurde sie
darbey lassen mit andern reden; solches mochte den rath verdrissen;
und so schrieben sie itzlicher firauen 5 marck an etc.
Desgleichen beschiet den alten pfennem, die zu Vormunden gesatzt
sindt unmiudigen kindern, und dieselbigen kinder meinem herren
auch den vierten teyl ihrer talgutter || vorlassen haben, und der kinder Bl 305**
gutt wil der rath auch haben, wiewol sie nahe ireunde haben unter
den alten pfennern, die es billich wol versieden solten, doch gleichwol
wils der rath, als mich bedunckt, thun, weme sie wollen etc.
Die wittwen giengen uff die bürg vor die gewaltigen.
In dem leiptziger jharmarckte umb Burckhardi (14. Oct.) gingen
die obgenanten wittwen und etzliche andere mehr gen Gybichenstein
vor die gewaltigen und Hessen durch ihre gutten freunde anbrengen
und vorzelen, wie es der rath mit ihn umb ihre gutter vomemen wolde,
als da vor geschrieben stehet. Die gewaltigen kamen in kurtz dar-
nach uflFs rathaus, und die wittwen wurden von ihnen auch auffs rat-
haus beschieden, und da sagten die gewaldigen den wittwen, sie sol-
ten ihre gutter thun, weme sie wolten, und niemandt solde ihnen das
vorbitten, und darnach wurden sich die anderen wol wissen zu halten ;
und so thaten sie ihre gutter, die gutten trauen, weme sie im aller
besten geneyget waren, und dem rathe blebe von diesem gutte nichts
etc. Anno 79.
Uffn donnerstagk Burckhardi (14. Oct.) führe ich genLeipzigk mit
A. S. V, D. B. und an andere ende etc.
Uffn vor der elftausent Jungfrauen tage (21. Oct.) anno
79 wardt der burgemeister zu Merseburg, Hobergk genant, i und sein
söhn gebraut, und das was ein grosses, das sich der söhn kegen sei-
nem vater so vorgass und stackte im sein haus an, darvon gar manchem
manne sein haus abebrante. Und so that der vater noch ubeler , das
er darnach ein ander haus oder scheine anstackte und verbrante und
wolte den söhn so beschönen, uff das man solde gedencken, das andere
leute die Stadt angeleget betten. Und das was noch sehre argk, das
der vorgenante burgemeister || vor 8 oder 9 jaren auch etzlichen bur- B1.306*
* Vgl. hierüber Brot uff, Chronika Bl. XCIX und Schmekel, Beschreibimg
des Höchst. Mersebiu^ S. 181 f. Von Schmekel werden die Brandstifter „Hoburgk"
genannt, und als Tag des ersten Brandes wird der 18. Sept. angegeben. Nach Brotuff
dagegen soll derselbe der Donnerstag oder Sonnabend nach Lambert! (28. oder
2b, Sept.) gewesen sein.
424 Marcos ^ittendorff.
gern ihre scheinen oder ihre hensere angelegt und vorbrant hatte nmb
den willen, so sie garten hatten, die der obgenante Hobergk gerne
gehabt hette, und die leate wolten der nicht verkenffen, und so hatte
er einem seine wonunge angestackt und meinte, der man wurde
so arm werden, das er den garten muste verkeuffen, und so weite
er darbey kommen. 0 wehe den obersten, die ihren undertbanen so
vorstehen , als leider itzundt in kurtzer vergangener zeit in mehr sted-
ten geschehen ist etc.
USn sonnabendt vor Omnium Sanctorum (30. Oct.) anno 79 unter
der vesper kamen die beide fursten von Sachsen, hertzog Ernst und
hertzogk Albrecht gebruder, gen Halle und lagen zu Sander Tracken-
steden. Der bischoff von Magdeburg was nicht zum GybichensteiD}
und die beide fursten waren uff das mahl zu Duderstadt und uff
dem Eychsfelde gewest, das hatten sie eingenommen, gingen die rede. ^
Aber etc.
Hier wardt Schilttbachs testament gemachet, gott weis, mit welchem
rechte etc.
Uffn freytagk Elisabett (19. Nov.) anno 79, do Hesse mein herr
von Magdeburg zum ersten anheben zu manen die fünfhundert r. fl.,
die die gefangenen alle geben musten umb des erschlagenen Schilttbachs
willen. Denselbigen Schilttbach muste gar mannich from biderman
bussen als todschlegere unde wüsten wieder rath und that darvon,
das er erschlagen wardt. Were aber derselbige Schildtbach ein £h)m-
mer burger gewest und hette seinen eyden *, die er der Stadt
und den bürgern gemein gethan hatte, zu der Stadt willen geschworen,
so er ein rathman was, so solle er wol bas bedacht haben, das er die
Bl 306^ arme Stadt und die burger nicht in solchen jammer und noth || hette
helfen bringen, und darander er umb seiner grossen untreue willen,
die er uff den tagk mit seinen mithelfem an der Stadt bewiesen wolde
und auch beweisete, kam er umb sein leben etc.
Marcus Spittendorff muste geben 3 r. fl. und 13 spitzgroschen zu
meinem teyle; der reinische gülden galt 21 spitze groschen uff das mahl.
Nun gott vergebe ihme seine missethat! etc.
Uff die mittwoche post Andreas (1. Dec.) anno 79 wardt Prosius
Meuerer, Bucheis freundt, aus seinem hause genommen durch die Stadt,
knechte und wardt in die temnitze gesatzt umb den willen, er solte
uff meinen herren von Magdeburg und den rath geredet haben. Das
ist gotte wol bekant. Etzliche des raths sageten auch, sie betten ge-
*• Hier icheiat etwas tu fehlen.
* Diese Vorgänge auf dem Eichsfold hat Wolf in derGresch der Stadt Dader-
stadt S. 134 ff. erörtert. PVzbiscbof Dicthor v. Mainz setzte den jongen Herzog
Albrecht v. Sachsen, P^msts Bruder, als Oboramtmann auf dem Rustenberge ein.
Der Kurfürst Ernst reiste am 28 Oct. wider nach Dresden und ertheilte dem Eachs-
felde einen Schutzbrief Moniag nach Valcntini (l.Nov.) H79. Wolf, Polit Gesch.
des Eichsteldes U. Urk S. 67.
1479 December. 425
reit gezengknisse aber ihn, ob er leagnen wolde. Ach lieber gott,
weiche obersten sindt das! Wie gar sehre freuen sie sich des, so ihre
nndersassen betrübet werden etc.! Ewiger gott, erbarme diclis!
Hier gebotte der rath zu Halle, das etzliche barger ihre
[schaller nicht halten solten.
IJSn donnerstagk post Conceptionis Mariae (9. Dec.) anno 79 des
morgens zwischen fimfen und sechsen, so die schaller za Unser Lieben
Fraaen in der schale waren, and die Inkaten* waren aach darinne,
kamen die stadtknechte alle sechse in die schale gegangen, and der
oberste anter ihnen, genant Mylichte Hans, der was frevelich mit Wor-
ten and hatte sich menlich^ gestalt and gesaget: „weichet and machet
räum, wo ist der Schulmeister? Heisset in herein kommen!" Die gros-
sen schuller erschracken unde stunden auff, und die stadtknechte zogen
die Schwerter aus und ruckten ihre hemmer hervor, als ob sie morden
wolden. Der scbnllmeister Dobiss kam obene von der schulen gelauffen>
II der wüste woll, wie er diese dingk mit etzlichen angetragen hatte? B1.307'
und brachte einen arm voll rutten und griffe einen grossen schuller an,
und mochte ihm sagen, warumb er ihn hauen wolde. Der schuller
wolde sich nicht gerne so balde lassen niederwerfen unde batt den
meister, das er seine antwort wider hören wolte. Der Schulmeister
wolte nicht hören unde verlisse sich auff seine gewalt. Do die schul-
ler das sahen, name ein itzlicher, was er begreyffen mochte, steine,
luchter, unde werfen unde schlugen die stadtknechte aus der schule,
und betten die schuller weren bey inen gehabt, es were hart ane ver-
letzunge oder mordt abegangen, und die stadtknechte mochten gleich-
wool zwene schuller gewundet haben. Der rathsmeister Jacob Schaffs-
kopff und andere stunden uff dem kirchoffe und wüsten vieleichte wol,
wie es zugehen solte. Do er nun dis vemame, das die schuller auff-'
wacheten, do tradt er hinzu und gebott ihnen fride, und traueten, er
wolde sie in die stocke unde thorme werfen.
Mit dem dritt der eine schuller, den der meister hauen wolte, aus
der schulen und ruffete die andern schuller an, die volgeten ihme irer
ein eben theil, und do wardt Schaffskopff vieleichte zomigk und wolte uff
dem kirchoffe, das die schuller von stundt solten aus der Stadt ziehen.
Die gutten^ armen gesellen baten, das sie in der Stadt bleiben möchten,
sie konten so balde nicht weck zihen. So lisse er ihnen den tagk zu,
das sie bleiben möchten, und uff den freytagk frue (10. Dec.) solten
sie ans der Stadt ziehen. Nun uff denselbigen donnerstagk umbe den
mittagk schickte der rath die stadtknechte zu den bürgern, bey den
die schuller zur herberge waren, und geboten den bürgern || bei 5 mar- BL307^
cken, das sie ihr nicht lenger denn den tagk behalden solten. Und
uffn freytagk umb achte Vormittage giengen sie von Sanct Ulriche, da
hatten sie messe gebort etzliche, die uff dem neuen marckte gelegen
hatten; etzliche wolden vieleichte die nacht in der Stadt nicht bleiben,
» „lukateni." ^ uomllch.
426 Marcus Spittendorffl
sie gleobten nicht alza viel, und so giengen sie do von Sanct Ulriche
uff Unser Lieben Frauen kirchoffe ye zwene beynander über den marckt,
die Schmerstrasse hinabe und zu dem Moritzthore auss. Und es waren
alle gatte, fromme gesellen, das sprachen die lacaten selber, den war
es sehre leidt, aber gleichwol beschachs. Der Schulmeister Dobias solte
es ie wol besser gewust haben, es wil ime nicht ein gutt geruchte
bringen ui)d den obersten als wol. Etzliche burger verlissen ihre
schuller ungeme, aber sie musten; der Schulmeister Dobias hatte
sie beschrieben gegeben uffs rathaus, wo ein itzlicher zur herberge
was. ~
Hier habe ich schatzgelt von dem fünften pfennige
gegeben.
Uffh mittwoche post Luciae anno 79 (15. Dec) brachte ich Marcos
Spittendorff 50 r. fl. uffs schlos uff den fünften d., den ich geben moste,
unde so bleib ich noch 2S fl. schuldigk.
Uff die mittwoche unde donnerstagk (15. 16. Dec.) sassen die
gewaltigen abermals über der lehntaffeln uff dem rathause etc.
Uff den donnerstagk (16. Dec.) käme der bischoff von Meyssen
und die thumberren von Magdeburg zum Gybichenstein.
B1.308* II Hier volget, welche die uff weynachten wider pfan-
wercken mochten.
Diese hirnach geschriebene schritte meines herren von Magdeburg
und des raths von Halle wurden an* die kirche Unser Lieben Frauen und
an das rathaus geschlagen uffn sonnabendt post Luciae anno 79 (18. Dec.)
Wir Ernst, von gottes gnaden Administrator der kirchen zo
Magdeburg etc.*, hertzogk zu Sachsen, landtgraffe in Döringen und
•marggraffe zu Meyssen, vorkundigen allen und itzlichen unsem bürgern
in unser Stadt Halle, die uff diese nechstkunftige jhar zu pfannwercken
und talgutt in der gedachten unser Stadt Halle zu sieden unde zo
wallen vermeynen unde inen gebnret und zustehet, in diesem unseren
brieffe, das wir uffn montagk schirst (20. Dec.) über den lehntaffeln
und uff die raittwochen (22. Dec.) und donnerstagk (23. Dec.) darnach
uff dem rathanse der gemelten unser Stadt Halle über der besetzonge
des talguttes, wie das das künftige jhar gesotten soll werden, sitzen
lassen wollen, das talgutt ordentlichen, und so sich geburet, zu schrei-
ben, zu besetzen unde zu bestellen. Davon erstlichen gebittende, das
ein itzlicher uff den montagk nechst sein gutt schreiben lasse, und der,
so das zukünftige jhar sieden will, die vorgerurte mittwoche uff das
rathaus in unser Stadt Halle unseren geschickten antworte in einer
zedel eygentlich und vorstendlichen verzeichent, was und wie viel gut-
tes ein itzlicher besitzen wolle, und von weme er das habe; und ob
was ergemisse oder gebrechen darinne weren oder wurden, davon ^ nff
donnerstagk und freytagk (23. 24. Dec.) vor mittage darnach zu haldene
• „an" fehlt. ^ davor.
1479 December. 427
und die zu entscheyden. || Wen wer was bette*, das vorhalden und BL308**
uns darinne ungehorsam wurde, dem wollen wir das zukommende jähr
kein gutt zu sieden gunnen noch zustadten. Ein itzlicher wisse sich
darnach zu richten etc.
Gegeben unter unserem uffgedruckten insiegel ufiu freytagk nach
Lucie (17. Dec.) anno 79. —
Wissentlich unde kundlich sey jedermenniglicb, i die do burger
and ein woner sindt der Stadt Halle, das nun fortmehr unde auch in
diesem itzigen jhare ein itzlicher seinen schos für das itzige und alle
jähr*» vor der heiligen dreyer könige tage (6. Jan.) geben
und sein recht darzu thun soll, und wer das nicht thete, den oder die
wollen unser herren, der rath, vor keinen burger mehr halten. 2 Auch
soll idermenniglich wissen, das der ehrwirdigste, irlauehtigste, hochge-
bome forste unde herre, herr Ernst, administrator der kirchen zu Mag-
deburg etc., hertzogk zu Sachsen, landtgraffe in Döringen, marggraffe
zu Meyssen, und der ersame rath seiner gnaden Stadt Halle umb das
pfannwerck, und wer pfannwercken will, in hiemach geschriebener
weise sich « vereiniget unde hiniurder also zu halten, in der Stadt wil-
köhre zu setzen, sich^ vortragen haben, nemlich also: auch soll hin-
furder niemandt pfannwercken, er sey denn ein burger zu Halle, beeh-
lieht oder in ehlichem stände gewest, beeygent unde beerbet oder
heldet nach seines vaters, der gepfannwerckt hat, tode eygen haus,
kuche und rauch etc. ^ —
Hier volget, das etzlichen burgern zu Halle gesagt
wardt, sie selten sich beschicken, anderswo
zu wonen.
II üflöi sonntagk post Luciae (19. Dec.) anno 79 uflFn nachmittag Bl.809*
zwischen elfen und zwelfen was ich Marcus SpittendorflF zu den bar-
fussem zur predigte. Käme Veitt Gerke vom Gybichensteiu zu mir unde
spräche: „herr rathsmeister, ihr sollet von stunden uff die bürg kom-
men zu den herren!" ich antwortte ja. Von stundt gingk ich uff die
bürg, und Steffen Voigtt käme auch, wir gingen vor die cantzeleye.
Apell von Tettaw käme gegangen und gäbe uns beyden die handt
uiide empfingk uns, und so bische er Marcus Spittendorffe in die can-
tzeleye, da was Vincentius alleine innen. Hub Apell an zu reden:
„lieber Spittendorff, ir wisset den recess®, den mein gnediger herr bey
im behalten hat, ob jemandt unter euch meinem gnedigen herren und
» thete. ^ toT vndt alle vor. « wie ■Ich. * ,^ch'* ergänzt. • „Ir wlfltet den rece«" doppelt.
^ Hiermit beginnt die S.426 erwähnte Bekanntmachung des Haths. Sie ist zu-
gleich mit dem Ajoschlag des Erzbischofs ein Beweis dafiir, dass ein grosser Theil
der Bürger des Lesens von Geschriebenem kundig war.
2 Vgl. die WiUktir vom Jahre 1482, Dr. U. 312.
3 Auch dieser Punct ist in die Willkür des Jahres 1482 aufgenommen, Dr. II. 314.
Die früheren Bestimmungen (Neue Mitth. I.2 73) sind also merklich verschärft
worden.
428 Marcus ^littendorff.
dem rathe nicht eben were, in der Stadt zu wonen, das seine gnade
den sagen möchte in einer zeit, das sie ihre gutter verkeuffen solden
und sieh anderswohin wenden'^ mit mehr Worten. „Und nun seidt ihr
allewege in den zeddein vom rathe verzeichnet gegeben am ersten, im
mittel und auch im ende, das ir der einer sein soUet Nun haben wir
alle vor euch gebeten und haben faste über euch gehalten , uff das ir
in der Stadt bleiben möget und dörfet nicht ausszihen. Nun ist im
besten vorgenommen, das ir itzundt diss jhar nicht pfanwerckeu sollet,
so euch das gemeine volck etwas faste gefehr ist; änderst wurdet ir
itzundert euer gutt uffs rathaus beschrieben geben, was ir besetzen
B1.309^ weidet, so möchts euch faste gremschaft unde verdriss || bringen, and
darumb ist es zum besten vorgenommen/'
Ich Marcus Spittendorff antwortte : „lieben herm , solchs ist mir
armen gesellen gar schwere; ihr wisset woU, ich habe in vier oder
fünf jharen gar grossen schaden an meyner narunge genommen. Soll
ich noch furder diss jhar auch nicht pfannwercken, das wil mir gar
schedlich sein, und so möchte mir der rath uff das andere jhar aber
womit zuweilen, das ich so von meiner narunge aber bleiben muste.
Sondern lieben herm, ich habe mich in den willen gottes gesatzt, wil
es gott haben, das ich aus der Stadt soll, ich wils gerne thun^'.
Apell antwortte: „Spittendorff, ihr sollet bleiben unde sollet nff
das ander jähr sieden; gott magk euch wol so viel wider geben, als
ir dis jähr nun verseumen möget. Es ist im besten vorgenommen,
unde besteh euer koth und gutt itzundt uff diss nechstkommende jhar
irgendt mit einem eurem gutten freunde, mit weme ihr wollet", mit
andern reden.
Do ich Marcus Spittendorff marckte, das es so sein solte, do gäbe
ich mein volwort darzu.
Der heuptman Heinrich von Ammendorff käme auch darzu, und
deme wardt das auch verzalt, und so hatten wir noch vaste rede un-
derlangk darvon, unde so sageten sie mir alle dreye, ich solte uff das
ander jbar sieden und solte mich furder darumb nicht bekümmern.
Und so danckte ich ihnen unde gingk wieder weck. Auch solde
mirs von niemandes geweret werden.
Steffen Voigt wardt geheischet und deme wardt was* gesaget,
B1.310* das er sich in einer zeit anderwobin || fugen solte zu wonen in meines
herren lande , oder wo ihme das eben were ; mein herre wolde ihn
vertedigen gleich anderen seinen mannen, und das gelt, das er gege-
ben bette, solde man ime wider geben etc. Dionisius Botte, der raths-
meister, unde Gebhardt Bychelingk waren auch daroben gewesen des
Vormittages, unde den was gesaget als Steffen Voigte. Lieber gott,
diss sindt wunderliche dingk. Ich bitte dich, erbarme du dich über
mein volck, denn wir sindt arme, sundige menschen!
Uff denselbigen tagk (19. Dec.) zöge der bischoff von Meyssen
weck, und die capittelherren von Magdeburg zogen uff den niontagk
* wo«.
1479 Deoember. 4S9
(20. Dec.) aaeh wieder wegk, und darnach uff mittwoche nach
Tbome (22. Dec.) wardt Andreas Scbianlach nff die barg gebeischet^
und deme wardt auch vorgehalten als Dionisins ande den anderen
beiden, also das er auch ans der Stadt soite; nnd sein gelt, das er
geben solde, das hisse man ihn behalten.
Uff die mittwoche nnde donnerstag post Tbome (22. 23. Dec), do
waren die gewaldigen äff dem rathaose. Unde die alden nnd neuen
pfenner, die da gutt hatten zu besetzen uff das zukunftige jhar, die
antwortten das schriftlichen den gewaldigen, und das liessen die ge-
waldigen offenbehrlich lesen, und wer dann redtliche msage hatte, also
das etzliche fromme leute den alten pfennem ihre gutter zugesaget
hatten, unde der rath dann die leute darnach mit geboten unde trau-
ungen darhin brachte, das der rath die gutter haben wolde; und so
war das mit manchen geschehen, das die alten pfenner insage thaten
gegen die neuen, nnd der rath wolte ye den neuen pfennem beylegen,
auff das sie die alten so von gutte möchten brengen.
II So hilt sich Apell von Tettaw gidchwol recht unde die gewal- BLSIO^
tigen; welcher alte pfenner einen neuen in sein gutt sprach, so muste
der alte pfenner von stunden die leute u& raithaas holen, unde so
fragte Apell die leute, weme sie ihre guth gest^en wollen. So ant-
Worten sie: „ich habe es dem alten pfenner zugesagt, ich wils ime
auch gestehen*'; von stunden sprach Apell zu Vincentius: schreybets
ihme zu'S und das mochte mit vielen so geschdiien. Noch gleichwol
hatte J. S. unde die anderen neuen pfenner keine schembde darinne,
nnde es was sehre vor die alten pfenner, das die dingk von den ge-
waldigen uff das mahl also vorgenommen wurden, d&an man bette die
alden pfenner abegestodien, wo man gekunt bette etc.
USn freytagk des heiligen christs abendt (24. Dec.) anno 80 waren
die gewaltigen aber uff dem rathause, und da wurden neue meister
gekoren, nemlich Hans Rule in der galckstrasse, Burckartt Schuller
unde Mertten Bauermeister, der gerber, darzu neue schOppen, unde
der* was Geyseler von Dischkaw einer, und war ein alter pfenner,
aber er was nicht ein gefangener. Hans Bölner war auch ein schöppe,
sonst waren die andern alle von den neuen pfennem.
Ufih dinstagk der unschuldigen kindlein tagk (28. Dec.) waren
die gewaltigen aber uff dem rathause, unde da wardt das gutt über,
leget, was es das vergangene jhar gelauffen hatte. Die neuen pfenner
hatten das jhar gar köstlich nnde gutt pfanwerck gehabt; die wege
waren das 79. jhar immer gutt nnde treuge, das feuerwerck was sehr
wohlfeyle. Das schock werck || kaufften sie umb 8fl., umb9 oder umb^ BL311
10 gemeinglich, es were dann, das es etzlicher bisweilen höher ge-
kanfft hette; das schock holtz galt 4 d. oder 4^2» f^^^Q nffs höchste
oder seiden; das stucke saltz galt 12 schwertgroschen unde gingk
• das. »» „vrodt."
430 Marcus Spittend(»rff.
immer wol weck. Darmnb gingk es ihnen, wie sie wolden, sie lagen
auch gare harte darauffe ande meinten auch| darbey zu bleiben, aber
alle kanten sie darbei nicht bleiben. Hetten die neuen pfenner aber
redtlichen kothzinse sollen geben, als die alten zuYore gethan hatten,
ande das auch böse wege gewurden weren , das sie ein schock werck
vor 14, 15 oder 16 fl. hetten müssen keuffen oder theurer, so weren sie
des pfannwercks auch wol müde worden; aber do sie so alle ihren
willen hatten, unde gingk ihnen, wie sie wolten, do Hessen sie gar
ungeme abe etc.
Ein virtel in dem Deutzschen Borne hat gelauffen ohne das scbos
99 schock 22 groschen 1 d.
Eine planne im Deutzschen Borne 8 schock I6V2 groschen 1 d.
Eine halbe pfanne Dentzsch 4 schock 13^2 groschen V2 d- ^^^^
1/2 heller.
Ein ort Deutsch* 2 schock 4 groschen V2 d.
V2 Deutzsch 1 schock 2 groschen.
Ein virtel in der Metritz 20 schock 3 groschen 2 d.
1 pfanne in der Hetritz 1 schock 10 groschen 2 d.
V2 p&nne^ 35 groschen 1 d.
Ein« ort 17^2 groschen V2 d.
1/2 ort 8V2 groschen V2 d.
Ein virtel im Guttjahr 66 schock 38 groschen.
Eine pfanne 5 schock 33 groschen V2 d*
Ein nössel im Hackenbome 45 schock 47 groschen 1 d.
1/2 pfanne 3 V2 schock 1 groschen 1 V2 heller.
Der zober Deutzsch 2 schock 9 groschen 1 d.
BLSll^ II Der zober im Guttjhar 2 schock 3 groschen 1 d. Metritz, Hacken-
bom desgleichen. Die vorsohle hat gelauffen 80 schock 12 groschen.
*• deoachts. ^ 1 pfiumen. ^ Efneii.
1480 Januar.
Uffn sonntagk und donnerstagk nach der drey konige tage (9. und
13. Jan.) anno 80, do waren die gewaldigen von der bürg äff dem
rathanse und mochten da empfangen den vierten teyl des geschosses
nnde die ausleuffte von den pfannen, das sie den gefangenen bürgern
abgeschätzt hatten.
Hier wm'den noch 6 burger geurleubet, das sie ans der Stadt sot-
ten zihen.
Uffn freytagk vor Anthonii (14. Jan.) wurden diese burger uff die
bürg geheischet. Vester Becker, Bortius Keyser, Jacobe Camelis,
beide kremer, Martinus Prentin, Hans Teuffell, Valten Ludicke, denen
wardt auch gesaget, sie solten ihre gutter verkeuffen unde sich schicken
an andere ende zu wonen, wo ihnen das eben were, sondern in der
Stadt zu Glauche unde uff dem neuen marckte solten sie nicht wonen.
Gott erbarme dich über die armen, verlassenen l.eute: so sie keinen
menschlichen trost nicht gehaben mögen, der sie zu ehre und rechte
handthaben wolle, so ziemet dir alleine, das du den deinen zu hülfe
kommen solst, und solst sie ye nicht verlassen, denn du bist ye unser
aller vater, unde ruffen dich alle an, aber nicht auss eintrechtigen,
friedtsamen hertzen; unde zerstraue die unfriedsamen hertzen durch
deiner lieben mutter Marien wille!
Hier zogk hertzogk Emsts söhn gen Mentz, als die leute sagten.
Uffn donnerstagk post Purificationis Mariae (3. Febr.) anno 80 sagten
die leute, das || hertzogk Albrecht der junge, hertzogen Ernst von BL312'
Sachsen söhn und des bischoffs von Magdeburgk bruder, were gezogen
gen Mentz unde solte da ein thumherre werden; aber etzliche sprachen,
er solde bischoff da werden, unde er war auch gar ein junger junge-
lingk etc.
Uff dieselbige zeit zöge hertzogk Ernst von Sachsen, churfurst,
der hertzogks Albrecht vorgeschrieben unde auch des bischoffs von
Magdeburg vater was, gen Rome. Der bischoff von Meyssen, der
bischoff von Merseburgk, der von Querfurtt, der von Mansfdtt und an-
dere mehr graven unde herren zogen mit ihme, und das volck hatte
vaste verwundem, worauff das ginge, und hatten so mancherley ge-
dancken unde bekummemus. Die fursten waren mit denen von Erffurtt
nicht wol zufrieden, und darumb waren mancherley gedancken und
bekummemuss unter dem volcke etc.^
^ A. D. 1480 £me8tus, dux Saxoniae, a^jonctis sibi multis aliis ivit Romam;
ubi a Domino Sixto honorifice susceptus fuit. Chron. terrae Misnensis (Mencko II.
366). und walfahrte diser Fiirst kein Roma, do yhn patet Sixtus der IV. mit der
golden rose vorehrte, Exe. Sax. ex monacho Pimensi (Mencke II. 1465). Viel
432 Marcos Spittendorff.
VerkandiguDge des neuen raths anno 80.
Uffn sonnabendt vor Invocavit (19. Febr.) lasse man abennals vom
rathaase, was die alten pfenner mit ihrem anhange znm Saltze geant-
wortet han, — man hisse sie nun die widersetzigen — , and das sie dem
bischoffe ihre gutter gegeben haben nnd sich mit ihm vortragen etc.,
mit andern mehr werten etc. Ach gott, da weist alle dingk, wie die
Schrift ande das lesen nnde der irthnmb zngehet; die das getrieben
unde zu wcge gebracht han, durch welche weise wissen sie woll, die
bleiben auch darbey; sie werden vertediget unde gros gefaandthabt,
und möchten sie viel und gros uff die alden pfenner tichten, schreyben
BL312^ und vorkundigen, es || wurde in alles vergunt Aber wehe den alten
pfennern und gefangenen, die ichts derwarheit sagen, das den andern
teyl betrifft, den geschieht nicht viel heils darüber, denn niemandts
vortediget sie, nun gott sey gelobet etc.!
Hans Hedrich unde Jacob Kloss, der gewandtscherer, wurden
rathsmeister. Eine neue wilkihre wardt auch gemachet, ob die der
bischoff gemachet hatte, weis ich nicht; sondern der stadtschreyber
hatte zu den bürgern gesaget, sie solten auff das rathaus kommen, da
wolte man ihn eine wilkihre lesen, der sie nicht mehr betten ge-
hört etc.
Uffh sonnabent post Invocavit (26. Febr.) lies der neue raäi, Hans
Hedrichs unde Jacob Klos, aber die banckglocken uff dem rathause
leiten, uff das das volck zuhören solte. Sie verkündigten den neuai
rath nach einmahl, als der alte rath vor acht tagen gethan hatte, darzu
die meister mit namen. Auch hatten sie eine neue wilköhre mit
willen meines gnedigen herm gemacht, darauff solte ein itzlicher dem
rathe gehorsam sein* bey verliesunge meines herren unde des raths
hulde, auch solte der rath gantze macht haben zu straffen nach laute
der wilköhre unde der Stadt gewonheit. Es wardt wol zuvome ge-
saget, mein herre unde etzliche graffen weiten bey der verkundigunge
des neuen raths sein^ aber es hiebe nach, es war niemandt von den
gewaldigen darbey, durch was Ursache, wissen sie woll. Auch hatte
mein herr den rath durch seinen vorsiegelten brieff bestetiget, gingen
die rede. Deo laus!
Schatzgelt.
B1.813* II Ufifti montagk post Reminiscere (28. Febr.) uff den nacbmittagk
brachte ich Marcus vSpittendorff 15 r. fl. uff den Gybichenstein aber uff
den 5 d. zur schatzunge, die empfingk Vincentius, unde so hiebe ich
noch 13 r. fl. schuldigk über all ; Ruperte und Benedicte, cantzelschrey-
ber, unde Veitt Jericke waren in der cantzeleye uff das mahl etc.
• ,^in" fehlt.
ausführlicher äussert sich Dörings Fortsetzung der Chronik des Engclbusius bei
Mencke LQ. 34. Die Reise hängt auch mit den Bestrebungen des wcttinischen
Hauses, für Herz. Albrecht das Erzbisthum Mainz zu geyrinnen, zusammen. Vgl*
Gretschol, Gesch. dos sächs. Volkes I. »*58.S. Flathe, Gesch. des Kurst u.
Königr. Sachsen I. 405.
1480 März. 433
Hier sas man aber aber der lehntaffel, und die treue handt wardt
gantz vomichtiget etc.
Uff die mittwoche post Reminiscere (1. Ifärz) sas der heimliche
rath aber der lehntaffeln, nemlich Hans Hedrich, Jacob Klos, rathsmei-
ster, Heinrich von Ammendorff ande Vincentias, die waren vom 6y-
bichenstein, der greve Karle von Einhaasen, die drey bommeister, mit
namen Burmeister, der gerber, Borckhardt Scholler, der kremer, Hans
Rahle, Hans Bantzsch, Jorge Seile, Steffen Urbach, Peter Meffer, der
aide Nytener, Heinrich Rahle, der schultesse Hans Gerbich, Ciliax Ber-
waldt, die sasscn alle bey der lehntaffeln.
Ach herre gott, solche leate alle betten die alten zuvor nicht gerne
also aber den lehntaffeln lassen sitzen , den es were der Stadt gemeine
bestes nicht gewesen. Aber leider nun hattens dieselbigen dahin ge-
bracht, das sie alda sassen und vergaben der Stadt freyheit jemmer-
lich, und hatten die auch zuvorhin bösslich vergeben, als da vor an
viel enden geschrieben stehet, das geschehen ist. Hier muste ein itz-
lieber die pfannen, kothe unde andere lehngutter, die zu getreuer handt
stunden, uff sich selbst nemen. Und ich Marcus Spittendorff hatte zwo
pÜBknnen in dem Deutzschen Borne uff den Drackensteden und eine
planne in || dem Deutzschen Borne uff den Ketzendorffen, die muste ich BL313^
selber uff mich nemen und gab 9 r. fl. zur lehn wäre unde 3 mitteL
groschen zu schreyben. Und so gaben dieselbigen besitzer die freyheit
der Stadt gantz weck in dem stucke und in andern; dieselbigen waren
die obersten in der Stadt, sie solden vor die Stadt und das gemeine
beste der burger rathen.
Ich besoi^ aber, sie riethen vor meinen herren von Mag-
deburg und vor sich selbst, also das sie was kriegen mochten, und
darumb waren sie auch zu der gewalt gekoren. Deo gratias alle
wege! etc.
Uff den tagk (1. März) worden der Brosius Behminne die 6
pfannen im Guttjar zugeschrieben in meins herren registcr zu einer kib-
zucht, und nach ihrem tode solte man die verkeoffen nach dem letzten
willen und begeren Ambrosius Behmen etc.
Hier wardt Vester Becker ein freygutt zugesagt
Uffo sonntagk (5. März) wardt Vester Becker zugesaget uff dem
Gybichensteine durch den heuptman Heinrich von Ammendorff und Vin-
centius in gegenwertigkeit des probsts zum Neuenwerckc und Gys-
seiers von Dischkaw ^ ein gutt zu Glauche mit einer scheinen zu Sauet
Jörgen; sonder ein wonhans solte Vester uff das gutt bauen, und darza
solte er allerley dinste meinem hem zu thune gantz frey sein, auch
^ Otto und Gie seier T.Dieskaa hatte im Jahre 14d5 Hemum t. Kotze zu sei-
nen TestamentsTollstreckem ernannt Gieseler t. Dieskan kommt femer als Vor-
stdier des Hosintals S. Cyriaci Tor, war 1479 nnd 1481 Scböppe des Thalgerichts
mid 1483 Oberbommcister. Um Micha^;lls dieseH JaiireM int er gestorben. Von
MülTerstedt, Uriamden-Begesten der Herrn t. Kotze S. 185.
O^wiirfrhtwi. d. Fr. Sü^mb. XL 28
434 Marcus Spittendorfit
der gerichte za Glaacbe oder za den nachbarn zu geben, frey in die
8tadt zu fome, auch zu backen, zu brauen, unde sieb mit ailerleye
bantierunge bebell'en solde, damitte er sieb genebren möebte, das solde
er tbun. Daruff nam er 6 bufen zu ibme, die des gottsbanses za
Bl.!)14* Sanet Jörgen waren, davon || solte er des jbars 2 scbodk scbeffel ge-
treyde geben dem closter und solte den acker vorbegen; unde so solde
er und seine erben gantz mit dem gutte befreyet sein.
Getreue bandt
Uffn montagk nacb Oculi (6. März) sassen die gewaldigen und
die anderen vom ratbe, als vorgeschrieben stebet, aber über den lehn-
taffelu, unde die treue bandt wardt gantz vornichtiget etc.
Brosius Bucheil.
Uffn dinstagk nacb Oculi (7. März) käme Prosius Bucbell aus der
temnitze und hatte müssen geloben, das er aus der Stadt ziben solte
unde solte uff eine meil weges darbey nicht wonen etc.
Wie sieb das vorendert bat mit Vester Becker.
Uffn donnerstagk nacb Oculi (9. März) wardt Vester Becker vor
den rath gebeischet etc. Hedrich hatte zu ihme gesaget, er bette sich
berumet, das ihme vom beuptman zum Gybichenstein were zugesaget,
das er zu Glaucbe wonen solte. Nun bette der rath dem beuptmanne
das vorgehalden, so sagte der beuptman, ihme were noch nichts zu-
gesagt. Darauff hatte Hedrich zu Vester gesaget, er solte wissen, das
sie ihn zu Glaucbe nicht leyden wolten, auch wolde der rath so viel
wider ihn gedencken, als sie immer kunten etc.
Uff denselbigen tagk gingk Vester uff die bürg zum beuptman
Heinrich von Ammendorff und sagte ime, das ime uffn rathause vom
ratbe widerfahren were, als oben steht, und danckte dem beuptmanne
seines gutten willen und förderunge und bäte umb einen brieff, der im
dinete, wo er sich besetzen wurde, das er dadurch möchte fördemusse
krigen. Darzu hatte der beuptman gesaget, so er da zu Glaucbe nicht
B1.314^ wolde II oder kunte bleiben, so weide er ihn von wegen meins berren
mit Schriften woU versorgen und gnugsam geben etc. Da mercke, wie
ihre dingk stehen zusamne.
Her Jobannes von Plawen.
Uffn freytagk post Oculi (10. März) was er Johannes von Plauen,
prediger ordens*, beclaget uff dem Gybichenstein vor dem bischoffe
unde seinen gewaldigen durch den rath zu Halle umb den willen, das
er einen burger nicht hatte wollen absolviren in der beichte, aach
darumb, das die veter zu den predigem in dieser vergangenen wochen
uff Sanct Thomas tage von Aqwin (7. März) die burger und bmder
zu gaste gebeten hatten ins closter^, darvon sich der rath besorg^,
* prediger orden«
1 Kloster S. Pauli zum heiligen Kreuz.
1480 März. 485
das ein nfflauft darvon entstehen möchte etc., mit anderen reden. Ach
lieber gott, wer bedarf sich zu forchten? Anders niemand ts, den die
eines bösen gewissen sindt. Her Plawen hatte sich vorantwortet vor
den gewaltigen nnd etzlichen geistlichen prelaten, unde der rath muste
nicht zahören oder bey der antwort sein und meinte auch allso, von
der beichte stunde ihme nicht zu sagen, denn er hette solches uff ihme
gehabt, das er ihn nicht hette können absolvircn. Mochten die ge-
waldigen gefraget haben, ob es von diesen Sachen were, die meinen herrn
itznndt belangeten, antwortte er Johannes von Plawen % es stunde ime
nicht zu sagen, er wolde seine seele umb seinen willen nicht vor-
thammen, mit anderen reden; auch was er geprediget hette, des^ be-
riff er sich uff geistliche, gelarte veter, die sich der schrift vorstunden;
was sich nun der rath lisse beduncken, das er uff sie geprediget
hette, das wolde er die geistligkeit hören || unde auch erkennen lassen B1.815
etc. mit andern reden; unde so mochte ihme gesaget sein von den ge-
waldigen, er solte sein predigen lassen anstehen etc.
Ufln sontagk Letare (12. März) anno 80 wardt verkündiget zu
Unser Lieben Frauen eine Romfahrt. Es was in einer Stadt, Urach
genant, angehaben, eine schöne kirche zu bauen i ; wer darzu gäbe so
viel, als er eine woche uff seine perschon in seinem hause verzehren
mochte nach bequemligkeit, der sulde darauff beichten, und so solten
ihme alle seine sunde werden vergeben.
Erffurdt.
Die von Erffurdt wurden fast nieder geleget von der fursten von
Sachsen vorhencknisse wegen, mit welcher billikeit, das weis gott.
Und die woehe vor Letare (5.-11. Mär/) hatten dieMeysner einen burger
gefangen bey Stasfortt, der war von Erffurtt, und hatten ihme genom-
men, was er hatte, und fureten den gefangenen zu Osteraw^, unde er
war des nachts loss zu Osteraw und krech einen, der brachte den
burger zum Gybichenstein , unde er hatte deme 2 fl. gelobet, der in
bey der nacht dort her brachte etc.
Uffn donnerstagk nach Letare (16. März) zogen die von Halle zu
Kalbe, da was ein tagk, und waren diese mit namen : Hans Hedrich,
Jacob Weissack, Jacob'Schaffskopff, Matz Penne, rathsmeister, Bantzsch,
Schlegell unde der stadtschreyber. Uffn sonnabendt (18. März) frue
waren sie wider kommen etc.
Uffn sonntagk Judica (19. März) predigte ein Augustiner bruder
von Sangerhausen zu Sanct Gertrautten zu Halle und hatte auch gar
einen mercklichen sermon gethan || von dem leydcn Christi, das die B1.315''
Juden uff die zeit mit Christo unserem sehligmacher angehaben hatten;
• J, V. p. *» das.
i Graf Eberhard von Wirtomberg erweiterte im Jahr 1477 die Kirche zu
Urach zu einem Bniderhanse filr die Brüder des gemeinsamen Lebens, „die Kanpen-
herren". Stalin, Wirtemb Gesch. HI. 739.
2 Dorf Ostrau in der Nähe des Petersberges bei Halle.
28*
436 Marcos Spittendorff.
unde darzn mochte er auch vaste hart die meDschen itzondt eben umb
ihre sunde auch gestraft haben, die da neidt und hatö zu ihren eben-
Christenmenschen tragen unde die mit unrechte verfolgen , wider alle
recht in gewalt thun an ehre, an leibe unde an ihrem gutte, unde
mit andern gutten laren, die dar geschehen waren etc. Desgleichen
beschach in anderen pfarren unde clöstem auch etc.
Uff den montagk nach Judica (20. März) predigte der prior zu den
Faulem yormittage und fürte faste die materiae vom nyde, wie die
Juden Christum geneidet hatten, und wie der neidt und hass noch
sere unter den Christenmenschen irre gingk in der gantzen weit, unde
wie der neydische mensche geschicket were mit seiner eygenschaft,
davon predigte er feste mit beschwerunge der schrifte etc. Aber ufii
dinstagk (21. März) muste er vor die thumherren und die ge waldigen,
die waren in der kirche zu Sanct Ulriche gewest, und er Plauen hatten
auch gar harte wider die thumherren geredt und was schwerlich vor
die bracht unde auch gantz ernstlich etc.
Uff die mittwoche post Judica (22. März) predigte ein junger herre
zu den Faulem und machte es nicht langk und klagte das, wie man
sie in ihren werten finge unde brechte sie von stundt vor die rote
thureS was sie am nechst vergangenen betten geprediget, unde das
sie die warheit sagten der Stadt Christi, geschehe inen gar vaste wie-
B1.B16* derstandt, || und ihnen wurde auch verbotten von den dingen, die in
der Stadt irre gingen, darvon solten sie nicht predigen, sondern das
evangelium solten sie verkundigen etc. mit anderen reden.
Eine Romfahrt
Auch uffh sonntagk Judica^ (19. März) anno 80 wardt aber eine
andere Romfahrt angeschlagen zu Unser Lieben Frauen an die
kirche, sie wardt aber von niemandt verkündigt und wardt auch schire
wider abegenommen.
Ufin sonntagk Judica, do die aide Gerdrautte zu meinem hause
gessen hatte unde do wider zu Sanct Moritze wolde gehen, hatte ihr
begegnet Jacob Weissack, der rathsmeister , der die Stadt weck ant-
worte, unde sprach zu ihr: „seidt ir zu Judas hause gewest?' mit an-
deren Worten mehr. Die gutte, alte fraue bekümmerte sich der rede
unde wardt sehre betrübet, das der solche grobe wort spräche, unde
war doch gelogen; sondern das er was, das wolte er so von sich
schieben uff einen andern, der des gantz unschuldigk war. Uff den
palmtagk (26. März) sagte mir Gerdraute , das der obgeschribene zu
ir so hatte gesaget. Deo laus!
* ,^ud{c«re**, so «acb weiter unten.
^ ,3oth ist die Farbe des Blutes und der Symbole des Blut^erichtes . . , rothe
Thürme heissen die Gefängnisthürme, wo die dem Blutgericht Verfallenen, auf das
Blut Angeklagten in Gewahrsam gelegt werden: die rothe Thür öffiiet sich und
schliesst sich hinter dem Verbrecher**. Zöpfl, Alterthümer des deutschen Reichs
und Rechts Bd. UL 107. Ueber die rothe Thür auf dem Neumarkte in Magde-
burg vgl. Dr. I. 153.
1480 April. 437
Das schoss verkündiget, und die erbe sind
beschweret worden.
Uffh sonnabendt in ostem (8. April) anno 80 wardt das schos
verkündiget vom ratbause, als der ratb mit meinem herren von Mag-
deburg des eins sindt: die barger haben darmitte nicht mehr zn
thnne; von den erben soll man noch eins so viel zn schösse geben,
als man vorhin gethan hat, and das ist ie nicht vors gemein best
gerathen.
II Hier wardt der fanfte d. aber gefodert, was noch BL816^
hinderstelligk za geben was.
Uffh montagk nach Georgii (24. April) käme mein herre von
Magdeburg von Kalbe wieder äff" den Gybichenstein , ande von stundt
wurden die barger, die gefangen waren, uff" die bürg geheischet umb
des binderstelligen geldes, was ein jederman zu seinem teyle uff den
fünften d. noch schuldigk was. Unde wen die burger xäf die bürg
vor die gewaldigen kämen und gelt geben wolten, was ein jederman
konte geben uff das mahl, unde auch darnach ein itzlicber schuldigk
war, und sich ein itzlicber uff das allerbeste geschicket hatte zu geben,
das meiste er kunte oder mochte, so war ein neuer cantzler uffgenom-
men,^ der was ein doctor, und Vincentius war nicht da. Hub der
canteler an und sprach in gegenwertigkeit Apels von Tettau und
Hans Kotzen zu den bürgern, die so geheischet waren: „lieben lente,
wie heisset ihr?'' Ein itelicher sagte seinen namen. Sprach er: „ihr
seidt meinem gnedigen herren schuldigk?' Die burger antwortten,Ja!"
Sprache der cantzler: „habet irs alle, was ihr noch schuldigk seidt,
so wil ichs nemen." Darauff antwortten die burger: „herre doctor,
berr, nein, ich habe es nicht alle, sondern ein teil will^ ich geben!''
Sagte der doctor unde cantzler wieder zu den bürgern: „nein, ich
neme eines ane das andere nicht, ihr habet tagk gehabt von micbelis
biss hieber, unde gleichwol habt irs in der zeit nicht gegeben; sondern
mein gnediger herre wil mit ernste darzu gedencken unde giebet auch
forder niemandt lenger tage zeit." Die burger baten unde clagten
sebre || ihre noth und leiden mit ihrem armute; es half aber nichts B1.317''
überall; da was nicht barmhertzikeit, sondern gib gelt, ein jedermann
thue schaden oder frommen, da bekümmert man sich nicht umb etc.
Die Tzobemtze bezahlten uff den tagk auch alle abe und gaben alle
drey 17 r. fl. zum fünften d., sondern 8 r. fl., die wurden ihnen vor
etzliche^ lehn und zinse abegescblagen etc.
• ,«wiU" fehlt in der Handschrift. >> etzUchen.
i Dr. Martin Lindener, welcher nach einer gütigen Mittheilung des Herrn
Staatsarchivars Dr. Geisheim in Magdeburg bis 1&6 in den Acten erscheint;
nach ihm wird Dr. Job. Auer als Inhaber derselben Würde genannt.
438 Marcos Spittendorff.
Schatzgelt ist hier alle gegeben.
Uffn soDnabeut nach Philippi and Jacobi (6. Mai) des mor^cens
umb 7 käme ich Marcus Spittendorff uff den Gybichcnstein und brachte
folgents die 13 r. fl., die ich von dem fünften d. noch schuldigk war.
Rupert, der obercantzelschreyber, enipiingk die von mir alleine, es was
sonst niemandt bey ihm, er schrebe es auch, das ichs alle gegeben
hatte und nicht mehr schuldigk war. Hier wurden viel burger, die
gefangen waren, gemanet mit brieffen umb des fünften d. willen, einer
an diss ende, der ander an andere ende, so dieser brieff vermeldet
etc. Uff unseres herren himmelfahrt (11. Mai) gingen diese brieffe ans
zum ersten etc.
Ernst, von gottes gnaden administrator der kirchen zu Magdeburg,
hertzogk zu Sachsen. Baltzer Beyer, als du unser gefangener und etz-
lich gelt schuldigk bist, das du vorlangest bezalet soltest haben unde
von dir vorhalden ist, begeren wir und manen dich, das du uns solch
gelt ane verzihen entrichtest, unde wo das nicht geschiet, dich dan
uffn freytagk nach dem Sonntage Exaudi (19. Mai) schirst uff unser
BL317^ schlos Kalbe in der hoffstuben unde gefencknis || haJdest unde daraus
nicht kommest, du seist denn als ein gefangener gnuglich vorwaret
oder thetest das mit unserm oder aus unserem befehl mit unser rethe
oder amptmans doselbst gutten wissen und willen, dich hiemach haben
zu richten. Gegeben zum Gybichenstein am freytage nach Ascensionis
Domini (12. Mai) anno 80 etc.
Hier mercke, wie Matz Meurer verdetiget wirdt in
seinen vornemen wider die gefangenen.
Uffn donnerstagk nach Bonifacii (8. Juni) was Jorge Hedersleve
und Rettlich mit andern alten pfennern und auch etzlichen aus der
gemeinheit, die uff die zeit gefangen waren, uff dem neuen marckte
zum biere in Sixtus Tomau^n hause. Da waren auch andere burger,
die nicht gefangen waren, und etzliche vom neuen marckte etc. Matz
Meurer kam auch dar und war nicht sehr nüchtern, als er stets pflegte
zu sein. Er hübe an und schalt die obgenanten gefangenen als ver-
reter, schelcke, bösewichte, mey neidige, sie weren niemandts gutt ge-
nungk, und mit viel manchen bösen und übrigen worten, das die armen
leute geduldiglich litten, denn sie wüsten woll, Matz Meurer was ver-
tediget, was er thuu oder sagen thorste, aber sie nicht; darunib be-
sorgten sie sich unde lieden die wort, wiewol es die anderen beisitzen-
den sehre verdross von der armen gefangenen wegen.
Heintze, der landtknecht vom Gybichenstein, käme auch dar und
horte die rede, er strafte Matz Meurer mit Worten. Er liss aber seiner
unthat nicht, so legten sich die über Mattheus Meurer und raufften ihn
gar wol. Hentze fragte Meurer, ob er der rede auch wolte bekant
Bl. 318* sein. Meurer sprach ja! Do stunden die gefangenen uff | und riffen
die anderen an und baten, das sie in solcher rede bekentlich wolden
sein. Die sageten ja. Do nam Heintze Mattheus Meurer und fturt^
1480 Juni- JuU. 439
ihn nff den Gybichenstein und berichtete da meinen herren oder seine
gewaldigen, wie die dingk weren zugegangen; Mattheas Mearer bekant
auch. Von stundt erfuhrs der rath, nnde schickten balde Schlegeln
and andere mit ihm nff die bürg und machten so viel, das sie^ Mattbes
Menrer 4 wochen borgeten ; daraus ist aber wol zu mercken , wie die
dingk mögen zugehen. Lieber gott, du sihest unde hörest, da weist
und erkennest alle dingk, darumb sindt dir diese wunderlichen dingk
unde vememen auch nicht verborgen, wie sie zugehen.
Dionisius Bote zöge weck gen Gutterbock.
Uffn sonnabendt nach Viti (17. Juni) anno 80 zogk Dionisius
Bote mit weib und kindem gen Gutterbock K Anno 80 kurtz vor sanct
Johannis tage waren etzliche von den gefangenen bürgern, die da
weck selten aus der Stadt, uffs rathaus vor den rath gegangen und
hatten gebeten: „ersamen, lieben herren, so wir denn nach laute des
recess unsere gutter verkeuffen sollen unde aus der Stadt zihen, so ver-
nemen wir niemandes, der sie uns abekenffen wil, das uns auch trege-
lich were, hierumb bitten wir euch, ihr wollet uns fbrder frist geben,
nff das wir das unsere verkeuffen mögen, so wollen wir gerne und frO-
lich hinweck zihen^' etc.
Der rath hatte gesprochen unde eine antwort gegeben, sie wolden
es an meinen herm von Magdeburg || bringen, und darnach wolden sie B1.318^
ihn eine antwort sagen, und so mochten sie Schlegell gen Kalbe
schicken. Auch waren etzliche gewaltigen uffh donnerstagk Petri et
Pauli (29. Juni) uff dem Gybichenstein, und so zogen Hedrich,
Weissack, Schaffskopff unde andere von ihnen uff die bürg und holten
rath etc.
Uffn sonnäbent nach Petri und Pauli, unde was vigilia Visitationis
Mariae (1 Juli), besandte der rath diese burger wieder, einen itzlichen
bey einer marck, und sagten ihnen^ das sie zwischen michelis bleiben
möchten in gast weise, sondern keinen handel solten sie nicht treyben.
Wüsten sie aber, wenn sie weck zihen weiten, so wolde der rath inen
die pfeiffer leyhen, das sie vor ihnen pfiffen, uff das sie mit freuden
weck zogen; auch soldcn sie ihre seydenkreme znschliessen unde nicht
mehr feyle haben; und das beschach also. Andreas Schlanlach und
Jacob Camelis musten uffn montag (3. Juli) ihre kreme lassen zustehen.
Vester Becker, der hatte vaste hellisch hier in seinem keller liegen,
so er ein brauer was, der muste sein hier im hause nicht ausschencken,
sondern gantz bei vassen mochte ers verkeuffen. Steffen Voigt hatte
maltz unde hoppen unde gedachte noch eimnahl zu brauen; der
rath wolte es ihme nicht zugeben. Allso mochten dieselbigen armen
geiaugenen leute uffn dinstagk (4. Juli) gen Kalbe zu meinem her-
<^ ,^ie" fehlt.
1 Die Stadt Jüterbock.
440 Marcus ^ttendorff.
ren von Magdeburg zihen, was sie dar erlangen, wird ein jederman
wol sehen.
Aeh, lieber gott, wie wol weista alle dingk! Sol ich gott lieben
über alle dingk und meinen ebenchristen als mich selber, ist das dein
gebott, wie gar nbel wirdt das itznndt gehalten ! Auch lernet das eyan.
gelinm, das Christus selber geprediget und geleret hat, was ich wil,
B1.319* das mir mein || ebener christenmensche thnn soll oder mich verlasse)
dessgleichen soll ich ihme wiederumb thun. Lieber gott, die dinge
sihestu itzund alle, wie sie geschehen! Erbarme dich unser etc.^
1478.
Ehmwyrdigster in gott, durchleuchtigster, hochgebomer iurste, gne-
diger, lieber herre! Es ist beschehen uffn dinstagk Fantaleonis (28. Juli
1478), das der rath zu Halle alle burger aus den Innungen, gemeinheit
unde auch die^ pfenner alle uff das rathaus haben lassen heischen.
Da hat der rath den bürgern die stucke und gebrechen lassen leseo,
die in von eueren fürstlichen gnaden geantwortet sindt unde die Stadt
belanget haben. Indes kommet ein burger, mit namen Simon Lesch-
kaw genant; und saget dem rathe, Schlegell sey vom thorme gelanffen.
Gnediger herre, die burger unde das volck horten unde vemamens
unde wurden unwilligk uff Schlegell unde baten den rath, das sie die
tbore wolden zuschlissen lassen. Der rath ist schwer darzu gewest,
doch es geschach. Die burger sagten auch, es weren etzliche des
morgens bey Schlegell uff dem thorme gewest unde betten ihn vieleichte
heissen weck gehen. Unde so wardt ein gemurmele unter den burgern
uff Jacob Eloss und Martinen, die solden bey Schlegelle uff dem tonne
gewest sein, unde so wolden die burger, man solte das rathaus auch
zuschlissen, uff das die burger bey einander bleiben selten, unde nie-
mandts weck ginge, unde die gebrechen wurden vorbass gelesen. Die
gemeinheit koren unter ihnen aus einer itzlichen pfarre vier manne,
Bl. 319^ und darzu koren die pfenner || auch vier manne unter ihnen, die hilteu
ihre gespreche zusammen unde wurden zusammen wieder ein biss uff
die Innungen, also das ein itzlicher mit dem andern ungefehrlich reden,
stehen oder gehen mochte, das man vor der zeit kunlich nicht thnn
• der.
^ Hier schüessen die annalistischen Aufzeichnungen des Verfassers. In dem
Folgenden liegen uns anscheinend Zusätze vor, in denen einzelne Ereignisse des
Jahres 1478, vor allen die Begebenheiten , welche zur Einnahme der Stadt führten,
eingehender geschildert werden. Dies geschieht zunächst in einer Rede, welche offen-
bar Spittendorff selbst an den Administrator, wenn auch nicht in dieser Form, ge-
halten hat. Wir halten sie für eine üeberarbeitimg der Verantwortung, weldie
Spittendorfif wahrscheinlich im Namen der Pfänner auf dem Tage zu Salze unter-
nahm. Dieselbe scheint indessen unvollständig mitgetheilt zu sein (BL 319* — S.'iS*').
Daran schliessen sich noch andere Nachrichten über diese Verhandlungen von Salze
und über die zu Kalbe, welche gleichfalls den Eindruck machen, als ob sie nur stück-
weise erhalten wären. Vgl. oben S. 399.
1478 Jiüi. 441
möchte; sondern wo zuvor ein gemeiner oder ein innigsman bey einem
pfenner standt oder bey im in seinem hanse war unde mit ihme redte,
der wardt gar balde vorbraeht, also das man deme nngnnstigk wardt.
Aach wolte die gemeinheit den pfennem helfen nnde rathen za allen
biUichen nnde gleichen dingen.
Nun sindt dieselbigen von der gemeinheit unde pfennem zu den
innangen gegangen unde haben sie berichtet, wes sie eins weren. Dar-
anff haben die innungen gesprochen und sindt mit der gemeinheit und
deu pfennem auch eins worden, und so haben die Innungen etzliche
von in mit diesen geschicket und ihre gespreche an den rath lassen
tragen y wes sie alle einigk worden sindt. Und darauff bat der rath
auch gesprochen und sindt des mit ihnen allen auch eins wurden.
Der rath sagete den bui^em auch allen zu, wen sie vorbas mehr
umb das schoss oder umb andere stucke, die die Stadt belangeten,
sprechen solden, als denne selten sie alle zusammen uffs rathaus kommen
und da eintrechtigk sprechen und dem rathe so eine einmutige ant-
wort wieder geben, uff das niemandt sagen dörfte, die gespreche wur-
den so nicht an den rath gebracht, als die burger das befohlen betten.
Unde 80 Hessen die bnrger gemeiniglich an den rath tragen und auch
bitten y das sie Jacob ^oss und Martinen || setzen wolden lassen, da Bl.820*
ist der rath schwer zu gewest und hat zu den bürgern gesaget, das
sie dem rathe des macht geben weiten, das sie Kloss in sein haus
oder uff den therm weysen möchten; des sindt die burger nicht ge-
neiget gewesen und haben den rath gebeten durch Marcus Spittendorffe,
das sie Kloss setzen wolden lassen. Do hat der rathsmeister Dionisius
Bote gesaget: „lieben freunde, soll der rath den ie somachtloss sein?''
Darauff hat Marcus Spittendorff gesaget von der burger wegen : „lieber
rathsmeister, sollen die burger ^ alle so viel macht nicht haben?
Lassen wir uns doch beduncken, wenn die burger hier alle bey ein-
ander sindt, sie selten wol so viel, als der rath sein oder mehr.'' Und
so ward Jacob Klos gesatzt und Martine. Die burger wurden auch
ein nnde haben under ihnen allen etzliche noch gekoren dem rathe
zu hülfe und den andern, die vormals bereite waren, und das ist des
ratbs Wille mit gewest. Auch wurden dieselbigen gebeten von der
burger gemeine, was sich in diesen Sachen furder begeben wurde, das
der rath ihn allen das auch offenbaren wolte, uff das sie auch ein
wissen davon haben möchten. Und darauff Hessen die burger den
rath bitten, nach deme so sie alle bey einander weren, so wüsten sie
nicht anders, die wilköhre wer inen allen offen, nach deme so das von
alders ye gewönlich gewest were, das ein jeder ohne gefahr reden
möchte, wen sie bey einander weren uff dem ratbause oder zu ihres
meisters hause. Nun weren etzliche, die sprechen, man bette etzliche
angezeichnet || , was die geredet betten, die wurden ihren lohn finden; q] 320^
und uff solches wardt der rath gar guttUch gebeten, was die burger
geredet betten oder da geschehen were, das der rath auch niemandes
* „aoUen die bargor*' doppelt.
442 Marcus Spittendorff.
itznndt oder hernachmals darnmb gefebren wolte. Daranff Hesse der
rath den bürgern wieder sagen durch den rathsmeisterDionisins Butten:
y,iieben freunde, die wilköhre ist euch allen offen, seidt zufrieden; der
ersame rath saget euch allen Unwillen gantz und gar abe, es soll auch
niemandt keine gefahr noch schaden tragen/' Das haben die burger
dem rathe gedancket und sindt vom rathause gegangen.
Die Sache, worunib die burger unwilligk waren uff Pantaleonis
(28. Juli), das Schlegell vom thorme gelauffen wäre, ist, das die burger
schult zu Schlegell hatten. Er machte viel imisse unter den bürgern,
und das wardt ime faste zu gutte gehalten mehr denn andern. Darinne
hatten die burger faste verdriss: zum ersten, das er den friede uff
dem rathause gebrochen hatte, das er Hans Schützen schlüge und ver-
wundete, der dann ein burger und frommer geselle ist. Das ander,
do Hans Hedrichs und Karle von Einhausen rathsmeister waren nechst
vor diesem rathe, ^ do waren die burger von Innungen und gemeinheit
uff das rathaus geheischt, und die pfenner waren nicht darbey, daselbst
der Stadt geschefle von ihnen gehandelt wardt. Do hatte Schlegel und
Martine faste, als sich die burger Hessen beduncken, zwytracht und
imisse gemacht, derhalben wardt das gemeine volck unwilligk uff die
obgenanten. Unde Hans Laub, der ra^meister ans Sanct Gerdrauten
Bl. 321 * II pfarre, wardt zornigk uff Schlegell geworden und gesaget , er vmste
nicht, wie er das verstehen solte, oder wofür das man sie bilde, er
hoffte nicht, das er so were, als etzlicher, der sein eigen blut gebönet
und geschendet bette, das sie mit einander nicht sprechen solden etc.
Schlegell hat das uff die zeit vor dem volcke nicht verantwortet,
als das geruchte offenbar uff ihn gesaget war, do wolden in die
burger uff die zeit nicht bey ihnen in ihrem gespreche han, und muste
von in gehen. Das wardt gesagt in der gantzen Stadt, das ein solches
uff dem ratbause geschehen was mit Schlegelle. Do wardt das volck
nach solcher erfahrunge furder uff Schlegeln unwilligk und misseglöbich
uff seine beysteher; Schlegell wardt auch durch geheisse des volcks
doselbst vor dem ersamen rathe beschuldiget, wie denn die schult inne
helt. Do man nun den neuen rath bestetigen solde, do hatte der raths-
meister Hans Hedrichs und Karle von Einhausen den alten meister
Jacob Klos in Sanct Ulrichs pfarre, das er nicht Schlegell zu einem
meister köre, denn sie besorgeten sich vor zwytracht Aber Klos
karte sich nicht darane, unde koren ihn gleich wol zu einem meister.
Do Schlegell seinen eidt dem rathe gleich den anderen meistern thun
solte, da wolte der rath den eydt von Schlegelle nicht uffnemen, son-
dern Klos und andere mehr wurden vor Schlegell gutt, er solde sich
halden recht als ein uffgericbter, frommer man. In kurtz darnach
ward ein geruchte von Schlegelle, wie das er sein ehelich leben solde
gebrochen haben mit einer dimen, die war ihme in ihren jungen
Bl 321^ II jharen befohlen von ihren freunden, das er ihr verweser und ir vor-
l Im Jahr 1477,
1478 JuU. 448
maDde sein solte. Die dirne wardt yergeben einem barger in der stadt
nnde hatten Wirtschaft; kurtzlich wardt der man geware, das seine
hansfran, die er knrtz genommen hatte, schwangers leibes war; das
gerichte ward offenbar in der Stadt uff Schlegel. Der geistliche richter
als der official erführe die Sachen von der frauen nnde auch von ihrem
ehelichen manne, den sie genommen hatte, wie die dingk geschehen
weren. Schlegell erfahre, das die fraue und ihr mann* ein solches
dem officiale geoffenbaret hatte, unde so liesse er den man und fraue
vor den rath heischen. Besorgten sie sich, er möchte die beyde setzen
lassen, unde sie gingen aus der Stadt gen Tachcritz, da hatte die dirne
eine freundin. Schlegell bäte den rath umb globe unde umb diener,
er wolde zu der frauen und ihrem manne reyten; der rath erleubete
ime, des raths diener mit zu nehmen, und nicht darumbe das er der
frauen und ihrem manne einlebe gewalt oder unrecht solde thun, son-
dern das er dem rathe keinen schaden oder nachrede machte. Do
Schlegell mit des raths dienern zu Tacheritz sindt kommen, ist die
fraue mit ihrem ehelichen manne doselbest uff ein haus gewichen, da-
von sie ihn vieleichte ohne schaden nicht betten bringen können.
Schlegell schickte die diener zu dem manne uff das haus und liesse in
sichern leibes und guttes, das er zu ime kommen solte, er wolte mit
ihme reden. Uff solche sicherunge, die ihme des raths von Halle diener
von Schlegels wegen zusagten, gingk der man von || dem hause, und B1.322'
so er in den hoff kompt, helt Schlegell vor dem hoffe. Do fragte der
man Schlegell seihest, ob es glaube sein solte, Schlegell sprach: ja,
es sol glaube sein"! Uff diese wort legte der man seine were von sich
und gehet zu ihme, so schlecht Schlegell den armen man mit einem
hammer in den köpf durch einen filtzhut, das ihme das blutt über die
backen flos, unde fiele zu der erden. Schlegell griffe und fing den
armen man darzn; die diener wurden zornig uff Schlegell, das er ihnen
allen so mittefuhr und nicht hilte , was er ihnen zugesaget hatte. Do
die burger in der Stadt ein solches erfuhren, wurden sie unwilligk uff
Schlegell, der durch billigkeit die burger vertedigen solte und schlugk
sie seihest in einer Sicherheit darnider. Schlegell mochte mercken, das
er nicht alzu gros lob erjaget bette, und gedachte sich do mit etzlichen
andern bürgern zu bedecken, unde so verclagte Schlegell Tile König-
stall, Hansen Nortthausen und Matthias Aman vor dem rathe und sagte,
das die drey burger die dirne darzu bilden und betten ir gelt gelobet
zu geben, das sie uff ihn bekennen solde, das er sie beschlaffen
bette. Der rath meinte, so die burger nicht gegenwertigk weren,
kanten sie darauff nicht antworten. Schlegell liesse die obgenan-
ten drey burger vor den rath heischen, sie gingen uffs rathaus unde
wolten hören, was Schlegell vor eine sache zu ihnen bette; aber
do Schlegell vemame, das die burger dar waren und wolden sich
verantworten, do liesse er sie vor dem thore stehen und sol die
aneh noch beschuldigen. Daraus ist zu mercken, wie Schlegell mit
den leuten umbgeht.
» üae manne.
444 Marcus Spittendorff.
Bl.322^ iJSolchs käme vor den rath; der man nnde seine eheliche frane
worden von dem rathe geheischet unde auch gesichert, vor sie nfEs
rathaus zu kommen. Die frane und auch ihr man klagten ande
sageten, wie alle dingk geschehen waren; des raths diener waren
gegenwertigk nnd bekanten, das sie in gesichert hetten. Schlegell
wolde faste '^ leucknen, und was mchtigk im dorffe zu Tacheritz vor^
den leuten, das es so geschehen was. Dis brachte dem rathe nnde
der Stadt gemeine ein böse gemchte, das die rathsherren den bnrgem
so mittefhhren, nnd verdrösse das volck gar sehre von Schlegelle, nnd
so hilt man ilune gleich wol zn gutte, nnde wardt vom rathe nff den
therm geweyset. Do machte Jacob Silos nnde Martine nnd andere
des gehens so viel nff dem therm, das die lente verdriss darinne hatten.
Do lissen die bnrger von der gemeinheit nnde Innungen nff eine zeit
dem rathe sagen, man solte Schlegell bass verwaren; man hilt ihme
das zu gutte, biss das er hinweck lieffe. Do wardt das volck zomigk
uff Klosse und Martinen, das sie viel zwytracht unter dem volcke durch
Schlegelin gemacht hatten und noch nicht abelissen , Kloss auch vor
ihn gelobet hette, das er sich solte recht halten. Darumb wardt Klos
nnde Martine gesatzt.
Ufin dinstagk Sanct Dominions abendt (4. Aug.) wurden etzliche
geheischet nff das rathaus, nemlich Hans Hedrich, J. S. und andere
mehr.
Do hat der rath angehaben und berichtet: „lieben freunde, der
BI.323^ ersame rath hat diese zwytracht faste in tieffe betrachtunge || unde zn
hertzen genommen unde lassen sich auch beduncken, dass dem rathe
unde der Stadt nicht viel nutz oder frommen daraus komme, unde so
ist das gemeine gebett, das wir teglich thun dem allmechtigen gotte,
wenigk bekant noch angeneme, ihr höret auch in allen kirchen sehre
predigen, das es wider gott ist. Nun hat der rath im allerbesten
vorgenommen unde sindt des auch so ein, uff das die bürgere in der
Stadt zu friede unde eintracht kommen mögen, unde so besorgen wir
uns doch, das wir uns underlangk nicht vortragen können. So wolden
wir die beide doctores darzu bitten und den ersameu rath von Magde-
burg und Halberstadt, die wolden wir auch beschicken und sie bitten)
das sie mitteler zwischen uns allen sein wollen, uff das sie mit der
hülfe gottes allen Unwillen zwischen uns allen gmndtlich beylegen
mögen, uff das es uff ewigkeit nicht mehr noth haben dörfte".
Gnediger herre , uff solch anbrengen des erbaren raths haben die
ein gespreche gebeten unde dem rathe wider zu antworte gegeben:
„ersamen, lieben herren, wir haben gesprochen uff euer berichtunge,
die ihr uns gethan habet, und sindt der vorgäbe mit euch wol ein,
sondern ir müsset das auch an die burger brengen'^ etc.
Uff die mittwoche Sanct Dominicus tagk (5. Aug.) sindt die bnr-
ger alle uffs rathaus geheischet nach den zusagen, die ihnen allen off
Pantaleonis (28. Juli) uff dem rathause beschachen vom rathe. 6ne-
• va;ite fa«te. ** von.
1478 August. 445
diger herre, so die burger nun gemeiniglich gegenwertigk gewest sindt,
haben sie wol zwo stunden oder lenger gebeten, ehe sie der rath
II berichtet hat. Do haben die burger zum rathe geschicket undegutt- BL323^
liehen gebeten, ob sie den bürgern wes berichten wolten, sie weren
faste bey einander. Eurtzlich darnach ist der rath uffgestanden unde
ist herabe in den hoff gegangen vor alle burger, und so hat der raths-
meister Dionisius Bote von befehlunge des raths, die alle neben ihme
gestanden haben, angehoben zu reden: „ersamen, lieben herren und
freunde, diss ist das gewerb, darumb ihr alle uffs rathaus geheischet
seidt: euch ist allen wissentlich, das fast eine lange zeit vordriss und
grosser Unwille zwischen uns allen in der Stadt gewest ist Nun hat
der ersame rath faste zu hertzen und in tieffe betrachtunge genommen,
unde sind doch nun durch gnade und eingebnnge des heyligen geistes
gentzlich eins worden, das wir die doctores hier bey uns behalten
wollen; darzu wil der ersame rath schicken an die ersamen, den rath
von Magdeburg und auch an den rath zu Halberstadt, und die lassen
bitten, das sie uns allen so guttwillig sein wollen und sich der ge-
brechen zwischen uns allen unterzihen, die zu entscheiden, und so
mitteler darin sein, uff das ein grundtlicher friede unter uns allen
durch sie gemacht und vorgenommen werde, uff das es ewiglich so
müsse gehalden werden'^
Gnediger herre, die burger gemeiniglich sindt des sehre erfreuet
gewesen unde haben auch von stunden geruffen: „ja, jal'' Unde so
haben die burger uff des raths vorgäbe ein gespreche gehalten unde
gebetten, das sie den ersamen rath von Braunschwygk auch darzu
bitten solten lassen, wiewol ob das || etwas förder were, das sich der B1.324*
rath doch gleichwoU solcher zerunge unde muhe nicht Hessen ver-
driessen. Sie baten den rath auchvorbass, das sie perschönlich herren
des raths unde andere zu den ehrlichen stedten Magdeburg, Braun-
schweik und von stund t ane verzogk schicken weiden, darauff der rath
den bürgern zur antwort gegeben hat, es solle ohne verzugk so g^e-
schehen. Furder haben die burger den rath gebeten, so ihnen uff
Pantaleonis (28. Juli) allen vom rathe zugesaget were, ... .^ die die
Stadt belangeten, sprechen solden, so were ihrer aller bitte, das der
rath inen das noch so vergunnen und zuhalten weiden. Der rath hat
den bürgern wieder gesaget: „lieben freunde, ir dorfet darumb nicht
bitten, alles das euch zugesaget ist, das wil euch der ersame rath
gerne halden, uff das wir allesampt dester bass zu friede unde eintracht
kommen möchten".
Gnediger herre, es ist vorbass geschehen, das der rath mit wissen,
willen unde volwort der burger gemeine, die uff dem rathause gewest
sindt, sich vertragen haben, das der bommeister Elans Walttheun, Peter
von Michell, meister Busse Blume und die anderen alle, die sich auss-
wendigk der Stadt hilten, von stundt wider in die Stadt kommen
mochten zu den ihren, und sie solten alle sicher sein leybes unde
* hier lit etwM augefUlea.
446 Marens Spittendorff.
gnttes, nnde das Bolde eiD itzlicher den seinen so schreiben oder ent-
bietten. Do baten die burger gemeiniglich, das die drey bommeister
auch des ihren möchten warten, also das sie auch gehen nnde stehen
möchten, wo sie zn schicken betten. Darauff hat der rath auch ge-
BL324^ sprochen unde gesaget ja, sie sindt || des gantz wo! zufrieden, das sie
gehen und warten ein itzlicher des seinen. Darauff haben die burger
gesaget: „herr rathsmeister, ihr mussets ihnen durch die knechte lassen
sagen !^' Darauff hat der rath lassen antworten: „lieben herren, das ist
nicht noth , ein itzlicher sage es den seinen , das sie gehen mögen,
sein wirs doch alle so ein; sonder hat der rath jemandts zn beschul-
digen, den sollen sie zu wilköhre unde zu rechte kommen lassen'^
Damitte hat der rath den bürgern allen Unwillen gentzlich abegesaget,
wie sich der biss uff die zeit begeben habe. So haben die bnrger alle
Jacob Kloss und Martinen ihrer gefencknusse auch frey gelassen.
Darauff ist abermals vom rathe ein gebott gethan bey drey marcken,
das einer dem anderen der dinge keines uffrucken solle etc.
Uffn donnerstagk nach* Sanct Dominions tage (6. Aug.) sindt ge.
fertiget vom rathe Ludicke Ffanschmiedt, der Schmiedemeister ^ der in
dem heimlichen rathe ist nnd der meister wort hilte, darzu der bom-
meister Hans Seher an den ersamen rath zu Magdebnrgk. Darzn bat
der rath den ersamen, dem rathe von Brannschweigk und Halberstadt,
auch mit geschrieben etc.
Uff die mittwoche nach Crucis (16. Sept.) uff den abendt kamen
die von Magdeburg gen Halle nach begerunge des raths von
Halle, und uff den donnerstagk käme der burgermeister von Halber-
stadt etc.
üffn donnerstagk nach Crucis (17. Sept.) umb 12 waren die burgcr
zusamne, ein itzlicher zu seines meisters hause, von befehlnnge des
Bl.325* raths, und dar solten sie || hören lesen die brieffe, die unser gnediger
herre von Magdeburg inen zugeschicket hatte, und auch solten sie
sprechen umb das scboss, uff das der rath des gemechtigt wurde, von
ihnen zu nemen. Do die brieffe gelesen wurden , Hessen sich die bnr-
ger ^beduncken, es were noth, das sie alle zusammen uff» rathaus kom-
men möchten nach den zusagen, die ihnen der rath allen gethan and
zugesaget hatte, das sie dar alle eintrechtiglich sprechen möchten mit
unserm gnedigen herren von Magdeburg, uff seiner fürstlichen gnaden
brieffe eine eintrechtige antwort wieder zu schicken , uff das niemandt
dem anderen vorworf thun möchte. Gnediger herre, es ist beschehen;
die burger sind uffs rathaus gegangen ausgenommen die in Sanct Ul-
richs pfarre, die sindt faste darniden blieben, unde auch etzliche ans
den innungen unde gemeinheit. Gnediger herre, so die burger nun uff
dem rathause gestanden haben, ist der rathsmeister Jacob Weyssack,
als wir vernommen haben, dar oben in der kemmereye oder schreybe-
reye gewesen. Damach ist der rathsmeister Dionisius Bote auch kom-
men uffs r*-^' *^^ hat zu seinem kumpen Jacob Weissack gesaget
1478 September. 447
,ylieber rathsmeister, die bnrger sindt faste heroben nnde kommen noch
immer mehr; wir müssen hier obene bleiben und die berren des ratbs
mide aueh die meister besenden, nff das wir hören ihre antwort, oder
was ir begeren ist."
Daraoff hat der rathsmeister Jaeob Weissack gesagt: ,,herr raths-
meister ja, ich wil hinabe gehen ^ ich habe ein wenigk za schicken
und wil II wieder kommen." Die weile hat der rathsmeister Dionisins Bl.325^
Bote die knechte lassen heischen, der denn uff die zeit kanm zwene
za wege gewesen sindt, denen hat er befohlen, das ein itzlicher nach
seinem herren solde gehen und sie bitten, uffs rathaus zu kommen.
Das haben die knechte gethan, und so der knechte itzlicher wie-
derkamen unde berichteten, das sie bey ihren herren gewest weren,
die betten gesaget, sie wolden kommen, nnde so wurden die knechte
fort zu den anderen herren auch geschicket, unde so kamen etzliche
rathsherren — , begab sichs furder, das sichs verzogk und wardt langk,
ehe die knechte umbliffen nach den herren, unde so kam einer wider«
Do wardt gesaget von den bürgern zu dem rathsmeister, das man die
rathsglocke Hesse leiten, uff das die rathsherren dester ehe sich finden.
Das ist so beschehen. Die burger haben den rathsmeister Dionisins
Boten gebeten, das er nach seinem kumpen Jacob Weyssack, dem
rathsmeister, schicken wolde, das er zu ihnen auch uffs rathauss
keme, uff das sie eintrechtigk sprechen möchten nff unsers gnedigen
herren von Magdeburg brieffe, uff das seinen fürstlichen gnaden von
ihnen allen eine guttliche antwort wieder gegeben wurde, und dan
wider dester ehe von einander gehen möchten, wenn es were schire
abendt.
Es ist beschehen : der rathsmeister Dionisins Bote schickte nach sei-
nem kumpen, dem rathsmeister Jacob Weyssack, und Hesse in* bitten»
das er zu ihme kommen wolte: die leute wurden verdrossen, sie weiden
gerne wider zu || hause gehen. Do kunte ihn der knecht nicht finden, ßi.326*
als wir vemamen. Es wardt kurtzlich aber nach ihme geschickt, denn
die burger weren gerne von einander gegangen, nnde Hessen den raths-
meister Weyssack bitten wie vor. Do entbott der rathsmeister Jacob
Weyssack seinem kumpen unde denen andern, der abescheidt were
beute nicht so gewest. Und so wardt das vaste abendt, und der bur.
ger kamen vaste viel uffs rathaus gegangen und betten gerne ein ein-
trechtigk gespreche gehalden uff unsers gnedigen herm von Magde-
burg brieffe; und so der eine brieff alle vier pfarren betraffe und die
gantze gemeine, darumb betten sie auch gerne ingesambt ihr gespreche
zusammen gehalden , so sie des uff Pantaleonis und darnach uff Sauet
Dominions tagk (5. Aug.) uff dem rathause mit willen und volwort des
raths unde der burger gemeine eins worden.
Gnediger herre, es beschach, das etzliche fromme burger von den
innungen unde auch gemeinheit uffs rathaus kamen und sagten offen,
bar vor allen burgern: „herr rathsmeister unde lieben herren ^ unsere
* ime.
448 Marcus Spittendorfil
meister haben uds lassen heischen bey der Stadt höchsten hasse, das
wir Ton stundt zu des meisters hause kommen sollen mit nnserm besten
hämische.'' Solcher rede verwunderten sich die burger und sprachen,
worzu ihnen der hämisch solte; wir wüsten von keinem hämische, wir
sindt auch nicht umb zwytracht willen bey einander, sondern umb
Bl.326»> frides || und umb eintrachts willen weren wir da bey einander unde
wolden geme eintrechtiglich sprechen. Nun wissen wir nicht, ob
der rathsmeister Jacob Weissack und die meister zu uns konmien wol-
len, nach deme als sie des zuvome mit uns allen eins worden sindt,
oder was ihre meynungc ist. Indes kamen etzliche meister unde auch
rathmanne uffs rathaus, und so die Jacob Weissack den rathsmeister
da nicht veroamen, do mochten etzliche von denen wieder wegk geben»
und so bieben sechs rathmanne und die drey bommeister uff dem rat-
hause bey den burgern. Damach kamen abermals burger, die sagten
warhaftigk, das die bui^er in Sanct Ulrichs pfarre zu ihres meisters
hause gingen in ihrem hämische. Do schickten der rathsmeister Dio-
nisius Bote und die burger vom rathause noch einmahl zu dem raths-
meister Jacob Weissack unde Hessen in bitten, das er zu ihnen uff das
rathaus wolde konmien. So käme die bottschaft wieder uffs rathanss,
das der rathsmeister Jacob Weissack mit etzlichen zu den barfussem
ins oloster were gegangen. Do die . burger das horten , sprachen sie:
„lieben herren, lasset jemandes zum gardian ^hen und bitten, das
er sie nicht ins closter lasse; wolte der rathsmeister mit andern in das
closter gehen, und wir sollen hier stehen, so wollen wir gar langsam
B1.327* eintrechtigklich sprechen''. Ob nun jemandt || zum gardiane gingk, das
ist mir nicht eygentlich im sinne. Do sageten die burger, die dingk
wolteu sich so nicht finden, sondern man solte die thore bestellen und
schicken, das die zugeschlossen unde die Schlüssel uffs rathaus gebracht
worden, uff das kein aufflauft in der stadt wurde. Do wardt bewagen,
es weren faste leute uff dem felde vor den thoren wieder unde fort,
selten die vor der Stadt bleiben, das dechte nicht
So wardt man zufrieden, das man die thor zuschlissen solde, wen
sich die leute darvor sambten, solte man sie einlassen. Das ist so
beschehen. Es kamen abermals burger uffs rathaus und sagten, sie
betten etzliche gesehen in hämische gehen nach den barfussem, unde
auch betten sie gesehen Hans Schilttbach ^, den meister aus Unser
Lieben Frauen pfarre, wol ein zwantzigk in vollem hämische lauffen
über den sandtbergk an der stadtmaure nach den barfussem.
Es käme aber einer uft rathaus und spräche : „lieben herren, ich
weis nicht, was hier werden will, ihr möchtet alle in solcher weyse
zu janmier und betmbnuss konunen; die in der Ulrichspfarre haben
den kirchhoff zu den barfussem eingenommen unde stehen in alle
^ Nach Dreyhaupt I. 174 w&ro derselbe in diesem Jahre 1478 Rathsherr und
Kämmerer gewesen, indessen findet i>ich sein Name in dem Verzeichnisse des Bür>
gerbuches nicht. "*" 'S5.
1478 September. 449
ihrem harnische; was sie in willen ban, das weis ich nicht''. Von
stundt wurden etzlicbe geschickt von dem rathause, za besehen, ob
das so warhaftigk sey. Sindt die wieder kommen ande haben ge-
saget, es sey warhaftigk allso. Do haben die nff dem || rathause ge- Bl. 327^
saget, sie wolten in der gefahre nicht stehen, uüde so sindt etzlicbe
vom rathause gegangen und haben ihren hämisch auch angethan und
sindt wieder uffs rathaus kommen. Do sindt andere mehr in ihre
heuser gegangen unde haben sich auch angethan, etzlicbe haben ihren
hämisch lassen holen uffs rathaus und sind so zum hämische kommen.
Gnediger heiTC, es was abendt . so Hessen sich die burger uff dem
rathause beduncken, nach dem, so sie mercken kunten, das der raths-
meister Jacob Weyssack mit anderen die dingk so voraeme, wüsten
sie nicht, wes sie sich zu ihme verseben solten; denn der abescheit
uff Sanct Dominions tagk (5. Aug.) nechst vergangen were uff dem
rathause ye so nicht gewesen. Solten die burger nun von dem rat-
hause gehen, ein itzlicher in sein haus, das wolte sich nicht woll fin-
den , und darumb wolten sie die nacht bey einander uff dem rathause
bleiben unde wurden auch alle ein, man solde das tal und die hörnen
die nacht rügen und stehen lassen, uff das kein schade von feuers
wegen uffstunde. Darzu solten die wircker, die burger weren, uffs
rathaus kommen und die frauen in den kothen lassen zusehen, das das
feuer darinnen vorwaret wurde. Es wurden auch zwene burger auff
den thorm bey die Sturmglocke geschicket, zu vorwaren, das niemandts
bey der nacht einen ufflaufft machen solte, uff das niemandt schaden
darunder || nemen solte, unde auch das die schwangern frauen darun- BL 328 ""
der nicht zu erschrecknisse kemen, dass es denen ungerade gehen
möchte. Furder wardt denen uff dem rathause auch zu wissen, das
der ratbsmeister Jacob Weyssack mit den andem in dem closter alle
handtwercksknechte, die sie gehaben mochten, zu ihnen in das closter
vorbotten, und welche nicht hämische hatten, den schickten sie und
Hessen ihnen hämische holen, wo sie der* wüsten. So die uff dem
ratbause das also vemamen, do bestalten sie durch die viere in dem
tale, das sie die deine glocke in der kircben zum heiligen grabe
nach alter gewonheit solten leuten unde die ledigen gesellen aUe mit
ihnen uffs rathaus bringen solten. Das ist geschehen. Dieselbigen
gesellen waren blos unde hatten auch keinen hämisch, so haben sie
gebeten, das man inen doch auch etwas von hämische thun weide.
Darauff ist gesagt: „lieben gesellen, wir hoffen, es sey nicht noth:
auch haben wir keinen hämisch mehr.'' Do sprachen sie und rieffen,
,^ lieben herren, in der pfenner hoffe ist noch wol hämisch, der uns
eben ist!" Do haben die burger gemeinigHch gesaget: „ja, lasset
ihn holen!" So sindt der gesellen wol zwey hundert oder mehr hin-
gegangen , unde die amptsknechte haben ihn den hämisch so gethan
von geheisse der burger. Damach, gnediger herre, bestalte man die
thore unde schiltwache in der Stadt, und blieben so bey einander uff
* den.
Oeseliiehtwi. d. Pr. S«cluen XL 29
450 Marcus Spittendorfi.
Bl.328^ dem rathause, || das niemaodt von denen allen, die diese nacht daroben
gewest sindt) kein leidt geschehen noch wiederfahren ist.
Gnediger herre, es ist beschehen nff den abendt umb des segers 9
ungefehrlich, das die bnrger off dem rathanse zn rathe worden sindt
und haben geschicket mit namen diese hiemach geschriebene zum
rathsmeister Jacob Weyssack in das closter zu den baHnssern : Pauli
Wittenberge, Bastian Grunheide, Heyne Bracksteden, Nicias Zelsen,
Giemen Wissbach, Hans Beyenrode nnd Lanrentzins Holtzapffel. Diese
haben so geworben: „lieber rathsmeister nnd ersamen, lieben herren!
Unsere herren mit namen Dionisins Bote, der rathsmeister, mit andern
seinen ratherren, die bey ihme nff dem rathanse sindt, Innungen and
gemeinheit nnd die vom tale haben uns zu euer liebe geschicket,
nachdem wir verhoffet hatten, das wir euch uff dem rathause und
nicht zu den barfussem finden solten, und doch ist ihre und unsere
vleissige bitte und begehr, das ir umb gottes willen woldet solch vor-
nemen abestellen unde euch alle semptlich uff das rathaus fhegen, mit
gantzer eintracht alda beschlissen, wie man unserm gnedigen Lern
von Magdeburg die vier geschickte brieffe in gutte und liebe vorant-
Worten möchte, denn sie solden leibes unde guttes gesichert sein/'
Also kunten sie keine antwort gegeben, sondern sie sprachen, sie wolten
des nicht mehr in bereitschaft sitzen , das man also die thore zuschlisse
B1.329* und macht es mit in», wie man wolde. ] Auch were derrath, innungen
und gemeinheit, so alle meister bey ihnen weren, zu den barfussem
unde nicht uff dem rathause Man hette sie von ihrem rathstnle ge-
trieben mit irevel, darumb wolten sie den Worten nicht gleuben. Nun
umb mannichfaltiger bitte willen, die wir thaten, als das wir sie
bathen, uns eine guttige antwort zu geben, was das ihre antwort, sie
kunten uns itzt keine antwort geben, sondern morgen frue wolten sie
uns antwort geben. Das verbleib darbey etc.
Uff den morgen frue (18. Sept.), als es viere geschlagen hatte, wardt
Hans Magkewitz, der marschalck, zu denen von Magdeburg und Hal-
berstadt geschicket, und wurden also von dem schlaffe nffgewacket,
auch gebeten, das sie zusammen in Blesius Holtzwirtts haus kommen
wolten, man hette inen was mercklichs zu verzehlen, deme sie dan
also thaten. Und darzu wardt geschicket Hans Seher, Pauli Wittem-
bergk, Heyne Brackstedt, Nicias Tzelzen, Giemen Wissbach, Hans
Heycnrodt und Laurentius Holtzapffel, und die geschichte des nfflauffs
und auch die meynunge der uffn rathanse wurden den ehrlichen
stedten alda durch Hansen Sehern erzalt, unde die ehrlichen stedte
undergingen von stundt an solchen Unwillen. -
Die von Magdeburg und Halberstadt sindt in das
closter gegangen.
„Wir sindt von stundt gegangen zu den barfussem und haben die
Bl.329^ also gefunden, ein theils in ihrem || hämische nff dem kirchoffe, und
• im
1478 September. 451
haben gefraget nach dem rathüniei»ter Jacob Weissack und den an-
deren. Sie sindt zu denen gegangen unde haben ihn das gesaget,
also hat Weissack und die anderen, seine parte, uns sagen lassen, das
wir zu ihnen kommen solden in das refectorium. Wir haben dem
allso gethan unde funden da bey einander Weyssacken, Hedrich,
Schaffskopff mit andern und sprachen zu den: „lieben freunde, was
hat diss uff sich, das wir euch also finden in euerem hämische jnit
euer were, wir haben die dingk also nicht verstanden, do ihr zu uns
gen Magdeburg geschicket habet? Wenn wir das auch allso verstan-
den betten nach diesem vornehmen, wir weren viel lieber zu hause
blieben , wenn wir das also gewust betten.'^ Und baten sie uff das
alleri'reundlichste, das sie den hämisch abelegeten und nemen die
Sachen anders in gelimpflicher weyse und mit andern anhangenden
guttlichen werten vor. Darauff sprachen sie, man ginge darmit umb,
man wolde sie von ehren und wirden legen, da wolden sie beysetzen,
so viel sie betten. Mein gnediger herre hette ihnen geschrieben, das
sie ihre Sachen uff seine gnaden stellen selten, da weiden sie gehor-
same inne sein seiner gnaden und wolden die Sachen an seine gnade
stellen. Seine gnade were ihr oberherre, sie möchten nicht billicher
ihre saehe entscheiden lassen yemandts, wenn seine gnade viel lieberi
den andere leute etc. Wir frageten, ob sie auch mehr sachen betten»
sie sprachen: „ja, es ist ein alt herkommen zu Halle, das man || das bi.330»
gescbos uff Sanct Johannis tagk allezeit pfleget zu vorkundigen; nun
were Michaelis tagk allhier, und man solde des noch erst eins werden
zu verkündigen; man were den leuten schuldigk ziuse und rente, man
muste und wolde die leute bezahlen, darumb were noth, des ein zu
werden ; sie, die dar legen, die weren des alle ein und wolden das ufl
den ratb zu Halle setzen, und wenn die anderen uff dem rathause auch
allso theten etc.**
Man fragte sie furder, ob sie auch mehr fels betten, do sprachen
sie, man hette Scblegell eine zeit geleitet, die zeit were balde ver-
gangen, deme weiten sie furder geleyte haben biss zu der sachen aus-
trage dnrch unseren gnedigen herrn. In dem gleichen were auch Hans
Laub, der were auch auss der stadt, dem weiten sie auch geleyte ha-
ben biss zu austrage der sachen. Man hette geleytet die anderen vom
tale, die aus der Stadt gewest waren, und die anderen, die in den
häusern gewest waren, man solte diesen zweyen auch geleyte geben.
Und möchten die drey stucke also ergehen, so wolden sie ihren har-
nisch abelegeu und mit den anderen zufrieden sein, und darauff solde
der Unwille gantz abe sein, nicht mehr zu gedencken oder uffzu-
rocken gegen andere, auch nicht klagen niemandts darumb zu thune,
und sageten uns das also zu mit bände und munde. Sie sprachen, sie
wolden denen vom tale und die uff dem rathause weren nicht gleuben,
das wir des ein wissen betten, sondern sie weiten unsem werten
gleuben und nicht den anderen. Darauff sagten wir: ,Jieben freunde,
wir können da nicht gutt vor sein, wir thun als die, die diese sachen
29»
452 31arciu ^ttendorfil
BL 880^ gerne gut sehen, || wolde sich jemandts in den dingen anders baldm,
denn als da beredet wurde, da konden wir nicht gott vor sein.^ Dar
sagten sie nff, dar zögen sie uns nicht off etc.
Onediger herre, mit der antwort sein wir also gegangen zn denen
ufT das rathans ande haben inen das also vorgehalden, wie yor ver-
zalt ist. Dar haben ans die nffdeni rathaose uff geantwortet: zu dem
ersten uff das stucke der erkentnisse halben uff unseren gnedigen
herrn zu stellen, des weren sie gar wol zufrieden und wolten seiner
gnaden derhalben nicht wegeren; sondern, so die von Magdeboig und
Halberstadt da weren und von allen parten eintrechtiglich gebeten
weren, möchte das denne sein, das seine gnade sie allso darbey wolde
leyden, das sehen sie gerne; wolde aber seine gnade sie nicht darbey
haben, so weren sie des auch also wol mit in ein etc.
Uff das andere stuck umb das schos, da weren sie auch nicht
wieder, des wolden sie sich mit den anderen guttlichen und freundt-
liehen wol eynen, wenn das zu dem handel keme etc.
Uff das dritte stucke umb Schlegell, der were aus seinem gehor>
sam von dem thorme gegangen ohne willen des raths zu Halle, das
doch gar unbillich were. In dem gleichen were Hans Laub auss der
Stadt gegangen, niemandt hette ime was gethan, sie wussten auch
nicht, wozu ihme geleydes noth were. Jedoch uff das man ye erkennen
solte, das die schuldt ihr nicht sein solde, so wolten sie das umb der
von Magdeburg und Halberstadt willen gerne darzu lassen kommen
unde ihn also geleiten' biss zu dem handel unsers gnedigen herrn; und
darauff haben die uff dem rathause zugesaget mit handt und munde,
Bl. 381 > II die dingk testiglich zu halten, in massen die zu den barfussem
auch gethan betten. Nach dem beschlisse sein wir aber zu den bar-
fussern gegangen unde haben den solches auch vorgegeben und
sie gebeten, die ihren allso von einander gehen zu lassen.^ Sie
sprachen, das die vom rathause die ihren erstlich solten von einander
gehen lassen.
Wir sindt aber uff das rathaus gegangen unde haben sie gebeten,
das sie die ihren Hessen heimgehen, die im closter wolten so lange
harren, das wir wider zu ihnen kemen, und wenn sie von einander
gegangen weren, so wolden sie sich auch scheyden. Es ist abermals
geschehen, das wir die uff dem rathause baten, das sie sich scheiden lies-
sen, wir wolden so lange bey ihnen harren und alsdenn zu den andern
gehen, das sie sich auch scheydeten, und das darumb: sie waren faste
von bey den parten in allen Strassen, wir besorgten uns des> das sie
sich möchten begegnen, das einer dem andern uppich berichten möchte,
das ein neuer irthumb daraus entstünde. Also sindt die uff dem rat-
hause duldigk darinnen gewest und haben sich gescheiden; darnach
sein wir zu den ins closter gegangen, die haben die ihren anch lassee
heim gehen etc.
Damach am Sonnabende {\9. Sept.) sein wir zn Unser Lieben
* g^lelt«. ** ri g«hea. Sie wptmobitia.
1478 September. 453
Fraaen and wolden messe hören, so haben wir Weyssack den raths-
meister da fanden and haben den gebeten, nach seinem kampen, dem
anderen rathsmeister, za senden. Das so geschehen ist So sie bey
einander kommen sindt, hat man za ihnen gesaget: „lieben raths-
meister ande gatten freande! Wir bitten each darch gottes willen»
darch dieser ehrlichen Stadt willen and darch eaer seihest ehre, seidt
nan ander einander eins ande rathet in gattigkeit; hat eaer || einer BLB31^
was fehls za dem andern, bringet das gattlichen anter each an gegen
den andern mit glimpflichen werten ande seidt im rathe eins daramb:
von euerer eintracht kommet viel gattes, seydt ihr aber entzwey, so
wirdt von each ein zwytrechtig" rath, ein theil feilet dem einen raths-
meister bey, der ander dem andern, also wirdt ein zwytrechtiger rath ;
von einem zwytrechtigen rathe werden zwytrechtige gemeine. Daramb,
lieben freande, nemet ansere gatte wolmeynange in das beste, das ist
vor die Stadt and euch seihest ete/'
Da sageten sie drauff, sie wolden dasthun, and baten ans* f arder,
das wir mit ihnen nifs rathaus gingen und wolden den handel aus-
sagen, den wir gehabt betten zwischen beyden parten in ihrer gegen-
wertigkeit. Dem haben wir also gethan. Darauff haben sie ein ge-
sprech» gehalten und haben uns gesaget, sie bekennen des, es sey also
geschehen unde nicht anders, und haben ^ uns guttlichen gedancket
unser muhe und arbeit, die wir bey ihnen gethan haben. Darauff
baten wir sie umb Urlaub, des weiten sie uns nicht erleuben und baten,
das wir beharren weiten biss uff den abendt, so keme unser gnediger
herre, ob seine gnade die Sachen vornemen weide, das wir denn bey
der handt weren, das die dingk vortzogen wurden etc. —
Uff denselbigen sonnabendt (12. Sept.) hat der rath von Halle ge-
bot lassen thun durch die stadtknechte von hause zu hause einem
jederman, das der Sachen niemandt gedencken noch uffrucken solde
bey drey marcken etc.
So der rath von Magdeburg und Halberstadt uffn freytagk vor
Sanct Mattheus tage (18. Sept.) dem rathsmeister Dionisius Boten und
den andern allen, die uff dem rat- 1| hause bey einander gewest sindt, B1.332*
mit hande und munde zugesaget und gelobe gethan haben, darauff
seiudt wir alle von dem rathause ein jederman in sein haus gegangen
und haben die Schlüssel von den thoren und pforten wieder antworten
lassen den jbenen, die sie vormals gehabt haben, unde haben keine
sorge oder bekummemusse von niemandes gehabt und habendes einen
gantzen vertrauen gehabt, die rede unde zusage, vom rathe von Magde-
burg unde Halberstadt uns beschehen, die habe ihme der rathsmeister
Weyssack mit den anderen, die bey ihm in dem closter zu den bar-
fussern gewest sindt, so warhaitigk uff treue unde glauben auch so
befohlen , das sie uns allen das so zuhalden wolden. Darauff haben
wir die dingk alle dem lieben gotte befolen unde haben auch sonder-
lich niemande keins argen gedacht zu thune weder an seinepi leybo
• vndt *» „vnde habn" geht noch einmiil vorher.
454 Marcus Spittendorff.
noch an seime gatte; es ist auch ansers hertzen meynnnge noch nie
gewest, wiewol das man gar viel und mancherley nff uns armen leuteo
saget, so frawe* wir uns des im allerhöchsten, das man uns ye mit
warheit und rechte nicht überkommen sollen, das wir jemandts einicbe
gewalt oder unrecht an seinen ehren oder an seinem leibe und gottc
gethan haben. Sondern gnediger herre, so euer fürstliche gnade dem
rathsmeister Jacob Weyssack, darzu dem bommeister und den anderen
des raths, so^ nifn sonnabendt an Sanct Mattheus abende (19. Sept.) vor
euer fürstliche gnade und euer gnaden erbar rethen u£f dem GybicbeD*
steine gewest sindt, denselbigen von euer gnaden wegen gesaget ist
worden, das euer gnade uffii montagk (21. Sept.) in die Stadt zih^
Bl.382^ oder kommen wolde als ein furste, und das die burger alsdenn || bey
einander selten sein, gnediger herre, solchs ist den burgern vom raths-
meister Jacob Weyssack nicht zu vorstehne wurden; auch habens die
im rathe von ihme nicht vernommen, sondern der rathsmeyster Weyssack
hat das so bey ihme behalten. Das der rathsmeister solches den
pfennern solte nun geoffenbahret haben, des hat er ane befehlunge
des raths nicht zu thune, und darumb haben, wir des kein wissen
gehabt
Gnediger herre, so ist uff den sonntagk (20. Sept.) ein jaderman
unter uns zur kirchen gegangen, und haben messe und predigt gehört,
als sich das Christenleuten ziemet zu thune. Do die hohmessen aus ge-
west sindt, so sein wir auch in unsre heuser gegangen und haben ges-
sen ein jedeiman, was ihme der liebe gott bescheret hat. So wir nun
über tische sitzen und essen, so schlecht der hausman an die Sturm-
glocke gar erschrecklich , so leufft ein jederman von dem tische uff die
Strassen und meinten, es sey feuer. So wirdt ein geruchte, es seindt
feinde, die haben ein thor eingenommen. So sind die burger beydc
von innungen unde gemeinheit und den pfennern zu hämische kom.
nien unde vor das rathaus gelauffen; aber sie haben den rathsmeister
Jacob Weyssack da nirgendt vernommen, das er sie unterrichtet hette,
so er von den dingen wüste, und ihme die auch befohlen waren von
euer gnaden erbaren rethen, das er das den bürgern offenbahren solde.
Und darumb ist zu mercken, das der rathsmeister Jacob Weyssack
das mit rechter vorsasse vorschwiegen hat und hat die burger mit
gutten willen so in fehrligkeit gegeben, unde so haben die burger den
Bl.333* geruchte gefolget und in solchen er- 1| Schrecknisse, so niemandt eygend^
lieh gewust hat, wie die dingk eygendtlich zugegangen sindt, und dk
Icute von beyden theylen so zusammen gekommen sindt unde habai
gesehen, das der kirchoff zu Sanct Ulriche und die gasse an das thor
voll geharnschter leute gewest ist, die sich denn auch zur were vie-
Icichte gestalt haben. Gnediger herr, so ist zu mercken, ehe die leote
zu rechtem erkennen, wer die leute gewest sindt, haben mögen koir
mcn, das einer zum andern geschossen unde geschlagen habe; so (fe
burger aber recht vernommen haben, das es unsers gnedigen hcnw
• frawe ^ »- «o" feUlU
1478 September. 455
von Magdeburg und des stiefts erbare manne und burger gewest ^indt
haben sich die burger des auch so lassen uuterweysen und haben vor.
bass nichts mehr keine wehre gethan, niemandts zu vorletzen. Auch,
gue<liger herr, waren ihrer gar viel pfenner unde auch andere, die zu
den dingen nie kamen. Erstlich gingen in die kirchen und in die
clöster, so lange das sie erfahren mochten, wie es zuginge, darnach so
man das eygentlich erfahren hatte, wie es zuginge, sindt die leute
faste an den marckt gegangen. Und so sindt etzliche unter uns, als
wir hier vor euer gnaden stehen, gnediger herr, geschicket vor den
kirchoff zu Sanct Ulriche von bitte wegen des rathsmeisters Dionisius
Boten, und so haben wir den ersamen rath von Magdeburg und Ilal-
' berstadt alda uff dem kirchoffe bey den herren und erbarn mannen
stehen funden, die hatten die dingk undemommen. Do wardt von
Apell von Tettau» faste rede gesaget mancherley zu denen, die so vor
^'^' dem kirchoffe geschickt wurden; sie sagten ihme auch faste wieder
^* darauff, als es besehen war. || So ist durch meine herm** von Quer- BLSSS**
i^ ffurtt unde Apell von Tettau verzelunge gethan, wie die dingk ge-
schehen sindt, und auch das euer gnade uffn montagk, Sanct
Mattheus tagk (21. Sept.), in die Stadt kommen wolde mit andern
mehr worten.
Uff solchen abescheidt sindt die burger zu hause gegangen unde
haben ihren hämisch abegeleget. Sondern wie Hans Schilttpach vom
leben zum tode in den geschichten kommen sei, da wissen wir nicht
von. Hette aber jemandt, gnediger herre, euer gnaden oder euer gna-
<i^ den erbaren rethen underrichtunge gethan, das die pfenner mit andern
sich understunden unde gedechten das euer gnaden zu wegem, das
euer gnade uffn montagk Sanct Mattheus tagk (21. Sept.) so in die
Stadt als ihre herre und furste nicht kommen solte, und uffn sonna-
bendt und sonntagk (19. 20. Sept.) under der fruemessen etzliche vor-
nemen mit ihrem hämische oder sich nnderlangk zusammen gefuget
selten haben, gnediger herre, wer ein solches vor euer gnaden gebracht
bat, der ist den pfennern und auch den andern nicht gunstigk gewest
und hat ein solches uff sie alle erdacht, sondern er magk gott wol bit-
ten, das er ihme seine missethat vorgebe, dann er hat daranc nicht
wol gethan. Und auch wirdt euer gnade das in warheit so erfinden,
das den pfennern mit solcher ubersagunge unguttlich geschycht, unde
sie haben das auch nicht gethan etc.°
Nach der weyse als die dingk geschehen sindt und sich auch uff
,^ jB die tage und zeit begeben haben, als da vor geschrieben stehet, so
sindt die auch zum Saltze ^ etzliclier raasso voruutwortet uff dem huid-
* „Tetten" and kurz darauf „Tetto". ^ Im Maauscr. „\ai Meia herr". " blor achelut dio0O
Verthoidigang zu endigen.
gO<
Montag nach Michaelis 5. Oct. 1478 ; vgl. weiter unten S. 459,
456 Marcus Spittendorfi.
tage, aber doch gleichwol so gar eygentlicb nicht, als da geschrieben
stehet. Das macht, unser einer muste vor der zeit zu dem andern
B1.S34* nicht II gehen, so kunte wir einer den andern nicht unterrichten, wir
wüsten auch nicht, was man uns da vorhalden wolte, unde so gäbe
uns doch der liebe gott, das es noch zu gutter masse vorantwortet
wardt etc.
Des anderen tages uflF den morgen (6. Oct. ?) kamen wir gen
Kalbe, do brachten wir Appel von Tettaw einen briefiF, darinnen wir
die stucken verzeichnet hatten, darumb wir zum Saltze baten. Do
sprach Apell von Tettaw, es weren noch etzliche stucke unvorantwortet
blieben, ob wir die auch wolden voran tworten. Do wolte er, wir sel-
ten von stundt antworten. Do sagten wir: „lieber beuptman, wir kön-
nen so balde nicht antworten; wir musten uns ye mit den unseren
besprechen'^ Allso baten wir noch, das uns die stucke verzeichnet
möchten zugeschickt werden. So wurden uns die neun stucke ver.
zeichent zugeschicket, die darnach geschrieben sindt, und wurden dar-
zu bescheyden uffh donnerstagk, freytagk unde sonnabendt (8. 9. 10.
Oct. ?) vor oder uffs rathaus, die stucke zu vorantworten. Also wur-
den die verantwortet in solcher weyse, als dar geschrieben stehet, wir
wüsten dar auch anders nicht zu vorantworten, denn als es an sich
seihest geschehen ist. Aber sie hatten daran nicht wol gnuge, als
wir unsbeduncken Hessen, und so thaten wir uffn sonnabendt (10. Oct)
die erbietunge, als nach dem neunten stucke geschrieben stehet und
Hessens darbey wenden etc. Wir konten deme auch anders nicht
thun etc.
„Das erste das ihr durch euer furnemen dahin bracht habet, das
das gemeine volck am tage Pantaleonis (28. Juli) nechst verlauffen
in.334^ uiT dem rathause zusammen geheischen, || daselbst das rathaus vor
euch versperret unde der dinge keines vorgenommen, darumb das ge-
meine volck gelodert worden ist".
„Gnediger herre , der rath hat uff den tagk Pantaleonis alle bur.
ger gemeiniglich uffs rathaus lassen heischen, und da hat der rath den
burgern lassen lesen die gebrechen, die euer gnade zu dem ratheund
der Stadt hatten, uff das die burger auch ein wissen davon haben sol-
ten, was die gebrechen wern. Indes so die gelesen werden, kompt
ein burger, Symon Leschkaw genant, uffs rathaus unde dringet durch
das volck vor die rathsmeister und sagete, Schlegell sey vom thorme
gelauffen. Das volck horte es, unde wurden unwilligk uff Schlegell,
und die leute sprachen, es weren etzliche uffdem ratbause des morgens
bey dem Schlegeü uff dem thorme gewest und betten ihn vieleichte
heissen hinweck gehen, und so baten die burger den rath, das man
die thore zuschlösse unde auch das rathaus, uff das niemandt
von dem rathause gehen solde. Der rath ist schwer darzu ge-
west; doch ist das beschehen, imd die gebrechen wurden vorbass ge-
lesen etc."
„Das andere, das euch sehre zuwieder gewest, das die gebrechen,
U78 October. 457
die wir zu UDser gemeine unser Stadt Halle betten, uff unser lieben her-
ren vater nnde vetter zu reebtlieben austrage gesatzt und voranlast
weren etc."
„Gnediger berre, wir wissen nicbt, das uns wieder gewest were,
sondern man bat darumbe gebeten; aucb ist das mit willen aller
burger gescbehen, naeb deme so des ratbs scbrifte das clerlicb vor-
melden, die der ratb an euer gnaden bem vater und vetter gescbriben
baben etc."
||,,Das dritte, das ibr am tage Pantaleonis (28. Juli) babt
reden lassen, ibr woltet geiiie wissen, wer docb ein solcbes geratben,
das man eucb von euren ebren, macbt unde gewalt ane euren willen
cntsatzt bette etc."
„Gnediger berre, solcber rede wissen wir nicbt, das die gescbeben
weren, sondern die burger baben wol underlangk gesaget, do die
schulde oder gebrechen gelesen sindt, die dann vaste hart unde
mercklicb waren, und die burger gemeiniglich der auch vaste er.
schracken:
Lieben freunde, wie duncket eucb nun, wer bat nun geratben, wie
gutt wirdt es nun? Es bat nun niemandt gethan. Betten aber unsere
obersten im ersten, do unser gnediger berre in das stielt gekoren wardt^
die durcbleuchtigsten und hochgebomen fursten von Sachsen besucht,
als wir gerne gesehen und sie darumb auch gebeten haben durch
unsere meister unde geschickten, so were uns dieser dinge vieleichte
so nicht noth gewest, dann wir betten im ersten mehr in freundtschaft
erworben, denn wir nun im rechten behalten werden. Auch haben
die von Magdeburgk dem rathe von Halle geratben, das sie die fursten
von Halle besuchen solten, es were der stadt unde der burger bestes;
aber gleichwol haben sie des nicht thun wollen. Gnediger berre, solche
rede mögen wol geschehen sein etc."
„Das vierte, das ir habet reden lassen: so ir von eintracht
reden soldet, muste man vor das erste Jacob Weyssack den ratbs.
meister, Hans Seilen, Jacob Kloss und andere mehr gefencklicb setzen."
„Gnediger berre, das Jacob Weyssack, der rathsmeister, und Hans B1.335*'
Seile in solcber weyse benant solten || sein, wissen wir nicht; sondern
Klos und Martin sindt benant und gesatzt, das ist von Schlegels wegen
zukommen. Were das geruchte uffs rathaus under die burger nicht
kommen, so weren die vomemen uff den tagk auch wol nachblieben,
denn die burger gemeiniglich uff die zeit waren Scblegell nicht alzu
gunstigk nmb den willen , das er einem burger zu Halle ein sicher-
ond feyligkeit hatte lassen zusagen durch etzliche des ratbs diener
und aucb durch sich seihest unde hilte des nicht unde war ein berre
im rathe. Damit machte er dem rathe und der Stadt ein böse geruchte,
so das offenbar gesaget wardt, und darumb muste der Klos und der
andere seiner vieleichte entgelten."
458 Marcus ^ittendorffl
jyDsLS fünfte, das von euch der rath ans ihrem rathsstnle ge.
heischen ist und mit gefaster were dahin gedrungen, das sie drey
bornmeister, die umb mercklieher sache willen zu banden genommen
waren, haben müssen los geben und andere, die do unschnldigk waren,
haben sie gefencklich müssen setzen lassen; und keine bitte, von dem
rathe unde anderen vor sie an euch gethan, geholfen hat, und reden
lassen, ir weidet es also haben, wenn ir zusammen seidt, weret ir über
den rath und auch mehr den der rath etc."
„Gnediger herr, man hat den rath lassen bitten, das sie zu den
bürgern gegangen sindt, und wissen nicht, das jemant den rath mit
gefaster were dahin gedrungen bette, das sie die drey bommeister
solten lassen ausgehen oder loss geben; denn der rath hatte das zn-
vome bey Hedrichs unde Karlen von Einhausen an die gemeinheit und
innungen lassen werben, ob es ihr wille were, das sie die drey bom-
BLaS6* meister solten lassen ausgehen und des ihren warten. || Do hatten die
burger ihren meystem wider gesaget, sie betten sie nicht geiraget,
do sie die in gehorsam genommen betten, worumb das sie sie denne
nun frageten? Unde darumbe so die burger den rath itzundt gemei-
niglich gebeten haben unde einen gantzen friede unter ihnen gemacht
hatten, do ist der rath gar willigk darzu gewest, das die drey bom-
meister des ihren möchten warten, unde sie hat auch niemandt darhin
wieder mit were oder gewalt verdrungen, das wir wüsten. Sondern
der rath hat vor Klosse gebeten, do man den setzen solde, und der
rathsmeyster Dionisius Bote sprach: „lieben freunde, soll der rath denne
ye so machtloss sein?" Darauff sagete Marcus Spittendorff von der
burger wegen: „lieber rathsmelBter, sollen die burger so viel madit
nicht haben? Lassen wir uns doch beduncken, so die burger hier
bey einander sindt, sie solten wol so viel als der rath sein od^
mehr etc."
„Das sechste, das ihr die jenigen, die dem rathe von innungen
unde gemeinheit zu hülfe gegeben waren, abegesatzt und andere an
die Stadt gekoren habet, die wieder uns und den rath bändeln
solten etc."
„Gnediger herre, die innungen unde gemeinheit haben unter ihnen
gekoren, wer ihn eben gewest ist, als das wol mebrmahl geschehen ist.
Pesgleichen haben die pfenner under ihnen auch gethan, auch haben
die alten geschickten gebeten, das man sie abelassen wolte unde
andere an ihre stedte köre. Des ist der rath woU zufrieden gewest
und hat den bürgern gesaget, das sie kiesen solden, wen* sie haben
Bl.336^ weiden. Gnediger herre, so hat man die alten geschickten || nachge-
lassen und etzliche andere gekoren , die da möchten dem rathe helfen
rathen unde vorfiigen, das wir der gebrechen mit euer guadeu zu
friede, liebe uude eintracht kommen möchten, so das, als wir hoffen,
geschehen ist etc."
• weme.
1478 October. 459
„Das siebende, das im dosier verbotten wurden ist, ob
jemand hienein wolde laaffen, das man niemaudts einlassen sol-
de etc.*'
„Gnediger herre*, es beschach ufiFn donnerstagk Lamperti (17. Sept.)»
do der rathsmeister Jacob Weyssack in das closter gegangen war, und
die bottschaft uff das ratbaus käme, do sagten die burger: „lieben herren,
lasset yemandts zum gardian gehen und bitten, das er sie nicht in das
closter lasse; wollen sie dahin gehen, so wollen wir langsam eintrech-
tigk sprechen etc."
„Das achte, worumb ihr die buchse vor das closter gebracht und
geieget habt."
„Gnediger herre, wir wissen nicht, das jemandt mit unseren wissen
and willen eine buchse vor das closter geleget hette, sondern uff dem
berge hinder den barfusseren, da hat eine buchse vor langer zeit ge-
legen, ob es diese ist, wissen wir nicht etc."
„Das neunte, so wir das thor haben lassen einnemen, habet ihr
Otto Bossen knecht in unserem dinste geschlafen undc gefangen und
ibm^ darzu seinen hämisch genommen etc."
„Gnediger herre, davon wissen wir nicht zu sagen".
II Diese erbietunge ist geschehen. Bl.337*
Hochgeborner fiirste, gnediger, lieber herre! Wir armen gefangen
leute bitten euer fürstliche gnade mit grossen, unterihenigen, vorpflichten,
gehorsam willigen dinsten themutiglich , euer fürstliche gnade wolte
uns so gnedigk sein, unsere antwort gnediglichen und gnuglich auff-
uemen, so wir ye nicht anders geantworten können, denn so viel uns
von den sachen bewust ist. Euer fürstliche gnade wolle uns auch
des gefencknusse entledigen, und bitten unsere sache mechtiglichen
nff euer fürstliche gnade, uff das hochwirdige capittel zu Magdeburg,
uff euer gnaden fursten, graven, herren und erbare maune etc.
Gnediger herre, wir sindt nicht geneyget, das wir uns mit euer
fürstlichen gnaden in eynicherley gezencke geben wolden".
II Zu wissen, wie sich die dingk uff dem lanttage zum Saltze be- Bl.337^
geben haben uffn montagk nach michelis (5. Oct.) anno 78, und wie die
den geschickten unde gefangnen pfennern unde auch innungen unde
gemeinheit, die mit den pfennern da waren, gar ernst unde scharf
von wegen meines herren von Magdeburg unde des capittels durch
Apell von Tettaw vorgehalden unde geredet ist worden etc.
Zum ersten umb die zwytracht, die zwischen den burgern in
der Stadt ist, wie hertzogk Ernst, unsers gnedigen herrn von Magde-
burg herre und vater zu Kemnitz etzlichen des<^ raths von Halle unde
• ,4ierre" fehlt. ^ Um. » hier endigt die Seite 337», no daas die Hälfte leer Ist.
•* den.
460 Marcus Spittendorff.
geschickten, die a£f die zeit vor seinen gnaden dar gewest sindt, hat
lassen sagen seiner gnaden obennarschaick Hagoltt von Scblynitz der
zwytracht halben etc.
Damach hette mein herre von Magdeburg seine rethe anchs ufis
rathaus geschicket unde hette an den rath gelangen lassen derselbigen
irrange, das seine gnade fleis darbey haben wolde, die beyzulegen.
So weren etzliche von Innungen und gemeine des wol geneyget uff
dem rathause gewest, aber die pfenner mit etzlichen zu inen gezogen
betten das an andere wollen brengen, mit mehr reden.
Und darnach hette seine gnade uffn donnerstagk Lamperti (IT.Sept)
schrifte gethan an den rath, Innungen, gemeine unde pfenner unde
doch sonderlich den pfennem in den Schriften zu erkennen gegeben,
das sie mercken möchten, meines herren gnade Hesse sich beduncken,
das sie die weren, die sich seinen gnaden und dem rathe faste wie-
Bl.338* dersetzigk machten unde zögen so das volck an sich. || Nun ist mein
gnediger herr gen Kalbe gezogen, und die pfenner mit ihrem anhange
betten sich des rathauses unterzogen, und so hette der rath und die
meinem herren anhengicht weren gewest, umb Sicherheit ihres leibes
müssen in das closter zu den barfussem weychen, unde so weren
seinen gnaden vaste viel bottschaft, 4 oder 5 brieffe, nach kommen, nnd
so hette seine gnade derwegen wieder müssen umbkehren. Und so
seine gnade uffn sonnabent (19. Sept.) zum Gybichenstein kommen
were, so weren etzliche des raths, der rathsmeister, der bommeister
und noch ihrer zwene zu seinen gnaden kommen unde gesaget, das
der irthumb in der Stadt durch die von Magdeburg und Halberstadt
uffgenommen sey und uff seine fürstliche gnade gestalt und uff die von
Mt^eburg und Halberstadt, ob seine gnade sie darbey leyden wolde.
So hat mein gnediger herr den vieren lassen sagen, seine gnade wolde
uffn montagk (21. Sept.) in die Stadt ziehen als ein furste unde die
jhenigen dann erkennen, die sich gehorsam gegen seine gnade halten,
unde auch die jhenigen, die sich ungehorsamlich kegen seine gnade ge-
halden betten.
Darauff ist beschehen, das meinem gnedigen herrn der rath, als
die sich gehorsamlich kegen seine gnade gehalden haben, zu erkennen
ist worden, das die pfenner mit ihrem anhange ufn sontagk (20. Sept)
zu morgen zusamne sein solten in ihrem hämische und gedechten mei*
nem herren zu wegeren,' das seine gnade uffn montagk (21. Sept.) in
die Stadt so nicht komen solte, als das dann seinen fürstlichen gnaden
als ihrem hem zimete zu thune. Unde so bat meines herreu guade
darvor gerathen mit gottes hülfe und anderer seiner herren und freunde
Bl.338^ und hat das Ulrichs- || thor eingenommen. Des hat der rathsmeister
Jacob Weyssack seiner gnaden die Schlüssel zum thore geantwortet,
unde sindt auch uffs thor gegangen und haben das so gedacht innen
zu behalden , uff das mein gnediger herr sicher darnach uffn montagk
(21. Sept.) einzöge. Nun ist das gleichwol nicht gelassen, die pfenner
mit ihrem anhange sein in ihrem hämische zugelauffen und haben ge-
1478 September. 461
schössen unde geschlagen and haben die jhenigen, die das thor von
meines herren wegen so cingenoraen haben, unde auch die jenigen, als
die meinem gnedigen heim anhengigk sindt gewest, wieder zurucke
ans der Stadt treyben wollen; doch hat sich seine gnade darnach ge-
schickt unde das thor innen behalden etc.
Uffn montagk Sanct Mattheus tagk (21 . Sept.) ist mein gnediger
hcrre in die Stadt gezogen. Der rath und die sich gehorsamlich ge-
halten und erzeiget han, die sindt meinem gnedigen herm vorgegangen
und haben seine gnade vors rathauss bracht. Da hat seine gnaide dem
rathe und den anderen, die im da so gefolget han, gnttlich gedanckt
und sie erkant als die gehorsamen. Aber die pfenncr mit ihrem an-
hange, der hat seine gnade so nicht vernommen. So ist seine gnade
uifs rathaus gegangen, sindt etzliche pfenner unde andere funfe oder 6
kommen und haben einen graffen von Mansfeltt gloybe lassen heischen
und den gebeten, die pfenner weren da, das er meinen gnedigen herm
vor sie bitten wolte, das seine gnade sie hören wolde gnediglich.
Mein gnediger herr ist ihnen so gnedigk gewest und hat sie gebort.
Do haben dieselbigen pfenner und die anderen meins herren gnaden
themutiglich gebeten, das seine gnade ihnen so gnedigk wolte sein
und wolte ihr gnediger herre sein, || sie weiden sich auch allezeit ge- Bl.3.39*
horsamlich gegen seine gnade halten. Darauff hat ihnen meines herren
gnade lassen sagen, seine gnade wolte vor das rathaus kommen, unde
dar werden sie seiner gnaden meinunge hören unde vernemen. Mein
gnediger herre mit seinen herren und freunden ist vom rathause ge-
gangen unde da stehen blieben ; da hat seine gnade das volck heissen
abetretten ; bat er die pfenner geheischet unde ihren anhangk, so sindt
sie dar gewest unde gebeten, das mein gnediger herre ihre rede and
antwort auch hören wolte. Hat ihn meins herren gnade lassen sagen
nein, sondern seine gnade wolle, sie solten seiner gnaden ein gefenck-
nass geloben. Darauif haben sie ein gespreche gebeten. Meines
herren gnade hat inen lassen sagen nein, wer seiner gnaden gleuben
wolte, der magk es thun, wer aber nicht wil, das der nff einen ort
trete. So sindt sie dar gegangen und haben meinem gnedigen herm
ein gefencknnss gelobet in Heinrichs von Ammendorffs handt. Darzu
haben sie das müssen schweren und sindt anch alle verzeichnet, und
darnach ist ihnen meines herren gnade so gnedigk gewest und hat
inen zu erkennen gegeben, das uffn montagk nach michelis (ö. Oct.)
znm Saltze ein landtagk beruffen ist, und dar hat er sie hin beschey-
den unde gesaget, das sich meins herm gnade da vorbrengen lassen
will , wommb er die pfenner zu gefencknusse genommen habe , und
dann auch hören lassen will, ob ihn antwort noth zu thun sey, sol
auch vergunst werden. Darauff erleubete ihnen seine gnade, das sie
10 oder 20 oder 30 darzu unter ihnen kiesen solten, den tagk zu be-
suchen, und dieselbigen || solten sie benennen, man wolte die auch Bl.339^
verzeichnen. Auch wolde ihnen meines herren gnade vergunnen und
zustatten, das sie zu ihnen nemen möchten ^ wer ihnen dienen möchte
462 Marcos Spittendorffl
in ihren worten, off das sie jhe erkennen solten, das sich meines
herren gnade gnediglich kegen sie erzeigete. Dai*aaff hat sie mein
gnediger herre alle und einen itzlichen in seine wonunge oder herberge
beyssen gehen nnd nicht darans, sie thnn das dann mit meines herren
von Magdeburg willen oder durch seinen befehl, und ob seine gnade
am stieite nicht were, mit seines capittels willen. Nun vorbass mehr
hat der rath meinem gnedigen herm einen brieff zugeschicket, den
wirdt man euch auch lesen etc.
Vincentius Nawmeistcr hat angehoben einen brieff zu lesen, der
war uff eine gautze haut pergement geschrieben, und uff die andere
Seite was noch wol mehr, denn einer bände breit geschrieben. Da
stunde zumahl viel innen geschrieben unde auch schwerlich uff nns ge-
ticht unde gesatzt was , wie es uff Pantaleonis (28. Juli) uff dem rat-
hause zugegangen were, das wir die Stadt unde das rathaus betten
lassen zuschlissen unde sonst mancherley, das über uns armen leaten
gedichtet und geschrieben was, und wie Kloss und Martine gesatzt
weren, und mancherley stucke, und das alles mit einander der rath zu
Halle uff Panthaleonis uff dem rathause abesagte und darnach , was
uffn donnerstagk Lamperti (17. Sept.) und uffn freytage (18. Sept.) affn
rathause beschach, da die von Magdeburg und Halberstadt darbey
waren unde berichtet hatten von beyden theylen, das hatten die alles
in den brieff geschrieben unde brachtens alles vor. Die leute stunden
Bl.a40" umbher || und horten zu; denn Apell von Tettaw satzte uns mit seinen
reden harte zu in dem brieffe, dergleichen etzliche fromme leute, die
uns gunstigk waren, die mochten faste vor uns erschrecken. Jedoch
wil der allmechtige gott die seinen nicht verlassen, und alles, was dar
geschehen was, wiewol das die von Innungen unde gemeinheit das so
haben wolden, und alle dinck durch sie und von ihnen ye so viel
unde mehr beschagen, denn von den pfennem, doch wurden alle dingk
uff die pfenner geleget, denn es was zu vermercken, etzliche weren den
pfennem gerne bey gewest. Sondern gott vom himmel hatte es so ge-
schicket, das der fursten von Sachsen und der landtgraffen von
Döringen rethe mitte darbey waren, die horten und vemamen die dingk.
Es verzogk sich vaste an den abendt mit den brieffcn zu lesen , das
ich mich lisse beduncken, man wolte uns kurtze antwort zulassen. Do
die brieffe durch Vincentius gelesen wurden, baten wir umb ein ge-
spreche, das ward uns vergunnet. Wir machten nicht lange tedinge
unde tratten fröhlich hinzu in dem nahmen gottes unde antwortten, wie
sich die dingk uff Pantaleonis (28. Juli) uff dem rathause mit willen
aller burger begeben hatten, wie der rath allen Unwillen den bürgern
abesaget bette uff dem ratbause, was des von ihnen allen geschehen
was; wie sichs uffn dinstagk vigilia Dominici (4. Aug.) und uff die
mittwoche Dominici (5. Aug.) uff dem rathause durch den rath ein-
trechtiglich mit vollwort aller burger begab, wie sichs darnach offn
donnerstag Lamperti (17. Sept.) und uffn freytagk (18. Sept.) uff dem
Bl.B40^ rathause und in dem closter zu den barfussem || begab, da die von
1478 September. 408
Magdeburg nnde Halberstadt bey und über waren, nnde sie das nnder
ans auch wol entrichtet haben, als das forne geschrieben stehet. Nach
dem sinne wardt das auch verantwortet, aber nicht so yoUkommen,
als* hievorgeschrieben stehet; denn wir hatten wenigk daranff gedacht,
wir wüsten auch nicht, das sie die Sachen, die bericht waren, nffracken
wurden. Auch hatten wir gar wenigk zeit, das wir zusamne von den
Sachen reden mochten: auch Schlegells sacbe, worumb die burger an-
willigk uff ihn waren, da wardt nicht von gesaget wieder zum Saltze
oder hier vor dem rathause. Auch warden die von Magdeburg gebeteiiL
das die seihest berichteten, wie sie diese dingk gehandelt und auch un
beyde theil guttlich beygeleget betten, nnde wie sie vom rathe und
allen bürgern darzu gebeten waren ^ : diese dingk und berichtunge horten
unde vemamen die rethe der forsten von Sachsen und des landtgraffen
von Döringen. Und so hiebe es uff die zeit darbey, wir baten auch
umb eine abeschrift des langen brieffes. Man wolde sich darauff be-
dencken, aber sie magk uns nicht werden. Ich meine aber wol, weren
der farste rethe nicht da gewest, es bette unser ein teyl nicht wol ge-
gangen.
Darumb sage ich warhaftigk, gott vom himmel hilfet und stehet
uns scheinbarlich bey, so wunderlich unde seltzam, als man mit uns
armen leuten umbgehet Uetten etzliche gantze macht, sie betten uns
lange was schwerlichs uffgeleget, aber der herre helt seine milde handt
aber uns gleicher weyse, als er uberHiob thate; so verhengetder herre
auch über uns unde bebutt uns doch vor schwerlichen schaden etc.
II Die Sachen sindt anders nicht zugegangen, denn als davor ge- bi.341*
schrieben stehet, wenn die burger uff dem rathause sindt bey einander
gewest, und als^ das alles so geschehen ist durch das gemeine volck
und die Innungen gleicher weyse so wol als von den pfennern, denn
alle teyl bilden ihre gespreehe, und was denne so beschach, das ge>
Schach mit willen der burger gemeine, es were*' dann etzlichen* ander
den geschickten der wille im hertzen, das so nicht gewest were, unde
hettens doch sonst mit dem munde gevoUwortet ; da weis ich nicht
von zu sagen, was ein jederman in seinem hertzen hat etc.
Wenn aber diejhenigen, die die pfenner von^ meins herren gnade
gebracht haben und besaget, das sie sich uffh sonntagk (20. Sept)
unter der fruemesse mit ihrem hämische solden geschicket haben, her-
vor gezogen wurden, wer die sindt, so mochte der rechte grundt etwas
gereget werden. Die selbigen , die ein solchs uff die pfenner gesaget
haben, die wissen wol vorwar, das es also nicht was, unde haben
• die. *» wftB. ® weren. «* eteltcbe. « vor.
1 Dieser Bericht findet sich S. 450—453.
464 Marcus ^ittendorfil
das doch gleichwol so vor die gewaldigen gebracht, als Apell von
Tettaw spricht. Lieber gott, wenn gleich richter weren, so wurde
sichs hier wol finden, wer des ufflaufts und der uberfarunge eine ar-
sache were, oder wes die schult were. Sondern wir armen pfenner
mögen das gotte befehlen, deme sindt diese dingk unverborgen, wie
man uns mitteferet.
Amen.
Beilage L
(Hallische Handschrift der Denkwürdigkeiten
Spitt endorffs.)
Anno domini 1473 uflfh donnerstagk || vor Hedwig (30. Sept.) vor B1.399*»
mittage waren geheischt uffs rathaus die schöppen und zwene gantze
rethe. Wardt vorgegeben von Hans Laube dem rathsmeister, wie sie
vernommen hetten, das sich mein herr von Magdeburg gedechte zu
wenden in den keyseriichen hof* gen Augspurck^ so were wol ihre
meynunge, des raths, so das neue jhar in irrungk und zwytracht mit
den fursten von Meyssen und den von Halle stunde ; unti die herm
von Meyssen und die von Leipzigk eine grosse poena uff die von
Halle erstanden betten, doch gleicbwol die von Halle eine commissio
vom keyser erworben betten % das mein herre von Magdeburg ein
mitteler darzwiscben sein solte, und die commissio meinem herm von
Magdeburg von dem rathe von Halle geantwortet worden ist. Sondern
mein herre von Magdeburg nicht viel vleis darinne vomam. Auch
wardt das neue jhar allezeit gehalden mit willen meines herren von
Magdeburg und seynes wyrdigen capittels. Der rath und auch die
alten rethe betten manchmal meinem herren vorgehalden, sie weren in
meynunge, das neue jhar nicht zu halten, do sie vemamen, das mein
herr keinen vleis that bey der commission. Hatte mein hen'c und
sein capittel gemeinet neyn, das sie das mit nichte theten und die ge-
were rumpten, er wolde dem rathe beystandt und hülfe thun mit
leybe und mit gutte.
Aber uff den obgescbriebenen donnerstagk vor Hedwigk (30. Sept.)
vor mittage was der rath vor meinem herren gewest unde etziichen
handel gehalden, das neue jhar betreffent, so hatten sie verstanden,
das mein herr in der meynunge nicht war, als er den rethen vor alle-
wege zugesaget hatte, sondern seine meynunge was gewest, die herren
von Meyssen Hessen das neue jhar mit nichten, sie setzten ir landt
darüber; ob der rath einen jharmarckt kriegen möchte vor oder nach,
were dem rath das zu willen, wolde er gerne seinen fleis bey thun im
keyseriichen || hoffe. Bl. 400 *
Mein herr hatte dem rathe auch vorgehalten umbVolckmarPartirs
Sache, das^ seine gnade und der rath Scheidesrichter sein selten*', und
die parthen sich beide des vorwilligt betten, so wolte mein herr dar-
über erkennen lassen. Hatte der rath gemeinet, wolde seine gnade
A die Handschrift biotot nur „in den koy". ^ Aanparok. *^ Imtten. ^ ti^as'* fehlt,
o «ollen.
Geedüchtaq. d. Pr. Sachsen. XI. 80
466 Marcus Spittendorff.
darüber erkennen lassen an den enden vor dem gerichte im tale, da
man aber solche gntter pfleget zu richten und zu erkennen, so were
das ihr wille wol. Hatte mein gnediger herr gemeint, er gedechte das
nicht zu thun, das bynnen der manre zu Halle vor talgeriehte aber
seine freye lehngutter solte erkant werden. Sondern wolte der raüi
nicht, so wolde er darüber erkennen, das er des kegen gotte und
allen seinen heyligen wolte bekant sein. Der rath hatte geantwortet,
sie betten privilegia, denen were es zu nahe. Hatte mein herr ge.
meinet, das sie solch Privilegium sehen liessen und vorbrechten.
Mein herr hatte auch angebracht umb die gefelle, die dem schul-
tessen gebühren, die bette der rath von Halle zu sich genommen and
sich der underwunden unde bilden die seinen gnaden so vor, und das
gerichte were sein, er gestünde inen keines an dem gerichte. Hatte
der rath darauff geantwortet, sie underwunden sich des gerichts oder
der gefelle, die darvon kommen, nicht, sondern so der schultess das
gerichte oder sein ammicht unserem burger Hanse Poplitz verkaufil
bette, dieweil er nach gestanden und gegangen bette, und er des seinen
versiegelten brieff hat, das das so geschehen ist, und auch fronune
leute darbey gewest sindt, uff ein solchs hat der frone* dem
rathe solche gefelle geantwort. Wenn seine gnade nun den schultessen
belehnte, der ein burger zu Halle ist, so weiten^ sie dem schnltessc»
das antworten. Aber mein herr hatte nit daran wollen, sondern her
hatte gesprochen, her wolde in bedacht darauff geben, das sie ime
nffn montag nach Oalli (18. Oct.) wider antwort geben selten, ob sie
im solches gedechten zu geben oder nicht etc.
Bl. 400^ II Uffn sonnabendt in die Oalli (16. Oct.) vor mittage waren 9be^-
mahl geheischet die schöppen und zwene gantze rethe ; wurden die ein
mit dem sitzenden rathe, das sie meinen herren von Magdeburg beten,
das seine gnade in dem keyserlichen hoffe vleis thun wolde umb das
neue jhar so bescheyden : möchte uns ein marckt werden nach d^a
neuen jhare. wenn das zn Leipzigk gehalten wurde, drey tage nechrt
darnach, und der marckt 4 tage stunde, so das wir dem keysser
darumb geben dorften vor die bestetigunge des marckts, und das wir
auch der poena nicht geben dörften den herren von Meyssen, unde
auch das die kauffleute frey ziben möchten mit ihrem gutte, so wolten
wir das neue jhar so lassen fahren. Es were denn in der cantzleye»
ob wir da etwas geben musten, wolten wir uns erbitten etc.
Umb Partirs sache wurde wir des zufrieden, das der rath eine
oopie des Privilegiums mit sich nemen und die meinen herren liess^i
lesen, wolde er aber das Privilegium sehen und der copien nicht gleu-
ben, das sie dann meinen herren beten, das seine gnade in die Stadt
keme zu sanct Moritz oder seine rethe uffs rathaus schickete, da wol-
ten wir solch Privilegium vorlegen etc.
Umb der«" gefelle willen, die dem schultessen, unserem bai^r»
und seinen gn*"-*"- ^'^ helften geburen, was unser aller meynunge, der
• firom.
Beilage I. 467
frone hette dem rathe solchs geantwortet, so uff diese zeit der schultesse
Hans Poplitz von meinem gnedigen herrn nicht bclent was. Der rath
nam sie auch zu sich in der meynnnge, das der frone ein loser ge-
selle was; 4M)ndem das der rath meinen herren von Magdeburg beten,
das seine gnade den schnltessen, unsem bnrger, belehnen weide, das
die gerichte wider ganghaftigk wurden, so wolden wir dem schultessen
das gefelle antworten, das er darmitte bilde, als das von alder bissher
gehalden were. Auch were mein herr aber dahin nicht geneyget, das
dann der rath meinem herren die hellte böte zu geben und das ander
theil zu halden dem || schultessen, unserem burger, als das von alder Bl 401*
gewönlich gewest ist, uff das der rath die gewere nicht entrumpte.
Denn mein herr gingk mit der weise umb, als wir uns beduncken
Hessen, das er die Stadt gerne gantz von den gerichten bringen wolte,
das er macht hette, einen schultessen zu setzen, wenne erwoide; unde
das wolten wir ihm nicht gerne zugeben, sondern wir gedencken das
zu behalden, als das von alder gewest ist
Der cantzler meines herren hatte auch gesprochen, man hette dem
schultessen Herman Maschewitze, gottsehliger, das ammicht abegekaufft
vor 100 fl., und er hette das wol vor vierhundert fl. gekauffit, auch
hette er zwene tage nach dem käuffe gelebet. Und das was nicht, der
cantzler herr Bemert vorschnapte sich, Hermann Maschewitz hatte das
schultessen aminicht auch verkauffet, dieweile er gegangen unde ge-
standen hatte wol 14 tage oder lenger vor seinem ende, sondern die
verlassunge des ampts was nahe vor seinem ende geschehen; des
schultessen söhn Haschewitz was lange zeit in Behmen gewest unde
was nicht einheymisch, do sein vater starb. Sondern darnach kam er,
do mochte mein herr zu ihm zihen, das der den kauff seines vaters
vieleichte nicht solde halden, dadurch wardt viel insperrunge darin.
Herman Maschewitz hatte auch Clans Rademachers vater nicht mehr,
wen fünfzig» wörfe vor 1 schock gegeben, und waren doch 60 würfe
gangkhaftig gewest etc.
Bischoff Ruprecht hatte das vorgeschriebene und vorgenante Pri-
vilegium gegeben, unde ist gar ein schon Privilegium, wie über die
talgutter binnen der Stadtmauer erkant unde gerichtet werden sol, und
wie man die von Halle bynnen einer meyl weges nicht bebauen sol.
Und dasselbige Privilegium solde man uns uff den vorgeschriebenen
tagk (16. Oct.), da die schöppen und die rethe uffs rathaus geheischet
waren, lassen lesen, es wardt auch gelesen Oeyseler von Dieskaw,
das man das solde lesen in der vierherren || dömtze; aber Oeysler ver- BL40l^
hilte das und lass das nicht, besondem ein stucke in den Privilegien
lass er, das die von Halle gebrauchen solten des sechsischen rechts
als die von Magdeburg, und nicht mehr; sondern das uns alle angehet
und unser Stadt und freyheit, dis wardt verschwiegen unde nicht ge-
lesen. Es wardt auch von den obersten keines nicht gesprochen, Af
man mehr in den Privilegien, oder das man^ alle lesen solte, wievt
* fonfflea. ^ „mmn*' fehlt.
80^
4Öd Marcus Spittendorff.
ane zweiffei Walttheim, Schaffstedt^ die darbey sassen*, das wol
wüsten, wie das Privilegium innehilt, noch dann yerschwegen sie das,
wie oder woromb, das ist gotte bekant Sondern fromme lente^, die
gerne sehen, das die Stadt und die alle darinne wol füren, dachten
mancherley darauff. Da gingen wir wider vor den sitzenden ratb
unde liessen berichten, wir weren des mit dem rathe wol ein, das wir
des rechten gebrauchen selten, als die von Magdeburg. Do spräche
der rath darum b und etzliche im rathe, die wolden, das man das
Privilegium uberalle lesen solte. Das geschach, aber etzlichen, die
uff die zeit sassen, was es nicht alzu lieb, als ich mich verduncken
Hesse. Do wardt gelesen uberal, was das Privilegium innen hielte,
etzliche hörten das gerne, etzliche aber nicht etc.
Umb die gefelle, dem schultessen geburend^^, hatte der ratb mei-
nem herren zugesaget, sie wolden das dem fronen antworten, das ers
damit bilde unde dar antworte, als gewönlich were, so mochte er das
Herman Maschwitz söhne antworten, die helfte, dem gestundten meine
herren das gerichte, und die ander helfte mochte meinem herren wer-
den etc.
Uffh donnerstagk vigilia Elisabett (18. Nov.) waren die Schoppen,
zwene aide rethe uffs rathaus geheischet; aber umb das neue jhar was
meines herren meynunge gewest, so uns der rath berichte, das der
rath das neue jhar nicht fallen Hesse und die gewere innen behilde'.
£1.402* Darauff war unsere antwort an den rath, wolde inen || mein herre von
Magdeburg unde sein capittel zusagen hülfe unde beystandt mit leybe
und gutte, ob das dem rathe noth sein wurde, so wolden sie seinen
gnaden und seinem wirdigen capittel dis mal das neue jhar noch
halten, möchten sie das an den ihren erlangen, sondern furbas mehr
kein ausgeben darumb zu thune etc.
Uns wardt auch vorgegeben von Volckmar Parthirs Sachen und
den Jungkfrauen von Egeil, so das etzliche verwilliget hatten, das mein
herre dem rathe vorgehalden, er wolte darüber lassen erkennen an den
enden, die die recht wüsten und auch vertedigen kunten, und die
niemandt straffen künde, und wolden das auch vor gott und alle
seinen heiUgen bekant sein. Und mein herr wolde auch wissen das
Privilegium, das wir seinen gnaden erzeiget hatten (! ?), ob wir das so
halden wolden, das wir seinen gnaden das sagen wolden; was unsere
antwort an den rath, wir betten privilegia aide und neue, die wolden
wir auch behalten.
Umb des schultessen ammicht und das® das gerichte ganckhaftigk
wurde, was meines herren meinunge gewest, dem schultessen geschehen
fast inhalt und schwechunge des gerichts, das das so nicht gehalden
wurde, als bey dem alten schultessen, durch die wege: der rath bette
vierherren gesatzt, die weren vor nicht gewest, umb den willen wurde
das gerichte geschwecht, das der rath das abethete , wolde mein herre
gedencken , das das gerichte wider gangkhaftigk wurde. Was unser
• yndt. *> fromiDAn lonten. c „gebarend" ist ergänzt. * bebüden. • »dA«*' fehlt.
Beilage I. 469
antwort: die vierherren sitzen in voller macht über ja and nein zu er.
leichteronge dem rathe^ uff das der rath das volck so viel dester bass
getordern magk; es ist anch niemandt verbanden vor die vierherren
oder vor das gerichte, sondern wo das einem itzlichen eben ist, da
magk er seines rechten warten etc.
Uff denseibigen donnerstagk vor Elisabett (18. Nov.) frae was Bar-
tel Hobergis matter za Oiaache in unseiii graben gefallen || vor dem BL402*
Moritzthor kegen Sanct Jörgen and was ertruncken. 80 was Veitt
Poltte kommen and meinte, sie lebete noch, and hatte sie aasgezogen
nnde geleget in meines herren gerichte za Glaache, das wüste der rath
nicht. Hobergk mochte das vieleichte anch nicht wissen, indes was
Hobergk kommen za dem rathsmeyster ande gebeten im za erleaben,
seine matter a£&anemen in anserm graben^ hatte im der rathsmeyster
erlenbet etc.
Uffn montagk vigilia Andreae (29. Nov.) vor mittage waren aber-
mals die Schoppen and zwene alte rethe äff das rathaass vorbott. So
wardt ans vorgehalden, das uflii freytagk nechst vor Andreae (26. Nov.)
der rath bey meinem herren äff der barg gewest warn, und das sie*
antwort meinem herren gethan, so das die rethe obgeschrieben oder
vorgeschrieben mehr mahl denn einmal eins worden sind, umb das Pri-
vilegium, umb ryder unde sack \ umb den schultessen und umb Arnndt
Glennenberge.
An die antwort hatte mein herre nach nicht wollen gehen, sondern
gefraget, ob der rath das Privilegium halten wolde, ^las sie ihm das
noch zu voretehen geben wolden: so das der rath verwilliget bette uff
meinen herren unde den rath zu erkennen, so wolde mein herr unge-
zwungen sein, das im der rath das setzen solte, wo^ darüber erkant
werden solte, sondern er wolte nicht, das in unser Stadt darüber er-
kant werden solte nach aussweisunge unser privilegia, sondern mein
herr wolte einen andern weck; des waren die vor meinen herren ge-
schickt nicht geneiget. Die rethe wolden das auch so nicht gehat
haben ,' isondern wir wolten das und andere privilegia, alt und ncucy
behalden. Wiewol das ein artickel in den Privilegien meinem her-
ren dienet, so haben wir doch im anderen, das betediget ist, vorschrie-
ben« und versiegelt, das mein herr solch gutt, das im verlediget wirdt»
verkauffen sol binnen 4 wochen einem burger zu Halle. Auch ob das
80 nicht betedinget oder verschrieben were, so ist das eine || alte ge- B1.403*
wonheit und alt herkommen ; darbey uns ' zu lassen , hat mein herr
gelobet in seinem huldebrieffe: bey alder freyheit, gewonheit unde ge-
rechtigkeit, als wir bey seinen vorfahren gehabt haben.
Umb ryder und sack meinte mein herr, er gestünde uns an den
• „ite" fehlt. *> wer? wor? <» vorgeochrfeben. ** „uns" fehlt.
^ „Ryder vndo sack", es scheint sich um Einnahmen aus dem Geleite zu
handeln. Das hier und auf den vorher^henden Seiten genannte Privilegiiun ist
vom 30. Juli 1263 und findet sich bei Hondorf f (Dr. I.) S. 146 f.
470 Marcos Spittendorfil
enden die gerechtigkeit nicht, sondern knnde er uns diuron dringen,
das tbete er vieleichte; wir woiten das aber nicht geben, wenn wo-
rumb? Das eygenthamb ist des raths unde nicht meines herren, dodi
hatte mein herre gemeinet, wen* er geleite in seinem lande, anch m
Magdeburg und in andern stedten, deme^ wnrde geleyte zngehal-
den; kunte denne das hie nicht sein, so liess er das an dem ende
bestehen.
Umb des schaltessen söhne Haschwitz, den hatte mein herre be-
lehnt, das er schaltesse sein solte, and Carle von Schydingen was off
der barg gewesen und mit Maschwitz vor meinen herren getreten
and seinen gnaden höchlichen gedancket, das seine gnade Masch-
witze belegen hatte. Hatte mein herre lassen sagen dem rathe, da""
weren brieffe und register, die des schuitessen weren, die möchte der
rath haben, das dieselbigen seinem söhne wieder werden möchten,
das was dem iehnbrieffe meines herren von Magdeburg und des hert-
zogen von Sachsen . . .S wie er belehnet unde eingeweyset wardt; die
hatte er Hanse Poplitze gegeben selber und auch einen kauff brieff, da-
rinne er ihme den kauff bekante etc.
Unsere herren vom rathe lissen uns lesen einen brieff, den den-
nenbergk versiegeln solde, das er aus dem gefencknisse in sein haos
gehen solde und daraus nicht, er schickte denne die brieffe wieder,
als er gelobet hatte bey seinen eyden, und baten die rethe, das sie
darumb sprechen wolden unde in darinne helfen rathen. So waren ein
theil des mit depi rathe zufrieden, das er uff solche schrifte aus des
B1.403^ raths bewarsam in sein haus möchte gehen. || Sondern ein rath, der
war des so nicht zufrieden, das er ohne bürgen solte loss werden, das
wardt an den rath wiederumb von uns getragen. So sprach der rath,
sie weren des mit Glennenberge so zuMeden, so künden wir darin
nicht gesagen.
Uff die mittwoche post Andreae (1. Dec.) vor mittage waren aber
zwone heimliche rethe uff das rathaus verbott, so solte der rath äff
nachmittagk bey meinem herren sein unde antwort thun uff die obge-
schriebenen stucke, so baten sie, das wir ihnen noch darin wolden
helfen rathen; so war unser meynunge noch als vor, das wir das Pri-
vilegium mitsampt andern alt- und neuen gedechten zu halden mit-
sampt den scheyden, die da betedinget weren, unde auch unser frey-
heit und eygenthumb zn behalden. Umb den schuitessen was unsere
meynunge, das sie meinem herren sagten, wir gestunden Maschwitz
des schuitessen ammichts nicht, er were auch kein burger nicht; das
uns seine gnade darbey Hesse, als seine vorfahren gethan betten, das
woiten wir umb seine gnade verdienen etc.
Uffn dinstagk vigUia Conceptionis Mariae (7. Dec.) im 73. jhar
uff nachmittagk waren zwene heimliche rethe uffs rathaus gebeten, dar-
zu viele der altsessen: Briccius Hosse, Hans Clugke, Hans Bosse,
Hans Drackenstedt, Anniss Trepts, Curt Nortthausen, Hans Kösse,
• wenn. ^ donno. " -*~- '' Wer fohlt wol otwBa.
Beilage L 471
Claus Weraer, Gontter Wagaw, Thomas Steyn, Peter Winter, Drewes
Zoeke, Bastian Grunlieyde und viel mehr andere fromme, aide burger
inwendigk und ausswendigk der Stadt, die ich hier nicht alle schreybe
unde auch bey namen nicht kenne, Hans Kirsten. Der rath gäbe uns
allen zu verstehen, wie sie itzundt faste angefochten wurden von mei-
nem herren von Magdeburg und den seinen des gerichte unde ireyheit
halben vor den thoren umb die Stadt; was ihre bitte, ob jemandts
were unter uns allen, der da wüste, wie ferne der Stadt freyheit gingen
vor den || thoren, das wir sie des wolden berichten, denn sie vermuten B1.404»
sich, das wolte ihnen noth sein; so sagte ein jederman seinen gutt-
dnncken, die was wüsten und sprachen.
Vor dem Ulrichsthore hinder dem neuen marckte, so man hinder
dem heyligen geiste^ weck zihen wil hieherwerts nach der Stadt,
stehen noch stifte von pfelen, das da ein schlack hat gestanden, und
der hatte dem rathe gebort, und meinten auch, das derGrettckenberck
auch zu der Stadt freyheit gehörete. Auch vor dem Ulrichsthore nach
der Sälen der schlagk ist der Stadt, der uffgeworffene graben bis an
die Säle ist auch der Stadt. Nach dem Petersberge sindt die schlege
der Stadt, und ihre eygenthumb ist als ferne die schlege vor dem
Petersberge bis in das feidt, ist des raths eygenthumb. Vor dem stein,
thore uff der leymgrube, dar man die leute rederte, noch ein wenigk
vorbass in den acker, dar leidt ein lanck stein, vieleichte zweyer eilen
langk zu einem zeichen, das des raths und der Stadt eygenthumb
dar ist.
Auch berichtete Guntter Wagaw, das bey Claus Ochsen^ gezeiten,
gottsehliger, geschehen was, und Hermann Cotze^ uff dieselbige zeit
heuptman zum Gybichenstein gewest was, so was ein bauer schuldigk
gewest einem becker, genant Casius, wonhaftigk vor dem steinthor, so
hatte Casius den bauer gemant, das er ihm bezahlen solde. Hatte der
bauer geantwortet: komme mit vor die Stadt, ich wil dich bezahlen.
Casius sprach ja, ich wil kommen, und nimpt steine in den bösem
und folgete dem bauer nach biss uff die leymgrube ungeferlich 3 oder 4
schritte neher der Stadt. So springet der bauer von dem wege und
leuffet zu diesem^ und hauet ihn darnieder. So mochte der heuptman
den mit cleyden antfangen^ zum Gybichenstein, und der rath hüte
* dieoen. ^ cleydem aafuigen.
^ Das Hospital S. Antonii mit der Kapelle S. Spiritus vor dem Geistthore.
^ Dieser einer Pfämierfamilie anf^ehörige Mann war 1450 und 1453 Bommeister
und bekleidete 1452, 1455, 1458, 1461, 1464, 1467 das Amt eines Rathsmeisters.
Bald nach 1467 wird er gestorben sein.
3 Herman v. Kotze, der Vater des öfter erwähnten Hans v. Kotze, war
1456 erzb.-magd. Untermarschall, seit 1458 Hauptmann auf dem Gicbicl^nstein
und wurde 1460 Rath. £r starb Montag nach Bonifacii (6. Juni) 1474, wie die
Umschrift seines an der Kirche zu Giebicbenstein noch befindlichen Leichensteines
darthut. YgL v. Mülverstedt, Urkunden-Rcgosten der Herrn v. Kotze S. 201
und Tab. II.
472 Marcus Spittendorff.
Bl.404'» Casius an, das er den baaer vor dem || Rohlande vorfesten solte. So
hatte Kotze einsnials vor dem rathe zu schicken, so hatte ihm der
rath das vorgehalten, das er in unser freyheit greyflfen wolte, des wir
ihme nicht vergunnon wurden. Hatte Kotze gesprochen, das der rath
zwene darbey schicken wolden, er wolde auch darbey kommen mit
etzlichen.
Das geschaeh so. Was Casius, der geschlagen was, gegenwertigk
gewest, den hatten sie gefragt, uflF welcher stedte er geschlagen were,
das hatte er gethan und gesaget. Do hatte Herman Kotze ein ge-
spreche genommen, als ich gleube, mit Hacken und Judenbergk und
mit dem voigte, der uff die zeit was, und hatten gesprochen zu Grun-
ther Wagawen unde zu LudickePfanschmiede: „lieben herren, wir sehen,
das uff eurem eygenthumb das geschehen ist, darumb bittet den rath,
das die cleyden vor dem Rohlande abegestalt werden, sie sollen
zum Gybichenstein auch abegethan werden,^' das berichtete Ounter
Wagaw etc.
Hammers garten gehorte in die Stadt, auch gehet ein wegk umb
den garten, ist auch des raths und der graben umb den garten. Vort-
an so weit die procession gehet mit den creutzen, wenn man umb die
marcke gehet, umb die landtwehren, umb die kirschgarten biss kegen
das randische* ^ thor, so ferne gehet des raths eygenthumb. Moritz-
und Clausthor, so ferne der steinwegk gehet über Margkwartz * brücke,
unde noch malsteine stehen, so ferne gehet der Stadt eygenthumb etc.
In die Conceptionis Mariae (8. Dec.) nach mittage waren wir
abermals uff dem rathause; so sagete mir Hans Walttheim, wie es umb
die feyle wische^ sei, sie gehöret zum Gybichenstein, sondern die bur-
ger zu Halle haben die befreyunge, das sie über das gantze jähr ihr
B1.405* yieh darauff mögen treyben, sondern eine pfandunge || müssen sie des
Jahrs leyden uff dem Gybichenstein, das ist eine gewöhnliche pfan-
dunge und wirdt nicht gehöget noch geniedert, sondern als sie vor
alder genommen ist; das die steine umb die faule wiese gesatzt sindt,
ist geschehen umb den willen, die burger betten zu sehre in die wiese
und von der wiese gepfluget, darumb wurden die steine gesatzt ^ Waltt-
heim was mit darbey gewest etc.
üffn donnerstagk post Conceptionis Mariae (9. Dec.) vor mittage
gingk der sitzende rath unde zwene aide heimliche rethe und viel alt^
sessene aus der Stadt zum steinthore aus* über den Petersbergk in
den wegk, der da gehet vor das Ulrichsthor, dar des raths schlege
* Randtsche. *> „geiuitx," hier and anderwKrt«.
^ So wird das Wort hier geschrieben, später tritt die heutige Schreibnng
„rannische" ein.
2 Noch in diesem Jahrhundert die „Marxbrücke" genannt; sie lag vor Passendorf.
3 .Jetzt „die foule Wieso" an der Feldstrasso.
^ Vgl. hierzu den Vertrag des Krzbischoft Kmst mit den Rathe wegen der Ge-
richte ausserhalb der Stadt vom 28. Nov. 1409, Dr. I. 671 ff.
Beüage I. 473
stehen an dem orte, da ein töpfer innen pflagk zu wonen. So gingk
Hans Laub, Michell Marsehalck, stadtschreyber, nnd andere mit in zu
dem heyiigen geiste, in dem wege standen noeh stifte, das ein schlack
da gewesen was des raths, die leute wüsten das auch; so gingen die
anderen gleich in dem wege vor den hensem und gingen nff den Orett-
kenbergk. Sprach Glorins Kober, das sein vater bette gewonet uff dem
nenen markte wol 28 jhar und lenger, so bette ein stein gestanden off
dem Grettkenberge, so ferne solde des raths eygenthumb und freybeit
gegangen sein. Hans Schmidt hatte den stein auch wol gesehen nnd,
als man sagte, Paul Treyse. Sondern er was ausgegraben und was
weck, so konte uns auch niemandt eygentlich berichten, ob die freybeit
des raths so weit ginge oder nicht. Wir gingen fortan uff die leym-
gmbe, uff der lincken handt, ins feldt warts leit ein grosser stein, der
bezeuget des raths freybeit Nun ein wenigk yorbass von dem selbigen
steine nach Diemetz^ warts ist ein deiner alter graben, nicht tieff, und
ein grasefleckigen. Sprach Hans Meyster, || das Herman Oolttschmidt BL405''
dar gebraut were. So gingen wir fortan hinder Hammers garten, ge-
höret an denselbigen acker, und hinder dem acker gingk ein alter
wegk, hat vor zeyten geheyssen der magdebnrgiscbe wegk, unde da
hatte der rath von Halle auch einen schlack yorgebabt, sondern in der
emde hatte der rath das lassen öffnen, aber der scblagk ist nun wegk,
sondern ein graben daselbst in dem gemeinen fahrwege an beyden
seyten an dem acker nacb Dimitz und darhin auswärts* in das lant,
den magk der ratb auch haben lassen uffwerfen im kriege, sondern
der rath zeucht sieb des nicht an.
Ftirbas sein wir gegangen über den meydborschen wegk hinder
Hammers garten das feldt über nahe dem galckthore bey den wegk,
als man mit creutzen gehet nach dem randischen thore. Sondern da
wir kamen uff jhene halbe des gerichts, bieben wir an der landtwere
biss hinder die kirschgarten und an den kirschgarten zu dem schlage
ein in die kirschgarten. ^ Do wir in den scblagk kamen indenkirscb-
garten, iurte uns Hans Busse so balde uff die lincke handt an den
garten, der an das feldt stösset, einen ebenen wegk hin, undt do
wider nach der Stadt hinder den garten hin, die nff den steinwegk
stossen vor dem randischen thore, unde kamen an Hans Apoteckers
garten hinauss in das gesschin, dar Geyseler von Diesckaw seinen
garten bat, und gingen vor das randische thor und darein.
Uff denselbigen nacbmittagk (9. Dec.) waren die zwene heimliche
rethe wider uffs rathaos geheischt, sondern sie kamen nicht alle.
Gabe uns der rath for, so wir dann beute faste umbgegangen weren
unde besehen betten, so fanden sie nicht viel trostes in den altsessen,
daranff sie stehen künden, || sondern ihre meynung were, sie wolden BL40ö»
* darUn an wanH. ^ klfsebea gartea.
1 Dorf Diemitz in mmiittelbtnfer NAbe östlich toq Halle.
474 Marcus Spittendor£
meinem berren antworten, möchte das in freandtschaft beygeleget wer-
den, das wir vor dem Ulricbsthore von der aale bieniff, als der graben
und der wegk ist, da der schlagk ist, und fortan den schlagk und
den wegk nacb dem Petersberge und auch hinder dem töpfer unde
vortan die gasse und den wegk hinaus uff die leimgrube und da der
stein steht und hinder Hammers garten den meydeborgschen* und an
dem garten nider^ an die lantwere nach dem steinthore und fortan in
der landtwere nach dem gaickthore zu dem creutze und vorbass den
wegk, als die creutzen gehen, nach dem randischen thore warts uff die
landtwere an dem kirschgarten hienabe bis zu dem schlage in die
kirschgarten und die wege nach der Stadt, als das vor geschrieben
stehet, und vor dem Moritzthore, da die Schemen gebauet wurden, and
der steinwegk uff Marcqwarts brücke, also ferne die mahlsteine gehen,
und uff der grossen wiesen, als ferne die bemalet ist, unde der fleck,
dar man den sandt holet, keyn der grossen wiesen, das in das alles
von meinem herren und seinem capittel so vermacht wurde, das sie
nicht mehr tedynge darumb dörften haben, so wolden sie das in
freundtschaft so lassen hingehen, wiewol das sie das doch wol weiter
behalden wolden, wen sie die freundtschaft nicht leyden wolden« Wir
sprachen darumb unde antwortten, unser were wenigk und were gn^
das die andern auch da weren ; idoch von unser perschon wegen weren
wir des wol mit ihme zufrieden, sondern in rathsweyse von der andern
wegen theten wir nicht. Worumb? Sie weren unsere obersten unde
sessen von der gantzen Stadt wegen vor sie zu räthen, so sie das vor
das beste nemen, so wers unser wille auch, als wir dar weren.
Uff die mittwoche nach Lucie (15. Dec.) im 73. jhar vor mittage
81.406*^ waren die schöppen, zwene gantze alte rethe || uff deme rathause, so
wardt uns vorgegeben von Hanse Laube und Pegawen, rathsmeister,
wie das ein gutter freundt fast gehandelt bette zwischen meinem herren
von Magdeburg und dem rathe der gebrechen halben der gerichte vor
den thoren umb die Stadt. So wer mein herre in meynunge, das seine
gnade nicht gerne in Unfriede mit uns sitzen wolde, sondern so wir
unsere freyheit vor den thoren umbgangen und besehen betten, were
seine gnade wol in meynunge, das das so gemacht wurde uff ewigkeit,
das nicht mehr irrunge und Unwille darauss kommen dörfte, sondern
umb das gerichte wer seine gnade in meynunge, Maschwitz teyl anch
von im zu seiner gnaden zu° bringen und das dem rathe zu versetzen
vor zwey tausendt r. fl., und dieweil das gerichte dem rathe versatzt
were und pfandes stunde, solde sein voigt auch nicht in die bangk
gehen, sondern hiernachmals, ob das gerichte von seinem capittel oder
von seinen nachkomlichen gelöst wurde, so solte das schultessen am-
micht einem besessenen burger zu Halle gelegen werden, unde das
fortan damitte so halden, als das vor alder biss uff die zeit gehalten
were, und mein herre oder seine nachkommende wolden das gerichte
denne einem burger leyhen, vor dem der rath bethe etc.
^ meybonchen. ^ den gvten wider, c „%n" ergänzt. ** dem,
Beilage I. 475
Wir sprachen amb des ratbs vorgeben und thaten antwort darauff,
nnser wille were wol, das der ratti meinem herren eine solche summa
golden lege uff seinen theyl, das ihme geburete von dem gerichte,
sondern das seine gnade das ander theil des gerichts oder nutzes des*
gerichts von Maschwitz zu sich bringen weide, das unser burger haben
solte unde auch bereit gekaufft hette von Herman Maschwitze, das
were dem rathe und uns zu nahe. Sondern das seine gnade Hanse
Poplitz belehnte, der das bereit gekauffet hat, und auch der rath vor
ihn gebeten hat, und das denne vorbass in den brieffen so vorwaret
werde, wenn das gerichte wider gelöset werde, das mein herre oder
seine || nachkommenden danne belihen mit dem ammichte einen be- B1.407*
sessenen burger zu Halle ane gifk unde gäbe, vor weme der rath
bittet, weme das noth sein wurde. Auch was unsere meynunge, das
der rath den feltkauff auch wieder mit einzihen solden, das unsere
bnrger vor alder jrwerlde mochten an dem felde gekaufft haben, und
mein herr den seinen das nun verbotten hatte und wolde das nicht
zugeben unde that den bürgern grossen schaden, auch das die pforte
zu Glauche wieder geöffnet wurde, das das itzundt all beygelegt
wurde, und auch Sachen, die vor meinem herren hingen, Jorge Bussen,
Claus von Troten und andere mehr betreffent, das die Sachen auch
vorgenommen wurden, so das einem jederman gleich vor ungleich ge-
schehe. Und wen man des mit meinem herren zufrieden were, das
der rath sich des nicht verdriessen Hesse und Hessen pfele stossen vor
dem Ulrichsthore von der Säle uff, als das alles besehn ist, biss wie-
derumb uff die Säle vor das Moritzthor, und mein herr darbey schickte,
das das alles recht zuginge, und darnach danne meinem herren die
summa geldes reichen und nicht mehr.
Uff unsere antwort meinete der rath, umb den feltkauff und porte
und andere gebrechen mehr were meinem herren nicht vorznhalden,
denn das möchte alles zuwerfen werden, denn der gutte freundt hette
ihn gesagt, der anderen gebrechen wurde wol gutt rath. So sprachen
wir noch eins, sondern die schöppen wolden nicht sprechen, do gnap-
ten sie sich underlangk in der vierherren dörntze. So meynte Waltt-
heim, er were des mit dem rathe ein; do was Claus Schaffstedt, Hans
Seber ^, und die schöppen fielen in auch bey, sondern die an-
dern bieben uff dem sinne als vor. So wardt das wieder an den
rath gebracht, die meynunge von den rethen und schöppen. So sprach
der rath, sie weiten || einen brieff begreyffen, nach deme als sie das B1.407**
haben wolden, und eine abeschrift meinem herren schicken ; weide myn
herr<^ darin gehen und sein capittel, so solde uns die schrifte nicht
vorhalden werden, sondern sie wolden die alle lassen lesen.
* nutze«, des gerichts. *> der Text scheint anvoUstHndig zu sein. ^ „herr" fehlt.
476 Marcus Spittendorfil
1474 März.
Uff die mittwoche ^ Uoser Lieben Frauen abendt (23. März) in der
fasten wart der sitzende rath ein vor mittage, das sie Weinmeisters
hoff^ bebauen wolden, und uff beyden seyten henser zu machen, das
mitten ein gasse blebe. 74.
Uff den tagk nach mittage was Veit Gerke, der ein voigt zu
Glauche was, uff dem ratbause, so wardt er gefraget, ob er die ge-
rechtigkeit uff dem marckte neme, die des scbultessen frohne pflegte
zu nemen, wer ime das befohlen bette. Antwortte er, der vormals ein
frone in der Stadt gewest was, der were wegk geiauffen, so bette im
befohlen der aide cantzier herr Bernert, das Veyt in der Stadt uff dem
marckte meyme herren seine gerechtigkeit fodem solte.
Uffn sonnabendt nechst darnach (26. März) was der gantze rath
uffs Weinmeysters hoffe etc.
Uff denselbigen tagk nach mittage wardt des fronen fraue ge-
heischet, die nun zu Glauche wonete und vormals in der Stadt hatte
gewont*, und ihre man des gerichtes frohne were. Wardt die fraue
gefraget, ob ir man noch ein frohne were. Antwortte sie ja, wardt
sie vorbass gefraget, wo er were. Antwortte sie, er were zu seinen
freunden gezogen. Sie wardt gefraget, ob er auch wieder kommen
wurde. Antwortte sie ja, sie hoffte alle tage, das er wieder kommen
wurde dar. Uff die rede, das der rath verstundt, das der fix)ne nicht
geurlaubet was, wolden die herren uff den nachmittagk nicht mehr
darauff sagen und hissen die fraue zu hause gehen und wolden das
uffh dinstagk darnach an die bommeister mit brengen. Als ich ver-
stundt, so nam die fraue die gerechtigkeit uff dem marckte, die dem
BLioS"" scbultessen und auch meinem herren || behorte, und liesse die uff die
bürg tragen, das was dem rathe so nicht zu sinne, mein herre weis
auch wol, das sichs nicht gebühret, so kein schultesse was; doch hatte
der rath gedult darinne etc.
Uffn dinstagk nach Judica (29. März) liesse der rath lesen die
vortracht, wie*» bischoff Friederich gottsehliger und sein capittel zu
Magdeburg sich des mit dem rathe von Halle vortragen und geeiniget
haben, wie man das vorbass umb einen fronen halden soll und den
uffnemen soll, und wir die macht haben sollen, einen uffzunemen, welche
zeit oder wie viel des noth ist etc. 3
„Der schultesse zu Halle mitsampt den schöppen haben macht einen
fronen u£&unemen, wer ihnen bequeme ist, und wen in des noth ist
• gewandt. *» die.
* Der VerfiBisser hat sich im Wochentage nicht geirrt, sondern die Praepositkm
„vor" ausgelassen.
2 NadiOlearius, Ilalygraphia (1679) S. 202 soll dies schon 1469 geschehen sein.
Auch Dreyh aap t I. 676 folgt dieser Angabe. Die diu-ch die Bebauung cntstebcnde
Gasse führt noch heute den Namen „Die neuen Häuser^^
3 Vgl. die ürk- vom 28. Dec. 1463 bei Dreyh aupt ü. 473£
Beilage I. 477
Den sol mein herre von Magdeburg oder sein beaptman zum Gybicben-
Btein beiebnen''. Sondern die maebt bat ime mein berre von Magdeburg
bebalten, das er einen fronen erleuben magk, wen im der nicbt eben
ist; so mögen die seböppen und der scbultesse einen andern uffnemen.
Anno 74 ufin donnerstagk nacb Jndiea (31. März) nacb mittage
waren wir ufiF der bürg zum Oybicbenstein vor meinem berm von
Magdeburg von des ratbs wegen, Marens Spittendorff*, Benedictus
Polcke, Peter Scbaifskopff, der stadtsebreyber, Mattbes Pegaw, Vester
Becker. Das erste werp belangete Hans Eocb, unseren^ burger, zu
dem meines berren gewaldigen geelaget batten vor dem geriebte zum
Gybicbenstein , und uff ibn derstanden batten c(entum) r. it., als sie
spracben. Unsere bitte was, das mein gnediger berre unserem burger
umb unser vorbitte so gnedigk wolde sein und solcbe eleyden^ mit
dem erstanden gelde wolde lassen abesein , das wolden wir umb seine
gnade verdienen. Antwortte meines berren von Magdeburg: seine
gnade wolde gerne seine gewaldigen darzu scbieken, das in^ der
sacbe || mit dem ratbe ein guttlieber bandel® möcbte vorgenommen BL408^
werden, und des gewonnen geldes sieb mit ibn zu vertragen, so solde
unserem burger Hans Eoebe umb bitte willen des ratbs wol wille be.
weyset werden. Das wolden wir so nicbt annebmen von des ratbs
wegen umb solcb gelt bandel zu baben und uns darin geben; wir
baten vorbas, das solcber bandel möcbte besteben, und das man unseren
burger möcbte^ vorbören vom anbeben zum mittel, vom mittel zum
ende, so wurde man mercken, wie Hans Kocb in solcben scbaden
kommen were dnrcb welcberley weyse, darinnen konde sieb mein
berre wol belemen, ob Hans Kocb solcbe busse vorfallen were oder
nicbt, dar wolde mein berre nicbt bin, sondern seine meynunge was,
das man Hans Eoebe nun verhören solte, nun er derfordert were, das
stunde seinen gnaden nicbt zu tbune, aucb weren die geriebte meines
berren. Das Eoch nun verbergen wolde, was inen gutt deucbte, das
were seinen gericbten zu nabe, und wolde des nicbt zustadten. Viel
mehr reden verlieffen sieb, des bie nicbt gescbrieben ist etc.
Umb den fronen wardt angebracht, so itznndt nicbt ein frone
were, verstunden wir, das Veitt Oercke zu Olaucbe und des alden
fronen frau aucb zu Glanobe gingen uff dem marckte und buben uff
die gefelle, die meinem berren und dem > scbultessen von gericbts wegen
gebureten, so wir uns beduncken Hessen nicbt sein schnldigk, ange-
seben das ertzbiscboff Fryedericb sebliger gedecbtnuss mitsampt seime
capittel sich des mit dem ratbe zu Halle vortragen baben, aucb brieffe
und Siegel darüber gegeben, wie das vorbas umb einen fronen sol ge.
halten werden, der die gefelle uff dem marckte uffnemen soll und auch
ein burger sein soll. Bäte wir, seine gnade wolde bestellen durch die
seinen, das ein solches nicht geschehe, || biss so lange ein gekomer BI.409'^
frone zu Halle wurde, uff das nicht Unwille darauss wurde, wir kunten
* Marctu S. ^ vnaerem. ^ oIeyd«rn. ^ „in** eiig^Uizt. * an einen gattlichen hiuidel«
' mdt vnaerem Burger vorhtfren. ^ meinen .... den.
478 Marcos ^ittendorft
des auch vor den unsem nicht verantworten. Antwort meines härm
von Magdeburg: so der frone nicht zu wege were, betten sie das fronen
befohlen uff dem marckte, meinem herren seine gerechtigkeit zu for-
dern, so das seinen gnaden die helfte geburete, und die helfte dem
schuitessen. So denn itzund nicht ein schultess were, so were mein
berre oberscbuitesse, solte mein herre die gerechtigkeit nicht finden,
das were im schedelich, auch möchte das nnbequemligkeit bringen,
wen die gefeile nicht genommen wurden, das sich die leute hiemach-
mals darmit behelfen weiden, und viel andere wort mehr, der ich
nicht schreybe. Sondern des vortracht bekante er und sprach, &r
bette besandt etzliche schöppen, Benedictus Polcken, Hans Seher, und
denen gesagt, das sie einen bequemen, endtlichen gerichtsknecht od^
fronen uffnemen wolden, das were seiner gnade wille. Darauff hatten
sie nicht vollkömliche antwort gethan, sondern sie wolden das an ihre
kumpen, die schöppen, bringen und seiner gnade eine antwort schicken.
Darauff diss antwort geschickt was, das der schultesse und die* schöp-
pen einen fronen sollen kiesen, und den mein gnediger herr bestetig^
soll oder sein heuptman zum Oybichenstein. Darumb geburte inen das
alleine nicht zu thun etc. Da meinte der cantzler von meines gnedigen
herm wegen, das die schöppen noch einen kiesen weiden. Darauff
war unsere antwort: wir weiten das an den rath brengen, uns wer
nicht im befehl, darvon zusage^ zu thun.
Umb Claus Polcken pferdt' baten wir, das im das wieder werden
möchte, daran konden wir nichts erlangen.
Der cantzler brachte an, wie das die fischer, unsere undersass^:!,
wenn sie vor den Gybichenstein heimwärts fuhren unde gefischet betten,
so hielten sie nicht an und Hessen besehen, das meinem herren seine
volkommene gerechtigkeit wurde; ein teyl schickten von fischen uff die
Bl.409^ bürg, II die nicht so gut weren, als das hier und brot, das ihnen wurde,
auch fuhren etzliche furuber unde geben nichts. So was meins herr^i
bitte, das die fischer darzu gehalten wurden, das sie anhUten und be-
sehen liessen, das meinem herren seine gerechtikeit wurde.
Diss alles brachten wir an den rath.
Uff den palmabendt (2. April) thate wir antwort meinem herr^i
von Magdeburg umb des fronen fraue, derer man vormals ein fronebote
in der Stadt und ein burger gewest was und uff die zeit geurlaubet
und nicht sein burgerrecht gehalden hatte, das dieselbige fraue oder
ein ^ ander die gefeUe oder die gerechtigkeit uff dem marckte uff heben
solte, die meinem herm und dem schuitessen von gerichts wegen ge-
bühren, so das doch der versiegelte brieff, den bischoff Friederich und
sein capittel dem rathe darüber gegeben hat, nicht innehelt, das die
fraue oder andere die gerechtigkeit nemen sollen ; sondern ein gekomer
frone vom schuitessen und den schöppen gekoren sein soll, der sieh
solcher gefeile uff dem marckte underzihen soll, von des gerichts wegetn
ein bnrger sein sol. Was unser bitte noch, mein herre wolde uns so
• „die" er^nst. *» «u sagen. « „ein" erg^Lnzt.
BeUage I. 479
gDedigk sein und solch nemen uff dem marekte, durch die das be-
schehen was, lassen anstehen, so lange das ein schultesse wurde, und
durch die das zu thun hetten ein frone gekoren wurde, der dann ein
bnrger were und die gerechtigkeit denne uffhiebe, anders künten wir
seiner gnaden von der unsem wegen nicht zustattunge thun, die gefeile
durch andere zu nemen; wir konden das auch nicht vor den unsem
verantworten. Darauff liesse uns mein herr antworten, so ime der
rath das nicht vergunnen wolden, durch die fraue die gefeile uffzune-
men umb den willen, weil* kein frone were, so er das gerichte zu sich
bracht bette, so wolte er sich mit den schöppen wol voreinen, das sie
einen fronen uffnemen möchten, des wir denne meinten so nicht sein
solte; solde er die gerechtigkeit nachlassen, || das brechte im scha- B1.410*
den, solde sich aus der gewere setzen; er hoffte ye, das der rath
seines Schadens nicht begerte. Darumb das in deme besehen were,
das er das gerichte zu sich bracht bette, das were beschehen^ in des
raths besten. Der rath solde das auch befinden kurtzlich nach den
heyligen tagen, das er in zu vorstehen wolde geben, das sie sehen
und mercken wurden, das ein solches in Iren besten were vor^enom-.
men ; und bette gerne eine antwort von dem rathe gehabt, ob der rath
der frauen zu Olauche zustatten weide, das sie die gerechtigkeit uff
dem marekte ufihemen solte oder nicht, das er ein gewissen darvon
bette etc.
So sagten wir im, die zeit were fast heyligk, wir weiten das aber-
mals gerne an den rath bringen und seiner gnaden antwort thun nach
den heyligen tagen. Liesse sich mein herre beduncken, dies were zu
langk; er wolte uffh montagk nach dem palmtage (4 April) gen Magde-
burg, darumb wolde er gerne wissen, wie das umb die gefeile bleiben
möchte; wurden wir des zufrieden und sagten, seiner gnaden antwort
zu thun uff den palmtagk (3. April) nach mittage.
Uff den palmabendt (2. April), do wir von der bürg kamen , be.
sandten wir nach dem rathe und brachten das an sie, das mein herr
eine antwort haben wolte, ehe er zu Magdeburg zöge, umb die fraue,
ob die die gefeile uffnemen solte oder nicht.
Darauff wardt der rath zufrieden und lissen meinem herm uff den
palmtagk (3. April) eine antwort sagen. „Gnediger herre, so die fraue
zu Glauche die gerechtigkeit uff deme marekte hebet, die eueren gna-
den und dem schultessen oder gerichts wegen geburet, so wir uns be-
duncken lassen, die fraue oder andere das nicht thun sollen, angesehen
den versiegelten brieff, den euerer gnade vorfahren, ertzbischoff Friede-
rich gottsehliger und das capittel zu Magdeburg, dem rathe von Halle
^geben haben, wer solche gerechtigkeit uffnemen soll, oder wie er
sein soll etc. ||Doch gnediger herre, so ir meinet, so die fraue solche Bl.4lo^
gerechtigkeit nicht uffheben solde, das brechte euem gnaden schaden
and hülfe den rath von Halle nicht, darauff, gnediger herr, begeren
wir nicht euren schaden, sondern unser altherkommen und unsere frey-
* HWeü" erginzt. ^ betcbrleben.
480 Marcus Spittendorff.
heit, die wolden wir gerne behalden. Darumb, gnediger herre, eaern
gnaden* zu ehren und wolgefallen wil der rath von Halle gedolt tragen
zwischen Walpurgis so bescheyden, das euer gnade die gefeile uff dem
marekte lasse uffbeben einen burger zu Halle unschedtlich der ver
schreybungei die euer gnade voryar^ und sein capittel darüber gege
ben haben, uff das euer gnaden gerechtigkeit nicht nachbliebe".
Darauff antwortte mein herr, er bekennete sich mit den bürgeren
nicht, her wüste keinen darzu zu kriegen. Sprachen wir, Herman
Kotze, der kennete wol burger, die das wol theten. Meinte er, er'
kennete der burger nicht, es thete auch niemandt nicht, wer sich da
mit den leuten uff dem marekte hadern weide uff solche kurtze zeit,
unde viel andere rede etc. Daruff sprachen wir noch eins und ant-
wortten meinem herren, der rath von Halle hette zwene marckmeister,
die doch uff dem marekte zusehen; were das seinen gnaden zu willen,
wir weiten das an den rath brengen, möchten wir erlangen, das die-
selbigen marckmeister die zeit die gefeile uffhuben und die meinem
herren antwortten, wolden wir seiner gnaden heuptmanne zu wissen
thun. Das wolde mein herre nicht thun, sondern meinete, könde cüis
anders nicht sein, so muste er sich des schaden die zeit erwegen ; und
was zomigk und meinete, die dingk geschehen ihme zu verdriesse;
meinte auch vorbass, hette ein Unger oder Behme oder ein Pole das
gerichte gekaufft;, als er das hette bey sich bracht, deme muste man
gunnen, ime wolden wir das nicht gönnen.
Uff den montagk nach dem palmtage (4. April) wardt der heim-
BI.411* liehe rath geheischet uffs rathaus und thaten bericht, was mein || herr
uff das vorgeschriebene des raths anbringen gesagt hette. So wardt
des der heimliche rath zufrieden und lissen ufin dinstagk (5. April) vor
mittage ufs rathauss leuten und berichteten das vor dem gantzen rathe.
Do wardt der rath zufriden und wolden die marterwoche und die
ostem ein übersehen thun und wolden der irauen nichts verbitten und
erforschunge haben, ob sie die gefeile noch heben lisse oder nicht
Unsere herren von den meistern berichteten wol im rathe, das Veitt
Gercke von Glauche bey etzlichen were gewest, so hette er gesprochen,
mein gnediger herr von Magdeburg hette im selber befohlen im palm-
tage, das er die gefeile uff dem marekte ufihemen solde etc.
Uffn donnerstag Gotthardi (5. Mai) wardt Veitt Gercken gesaget,
dass er die gefeile uff dem marekte nicht uff heben solde, der rath
wolde es von ihme nicht gehabt haben, so er kein gekorner frone
nicht were etc.
In vigilia Corporis Christi (8. Juni) im 74. jhare ruckte mein herr
uff, das er am nechsten dem stadtschreyber und Peter Schaffskopff in
befehl gegeben hette, an den rath zu bringen, so der rathsmeister eyner
Veit Gercken zu Glauche verbotten hette, das er die gefeile nicht nff-
heben solte uff dem marekte.
• „aohaden", aber mit alter Rasur Im „h". *» vor war. « tbeten, meinte er kennet«.
Beilage I. 481
Was meines herren meynunge gewest, solten die gefelle nicht off-
genommen werden, brecbte meinem herren schaden; die leote wolden
auch darnach behelf darinnen suchen; solte mein herre nun schaden
darvon nemen, hoffte er ye, der rath begerte des nicht ; auch neme der
rath keinen fronen darvon, das mein herre die gefelle nicht nffheben
Hesse. Sondern were der rath des genejget, das luein berre einen
besessenen bnrger darzn neme, der die gefelle nfineme, biss das es
mit dem gerichte nff eine weyse keme, nnde mein herre an den ge-
feilen nicht schadehaftigk wurde etc.!
Unsere antwort uff mittwoch vigilia Corporis Christi (S.Juni): der
rathsmeister bette das Veyt G^rcken verbotten, die gefelle uffzuheben
Ton des raths wegen. Sondern wolde mein herre beschaffen, das die
II gerichte gangkhaftigk wurden, und ein frone uffgenommen wurde BL 411 '^
Ton schultessen und schöppen, dem denn die gefelle gebureten zu
nemen; wenn das geschehe, were der rath denne des wol zufrieden
und geneiget, doch das seine gnade schaden darane neme, das ist dem
rathe nicht lieb, sondern des raths meynunge und bitte ist, das der
rath und die Stadt bey altem herkommen bleiben möchten. Doch
gnediger herre, euren gnaden zu willen wil der rath vier wochen ge-
dult tragen, das ein besessen burger die gefelle uffhebe und die belfte
euren gnaden antworte, und die andere helfte in der Stadt hiebe, biss
80 lange das ein schultesse bestetiget werde, deme das theil denne
werde. Dar wolde mein herre nicht an, sondern er meinte, wir ver-
stunden des nicht; das die helfte des gerichts von Maschwitz mein
herr zu sich gebracht bette, das were alles in der Stadt besten ge-
schehen; wir wurdens auch befinden, oder (!) wie wir das befinden
wurden, weis ich noch nicht etc.
So bleb das darbey. Fragte mein herre, ob der rath zustatten
weide einem burger, der die gefelle vier wochen uff hübe meinem
herren zu gutte. Antwort: wir betten nicht fbrder in befehl, wir wel-
dens gerne an den rath brengen und uffn sonnabendt (11. Juni)
wider eine anwort thun seinen gnaden.
Uffn sonnabendt (11. Juni) wardt der rath des ein unde schickten
den Stadtschreiber und Peter Schaffskopff zu meinem herm und lissen
ihme antwort thun, wir weiden seinen gnaden abermals zu willen sein
und zustatten 4 wochen die gefelle uff dem marckte alle uffzuheben
durch einen besessenen burger so bescheiden, das das unschedlicb sein
solte unseren Privilegien unde der vertracht, die bischoff Friederich
und sein capittel mit dem rathe und den schöppen gemacht hat Da
sagete mein herre ja zu, es solte dem alles unschedtlich sein etc.
Mein herre hatte auch gesaget, er wolte uns schier einen schultessen
setzen.
II Anno doraini 1300 im 63.ihare ist diss geschehen. Wir schöppen B1.412»
und rathmanne zu Magdeburg bekennen etc., das unser ebrwyrdiger herr
und vater, ertzbischoff Dittericb, anspräche hatte kegen unsere freunde, die
QMchichtiq. d. Pr. SAchsen. XI. 31
482 Marcus Spittendorff.
barger von Halle i. Der gingen sie an beyden seyten in ihren
brieffen an uns, die brieffe lauteten süss. Wir Dieterich, von gottes
gnaden ertzbischoff zu Magdeburg, bekennen öffentlich in diesem
brieffe, das wir zweyer anspräche, die wir dann haben zu den bürgern
von Halle umb das gutt im tale und umb 2d., in den rechten gangen
sindt und gehen zu unsem lieben, getrauen schöppen und rathmannen
zu Magdeburg, was uns die vor recht sprechen, da sol uns wol an ge-
nügen. Zu Urkunde haben wir unser insiegel an diesen brieff lassen
drucken. Wir rathmanne und meister der innungen zu Halle bekennen
etc., das wir zweyer stucke, des einen ^ umb das gutt, das unser ehr-
wirdiger herre und vater in gott, herre Dietrich, ertzbischoff zu Mag-
deburg, in dem tale zu Halle anspricht, und des andern umb die 2d.
an dem rechte an unsere lieben freunde, die schOppen und die rath-
manne zu Magdeburg, sein gegeben^, was > sie nach aussweysunge unser
handtfesten, die beginnet: Rupertus, dei gratia, — und sonderlichen des ar-
tickels, der darinne geschrieben stehet: Si vero questiones yel Utes
super salinis dictorum emerserunt puteorum intra muros Hallis, in valle
salinarum coram nobis vel nostro judice, secundum quod jus ejusdem
vallis exigit et requirit, concordia vel justicia sopiantur — ; und uff
das ander stucke nach aussweyssunge und laut unser handtfeste, die^
B1.412^ begint: In nomine sanctae et individuae trinitatis, || Conradus, dei
gratia — , und sonderlichen des artickels: insuper schulteto civitatis pro
eo, quod wedde vocatur, solidi tres dabuntur* — vor recht sprechen, das
wollen wir unserem herren von Magdeburg stete und veste halten
bey vier wochen, die nechst volgen nach dem tage, als sie das recht
gesprochen haben. Zu dem ersten stucke nach aussweysunge des
artickels „Si vero quaestiones etc.'' in der handtfesten „Rupertus, dei
gratia — " sprechen wir schöppen und rathmanne zende lude^ ein
recht: Das gutt in dem tale zu Halle, dar unser erbar herre, herre
Dieterich, ertzbischoff zu Magdeburg umbe anspricht unsere freunde zu
Halle von seines gotteshaus wegen, das gutt soll er bynnen der
maure zu Halle in dem tale fordern vor dem richter, den er da satzt^
in seyne stedte oder satzt heffb. Were aber, das unser herre darselbest
nicht zukommen möchte, wenn er danne ein geistlicher fiirste ist, und
die forderunge des guttes sein gottshaus antritt, so magk er mit ratbe
und volwort seines capittels eine oder zwene unser' herren der thum*
herren darzu senden , deme oder den er und sein capittel follmacht
gebe, das gutt zu fodem zu des gotteshauses handt Was den dar-
umbe wirdt nach tales rechte, dar soll sich unser herre von Magde-
burg und sein capittel ane nögen lassen, als tales recht ausweyset
Zu dem andern stucke nach aussweysunge des artickels „Insuper
schulteto'', der stehet in bischoff Curden handtfesten, sprechen wir
schöppen unde rathmanne, das der artickel unseren freunden, den bor-
* das eine. ^ gegeben wt de. ^ 4e. ^ lendelude, lade z=^ luderende, o lath. ' rnMenn
1 Vgl Dreyhp ^ondorff (Dr.I.) 146.
2 Vgl. die U 'anuar 1276 bei Dreyhaupt IL 425.
Beilage I. H 483
gern von Halle, darza halflich ist, das sie darmitte beweysen mögen,
das der schultesse zu Halle nicht mehr magk nemen noch eischen ^,
wenn drey Schillinge zu wedde, allein das er nach magdeburgischem
rechte acht Schillinge haben solde. B1.413^
II Aber sie mögen mit dem artickel nicht beweysen, das der
schnltesse die d. nicht alleine solte haben, die von dem rechte fallen,
nnd ist das schultesthum zu Halle des schaltessen rechte lehn, so stehet
das an nnsers herren bekentnnsse und an des schultessen handlungd
ob unser herre und seine vorfahren dem schultessen ein frey schultes-
thum und ledigk habe legen oder 2 d. ausgenommen habe, die sie
daran behalden haben. Wil unser herre mit dem schultesthum des zu
ende gehen, das soll er thun nach lehnrechte, also das er dem schultes.
thumb sol bestadten^ und darlegen <> vor sich und vor seine man und
ime Städten seiner manne recht: was unsers herren man vor recht
finden, da soll sich unser herre und der schultesse an gnugen lassen.
Diese schrifl haben uns geschickt die schöppen von Magdeburg
aus ihrem buche geschrieben, und wir sie darumb gar guttlich ge-
beten haben durch unsere schrifte, die wir an sie gethan hatten, ge-
schrieben fe(ria) sex(ta) in die Johannis Baptiste (24. Juni) im
74. iahre. Heinrich Steyn brachte diese schrift etc.
Beilage ü.
(Vgl. Seite 14 Anmerkung 1.)
(Man. Fol. 35 der magd. StadtbibUothek BL 134 ^)
Anno 1509. In diessem jare sindt abegebrochen wurden eine
riga gewandbuden, die stunden vom thorme Unser Lieben Frauen ane
biss gegen Oreger Ockells^ hauss und warn drey gemach hoch, also
nederste, mittel und obirste gewandtkamer^. Die hatten unsere hem
mit der zceit vhast alle zu sich gekoufft und warn vor den funffzig
jam in hocher wirderunge gestanden, also dass man eyne hocher dann
vor hundert flor. gekoufft hat, aber zu dieser zceit wurden sie gemeins
koufifis vor 12 flor. gekoufft. Hinder demselbigen hausse warn anelagen
gemacht, und in denselbigen warn gemeinlich eytel jarkoche. Und
nacli oder gegen Greger Ockels® hauss warn angeleget lederkrame,
dass wart auch alles ussgekoufft, und es was ein gang zwischen den-
selbigen lederkramen und dem anderm hausse, dass gegen der schmer-
strassen ginge'; welcher gang dass loch oder vor dem loche genant
wart. Wass eine grosse unschicklickeit, und es begaben sich winther
und somer, zuvorauss winther zceit vil unlusts an den orthen. Und
* omehetL ^ bestcdten. ^ daghr legen. ^ Onckela, Onckela (?). * wie oben geschrieben.
' ttbevgeiehrieben ttb«r ein aoageftriehenes ,^het".
^ Olearius erwähnt diese Angelegenheit schon zum Jahr 1508, Halygraphia
S. 226.
31*
484 Marcus Spittendorfil
ein erbar rath wart durch die bürgere, auch frembde leuthe, die es
vormals hatten gesehn , gelobet und gepreysbet, dass dieselbige nn-
sehicklickeit nffgehaben, und ein schöner platz gemacht wart, kost
dennoch den rath vhast yil gelds.
Anno 1505.
(Dieselbe Handschrift BL 130 \)
£s wart auch dass naue hauss ubir dess raths domtze in deme
jare uifgehauen.
Item es wurden zwen rorkasten, eyner uff dem marckte, der ander
uff dem alden marckte gesatzt und dass wasser doreyn verordent
Beilage HI.
1.
(Vgl Seite 181. 206. 2ia)
(Original anf Pergament mit Bleibnlle.)
(Königl. Staatsarchiv zu Magdeburg. Erzstift Magd. lY. Nr. 18.)
Sixtus episcopus, servus servornm Dei, dilecto filio Emesto ex
ducibus Saxonie, electo Magdeburgensi, salutem et apostolicam bene.
dictionem! Regimini universalis ecclesie quamquam insufficientibos
meritis dispositione divina presidentes, de universis orbis ecclesiis
presertim metropolitanis et ipsarum pastoribus pro earum statu saln-
briter dirigendo, solicite, quantum nobis ex alto conceditur, cogitamus,
sed illa propensius soiicitndo nos urget, ut ecclesiis, que suis sunt
destitute pastoribus, ne in spiritualibus et temporalibus detrimenta
sustineant, de salubri remedio, prout ipsarum ecclesiarum necessitas et
locorum ac temporum qnalitas erogant, consulamus. Dudum siquidem
ecclesia Magdeburgensis, cui bone memorie Johannes archiepiscopus
Magdeburgensis, dum yiveret, presidebat, per obitum eiusdem Johannis
arehiepiscopi , qui extra romanam curiam diem clausit extremam,
pastoris solatio destituta, dilecti filii, capitulum ipsius ecclesie Magde-
burgensis, ad electionem futuri archiepiscopi procedentes, vocatis Om-
nibus, qui volnerunt, potuerunt et debuerunt electioni huiusmodi commode
Interesse, die ad eligendum prefixa, ut moris est, convenientes in
unum te tnnc in minori etate constitutum ac ex ducibus Saxonie de
legitime matrimonio procreatum in archiepiscopum Magdeburgens^n
concorditer postularunt, tuque postulationis huiusmodi illius tibi tunc
presentato decreto consensisti, et deinde tu et prefati ciq)itulum postu-
lationis predicte negocium proponi fecistis in consistorio coram nobis,
potentes postulationem ipsam apostolica auctoritate admitti et appro-
bari, in hiis omni^ ^ a iure temporibus observatis. Nos igitnr
Beilage HL 485
vacatione hninsmodi fide digDis relatibns intcUecta ad provisionem
ipsios ecclesie celerem et feUcem, ne ecclesia ipsa longe vacationis
expoDatur incommodis, paternis et solicitis studiis intendentes post
deliberationem , quam de preficiendo ecclesie ipsi Magdebargensi
pastorem utilem et etiam frnctaosom cum fratribus oostris habaimus
diligentem, demum ad te, clericam Misnensis diocesis, cai apud nos de
preclari generis nobilitate, vite monditia, honestate mornm, spiritaalium
Providentia et temporalium circumspectione aliisqoe mnltiplicium vir.
tatam donis fide digna testimonia perhibentur, direximus ocolos nostre
mentis, quibas omnibos ac predictomm te postnlantiam concordi yo-
laotate capitulari debita meditatione pensatis, de ipsorum fratrum
consilio auctoritate apostolica te, nobis et eisdem fratribns ob dictorum
taoram exigentiam meritorum acceptam, ipsi ecclesie Magdebargensi in
spiritaalibus et temporalibns administratorem, donec et quousqae vice-
simam septimum etatis annam haiusmodi attigeris, facimns, constitui-
mas et etiam deputamus ac exnnnc pront extunc et extunc prout ex-
nanc, quamprimum ad dictum vicesimum septimum annum pervenerisi
de persona tua eidem Magdeburgensi ecclesie providemus teque illi
preficimus in archiepiscopum et pastorem , curam, regimen et admini-
strationem ipsius ecclesie Magdeburgensis tibi in eisdem spiritnalibus
et temporalibns plenarie committendo tibiqne concedendo, quod etiam
Interim duraute administratione buiusmodi de fructibus, redditibus,
proventibus, iuribus et obventionibus universis ad mensam arcbiepis-
copalem Magdeburgensem spectantibus disponere et ordinäre illosque
in tuos et prefate ecclesie Magdeburgensis ins et utilitatem convertere
libere ac licite possis et valeas, sicuti veri ipsius ecclesie archiepiscopi,
qui ftierunt, pro tempore de Ulis disponere et ordinäre potuerunt seu
etiam debuerunt, alienatione tamen quorumcunque bonorum immobilium
et pretiosorum mobilium eiusdem ecclesie tibi penitus interdicta, in
illo, qui dat gratias et largitur premia, confideutes, quod dirigente do-
mino actus tuos prefata ecclesia per tue circumspectionis industriam
et Studium fructuosum regetur utiliter et prospere dirigetnr ac grata
in eisdem spiritnalibus et temporalibns suscipiet incrementa. Volumus
autem, quod, antequam possessionem regiminis et administrationis bo-
norum dicte ecclesie recipias, in manibus venerabilium fratrum nostrorum
Misnensis et Merseburgensis episcoporum ratione administrationis buius-
modi prestes fidelitatis debite solitUm iuramentum iuxta formam, quam
sub bulla nostra mittimns introclusam , quibus et eorum cnilibet per
alias nostras litteras dedimus in mandatis, ut a te nostro et eiusdem
ecclesie Somane nomine ratione administrationis buiusmodi recipiant,
seu alter eorum recipiat iuramentum. Datum Rome apud Sanctum Pe-
trum anno incamacionis dominice millesimo quadringentesimo septua-
gesimo octavo, quarto decimo kalendas Aprilis (19. März 1478), ponti-
ficatus nostri anno octavo.
486 Marcus SpittendorflL
2.
(Original auf Pergament mit Bleibulle.)
(Königl. Staatsarchiv zu Magdeburg a. a. 0. Nr. 19.)
Sixtos episcopos servns servomm Del, dilecto filio Eniesto ex
dncibas Saxonie, clerico Misnensis diocesis, salntem et apostolicam
benedietionem. Divina superveniens largitas Donnnnqnam sie in maltis
sae gracie dona diffandit, qnod, etsi defectam patientes etatis, per
snamm yirtatum merita defectmn supplentes, eandem ad dignitatem
cnlminis merentnr provideri. Cmn itaque nos te, in minori etate con-
stitutum, ecclesie Magdebnrgensis, pastoris destitute regimine, adniini-
stratorem, donec et quousque vicesimum septimum dicte etatis aninim
attigeris, facere, constituere et deputare ac etiam prout extnnc de
persona tna eidem ecclesie hodie providere intendamus, nos sperantes,
quod tu propter grandia virtutum dona, quibus circumfolctus existis, et
alia tibi a^tura suffra^a eidem ecclesie esse poteris multipliciter
fructuosus, tecum ut, postquam ad dictum vicesimum septimum etatis
huiusmodi annum perveneris, nt prefertur, curam, regimen ac admini-
strationem illius adire et recipere illamque in spiritualibus et temporali-
bus gerere et exercere libere ac licite valeas, defectu etatis huinsmodi,
quem etiam tunc patieris, ac Lateranensis concilii et aliis apostolicis
constitutionibus necnon statutis et consuetudinibus dicte ecclesie, etiam
iuramento, confirmatione apostolica vel quavis firmitate alia roboratia
ceterisque contrariis nequaquam obstantibus, auctoritate apostolica
tenore presentium de speciali gratia dispensamus. Nulli ergo omnino
hominum liceat banc paginam nostre dispensationis infringere vel ei
ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit,
indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorom
eins sc noverit incursurum. Datum Rome apud S. Petmm anno incar-
nationis dominice millesimo quadringentesimo septuagesimo octavo,
quarto decimo kal. Aprilis (19. März 1478), pontificatus nostri anno
octavo. Sinolfus.
3.
(Original auf Pergament mit Bulle.)
(Königl. Staatsarchiv zu Magdeburg, Erzst. Magd. lY. 25.)
Sixtus episcopus, servus servonyn Dei, dilectis filiis, populo civi-
tatis et diocesis Magdeburgensis salutem et apostolicam benedietionem.
Hodie dilectum filium Emestum ex ducibus Saxonie in minori etate
Constitutum et per dilectos filios, capitulum ecclesie Magdeburgensis, ad
dictam ccciesiam, tunc per obitum bone memorie Johannis archiepiscopi
Magdeburgensis extra Bomanam curiam defuncti pastoris solatio desti>
tutam, concorditer in arcfaiepiscopum Magdeburgensem postulatum de
fratrum nostrorum consilio ipsi ecclesie Magdeburgensi in spiritualibus
et temporalibus administratorem, donec et quousque vicesimum septimum
dicte etatis annum attigerit, fecimus, constituimus et etiam deputavi-
muB ac etiam extunc, quamprimum ad dictum vicesimum septimum
Beilage m. IV. 487
annnm perveniret, de persona saa eidem ecciesie providimns ipsamqne
Ernestum Uli prefecimus in archiepiscopom et pastorem, caram, regimen
et administrationem ipsius ecciesie sibi in eisdem spiritualibus et tem-
poralibns plenarie committendo, prout in nostris desuper confectis
litteris plenius continetur. Qnocirca oniversitatem vestram rogamus,
monemns et hortamnr, attente per apostolica scripta vobis mandantes,
qnatinns eandem administratorem et electom tanqnam patrem et
pastorem animanun vestramm devote suscipientes ac debita honorifi-
centia prosequentes eins monitis et mandatis salubribns hamiliter inten-
datis, ita qnod ipse in vobis devotionis filios et vos in eo per conse-
qnens patrem invenisse benivolum gandeatis. Datom Borne apad
Sanctum Petrum anno incamacionis dominice millesimo quadringen-
tesimo septuagesimo octavo, quartodecimo kalendas Aprilis (19. März),
pontificatos nostri anno octavo. Sinolfiis.
Beilage IV.
(Vgl Seite 834 — 340.)
(Original auf Pergament mit Bleiballe ohne Siegel.)
(KönigL Staatsarchiv zu Magdeburg. Erzstift Magd. XXH. Nr. 92.)
Cza wissen, das wir, von gots gnaden Ernst, des heiigen Römischen
Reichs ertzmarschalk, korfurst, nnd Albrecht, gebrttdere, herczogen zcu
Sachsenn, landgraven in Doringen und marggraven zcu Meissen uff
huthe, dato ditzs briffes, zcwnschen dem Erwerdigisten in got unde
hochgebomen forsten hem Ernsten, postulirten zcu erczbischoffe zcu
Magdburg, hertzogen zcu Sachsenn, landgraven in Doringen unnd marg-
graven zcu Miessen, unserm lieben soi;i unde vettern, von sein, seins
stifPts unnd in fuUermacht seines capittels eyns unnd den ersamen unnd
wieszenn Rathmannen, meistern der Innungen unnd gantzen gemeyn-
heidt der stad Halle anders teils aller schele, sachen und gebrechin
halbenn, so beyde teyle iczt gein enander gehaben mögen, unde der
ein teil gein dem andern anligende und nottdurft ist, mit yrer beyder-
seitt vorwillunge unde volwortunge beredt unde besprochenn, das sie
die beydersiett, die alle ingesampt unde sunderheyt, mechtiglich uff
uns beyden fursten ingesampt unnd eynen iglichen in sunderheid ge-
setzt unnd gestalt haben, sie der allenthalben nach schrifftlichen yren
vorbrengen in der gute mit wissen adder in rechte zcu entscheiden,
unde doruff sal iglich teil syne schulde, Spruche und gebrechin dem
andern teil in den nehistkommenden zcehen wochen zcuschicken, dor-
nff dann das ander teil von dem selben tage an, als ym die zcugesandt
wirden, sein antword in sechs wochen den nehisten thun sal unde dem
andern teile zeusenden, unde wurde dann eynichem teyle bedttncken,
das im uff seins wedderteils antwort adder schrifft zcu setzenn nott
seyn wurde, so mag das teyl, das cleger ist, wedder des andern teils
schrifile setzen ye in sechs wochen, so ufft im das nott syn wirtt, unde
488 Marcus Spittcndorff.
dem andern teile zcoschieken. Dar kegen der antwertter auch in
sechs Wochen, ob er do wedder setzen wil^ dem deger zcnschicken sal,
beheltlich dem teyle, das antwertter ist der letzten scbriSty nnd ab es
die thon wolde, nnde wann der cleger forder nicht setzen wil, so sal
er uns die schrifite, die ergangen sind, unsttmelich unde ane vortzihen
zcnsenden, unnd so die ergangene schriffte uns zcngesandt sind,
wollen wir die nach nottdurft übersehen, mit unsern Reten und rechts
gelertten Überwegen unde dann beyden parthien tage vor uns setzen,
uns vlisszigen unde mtlhen, die gebrech, sachen unde scheel in der
gute byzculegen, ab aber wir der gute nicht masze treffen mochten,
so wollen wir die sachen mit rechte scheiden, unde was wir also vor
recht dorynne erkennen, uszsprechen unde scheiden werden, sullen
beyde teil, wir werden solliche unser rechtliche erkenntnisse von
beyden adder eynem teyle zcu thun gebethen adder nicht, unwedder-
rufflich also halden, dem nachgehin, folge und genüge thun, ane alle
weygerunge, yntragk unde geverde. Unde were, das eynich teil vor
uns, so wir yn zcu der gute unde rechte bescheiden, nicht vorkomen,
sondern usseblieben werde, nicht desto mynner sollen wir uff erfbr-
derunge unde gesynnen des andern teils unser rechtlich erkenntnisse
in den sachen thun unde gehin lassenn , dem dann das teil , das nicht
vorkomen were, schuldig sein sal nach allem ynhalde nachzcugehin,
folge unde genüge zcu thune in rechter zceit by vorlust der sachenn.
Were auch, das unser eher genannten kudursten unde fursten von
Sachsen eynem vorhinderunge unde ynfalqweme, dasder tag(!) zcuder
gute adder rechte, unde was in den sachen die nottdurft heischt,
nicht setzen noch vememen und dor by nicht gesein konde, so sal
unser eyner, der geinwertig ist, er bette sollich verhorunge selbst gethan
unde angefangen adder were durch eynen adder uns beyden angefengt,
glichewol fullemacht haben, tage zcu legen unde in den sachen alleine
furzcunemen, zcu volfam, zcu handeln unde zcu thun alles das, das
wir beyder (!) nach gethaner vorwillunge in gesampt thun mochten adder
solden bisz zcu ende der sachen ane behelff, yntrag unde geverde ; und
were, das welchs der teile uff des andern teils saczunge in obgerurter
uffgesaczten zceiten nicht setzen nach oberantwertten adder zcu geseczten
tagen nicht komen wurde, so sal das selbte teil der nach forder zceit
nach macht nicht haben, uff die ubergesannten sdirifffc zcu setzen,
sundem wir sollen alsdann glichewol gantze unde fülle macht haben
uff die schriffte, die zcu rechter unde geburlidier zceit als obenberurtt
uszgangen sindt unde uns zcugesandt werden, zcu sprechen unde zca
erkennen unde unser Sprüche und erkenntnisse, wie offt des die nottarfft
erfordern wil, zcu ercleren unnd in den sachen zcu sprechen bisz zen
ende. Es were dann, das der gemelttin teyl eyner mit ehafftiger noit
vorhindert, das er sollich sein saczunge bynnen obgemeltter zceit nicht
bette thun adder zcu gesaczten tagen kommen mögen unde soliiche
ehafftige noitt vor uns obgemeltten fursten beyden adder unser eynen
vorbracht und die selbie durch uns beyden adder unser eynen zca
Beilage lY. Y. 489
entscholdigaoge der vorsümeniss genugsam zco recht erkandt wurde.
Alsdann sal es dem selbien teile dassmal unscheddelich gehalden unde
glichwol domach sollich vorsewmen in obgemeltter wisze erstattet unde
dissen anlasz in alle wege nachgegangen werden ane geverde, unnd
was wir also vor recht dor über in eynem adder meher stucken erkennen,,
oszsprechen unde ercleren werden, sal von beyden teiln unwidderrufiSichi
also gehalden, dem nachgegangen und genüg gethann werden unge>
weigert und ane yntrag, behelff unde geverde. Dass disz alles wie.
obgerurtt von uns obgnanten Ernsten, kurfiirsten, unde Albrechten, ge-
bruderen, hei-tzogen zcu Sachsen etc. also besprochen unde beteidinget
unde durch die gemelten parthien also vorvolbort unde bewilliget ist,
Des zcu Urkunde haben wir unser iglicher sein Insigel an dissen anlasz
thun hengen, und wir Ernst, von gots gnadenn postulirter zcu ercz-
bischoffe zcu Magdburg, herczog zcu Sachsen, landgrave in Doringen
und marggrave zcu Miessen, bekennen vor uns unde unsem stifil in
dissem briffe, das sollicher anlass mit unserm wissen unde willen be-
teidingt, den wir wol bedechtlich angenonmien habenn, unde wellen dem
nach allem ynhalde getrewelich unde fulkommenlich nachkomen. Des zcu
Urkunde haben wyr unser insigel auch an dissen anlaszbrieffe wissentlich
hengen lassen unnd wir, techand, eldiste unde cappitel der kirchenn zcu
Magdburg, bekennen auch uffinbar hirmitt, das das obingeschrebin com-
promiss unde vorwilligunge mit unserm wUlen unde fiilbort gescheen ist,
des zcu bekentnisse haben wir unser Insigel auch an dissen briff
wissentlichen lassen hengen. So bekennen wirRatismeistere, Rathmanne,
meister der Innungen unde gancze gemeyne der stad Halle vor uns
unde unsere nachkommenden ufßntlich in dissem anlaszbriffe, das wir
uns aller unde yglicher obgerurtten stucke, beredunge unde betedunge
unde in sollichen anlasz bewilliget haben unde bewilligen der yn in
crafift ditz briffs. Gereden unde globen auch, den also wie obinge-
schrebin volge unde gnuge zcu thuen getruwlich und ane geverde*
Des zcu warem bekenntnisse haben wir auch der stat Secret an dissen
briff wissentlich thun hengen. Gegeben unde gescheen zcu Liptzk am
Sonnabende nach Bamabe (13. Juni) nach Cristi unsers herren geburdt
1400 unde domach ym 78. iaren.
Beilage V.
(Vgl Seite 881 ff. 440—455. 462.)
(Hallische Handschrift der Denkwürdigkeiten Spittendorffi.)
Dis ist des raths von Halle sendebrieff zum Saltze.
II Unsem unterthenigen , willigen dinst euer fürstlichen gnaden in BL388^
stetem gehorsam allezeit zuvom, ehrwirdigster , hochgebomer furste,
gnediger, lieber herre. Als euer gnade an uns begeret hat, euren
490 Marcos Spittendorff.
gnaden zo entdecken, wie die irrenisse sieder dem tage za Leiptzigk
(4 Juni 1478) und Kemnitz (3. Sept. 1478) gehalden sich bynnen euem
gnaden nnd euere stiefts Stadt zu Halle, zwischen uns, dem rathe, nndt
ihrem zugezogenen anhange des andern theils solle begeben haben,
gnediger herr, solches zu thun sein wir willigk, so viel wir nun des
zur zeit wissen haben. Doch sindt wol mehr grober undt unbillicher
vorhandelunge von den pfennem geubet, die wir bis zu gmndtUcher
erfharunge zu erkleren yorhalten, und doch nach erlangunge der
eygentlicher erfahrenheit euem gnaden unvorborgen bleiben sollen.
Und bitten, euer furetlichen gnaden wissen, das in zeiten nnsers
gnedigen, lieben herm, ertzbischoff Johansen, euere Verfahrens am
stiefte, milder gedechtnisse, derselbig unser gnediger, lieber herre und
unser vorfahren am rathe, auch die von Innungen und gemeinheit
in euer gnaden stadt Halle gemeinlich gemerckt haben, das durch die
pfenner die talgutter zu Halle, die eine sonderliche gäbe von gott dem
allmechtigen und des Stifts ejgenthumb sindt, nicht gleichlich noch
geburlich zu einem gemeinen , sondern zu ihrem sonderlichen nutz ge-
regieret und gehandelt wurden, und hat als ein furete und herre in
seines Stifts eygenthumb und leben gesehen* und eine löbliche orde-
nunge, wie dieselbigen talgutter geregiret und gehandelt sollen werden»
mit willen und vollwort des raths, uff das mahl gesessen, begriffen und
gemacht Wie die dingk sich begeben und gestalt haben, euem gnaden
klerlich wissentlich und nicht noth, die uff dis mal schrifftlich ausszu-
breiten, so der handel faste langk ist von der wegen, und das wir
B1.889* II den genanten unsem gnedigen, lieben herren, ertzbischoffen Johan
gutter gedechtnisse, zu dem handel kommen und ordenunge des regie-
ments der talgutter machen lassen i; die vorgenanten pfenner in ihrer
gremnisse und widerWertigkeit, gegen uns geschöppet, und stedlich
solche ordenunge zu veretören und das volck uns abfelligk zu machen,
in dem das solches wieder der Stadt privilegia und freyheit und alther-
kommen sein solte, das doch nicht ist, gearbeitet haben, nff das sie
wieder zu ihrer vermeinten alten regiemnge, die sie gantz nach ihrem
willen gewaltiglich unter sich gebrochen hatten, kommen mochten,
einen fureten und herm des stiefts , als gott lob euer furetliche gnade
nun ist, vom* handel aus irrenisse und gebrechen in der Stadt ge-
dringen ^ und an stedte und auch ausslendische gebringen mochten, als
das noch aus nachfolgenden vermeinten dnretigen, geweltiglichen fur-
nemen, hendeln und that zu vormercken und offenbar ist. Wann als
uff Sanct Panthaleonis (28. Juli) nechst vergangen die burger gemeine
aus innungen unde gemeinheit und die pfenner uffs rathans vorbott
und kommen waren, hat Dionisius Bothe, der die zeit am rathe und
den pfennem ihrer furnemen zufellig gewest ist, hinder dem andern
* gMcheben. ^ von. ^ gedrangen.
1 Die Thalordnung des Erzbischofe Johannes Tom 26. Nov. 1475 ist gemeint;
vgl. Hondorff (Dr. I.) & 157ff.
Beilage V. 491
rathsmeisier, seinem kampen, und aneh allen* andern des raths gliede-
massen das rathaus znschlissen lassen, und da sindt die geschefte und
Sachen des raths und der Stadt, darumb die burger gemeiniglich vor-
bott und Yoremant wurden , liegende blieben und nicht vorgegeben.
Sondern die pfenner haben reden lassen, sie wolden gerne wissen, wer
das gerathen, das man sie von ihren ehren , macht und gewalt gesatzt
hette wieder ihren willen und || voUwort, wenn man regierete also, B1.389*»
das man trefflichen grossen schaden genommen hette an ihrem altber-
kommen, freyheiten^ gerechtigkeiten und Privilegien, wann betten sie
regieret, solches solde ihnen auch noth worden sein. Sie haben auch
furder reden lassen, man hette sie in stocke und blocke gefiirt und
gesatzt wieder gott, ehre und recht, und haben furder uff das regie-
ment der talgutter durch den genanten euer gnaden vorfahren ertz-
bischoff^ Johann sehliger gedechtnisse viel unfuglicher rede gefurt, das
ihn das zu schaden gemacht were, als die, die solchem regiement
hessigk und wieder, ungeachtet das sie seiner gnaden gelehente, ge.
holdete und geschwome gewest sindt.
Es ist uff demselbigen tage, als etzliche geschefte des raths vor-
gegeben sindt, darumb zu sprechen, durch die pfenner geredt, man
solde die dingk liegen lassen und zum ersten umb eine eintracht
sprechen, und haben furder lassen uff bringen, solde man zu der ein-
tracht kommen , so muste man auss dem gründe und anfange reden,
und solde die eintracht geschehen , so muste man vor gefengklich zu
banden nemen die jhenigen, die der zwytracht eine Ursache weren, nnd
hat genant Jacob Weissack, gegenwertigk unsem rathsmeister am
rathe, Hansen Seilen, Jacob Eloss und ander mehr, und wir sindt aus
unserm rathstule geheischen und mit gewalt und gefeuster wehre ge-
drungen, das wir drey bommeister, die um mercklicher sache zu hande
genommen und in ihre heuser geleget waren, loss geben, und zwene
euer gnaden und unser gehorsam burger unschuldigk gefencklich setzen
müssen. Und wiewol wir der rath und auch Innungen und gemeinheit
wol drey oder vier mahl vor sie gebeten haben , hat es nicht mögen
helfen; die pfenner haben auch furder drauff lassen reden, sie wolden
es also haben, wolden es auch wol verantworten; wenn sie alle zu-
samne weren, so weren sie || über den rath und mehr denn der rath; B1.390*
und uff das die pfenner und ihr zugezogener anhangk ihren vorbe-
rathen, conspirerten und bösen willen desto durstiger und ungehindert
vollbringen möchten, haben sie^ die jhenigen , die dem rathe von Innungen
und gemeinheit zu hülfe gegeben waren, nnd die sich mitsampt uns
allezeit gevlissen haben , mit euren gnaden eynigk und euer gnaden
gehorsam zu sein, abegesatzt und ander uffgeworfen, die nicht alleine
wieder uns, sondern auch wieder euer gnaden handeln solden.
Hieraus euer gnade vermercket, wie unrechtlich und ungeburlich
wir nnd ander euer gnaden und unser gehorsamen burger vorsessiglich
uff dem ratbause verschlossen, was böse, vorfehrliche rethe über uns
* «aier. ^ ErtsblKboife. « ,^e'' fehlt.
492 Marcus SpittendorE
gemacht and gefurt sindt , das gemeine volck gegen uns za ergremen
und zn erreissen und uns^ umb unser leben zu bringen, das wir, gott
sei gedanckt, nie verdienet noch yerschnldet und uns allezeit und nie
anders, denn euer fürstlichen gnaden als unsers rechten herren, der
uuser in allen sachen gegen einem jedermanne zu gleiche und m
rechte mechtigk gewest und ist, gehalden haben.
Furder gnediger, lieber herr, als wir jungst in den gebrechen
zwischen euem gnaden und uns gen Eemnitz etzliche des raths und
auch von den pfennem, Innungen und gemeinheit gcschic^et, hat der
durchleuchtigste, hochgeborne furste und herre, herr Ernst, hertzogk zu
Sachsen, churfurste etc., euer gnaden vater, unser gnediger, lieber herre,
ihn^ als geschickten von Halle vorgehalten, seiner gnaden were vor-
kommen , das noch etzlicher irthnmb und Zwietracht in der Stadt Halle
were, den seine gnade nicht gerne hörte; seiner gnaden were auch
dabey berichtet worden, das wir frembde stedte, darinne zu handeln,
B1.390^ zu uns vorbotten || und heischen lassen weiten: were seiner gnaden
begehr, das wir wolden ansehen ^^ gelegenheit der Sachen und darzu
niemants anders zihen noch darinne handeln lassen, denn euer fürstliche
gnade, als unsem gnedigen hem, angesehen, wie wir euer gnaden ge-
want sein. So hat eure gnade uffh sontagk nach des heyligen creutzes
tagk der erhebunge (20. Sept.) nechst vorschienen euer gnaden reihe
zu uns gen Halle uffs rathaus geheischet unde<^ solches an den gantzen
sitzenden rath, darunder von den pfennem auch mit gewest sind, auch
tragen und begeren lassen. Damach hat euer fürstliche gnade solches
uns dem rathe auch, insonderheit den pfennem geschrieben und he-
geret, niemandts anders darzu zu zihen, sondern eure gnade als unseren
herren in unsern scheden und gebrechen handeln zu lassen.
Solche euer fürstlichen gnaden und unsers gnedigen henrn euers
vaters® meinunge, anbringen und begerunge^ sind im rathe erzalt, und
euer fürstlichen gnaden schrifte gelesen ; nach lesunge der schrifte sind
wir, der rath, mitsampt Innungen und gemeinheitmeistem eins worden,
wir wolden euero fürstlichen gnaden des handeis der gebrechen in
euer Stadt Halle vorgunnen und euer gnaden schrifte gehorsam sein;
wir wüsten auch nicht jemandes, der biUicher in den gebrechen han-
delte, dann eure fürstliche gnade als unser herre.
Des haben die pfenner, die uff die zeit mitte im rathe sassen, mit
Dionisius Boten, dazumahl ein rathsmeister aus der gemeinheit, den
sie an sich gezogen betten, mit uns nicht wollen einigk sein und ge-
sprochen, sie wolden es an die ihren brengen und die briefe selten*
vor allem volcke gelesen werden. Nach hörunge und vomemunge
unsers gnedigen lieben herra, euer gnaden vaters, und euer gnaden
meynunge und begerunge, auch lesunge euer gnaden schrifte haben die
pfenner ihren heimlichen rath und conspiration, wieder euer gnaden
und uns gehabt und beschlossen, lenger nicht können noch wollen vor-
* „uns'* fehlt. ^ „ihn" fehlt. « anssehen. ^ rvdi eotolohes. « „vaten*' fehlt. ^ be-
möge. 8 sollen.
Beilage V. 493
bergen, sondern || mit Worten nnd der that dnrstiglich, frevelicb, B1.391*
erschrecklichen nnd gestrenglich* aussfiihren nnd znm ersten die wort
and der gleich ausfliesen lassen, euer gnade hette schrifte in die Stadt
gethan, da solden sie umb zusammen kommen. Doch so betten sie sich
bereit wol berathen, das sie in die schriefte nicht gehen wolden, denn
der schrifte mochten wol also viel kommen, das euer gnade ihnen auch
gebothe, das haue znm Gybichenstein zusammen zu brengen^.
Gnediger herr, als vermerckten wir vom rathe, die meister von'
Innungen und gemeinheit, das das fuhmemen derpfenner und das das
zusammen kommen des volcks nichts gutts in sich trüge, und nahmen,
argk nnd schaden zu verwaren und dem vorzukommen, im besten, das
ein iglicher meister von Innungen und gemeinheit euer gnaden schriefte
an die ihren brengen, lesen lassen und guttige unterweisunge thun
solte, euer fürstliche gnade nicht zu vorscUane, sondern enem gnaden
gehorsam zu sein. Und nun die bnrger von Innungen nnde gemein-
heit vor ihrer meister heuser, der meiste theil, weren gegangen, sindt
die pfenner mit ihrem zu sich gezogenen anhange, ihre furnemen wie-
der euer gnaden und uns, den rath, zu verdringene und zn erhaltene
und ihren heimlichen beschlossenen rath, voreinigunge nnd conspiration
mit der that zu volfiihrende und zu volbrengende, mit eygener durstig-
keit und gewalt ane unser des raths willen und wider ^ gewönliche
weyse, bissher in euer gnaden Stadt Halle gehalden, uffs rathaus ge-
gangen; den^ dann Dionisius Bote, die zeit rathsmeister von der ge-
meinheit, von stundt nachgefolget hat, auch im^ fhmemen mit ihnen
eynigk was, und die rathsglocke ane wissen nnd willen des andern
rathsmeisters von Innungen, der auch uff die zeit und nach der oberste
und worthelder ist, lassen leuten, und alle rathsherren und meister
lassen heischen, das ihm, als euer gnaden merckt, nicht zugestanden
linoch geburet hat, die dann auch also zn ihnen nicht han kommen BL391^
wollen.
Als sie nun mit ihrem vermeinten, ungebührlichen und ungewönlichen
heischen den rathsmeister, die oberste stedte und worthaltende, und auch
die meister von Innungen und gemeinheit mit solcher ihrer listikeit
und gescheydigkeit nicht haben zu sich brengen können, haben sie mit
grosser ungestimmigkeit aussgeschicket und etzliche gehorsame' ener gna-
den und unser burger in ihres meisters hause lassen suchen, inmeinunge
sie^ uff das rathaus geweltlich zu holen und gefencklich setzen zu
lassen ; haben auch in dem tale zu Halle geschicket, das feuer in allen
kothen unter den pfannen ausgiessen und das gantze saltzwerck und
gemeine gutt des tales niederlegen lassen, in der capelle des heyligen
grabes im tale die glocke, die man umb zusammen heischens und kom-
mens der saltzknechte und aller knechte, die im tale und saltzwercke
arbeiten, pfleget zu leiten, anziehen und leiten lassen. Und als sie
die also zusammene bracht, han sie im scheine und laute eines raths,
• gMtonglleh. ^ tnMunmeln, subrengen « ,|Voii" fohlt. ** „wider" fehlt. • denn. ^ Ihr.
s gehonam. ^ «^ie" fehlt.
494 Marcos Spittendorfi
als sie doch warlich han kein* rath gesein können noch mögen, den
seihten arbeitem und knechten bey leybe und bey guthe gebothen,
ufis rathanss zum rathe zu kommen, so doch nff das mahl kein rath,
sondern fanfe von den pfennern mit Dionisins Bothen, ihrem angezo-
genen rathsmeyster, aus dem rathe gewest sindt. Als wir nun solches
fumemen der pfenner geschehen gehört und vomamen, sind wir, die
meister von Innungen und gemeinheit, in des rathsmeisters haus Jacob
Weissack zusammene kommen und haben alle die jhenigen, die euer
gnaden und uns dem rathe gehorsam waren, zu uns heischen lassen,
haben betracbt das geweltliche und erschreckliche fumemen, gedrengk-
nisse und unrecht, uns und den andern euem gnaden gehorsamen bürgern
B1.392» am tage Pantaleonis (28. Juli), || wie oben berurt, geweiset und gethan,
und das sie nach grober und gestrencklicker, als alle ihre furnemen
scheinbarlich aussweysete, und darnach klar leider und^ offenbar
wardt, mit uns handeln und gebahren, und die, die euem gnaden und
uns dem rathe gehorsam weren, gantz von euem gnaden und uns
dringen möchten.
Und sindt also von rechter forchte, und als wir das rathaus von
unsem Verfolgern und wiederwertigen eingenommen sahen, zu dem
closter zu den barfussem gewichen und haben darnach nach unsem
wehren und hämischen gesandt, wiewol wir des wenigk kriegen kun-
ten, uns unser leibes und lebens zu entsetzen und uff der gotte ge-
weiheten und geheiligten stedte, so wir der wertlichen stedte des
rathauses, uns zustendigk, beraubet waren, friede und gemach zu
haben. Als wir nun vor das kloster kamen, verstunden wir, das bereit
zuvor von unsem verfolgem, Dionisins Bothen, zu gunst und zu ge-
fallen der pfenner, auch im scheine und laute als von einem gemeinen
sitzenden rathe geschehen und befohlen sein solte, bestalt und gewor.
ben was, uns nicht einzulassen. Was auch uff die zeit bei den paulem
und neuen bruedem geschehen ist, lassen wir uff diss mal bey sich
umb kurtze der schrift beschehen.
Die gemelten pfenner mit ihrem zu sich gezogenen rathsmeister
Dionisius Bothen haben auch desselbigen tages bey lichtem tage alle
thor der Stadt zuschliessen und die schlussel im laute und worte eines
raths, als sie doch warlich nicht gewest sindt, von den verwahrem
der schlussel lichtlichen nemen und zu sich bringen lassen. Was un.
fuge und ungeburligkeit geyn den schlussel vorwahrem "^ von denen, die
ihn die schlussel namen, geubet ist, hemach berurt wirdet.
BL392^ II Als es nun in die nacht kommen ist, haben sie zu uns ins
kloster geschickt und an uns brengen lassen, das wir zu dem rathe
auffs rathaus kommen wolden. Darauff haben wir antwort geben,
wir wüsten keinen rath in der gestalt, und die das uns betten zu
heischen, und gedechten auch zu ihnen nicht zu kommen; uns were
vorkommen und merckten auch, was ihr vomemen gegen uns were.
Darauff haben dieselbigen geschickten von den pfennem und ihrem an
• keinen. ^ „and** fehlt * KhloMeln vorwahren.
Beilage V. 49^
sich gezogenen anhange gescheidenlich und listiglich geredet, sie
dechten nicht anders yorzunemen, denn das zn einigkeit und friede
gedienen möchte.
Deme haben wir nicht glanben geben wollen, so uns nach in
frischer gedechtnuss was der nnrechtlichen und nngeburlichen fumemen
und gedrengknisse, am tage Pantaleonis zuvor gegen uns und andern
euem gnaden getreuen und gehorsamen burgern geubet. Wann so
ihre hertzen und gemute zu gutter eynigkeit und rechtem friede ge-
neiget gewest weren, so weren sie wol znvom mit uns einigk gewest»
niemandes anders denn euer gnaden als unsem beyderseits rechten
herren zu yorgunnen, in unser beiderseit gebrechen zu handeln. Wir
erkanten und marckten auch, das ihr furnemen nicht zu friede und
einigkeit, sondern zu durste unsers blutes und uns zu yorweldigen
angestalt waren, wann sie betten zwene uff Unser Lieben Frauen
thorme unter die Sturmglocke, an die man pfleget zu schlagen, so man
hoffewerck baussen der Stadt vomimmet, geschicket, die vorwaren
solden, ob geruchte in der Stadt wurde, das der hausman nicht stürmen
solde, und ob sich irgent reuter yor der Stadt entblösteu; das die der
haussman mundtlich zu wissen thun solte, uff das sie ihr böse fur-
nemen desto ungehindeii; möchten yolbringen.
Sie haben auch eine grosse Steinbuchse uff einem berge bey dem
K barfussercloster eingenommen, leute darauff bestalt und sich ge- B1.893*
schickt, das closter mit gewalt zu stürmen und uns^ daraus zu ge-
winnen; sie hatten auch etzliche unter uns emant, die man yom leben
zum tode bringen solde; mit den andern yormeinten sie auszukommen.
Es ist auch zuyorn in etzlichen parten der Innungen und pfarren yon
etzlichen geredt worden, man muste etzlichen die heupte abeschlagen.
Darauff ist yon etzlichen, die sich euren gnaden gehorsamlich gehalten,
geredt, man muste ie den leuten nicht gewalt thun. Darauff ist ge-
saget: man hat vor jharen zu Halle bischoff Günthers greffen gebraut,
ob er nicht mit gerichte und gerechte uberwonnen, wan dann, nach
ist es bericht, dis wirdet auch wol entschicket
Auch gnediger, lieber herre, ob die pfenner mit ihrem an sich ge-
zogenen anhange uffbringen, das sie uff das rathaus zusammen kommen
weren , solde keine andere sache gewest sein , denn das sie uff euer
fürstlichen gnaden anbringen und schrifle ein eintrechtigk gespreche
betten machen wollen, mit euer gnaden und dem rathe einigk zu sein,
solches hat nicht warhaftiges grundes in sich der Ursache halben, wann
als mit denen von den pfennem, die mit im rathe gesessen habeU)
dayon geredt unde gehandelt ist, haben sie mit dem rathe einigk sein
wollen, der gebreche bey euer gnaden zu bleiben.
Ihnen were auch nicht noth gewesen, im tale das gemeine gutt
niederzulegen^ und das feuer ausgissen zu lassen und die knechte und
arbeiter aus dem tale uffs rathaus zu yorboten, so die solches gespreches
* aiu. ^ binderanlegen feaer.
496 Marcus Spittendorfil
nicht zu thun hal)en, es were denn, ob etzliche bürger weren, denen
gebarte ihren meistern gehorsam zu sein.
Es were auch, nmb eintrechtigk gespreche zu machen, nicht notb
gewest, hinder dem rathe und ohne sein* wissen || und willen die
Bl.393^ schlnssel von den thoren von den jhenen, denen sie uff ihr bargerrecht
befohlen sindt, zu nemen, denn die pfenner mit ihrem za sich ge.
zogenen^ anhange haben am donnerstage Lamperti (IT.äept), als sie das
rathaas eingenommen haben, Andreas Kentzendorff,Paall Ochsen, Herman
Easchwitz, Hansen Forwercke, Silbersacke, Ultzen Ton Rebeningen,
Drewes Zogken, Micheil Weittkom and PaulBrader, Walttheims knecht,
nach mittage zwischen vieren and fanfen vor das galgthor geschicket
and die schlnssel von dem schlnsser mit frevel and gewalt and auch
anAlge genommen. So sindt Wentzelaw Koch, Ambrosias BacheU,
Heinrich vom Thore, Thomas Mewschaae mit andern ihren zageschick-
ten helfem, Heinrichen Schirmeister, schlisser vor dem Moritzthor in
sein haas frevelich gefallen and haben ihn geschlagen, das nach be-
weislich ist, seinen haasfriede gebrochen and die schlnssel anch ge-
nommen. Aach sindt Clans von Readen, Paall Koytz, Jorge Nagell,
Peter Eleptzt, Johannes Apotecker, Wentzelans Koch mit ihren heUem
Marcasse Hentzell, dem thorschlisser des radewellischen thors, in sein
bans gelaaffen and haben ihme die schlnssel mit gewalt genommen,
seine hansfraae gescholten nnd gelestert and viel nnfage getrieben.
Desgleichen sind die schlnssel von dem steinthore, Ulrichsthore nnd
Clansthore aach mit viel anfage genommen, die theter man wol m
nennen weis.
Farder gnediger herre, als sich die dingk, wie obengerart, allso
begeben, haben sich die geschickten von Magdeburg unterstanden,
zwischen uns beiderseit zu tedingen, denen ^ haben wir nach erlichen
gehaltenen hendeln zn erkennen gegeben, euer gnade bette schrifle an
den rath, auch innnngen nnd gemeinheit gelangen lassen, denen ge-
dechten wir gehorsam zu sein. Wolten die pfenner mit ihrem anhange
auch also thun, Hessen wir geschehen; weren sie des aber nicht ge-
meinet, das sich danne die von Magdeburg von beider theile wegen
B1.394* vor euer gnaden fugen und gelegenheit der dinge || an euer gnaden
trugen. Mochten sie danne an euer gnaden erlangen, das euer gnaden
des handeis denen von Magdeburg oder andern stedten vorgunnen
wolden sunderlich alleine oder neben euer gnaden, das were unser
Wille, wo sie aber das an euer gnaden nicht erlangen mochten, so
wolden wir darzu furder unverbunden sein. Und darauff ist der Un-
wille abegesaget, so viel der uns belanget, und sindt darauf von bei-
den theilen von einander gegangen.
Uff den sonnabent nach Lamperti (19. Sept.) ist uns vorkommen, das die
pfenner mit ihrem anhange viel heimlicher vomemen yorhanden betten,
die wider uns weren, das wir den geschickten von Magdeburg also zu
vorstehen gaben, und wiewol sich etzliche unsers wiederparts ent-
* Minen. ^ angezogenen. ^ danne.
Beilage V. 497
schuldiget haben, so ist doch nff den sonntagk, Sanct Mattheus
abendt (2ü. Sept.), der pfenner und ihres zu sich gezogenen anhangs böser
wille zu grausamen wercke gesatzt, wann sie sindt desselben Sonntages
unter messezeit gehamischt zusammen gelauffen und haben einen, unsers
raths giiedemassen, Hansen Schiittbach genant, vor dem rathause und
der capelle des heiligen crentzes, ungehort seine bitte, das man ihn
doch vor seinem tode nicht dann beichten liesse, jemmerlich ermordet
wiewol ein prister unvorsehelich bey die geschichte kommen ist und
wol geneiget was, ihn beichte zu hOren, deme das nicht vorgunst,
sondern weck geweiset wardt, und von solcher böser that viel geschries
und geruchte gemacht, das man uns andern allen auch also thun
soldC; dann die stedte were da viel zu kleine, dar die andern auch
ligen solden.
Es haben auch dieselben pfenner und ihr anhangk einen aus sich
in ihrem ausslaufifte uff dem marckte und in der kleinschmieden zu den
saltz- und anderen knechten lassen sprechen: lieben gesellen, schlaget
todt alle, die ihr bekommen könnet; ich rede und gelobe euch, wir
wollen euch denne die frauen freyen unde euch zu gedegenen leuten
machen, und ob die frauen nicht wolden, so müssen sie woL
Die gemelten pfenner haben auch uff die zeit in der kirchen zu
Sanct Moritze || viel saltzknechte aus dem tale lassen vorsammen und Bl.n94^
unter ihnen einen heuptman gemacht und ihnen furder gesaget: nun
wolan, lieben gesellen, gehet gerade durch die Stadt, und wem ihr
bekommet von unserm wiedertheile , da schlaget freylich uff und
schonet niemandes. Sie haben auch den knechten aus dem tale ge-
lobde gethan durch einen auss sich, das sie ihnen manlich beystunden,
wen es an die noth ginge, denn sie gedechten mit dem ernste hindurch
zu gehen. Es hat auch einer unter ihnen uff dem rathause zu Dioni-
sius Bothen, der uff die zeit ein rathsmeister was, geredet, kunte man
über uns ander keinen streffer gehaben, so wolde er selber hencker
sein.
Und als euer gnade uff dem obgerurten sonntage das Ulrichsthor
einnemen lassen, haben sie offenbehrlich in den gassen geruffen:
„zceter, zceter und mordion, das wir nicht voUenbracht haben, das wir
am freytage willen hatten''. Es haben auch etzliche aus ihnen Burck-
hartt Trinckhausen, gliedmassen des raths, uff der Strassen angefallen
und gefraget, mit wem er es halden wolde, do hat er geantwortet:
mit euem gnaden und Innungen und gemeinheit. Do sprachen die:
„du solt tausent fallent übel haben, du stadtvorrether und bösewicht"-
Und als das volck, die mennige, war zugelauffen, waren dieselbigen
eylende zu dem Ulrichsthore gelauffen und hatten ihn so verlassen.
Sie haben Heintzen Beichartte, meister in Sanct Ulrichs pfarren, freve-
liehen im stein thore* mit einer axt gehauen und gesprochen: y,gehe
erlur, du alder, meineydiger, verreterischer schalck und stadtvorrether".
flnediger herre, sie haben fast mehr unfuge und ungeburligkeit
A steine thoro.
Ckwhiehtaq. d. Pr. Saeluen. XI. 32
49d Marcus Spittondorff.
kegen ans mit worten nnd wercken genbet, die wir arob kortee der
zeit äff diss mal nicht schreyben können, auch etzlicher noch nicht
gmndtlich erfahrenheit haben, die wir enem gnaden hernachmals nicht
wollen vorhalden, und alles , das uns aach Innungen und gemeinheit,
also wie obgerurt, zugemessen und gethan, alles darumb geschehen
ist, das wir euem fürstlichen gnaden als unsem rechten herren und
landesfursten und unser treue pflicht und gehorsam gegen euer fürst-
liche gnade gehalten haben, als wir mit gottes hülfe auch furder nfl-
richtigk als fromme leute thun wollen.
Wir sind auch unzweiffelich, als euer gnade das Ulrichsthor durch
B1.395* II unsem gnedigen herm von Querffurt und anderer euer amptleute
manne und diener einnemen und von uns die Schlüssel zu dem selbigen
thore heischen und fordern lassen habt, das wir euem gnaden als
unserm rechten herren und landesfursten die billich mit ehren und
rechte haben geantwortet und wieder alle billigkeit von unsem wie-
derwertigen und abgönnem derhalben beredet werden.
Doch hoffen wir, euer fürstliche gnade werde davor sein, schaffen
und thun, das wir des vortragk gewinnen, und umb obgeschriebene
grobe that und misshandelunge geschehe, so viel nottui^ erfordert
und billich ist.
Wie sich uff den obgemrten sonntagk die pfenner mit ihrem an
sich gezogenen anhange mit gewaffheter handt, schissene, werfene und
schlaue unterstanden haben, den obgenanten herren zu Querffurtt und
andere euer gnaden heuptleute, manne und unterthanen mit macht
aus euer gnaden und des stiefls zu Magdeburg eygen Stadt zu treyben,
ist uns nicht noth zu schreibene, wenn euer gnade und die euren des
ein gutt wissen und des der handthafligen that offenbar erfunden
haben, darbey wir es uff dis mahl berahen lassen. Dan womit wir
euem fürstlichen gnaden zu dienste gesein können, thun wir in aller
unterthenigkeit alle zeit geme. Gleschrieben unter unserem secret am
freytage nach michelis (2. Oct.) anno domini etc. septuagesimo
octavo.
Dem ehrwirdigsten , hochgebomen fursten und herren, herren
Emsten, postulirten zum ertzbischoffe zu Magdeburg etc., herzogen zu
Sachsen, landtgraffen in Döringen und marggmffen zu Meissen, unserm
gnedigen, lieben herren i. —
Item alle die furbringunge, wie wir die stuckweyse haben reden
und gegen den pfennem und ihrem anhange setzen lassen, sein von
ihnen also gehandelt, geredet und mit der that geschehen, und wie nnd
an welchem stucke uns noth sein und wir das bedurffen wurden, so
künden wir da es genungsam kuntlich und wissentlich gemachen.
Uff unsere gethane rede und furbringunge am freytage nach der
elftausent jungkfrauen tagk (23. Oct.) haben uns die pfenner und ihr
1 Auf den vorstehenden Brief folgt unmittelbar ein Znsatz, welcher aus einer
Aufzeichnung der Räthe des Erzbischofe herzustammen scheint.
Beilage V. 499
anhangk gebeten, ihn eins gesprechs zu vorgunnen bis uff morgen
jsonnabendt zu mittage, und was ihn uff unser furbrengunge noth sein
wurde, sie darinnen gnediglichen wider zu hören, das haben wir ihnen
zu thun zusagen lassen.
Item uff den sonnabendt (24 Oet) sein die pfenner und ihr anhangk wi-
der zu uns kommen und haben erzalt, sie betten ihre rede uff einen zedel
lassen sehreyben und uns gebeten, das wir die wolden gnedigliehen
hören und aufhemen. Der zedel hat also gelautet: || „gnediger herre, Bl 895'
hochgebomer fnrste, wir armen gefangenen leute bitten euer fürstliche
gnade mit grossem, unterthenigem, vorpflichtigem gehorsam, unsere
antwort gnediglichen und genuglich uffiiemen, so wir ye nicht anders
geantworten können, denn so yiel uns von den Sachen bewust ist.
Euer fürstliche gnade wolle uns auch des gefengknnss entledigen, und
bitten unsere Sachen mechtiglichen uff euer fürstliche gnade, uff das
hochwürdige capittel zu Magdeburg, uff euer gnaden fursten, graven,
herm und erbare manne^' etc.
Nach yerlesunge der zedel haben wir den pfennem und ihrem
anhange wider sagen lassen, wir betten gebort ihre bitte und erbittunge,
an und uff uns gethan; were wol zu mercken, das solche ihre erbit-
tunge für sie wol zu thun, ader uns uffzunemen were wir noch nicht
berathen, denn nach dem ihre rede, handel und that, darumb sie unsere
gefangene weren gewest, * geschehen sey, so betten wir macht, mit
ihnen nach unserem willen zu handeln als mit unseren gefangenen.
So Hessen wir uns auch beduncken, welche unter ihnen lehn unter uns
hetten, die weren durch solche ihre vomemen der lehn uns vorfallen;
das dritte der uffruhr halben, die sie gemacht haben, darmit todt-
schlagk, bluttvergiessen ergangen sey, weren sie ihren leib vor-
fallen.
Wie dem so hetten wir bisher gnedigliche fumemen gegen ihn
gethan und wolten nun zu dieser zeit ihre bitte und erbittunge nicht
abeschlagen und auch nicht uffnemen, sondern wir wolden darumb
femer unserer^ herren unde freunde rath haben, was uns darinne zu
thun were, und so wir zu rathe wurden und ihre erbietunge uffnemen
wolden, were doch ihre erbietunge, zu ihrer furgebrachten zedel be-
stimpt, etwas weitleufftigk, nemlich uff unsere fursten, graffen, herren
und erbare manne, also weren fast fursten, graffen und erbare manne,
die da lehn von uns hetten, und were etwas schwer und ferne zusamne
zu bringen. Darauff haben sie uns zugesagt, wir mögen zu uns nemen
nach unserem gefallen, wen wir wollen^ aUso ist der abscheidt uff das
mahl gewest.
■ hier „vndt" ^ unaere.
32
500
Marcos SpittendortiT.
Beilage VI.
Wir fUgen die Liste der durch theilweise oder gänzliche Entziehnog
ihrer Güter bestraften Pfänner so wie der in den Gennss oder die
Verwaltung derselben eingesetzten Personen hinzu, wie sie die Hand-
schrift der magdebnrgischen Rathsbibliothek Fol. 70; S. 478— 48ö
enthält.
Wir verdanken dieselbe der Güte des Herrn Dr. Hertel in
Magdeburg. Da die Namen sehr verunstaltet sind uncl inuner in der
Genetivform auftreten , so schien es zweckmässig, bei gesicherter
Schreibung die übliche Form im Nominativ in Anwendung zu bringen.
Diese hiemach geschriebene seind in der
Pfänner Kothe und Güter geweiset ohne
Gericht und Recht
Anno 1479.
1) Jacob We i s s a c k , ein Schuster,
die Zeit Bathsmeister.
2) Mattes Benne^, ein Bötticher,
die Zeit Bathsmeister.
3) Vester Stücke.
4) Nikel Eisenberg der Kahle.
5) BrosiusZelsche^ ein Fleisch-
hauer.
6) Hans Molbeck, ein Bauer und
Einkömmling.
7) Glorius Müller.
8) HentzEunath, ein Fleischer.
9) Drewes Schlegell, Einkömm-
ling des Adels aus dem Veit-
heimischen Lande ^.
10) Ludewig Beb eil , gemein
Mann.
11) Thomas Btfmer, ein gemein
Mann, ward darnach Schult-
heiss.
12) Johann Kumpan, ein Grob-
schmied.
Alexius Liskau^.
Peter Kober.
Bernd Schenckel.
Kilian Baurmeister.
13)
14)
15)
16)
17) Donath Drewicke.
Diese nach geschriebene seind die Pfänner,
die ihrer Güter und Kothe des 1479.
Jahres entsatzt, und die vorgeschriebenen
darein geweiset.
1) Liborius von Delitzsch.
2) Glorius Kober»,
3) Cosmus Nagel.
4) Levin von Waltheim.
5) Drewes Fischer der Alte.
6) Heinrich G reffe.
7) Klaus 01m an.
8) Hans Seher der Jüngere.
9) Klaus Schaffstedt
10) Ulrich Schaffstedt
11) Sander Wogau.
12) Hans Molle<}.
13) Berthold Hinnern.
14) Franz Parthier.
15) Hans Ochse.
16) Franz Polcke.
17) Marx Spittendorff^.
i Martin Bamer.
* Kabers. ^ Mollenn.
2 Zeelstein. ^ Kettheinschen Lande.
' Spickendorfib.
* Liszawe.
Beilage VL
501
Neue Pfänner.
18) George Gotzsehke.
19) Peter Melbiss.
20) Magist. Michael Marschalck,
war Stadtschreiber, ein Ver-
räther.
21) Hans Hederssen^, ein Ver-
rätber, zu Zeiten auch Raths-
meister.
22) Jacob Schoffcopp.
23) Hans Seile, ein Grobschmied,
zu Zeiten Rathsmeister.
24) Lorenz Prelwitz, ein Krämer,
ist des gehlingen Todes ge-
storben.
25) Jacob Eloth, ein einkommen-
der Bauer, Rathsmeister, war
ein Verräther und ist des
gehlingen Todes gestorben
und hatte müssen die Bettel-
stücken fressen.
26) Peter Meffer.
27) Hans Pantzsch.
28) Bartholomäus Meyger.
29) Glorius Krolwitz^, ein ge-
mein Mann , ward hernach
Schulze.
30) Jacob Z in man.
31) Glorius Wunsch.
32) Peter B a 1 1 z e r , ein Goldschmied
und Gastgeber zum Gülden
Ringe am Markte.
33) Paul Fleischhauer, ein
Kramer.
34) Heinrich Küle».
35) Simon Lesskau.
36) Ludewig Schutz.
37) Thomas Osswaldt.
38) Hans Osswaldt.
39) Bartholomäus Heinemann,
ein einkonmiender Bauer.
40) Valtin Pottewitz.
Alte Pßümer.
18) George Nagel.
19) Heine Brachstedt.
20) DrewesFrantz*(Frantze?).
21) Klaus Maltitz.
22) Kaspar Beyer.
Peter Schenke, der Aeltcre.
24) Tile Königstal.
25) Hans Zölner.
26) Brosius Brantze.
27) Peter von Mücheln.
28) Bartholomäus Wogaw.
29) Hans Schaff.
30) Simon Bötticher.
31) Klaus Klepzigk.
32) N. Herfordes (?).
33) Benedictus Holzwirth.
34) Bertram Schencke.
35) Sander Drachstedt
36) Klaus von Rüden.
37) Hans Böttiger.
38) Thomas Dugaw^.
39) Lorenz Tzoberitz.
40) George H cd er sieben.
^ Hans Hindersheim.
5 Duawgen.
2 Klolwitz. 8 Kule, Küle (?).
Frantzenn.
502
Marcus Spittendorff.
Neue Pfänner.
41) Kaspar Müller.
42) Burkhard Schaler, ein Filz-
hüter.
43) Klaus Nawertt.
44) Lucas Keylhey, ein einkom-
mender Bauer.
45) Martin 0 1 1 z s c h e , ^ ein
Fleischer.
46) Peter Nayll.
47) Burkhardt Knoke.
48) Glorius Bantz.
49) Hans Kloth, ein einkommen-
der Bauer.
50) Glorius Tgscheye (Zeye ?),
ein Fleischer und Verräther.
51) Klaus Scheyb.
52) Matthes Pf oll.
53) Ludewig Osswaldt.
54) Hans Kaleyss.
55) Hans Ode.
56) Hans Rathenaw.
57) Titze Hindernayll.
58) Burkhard Teichman.
59) Martin Tzanneler (?).
60) Clemen(8) Poyderwain.
61) Georg Eisen berg, Schuster.
62) GiliaxEck hart, Gastgeber zur
Gulden Rose in der Ranischen
Strasse.
63) Jacob Fogeler.
64) Kurt Kritz.
65) Nikel Heylhey, ein einkom-
mender Bauer.
66) Jacob Fuchs.
67) Michael Schuman, ein Wa-
gener.
68) HansSanderman,einKramer.
69) Lule (?) Hacke.
70) Hans Appelman.
71) Matthias Brendell.
72) Hans Do bis.
Alte Pfänner.
41) Otto Wogaw.
42) Blasius Holtzwirth.
43) Klaus Bodendorff.
44) Braun Lutze.
45) Valtin Zcatten.
46) Otto von Dieskau.
47) Jacob Kitzendorff.
48) Michael Weytkorn.
49) Johan Rauschen berg.
50) Kilian Heineman.
51) Hans und Kaspar von Nord
hausen, Gebrüder.
52) Klaus Polcke.
53) Peter Kleptzk.
54) Hans Seher der Aeltere.
55) Drewes Seber.
56) Erich Seber.
57) Kaspar Koptzk.
58) Ambrosius Schoneberg.
59) Jacob Benne^.
60) George Busse.
61) Hinrich Drackstedt.
62) Lorenz Benne.
63) NicoL Katzsch«.
64) Ulrich Tzok.
65) Matthes 01m an.
66) N. Gruneheyde.
67) Hans Tz och.
68) Balthasar Moritz.
69) Hans Kasskens (?).
70) Heinrich Geiling.
71) Gisscler von Dieskau.
72) Veit Altenberges.
^ Mertin Oltz sehen. ^ Bennentz. ^ Katzschenn.
Beilage VI.
503
Neue Pföimer.
Alte Pfanner.
73) Urban Wiederdorff.
73) Peter Schencke der Jüngere
74) Lamprecht Kortz.
74) Martin Schneider.
75) ElaasKuntzmann, ein
Filz-
75) Michael Boden dorff.
httter, ward hernach Raths-
meister.
76) Matthes Preysse.
76) Stephan Voigt.
77) Vincentius Komerer.
77) Georg Picht.
78) Johann Meister.
78) Peter (?) von Jhene.
79) KurtZwentzigk.
79) Hans von Waltheimb.
80) Drewes Titze.
80) Hans Popelitz.
81) Thomas Stoygen.
81) HansQuetz.
82) Hans Kannengiesser.
82) Matthes Pegaw.
83) Ciliax Roseke.
83) N. Bichelingen.
84) Benedictus Paris.
84) Tile Grosskopff.
85) Asmus Wiederhacke,
ein
85) Michael Meinhardt.
Leder.
86) Martin Faust.
86) Paul Koitzsch.
87) Klaus Kiemer (?).
87) N. Gottschalck.
88) Simon Schweyme.
S^i) Bertram Quetz.
89) Nikel Pentzsch.
89) Ambrosius Bausze.
90) George Heller (Keller?),
90) Klaus von Jhene.
ein Schuster.
91) Titze Mertin.
91) Drewes Leiche.
92) BrosiusKrafft.
92) Hans Wale 2.
93) Peter Mefferi.
93) Sander Meinhardt.
94) Hans Lawp, ein Seiler
und
94) Thomas Brendes.
Verräther, den schlug
der
Donner nach seinem eignen
Wunsch.
95) Hans Kule.
95) Cosmus Quetz.
96) Martin Bufenleben.
96) Klaus Zoberitz.
97) Hans Pauell, ein Gastgeber
97) Kaspar Theurkorn.
auf dem Schlamm.
98) Martin Bauermeister.
98) Lorenz von Rüden.
99) Stephan Urbach.
99) Benedictus Polcke.
100) Klaus Telcke.
100) Klaus Rudolff.
101) Klaus Raniss (?).
101) Baltzer Aldcnberg.
102) Peter Sander.
102) Drewes Zcacke.
1 Peffer. « Walem.
504 Marcus Spittendorff.
BeUage VU.
Senatus Hallensis.
(YgL die Einleitung.)
1491. l)HaD8Gysike. 2) Hans Baratb. 3) Drebes Seber. 4) Hans
Zimmerman. 5) Sander Glibitz. 6) Dietrich Witteretorflf. 7) Albrecht
Messerscbmidt. 8) Hans Locheraw. 9) Bendel Schmaltz. 10) Claus
Bange. 11) Hans Czey. 12) Peter Müel.
1492. 1) Marqnard Hoitzwirth. 2) Claus Stacius. 3) Jacob von
Studen (?). 4) Götze Keseling. 5) Hans Trost. 6) Hans Aldenburgk.
7) Kersten Mülwert. 8) Drebes Trepz. 9) Hans Gust. 10) Busso
Hartting. 11) Hans Herburg. 12) Hans Bupsch.
1493. 1) Bathmar von Stein. 2) Hennigke Heydersieben. 3) Clans
Bemer. 4) Hans Seywitz. 5) Friedrich Huffe. 6) Drewes Schmidt (?).
7) Kersten Usterwaldt. 8) Thilo Kelle. 9) Günther Wogau, 10) An-
dreas Schenck. 11) Martin Hodantz. 12) vacat.
1494. 1) Hans Gysecke. 2) Herman Scheikendorff (! SpittendorffV).
3) Sander von Steine. 4) Hans Zimmerman. 5) Heinrich Schechmeister.
6) Matthias Keyser. 7) Hans Molle. 8) Dietrich WiedersdorflF. 9) Claus
Bunge. 10) Hans Spitzing. 1 1 ) Jordan uffn Berlin. 12) Hans Thomas.
I4#5.i 1) Er Heise Pawils. 2) Drewes Seber. 3) Claus Stacius.
4) Heinrich vom Saltze. 5) Hans Kamburg. 6) Koppe Kraptzk.
7) Herman Pegaw. 8) Hans Locherow. 9) Drewes Treptzk. 10) Peter
Muel. 11) Herman Gutenberg. 12) Nickel Kalaw.
1496. 1) Er Radmar vom Steine. 2) Ciriacus Hedirsleben. 3) Claus
Werner. 4) Kune Bornecker. 5) Hans Serewitz. 6) Albrecht Messer-
smed. 7) Hans Isleiben. 8) Busse Härtung. 9) Tyle Kelle. 10) Hans
Zeye. 11) Petir Dorle. 12) Friderich Kolne.
I4#7. 1) Hans Gyske. 2) Hans Beiger. 3) Wentze Wenige.
4) Herman Spitendorff. 5) Heinrich Holtzhusen. 6) Peter Amendorff.
7) Heinrich Bysdorff. 8) Dieterich Widirstorff.« 9) Conrad Cuntze.
10) Heintze Krym. 11) Jordan von Rüden. 12) Claus Bunge.
1498. 1) Drewes Seber. 2) Hans Barath. 3) Borchart Lindow.^
4) Frantze Schadewange.* 5) Hans Kamburg. 6) Kerstan Userwalt.
7) Heinrich Smekebier. 8) Herman Baweritz.^ 9) Hans Thomas.
10) Ditterich Benne.ß 11) Conrad Strusz. 12) Nickel Becker.
1499. 1) Er Heise Pawils. 2) Ciriacus Hedirslebe. 3) JacoflF von
Studen. 4) Cune Bomeker. 5) Cune Goltsmet. 6) Hans von Dresden.
7) Hans Isleben. 8) Hans Döring. 9) Drewes Treptzk. 10) Hans Zeye.
11) Jurge Baldeken. 12) Hans Spitzing.
1419. 1) Er Rademar vom Steine. 2) Augstin Hedersleben.
3) Petzolt Beiger. 4) Wentze Weniger. 5) Ditterich Widerstorff.
1 Von diesem Jahre beginnt das zweite Verzeichnis. 2 Widerstadt AUein
aus dem Verzeichnis der Jalu*e 1401 u. 1410 so wie aus der andern Handschrift ergibt
ßich der richtige Name. ^ Lundow. ^ schabewange. ^ waweritz. ^ Kenne.
Beilage YH. 505
6) Tilomanus Riebe. 7) Niekel Radiger. 8) Hans Locherow. 9) Con-
rad Cantzen. 10) Hang Hildebrand. 11) Hardman Golmar.^ 12) Hans
Forwerg.
1411. 1) Hans Gyske und 2) Heinrieh Holtzhnsenn
rathsmeistere. 3) Paul Hedirsleben. 4) Giemen Erieh. 5) Bor-
chard von Lindow. 6) Albrecht von Ileburg. 7) Lanrentz Smed.
8) Herman^ Baweritz. 9) Hans Thomas. 10) Paul Meinhart. 11) Hans
Tackom. 12) Hans Seher.
1412. 1) Andreas^ Barath nnd 2) Andreas Treptz raths-
meistere.* 3) Kune Bornecker. 4) Hans Holtzwert. 5) Ulrich Flach.^
6) Hans Kamburg. 7) Heinrich Schmeckebier. 8) Kerstan Usirwalt.
9) Peter Amendorff. 10) Hans Werner. 1 1) Hans Meye. 12) Friderich Kolle.
1413. 1) Drewes Seher. 2) Hans Raspe. 3) Cosmos Qaetz.
4) Hans Endeman. 5) Ditterich Widersdorff. 6) Hans Locherow.
7) Nickel Radiger. 8) Hans Voyt. 9) Hans Zeye. 10) Nickel Kolaw.^
11) Hans Hildebrandt. 12) Nickel Becker.
1414. 1) Hentze Raytz und 2) Hans Thomas raths-
meistere 7. 3) Cune Northusen. 4) Heinrich Greue. 5) Claus Sere-
witz 6) Cune Goltsmed. 7) Jan Kaie. 8) Hermann HuflFe. 9) Albrecht
vonlleburg. 10) Hensil Schroter. 11) Jan Nagil. 12) Jurge Baldekyn.
1415. 1) Hans Holtzwert. 2) Ulrich Flachs. 3) Mertin Hodantz.
4) Hans Röse^. 5) Heinrich Holtzhusen. 6) Hans Döring. 7) Herman
Baueritz. 8) Laurentz Smed. 9) Drewes Treptzk- 10) Hans Tuckhom.
11) Mertin Hogil. 12) Hans Seher.
1416. 1) Cune Northusen. 2) Burchart von Lindow. 3) Claus
Söne (?) ®. 4) Laurentz Greue. 5) Petir Subach. 6) Hans von Dres-
den. 7) Herman Schade. 8) Steffan Bysdorff. 9) Claus Bunge.
10) Cune Zocke. 11) Hans Spitzing. 12) Hans Meye.
1417. 1) Koppe Pisker und 2) Nickel Kalou raths-
meistere^ö. 3) Koppe Gyske. 4) Petir Seher. 5) Ludecke Greuen-
dorflf. 6) Ditterich WidirsdorfT. 7) Tiloman Riebe. 8) Kerstan Usir-
walt. 9) Petir Amendorflf. 10) Hans Forwerg. 11) Hans Ketz. 12)
Ewalt Kelle.
1418. 1) Johannes Hedirsleben und 2) Heinrich Holtz-
husen rathsmeistereii. 3) Jurge Holtzwert. 4) Petzolt Beiger-
5) Claus Tytze. 6) Locheraw. 7) Herman Baweritz. 8) Jan Kaie.
9) Drewes Treptz. 10) Bertolt Schroter. 11) Nickel Muel. 12) Hans
Brunsdorff.
^ Yolmar. ^ In der andern RoUe heisst es: Hanns Gyscke. Pawell Hodersz-
leben. Clemens rieh (erich?). Borchard von Lindaw. Heinrich Holtzhusen. Albrecht
von Ileburg ff. ^ Hans. ^ Diese Bezeichnung fehlt. Drewes treptzk nimmt
hier überhaupt erst die viertletzte Stelle ein. Am „Baratt" folgt „bomnecker".
& Flachs. ^ Kolow. "^ Auch hier fehlt die Bezeichnung Rathsmeister. Thomas
steht erst in viortletzter Stelle. ^ Rose. ^ Sone (Sene?). ^^ Die Bezeichnung
fehlt; „kalow" erst in vorletzter Stelle. ^^ Die Bezeichnung fehlt hier wie in den
folgenden Jahren; die Ordnung ist: hedersleue, holtzwordt, beiger, Tytze, holtzhuesen,
Liocherow.
506 Marcus Sjattendorff.
1419. 1) Angastin Hedirsleben and 2) Conrad Golt-
smed^ rathsmeistere. 3) Hans Beiger. 4) Hans Rose. 5) Ulrich
Flachs. 6) Herman Haffe. 7) Marens Schmed. 8) Steffan Bisdorff.
9) Mertin Nasseberg. 10) Jarge Baldekyn. 11) Hans Hildebrand.
12) Jan Nayl.
1429. 1) Cane Northnsen nnd 2) Hans Voyt^ raths-
meistere. 3) Koppe Gyske. 4) Hans vom Steine. 5) Ludecke
Greaendorff. 6) Kerstan üsirwalt. 7) Laorentz Smed. 8) Steffan
Moyffe (V). 9) Hans Sener. 10) Bertolt Kilian. 11) Qans Lenhart
12) Mattis Glesin.
1421. 1) Koppe Pisker nnd 2) Heinrieh Hoitzbasen^
rathsmeistere. 3) Jurge HoltzwerL 4) Gosmus Qaetz. 5) Peter
Seber. 6) Ditterich Widersdorff. 7) Albrecht Ilebarg. 8) Heinrich
Vester. 9) Bertolt Schroter. 10) Drewes Treptzk. 11) Hans Mittag.
12) Hans uff dem strohoffe.
1422. 1) Claus Serewitz und 2) Johannes von StendaH
rathsmeistere. 3) Borchart von Landauf 4) Koppe Gyske. 5)
Hans Rose. 6) Rudiger Smed. 7) Herman Huffe. 8) Steffan Bysdorff.
9) Mertin Naseberg. 10) Jan Nagil. 11) Nickel Kalau. 12) Fride-
rich Schutze.
1423. 1) AugustinHedirsleue und 2) Ditterich Ny.ema'n^
rathsmeistere. 3) Drebes Seber junior. 4) Hans vom Steine. 5)
Mertin Hodantz. 6) Hans Voyt 7) Nickel Osmunde. 8) Hans Beyer l
9) Claus ducke. 10) Nickel Muel. 11) Ewalt Kelle. 12) Grüns-
dorff (?) 8.
1424. 1) HeinrichHoltzhusen^und 2)HansBelger raths-
meistere. 3) Peter Seber. 4) Hans Gyske. 5) Ludeke Greuendorff.
6) Tiloman Riebe i^. 7) Locheraw. 8) Herman Baueritz. 9) Cuntze
Rodenberg von Walwitz. 10) Hans Mittag. 11) Valentin Zoke. 12)
Hans Mockewitzii.
1425. 1) Johannes von Stendal und 2) Hans Schriber
rathsmeistere. 3) Drewes Seber junior. 4) Heintze Scheue. 5)
Leuin von Quemfurt. 6) Augstin Treise. 7) Steffan Bisdorff. 8)
Nickel von Nuenburg. 9) Mertin Nasseberg. 10) Tile Drackenstet
11) Johannes Walwan. 12) Heinricus Greue.
1426. 1) Claus Titze und 2) Hans Voyt^* rathsmeistere.
3) Cuntz Zoke. 4) Paul Gyske. 5) Caspar von Rüden. 6) Ditterich
Witirsdorff. 7) Albrecht von Ueburg. 8) Jan Gutenberg. 9) Hans
Forwerck. 10) Jan KogUman. 11) Hans Wittenberg. 12) Hans
Schmeckebir i3.
1 In fonfter SteUe. 2 in siebenter SteUe. 3 in viertletzter Stelle. * hi
fünfter Stelle. » Lindaw. ^ In sechster SteUe. ' weyerr. ^ Bnmsz-
dorff. » In viertletztcT SteUe. »^ vrcho. i» Merisewitz. ^ An fönftpr
Stelle. *3 Das zweite Verzeichnis enthält hier noch unt^ der üeberschrift
,fMagiBtri fontium" die Namen ,,£r Radmar vom Steyne, Hans Schreiber. Hans
greuendorff".
1478 September. 381
und die borameister waren des mit dem rathsmeister Weyssacke nnd
den anderen obgeschrieben so zu thnne nicht ein hinder dem volcke,
und so solten die geschickten aach sprechen etc. Und gaben diss
antwortt: y^ersamen, lieben berren, wir haben von euch yemommen,
das die meyster mit ench ein sindt, das ir den stedten wieder-
schreyben solt; haben sie das im befehl; das wissen wir nicht nfizn-
sagen. Sondern das wir das mit bewilligen solten hinder dem volcke,
des steht uns nicht zu thune, dann ir wisset, mitsampt den meistern
und bornmeistem sindt wir^ des so eins worden nnd haben das so
allem Tolcke vorgegeben , uff das ein grundtlicher friede wieder unter
dem Yolcke gemacht wurde, so musste das durch mitteler vorgenommen
werden, unde nemlich durch die ehrlichen stedte, also das die zwischen
uns allen handeln solten, die gebrechen beyzulegen. Das hat das volck
so bewilliget und von stunden an die ehrlichen stedte geschrieben, des
sein wir auch noch also zufrieden, und wir wollen des hinder dem
volcke auch in keine weyse verändern, es sey denn, das alle burger
wieder so uffs rathaus zusammen kommen; was sie dan da eins w^-
den, sey wir auch zufrieden."
\]ffa freytagk post Nativitatis Mariae (11. Sept) käme der mar-
schalck Hans Kotze zu dem rathsmeister Dionisius Botten und bäte
von wegen meines herren von Magdeburg, das er uff morgen sonabendt
den rath znsamne haben i| wolde, mein herr von Magdeburg wolde seine Bl. 278^
rethe uffs rathaus schicken und wolde was lassen werben etc. Darauff
wardt im geantwortet, er könte den rath uff morgene sonnabent nicht
znsamne brengen itzund imjharmarckte, sundern uSh sontagk( 13. Sept.)
wolte er das gerne thun. Hier mercke, wie Weissack mit seiner ge-
Seilschaft treybet bey den gewaltigen, das er ie die ehrlichen stedte
noch wider zurucke treyben will! Sondern es stehet zu gott, wils gott
vom himmel haben, so müssen wir noch lenger in der zwytracht und
in dem Unfriede leben, ist es aber der wille gottes nicht, so hoffe ichs,
das Weyssacks vomemen auch zurucke möchte gehen etc.
Uffn sontagk vor Crucis (13. Sept.) im marckte schickte mein
herr von Magdeburg und liess werben, das etzliche des raths von In-
nungen und gemeinheit zu seiner gnaden solten kommen und auch
etzliche geschickte mit. Der rathsmeister Jacob Weyssack, Mattis
Benne, Brosius Zelse und Ludicke Ptanschmiedt und der stadtscbreyber
zogen uff die bürg, nicht uberlangk kamen sie wieder etc. Und kurtz
darnach kamen meines herrn von Magdeburg rethe gefahren vor das
rathaus, Apell von Tettaw, Heinrich von Ammendorff und Hans Kotze
etc. Apell von Tettaw brachte an den rath, so etzliche gebrechen in
der Stadt weren, so bete sich mein gnediger herr darzu mit seinen
rethen, das die dingk beygeleget möchten werden; wolten wir uns
auch unterlangk selber vertragen, das were mein gnediger herr auch
wol zufrieden etc. Und vorbas hatte er auch gebeten vor Hans Laube
und vor Schlegel mit andern mehr Worten etc. Darauff sprach der
• „wir" fehlt.
508 Marcus Spittendor£
6) Claus Pfant 7) Hans Weger. 8) Hennan Huflfe. 9) Hans Seber.
10) Jan Nayl. 11) Heinrich Vester. 12) Drewes Mochelwitzi. || 13)
Ditterich Nueman. 14) Tile Drackenstedt. 15) Hans Widdersdorff,
16) Mertin Botznn2. 17) Hans Schmeckebir. 18) Peter FroUch. 19)
Heinrich Wolbrun. 20) Hans Hawenschilt. 21) Peter Seile. 22) Nickel
Merseburg. 23) Prnsze. 24) Colkelaw. 25) Luchtenberg. 26) Hans
Kogil. 27) Hans Weraier (?).
1431. 1) Mattis Glesin und 2) Hentze vom Ende raths-
meistere. 3) Coppe Holtzwert. 4) Curt Northusen. 5) Johan Sten-
dal 3. 6) Hans BrunsdorflF. 7) Spalbom*. 8) Zwochaw. 9) Drewes
Weger. 10) Steffan Moiffe. 11) Nickel Muwelö 12) Rudiger Schmed.
II 13) Simon. 14) Valentin«. 15) Nickel Kalau. 16) Reinhart 7. 17)
Cune Brun. 18) Hans Hildebrand. 19) HansKetz. 20) Hans Heinrich.
21) Ditterich Widdersdorflf. 22) Hans von Casla. 23) SteflFan Bisch-
dorflf. 24) Mattis Schuman. 25) Ditterich Benne, 26) Cleine Peter.
27) Tue CUst».
1432. 1) Augstin Hedirsleben und 2) Tile Drackenstedt
rathsmeistere. 3) Paul Giseke. 4) Volrath Regitz. 5) Ludeke
GreuendorfiF. 6) Hans Mittag 9. 7) Bertolt Schroter. 8) Nicolaus von
Jhene. 9) Hans Schmeckebier. 10) Nickel Wele. 11) Nickel Luchten-
berg. 12) Augstin Treise. || 13) Heinrich Vester lo. 14) Hans Sebir.
15) Jhan NaU. 16) Hempil Begaw. 17) Ewalt Kelle. 18) Peter
Subach. 19) Hans Guldenfus. 20) Hentze Silbersack. 21) Thomas
Schamer ^K 22) Tylo Stim. 23) Kerstan Baumgart. 24) Hans Smed.
25) Otto Stoyan 12. 26) Hennan Dorla (?). 27) Claus Ditze. Magistri
fontium: 28) Hans Holtzbergi^. 29) Hentze vom Ende. 30) Merten
Hotantz.
1433. 1) HansRose und 2) Claus Romantz rathsmeistere.
3) Hans Giseke. 4) Abil Nyeman. 5) Lorentz Zoberitz. 6) Ditterich
Widersdorff. 7) Nickel Kolau. 8) Hans von Cassel. 9) Hans Wegir.
10) Hans Schmedt. 11) Valentin Zoke. 12) Drewes Mocherwitz. || 13)
Hans Brunstorff. 14) Ditterich Nyeman. 15) Hennan Hufe. 16) Nickel
Mul. 17) Hans Lehman. 18) Bastian Motzlig. 19) Peter Seile. 20)
Paul Rypou. 21) OswaltStelmecher. 22) Heinrich Richart^i 23) Clans
Greue. 24) Jan Brantze. 25) Hans Prusse. 26) Rudeger Smed. 27)
Peter Subach. Magistri fontium: 28) Her Radmar vom Sterne.
29) Augstin Hedirsleue. 30) Hans Greuendorff.
1434. 1) Mattias Glesin und 2) Coppe Holtzwert raths-
meistere. 3) Coppe Holtzwert 15. 4) Hentze vom Ende. 5) Nickel
Rudiger. 6) Johan Stendal. 7) Stefifan Mauffe. 8) Hans Zeber^^
1 Mocherwitz. 2 botzim. * Hinter diesem Namen in dem zweiten Ver-
zeichnis „Camerarii". ^ Palbomn. ^ mueU. ß Meyster Simon nvnd Valentin.
' Reynhartt. ^ Die Bornmeister fehlen auch in dem zweiten Verzeichnis.
® Hinter diesem und dem vorigen Namens Camerarii. ^^ bestett. *i thamMU
Thyle stym, Kerstan Bomgarte, Hans smed. ^2 stoynn. *^ holtzwertt *^
richair. *ß An dritter Stelle steht in dem zweiten Verzei< hnis „Hentze vom ende",
an zwölfter der in dem ersten fehlende „Andreas wegele''. ^^ Zober.
ßeÜage Vn. 500
9) Nickel Palborn. 10) Hans Zwochau. 11) Jan Nagil. 12) Nickel
Lnchtenberg. || 13) Steffan Bistorff. 14) Valtin Zwochaw. 15) Hans
Ketz. 16) Cordt Walwitz. 17) Mertin Batzschim (?)i. 18) Hans
Schmeckebier. 19) Beinhart Bese. 20) Caspar Gellewitz. 21) Eune
Brun. 22) Hans Meister. 23) Hans Heinrich. 24) Anis Troptz 2. 25) Hein-
rich Wedemeker. 26) Hans Schwemmeier ^ (?). 27) Tile Stjnn. M a g i s t r i
f o n t i n m : 28) Hans Leiche. 29) Peter Hebir (V). 30) Lorentz Zoberitz.
1435. 1) Herman Waltbach nnd 2) Hans Mittagk raths.
meistere. 3) Jurge Stacius. 4) Claus Ochse. 5) Cune Olman. 6)
Peter Subach. 7) Ditterich Nieman. 8) Augstin Treise. 9) Bule
Maschwitz. 10) Nickel Mnl. llj Herman Doncke*. 12) Mertin Puchel.
II 13) Ewalt Kelle. 14) Antonius Blauronch. 15) Beinart Goltsmet.
16) Hempil Pegaw. 17) Heinrich Kalle. 18) Joan Kogilman. 19)
Hentze Silbersack. 20) Nickel von Nuenborg. 21) Heinrich Greue.
22) Hans Hauenschilt. 23) Heinrich Roch. 24) Lucas Hentzendorffer.
25) Glorius Kober. 26) Hans Stelmecher. 27) Tyle Stirn (?). Magi-
strifontium: 28) Hans von Schaffstete. 29) Caspar von Buden.
30) Mertin Hotantz.
1436. 1) Tilomanus Biche nnd 2) Johannes Forwerg
rathsmeistere^
1437. 1) Yolckmar Coyen nnd 2) Ewalt Kelle raths-
meistere.
1438. 1) Herman Waltpach und 2) Bule Maschwitz
rathsmeistere. 3) Claus Ochse. 4) Caspar Wedirsad (?) 5) Cune
Olman. 6) Peter Subach. 7) Curt Musschart. 8) Hans Boseme. 9)
Heinrich Bichart. 10) Nickel von Nuemborg. 11) Claus Kopitz. 12)
Peter Steiger. || 13) Gerhardus Paschleue 14) Thomas Thamar.
15) Heinrich Greue. 16) MertenKruger. 17) Lodewich Hake. 18) Claus
Titze. 19) Peter Frolich. 20) Paul Bipaw. 21) Hans Hauenschilt.
22) Mattis Schuman. 23) Lucas Hentzendorffer. 24) Hans Becker.
25) Heinrich Prawenitz. 26) Hans Leskau. 27) Claus Hoppener. Ma-
gistri fontium: 28) Caspar von Buden 6. 29) Merten Hotantz^».
30) Hans Forwerck.
1439. 1) Sander Brachstete und 2) Peter Hertzog raths-
meistere. 3) Abel Nyeman. 4) Peter Spis. 5) Claus Schaffstete.
6) Claus Pfunt. 7) Bastian Eleinsmet. 8) Brixius Hoze. 9) Hans
Guldenfiis. 10) Hentze Silbersack. 11) Hans Treise. 12) Casper Tris-
kan7. II 13) Tilomannus Biche. 14) Ewalt Kelle. 15) Sixtus vom
Rode. 16) Glorius Smed. 17) Herman Trutman^. 18) Hennenberg.
19) Heinrich Wolbrun. 20) Claus Bogeman». 21) Baltasar Molow.
22) Simon Duckom^ö. 23) Hans Prusze ^K 24) HansLelitz. 25) Drewes
^ rotzschlm (?) 2 Treptz. * 8 An dieser Stelle findet sich in
dem zweiten Verzeichnis: „bans silbennoler**. ■* dorcke. * Das für die
Jahre 14S6 und 1437 bestimmte Blatt des zweiten Verzeichnisses ist leer. * budcn.
6* von hodantz. ' tirsskaw. ^Trieman. ^ bogeman. *<> durkornn. " prasze
510 Marcus Spitt^ndorff.
Schenckel. 26) Claus Bauweritz. 27) Lucas Kumpan. Magistri
fontium: 28) Hans Schriber. 29) Albrecht von Rüden. 30) Hans
Schmed.
1441. 1) Hans Schmedt und 2) Hans Forwerg raths-
m e ister e. 3) Amt Wisscheffel. 4) Hans Meilewitz. 5) Hans Busse
6) Ditterich Kuchenswin. 7) Jan Kogelman. 8) Mertin Puchili. 9)
Hans Bunge. 10) Hans Bobbaw. 11) Jacofif Portener. 12) SteflFan
Spulsbom. II 13) Curdt Musshart 14) Nickel von Nuemburg. 15)
Reinhart Goltschmet. 16) Ciriacus Tusscher. 17) Nickel Mül. 18) Claus
Rule. 19) Hans WidersdorflF. 20) Peter Steyer. 21) Oswalt Fischer.
22) Cardt Lantze^. 23) Hans Pardeman. 24) Wentze Dugaw. 25)
Valentin Grost. 26) Fritze Schaff. 27) Hans Didolt. Magistri
fontium: 28) Hans^ Camermeister. 29) Claus Schaffstete. 30) Peter
Spis.
1441. 1) Ewalt Kelle und 2) Heinrich Strich rathg.
meistere. 3) Cleman(!) Wedemar. 4) Thomas Eckart 5) Heinrich
Krippe. 6) Rule Maschwitz. 7) Peter Frolich. 8) Heinrich Richart.
9) Jan Konnig. 10) Casper Fleisch[h]auer. 11) Hans Seile. 12) Fri-
derich Kaie. || 13) Claus Put (?)* 14) Brictius Hose. 15) Hentze
SUbersack. 16) Bertolt Hyune^. 17) Heinrich Wolbrun. 18) Peter
Seile. 19) Nickel Beiberg. 20) Hans Hersfelt. 21) Heinrich Praunitz «.
22) Herman Dugow. 23) Laurentz Grunheide. 24) Vester Wybolt-
25) Hans Benne. 26) Curt Mantz. 27) Glorius Mebis^. Magistri
fontium: 28) Mertin Hotantz. 29) Sander Brachstede. 30) Heinrich
Maltz.
1442. 1) HermannCammermeister und 2) Peter Hertzogk
rathsmeistere. 3) Herman ^ Schop. 4) Claus Benne. 5) Claus
Schaffstet. 6) Curt Mushart. 7) Augstin Treise. 8) Sixtus vom Rode.
9) Bastian Kleinsmet. 10) Nickel Schwann. 11) Heideke PöP. 12)
Hans 10 Kumpan. || 13) Hans Bunge. 14) Sander Zoch. 15) Hans^^
Guldenfus. 16) Claus Bauweritz. 17) Herman Trutman. 18) Hans
Boseme. 19) Paul Gerber. 20) Simon Duckomi^. 21) Nickel
Dunckeri«. 22) Jhan Schoff. 23) Hans Stehnecher. 24) Claus Stoyen-
25) Meister Albrecht. 26) Curt Herwich. 27) Peter Flogel. Magistri
fontium: 28) Hans Schuber i^. 29) Heine Herfart. 30) Hans Poplitz.
1443. 1) Hans Forwerg und 2) Ditterich Kuchenswin.
rathsmeistere. 3) Alvix (Albix) von Rüden. 4) Hans Queitz. 5)
Hans Busse 15. 6) Steffan Mittag. 7) Lorentz Grunheide. 8) Mertin
Puchel. 9) Hans Bobbouw. 10) Wentze Dugow. 11) Drewes Ne-
husen. 12) Jacoff Portener. || 13) Ewalt Kelle. 14) Hans Zelle.
15) Ciriax Tuscher. 16) Fritze Schaff. 17) Heinrich Wolbrun. 18) Jhan
Konnig. 19) Claus Koptzk. 20) Caspar Triskow. 21) Hans Prusze.
1 Merten püchel. ^ Lange. 3 Herman. ** punt. 6 bynne. ^ praunitz.
' meluis. ^ Bemndt. * Heydecke PoU. ^^ Lucas. *i N. ^ dorkoro.
13 dunckeL ** schriber. ^^ süsse.
Beilage VIL 511
22) Clans Hopphener. 23) Wentze Zelle. 24) Hans Leiitz. 25) Hentze
Ule. 26) Hans Rodenstein. 27) Peter Steiger. Magistri fontinm:
28) Hermanns^ Kammermeister. 29) Hans Schaltete. 30) Hans
Draehenstete.
1444. 1) Bastian Melwitz nnd 2) Hans Bnnge ratbs.
meistere. 3) Heine Herfart 4) Bertolt WisscheffeL 5) Heinrich
Krippe. 6) Clans Pfont 7) Hans Gnldenfns. 8) Heinrich Biefaart
9) Johannes Torgonw. 10) Hans Benne. 11) Friderich Kaie. 12) IDchel
Balde<dce. |i 13) UUerich Prellewitz. 14) Brixins Hoze. 15) Lucas
Kompan. 16) Steffan Spnlsbom. 17) Clans Rnle. 18) Hans Widers-
dorff. 19) Heideke Pol 2. 20) Herman Dngaw. 21) Bertolt Hynne.
22) Caspar Fleis(ch]honer. 123) Jacoff J^. 24) Peter Flogil. 25) N.
Finsterwalt 26) Lenin Holtzwerth. 27) Peter Seiler. Magistri
fontinm: 28) Mertin Hotantz. 29) Benedictns Polcke. 30) Clans
MoUe.
1445. 1) Hermannns Waltpach nnd 2) Peter Hertzog
rathsmeistere. 3) Bemt Stzkop (?). 4) Clans Benne. 5) Clans
Sehaflbtedt 6) Clans Koptzk. 7) Rnle Maschwitz. 8) Angstin Treise-
9) Hentze Silbersack. 10; Clans Stoyen^. 11) Valtin Grost 12) Clans
Kleinsmet || 13) Hans Smed. 14) Cnrt Mnshart 15) Beinhart Golt-
sehmet 16) Clans Sanwritz. 17) Hans Boseme. 18) Cnrt Lantze-
19) Nickel Dnncker. 2ü) Heinrich Prawenitz«. 21) Johan Schonfll
22) Jacoff Portener. 23) Cnrdt Herwich. 24) N. Hennenbei^. 25)
Merten Koselitz. 26) Lncas Hintzc 27) Vit Kostewitz. Magistri
f 0 n t i n m : 28) Hans Schnber ^. 29j Bastian Melwitz 30) Hans Busse.
144f. 1) Hans Forwerg nnd 2) Ditterich Knchenschwin
rathsmeistere. 3) Thomas Eckart 4) Mattis Polke. 5) Caspar
Wedc^saeth. 6) Steffan Mittag. 7) LorentK Gmnbeide. 8) Bastian
Appelman. 9) Wentze Dngaw. 10) Vester Wibolt 1 1) Mattens Jenick.
12) Clans Bodendorff. || 13) Ewalt Kolbe^. 14) Hans Seile. 15) San-
der Zoch. 1 6) Fritze Schaff. 17) Hans Gnldenfns. 18; Hans Bobbonw «.
19) Hans Benne. 20) Hans Rotenstein. 21) Hans Stelmecher, 22)
Wentze Stenbe. 23) Gonter Wagan. 24) Sixtns Schntze 25) Clans
Glocke. 26) Peter Peitz. 27) Clans Barth?, Magistri fontinm:
28) Hermannns Cammomeister. 29) Clans Schaflstet 30) Clans
Bc^ne.
1447. 1) Bastian Melwitz nnd 2) Hans Bange raths-
meistere. 3) Hans Drackenstedt 4) Bertirit WisscheffeL 5) Heinrieb
Krippe. 6) Herman Stoppel«. 7) Clans Pftint 8) Panl Werner, 9)
Heideke Pol. 10) Jacoff Portener. 11) Micbel Baldeke 12) Clans
Hoppener. || 13) Lucas Knmpan. 14; Kteffan Bpalsbom. 15) Ciriax
Tnscher. 16) Herman Dngaw. 17) Hans WidersdoHT 18) Th/imas
1 „Germanos" im ent Verz, ' VtAL ^ »toicn, oMit, Andrm rmhnps Cfu
^ DahiBter in dem zwmten Venekhnht ^pawel rlpwr**, ^* Mtri\mr. * kftü«,
^ wowonb. ^ JjomXz de» zweiten Verzelthnlmm JinHtrx*', ^ iHsr Zmmmm Mit
im zweiten Verz^ritlmift.
^12 Marcus Spittendorff.
Finsterwalt. 19) Claus Hintze. 20) Hans Fischer. ^1) Hentze üle.
22) Hans Dam. 23) Hans von Bome. 24) Rule Hacke. 2b) Peter
Flogil. 26) Hans Plan. 27) Peter Rule. Magistri fontium: 28)
Mertin Hotantz. 29) Hans Forwerg. 30) Hans Molle.
1448. 1) Hermannus Waltpach und 2) Peter Hertzog
rathsmeistere. 3) Albrecht von Rüden. 4) Claus Renne. 5) Heine
Herfart. 6) Rule Maschwitz. 7) Augstin Treise. 8) Caspar Fleisch-
[h]auer. 9) Nickel Duncker. 10) Sixtus vom Rade. 11) Hentze Sil-
bersack. 12) Martin Koselitz. || 13) Hans Smed. 14) Brixius Hotze.
15) Hans Mittag. il6) Claus Bauwritz. 17) Curt Muschart 18) Rei-
nart Goltsmed. 19) Baltzar Molaw. 20) Paul Ripow. 21) Drewes
Boteher. 22) Johan Gudenberg. 23) Michel Palslenen^. 24) Clans
Kleinschmet. 25) Peter Zeiler. 26) Eilian Eolbe. 27) Claus Barth.
Magistri fontium: 28) Benedictus Poicke. 29) Hans Busse. 30)
Heine Maltitz.
1449. 1) Claus Schaffstedt und 2) Claus Bodendorff
rathsmeistere. 3) Caspar Wedersaeth. 4) Andres Herfart 5)
Sander Brachstedt. 6) Ditterich Euchenswein. 7) Sewalt^ Kelle. 8)
Fritze Schaff. 9) Heinrich Vogel. 10) Matheus Jenecke. 11) Hans
Seile. 12) Wentze Steube. I| 13) Hans Boseme^. 14) Steffan Mittag.
15) Curdt Herwig. 16) Bartolomeus Zoch. 17) Simon Duckom. 18)
Hans Stehnecher. 19) Andi*es Nehusen. 20) Gunter Wogau^. 21) Claus
Glocke. 22) Hans Bufenleuen. 23) Peter Peitz. 24) Hans vom
Berge 5. 25) Seuerin Griffe. 26) Glorius Widersdorff. 27) Giemen
Heide. Magistri fontium: 28) Hans Leiche. 29) Claus Stendal.
30) Hans Drackenstedt^.
1459. 1) Bastian Melwitz und 2) Lucas Kumpan raths-
meistere. 3) Mertin Puchel. 4) Glorius Kober. 5) Hans Waltheim.
6) Paul Trebis. 7) Peter Frolich. 8) Claus Hintze. 9) Johann Brantze.
10) Claus Hoppener. 11) Heine Ludecke. 12) Peter Winter. I| 13)
Mattis Glesin. 14) Steffan Spulsborn. 15) Ciriax (Cirias) Tusch. 16)
Hans Fischer. 17) Claus Palbom. 18) Lorentz Grunheide. 19) Hentze
Silbersack. 20) AJbrecht Francke. 21) Merten Koselitz. 22) Hentze
Ulde(?!). 23) Kerstan Dobbrim 7. 24) Hans Baltzer. 25) AlexiusDipolt
26) Hans Eldiste. 27) Claus Barth. Magistri fontium: 28) Claus
Ochse. 29) Sander Brachstet 30) Claus Benno.
1451« 1) Hans Busse und 2) Henningius Hacke raths-
meistere. 3) Kune Ohnan. 4) Claus Stendel. 5) Mattis Poicke.
6) Brixius Hozo^. 7) Antonius Goltsmet 8) Augstin Treise. 9) Nickel
Dunckel. 10) Valtin Zwochow». 11) Thomas Finsterwalt 12) Hans
1 paszleven. ^ Ewald Kelle. Hans SeUe. Fritze schaff. Heinrich segil.
Mattheus jenidce. Wentze staube. ^ Zusatz des zweiten Verzeichnisses: hans
bunge obiit * wotzow. ^ Somberge. ^ Die beiden letzten Namen sind im
zweiten Verzeichnis umgesteUt. "^ dobrun. ® hoze. ® Der letzte Name ist
ergänzt aus dem zweiten Verzeichnis.
Beilage Vn. 513
Hatzke. || 13) Sander von der Heide. 14) Curdt Mashart. 15) Rein-
hart Ooltschmet. 16) Heinrich Richart. 17) Hans Heinrich. 18) Claus
Banweritz^. 19) Fritze Schaff. 20) Caspar Fleischauer. 21) Bastian
Motzelitz (?). 22) Claus Kleinsmet. 23) Peter Zeiler. 24) Peter Flogel.
25) Hans Boteher. 26) Matteus Gouben^. 27) Thomas Ulman. Ma.
gistri fönt i um: 28) Bastian Melbitz. 29) Claus Koptzk. 30) Hans
Seuer.
1452. 1) Claus Ochse und 2) Ditterich Kuchenschwein'
rathsmeistere. 3) Andres Herfart. 4) Claus Benne. 5) Caspar
Widersaeth. 6) Steffan Mittag. 7) Herman Stoppel. 8) Hang
Boseme. 9) Andres Nehusen. 10) Matteus Jeneck. 11) Michel Bal-
decke. 12) WentzeSteube. || 13) Hans Seile. 14) Nicolae Bodendorff.
15) Gunter Wagau. 16) Hans Kuntze. 17) Heine Ludecke. 18) Curdt
Herwig. 19) Hans Stelmecher. 20) Hans Meister. 21) Claus Glocke.
22) Claus Stein. 23) Hans Görsner. 24) Burckhart Ziel*. 25) Hans
Prusse*». 26) Tile Sthira. 27) Drewes Gumprecht. Magistri fon-
tium: 28) Hans Leiche. 29) Hans Blume. 30) Hermann Busse.
1453. 1) Bastian Melbitz und 2) Mattis Glesin raths-
meistere. 3) Hans Drackenstet. 4) Bartolomeus Zogk. 5) Hans
Waltheim. 6) Lucas Kumpan. 7) Sander von der Heide. 8) Hintze
Richart 9) Jan Brantze. 10) Claus Kleinsmet. 11) Claus Hoppener.
l2) Kerstan Brunsdorff. I| 13) Hans Mittag. 14) Steffan Spulsbom.
15) Hans Richter*. 16) Johan Yman. 17) Claus Balbom. 18) Valtin
Schaff kopff. 19) Lorentz Grunheide. 20) Hintze Ulen. 21) Hans
Dham. 22) Hans Eideste. 23) Peter Winter. 24) Seuerin Griffe.
25)HansHorwich5». 26) Steffan Urbach. 27) Giemen Heide. Magistri
fontium: 27) Claus Ochse. 28) Benedictus Polcken. 29) Drewes
Herfart
1454. l)HansBuse und 2) Hennig Hacke rathsmeistere.
3) Cone Olman. 4) Claus von Stendel. 5) Claus Koptzk. 6) Mushart.
7) Paul Werner. 8) Antonius Blaurock. 9) Hans Zelle. 10) Gunter
Wogaw. 11) Glorius Wedersdorff. 12) Peter Greffe. || 13) Fritze
Schaff. 14) Heinrich Vogel. 14) Reinhart Goltsmet. 16) Bauwritz.
17) Paul Ripaw e. 18) Andre Nehusen. 19) Sixtus vom Rode. 20) Hans
Bouelouen. 21) Breslaw. 22) Degenhart Drackenstet. 23) Petir Flogel.
24) Thomas Ulman. 25) Lucas Hintzen. 26) Hans Botticher. 27) To-
mas Rannis ^*. Magistri fontium: 28) Claus Schaffstet 21») Sander
Braxstet. 30) Hans Popelitz.
1455. 1) Claus Ochse und 2) HansMittag rathsmeistere.
3) Mertin Puchil. 4) Cordt Northusen. 5) Ditterich Kucheuswein.
6) Johannes Yman. 7) Lorentz Gronheide. 8) Heinrich Silbersack.
9) Steffan Spulsbom l 10) Mertin Koselitz. 1 ! ) Claus Glocke. 1 2) Mat
teus Gaube 7^ H 13) Lucas Kumpan. 14) Augstin Treise. 15) Sander
1 hanwitz. 2 gorben. ^ Kuchenschein. * ztiel. ** preiisse. * vißcher.
ö* herbich. ^ Im erst. Verz. »^saw**. <^* Hamu&s. "^ »^pobsbom" im erst. Ver«-
''* Der Zoname fehlt im zweit. Verz.
OeMhIehtMi. d. Pr. SftchMn. XI. 33
514 Marens Spittendorff.
von der Heide. 16) Tetcr Kybus. 17) Bastian » Motzlick. 18) Cordt
Herwig 1 *. 19) Vester Marer. 20) Kerstan Bransdorff. 21) Johan Pmtze.
22) Hans Swemmord 2. (?) 23) Mertin Bule. 24) Paul Behme. 25) Hans
Grosse. 26) Tilo Stirn 3. 27) Petir Wege. Magistri fontium:
28) Hans Base 29) Hans Blome. 30) Claus Benne.
1456. 1) Bastian Melwitz and 2) Mattis Glesin ratbs-
meistere*. 3) Drewes Fischer. 4) Drewes Winscheffel. 5) Hans
Waltheim. 6) Jhan Brantzin. 7) Heintz Richart. 8) Hans Fischer.
9) Clans Kleinschmet. 10) Hans Contze. 11) Clans Stein, 12) Peter
Meflfir. II 13) Ganter Wagaw. 14) Ciaas Hoppener. 15) Cordt Mushert^.
16) Steflfan Mittag«. 17) Nickel Dancker^. 18) Heine Lndecke.
19) Hans Dam. 20) Hans Eldisten. 21) Nickel Fischer. 22) Bemt
Jacoff 23) Claus Zelsin. 24) Hans Nitener. 25) Giemen Heide. 26)
Caspar Fleischauer. 27) Hans usz der Möl. Magistri fontium:
28) Benedictus Polcke. 29) Jacoff Contz. 30) Claus von Stendil.
1457. 1) Hans Busseund 2) Brixius^ Hose rathsmeistere^.
3) Alexius Herffart. 4) Hans Klacke. 5) Claus Koptzk. 6) Fritz Schaff.
7) Hans Nopel. 8) Heinrich Vogel. 9) Paul Werner. 10) Hans Seile.
11) Wentz[e] Steube. 12) Sixtus Schutze. || 13) Antonius Blaurouch.
14) Claus Glocke. 15) Reinhard Goltsmet. 16) Glorias Wedirsdorff.
17) Sixtus vom Kode. 18) Hans Stelmecher. 19) Hans Botticher.
20) Seuerin Griffe lo. 21) Hans Koppersmet 22) Lexius Dypolt 23)
Drev^es Gumprecht. 24) Herman Herwag i^. 25) Burekart Scher-
meiste[r]. 26) Petir Kochir. 27) Jurge Pfeffir. Magistri fontium:
28) Claus Schaffstett. 29) Hans Waltheim. 30) Bartolomeus Zog.
1458. 1) Claus Ochse und 2) Lucas Kumpan raths-
meisterei^, 3) Hans Blume. 4) Mertin Puchel. 5) Mattes Polcke.
6) Herman 13 Nopel. 7) Steffan Mittag. 8) Hans Rotenstein. 9)
Jacoff Werbeck. 10) Hans Meister. 11) Steffan Thamer^*. 12) Peter
Furer. || 13) Hans Fischer. 14) Jhan Yman. 15) Augstin Treise.
16) Peter Kybitz. 17) Vahen Zwochaw. 18) Vester Murer. 19) Al-
brecht Francke. 20) Merten Koselitz. 21) Glorius Mevris. 22) Johan
Prasse. 23) Busse Tuderstat. 24) Nickel Drenshil. 25) Claus
Rademechir. 26) Claus Bart^» 27) Nickel Bertolt. Magistri fon-
t i u m : 28) Hans Busse. 29) Drewes Winscheffel. 30) Hans 25olner.
1459. 1) Hans Waltheim und 2) Hans Brantzen raths-
meiste reiß. 3) Drewes Fischer. 4) Caspar Becker. 5) Ditterich
Kuchenswein. 6) Hans Cuntzman. 7) Hentz Richart. 8) Günther
Wogaw. 9) Caspar Fleischauer. 10) Seuerin Griffe. 11) Michel
Baidicke. 12) Petir Meffer. || 13) Fritze Schoff. 14) Hans Seile. 15)
1 Kerstian (1.). Bestiann (2.). i* herwig. 2 Swemmen. * ^^Stein" im erst
Verz. ^ „proconsules" im zweiten Verzeichnis. ö mushart ® Nr. 15 ii. 16
sind in dem zweiten Verzeichnis versteUt. * „Dinckel" im erst. Verz. ^ Bri-
tius im ersten Verz. ^ „proconsules" im zweit Verz. '^ gafife. Ji Herwig.
^2„prooonsides" wieoben. ^* Herman Stoppel (2. Verz.). Gorman N. (l.Vw^,). ^* thomer.
** bortt ^^ Jhan brantzen proconsules.
Beilage VII. 515
Clans Baiborn. 16) Sander von der Heide. 17) Claus Hoppener.
18) Nickel Tunckel. 19) Cordt Herwig. 20) Degenhart Drachinstedt.
21) Nicolaus Zelseu. 22) Hans Kersten. 23) Hans Schantze. 24) Ci-
iaeus Eldiste. 25) Steffan Urbaeh. 26) Hentze Richart. 27) Thile
Stimi. Magistri fontium: 28) Hans Blume. 29) Jacoflf Contze.
30) Cosmus Queis (?)2.
I4M. 1) HansBusze und 2) Brixius Hose rathsmeistere^.
3) Hans Klucke. 4) Heinrich Fischer. 5) Drewes Wisscheflfel. 6)
Pauel Treptz. 7) Heinrich Vogel. 8) Valtin SchaflFkopff. 9) Hans
Kuppersmet. 10) Wentze Steube. 11) Sixtus Schutz. 12) Laurentz
Rothe. II 13) Claus Glocke. 14) SteflFan Mittag. 15) Hans Botger.
16) Glorius Wedirsdorflf. 17) Steflfan Thamar. 18) Sixtus vom Rode.
19) Kerstan Brunsdoi-flf. 20) Hans Strusberg. 21) Hans Herwich. 22)
Thomas ülmau. 23) Marcus BundorflF. 24) Peter Gerne*. 25) Hans
Ruie. 26) Mertin Burmeister. 27) Burckhart Fueste. Magistri
f on t i u m : 28) Hans Waltheim. 29) Benedictus Polcke. 30) Hans Seher.
1461. 1) Claus Ochse und 2) Lucas Kumpan rathsmei-
Stereo. 3) Hans Zely (Zölner ?) 6. 4) Lodewig Molle. 5) Claus Koptzigk.
6)JacobusWerbigk. 7) Claus Hoppener. 8) Claus Kleinschmet. 9)I^rentz
Prellewitz. 10) Peter Füre. 11) Steflfan Urbaeh. 12) Thomas Stoyen.
II 13) Hans Fischer. 14) Johan Iman. 15) Gunter Wogaw. 16) Hans
Meister. 17) Peter Kibitz. 18) Vester Murer. 19) Hans Stellemecher.
20) Glorius Mebes. 21) Peter Winter. 22) Hans Bruse. 23) Claus
Rademechcr. 24) Buse Duderstadt. 25) Jacoflf Wissack. 26) Giemen
Heide. 27) Thomas Tugaw. Magistr^i fontium: 28) Claus Schaflf-
stedt. 29) Hans Klucke. 30) Drewes Fischer.
1462. 1) Hans Waltheim und 2) Hans Nopel rathsmei-
stere^. 3) Hans Drackenstedt. 4) Mattis Bolcke. 5) Theodericus
Kuchenschwein. 6) Jhan Brantze. 7) Heinrich Richart. 8) Fritze
Schoflf. 9) Hans Seile. 10) Peter Meflfer. 11) Niclaus Zelsin. 12) Jo-
han Hedersen« || 13) Valentin Schaflfkopflf. 14) Ciliacus Schonen berg
15) Claus Palbom. 16) Claus Balberk». 17) Nickel DunckePo. i8)
Hans Rotenstein. 19) Cordt Herwich. 20) Albrecht Francke. 21)Hintze
Richart. 22) Giemen Wisbach. 23) Chilian Schobel. 24) Heinrich
Nayl. 25) Jacoflf BrunH. 26) Tyle Stimi«. 27) Lndecke Rebeling.
Magistri fontium: 28) Sander Drackstedt^s. 29) Jacoflf Cuntze.
30) Bartelmens Zoch. Nota: In diesem jhare wurden den nuwen
bürgern buchsen zu gebene uflfgesatzt, nach deme die wilkoer das ns-
wieset klerlichen.
1463. 1) Hans Busze und 2) Brixius Hose rathsmei-
gterei*. 3) Cosmus Quetz. 4) Heinrich Fischer. 5) Hans Kluke.
6) Paul Werner. 7) Peter Sanderman i*. 8) Wentze Steube. 9) Steflfan
^ ffGiüle Stein" im ersten Verzeichnis. 2 nach dem zweiten Verz.; das
erste hat „Cosmas Gneisz". 3 proconsules. * greue. *> proconsules. ö Zelev.
J proconsules. ^ Hederszhem. ® balbitz. ^^ dnnckell. i* kom. ^2 ,,Stein^'.
im ersten Verz. 13 Brachstett. ^^ proconsules. iß Zanderman.
88»
516 Marcus Spittendorff.
Thamar. 10) Günther Wogaw. 11) Claus Glocke. .12) Martin Kose-
litz. II 13) Steffan Mittag. 14) Hans Boteher. 15) GloriusWidersdort:
16)Sixtu8 vom Rode. 17) Hans Eideste. 18) Bastian Motzelitz(?). 19)
Peter Füre. 20) Hans usz der Mohl. 21) Mertin Burraeister. 22) Peter
Flogel. 23) Rule Hacke. 24) Lorentz Zeyler. 25) Burekart Scher-
meister. 26) Lodewig Sultze. 27) Mattis Pfol. Magistri fontinm:
28) Benedictus Polcke. 29) Claus Schaffstedt in loeum Hans Blnmen.
30) Curth Northausen in locum Bennen^.
1464. 1) Claus Och8e2 und 2) Fritze Schaff rathsmei-
stere. 3) Caspar Becker. 4) Mattis Begau. 5) Drewes Fischer.
6) Hans Yman». 7) Claus Hoppener. 8) Steflfan Urbach. 9) Hans
Beyenrath*. 10) Heinrich Mettener. 11) Hans Loub. 12) Thomas
Tugaw. II 13) Hans Fischer. 14) Hans Seile. 15) Vester Meurer.
16) Hans Meister. 17) Lorentz Prellewitz. 18) Mattis Gauw (Gaulb?)^.
19) Thomas Stoyan. 20) Hans Herwich. 21) Jacoflf Wissack. 22)
Drewes Gumprecht. 23) Jacoff Nering. 24) Carl von Einhusen. 25)
Paul Fleischauer. 26) Michel Kolditz. 27) Mattes Schuflfener.
Magis t r i f onti um : 28) Hans Busse l 29) Hans Seher. 30) Ludowig
Molle.
1465. 1) HansYon Waltheim und 2) HansNopeH» raths.
meistere. 3) Gyseler von Diskau. 4) Hans Wale. 5) Ditterich
Kochenswin. 6) Steffan Mittag 6. 7) Peter Meffer. 8) Ludecke Rebe-
ling. 9) Nickel Isenberg. 10) Simon Stalbouwm. 11) NickJaus Schel-
schin. 12) Heintze Reichart. || 13) Claus Glocke. 14) Hintze Zaulich.
15) Gunter Wagaw. 16) Andres Schlanlach. 17) Hans Stellemecher.
18) Martin Koselitz. 19) Peter Winter. 20) Giemen Wispach. 21)
Jurge Wedemar. 22) Alexius Lissau. 23) Jacoff Zimmermann.
24) Caspar Beyer. 25) Mattis Kost. 26) Jan Kumpan. 27) Steffan
Pfeffer. Magistri fontium: 28) Claus Schaffstete. 29) Drewes
Fischer. 30) Mattis Pegaw.
1466. 1) Hans Klucke und 2) Thomas Stoyan raths-
meistere. 3) Cosmas Quetz. 4) Lorentz von Rüden. 5) Mertin
Puchel. 6) Brixius Hose. 7) Ciliax Eldiste. 8) Jacoff Wissack.
9) Peter Sanderman. 10) Paul Treise. 11) Nickel Kuetz». 12) Her-
tin Lauchstete || 13) Peter Nueman. 14) Johan Heddersen®». 15)
Wentze Steube. 16) Hans Botger. 17) Valtin Schaffkopff. 18) Cordt
Herwich. 19) Hans Kupperschmit 20) Albrecht Francke. 21) Claus
Stein. 22) Hans Kritzln. 23) Heinrich Mettener. 24) Peter Flogel
25) Paul Döring. 26) Mattis Benne. 27) Asmus Bindoffö. Magistri
fontium: 28) Hans von Waltheim. 29) Benedictus Polcke. 30)
Hans Zolner.
1 beymen. 2 «jer aide. 3 hinter Nr. 5 und 6 in dem zweiten Verzeichnis
„kemerer". * „Berenrath" im erstVerz. & gauw. <* hinter Nr. 5 n. 0 des zweit
Verz. „kemerer". ^ „Reuse" erst. Verz. ''* der aide. 8 Kattz. ^'hederssem
• .,Hans Bindorff " erst. Verz.
Ife
Beilage Vn. 5a7
1467. l)Glaa80chsei und 2) SteffanMittagrathsmeistere.
3) Mattes Pegau. 4) Caspar Becker. 5) Drewes Fischer. 6) Fritze
Schaflfi». 7) Claus Hoppener. 8) Steffan Urbacb2. 9) Thomas Dugaw.
10) Hans Beyenrath^. • 11) Jacoflf Brun. 12) Jhan Kumpan. || 13)
Hans Zelle. 14) Hans Loub*. 15) Vester Meuwerer. 16) Lorentz
Prellewitz. 17) Heinrich Nail. 18) Hans Meister. 19) Mattis Gauw.
20) Paul Ochse. 21) Mattes Wigant. 22) Hans usz der Mole. 23)
Ludewig Snltze. 24) Drewis Koch. 25) Burekart Schermeister.
26) Nickelisenberg. 27) Matteus Schnffener. Magistri fontium:
28) Hans Klucke. 29) Hans Seuer. 30) Hans Stoltze.
1468. 1) Hans von Waltheim und 2) Hans von Hedersen
rathsmeistere. 3) Marcus SpitendorflF. 4) Hans Wale. 5) Hans
Buse. 6) Nikiaus Zelsin^. 7) Claus Glocke. 8) Gunter Wogaw.
9) Martin KoseHtz. 10) Hintze Zawlich e. il) Glorius Widdersdorff.
12) Peter Kocher. || 13) Brictius Hose. 14) Ludeke Rebeling. 15)
Thomas Stoyan. 16) Andreas Schlanlach. 17) Ciriacus Eldiste*
18) Peter Meffer. 19) Hans Herwich. 20) Hans Nithener. 21) Drewes
Gumprecht. 22) Niclaus Kaitz. 23) Michel Kolditz. 24) Mattes PfoeL
25) Claus vom Rode. 26) Heinrich Bule^». 27) Borekart Fust Ma-
gistri fontium: 28) Claus Schaffstete. 29) Mattes Pegaw. 30) Lu-
dowig Molle.
1469. 1) HansKIucke und 2) HansKritzin rathsmeistere.
3) Cosmus Quetz. 4) Sander Drackenstete. 5) Martin Puchel. 6)
Hans Seile. 7) Peter Sanderman. 8) Jacoff Wissack. 9) Paul Treise.
10) Dionisius Bothe. 11) Heinrich Metzener (?). 12) Giemen Wisbach.
1! 13) Peter Nueman. 14) Cordt Habich 7. 15) Wentzel Steube. 16)
Hans Botger. 17) Jan Brantze. 18) Hans Stelmecher. 19) Kilian
Schobel. 20) Herman Herwig. 21) Mertin Burmeister. 22) Jan
Kumpan. 23) Peter Flogel. 24) Hans Lissau. 25) Mattes Benne.
26) Asmus Binduff. 27) Hans Lauchstete. Magistri fontium:
28) Hans von Waltheim. 29) Beiiedictus Polcke. 3o) Drewes Fischer.
I479. 1) Mattis Begau und 2) Brixius Hase rathsmei-
stere. 3) Lndowig Molle ö. 4) Caspar Becker. 5) Glorius Kober.
6) Fritz Schafft. 7) Claus Hoppener. 8) Steffan Urbach. 9) Ciliax
Eldiste. 10) Nicklaus Katzsch. 11) Mattes Wigantt»». 12) Claus
Cuntzman. || 13) Nicklaus Zelschein. 14) Valentin Ketz. 15) Gunter
Wagaw. 16) Hans Meister. 17) Hans Laub. 18) Ludowig Sultze.
19) Jacoff Zimmerman. 20) Burekart Schermeist[er]. 21) Paul
Fleischauer. 22) Hans Haneman. 23) Michel Schuman. 24) Mattis
Brandis. 25) Bernt Schenckel 26) Mertin Bufenleben. 27) Michel
Schuffener^o. Magistri fontium: 28) Hans Klucke. 29) HansBuse.
30) Lorentz von Rüden.
1 Zusatz des zweiten Verz. „der eldor". ^* hinter Nr. 5 und 6 „kemerer'*.
2 vrbann. ^ ,,Beidenrath" im erst. Verz. * bouff. * hinter Nr. 5 und 6
„kemerer**. ö czawlitz. ^* Ru!e. " alia- becherer. 8 obiit Gaus polcke.
^ hinter Nr. 5 u. 6 ,^emerer". ^*„Wyant" im erst. Verz. i^^^ychaffner" im erst. Verz.
518 Marcus Spittendorif.
1471. 1) MarcusSpittendorff und 2) Hans von Hedersen
rathsmeistere. 3) Bastian Grnnheide. 4) Clans von Jbene. 5)
Ditterich Kuchenschwin i. 6) Carl von Eiuhusen*. 7) Thomas Stoyan.
<S) Ludeke Rebeling. 9) PeterMeffer. 10) Pet€r Kocher. 11) Heinrich
Rule. 12) Peter Peitz. !| 13) Peter Schaffskopflf. 14) Andreas SchUn-
lach. 15) Andres Gumprecht. 16) Hans Herbig. 17) Heinrich Nagil.
18) Hans Rotenstein. 19) Glorias Widdersdorff. 20) Peter Füre. 21)
Hans nsz der Mole. 22) Sixtus Rule. 23) Glorins Mnller. 24) Jnrge
Seile. 25) Simon Leskan. 26) Burckart Fast 27) Hans Oswalt
Magistri fontium: 28) Claus Schaffstete. 29) Clans Ochse der
junger. 30) Hans Stoltze.
147Z. 1) Gyseler von Diskan und 2) Dionisins Bothe
rathsmeistere. 3) Cosmus Quetz^. 4) Hans Gottschalck. 5) Paul
Wittemberg. 6) Peter Nyeman*. 7) Hans Seile. 8) Hans Botticher.
9) Jacoff Weissack. 10) Peter Sandermau. 11) Mattis Benne. 12)
Ambrosius Zelschen. || 13) Heinrich Mettener^. 14) Paul Treise.
15) Steffan Mittag. 16) Heintz Richart. 17) Peter Winter. 18) Heintze
Zawlich. 19) Alexius Lissau. 20) Jurge Busse. 21) Jhan Meister.
22) Jhan Kumpan. 23) Mattes Pfocl. 24) Paul Döring. 25) Gunter
Zelle. 26) Claus Barth. 27) Merten Schnider. Magistri fontium:
2S) Hans von Waltheim. 29) Hans Zolner. 30) Heine Maltita.
^ ,^nchenleben** erst. Vorz. ^ hinter Nr. 5 und 6 „kemerer". ' Qucitz.
"* kemcrer. ^ et post mortem ejus Curd mowis.
1478 September. 393
die kurtz ein und schickten Mattes Pegauen, Sander Drackenstedt,
Marens Spittendorff, Lanrentzins Holtzapffell, Andreas Schlanlach, Niclas
Tzelsen nnd etzliche mehr nffs rathans nnd rieffen an und baten des
herren von Mansfeltt marschalck Watzdorffi, der hische seinen herren
graff Albrechten von Mansfeldt, an den fielen wir und baten, das uns
seine gnade wolte helfen vorbitten. So was er willigk und sprach, er
wolde uns vor meines herren gnade helfen. Das beschach etc.
Da wir vor meinen herren von Magdeburg kamen, hub ich Marens
Spittendorff auch an zu bitten uffs themutigste und sprach: ,,durch-
leuchtigster, hochgeborner furste, gnediger, lieber herre! Die pfenner,
Innungen und gemeinheit haben uns geschicket vor euere fürstliche
gnade, euer gnade themntiglich zu bitten, das ihr ihr* gnediger herre
sein weit, sie wollen sich kegen euer gnade als uifrichtige, iromme
leute allwege halden etc.'' Darauff lies er uns allso antworten durch
Apell von Tettaw: „mein gnediger herre saget, seine gnade will
hienabe kommen, und da werdet ihr seine meynunge von seiner gnaden
wegen wol vememen" etc. nach solcher weyse.
Von stnndt kamen 6 prediger, 6 baiiusser, 6 neue bruder, die
gingen vor meinen herren und baten vor uns und gingen kurtzlich
wider hinweck etc
Do käme mein herr von Magdeburg mit seinen herren herabe
vom rathause und hische die pfenner und die mit inen, die meinem
herren solten ungehorsam gewest sein, und || lies ihnen vorhalten, das bi.282^
die alle meinem herren von Magdeburg ein gefencknusse geloben sol-
ten in Heinrich von Ammendorffs handt, und ob mein herre abeginge,
so solten wir solch gefencknusse dem capittel halden und leisten, und
wann wir von meinem herren von Magdeburg geheischet wurden 10,
20 oder 30 menner oder mehr, so solten wir uns stellen. Und so
thaten wir Heinrich von Ammendorffe solch gelubde und wurden alle
geschrieben und musten mit uffgerackten fingern zu den heyligen
schweren, solch gelubde zu halten.
Und darauff hische Appell von Tettaw die alle uffn montagk nach
michelis (5. Oct.) zum Saltze zum landtage, den mein herre mit seinen
fursten, herren und stedten da halden will; und da solten wir umb
• ihre.
1 Die Vorhältmsse der grösseren Höfe werden auch in den Haushaltungen der
kleineren Dynasten nachgebildet ,,An der Spitze der gelehrten Räthe steht der
Canzler, an der Spitze der übrigen der Marschall, Hauptmann, Statthalter, Oberst
oder wie sonst der höchstgestellte der eigentlichen Hofbeamton heisson mag^S
Stölzel, Die Entwickelung des gelehrten Richterthums S. 254. Graf Albrecht UI.
von Mansfeld -Vorderort 1474—1484, 1456 auf der Universität Erfurt immatriculiert,
wurde bereits öfter erwähnt, vgl. S. 94. Die guten Dienste des Marschalls Watz-
dorff in diesen hallischen Angelegenheiten wüste auch Spangenberg (Mansf Chron.
S. B88) noch zu rühmen; allein auch dieser hat denselben nicht namentlich ge-
nannt. In £rdebom finden wir um diese Zeit Rudolf von Watzdorff, Dr. II. Gen.
Tab. 218.
520
Marcus Spittendorff.
angehoben, prt. ansefangen, 435, 19 ^ an^
gehoben, 202, 6, vgl. anhd)en,
angeber, Veranlasser, 65, 18.
migestalt, prt. darauf gcrichtk^t , geneigt,
495, 13, vgl. an^dlen.
anhalten, stv-, fxiste a., fest dabei beharren,
liebarrlich widerstreben, 25,7. 31.
anhang, m. die angehängte Bemerkung, 147 ,
22. 146, 10 V. u.
anheben, stv., praot hüb u. hübe an, 164, 8.
163,3 V. u.
anhengicht u. anhengigk, a^j. ergeben, zu-
gethan, 460. 18. 461, 3.
ankeren, anwenden 362, angekdrt, 87, 16.
96,7.
anktmß, t iustus ttttt/u«^nwartschaft, 258,
1 ; Haltaus 32.
anldsz, m. 380, 6 u. 421, 8 v. u. 489, 4,Com-
promiss, Vergleich ; vgl recess.
afüäsdmef, m. Vergleichsurkunde, 489.
anmäszen, anmassen, beanspruchen, 334,3.
an8aiz,m. Anlauf, Angriff, Zumuthung, 354,
11. 363. 364. 339, 6 v.u.
ansehen, stv. ^rtcangesehen, in Anbetracht,
mit Rücksicht darauf, 53, 5. 270.
ansetzen, c. dat zusetzen, 338, 13 u. 353,
2 V. u.
anspräche, f. Klage, Beschwerde, 482. 4.
481, 1 V. u.
anstehen; uffeinena,, einem zum Ausgleich
überlassen sein, 60, 14; das gutlich a., das
Anstandnehmen in Güte, 56, 10. 57, 2.
anstellen, anstehen lassen, au&chieben, 164,4.
anstreichen, stv. eine färbe a., bildl. einen
Anstrich geben, 226, 14 v. u.
ansuchen; onemena., einen angehen, 288, 1.
antfangen = anfangen,
antreten, stv., eintreten, beginnen, 134, 5 v.
u. vgl. Walch, Beitr. 1, 64.
antwerter, der Verklagte, 488, 1.
anttoort, n., Beantwortung der Klappe, Re-
plik, 67, 3. 80,3. 309,2. 194, 11 v. u. 279,
11 v. u.
anttcorten; weck a., ausliefern, verweisen,
verrathen, 436, 8 v. u.
anweyser, m.Anftlhrer, 389, 13 v. u.
ametcltenen, anmerken, notieren, 18, 17.
441, 3 V. u.
anziehen, stv., die glockea. 493, 2 v. u. einen
harte a., hart anlassen, nöthigen, tadeln,
Vorwürfe machen, 23. 79. 115 121, 14. 159,
9. 353, 2 V. u. sich des a,, sichs herausneh-
men, anmassen, 268. 172, 6 v. u.
argk, adj. u. siibst, grössargk, viel Böses,
179, 13 V. u. in argen^ in bösem Sinne, 40
Anm. ; — ir ergstes, 376, 1.
arx modus, 230, 9. 249, 11 v. u. scheint,
wenn arx =^ arcus, zu bedeuten : in Bausch
u. Bogen, im Ganzen, so ungefähr; D. W.
I, 1198.
auch so, ohne das, vgl. so; auch mehr, noch
mehr, 15, 10 v. u.
äuge, n. under attgen stehen, sich vor die
Augen stellen, vorgehalten werden^ 205, 20.
auf — «u/f — .
ausz, üsz, praep. u. adv., auszder Stadt, aus-
serhalb, 45, 2 V. u. aus iren eiden (nicht
vereidet) sein, 56, 6. 64,13; nicht darcms
gehen, nicht davon abgehen, 79, 7 u. 20; —
auf Grund einer Sache, nach. z. B. ausz den
dingen, usz den gdfrecften, darausz han^
ddn, reden, 102, 19. 191, 19. 218, 5 v. u.
317, 12. 353, 22. 355; — den to^ aus, den
Tag mitgerechnet, 19, 2.
ausäjrewnen; auszgebrant hcAen^ allen Vm>
rath verbrannt h. 284.
auszdichten, ersinnen, 147.
ausz^nen, zu Ende dienen, 117.
auszfahren, stv., hervorbrechen, auffüiren,
büdL, 493j 3.
auszgen; etnem rechtes a., einem den ge-
richtl. Austrag verweigern, 317, 28; — vor
gut einem a., einem ungestraft hingehen,
309,22.
atMzgiszen, stv. das feuer einem a., einem
Pfänner das Handweric legen (vgl. 493, 6 t.
\i.\ ihm den Aufenthalt unmöglich machen,
312,10; D.W. in, 1585.
ausz-, üsz-kidunge, £ Ueberbau am Crebäude,
316 Anm. vgl. Lx. II, 2042.
auszlaufft, üszloufft, m., proventus,KrtTSLg,
Gewinn aus den Bornen nach Abzug der
Unkosten. 37. 130. 313. 419, 13. 199, 1 1 v.
u. ; vgl. Hf. 78.
auszreiter, m. sateUes, stipendictrius, berit-
tener Söldener, Diener des Rathes, 384, 2
v.u. ; Dr.I, 141 ; J.Rothe700; Scr.r. pross.
n, 241.
ausz-, üsztragen, n. = ausztragesoU, 1 55,1 4.
ausz-, usztragesote , f. 114 Anm. u. 121;
Hf. 151.
auszwiwnen, stv. zu gewinnen suchen, be-
schaffen, 258, 8.
ßackJarius, backlaure, m. Baccalaupcns,
halbmeister der freien Künste, 396, 6 — 7.
bagardie, f. Wohnung der bagarden d. h.
der Begharden, der Laienbrüder, 60 Anm.
vgl. Lb. If 141 ; gebildet wie munzie, kern-
merie, schriberie, tunzerie (?).
ban, m. die vom Könige verliehene richterl.
Gewalt, 175, 17 v. u.
banck, f. Schöppenbank, Rieh' erstuhl ; indie
b. weisen, feierlich ins Richteramt ein-
setzen, 416, 12 V. u. — sin recht zur b.
ihün, als schöppe wählen, 323, 15. 205, 17
Wortverzeichnis von F. Bech.
521
V. u. — die stüU uff die hengke steigen,
sprichw., 100, 5 ii. Anm., vgl. Konr. v. Me-
gcnberg 288, 16, Muscatblüt 65, 58.
banckglocke, f , die Bann- od. Bürgerglocke
auf dem Ratbause, 73, 21. 432, 22; Lau-
rent Aach. Zust. 226, 30. 840, 84. banck-
docke, campana batmalis sive ultima,
hast, m. vgl. klappen.
basz, adv., besser, mehr; 6. /ey2er^ wohlfeiler,
127, 12 v.u.
bauasen^huszen.
bearbeiten; sichb., sich bemühen, 12, 18. 15,
17. 48, 1 V. u.
bebauen, m, Gebäuden versehen 476» 4. 467,
11 V. u- ; castrum aiiqtwd vd munitionem
construere bei Hf. 146.
bedacht, m Bedenkzeit,145.26 149,12.466,23
bededigungk, f. Bethätigung, Erweisung, 52,
19 ; y^\, beteidigunge,
bedeidtngen, = betetdingen.
bedecken; sich b., sich verdecken, die Sache
bemäntehi, 448, 12.
bedeckunge, f. Bemäntelung, 118, 8 v. u.
bedenck? n.,Bedenken, 87,1 ; vgl. Lb. 1,171.
bedrauen = betrauen.
bedingen; sich des b., sich das ausbedingen,
55, 26 u. 29.
beMicht, ptc., verehlicht, 457, 20.
beeigent, ptc., mit Eigen thum versehen, 80.
83. 427.
beerbet, ptc, mit erbe d. h. Grundbesitz ver-
sehen, 30. 178. 187 =» beseszen.
befehlen, stv. pract. befuM, 227, 21 u. be-
fohlen Hb, Sy. u.
befehlnus, f. Befehl, 70, 12 v. u.
befehren, gefährden, insidiari, 355, 13.
befinden, stv., conj. praet., befinden = be-
funden, 20, 7 v. u.
befreiunge, f., Privilegium, 472, 12 v. u.
begen, angreifen, überfallen, 214, 7 v. u.
beglauben, mit Credit versehen, verbürgen,
187, 18 v. u.
begreifen, stv. schriftl. aufeetzen, abfassen,
20, 6. 87, 15. 475, 4.
begriff, m , Entwurf, 85. 86, 2. 879, 11 v. u.
begriissen, ersuchen, angehen, 40Anm.
begunst, ptc.von begunnen, begonnen,229, 1 5.
benalten, stv., aufrecht halten, befolgen, 169,
S; zu b. (zur Aufbewahrung) tt*n oder
geben, 147, 8. 164, 7 v.u.
behalter, m. Erhalter, 367, 1.
beharren, warten, 379, 2 v. u.
behelf, m. Vorwand, Einwendung, 81, 16.
481, 3.
behelteaisz, n.Gewahrsam,Gefängnis, 1 02, 1 5.
behdtlich, vorbehaltlich, 488, 3.
behoeren, gehören, gebühren, 272, 4 u. 276,
12 v.u.
behTt m. Bär, 217 Anm.
behüf, behuff, m. Bedürfnis«, 149.
5e/iu<en,bewahren. praet. behutte, 421,19 v.u.
bei, by, praep. ; by cUm räthe, so lange der R.
regiert, 178, 11 187, 22 ; beieiden (beeidigt)
sitzen, 285, 25; bei sich beschehen lassen,
auf sich beruhen lassen, 494, 30; sich bei
die ding fugen, sich der Sache annehmen,
94 ; bei waren Worten, wahrhaftig, 25 ; bei
== durch, 77. 125 Anm. 214, 5 und 238, 4
V. u. — bey nach so vil, fast noch einmal so
viel,41, 7,cfr.44, 16v. n.
beide; beide hier und dar, so wol hier als
dort, hin wie her, 267,16 (nach der Hs.).
beifaü, m. Zustimmung, Anhang, 2.
beifallen, stv., zustimmen, 56, 2. 148.
beifellig, a4j., zustimmend, 34.
beigen, die band übereinem b., beugen, 204,
3;mhd. böugen.
beilant, n. Nachbarland, 186, 10 v. u.
beilegen, bielegen, schlichten, beseitigen, 88^
21. 90; — c. dat. beistehen, Vorschub lei-
sten, 8. 170. 429, 15 ; — c. acc. beiscit legen,
abweisen, 196,6. 162 Anm bilegen.
beileger, m HeUer, 8. 847; mnd. biligger.
beisetzen, nicht in die Hauptrechnmig, die
Summe bringen, 42, 7. 195, 23; — wagen,
aufs Spiel setzen, 451, 15.
beisorge, f. Besorgnis, 324, 26 ; vgl. besorg,
beiten, warten, 403. 306, 4 u. 346, 1 v. u.
bekennen; des bekant sein, geständig sein,
466, 7. 438, 4 u. 468, 18 Y.n. - sich nicht
b. mit, nicht bekannt sein mit, 480, 7.
bekentlich, adj. geständig, 11 1, 18. 488,2v.u.
bekommen, c. dat begegnen, 497, 23.
bekreftigen, vergewaltigen, jx)ftre, 388,3 v. u.
belangen, Iwtreflen, 22, 22. 435, 9.
bekümmern, mit Arrest belegen, 204.
belegen, ptc. von beleüien u. beiigen.
belehen, belehnen, 226, 25. 416, 2. 242, 10
u. 320, 8 V. u.
bdeihen, belVten, stv., belehnen, 226, 17;
ptc. bdegen, 201, 24. 228, 6. 244. 268.293;
— praet. com. bdihen,4:7b, 11.
bdemen; sich b., sich belehren, unteri-ich-
ten, 171. 346. 477.
bdemung, f., Belehrung; rechts b., 80, 20.
bdiben, mnd. bdeven, belieben, gutheissen,
1,6.
bdigen, stv, mir ist daran belegen, gelegen,
275, 13 V. IL
bemalen, mit mdlsteinen i. e. Grenzsteinen
versehen, 474, 14.
benemen, stv. befreien, 36^ 13 v. u.; c. dat.
von derVerpflichtimg befreien, 396, 1. 395,
3 v.u.
benötigen, in Strafe nolimen, 17, 8.
bequeinlich, zuvorkommend, 226, 4 v. u.
522
Marcus ^ittendcMrffl
berdmen, anberaumen, bestimmen, 138.
235. 238,
beraten, stv., rathen, überlegen, 304, 18 u.
27. — des beraten sein, dazu gewillt, ent-
schlossen sein, 187, 20.
berechen ( = berechnen), berechnen, 412, 1 .
bereden, verabreden, bestimmen, 77, 9. 82,
1 V. u. ; — verleumden, 498, 16. 151, 6. v.u.
bereä, acü-, b. gelt, baar Geld, 114, 8. 284.
bereite, bereit, adv., bereits, schon, 169, 9.
353, 13. 54, 14 und 371, 15 v. u.
bergh, m. uff dem berge, Name eines Schöp-
penstuhles, 82, 22.
beridUunge, f., Bericht, 339, 10. 369, 6.
beruchtigen, in Ruf l»ingen, 110.
beruen, bereuen, 165, 1 v. u.
berugen, beruhen, 56. 171. 191. 210.
berunge? «= begerunge? 492 Var., vgl. be-
ringe bei Lb.
besambt, ptc von beaamenen ; cm der besam-
ten lehn, Gesamtbelehnung, 253, 4.
beschateen, mit GeMbusse l>3legen, 317, 25.
179, 14 V. u.
beschehen, besehen, stv., geschehen, zuTheil
werden,184,3.455,16; praet. &esc/)a^reH,310.
bescheiden, bescheden, red. v., 76, 8, bestim-
men; praet. bescheyden {y), 326, 16; —
also bescheiden, unter der Bedingung, in
der Weise, 252. 322, 26. 324, 21. 466, 30.
bescheidenheityt das Bescheid — wissen, die
Klugheit, 293, 15 v. u.
beschimpfören, beschimpfen, 329, 18 v. u.
beschläfen; die dinge b., 24, 9. 23, 5 v. u.,
eine Nacht darüber hingehen lassen.
bescMisz, m., Beschluss, 208, 12. 344, 12.
452, 18 V. u.
bescfUiszlich , adj. beschlossen, bestimmt^
218, 11. 212, 11 v.u.
beschönen, beschönigen, 423, 3 v. u.
beschönunge, f. 352, 22 uff b., zum Schein.
beschwerunge, f., Belästigung, 36, 14 v. u.
— 436, 12 statt bewerunge, Beweisung?
besehen, stv., untersuchen, prüfen, darauf
achten, 16, 4. 104, 26.
besetzen; talgut b., die zu versiedende Sole
verzeichnen u. übergeben, 429, 7. 426, 8 v.
u. vgl. Hf. 108; — 6. u. bekümmern, mit
Arrest belegen, 204, 23.
besorg, m. Besorgnis, Befürchtung, 65, 10.
228'. 270, 1.
bessern, höher bringen, vergüten, 38, 4 u.
18.39,13. 151, 7. 132, 4 v.u.
bestaten, einsetzen; austhun, vertheilen,
unterbringen ; verwenden, besorgen ; 54, 1-
89. 102. 106. 114. 129, 7. 135, 6. 154.327.
beste, best; in edlen besten, in aller Freund-
lichkeit, 76, 3 u. 68, 1 V. u. — im aller
besten, am idler b., 423, 28.
bestedten ^ bestaten, überweisen, 483, 13.
bestellen; messe b., Messe bes(»gen oder ab-
halten lassen, 38.
bestenüich, adj. dauernd, gut, 118.
bestetigen, genehmigen, 67, 21.
bestrecken, ptc. beärackt, bestimmt, 80, 5
'•^ gestrackt.
bete, f. mnd. <= biete, das Erbieten, die Be-
rufung, 92, 8.
belogen, vorladen, 402, 18. 404, 20.
betfufesbrief, m. Vorladung, 402. 398, 6 v. a.
beteglocke, f. Bet^locke, 182, 23. 184, 10.
betMtngen, bedetdingm, beiddig&i, bededi-
gen, verlumdeln, 412, 11 v. u. tmd öfter <=^
betaaedingen.
beteiaigttnge, beteitunge, betedunge, bete-
dingk, f. Verhandlung, Abmachung, Be-
sprechung, 1 10. 489,15. 270,17u. 487,16 v.u .
beieidingsMef, m. Vertragsurkunde, 292,
7 v.u.
beteweise, f. die Bittweise, Form d. Bitte,163.
betrauen, bedrauen, bedrohen, 407, 17. 373,
3v. u.
betrengen, b^angen, angariare, schätzen,
3. 17.
bettelstücke, n. die b. fressen, 501 ^
bettlich = bitÜich.
beurisdi, a4j. = beirisch, aus Baiem, 146,
2, veL 139, 18.
bfu^^m. vgl. bütei.
beuten, als Beute vertheilen, confiscieren,
256, 6 V. u.
bewarsam, m. Gewahrsam, 470, 25
bewech, m.Erwägung, Meinung, Vorstellung,
317, 13; Lb. 1,315.
betoegen, stv. praet. wir tetrti^en 400, 4 v.
u., ptc. bewogen u. bewogen 448, 13 v. u.
355; erwogen, überlegen; 37. 267. 269;
hieru, dar od. heru. dar b,, 60, 9. 400, 4. v.u-
beweaunge, f. Erwägung, 37, 6 ; Betrachtung,
Meinung, 355 356; Absicht, 25, 21.
beweilen, adv., = W wilen, bisweilen, 128.
beweisen; sich 6., darauf eingehen, 33, 1. 40
Anm.
bewerbunge, f. das Ansuchen, 191.
bewüküm, betoükiren, durch Beschluss fest-
setzen, 168, 16.
bewust, f., Bewustsein, Mitwissen, 108.
bierherre, m. 210, 14 u. 10 v. u. 376, 6 v. u.,
dasjenige Mitglied des engern Raths, wel-
cher den städtischen Bierkeller und wahr-
scheinlich auch die Einfuhr fremder Biere
zu überwachen hat.
Inewesen, n. Beisein, 90, 27.
bülichen, billigen, billig, für gut beünden;
nach Billigkeit n. Recht entscheiden ; 239.
241, 8 V. u. 243, 9. 245. 248, 7 und 265,16
V. u. — Vgl. abe-, zu 'billigen.
Wortverzeichms von F. Bech.
528
binden, stv., esb,, festoetzeo, 345,21 feahoch
b,, hervortreten lassen, vemehml. machen,
an die grosse Glocke schlagen, 152, 11 ; e«
Jharte b., ernst nehmen, 167, 12.
bistal, m.j mnd. Beistand, 162 Anm.
bUen, meist &»^<0n geschrieben, stv., = mhd.
bieten, bieten, 270, 8. 269, 11 v. u. — 8eine
scKhen oder sich uff einen b,, sich auf einen
berufen, ihn um Vermittlung angehen, 4.
9. 401, 21. 402, 6. 499, 14; ehre, gleich t*.
recht uff einen b., 181 ; coi^. praet. böten
227, 6. 402, 6, daneben beten, 61, 12
u. 13.
byihwnge, £ Anerbieten, 271, 15.
bitten, stv., petere; nach der Hs. auch mit
dat wie im Nd., 422, 24. 447, 28. 6, 9 v. u.
bittlich, bettlich, a/äj. adv. uffaailer bittliehst,
228; b. bitten, 310, 5 v. u. bittend, de-
mütig.
bläSj n. Kerze, Fackel, 171, 13.
blasen, stv. als die bösengetster bl., 2, 26 ; «8
ins tiMc in bl, 12, 29. '362, 8.
bleiben, stv., mnd. bliven, bleiben ; praet. We6,
481, 18 V. u. und bieben 72, 2 v. u., coiy.
praet. bl^ 481, 21. 379, 15 ; — nach bl.,
unterbleiben, 127.210, 6. 432,31. 505,30.
boben, adv., aus In -eben, mnd. bot)en, baven,
oben, über, 147, 12 v.u. — da beben, 141 ;
darhin beben, darüber, 292, 13.
borchfride, m. Verbot gegen Störung des
Hausfriedens, 209 Anm.
borgen, bürgen; einen b., sich fiir einen ver-
bürgen, 418, 24. 439, 5.
börglich,burglich, t^/^., civilis; b.clage, 175,
20. 257 (entg.i)eiWtcÄ).
bome, born, m., pl. die bornen, bömen, 130.
449, 19; zum bornen gen, 182, 25. 184, 10;
zum heiligen bomefaren, 123. 124; die vier
bome in der Stadt (fontessalinarii sivesor
linae) u. ihre Namen 372, 21 imd Anm.
bomfahrt, f., b. zum heüigen bomen, 135,8.
bomknecht, m. 63 usw., trägt dem Wirker
die Sole zu u. giesst sie ins Fass, Hf. 63.
bornmeister, m. magister fontium; Hf. 45.
bommeisterschaft, L, 90. 133 u. s. w.
bomschreiber, -sch/riber, m. 77. 106. 124,4;
er ist den Salzffrafen u. Oberbommeistem
zugeordnet. Hl 118.
börunge, pörunge, £, mnd. bonnge (Lb. I,
379; Dr. II, 286), eigenU. die Hebung, Ein-
nahme, Gebühr, von bum, born, erheben ;
dann die Busse, das Stra%eld (so genannt
von Spitt. 371, 11), das misliebigen, reni-
tenten Bürgern von Seiten des Rathes auf-
erlegt wurde, 16, 3 v. u. 17, 10; die b. zu
sprechen, 30, 9; 6. nemen, 31,4. 44, 10. 75,
33: die b. widergeben, 46, 15; dieb. geben,
178, 6; den P&nnem war Sache wie Name
verhasst, Spitt nannte es lieber eine scAo^
Zunge, 178,8. 186, 14. 197, 1—2.
bösem, m. Brusttasche, 471, 5 v. u.
brechen, stv. an einem br,, bich vergehen,
vergreifen an, 63, 7 v. u. - ezimerstenbr.,
zuerst abschaffen, aufhören lassen, 234,5.
— under sich br., sich gewaltsam unter-
werfen.
bringen; ptc bracht, 77, 7. 79, 9 v. u. und
91,4; auffbro/cht, 53, 18 v. u. — einen dar-
bei br., dazu bewegen, 315; einen umb et-
was br., 186, 9.
bruderkor, m. in der Kirche, 220.
buberei, f , Unzucht, 67, 19 v. u.
buhre, bwre, t Hebung, Aufhebung, 26,1 1 v. u.
bunt, punt, n. punt strö, 406, 16.
bürg, m. das Borgen, 114,6 u. 9
bu/rding, n. Zusammenkimft der Bürger, 27
Anm.
burglich «= börglich,
büszen, adv. Qn-uszen)^ aussiThalb, c. dat.
237, 30; c. acc. 102, 3 v. u. 114. 107, 12;
baussen, 495, 16.
butel, m. in butel frönen, das bütdfrönen,
in seinen Säckel, auf seinen Nutzen Sole
entnehmen, 120.121. 128; yg\. sdwszbutd.
Daboben, adv. darüber, 147, vgl. boben,
dagk, m. »= tagk.
dan, adv., nicht dan, nihü nisi, nur, 497, 7 ;
dann ^= nochdann? 442, 13.
danck, m. zud., zu Gefallen, 28, 10. 30 ; äne
iemandes d., ohne Jem.Willen, 310, 2.
dar, praep., = dor, dorch, .300, 11 ; vgl. Lb.
1, o4ö.
daran, adv., es war wasdaran, es war nicht
unbegründet, 15, 7 ; — daran sein, im Be-
griflf sein, sich darüber machen, 134, 3 v. u.
darbei, adv. d. bringen, dahin, dazu br.,60,
18. 315, 18.
da/rein, aarin, adv., d. geben, dazu g., 284 ;
d. sagen, darein, dawider reden, 328, 1 v.
u. .345, 26. 470, 29.
damiden, adv. da unten, 361, 2.
damidder, adv. d. imlande, im Unterlande,
88, 3 V. u.
das, gesetzt dass, ob, 15, 12.
dedUe, vgl. dogen.
deding, dedingen,ygl. unter teding, tidingen.
den =^ denn, dann, denn, weil. 1. 71, 11.
413, 11.
der, adv. dar, da, 185, 5 v. u. 405, 17. 406,
6. 470, 12 nach Hs.
derfordem, er-, vor- fordern, gerichtl. be*
langen, 477, 17 v. u.
derselbte, vgl. seilb.
derstehen, erstehen, erklagen, 477, 11 ^
ersten.
524
Marcos Spittendorff.
des, deshalb, 399, 21. 460, 6 v. u. und öfter.
dester, desto; so vü dester hass, um so viel
mehr, lbl,l ;sovÜde8tobass, 199.200,7 v.u.
dichter, m Urheber, Erdichter, 176.
dingk, n. mein d., meine Habe, 411, 8 y. u.
— die dinge ndmen sie an, ce tkbei^el sie,
65, 4 V. u. ; — unerlumter dinge, <Ane vor-
heriges Erkenntnis, 62 Anm. — nach ge-
Wanten, gelegen dingen, nach Lage der!).,
80. 288, 13; nach gUchen, biüigen d., nach
Gleichheit, Billi^eit, 131, 2.
dingkbanJc, f. Genchtsbank, 64 Anm.
dinglein, n. kleine Habe, 408, 15.
dingetag, m. Gerichtstag, 65, 5.
dodh, adv., eigentlich, zwar, nämlich, 226,
15 (Var.); 228,7. 238,18; u. zwar, 221,16.
dogcfi, V. anom., mhd. tugen, tüchtig, ange-
messen, passend sein ; coi\j. praet. dechte
== dochU 448, 11 v. u.
dorfer, m. Dorfbewohner, 186, 1 u. 3.
dornstag, m. Donnerstag, 88, 10. 100, 10.
domtze, domtze, dömtzen, t, Zimmer, Stube
im Rathhause, Sitzungszimmer, 6, 1 v. u.
7,7,yg\.rcUhausdömtze, vierherrendömUe;
—'d^kemmererd,, 183; — in der Burg
139; — in des Bommeisters Hause die
grosse d., 175, 8. 184, 10 v. u. — ebenda
die kleine d., 175, 11. 182, 80. 194, 13. —
dörntzigen, n. das kleine d., Zimmer in des
Bommeisters Wohnung, 194, 10 v. u.
dram, m. Getümmel, 9, 8 v. u. vgl. Lb. 1, 565.
dräuen, drauwttnge, drautcort, vgl. unter
trauen u. s. w.
dreyens, adv., dreimal, 9. 182.
dren, dat. pL von drei, 130, 25.
dritthalh, t^. in der drttthalben woche,
306,9.
durchfaren, ptc. c. gen. ausgelernt, erfah-
ren, 352, 13.
durstig, turstig, törstig, a^j. adv. wagehalsig,
kühn, 105, 16. 490, 6 und 491, 9 v. u.
durstipkeit, f. Dreistigkeit, 493.
dursttglich, adv., kühnlich, 493, 1.
£bene, eben, a^j. bequem, gelegen, 119. 263,
10; e. u)eg, angemessene Strecke, 51, 13;
— adv. Sen als, eben* o wie, 55, 18.
d)enteil, ra. und n., entsprechender Theil
oder Zahl, 425. 12 v. u.
d)ent^fAer, n. Geifahr, Risiko, 34. 161. 199.
ebentürlich, adv. wunderlich, ungewöhnlich,
362, 14 V. u.
ehe, adv. ehemals, 329, 2 v. u. « «*, 277, 5.
ehre, f. Verehrung, Geschenk, 271, 20.
ehrlich, adj. ehren wer th ; stehendes Attribut
der Städte z.B. 19. 20; ein e.man 157,17,
ein angesehener, vornehmer M ; — eine e.
messe, 174, 13, eine herrliche, schöne M.
eidhafUg, a^j. eidlich verpflichtet 22. 89. 81,
9 V. u.
eigentlich, a^j. und adv., genau, 120, 15.
129, 2. 130, 7. 199.
eigengewalt, Eigenmächtigkeit, 195, 1.
ein, vor 2^ahlen wie heute noch im Dialekt:
ein 14 tage, etwa, gegen, beinahe 14 Tage,
20,24; etnel4tage ^^, 7; vfotemzwamxJQ
448, 5 V. u., vgl. Gresaammtabenteuo' tL,
412, 152 u. D.W. III, 137; — ein = ««»
36, 24; — ün werden, überein kämmen,
beschliessen, 318. 476, 2 ; - a« Hme, am
1 Uhr, 329, 16 v.u.- esschlügkän,\\::ia,
303,6.
einbldsen, stv. , einen boesen wint (bösen
Geist) e., 361, 27; cfr. 2,26.
eindechtigk, indechtig, a4J.* eingedenk, 213.
228. 388, 19 ; vgl andeOUigk,
einfaU, m. Einspruch, 208, 14.
eingieszen ^ ingiszen.
einkommend «= mhd. inkomen, eingewan-
dert, 501* u. 502*.
eins, adv., einmal, bereits, 59, 10.
einsagen, erwidern, antworten, 341, 18.
eintrucken, einstampfen^ 199,5.
einvorboten, einberufen, 138, 32.
einweisen, ins Amt einfUiren oder setzen,
175,27. 470,16 ; inAn-eet schicken, l l,7v.u.
eman, emanne, m. Ehemann, 476, 16 (?).
478, 11 v.u.
empfhel, m. Empfehlung, 212, 8 v. u.
ende, n. Ort, Punkt, G^^end ; an dem e.,
dort, 176, 18 u. 21; an den enden, 214, 20.
466, 1 ; an vielen enden, 145, l-andiee,
da, dahin wo, 24, 5 v. u. an anaere e., an-
derswohin, 67, 20; fehrlich e., 35, 27; -
one ende, ohne Erfolg. 85 ; — Bescheid, 163,
8 und 192, 1 v. u.
endelicht a^j- nicht e. sein, nichts ausrichten,
2,7 v.u. — entscheidend, 1)e8timmt; töch-
tiff, zuverlässig, ehriich ; 92. 209 254. 268.
endelut (?), m. der letzte, entscheidende
Ausspruch, 482, 18 v. u. oder lüde = Inde-
rende declarantes ?
enden, ausrichten, ptc. geant 221, 3.
endlichkeit, f. Zuverlässi^eit, Ehrlichkeit,
Vemünftigkeit, 216, 9 v. u.
endtlichen, adv. wahrhaftig, f. nie, 407, 11*
enhinder, adv., vgl erJUnder.
en^ntten =- entbieten, 33. 418, 28, entbieten.
entfallen, stv. einem e., sich von einem ab-
wenden, 55, 21; einem (ies e., das nicht
halten, 182, .3.
ewtfüren, beseitigen, 408, 28.
entgelten, stv. eines e., für etwas büssen, lei-
den, 74.
e}\thalden, stv. halten, verwahren, 246.
enthaldung,i Er-, Unterhaltung, 133, 2 v.o.
W<»rt?eReielmis von F. Bech.
525
entheben, gtv. dem rathe er diebönmge nicht
enüube 0^ enthöbe, coig. pnet), 196,2 y.
u. ; sich einer Sache entledigen, sie ent-
richten.
enthören; darinne e., gehorchen, sich damit
begnügen? 194, 25 ; cfr. Lb. 1, 677.
entUchSgen, levarCy befreien, 97, 1.
entUchtunge, f. Erleichterung, 160, 1.
entrichten, entscheiden, beilegen, 2B, 26;
802^ 5 V. u.
entrwnen, räumen; die gewere e., sein Be-
sitzrecht &hren lassen, 467, 11.
entschicken, zuwege bringen, 495^ 13 v. u.
entschmidigen; die gebrechen e., dieAnklagen
aus gleichen, 322, 8 u. 4 v. u. 325, 6. *
entsetzen, retten, sichern, 494; siehe,, sich
fürchten^ 358, 10 t. u. — sich eines e., sich
einem widersetzen, 209, 12.
entsetzunge, t Abhilfe, 204, 14.
entwerden, stv. einem e., verloren gehen,
213,11
eptye, f. Abtei, 377, 2. 378, 20.
eptischyn, t Aebtissin, 97. 98.
er, em vor Namen = her, hem, Herr, 105,
24. 128, 12 V. u. 154, 4.
ir, adv. = ehe,
erbe, n. Grundbesitz, 437.
erbedinge nuuL — erbitunge, 162 Anm.
erinten, erbieten, erbitten, stv. sich des e.,
sich dazu erbieten, 14; sich e. u/feinen,
sich berufen auf, 180, 9.
eri^unge, erbittunge,erbietunge, £. Anerbie-
tung, Ehrerbietung, Berufung, Appella-
tion; 4. 5. 6. 45. 52. 53. 249. 270. 401, 5;
gleiche e., 62, 1 1 v. u. 235, 8 v. u. vgl. gleich
erbiehmge.
erdarch, adv., =-= herdwrch (D.W. IV, 1082),
hindurch 50, 10.
erfahrenheit, l£rfehrung,6ewis8heit, 498,3.
erfriesen, stv., erfrieren, 408.
erßur, adv., hervor, 497, 2 v. u.
ergUch, mä)., böswfllig. 134.
ergremen^ in Zorn bringen, aufregen, 492, 1.
erhalten, stv, es zu den heiligen e., vor den
Heiligen d.h. eidlich aufrecht erhalten oder
bdo^^gen, 159, 11 v. u.
erhinder, adv. « herhinder, hinter, weiter
zurück insinnere, imDialektrtVi^er, renger,
6, 1 V. u. Var.
erholen; sich des e., sich daftlr schadlos hal-
ten, 198, 11. 242, 6 V. u.
erhohmge, f. Abhilfe, Nachweisung, 176.
erkein, irgend ein, 151. 157. 171. 280. 329,
9 V. u.; «r, tr = irgen bei Lb. U, 390.
erkermen; im i^ zu erkennen worden, zu er-
kennen gegeben, 460, 13 v. u.
erh&m, erwlhlen,' 375, 3 v. u.
erkrigen, stv., erlangen, gewiimen, 199.
erkunden, durch kwntsehaft, 2ieugen be-
weisen? 308, 18.
erkundigen; den r&t e. u. kfren, 39, 5.
erlengen, verlängern, weiter hinausschieben,
139. 300; dasselbe erlengem, 375.
erleube, Erlaubnis, 74, 21.
erlauben, erlauben, beurlauben, verabschie-
den, 93. 146; == orlouben u. Urlauben.
erreissen, aufreizen, 492, 2, mhd. erreizen.
erschrecknisse, n. des Erschrecken, 449. 454,
9 v.u.
erst;imersten, im Anfang, zuerst, zunächst,
76. 250, 8 v. u. 266, 5 v. u.
ersten, vor (lericht, auf dem Wege des Pro-
zesses etwas erringen, gewinnen, 465, 12.
477,14; vgl derstehen.
erstrecken, ptc erstraekt, verlängert, ver-
schoben, 338, 8 V. u. 375.
erstreckunge, f. Verlängerung, Frist, 309, 4.
erübrigen, erübrigen, 147. 150.
ertcegen, stv. sichs e,, es sich selbst zuziehen,
37, 6; es sich gefellen lassen, 480, 19.
erzeigen, mnd. ertogen, zeigen, vorlegen, 468,
11 v.u.
eschen^ eischen, fordern, 483, 2.
etzHeh;dieetzliche, gewi8seLeutedie,170,12.
Fahren, faren, stv. her f,, auffiihren vor
innerer Aufregung, 30, 3. 346, 6. 356, 28.
fahren, vdhem, swv., tSis.fdran färon, mhd.
fxirffi, untersuchen, prüfen, 89, 5 v. u. 132,
17 V. u.
vahrlos, adv. plötzlich, mir nichts dir nichts,
187, 6 V u. vgl. Lb. V, 205.
miete trinken, Abschiedstnmk, 157, 11.
faOent übd, EpUemie, 497, 7 v. u.
fartce, färbe, £., 147, 10 v. u. « rindern ge-
UiUe Hd. 59 u. 63, beim Sieden der Sole
beigemischt
fass, n. die Knechte gehen den junkem zu
fasse, stehen bei ihren Herren im Brote u.
sind deshalb von ihnen abhängig, 171, 14;
fass =» Schüssel, aus der man ist. mnd. vat
Lb.V,213^£^)8t vmiKirchb. SUüzänem
razze si da äzen.
faste, adv. gehörig, stark, energisch, uner-
schrocken, 2. 28. 29. 25, 3 v. u. 164. 167,
12; - viel, 88. 90, 2a 92. 94. 499, 5 v. u.
— c. gen. 68, 13. 227. 392, 9. 280, 4 v. u.
faste, multi, l49, 4.
fefd, feil, m. der Fehler, das Fehlerhafte;
das was man zu tadeln, zu klagen hat gegen
jemand; der Gegenstand der Beschwenle,
die Beschwerde selbst («-= gebreche); 46.
87,8 v. u. 101, 25. 151. 157. 192,6 v. u.
275. 364 Anm. 451, 16 v. u. 453, a
fehrlidi, a^j. gefährlich, 35, 16 v.u. — fehr-
lichkeit, f. gt*iahn*olle Lage, 35, 15 v. u.
526
Harens Spittendorff.
feüich, a4j. sicher, 367, 13 v. u. 886, 17.
394, 3 ; - in frölich verderbt ? 202, 2. 206,
2. 229, 10 V. u. cfr. Lb. V, 225.
feiligen, vgl. frUigen.
feüigkeit, f. Sicherheit, 457, 5 (v. u.)-
feien, feüen, fehlen ? in feiUe denn leibes oder
gwtts, es fehlte ihnen denn an, kostete ihnen
Leben u. Eigen thum, 199, 2 v. u. ; ebenso
338, 23 ; 185, 4 v.u. der feilin huHoderhaar
u. Anm. vcrgl. auch 37, 5 es betreffe haut
und här.
femdebrief, m.215,17v.u.214,21 ; = veide-
brief? d. i. Fehdebrief.
feUen; das salz f., es im Preise herabsetzen,
238, 2. — 345, 7 v. u. = weniger fordern.
felligk, a^j. hinfällig, 219, 5.
feltkauf, m. Kauf der Felder, 475, 14.
fefiglichen, adv. in derWeise eines Gefange-
nen, 246 = gefencklich,
ver- = vor-.
vergabt? 300, 1, Hs. vergeUe = i^eUY
ferie? f. 71, 14 = heüwer tag 71, 10 u. 18;
sonst /«re wie 71, 17. 72, 7.
fertigen, zur Reise bestimmen, absenden,
195, 19. 446, 18 ; sich fert,, 215, 4.
feuer, n. vgl auszgtszen.
inerherre, m. 189, 14. 194, 5 v. u. 468. 469, 1.
Die Vierherren waren 4 Mitglieder des
weiteren Raths, Dr. L 110. 11. 351. —
vierherrendomtze, t 22. 42. 215, 1. —
vierl^errenstube, f. 17, 1 v u.
fikhüter, m. Fibshutmacher, 502*. 503 ^
rinden, stv. praet. funden, coi\j . prae t funde
funden neben finde finden (» fünde fän-
den) 33, 9. 121, 10 V. n. 242, 23. 245, 29.
270, 4 V. u. 290, 6.
vinger, m. durchdie v, sehen 187, 1 v. u. 188,
2 v.u.
vischschuppe, f. eine Münzsorte, 291, 22.
vUiss? a^j. fleisdg, 227, 11 v. u. Var.; vgl
Demantin 109 u. 306.
fliegen, stv. — fliehen, 236, 5. 345, 4.
floichen, flüchten, 114, 7 v. u.
flösse, flösse, f. nd. vlote, Fahrzeug, 124 o.
125 Anm.
flossmeister, m.Führer des Flosses, 124 Anm.
flupk,m.zuflucke ii7ecX:,imFlugeweg.292, 7.
Voigt, m. der vom Landesherren bestellte Qe-
richtsherr, 476, 6.
volbort == volwort.
voige, f. Beitritt,Zustimmung,yerabfolgung,
94, 18. 108, 8 V. u.
folgents, adv. völlig, schliesslich, 368, 22;
vgl. fuUent.
volwort, i^lbort, n. Zustimmung, 12, 8. 302,
8. 415, 3 V. u.
volworten, zustimmen, 38. — rolwortunge,
f. Zustimmung, 487, 13 v. u.
txjh^hen, stv. ausftihren, 37, 15.
von, praep. im Sinne, im Auftrage von, 43,
21. 58, 7. 50 Anm. 62, 21 ; von «c*, far
sich, in seinem Auftrage, 34, 3 v. u. 38. 1.
42, 10. 99, 1 V. u. 382, 7; — im Interesse,
zumVortheile von, 200, 6 v.u. 182, 24; vgl.
Zeitschr. ft\r deut. Phil.VII, 189; aus, 494,
18; — ygl.gen und haben,
vor, praep. vor die stat sein, zum Vorteil der
St., 3. 268, 9 ; — das were vor sich (ange-
messen ? selbstverstandigV) 34 ; — vor sein
c. gen., verhüten, abwehren, 95, 5.
vor, adv. vormals, firühor, 264, 8. v. u.
vor-, reranlaszen, vereinbaren (durch Vei^
gleich), 68. 340.
vorberäthen, ptc. beabsichtigt, 491, 9 v. u.
vor-, verbessern; denlonv., erhöhen, 131,28.
vor-, verbeuteti, nd. vorbiUen, vertauschsi,
wechsebi, 38, 20. 39. 252.
vor-, verbieten, vorbitten, stv. verbieten, coiy.
praet. vorbote, vorbotten, 364, 8. 392, 4.
vorbitte, f. Fürbitte, 477.
vor-, verbitten, stv. in Schutz nehmen; loa
bitten, gegen Bürgschaft erbitten; 53.61.
96. 142. 157. 360, 4. 293, 15 v. u.
vor-, verbleiben, stv. bleiben, unterUdben,
coi\j. praet. verbUbe, ptc. vorblebben; 90, 6
V. u. 92, 5. 358, 10.
vorborg, f. r. (2er M^, Vorhölle, 211, 15v.n.
iXirbÖsen; sich r., depravari, 71,7.
vor-, verboten, vorladen, 47. 469, 16; wrW
tun, vorladen lassen, 5, 17.
vor-, verboischafften, melden, 209, 2.
vor-,verbreclien, stv. sich v., sich veiigehen,6^
rar2riti/]FeH,ar^«re^ verklagen,beschuldigen,
148, 10. 170. 347, 6. 418, 19. 441, 3.
vor-, nfffcören, verwürken,verbüssen, 17.42.
43. 187, 27.
vorbwrgen dieding, Sicherheit dafür leisten,
201, 6 V. u.
Vorbussen, entschädigen, bezahlen, 353 ; sieh
V,, sich einer Busse schuldig machen, sich
vergehen, 180.
vor-, verdecken, ptc. verdacht, 50, 6 v. u.
vor-, verdenken, argwöhnisch, übel d^ikra,
19.2 v.u. beargwöhnen,beschuldigen, 343,5.
foraer, ady. u. adv. dienlicher, 445, 26; wö-
ter, femer, f handel, f frist, 189. 356, 7;
förder den, mehr als, 22.
fördemisse, Förderung, 434, 13 v. u.
vor-, verdanken; sich v. lassen, meinen, 17.
29. 468, 10.
vor-, verendem; die kire r., 55, 8 v. u. sich
V., abgehen, neu gewählt werden, 30.
vor-, verfahrenheit, f. Erfahrung, Kunde,
120, 15.
vor-, rerfailen, stv. vorfallen sein, c. acc..
verloren, eingebüsst haben, 17, 7. 183,
Wortverzeichnis von F. Bech
527
14. 236.499; f)orfaUen werden, bussMlig
werden, 177.
tarfehrUchf acy. schrecklich, 416,5.
Torfesten, zum Festnehmen veriirtheilen,
ächten, 472, 1.
verfolgen, naclikommen, befolgen, 19, 1 v.u.
92, 19.
vorfugen, ausrichten, betreiben, ins Gleiche
bringen, 45, 6. 62, 9 (hiemach auch 61, 5
v.u. Btütt verfolgen?), 81,27; — sich des v.
mit einem f sich vergleichen, 330, 15.
vorfuger, m Ausrichter. Verwalter, 96, 4.
305 ; Verglcicher, 163, 15 v. u.
vorf Viren; das spü ist vor fürt, die Sache ver-
fahren 331, 11.
vorgäbe,, f. Antrag, 445, 24. 444, 5 v. u.
vergeben , stv. vortragen, vorbringen, bean-
tragen, bestimmen, 64 Anm. 1; 190, 17.
288, 25. 474, 18. 475, 1 (?). 491, 19.
vor gen, vergen; das vclck ist vergangen, ver-
irrt, 817, 18.
vörgen, weiter gehen, fortdauern, 376, 4.
fy^rgeuHtUigen, 53, 13, gewaltsam unter-
drücken.
vorgleiten, verzollen, versteuern, 262, 7.
ror-, vergunnen, vergönnen, vorgönnen, ptc.
vergunt u. vergunst, 21. 22. 23, 8. 15, 18.
96, 8. 406, 8 V. u. gönnen.
vor-, verhalden, stv., zurückhalten, versäu-
men, nicht halten, 9. 62, 13. 438, 15; zu
Hanse bleiben, 185, 15 ; sich v., nicht kom-
men, 185.
varhalden, stv., Vorhaltungen machen, 154,
9. 201, 15; auflauem, 214, 11 -12 v. u.
varhait, verhalt, m. Lage der Sache, 138. 139.
— vorhält, Vorhaltung, 128, 6 v. u. 250,6
vorhauer, m. der beim Äitie»vorangeht,(Jr-
heber, Rädelsführer, 276, 4 v. u. 387, 6.
vorheben, stv. c. aco. et gen , einen einer S.
überheben, 289, 17 v. u. 489.
vor-, rerhegen, verwalten, betreiben, versor-
gen, 32. 83. 95. 130. 212. 434, 6.
vorhegunge, f. Besorgung, Pflege, 131.
ror-, verhengen, zulitösen, praet. vorhingen,
187. 362, 29.
vor-, verhoffunge, f. Hoffnung, Erwartung,
24. 297. 372. 408.
vorh&ren, vemehmen, 185.
vorclerung, f. Erläuterung, 101.
verknüpfen, binden, fesseln, 368.
vor-, v^AW£?utu7e,fl Benachtheiligung, 43,
11 v.u. 110,20.
varlangest, adv. schon längst, 212, 15 v. u.
438.
vor-, verlaseen, stv. überlassen, auflassen
(Yglufflaszefi),fiS, 19.423, 13; bestimmen,
abmachen, be^chliessen, 20. 9. 380, 8 v. u.
382, 18. 410, 18; belehnen lassen (den 4.
Theil andenHerrengeben), 411,22.412,8.
423, 13.
vor-, verldszunge, f. Auflassimg, Ansehung
des Amtes, 467, 24.
verledigen, frei machon, frei werden, 333.
370, 6 V. u.
ver-jverlegen ; einen x\, abweisen, verweigem,
30, 9 V. u. — Vorschuss gewähren, 131, 6,
vgl. Lb.V, 390**; — das gut v., veranschla-
g^w, verrechnen, 229,3 v. u. 230,2. 278, 11
(= schreiben, 278, 6); verlegt = verleget,
132, 3.
vor-, i'erliesen, stv. als das verlorne kindt,
401, 3, der verh»me Sohn im Evangelio?
vgl.Lucasl5 ; — verlerne pfannen, «Pfian-
nen,die in der irregen, 313, 10; — sich r.,
verschwinden, sich weg drücken, 315, Iv.n.
vorliestmge, f. Verlierung, 432, 14 v. u.
vortust, stf. 177. 264.
ror-, verluten, verlauten, verkündigen, 91.
136, 3.
vor-, vermergken, übel ansehen, auffiülig fin-
den, rügen, tadeln, ptc. vermargkt 76,3 v.
u. 77. 120. 121. 122.
vor-, vermerglich, adj.vermerkenswerth, auf-
üülend, 114.
vermögen, vermögen, bewegen, 127, 3.
vormüden, ermüden, incommodieren, 2. 96,
4. 316. 354, 3 v. u. 296. 363.
vei'-, vermuten, praet. ich vermutte mich,
801, 14 V. u. 416 ; vermuten.
vomemen, stv. ersehen, wahmehmen,8,
9 v.u.
v6r-,vumemen, n.Anschlag,Untemehmung,
Massnahme, Handlung, 31. 167. 182,7. 185.
236. 352. 414, 6 v. u. 457, 8 v. u. 495, 5;
verschrieben scheint vememen4S9,S\\. 36.
26 (?).
vornichten, vemeinen, 289, 29.
vernichtigen, 132.290; — vomichtigunge, f.
103.—
vor-, vertwUzen, abnntzen, 26, 5.
vomüwen; sich v., neu besetzt werden, in
andere Hände übergehen, 130, 1.
vor-, verpflichtig, a4j. schuldig, 499, 10.
verrät, m. Bevormtmdimg, Sdiutz, 84, 21.
verrecessiren, vergleichen, 297, 6.
verreckten, ausfi^ten, verantworten vor
Gericht, 17,28.
vor-, verreisen, zurecht machen, einrichten ?
191, 23.
tvr-, verrichten, beilegen, 66, 3.
verruckunge, f. Aendemng, 281, 8 v. u.
versäsze, f. Vorsatz, Absicht, dolus, 454, 1 1
v.u. nd. die ivrsäte, md.die versäze; vgl. vor-
sessiglich.
Vorscheinen, stv. verfliessen, vergehen : ptc.
nechst varschienen 492, 21.
528
Blarcus Spittendorff.
vorschekken, zumSchalke machen 303,10v.a.
vor-, verachteben, stv. Vorschub, coi\j. vor-
schöbe, 65, 11 ; 182, 4.
vorschumpßren , vorschumpem, verschim^
pfiren, beschimpfen, 106, 4 u. 7.
vorschlagdt, n. Qeld zum Beschlagen, Aus-
Itessern derPfannen, 169, 8 v.u. vgl. usterlon.
vor-, rersclüageny rorschlant stv. beschlagen,
ausbessern, 170, 1 (vgl. voraMägdt) ; —
von der Hand weisen, verachten, 493, 14;
— überschlagen, messen, berechnen, be-
stimmen, die söle v., 49 Anm. 89. 101. 103.
130. 131. 146;t</f«Ww/aMr., 150,4— 5.
vor-, verschleger, m. der da prüft und den
Werth u. Preis des Thalgutes bestimmt,
Taxator, 70. 89. 1 15. 130 (Eid derVerschlä-
ger). 177. 263, 8 ; Hf. 22 u. 78. vorscMe-
geramt, n. 152. vorschlegerzettel, t u. m.,
19,14.21.29.
vorscMieszen , stv. ausschliessen , beiseite
thun, 491, 1 V. u.
vorschnappen; sich r., sich versprechen,
467, 21.
vorschosz, m. Vorschuss, 379, 13.
vorschribunge, -schreibunge, f. Bundesbrief,
24, 4 V. u. — Niederschreibung, Schrift-
form, 128, 2 v.u.
vor-, versehen, stv. übersehen, imbeachtet
lassen, nachlassen, 43, 16.346, 25.355,22;
sich des r., es erwarten, 68, 4.
vorsessiglicJi, adv. in böser Absicht, doiose,
491, 2, vgl. vorsäsze,
vorsehrunge, f. Schädigung, 283.
vorsetzen^ verpflSmden, 333, 22; veranschla-
gen, 346, 1.
vor-, verseumligkeit, £ 117.
vor-, versieden, stv. zum Sieden verbrauchen,
122. 423, 15.
vorsinnen, diu*ch Sinnen verderben, verwir-
ren, 281, 28.
vorsole, f. die Sole, aus der Salz in dieKüche
oder die Kammer des Landesherren ge-
liefert wurde, 430, 1 v. u. vgl. Hf. 26 u. 146 ;
= vorwater, Lb. V, 498.
vor-, versönen; die fasse v,, wider ausbes-
sern ? 263, 12 V. u. ; vgl Schmeller- Fromm.
II, 295
Vorsorgen, berücksichtigen, 243, 7. 244, 6.
253,11 v.u.
vorsprechen, stv. verleumden, tadeln, 152,9.
vorstehen, besorgen, verwalten, 130; siehv.,
verstehen, 435, 12.
vorsteJmnge, f. Verwaltung, 113, 20.
vorstrickunge , f. = gelöbde, gebot, Haft,
333, 12.
vorsuchen, untersuchen, probieren, 51, 6 v.
U.260.
fort, m. Furt, 208, 2 v. u.
vorUigen, zumTermin vorladen,citieren,21 2.
213. 300, 11 v.u.
vortedigen, vordedingen, verteidigen, 366, 9.
374. &2, 14.
vortracht, f. Vertrag, 145, 22. 476, 7.
vortragen, stv. «tcS des v,, darüber einig
werden, 174, 7.
' vortragt, m. des oder das v. haben, damit
verschont bleiben, 21 9, 2. 269, 18. 303, 7 ?. u.
vortrauen, masc., 243, 6. 453, 7 v. u. mnd.
der vortrutcen,
vorurfryden; etwas r., über etwas Urfehde
schwören, 201, 6. v. u.
vorvarenheü, f. Erfahrung, 89.
vorvolborten, -Worten, zustimmen, einrio-
men, 37. 41. 278. 410, 1 v. u. 489, 11.
vorwaldigen, -weidigen, Grewaltanthun,nn-
terdrücken, 182. 203. 495, 13.
vor-, verwandeln; d^n frevel v., Bassgeld f&r
Fr. erlegen, 64, 18.
vor-, verwandt, ptc. verbunden, verpflichtet,
ergeben, 20, 14 v. u. 22, 4 v. u. ( == «r-
pflicht, 23, 13). 92, 21. 249. freuntschaft
einem v., zu Freundschaft verpflichtet, 4t.
17 V. u.
vorwären, verhüten, 228. 493, 11 ; sichdar-
inne v., sich sichern, 17.
vorwdren, adv. fürwahr, 182.
vonc^sunge, f. Ausweisung, 421.
vorwukom; sich v., einig u. schlüssig 1re^
den, 374, 15 v. u.
vorwiUigen, sich des r., eins werden, 182.
465, 2 V. u.
vorwiUunge, f. Einwilligung, 488, 16 v. n
vor-, verwysszen, stv. vorenthalten, verheh-
len, 102, 5 V. u. 120.
vorworf, -wurf, m. Tadel, 41,14. 375, 25.
Vorworten; sich v. mit einem, sich verabre-
den, verhandeln, 320, 18 v. u. nach Es.
vor-, verwundem; sidi v., suspicari? 143,
19. 186 19.
Vorzeit, t in vorzeiten, ehemals, 85. 2. 99.
333, 4 V. u.
vorziehen, stv. in die Länge ziehen, 182, 4,
praet. Vorzug,
vorziehen, stv. vorhalten, 126. 13 v. u. %m-
wissenheit, die sie (hs. szo) on vorzcogeti.
frauenkemmerichen, n. ein Arrestlocal, ur-
spr. Hurengefimgnis, 142. 144.
freyen, verheirathen, 497, 18.
freundtschafft, f. Verwandtschaft, 44, 17 v.
u. 84, 2 angeborne u, gemachte fr,
fride, m. zu. fr. sein, zuMedeii, 128 ; fr. wir-
ken bei leibe, Schutz u. Sicherheit auswir-
ken bei Todesstrafe, 63, 8 v. u. 74, 12 v u.
friligen? 348, 17. 338, 2 v. u. wol in fetligen
zu ändern d. h. sicher geleiten, sicher fort-
schaflen, Lb. V, 226*.
Wortverzeichnis von F. Bech.
529
fritagsgeU, n. wurde den Knechten gegeben,
123Anm. 125, 1.157, 1.
froltch?\g\. feüich.
frömlich, B^i erspriesslich, 78.
fröne, m. (<= froneboteAl^, 1 1 v.u ) Gerichta-
diener, der welcher die gefeUe auf dem
Markte erhebt, 466, 19. 467, 1 u. 3. 476.
477, 3.
frone, f. 19, 9 v. u.. das Fronen, das Entneh-
men von Sole im Namen des Herrn, zur Be-
soldung der Beamten und Diener wie zur
Unterhaltung der Kothe.
frönen, froenen, für den Herrn, im Namen
des Herrn arbeiten oder sonst etwas vor-
nehmen, Beschlag auf etwas legen, zumal
Sole entnehmen, 151, 13 172, 6 v. u. 264,
16 ; zu vü aus den hörnen fr. lassen, 102 u.
106; m denheutd (für seinen eigen Nutzen)
fr. lassen, 156 ; — die gefeile und gerechUg-
keit auf dem Markte einfordern, 478, 2.
frönesÖle,frönsole, f. die Sole, welche für das
frönen gezogen wird, 15. 20. 29. 102. 133,
1-3. 151, 12. 264. Hf. 22.
frönunge, frönunge, f. 146. 180, 24, 24; vgl.
fröne u. frönesöü; Hf. 19.
fugen, ftlgen ; sich bei, darbei /*., sich herbei
lassen, 92, 7 n. 4 v. u. 183, 12; sich heidie
ding f,, sich der Sache annehmen, 94.
fuUent, adv. vollends, schliesslich, 99.
fwrder, adv. weiter, femer, 67, 9. 445; vgl.
forder.
füren, ^hren, anfahren lassen, 119, 19. 132,
13.261,6.
vumemen, n. -» vamemen,
furuber, adv. vorüber, 478.
fuUerer, m. der das Futter besorgt, damit
u. mit gewissen kleinen Waaren handelt,
85,2. 295; über die Innung der Futterer
vgl. Dr. n, 556 -58.
Galektor, n. 473, Galgenthor.
ganckhaffUg, acy , gültig, 204, 17 v. u. 268,
7 v.u.
gantz und gantz, adv. ganz u. gar, 30, 14
nach Es., vgl. D.W. IV, 1303.
gantzridtg, adj. halbridige und g. groschen,
291, 22, eine meissnische Münzsorte, die
vielleicht mit einem rudenkranz wie die
Hildesbeimer Groschen der Zeit(ürkdbclL
V. Göttinnen I, 370. 34) versehen war;
oder ist rtdig — mhd. riudec, rudec, räu-
dig, abgeschabt? offenbar nicht hierher ge-
hört haJbrueiig odt r hdibriehiig in Weist.
V, 475. 470. 540.
gast, m. Kunde^ Fremder als Käufer des
Salzes, 104.
gasterei, (. Scbmaus, 413, 12 v. u.
gatifari, f. Fremdeiizufuhr, 89, 3 v. u.
O«0chlehtaq. d. Pr. Sacbaen. XI.
gea/nt, ptc. von enden.
gearUworten = antworten 499, 12 nach
hwnnen,
gebären, gebehrden, umgehen, 164.
gebetie, n. iimd,gebu!we, Gebäude, 261, 13 v.u.
g^HÜe «= gdni, m. der Giebel 316 Anm., 5
v.u.
gdntten L e. gebieten, stv. 426, 8 u. öfter.
gd)ot, n.vorzugsweise die Strafverfügung, die
Androhung eint^s Arrests oder einer Geld-
strafe, dann die Geldstrafe selbst oder der
Arrest ( — * börunge, gehorsam); so gebot
einem Hin oder uffiegen, 5. 17. 42 ; einen
in dieg. nemen, 9. 41 ; einem die g. abne-
men,i9, 20; üsz den g. lassen, 96,1 331;
die g, absagen, den Arrest aufkündigen,
^ISfll; Hz den g.komen, IS; indeng. sein,
sitzen, im Arrest, 17, 22. 309 ; — gd>ot =
erbietimge, 5, 1. 58Anm. 23 v. u. 62Anm.
1 1 v. u.
gebrauchen; sich g,, c. gen., sich bedienen,
67,1.
gebrech, gtbreche, schw. m , Beschwerde,
Ausstellung, Anklagepunkt, Klagepunkt,
KUgeartikel, 85. 86. 87 ; — stm. 90. 91.
106 331. 5. 333. 334. 335.
gebrechlich, ad[j. adv. mangelhaft, beklagens-
wei'th,89, 13. 113Anm.
gebroch, m. Mangel, 127, 12.
gebum, gMm ; sich g, «= mnd. sich geboren,
sich ereignen, sich zeigen, 87, 5 v.u.» 101,
13, V. u. gebühren, 160, 13.
gedeihen, stv. zum reMen g., rechtskräftig
werden, 57, 1 v. u, — praet. gedegen, ge-
riethen^ 80, 12; ptc. gedegen, tüchtig,
497, 18.
gedempfen, unterdrücken, nicht aufkommen
lassen, 104, 1 v. u.
gedichte, n. Scluiftwerk, 176.
gedrange, adv. enge, 224.
gedrengknisse, n. Bedrängnis, 494.
gefallen, stv. als Gewinn fallen, abfSallen,
108, 10 V. u. 378, 24.
gefeustfsAi mit gefauster wehre 491,19 y.
u. = mitgefasster w. 458, 2 u. 11.
gefehr, adj. feindlich, infestus, 428, 9.
gefehren, c. gen. einemGefahr bringen, nach-
steUen.442, 1.
gefelle, n. Einkünfte, Abgaben, 466. 468.477.
gefrwndt, ptc . der aefrundte, Geschltichts-
verwandte, Patricier, 102, 12 v. u. 104.
147, 17.
gegeben ^ gebennsuch kunnen,21S,7 . 450,20.
gehaben == haben nach kunnen, 497, 15.
gehling, adv. jäh, s« hneil, 501 \
gehcHdet, geholt, geh^ädet,ptc. dienst-, lehns-
pflichtig. unterthänig, 120, 3. 210, 9. 242,
24.491,17.
34
580
Marcos Spittendorff.
gehöre, zl des gehön nicht haben, kein Ge-
hör finden, 190, 13. 196, 27.
gehortam, aAj. c gen. 491, 16 o. 2 t. u. —
stm. Arrest, Arrestlokal, 19. 95, 2 t. o. 96.
153. 163, 188, 18.
gein, praep. « gegen, 128, 11 v. u. 135, 1.
geinz B=: keine, vgl. kein.
gelangen; gdimget werden an einen, einem
hinterbracht werd^ 79, 29.
gelegen, ptc. you ligen o. leihen,
geleUe, n. <« gleithe.
^geleiten, mit geleite, Schutzbrief versehen,
237, 17 V. u. 451, 16 ?. a. 470, 4.
geHencke, n. Glied, 86, 14.
geUufjfU, n. hin- und herlaufen, das Rennen
und Jagen, 14.
geliebet, ptc geneigt, zufrieden, 240. 859, 14 ;
cgen. 286,22. 359.
gdimpflich, ady. bescheiden, gelinde, 121.
105, 4 V. u.
gdlersch, a4j. aus (Feldern, 99, 14.
gdöbde, iL in des rdthsgelöbdenmn, demR.
Arrest angelobt haben, 323, 17.
geloben in die herberge, Einlager, Arrest ge-
loben, 204, 25.
gelvttet, ptc. von leiten,
gemach, n. Zimmer; Stockwerk, 483, 13 v. n.
gemachen « mocft^n nach kunnen 498, 3 v.u.
gemeinet -= gemeinheit, 323, 6.
gemeinheitmeister, Meister der Bfirger, wel-
che nicht Zunftgenossen u. nicht Ffänner
sind, 216. 283.
gemenge, n. Handgemenge, Streit, 389,22.
gemercke, n. Siegel, signetwn, 58 Anm.
gemuUe, n. Staub, ^ntt, Schmutz, 406, 11.
gemüt, n. WUlensmeinung, 20, 6 v. u.
gen, gehen, v. an. m d^ »shrifte, indieeettd
g.f daraut eingehen^ 205. 493, 5, vgl revers;
— von einem g., emen zum Lehensherm
haben, vgl. MichelBenRD. 221 ; — eines d,
an einen g., sich in etwas an einen wenden,
482, 2 u. 10—14; ptc. gegehen.
geniszen, stv. cgeurVortheil ziehen» sich zu
Nutze machen, einem zu danken haben, 43,
6. 130, 11. 399.
genufighaftig, a^j. hinreichend, 127, 14.
gerade, adv. schneU, gleich, 497, 23; — a4j
das gut g. machen, in Ordnung bringen,
413, 15 ; vgl. ungerade,
gerechtigkeit, f. » gefeUe^ Abgabe, 478, 3.
gereite, gereih, adv. bereits, schon, 101. 17.
400,2.
gerente, n. prorentus, reditus, Ertrag, Ein-
kommen, Lohn, Antheil ; 15. 20. 30, 8.65.
90. 107. 117. 132. 237, 11 v. u. 157, 1 ; Hf.
19 u. 152—153.
gerichU, n. 1) der Galgen, 420, 9. — 2) =
geruchte.
geringe, a4j. klein, 29, 23. 199, 8.
geruäUe,gerichte,ri,lArm',Qec9a^t,R6T^st'
sagen; 8. 15, 5. 136. 443, 4. 497, 11.
gesdiehen, stv. praet coig. ^«scA^m 107, 7 ;
Y^, schrien,
geScheydigkeit, f. Klugheit, 493, 11 v. u.
geschicke, n. Einrichtung, Anordnung,Ma8s-
nähme, 162, 20; in imiem g, und gehen, in
gleichem Au£cuge u. ohne still zu stehen,
392,20.
geschickt, ptc. die geschickten, Bevollmftdi-
tigten,Vertreter,90 u. öfter. 135 Anm. 137.
geschlacht ? ptc. 183, 15 v. u. geoptot ?
geschosß, n. u. m. Steuer, 85, 14. 211, lOv.a.
geschrie, n. Geschrei, 497, 10.
geschwinde, adv. hart, streng, heftig, 155,
14 V. u.
gesegenen, beimAbschied Lebewd wOnschen,
25,4.
gesein » sein, esse, nach mugen n.humnen,
5, 3 V. u. 134, 2. 134, 7 v. u.
geseUsen = setzen nadi kmmen 127, 11 v.u.
gespenste, n. Verlockung, 62, 4.
gesprochen, gespröche? n. Unterredung, 6.
gestaU, ptc. von stellen.
gestaU, f. JBewandtnis, 107. 108.
gestehen, zugestehen, mit einstimmen, mit
betreiben, 5. 9. 10. 86. 466, 13; c gm. da-
f)lr einstehen, 184.
gestrackt, ptc. von strecken; g, tag, Termin,
32; dasg, recht, das stricte, unbeugsame
Recht, 67, 6 v. u.
gestrengigkeü, f. in der Anrede 396.
gestrenglich, adv. gestrenge, gewaltsam 136,
5. 494, 13.
gebreuehant, 1) Deijenige besass sie, weldier
sich nomin. mit Thalgütern hatte belehnoi
lassen, in Wirklichkeit aber kein Eigen-
thumsrecht an denselben erwarben,sondan
vorher schon einem Andern die Einkunft»
davon zu überlassen sich verpflichtet hatte ;
2) die Tragung u. Verwaltung solch«' Sd-
güter, von denen das Besitzrecht wie die
Nutzniessung Andern als dem nominellen
Inhaber zustand, nach 333, 2 *» das fx^r-
setzen der gutter u/fander leute; 353, 10
folg. 372, 13. 371—372. 420, 2. 433, 17;
Dr. 1,173; vgL^m*.
gewant, ptc. verpflichtet, gehörig, 492, 20.
geujandwde, f. eine Bude zum TuchverkMif,
483.
gewandtscJierer, m. 432, 15, Tnchscherer.
gewehre, £. Besitzrecht, recht! B^tz; die
g, innen hehalden 468, 22; die g, rutnen,
entrumen, sein Besitzrecht an%eben, 465,
15. 467, 11 ; sich ausz der g, setzen, 54« 25.
479, 13.
geweide, n.paseua, Weide, 254, 13.
Wortrerzeichnis von F. Bech.
581
gewd&ichy wS^.wem^XtBBm^ 494, 10.
gewercke, m. Handwerksgenosse; der zur
P&nnerschaft gehört; 91. 181. 138,15. 182.
138, 14 V. u.
geweimuss, Störung, Unruhe, 374, 18.
gewerren, stv. im gewar nichts, schadete,
störte nichts, 415, 20.
gewetU, n. Geldbusse, in die man gegen den
Richter verMt, 291. 8 ; vgl. wette,
gewinnen, stv. einen daraus g., zur Ueber-
gabe zwingen, erobern 495, 23.
gexencke, n. Streit, 240.
gezeugk, u. Rüstung, Bewaffinimg, 387, 17?. u.
geziehen, stv. an einen g., am einem an-
schliessen, 401, 8 v. u.
gesweigen, c. dat u. gen. •» geewedigen, will-
fifthren 207, 1 y. u. Mitteid. Schachbuch
ed. Sierers 340, 2b der em gezcujigiU u.
Vilmar Id. 474—75; YgL zwkigk.
gezwenchnias, f. 191. 192, Zwang.
gifft, £ Gabe; g, u. gäbe, 130. 138. 290. 475.
gtizebier, n. 140, 20, dasselbe was schtDengke-
hier,
giszen, str. giessen, coig. praet. gusszen 127,
4 neben gasen 147, 16.
gisshziAer, m. Zuberz. Angiessen, 139, 6 t. u.
glaUbe, f. Sicherheit, 443, 24.
gledemasz, n. u. m. pl. gledemasse, Mitglie-
der, 58 Anm. 18 ?. u. und einen glid^nas-
sen, 497 ; Tgl. ledemate u. litmate bei Lb.
gleich, a4j. =^ glich,
gleiche, gleich, n. Gleichmftssigkeit, Billig-
keit, Recht; 475, 21 ; mügleMe, billig, 17,
5. 29, 31. 197, 2 (Hs. gleicher); eu gleiche,
nach Billigkeit, 69. 492,5; insal reden,
zur Yergleichung, Sühne reden, 1 70, 4 v.u.
«n einem gleichen, 32, 12.
gleicherbiettuM, f. Ansuchen um billigen Aus-
gleich, Berumng auf einePerson wegen güt-
lichen Ausgleichs, 53, 5. 62, 11 v. u. vgL
Haltaus s. v. gleichbietung; dasselbe meint
gleiche gdwU 58 Ama* 23 v. u.
gleithe, gleith, n. Abgabe für das geleite, Zoll,
119.136;pefette,262,4.
gleitzman, m. Zolleinnehmer, 262, 1. 405, 6
V. u. 386.
glich, gleich, a4j- u. ad?, gleichmässig, biUijZ,
die glichst, so billig als möglich, 133, 19;
gl. sieden, gleich grosse Stücke, immer
gleich viel sieden, 89. 104.
glichkeit, f. Gleichmftssigkeit, Billigkeit,130.
gUMich, a(y. adv. gleichmä88ig,gerecht,89.
95. 129. 130. 244, 2 (?).
glimpf, m. gut Einvernehmen, 14,3. 267. 297.
globe, f. Erlaubnis, 433, 11 ; ghyhe, 461, 14 ;
Lb. n.46*^etoü«.
gnddelehen, n. 227, 10, ein aus Gnaden, ohne
lehenware erhaltenes Lehen ; Haltaus 657.
gnappen; sich gn,, wackeln, hinken, 475,
10 v.u.
gmmgsam, gemingsam, mäj. adv. 52, 3. 82,
11 V. u. 178.
gösse, £ Gosse, mnd^^gote; 26, 4.
got; dtwchgcies wiäen, durch got, propter
deum, aus Barmherzigkeit, aus Gniade (in
kirchlichem Interesse) 38, 6u.9; 121,8; »
umsonst, 210, 4 v.u.
gram, m. Ingnmm, Zorn, 53, 27. 75, 18.
grasefleckigen, n. kleiner Grasflecken 473.
grasehoff, m.9iri£larHiffi,Grasgarten,Rasen-
platz, 38, 2; Dr. H, 480. 486; Name eines
Hauses; ygl. under,
greifen, stv. en sinnegr., verständigwerden,
263, 1 V. u.
gremenisse, Grimm, 134. 490 Dr. 1, 159.
gremschafft, i Feindschaft, 428, 11.
greve, griffe, m. derSalzgraf^ Vorsitzer des
Tludgerichts, 109, 1 u.s.w.
grosche, groschen, m. der grosse gr, =^^2
Schwertgroschen 29, 17. 147. 26 150. 200,
8; — höpegr. 141, 22, vgl. Frisch 1, 365.
grosz, gros, a^j. adv. viel, sehr, 14, 3.26,28.
67, 2 V. u. 208, 20. 370, 13; - vornehm,
stolz, nicht herablassend, 186, 6 v. u.
grosdiche, adv. ungemein, sehr, 105.
grinoe, £ Grauen, 360, 29.
gut, a4j. g» manne, Edle, Vornehme, 181, 1 ;
— es gerne gut sehen, abgethan, geschlich-
tet, 66, 5.
gut, gutt, n. so die Sole, das Salz genannt,
74. 76 U.SW., VgL taigut; — Vortheil, Ge-
winn? 147, 2 u. 8 ; pL gutU 26, 24 1?).
gutdwncke, m. Meinung, 471, 11.
gute, gutte, £ sich in die g. geben, sichnach-
^ebig zeiffon, 250, 2 v. u. 251, 18.
^t^o^^n. Namen einesSalzbomes, 30.372;
ehemals wendischebome H£ 146.
Haben; ind. pnet.7hettenbl,4; ptcgehabt,
gehat, 67, 16 v. u. 77, 9 v. u. 100, 14; — in
der mOme h., mit der Münze belehnt sein,
Einkiinfte daraus haben, 291, 15 u. Anm.
3; 294, 9 V. u. — 293, 3; — wneinemh,
von einem beauftragt sein, 346, 1 1 v. u. ; —
mich hat wunderluh, sdtzam, es dünkt
mich wunderlich, 330, 10.
hackerMchse, £ 385; eine Handfeuerwafie,
die mittelst eines Hakens auf einem Ge-
stelle befestigt wurde.
hader, m. 12, 18 v. u. 361, 17 v. u. Streit
hadern; sich h. mit einem, zanken, 480, 11.
haXbe, f mnd. halrt, Seite, 473, 14 v. u.
halbridig, a^j. 291, 22 ; yg\. ganteridig.
haldunge, £ Unterhaltnng,89. 18. 129,8 v.u.
hatOmbe, m. Bube aus der haue, 236.
haUe, £ Name des Platzes, auf welchem sich
34»
532
Marens Spittcndorff.
die Salzquellen und die Kothe befinden,
394; benannt nach ^^26 =8tatio,casa,do-
muncula? Pott, Die Pore.- u. Familien-
namen S.501 A. Hehn, Das Salz S. 40—54.
halten, stv. praet. helt 78, 7 y. u. tnne ftelt,
71, 27. 214, 15 ; neben mt, hüten, 215, 1 u.
8 ; — eines wort h. in jemandes Namen , Auf-
trage reden, ihn vertreten. 1, 7. 18.27.95;
— die nait h., die Bedürfiiisse bestreiten,
106,5 V. u. ; öiewirkerh., unterhalten, 141 ,
14; Juirt h., hartnäckig beharren, 370, 15
V. u. — einem inneh., vorhalten, einreden,
20.8,
halvclck, n. die Salzarbeiter in der hdUe,
394 Anm.
hammer,m. alsWaflfe der Stadtknechte, 209,
17.425, 14.447, 27 ; vgl. strithammer, Deut.
Chron. 13,585,38.
hcmd, f. umb h. einen haben, nach Ge£Edlen
mit einem verfiihren, 209 ; fürhandenhdn,
vor haben 88, 3. v.u. zuhandennemen, 142.
143 ; — ins räths Äanrf (Gewalt) 144, 4 v. u.
handel, m. Verhandlung, Process, Vergleich ,
21 19. 27.
handeler, m. Händler, 265, 19.
hanthaher, m. Leiter, 331, 13 v. u. 366.
handthafftig , adj. h. tat, handgreifliche,
frische That, 145 Anm. 498.
hämischen, refl. sichmit Harnisch versehen
385 Anm. 14 v. u.
luxrte, hart, adv. hartnäckig, 270. 314 ; es h.
machen, strengnehmen, 39,25 ; theuer, 338,
14 ; unmittelbar, 284,28 ; kaiun, schwerlich,
425, 24.
?Mrtz, n. Pech als Beleuchtungsmaterial,
156, 6 V. u.
hartssöle, £ Sole f. d. Harz (die Pechüäckehi),
mit welchem über den hörnen geleuchtet
wird, 121, 7. 155,14.156.6 v.u.H£151— 52.
hau, n. Heu, 254.
hauffe, m. u/feinen (u. einem) hauffen, zu-
sammen, 36, 24. 37, 15. 44, 12 v. u. 85, 13;
vgl. höf; — hueffe, huffe, das niedereVolk,
90, 5. 122, 6.
hawpt, n pi. heupte, Häupter, Rädelsführer,
281,7.331,12.
haubigüt, n. Capital, 264.
haupisperrer, m. Hauptstörer, Widerspen-
stiger, 63, 5 V. u. hauptsper, 374, 9 v. u.
hoyptsper, 352, 19; vgl. sich sperren, sich
widersetzen, Lx. H, 1083.
h/njismann, m. Tiitirmer, 389 u. Anm Tmus-
leute, 205, 11 ; custodes turrium, hüslüde,
Dr. II, 805 (a. 1288).
heber, m. Urheber, 201, 2 v. u.
heft, haft, m. n. Naht der Wunde, 217,2 v.u.
heinfe, adv. = heinacht, hoc nocte, nächst-
kommende ' ■'2.
heischen, v. red., fordern, begehren, praet
hisch, hischen, 17. 18, 1. 244, 4 neben hei-
sdien {80 immnd.) 107,9.
heissen, hcitzen, 305, 2 v. u.
heisser, m 216, 18 v. u.
īZ/e,m. Helfer, 75, 11.
heOer, m. 189, 5. 140, 9 v. u.
herfartsleute, pl Reisige, 253.
herlich, adj. stolz, eingebildet, 223, 1 v. u.
hemiden, adv. hier unten, 232, 14 v. u.
hemmesse, f. 94 u. Anm. 3.
hersider, adv. seitdem dass, 115, 4 v. u.
Äf'n, adv. so hinsein, so vergangen, nicht viel
werth sein, 221, 9. 262, 16 ; es tcoldenergent
hin, wurde nichts daraus, 50, 2; es hm
lassen, vergehen lassen, 329, 22.
hinder, praep. hvnder sich, zurück, 188; h,
einem, ohne sein Wissen u. Wollen, 37. 50.
58. 60. 166.
hinderkommen einen eines d., einen auf et-
was ertappen, 197, 19.
hinderlegen? zurück halten, den Gebraiich
sistieren, 495, 2 v. u. vgl. D.W. IV, 1510.
hinderspräche, f. Rücksprache, Widerruf
219. 279, 9.
hindersUUigk, a^j. rückständig, 191. 437.
hiwneforder, adv. hinfort, 128, 7 v. u.
hinüber, hienüber, hinüber, adv. über die
Summe hinaus, darüber, 230, 2 v. u. 261,
10. 266, 9.
hoffemann, m. Kri^er, Soldat, 209, 15.
höf, höfe, hoffe, m. Haufe ; zu hoffe = nd. to
hope, zusammen, 283, 13 ; vgl. hauffe.
hoffletUe, pl. Kriegsdienst thuende Mann-
schaften, 49. 66, 2. 180, 3.
hoffstube, f. das filrstl. Zimmer, 438, 18.
hoffewergk, n. Kriegsvolk, Miliz, 209, 3.
214. 257. 495.
Jiogen, erhöhen, 182. 472, 9 v. u.
högem, höher setzen, 180, 12 v. u.
hokzlender, m. 235. 259.
/»o>i, m. Rechtskränkung, 237; 8 V u.
hMen, n. Huldigung, 62, 11 ; — hulddmef,
m. Huldigungsurkunde, 292. 325.
hulffrede, f. Ausrede, Entschuldigung, 145
Anm.
hütfte, adv. hiithe acht tage, heute vor 8 Ta-
gen, 94.
hund, m im Sprichwort 278 u. Anm.
hüszung, f. Behausung 97, 21.
Ichtz, mhd. ihtes, etwas der Art, 249,7 Var.
ie, ye, ihe, iehe, adv. jemals, immer, durcli-
aus, 34. 35. 462, 1. 227, 5. 374, 24.
iemants, jemand, 43, 3. 84, 9.
iewerlde, ywerlde, adv. jemals in der Welt
475, 15; immer, 155. 235, 3.
in, praep. an, während; im iärmarckt, 15,
Wortverzeichnis von F. Bech.
533
20; m mütage, 58; in gesammet, insge-
sammt, 11.
indechti^ = eindechtig.
inforderunge, i Einforderung der Schulden,
132.
ingieazen, stv. coi\j. praet. ingissen «* in-
güssen 28, 8 v. u. emgieazen 171.
wJudt, m. Einhalt, (xSiibitio, 468, 5 v. u.
inmäszen, ady, gl ichwie 97. 98;inderWei8e
als, 130.
inne sitzen, gefangen, in Arrest sitzen, 41,
5y. u.
innyge, f. = innt^nge 282, 9.
innungsman, innigsmcm, m. Innungsmit-
gHed, 169, 7. 441,* 1.
inrede, t Einrede, 20.
inregigtriren,ixi das Register bringen, 39, 16.
insage, f. Gegenrede, uegenbemerkung, 45,
17 V. u. 119, 7.
tn#ff.;0n, gefangen, in Arrest setzen, 161,16.
insperrunge, f. Einsprache, Sperrung 467,
18 V u.
intrctgk, m. Eintrag, Einrede, 871, 8.
int^,m Einfall,Eii^riff, Hinderung, 488,24.
imis9e, f. Aufregung, Streit, Zank, 90, 11 v.
n, 442, 9.
tirty adj. aufgebracht, zornig, 68, 17. 353.
854. 356; irre gen, umgehen, im Umlauf,
im Schwange sein, 162, 1 y. u. 182, 5 v. u.
280, 14 (von Münzen).
irre, f. w der i. gen, herrenlos (varledigt)
sein? 313, 10.
irren; sich i., sich erzürnen, 81, 5.
irrung, f. Zwist, 100, 1. 102, 3.
irthumb, m. Zwist, Streit, 22, 11. 212. 320.
itz, üzundt, adv. itzalsdan, dancäsitzundt
formelhaft: ein Air aUe mal, 46, 4; Dr. II,
500 u. Wülcker, Nei^jahrsbl. v. Frankf. a.
1877, S. 88.
t7/ia, ja, 20, 5. 21, 17 v. u. 61, 13 v. u.
jhdr, n. das neue j. holden, 465. 466, 17 (eine
Messe damit verbunden) ; uberj., das Jahr
über, lang, 141,8; ^u J/^e voriges Jahr,
47, 2. 70, 20. 323, 30.
jhdrknecht, m. 74. 180. 394 ; vgl. toochen-
knecht.
jttrkoch, m. 483, 7 v.u.
jhener; plur. dießiennen, die welche, 97.
jö, adv. vero, wirklich, 17.
junger, m. Schüler, Lehrling, 211, 5 v. u.
jungker, m. Dienstherr, 27, 20. 117, 31.
Kalkröse, f. Kalkbrennerei, 213 Anm. vgl.
Lb. n, 420.
kalt, acy. adv. kalt (^ unge90ten)ligen, 147,
18; 150,21 - 23.178, 14 v.u.336Anm. 259.
kaUleger, n. mnd. hMegeTy dioZeit, woHeerd
u. Pfanne kalt liegen, nicht gesotten wird>
104. 108.118,3. 119.147; vgl. Hf.61u. 152;
Lb. D, 521*.
camp- schlagen, stv. so schlagen, dass darum
ein kamp, Zweikampf, gefordert werden
kann = kamper\.e.kampfbereoAßtkampf'
toirdig (nageis Hfundgeledes lang) einen
schlagen, 209, 17 Yar. vergl. kampslac im
Mhd.W.II2, 383; kampfumnde = kamph-
bar wunde imRechtsb. nachDistinctionen
ed. Ortloff S. 489 ; er kampfirwunte midi
varseczlichen in einem Zeitz. Mscr. a. 1429 ;
D. W. V, 149 s. V. kampfer,
kantzelschreiber, m. cancellarius, Sekrot&r
des Fürsten, 370, 4. 411, 20.
kaphan, m. 263, 15, capitonti«,wol spöttisch
= capthayne 299, 4 v. u.
capitcmie, m. Capitän, 350, 2 v. u.
kare, kahre, i Widererstattung, Busse. 147,
9. 248, 26. 249, 7 v. u.
kauf = kouf.
kein, säj. keines, nichts, 23,4. 466, 18. 467,
2 V. u. geim? 29, 4 =« keim (ß».gantz),
vgl. Lb. s. V. gen, gein U, 55.
kemmerinne, f. Frau eines städt Kämme-
rers? 396, 10 v.u.
kemrichen, kemmerlm, n. kleine Kammer,
Gefängniszelle, 143, 7 v. u. Strcbarts k.
142, 26. 144, 13. 160. 355. 333 Anm. 2.
kiesen (Msen, kieren, kihren, kiren), stv.
wählen; mem keust 124, 14; praet. cor\j.
kören 205, 23 neben kiren ~ kOren 53, 19 ;
— Jm Sonnenschein k,, 59, 2 v. u. 60, 4;
— })eide { Hs. hey die) dingk k., 266, 5 v. u. (?).
kih/re = köre.
kindtlein, n. der unschuldigen k. tagk, 429,
9 v.u.
kintlich, aäj. »= küntiich, bekannt, 182,8 v.u.
kirschgarte, m. Kirschanpflanzung, 472.
473, 13; vgl Kehrein, Samml. 44*.
klappe, f. klappen einem anhengen, 299, 8
v. u., bildlich: einem einen Denkzettel ge-
ben, etwas auswischen? vgl. D. W. V, 954
8. V. klapf.
klappen, als ein hast kl., wie nichts klingen,
erfolglos sein, 42, 21 jvgl. D.W.V, 960, 1, b.
Jäeydet (^klagede) Klage, 471, 1 v.u. 472,
14. 477 13.
klein,adj. dasklhundert, 50Stück, 321,25.
kleinsmide, f. eine jetzt „die Kleinschmie-
den" genannte Strasse, 205, 12 v. u. 497,
15; vgl. Germania 20, 46.
knobel, m. dickesQuerholz an ein.Seile,406,6.
knoehenhauerbräten, m. Fleischcrbraten,
157, 10 Anm. 174, 16: Dr. D, 319.
kohr, m. Kirchenchor,'47, 5 v. u. ; — kohr-
thure, f. 224, 10 v. u.
584
Marcus Spittendorff.
kohrung, f. Wahl, 81, 14.
ooOatie, f. Schmaus, 40, 12. 107, 7. 124, 14.
188, 4. 418, 15 » gakereL
kommen; magk kommen, möglicherweise,
idelleicht, 196,26; yg^. schehen; txm einem
k., verschuldet sein von, 412, 14 v. u. —
coi\j. praet. queme, 108, 4 v. u.
campter, m. ^, 4, Compthur d. Deutschor-
dens ? od. = komater immferEummtmach.?
köwnenj kunnen, v. an. wir können «= kan-
ten, possemtis, 69, 2 ; si können «= sie könn-
ten, 28, 16.
oongpireren, 491, 9 v. u.
köpf, m. seinen k. hehdlden, auf seinem Sinne
beharren, 55, vgL eigenkoppisch bei Dr. U,
Sil ;inireaugenfxjrdenk<ipenÜ8Z8techen,
116, 17.
köre (kure, kihre, kire), £ Wahl, Entschei-
dung; 40, 1.
koth, m. die kothe, da maninneaeiU u. too^
2^,182.282; Salzhatte.
körtze, f. in k,, 840, 4, bald ; uff die k,, der
Kürze halber, um es kurz zu machen,278,19.
kothzins, m. Zins, Miethe für das Salzkoth,
89. 108. 180.
kouf, kauf, m. Kau^ Werth, Pr«is, 182. 10
V. u. ; koufs geben, zu kaufen geben, 109, 2 ;
guis kouffs, wolfeU, 1 10, 2. 189, 6 ; gemeines
h, zu dem gemdnen Preise, im Durch-
schnittspreis? 408, 9 ; redelichs kouffSy von
annehmbarem Preise, 119, 18.
krebis, m. Brusthamisch, 254.
credem, m. Beglaubigungsschreiben, Voll-
macht, 78, 5.
krege, praet. von krigen,
krengd, m. ein ringförmigesGrebftckjKringel,
286,15;vgl.D,W. V,281,6.
krigen, stv. erlangen, bekommen; praet.
krege 168. 9 v.u. neben krigte 848, 12; ptc.
gehrigen 275 und wider kregen 845, 4 v. u. ;
tage kr,, Frist, Zeit bekommen, 418, 24.
kruger, m. Schankwirth, 195, 5.
ktK^ienschreiber, m. Privatsekretär, 204.
kumpan, kumpen, m. Genosse, 95. 188.289.
künde, f. eines d. in wäre k, kamen, die Wahr-
heit von etwas erfahren, 227, 10.
kundtschafft, f. Zeugnis, 207, 17.
kiMich, adv. kühnlich, getrost, 440, 1 v. u.
mnd. köfilike.
kurtz, adv. eben erst, kurz zuvor, 442. 3; —
tVi kurtze, in kwrtz, bald, 822, 16. 442,4 v.
u. 428, 22.
Lade, l Sarg, 195, 10.
ladeströ, n. Stroh zum Einwickeln der ver-
ladenen Salzstücke durch die stöpper, ISS:
H£67.
landleufHg, landUftig, a^j. 291,5. 888, 1 v. u.
landwehre, t YertheidigungswOTke im So-
den der Stadt, 472, 20. 478, 14 v. u,
lange, adv. längst, schon längst, 468, 22; so
l das, bisdass, 152,3. 195,21. 285. 455,
6; — so vü lenger, um so mehr, mag es
drum sein (?), 288, 27.
langk; uffs lengste, spätestens 184, 6 v. u.
langksam, adv. schwerlich? 459, 8,
la/re, f. Lehre, 486, 5.
laszien, stv. werg l., zu ti^i(:en aufhören, mit
dem Sieden innehalten, 188, 26 ; daspfamr
werck h, 151, 6: Hf. 64; vgl. nach,
laube, l Erlaubnis, 67, 28. 398, 12 v. u.
laufen, stv. Ausbeute geben, 198, 8 v.u. 283,
21. 286, 2 V. u. ; durch Laufen einbringen,
430, 10; sich belaufen 108, 25. 189, 12 v.u.
lauschen, aütd. luzen, sich verborgen halten,
ruhen, 812, 1 v. u.
laut, m. im laute u. toorte eines, im Tone, im
Namen, 494, 12 v. u. im scheine u. laute
eines, 494, 27. 498, 1 v. u. em schein u. UU,
blosser Schein u. leeres Wort, 102, 1.
leben? er ld)ete in der dömtze mit zornigen
warten, 7, 4; 9te hatten wunderlich u, übel
gdebet mit dem bommeister, 74, 29; ver^d.
50, 13; dazu Konr. Stolle, Chron. fDL226^:
da hattes also grusam gdebet des nacktes
in der kirchen; an diesen Stellen hat leben
wol die Bedeutung von: sich zeigen, sich
geberden, sich benehmen, sich regen.
läer, m. der Auflader, der das SaJz in die
Karren oder Wagen, auch in die Fassser
oder Tonnen schüttet, 26, 10 v. u, 27, 11.
894 Anm. Hf. 66.
leder, n. Leder; bild. = Sorte, Art; ungar
h, 354, 6 V. u. vgl Alemannia HI, 295.
lederkräm, m. Lederbude, 488, 6 v. u.
ledigk, a4j. unbeschäftigt, 188, 12.
legen, 1) = ligen; — 2) ptc von leihen; —
8) legen ; in die heuser legen, Hausarrest
geben, 491, 17 v. u. — einem abe h, einen
benachtheiligen, 846, 9 v. u.
lehn, n. das Lehngeld, 38, 4.
lehne, f. Belehnung, BeleUiung, 226. 227 : t
thun einem, belehnen, 411, 28 ; die erste L,
268, 5. 269, 10. 275, 10. 869.
lehntaffd, sw. u. st. f. Blätter oder Taf«^
aus Lindenholz, mit schwarzem Wachs
überzogen auf beiden Seiten u. von einem
ahomen Rahmen eingefasst, darin dieThal-
güter u. ihre damit Mehnten Besitzer ver-
zeichnet stehen, Hf. 98. Spittend. 371, 2.
372, 12. 438, 1 u. 12. 434, 10. Dr. 1, 17a
lehnwcvre, f. das dem Lehnherm für die Be-
lehnung oder bei Veränderung des Lehn-
gutes zu zahlende Geld, der 30. Pfennig bei
Dr.I, no,rdevium,laudemium; Spitt^iML
268, 16. 275. 342. 488, 21.
Wortverzeichnis von F. Bech.
585
leÜMiitcfU, f. nd. {t/fuc^^Lebensanterhalt;
das einer Witwe za ihrem Lebensunter-
halte belassene Einkommen.
leichtfertich, a^j. schnell bereit, 848, 15.
Iß^dt 1» legtt, vgl ligen.
Inhen, leyen, stv. alts. Ithan, leihen; praet
ind. leg 88, 12, legen 808, 18 v. u. praet
coiy. l&ge 268, 16. 475, 8 ; ptc. gelegen414,
4 V. u. und geligen 268, 17. 208, 2.
leimgrtibe, f. Lehmgrube, 471.
leMach, n. Bettuch 406, 9 v. u.
leUeny UiUen, läuten, lauten, 78. 68, 10 v. u.
888. 498, 2 y. u. 449, 10 v. u. praet. luUe
259, 25. 400. neben lautte 204, 7 ; ptc ^
hütet 115. 117.
lengher, m. Lenker, 201, 2 v. u.
lB8en, stv. ptc gelesen, erwfihnt, in Rede
stehend, 96, 8 ; praet ind. lesen 141, 2 v.u.
214,15.
letjst, a4j. adv. in letzt, zuletzt, 128, 6 v. u.
vgL eulete;— Iftirt^ jüngst, neulich, 135, 2.
188,9.
Jetdichen, adv. schliesslich, 89, 10 v. u.
lichüich, lichäichen, adv. leichtfertig, ohne
Weiteres, 89, 24. 494, 10.
Jichtziher, m. 264, 15.
licke l B Uicke, Oeffiiung, Loch in dem
Thurme, in welches die Gemngenen hinab-
gehissen wurden, das Verlies (?) 145, 7 v.
u. vgl. Utcke.
lieben, c dat. lieb sein, 90, 11 v. u.
ligen, stv. legen » ligen 118, 7, ungesucht,
ohne Absatz bleiben; legen laszen 66, 22.
131, lly,VLlegeM(-=^ligende)bleibenfi^,
9; darlegen 0^ ligende) haben, 174. 2.
linde, a4j. l eide 118. 154 (entg. harte eide
108, 8).
lynen, ady. linnen, 99, 10.
loben, geloben, versprechen, 177, 4 v. u.
loch,n, eineLocalität in der Stadt, 488,8 v.u.
U^sen; aus der herberge l, die Zeche bezah-
len, 25, 5.
lösslich, adv. nd. lösliJcenf unentschlossen,
868,7.
loS'Sterben, stv. durch TodesMlfirei werden,
294,1.
loube, f. bedeckter Gang um das obere Stock
de« Rathausee, 800, 25 u. Anm.
Lucifer, npr. Lucifers geselleschafft = die
bösen, untreuen menschen, 868, 21.
;«i^^ SB mhd. luot, praet von laOen, 282.
lucke f. — licke; 406, 6. 407, 10.
lukdte, m. hypodidasccUus, vicarius, Ad-
junkt, 425, 8.426, 4;vgl. Lb.II,711,Com.
Eü. ed. Hasselt 850.
lusung, l ErKtoung, 148, 10.
lüt, m. » laut,
lutter, adv. bloss, ganz, 95, 6.
Mächt, f. m. ist uns daran gelten, die
Sache ist für uns von Wichtigkeit, 22, 4.
macMbfieff, m. Vollmacht, 221.
mdgeschafft, f. Verwandtschaft, 207, 15.
mcSilstein, m. Grenzstein, 478. 474.
malmesyr, moZmesey, Malvasier, ital.Wein,
124,6.
mangdunge, f. Handgemenge, (Gefecht,
251, 25.
mantel, m. mit einemm, dazu beholfen sein,
büdl 84j 17.
marckmeuter, m. Marktvorsteher, — auf-
seher, 480, 16.
masze, £ tun^ die m., bei der m., ungefähr,
188. 147.
mechtigen, c. acc et gen. zu etwas bevoll-
mächtigen 1. 2. 47. 282.
mechügkj a4j. esm. Tiaben, dazu ermächtigt
sein 244, 10 v. u. — c gen. an einen ange-
wiesen, auf einen sich zu berufen berech-
tigt 4. 9; — adv. sehr, 172, 18.
mechUgUch, adv.mitVoUmacht;zumBehufe
der äitscheidung ; 58 Anm. 487.
medichen, n. Mädchen, 217, 4 v. u.
mehr, adv. femer, weiter, 145, 18; nichtm.,
noch nicht, 176, 18. 432, 19; nie mehr,
noch nie, 74.
meie, meye, m. 125 Anm. 154 ; Meienzweige.
meineidtmeister, m. 217, 11. 221, 6, » gc
meinheitsmeister,
meist, a4j. uffs meiste, höchstens, 157, 16.
m^endüidfi^en, n. einm. demdingeumbhengen,
226.
menaen, tu/rbare, Unruhe stiften, 198, 2 Anm.
289, 4; VgL m^tgem.
menger, m. turbator, Aufirührer, Hetzer, 289,
17—19. 862, 27. 866, 7; Lb. HI, 69.
mengem, hetzen, verleumden, 197, 9 v. u.
198. 2 ; mengerey, Dr. H, 818.
mercken, ptc. genuurckt 22; sich su sere m.
laszen 204, 12 v. u.
mercklich,Bdi angesehen, hochge8tellt,wich-
tig, dringend, dringUch,eifng; 182,7.800,
14 V. u. 801, 12 V. u. 869, 7. 450, 10 v. u.
merckUchen, adv. deutlidi, unverkennbar,
unzweideutig, dringend, auffiülend ; 81, 6.
200, 12. 218, 8. 288, 14. 882, 4 v. u.
mieten, stv. praet mitten, 89, 14 v. u. *—
borgen, 172, 28.
milde, adv. zu m. berichten, zu reichlich, zu
viel sagen, 108, 20.
mylicht, adj.» I7»tt2fc^,mäulicht,mit einem
^dM^nmauZeversohen, 425, 10 ; vgl.192,7 ;
Stieler 1256.
minder-, mmnefisal^ tdieZählnnginnerhalb
des Jahrhunderts, 111, 5v.u.ll2, 14. 200,
8 v.u.
misseglobich, a4j* argwöhnisch, 442, 15 v. n.
586
Marcus Spittendorff.
miströsHg, a4j> 229, 11, entmuthigt. *
mitefahren, stv. c dat. mit einem imigehen,
ihn behandeln, 464, 4.
mitegewergke y m. Handwerksgenosse, 104.
113. 120. — Ebenso gebildet: mtU^ar-
knecht, m 181. — mitekumpen, m. Mit*
kumpan, 216 273. — mitescheppe, m 133.
— müevtrsckleger, m 119. 131, 9 v. u. —
mitecorstehery 39, 5 —
mütef f. der Durchschnitt, Durchschnitts-
preis, 182, 15,
mittd, n. die Mitte, 477, 23 ; — Durchschnitt,
Vermittelung, Ausgleich; 873, 6. 878, 4 v.
u. 379, 13 408, 27.
mittdgroscJien, m = Vai^hein. Gulden, 280.
326. 327. 338.
mütdkauf, m. Mittelpreis, Durchschnitts-
werth, 130, 13 v. u.
mittein, vermitteln, ausgleichen, 371,2 v.u.
verhindern 5. 87
möllenhof, m. Mühlengehöfte, 212, 9.
möllenfX)^, m. Mühlenvogt, 212, 1.
morgenbrötm, frühstücken, 125 Anm.
Morüzpfer, f. Moiitzpfarre, 203.
mugen, mügen, mo^, v. an. neben mochte
lautet das praet. md. auch möchte, so 18,
11 V. u.51,2 54, 1. 155,6.160,4 u.s.w.—
möchte (mochte) mit dem Inf pei*f. nähert
sich der Bedeutung von: es sollte, es schien,
es hiess, so 56, 1 v u. 145, 1. 152, 9 v. u.
153, 8 u. 8. w. oder umschreibt das plus-
quamperf. coiy. — mcigk komen, schehen,
geschehen ~ leicht möglich, vielleicht, 178,
8. 196. 26. 224, 1 ; daraus scheint sich das
im Dialekt so häufige Flickwort mecÄ, (=
möglicher Weise, wie es scheint) gebildet
zu haben ; — das möchte u. magk uns schwer
kommen 235, 2 v. u.
muhesam, a^j- beschwerlich 224, 10.
muntzie, -yc,f. Münzstätte, Münzrecht, 298,
3—1 V. u. münzey bei Dr I, 173. II, 385.
murmelung, f. 6, 16, das Murren.
muszen, v.an. dürfen, erlaubt s in, brauchen,
311. 397, 1 V. u. 410, 4. 485, 4. 456, 3.
müszigsein, Zeit zu etwas haben, 20,12. 28,
7 V. u.
muten, swv. bogehron, beanspruchen, 295 ;
vgl. sinnen.
Nach, corg noch, 43, 12. 92. 1 88, 23. 279,
19. 495, 4.
nach, adv. nach bleiben, unterbleiben, vgl.
bleiben; n. stehen, 466, 17 ; n. läszeti, weg-
oder au^ilassen, nicht beachten, entlassen,
324, 6. 344, 8 v. u. 458, 5 v. u.
nachdan = tiochdanne.
ndcfigen, entsprechen, befolgen, 134, 2 v. u.
137, 5 V. u.
nachsage, f. 860.
ndchwort, n. 213, 11.
nähe, a^j.adv im Wege, imbcquem, iniquas,
zum Schaden; 188. 146, 11. 475, 7. 477,
14 V. u.
nau, nauwe, adv. genau, 104, 7; Yiknar,
Id. 281.
nau, nüwe, neu, a4j. neu, 40 Anm- 132, 16.
188,4;vgl.;Ädr.
nechst, adj. a'lv unlängst, 103. 111; aw
nechsten, neulich, 167. 252. 278 283, 9.
308. 362.
nedergen, herabsetzen 132, 4 v. u.
neher, adv. billiger; n. setzen, herabsetzen,
236. 237. 827 ; n. gd)en 150, 13 v. u (^entg.
herter, thourer, 33i8).
nemen = nemmen, nennen, benennen, 197,
2 (?).
nemen, stv. coi\j. praet. innime 239 Anm.
num ^ nim, imperat.
neulich; neulichst, zuletzt, 376, 2 v. u. am
neiüichsten, nuperrime, 800.
niclaws soU, f. 114 Anm. u. 121.
niderlegen, unterdrücken, 485; anheben,
unterlassen, 28, 9.
ntematkics, niemand, 48,2. 210, 5 v.u. 214,17.
niewerlde, niemals in der Welt, 155.
ncbel, m. englische Münze, 99 Anm. 3.
noch, coig. dennoch, 10, 20. 48, 12; dodi
(bittend) 22, 17. 82, 14 v. u. woc/* wol 449,
4 V. u noch gleichwol, dennoch, 5, 24 ; oucÄ
noch, heute noch 443,2; noch erst, erst
noch 451, 24 ; noch so viel, noch einmal so
viel 41, 7. 44, 17 v. u.
noch danne, nachdann, dennoch, 288, 14 v.
u. 846, 15 V. u.
nögen, genügen, 486, 6 v. u.
notding, n. Nothgericht, ausserordentl. Ge*
richtssitzung 64, 11.
nötdorfftigen, adv. nach Bodürfois 133, 6 v.u.
num, vgl. nemen.
nun, nu, coi^. seitdem, als, da 85, 12. 92, 11.
266, 5 (?). 281, 5. 380, 3 v. u. 331, 11.
nüwekeit, f. Neuerung, 91, 14 v. u.
nüicelicJiJBt, -list, adv. neulich, jüngst, 91.
26 100. 102.
06,conj.ob; in derErwartungdass,bis,201,
3 V. u.
Öberacht, iproscriptio superior; widerholtc
Acht ; acht u. Öberacht, 46, 2.
cberbornmeister, Öberb-, m. 74. 128. 133.
öbersagen, mnd. oversagen, 75, 21 (Var. ab-
sagen) = übersagen.
cberschultesse, m. 478, 6.
oder, coi\j. 1) wo nicht, so u. s. w. 187, 17;
wider - oder, nee - nee, weder- noch, 210,
5v.u. 463,8 458,22; — 2) = oier, aber.
Wortverzeichnis von F. Bech.
537
j?'
•rJ
i:-
.1;
■ \
19, 3 V. u. 293, 27 Var. 348,21. 354, 1 Var.
429, 1 V. u.
offen, a(y. geöffnet, unverwahrt, erlaubt, vgl.
füüku/re.
oleyen, die letzte Oelung ertheilen, 163, 4.
omnes; herr omnes, das gemeine Volk, Jan-
hagel, 205, 1 V. u.
on = «n, ihnen, 100, 5 v.u 126,13v.u.l27,2.
orde, schwm. Orden, 434, 6 (Hs ).
orlouben, beurlauben, 103.
ort, m. u. n. uff'ein ort, beiseit, 461, 15; t*/f
dem orte sein, zur Stelle, 419, 6 ; 2) Viertel
eines Gulden 266, 9; Viertel einer Püanne»
430, 15 u. 20. —
osel, ossd, ö88d, f. /ai^^Za, glimmende Asche,
103.139. 140; Hf.64; Lx.II,20178.v.ö«efe.
Part, parte, (7emeindetheil,Geno6senschaft,
Partei, 15 Anm. 81. 85 ; dieparten,diepart,
die verschiedenen Gruppen, zumal die
Innungen und Gemeinheiten der Btirger-
schaft ausser den Pfännem.
Rirticipia praesentis mit syncopiertem d,
(u de): l^ene 235, 9 (= ligende 491, 4);
reytene 337, 12 v. u. schilene 82, 5 v. u.
stehene 107, 6. 113, 13. 119, 10; wartene
377, 5; anlangen 93, 16 v. u. betreffen 106,
13 (haU. hs.).
parHsch, aöj. parteiisch, 250.
pastores desirthumbs^QO, 10 v. u. = regvrer
u. lumthaber des i., 362
pationeren = patroneren.
pcttrönenbretter, pl. 2 1 1 , 3 v. u. schabloniertc,
mit Mustern versehene Bretter?
patrotieren (Hs. ge- pationert), 211, 5 v. u.
nach Cornelius Kil ed. Hasselt 484^ adiim-
brare; bemalen, mit Mustern vorsehen,
schablonieren.
pauweUr, pauler, pL 93,5 v. u. 296, 12. 494,
29 ; Dr. I, 784 der prediger orden, dy da
hetendypewder.
pene, f. Strafgeld 130, 17.
permutiren, vertauschen 39, 12.
pfandunge, f. Schätzung für Benutzung der
Weide 472, 11 v.u.
pfanne, f. als Mass : iSpfcmnen — 1 stuel,
372 u. Anm.
pfan/nenhugke(n), 108. 139. 140; die an den
Jiackacheäen befitidlichen eisernen Haken,
in denen die Siedep&nne über dem Hoerde
bieng, nach Hf. 59.
pfannenslet, ' sohlet, m. Abnutzimg der
Pfanne u. Kosten zu deren Instandhaltung,
103, 9 V u. 139, 2 V. u.
pfanschmied, m. 168. 169. 171, 18.
pfanwerck, n. 1) das Salzsioden 29. 30. 151 ;
— 2)da»Material zumSieden,Feuerwerk,(?)
199, 18 V.u.
pfanwercken,Sah sieden,20. 30.56.201. 426.
pfeiffen, stv. uff-pfeiffen, aufspielen, 275.
pfermer, pfanner, m. der im Besitz einer
Siedepfimne u. Mitglied der Pfännerschafb
ist; vgl. w.u.
pfennerhofff, m. 51. 85.
pfer, t Pfarre, vgl. MoritzpJter.
pfemer, m. Pfiurer, 166, 9 v. u. «= pfarher
67, 22, Pfarrer 67, 25 ; vgl. schoszherre,
Pflicht, f. Abgabe, Einna^egebOhr für den
Schulthei 8 291, 5 (=: gerewte); vgl. wette.
pfuett, m. Pfuhl ; tn den pf. fällen, bildl.
395,1
platt, n. Blatt; das pl. umbwenden, bildl.
sich auf die andere Seite wenden, 271, 22.
platt, adv. geradezu, schlechterdings, durch-
aus ; plaU nicht 59, 25 ; platt so, 422, 14.
plengen, mischen, rühren, (Bruder Hans
Marienl. 4925), dann: Hetzerei erregen,
iurgia Seminare, 198, 2. 289, 20 ; Lb. lU,
345^; Lx. n, 277, 8. v. plangen.
plenger, m. Aufrtihrer. Hetzer, Verleumder,
289, 17. 366, 7 ; Lb. H, 345^
plengem, den pienger spielen, 197, 9 v.u.
Plural des Zeitwortes öfter nach rdth z. B.
293, 9 Y. u. 339, 18. 394, 3 v. u. 440, 12;
nach pfar, 270, 8 v. u. 278, 9 v.u.; nach
volck 297, 16.
polacke, m. 413, 3; der Pole zu Bauarbeiten
verwendet in Halle.
poltern, strepere, lärmen, losstürmen, 7, 4.
posttUirte, m. heisst der noch nicht bestä-
tigte Bischof; 374, 28.
prallen; zuruckepr. zurückfieihren, 71, 20.
preckeln, prickeln, 414, 19; Lb. IH, 373.
predigstut, m. Kanzel, 208, 7.
priUe, f. einem eine pr, vor die äugen machen,
einem etwas vormachen, 345, 11.
processionwein, m. Wein, der am Tage der
Procession an Geistliche, Klöster u. Be-
amte gespendet wird, 125 Anm.
ptUs, m. pulsus, Glockenschlag, 400.
punt, n. ein p. strö, 406, 15.
Quartir, n. ein Gemäss, ein Viertel, 124.
queme praet. von kommen.
Habe, adv. == erabe, herabe, herab, 13, 18 ;
herabe 163, 8. 172, 16.
rcu^hsal, f. Rachsucht, 134, 14.
rode, sm. zisania, das Unkraut unter dem
Weizen ; des raden teü, bildl. der böeo Be-
standtheil der Gemeinde? 360, 4 Var.
roüh, m. der Magistrat, aus 12 mannen be-
stehend, 54, 18 folg. — die Berathung 142,
6 V. u. — pl. die rdth (?), die Käthe, 308, 5
v.u. - des übel r. hän, das nicht entbehren,
nichts dagegen einwend., 47, 10 ;s. Einlei t
588
Marcus Spittendorff.
rdihen, stv. praet. fOiritden 75 ; überemenr,,
76. 78, 4; uff einen (in eines Interesse) r.,
365,8.
räihausdömee, f. 28, vgl. damtee.
räthsfreiMde, befreundete Rathsherren,
Rathsgenossen, 80.
räthsm, m. 17.
räthwjfyse, £ m r., als Rathspersonen u. in
deren tarnen, 474, 22.
rau8, adv. «== «roufts, Aerau««, 167, 28 ; Eonr.
Stolle 66 u 67 eruz,
recess, m. Vertrag, Vergleich 873, 9. 880, 1 ;
» anlau 880, 21. 79, 15.
redU, n,8ech8i9ch r.undfursten r,, 844, 8v.
u. ze r. (z.richterL EIntscheidung) kommen
lassen 177, 7 ; das Gericht 488, 4 ; Schuldig-
keit, Pflicht, Amt 84, 6. 85, 24. 89, 6. 70 :
Eid 130, 10 152, 28.
rechtstul, m. Richterstuhl, 82, 8.
rechtverüg, a4j. rechtschaffion, 188. 202.
rede, f. Sache, 24, 6 y. u. 59 pL (ite rede; 87,
ll;ze reden setzen, zurecht weisen, 120.
redelich, a^j. verhältnismftssig, ziveckent^
sprechend, begründet, vemOnftig, 42, 10.
181. 268.
redelicheit, f. Vernunft, verständige Weise
24, 15; nach r, nach Verhältnis 180,9 ?. n.
redäos, a4j* unberQcksichtigt 878, 14 v. u.
redem, rädern, 471.
regen; den rechtengrtMd r,, aufdecken, vor-
bingen, 468, 2 t. u.
regiren, regieren; das spü r., 812, 6. 845, 3 ;
— regierer des spHs, Leiter, 268, 10; —
regirunge, £ 418, 7.
register, n. r. des verslahens u, firönens 182 ;
— regisHrchen, n. 122.
reichen, riehen, reich machen, 88, 2. 101, 8
V. u. 104, 4. 147, 5.
reie, £ die Zeile, 359, 1 1 ; vgl. riga, — 2)reye,
reyen, m. Tanz, 868 ; ein gemachter r., ab-
gekartete Sache, 44, 9 v. n.
reynfaU, m. ein kostbarer Wein, 124.
reis, n. Reisichholz 866.
Beiaitivpronomen ausgelassen: 97, 15 u. 18.
180, 16. 190, 13 (?). 270, 18. 454, 8 u. s. w.
rempter, rembter, m. und n. =» reoenter, re-
fectariwn, Speisezimmer im Kloster, 55, 1.
67, 3 v.u. 68, 16 v.u.
reppeln, rühren, bewegen ; r. mit dem zayle
807, 19 ; im Dialekt noch sich rippeln,
revers, m. G^egenschein 192, 16 v. u. ; in den
r. gehen, dem R. beitreten, 194, 9.
reversai, n. Gegenschein 184.
ricJien *= reichen,
richtig =■ rücJUig,
richtum, m. pL richtümer 129, 19.
riehen — rucken,
ryderimde sack? 4ß9, 21 u. Anm. ;469, 1 v.u.
ripa, £ Reihe, 483, 14 v. u. mnd. rege, rige.
risch, adv. rasch, bald 178, 16.
röben, adv. =* heroben, hier oben, 245, 20.
romfahrt, £ Pilgenmg nach Rom, 435, 18.
486,25.
rorkaste, m. Bmnnenbehälter, 484, 9.
rot, a4j- die r. tiir, 486 u. Anm. der r. torwa,
64 Anm.
rüchtigk, richtig, a^j. ruchbar 11. 20, 17 ▼.
u. 84, 10. 852. 44^ 6.
rucke, rucken, m. einemdenr, haUen, ein^n
beistehen, 276, 11.
rucken, ricken, ; uffr,, Yorwerfen, 25. 27. 76,
2 V. u. erheben, ernennen 216 ; sich r., sich
necken, scheltcni, 808, 2 v. u.
rüge, £ Ruhe, 180. 185, 25.
rillen, berühren, durchnehmen, 170, 26.
ruaie? Ruhe 191, 1 (Hs. rune),
rusz, DL Russ, 12^, 15.
Sache, lunverschMer Sachen, xmimf^^
deter Weise, unverschuldet, 29,28.
Sachen, schwv. mnd. saken; sich «., sich
machen, entstehen, 868, 8 v. u.
sacristie, sacriete, £ Sakristei 93.
sage, £ grosse s. haben, grosse Reden haben»
glcriari, 278, 6.
sagen; die gerentev?ecks,, absagen, wegge-
ben, 422, 18 (entg. zu s,, 422, 10 v. a ) ; m
etew. sagen, gegen etwas sagen, taddn,
Einhalt thun 115, 22. 116, 15. 182, 5 v. o.
saU, t Sole, 49 Anm. vgL soie.
saltz, n. in Stücken gegossen u. verkauft 118
Anm. 127; hundert s,, lOOStückSalz, 286,
9 V. u. kleine saltz, kleine Stücke a 147.
saltzgast, m. Salzkäufer, 236=(2tis gestCy die
das saUzhir zu HaJle holenl04,l2;D.W.
IV, 1461 ; vgl. waidgäsU bei Stieler 2417.
saltzgreve, m. 130. 132; der Vorsitzende im
Thalgericht.
saltzkorb, m. 103, ein oben weit und unten
spitz geflochtener Korb von Salweide, H£
59 ; vn. sociäxmme,
saUzsAeffd, m. 118, 17.
samlung, £ Rottiemng, Verschwörung, 61,
14. 145, 12.
sanckmesse, £ 280, 17 ; Krey8ig,I>ipLNachl.
9,6.
schaff hoff, m. Schäferei, 254.
schalckhafftig , ar)j. bösgesinnt, arglistig,
369, 11.
schätzen, mitGeld strafen 167, 13v.u. 180, 7.
schatzgelt, n. Strafgeld, Geldbusse, 177, 9.
426. 488.
schatzunge,lGe\6BtrsSe, 128,9. 179,2. 182,
lS;ygLbörunge.
schauäbföt, n. 157, 10 u. Anm.
scheden, scheiden, v. red. 67,4. 68, 3..69, 2 v.o.
WortTeneichnis von F. Bech.
539
tdiehen, sty. geschehen; nutgk achehen, ge-
schehen, leicht möglich, vieUeicht, 224, 1.
178, 8; Lb. m, 2 ^
scheid, m. EIntscheidung, 470, 10.
scheiden, schw. v. trennen, 452, 8 v. u.
scheidearichter, m. Schiedsrichter, 166,21.
sehein, ygl. schtn,
Bcheimbofrlidi, aöj. sichtbar, ofienbar, 463,20.
scheine, t Schenne, 67, 18 v. u.
schä, schele, sched, Streit, Zwist, 101. 194.
487, 16.
8chenibde,lSchBm, 429,24,
Bchencken, aasgeben, verkaufen, zutrinken
ben, 71. 72. 377, 11.
scherff, m. und n. 115 Anm. 139, 14.
seherfe, £ Strenge, Härte, 373, 12.
scherflich, adv. scharf; hart, 115,22. 121,13.
scheme, achem, l Bank 474, 11.
schiben, stv. schyben u. achjfifen, immer wei-
ter hinaus schieben 375, 4 ?. u.
Schicht, f. AbtheilungderBomknechte, Ord*
nung, Gang, Tour des Siedens, 156, 23;
schicken; einen dazu seh., anweisen, an-
halten, 477, 16; geschickt sein, geeignet,
imstande sein, 107, 19 ; salz uff die wagen
seh. (schittent), besorgen, schaffen, 26, 3.
27, 19; — McA«(^.,au8fi&ll6n,177,21;9tc^
des seh., sich darein fügen, 192, 13.
schüdicht, a4j. mit Schild versehen, 291, 10 ;
ürkundenbuch v. Meissen II, 815 friber"
Mische grosschen, die man itzwnd nennit
schüdechte gr.
schütwachen, schw. v. in voUer Rüstung
Wache halten 261, 13 v. u.
schitnpen ; einem nahe seh., in ehrenrOhriger
Weise einen schelten, 146, 11.
schin, sehein, m. in schine, im scheine, zum
Schein, 101. 102, 1. 493, 1 v. u.
schiren, das (euer s., schüren, 26, 3.
schirst, schvrsten, adv. sdir bald , 134, 7.
404,23.
schlag, schlagk, m. 1} Schlag der Uhr 11. 55,
6 v. u. 57. 139, 13 ; 2) Verschlag von Bret-
tern, Schlagbaum 176, 17. 179,24. 471, 14.
schUigen, stv. das Ave-maria scM., läuten,
29, 1. 133.
schiecht, a4j. gewöhnlich, billig, schl. kothe
140, 13 u. 141, 11 (entg. teure kothe 147,
1) ; — adv. gerade u. offen, seht, reden 346,
22 ; schiecht' nicht, schlechtes nicht, durch-
aus nicht, 2. 211. 12, 26. 81. 92.
slet, sehtet, schlett, m-Verschleiss, Unkosten,
131. 161, 9. 147, 12 V. u. 150, 2. 202. 210.
schlusser, m. nd. sluter, Schliesser, 469, 12.
schniberger, m. = i Spitzgroschen «= i^
rhein. Gulden, 280.
sehne - ich, s/dj. 232, schneeig.
schock, schog, n. Schock ; ein seh, werg oder
werck 138. 429, 4 v. u. 430, 5: ein cUt seh.
29 21.
schockhoUz, n. 170, 8. 232, 16. 285.
schone, adv. seh. fahren, sich ruhig, gezie-
mend verhalten 389, 26.
Schoppen; gegeneinensch., nachstellen, 490,
15 v.u.
schöppen',schqfpenbanc,f.Sl.ldS. —sMp'
penhaus, n. 81. 82.
8c^^;ps0N&udi^.l24Anm.ssSchöp8enkeule.
schnz, m. u. n. Steuer, 410. 413.
schosäyuttd, m. Beutel, in welchen die Steu-
ern gethan werd^ 123, 9. 124, 1 (?); vgl.
5ei4(e2A«iTe bei Hf: 93.
schoszherre, m. der mit d. Steuerwesen
betraute Rathsherr, der schoszer, Schösser.
schosZ'Zeit, t Zeit, in der die Steuer ge&llig
ist, 33.
Schrammenturm, m. »» schrannenturm,
Thurm, wo die schrannen stehen? 49. 60.
schrangk, m. eine Lokalität ausserhalb der
Rathsbtoke; Gitter, Geländer, Gallerie,
223, 10. 225, 23. 282, 4 u. Anm. 174, 11;
vgl. Pass. H. 265, 19 u. 51. 264, 19. Opd,
Chron. des St. Clarenklosters zu Weissen-
felsS.404.
Schreiberei, L Schreibstube, 271.
schuffei, l Schaufel, 103, 10 v. u.
schult, f. Klage, Beschuldigung, Beschwerde,
4. 8. 15, 8 v.u. 53, 3. 67 ; m Khüldeneinen
hon, wider einen zu klagen haben, 80,23.
schuUisse, -esse, -eiss, m. der Givilrichter,
29,396.481. 483. — schuUestum, n.483,7.
schuUweise, f. Klageferm, 79.
schuszde, £ Schüssel, im Sprichw. 83, 4 v. n.
schützen, vorschützen, v(n^ben, 412, 18;
sich seh. wehren, 152. 5.
schuwen, scheuen, 134. 20.
8u>echen, schwechen, 88, 5. 89, 1 v. u.
schwenckebier, n. Bier, das man unter die
wallende Sole sprengt, damit sie sich körnt,
103, 10 V. u. 147, 10 v.u. H£ 59 ; ygL.gisze-
bier.
schwer, a4j. schw. dazu sein, ab^neigt, 354.
356, 3 v.u. sichseh, machen, sichstreuben,
59, 8. 64, 19. 287, 5.
schwerlich, a^j. befichwerlich 463, 22.
schwertgroschefn], m. » sübemer groschen
» V47 rhein. Gulden 26 , 15. 101. 116
Anm. ; « V48 rheln. Gulden 280.
sechsisch, adv. uff sechs, reden, 272, 2 v. u.,
niederdeutsch.
sechswochenfrau, £ Wöchnerin, 65, 8 v.u.
secrH, n. Geheimsiegel, 134.
seder, adv. -> sider, seit, 118, 5 v. u.
seger, m. Seiger, 7. 24.
segkdyn, n. kleiner Sack, Beutel, 97. 99.
540
Marcus Spitteodorff.
sehen, st?, es gerne guUs., es gern abgcmadit
sehen, zumGuten geneigt sein, 66. B36,25,
349, 4 V. u.
s«/»re, adv. nicht sehre wenn, nichts mehr
als, 406, 10.
selb, pron. a4j. selbst; seUbt, der selbt, 89.
90. 97. 122. 129 u.s. w. dieselbten, 418, 5
V. u. selbert 192, 2 v. u.
sdbgewaU, f. Eigenmächtigkeit 156.
selMvermessenheit, f. 120.
seier, m. Seiler, 264.
sendebrief, m. Sendschreiben, 380, 6 v. u
senen, segnen, 405,27.
sermön, m. einen langen s. anheben 242.
setzen, praet. setczet 115, 6; ptc. gesatz 54
472 Anm. und satzt 482, 13 v. u. — da«
saJtz s., den Kau^reis des Salzes bestim-
men 2. 26. 49 Anm. den koufs., Preis fest-
setzen, 132. 10 V u. — Pferde s., Pf. auf-
legen, 258, 4 u. 7 ; einen ze reden, ze rede s.,
HO, 19. 120, 2. 151, 10 V. u. — einsperren
441, 20; es uff einen s., es auf einen an-
kommen lassen, ihm übertragen, 451, 19
V. u. 457, 2; — einem uffs., zulegen, Lohn
erhöhen, 32, 16 v. u. — e» darüber s., wa-
gen, 465, 8 V. u.
setztmge, f. setz, dessalzes, Preisbestimmnng,
89. 104.
sich, pron., bei sich beschehen lassen, auf
sich beruhen lassen, 494, 16 v.u. - >= tms,
166, 16 V. u. oft beim Passiv, z. B. so
were sich gehalden 100, 2 v. u. 101, 2. 137,
16 V. u. es scHde sich gehalden werden, 96,
4. 300,1 V. u. 113, 11. 114, 1. 122, 4 v. u.
sichern; einen s. leibesu. gutes, über Leib
u. Gut Sicherheit verheissen, 348
sie, sei, 159, 12.
sieden, stv. praes. seitdet, seut 132. 419, 26 ;
praet. coi^. sotten sötten, 28. 141, 1. 147.
siegeln, segeln, 206, 6 v. u.
siSbem, a4j. der s. groschen =^ schwertgro-
seilen, 26, 20. 29, 18. 327, 20; kleine s,
groschen = spitzgroschen 280, 15.
simpel, a4j. s. leute, gewöhnliche (entg. gC'
freu/ndt) 40. 6.
svM/ien, stv. bahren, nachsuchen; sin/nen
u. muten an einen die lehen, 295, 14. 266, 24.
sitzen; uffs meer s., zu Schiffe gehen 206, 6
V. u. (= Konrads Alexius 253); — der
sitzende räth = der re^erende ; bei eurem
sitzen, so lange ihr am Huder seid, 41, 7.
slifw, m. foramen, eine Lokalitat in der
Stadt, 64 Anm. auch im alten Quedlinburg:
oppemesUnge; Homeyer, DieStadtb. des
Mittelalters S. 61.
sluppe, f. Durchgang, 64 Anm.
«o ,• au<;Ä «o, auch ohne das, von selbst, 17. 107,
18. 165, 4 V. u. 193, 10. 455, 2;— so als,
insofern als, 110, 3 v. u. — gleichicdl so,
obgleich, 365, 12; — dem so tun, dem
nachkonmien, 138, 1.
soben, sieben, 96, 16. 103.
sock-, sogboume, viereckige Stangen t\xx
der Sal^femne, auf denen die Salzkörbe
ruhen, damit die Sole abtropfen kann; be-
nannt von sogen, soggen, sockeny sich va
der verdampfenden Sole krystallisierend
zu Boden setzen, vergl. Weigand 8. v.
sogen, Vihnar, Idiot, 387 s. v. 8ocfcem,L\).
IV, 5» s. V. sacken; im Dialekt noch: ii(h
sacken, sich senken, setzen.
söddn, so gethan, solch, 222,13 (=8«üaiie).
söle, i Arten der Sole 133, 3 folg. vgl saU.
solgut, n. 87. 119. 132.
scÜen » sötten 46, 6 v. u. 465, 3 v. u.
sondern, adv. jedoch, indessen, vielmehr,
ausgenommen.
spmäe, f. sp. geben, Almosen austheil., 187,8.
spil, n. das sp. regeren, den Gang derVe^
handlung nach seinem Willen leiten, 21,
16; da« 8p. treiben, 46, 10. 50, 20.68, 10t.
u ; vgl. vorfuren.
spitzgroschefn] , m. = ^/ao rhein. Guldöi
280, 15. 327, 15; = V21 rhein. Gulden
424,8; ygLsübem.
sprechen, stv. einen zurücke spr., durch
Sprechen abwendig machen, 362.
sprengen, subst. nach dem sprengen, nacb
dem Besprengen, dem Gottesdienste 358
Anm.
stagke, f. Stange, Pfahl 171, 2.
stand, m. Stelle, 168, 3 v. u. in einem stafide
stehen bleiben, unverändert bleiben, 155,11 .
stät, m. Stand, Rang, 89, 23. 1 20, 7.
statknecht, m. 37, 17 v. u. 51, 4. 425, 14;
gehtmitschwertwidhammer (StreitkoM
bewaffnet (xopuvTj^opo;).
stecken; in sich st., sich in den Kopf setzen,
erdenken, 2. 12.
stedte, f. = stat, Stand, Würde 493, 13 v.o.
stegkysen, -eysen, n. 103, 10. 139, 140*,^
stecheisen bei Frisch 11, 324*.
steigen, stv. uffst., im Preise steigen, in die
Höhe gehen 138, 6 v. u. 139, 3.
Steinbuchse, f. (beschütz, Steinkugeln n
schiessen, 385.
stellen, ptc. gestaJt 454, 4 v. u. fHe<^Ui^i^
uff einen gestalt, einem als Bevollmächtig
ten zur Entscheidung überwiesen, 58AmR
sten, V. an. uff einen st., einem zur Entsd^
dimg überlassen sein 58,3. 185, 5 ; darmd
St., sich darum kümmern 474, 7 v. \i. A**-
teuer st., riskieren, 199, 9 v. u. pfandes ^-
474, 4 v.u. herterst., mehr kos ten, 338, H-;
es stet mich, kostet mich, 150, 25. 262, -^
V. u. mir stet zu thün, licet miA« faetrt
Wortverzeichnis von F. Bech.
541
rdef;
i^
7. 10. 17. 66; ein gutlich sten, friedlicher
Anstand, freundliche Auseinandersetznng
190, 7 — = gesten, zugestehen 399, 17;
— kein toörtlein sie stunden? 165, 4 v.u.
steppen =^ stoppen.
stHe, l Glaubwürdigkeit, 117, 2.
stilmesse, f. 230, 18, ein Theil der Messe,
Lx.n, 1198.
stcbichen, n. mnd. stoveken, 1 Mass für Flüs-
sigkeiten, Stübchen, 124 Anm.
stock, m. Folterblock, Folter, Gefängnis, 153.
407, 10 u. 28.
stoppen, stoppen, steppen, hindern, lähmen,
36, 1. 47, 1 1 . 72, 11 V. u. 96. 235 u. Var.
stöpper, Stopfer, m. 26, 9 v. u. 27, 11, der,
welcher die Salzwaaren auf dem Wagen mit
Stroh u. Haselruthen verwahrt, Hf. 66.
stoszen, stv. mit trautoorten uffst., auf-
fahren, 34, 12 V. u. es hart ins volk st., 12,
14 V u
strcick, adv. sofort, ohne weiteres, 65, 3 v.u.
66,22.
strafen; die recht Str., anfechten, 468,13 v.u.
streffer, m. Bestrafer, 497, 15 v. u.
strouströ, n. Stroh zum Streuen, 133, 16 v.u.
stuel, m. im Sprichw. 200 u. Anm. — 2) =
V32 &öm «= 4S Pfannen, 372 Anm. u 870,
8v.u. vgl.Dr.1, 172;U,31.
stump, adj. st.antwort, nichtssagende Ant-
wort, 68, 14 V. u. st. im laute, wortkarg, 210,
10; — adv. geradezu, rundweg, 23, 15.
suchen; das saltz s., besehen, untersuchen
undnotieren,74, 23. 262, 14. 321, 22. 323,9.
Tagk, dagk, m. 74. 22 ; t. krigen, Zeit, Frist
bekommen 418, 24; tage legen, Gerichts-
termine ansetzen, 488,29 und diighe legen
statt darlegen wahrscheinlich auch &3,
13, vgl. Lb. U, 654 ^
täl, stmasc. ixulissalinarum, 94. 95.102,8.
118, 6.
tcägut, n. die im Thale gewonnene Sole, 71
u. 8. w. — talrecht, n. 118. ^ tcdschosz, n.
die im Thal zu erhebende Steuer 156. 164.
898.
talvoigt, m. 65. 123. 171 ; vgl. voigt,
teding, dedmg, n. Verhandlung, Rederei,
Ding; 54, 5. 66, 3.
tedingen, dedmgen, tedigen, dedigen, ver-
handehi, 69, 22 u. 28. 338, 6 v. u. 344, 18
408, 16 V. u.
temnitze, tymenitze, f. böhmisch temnice,
russisch temniza, Geßlngnis, 98. 99. 142 ;
t. uff dem ratha\Jtse 179.
theurde, f. Theurung, Preis, 119. 132.
thorhüte, f Thorhaus, 438, 16.
thor 'legen = tor-ligen, im Thore liegen,
Thorwache thun 261. 13 v. u.vgl. toriiger,
Thorwache, bei Dr. H, 254 (a. 1390).
thumhihne, adj. dummdreist, 299, 30.
thun, V. an. einem etewas th., geben, reichen
39, 4 V. u. 49, 10. 78, 10 v. u. 221, 7. 411,
28; einem wissen t, .36, 18 ; — der kühre
zu thwfi hon, mit der Wahl zu thun haben,
68, 2 v.u. 81, 17 v.u.
tipen, praep. gegen, 162 Anm.
todt, adj. abgethan, imgültig 374.
todten;denrecesst, vernichten den Rec. 380.
torren, v. an. wagen, 117, 17 ; praet. turste,
totste, torste, 146, 3. 152, 13. 224, 7. 330, 12.
törstig, adj. = durstig^ dreist.
totsen, schwv mit einander t. 385 Anm.
töufdbate, m. Tau^athe, 207, 6 v. u.
traha^, m. 125, 3 Fusssoldat, Leibwächter.
tragen, stv die sole tr. ist Sache der bom-
knechte, 122, 16 v. u. 129 5 v. u. 131, 9;
grösz uff sich tr., viel Schuld auf sich haben,
136; e« tritg imbusse, verursachte ihm
Schaden, 209.
tranggelt, n Trinkgeld, 123, 2 v. u.
trauen, dräuen, drohen, 50. 374. 425
trau/unge, drawmg, Drohung 12, 10. v. u.
429, 12.
troMfioort, n. Drohw( rt, 348.
trecken, ziehen, sich begeben 415, 14.
trefflich, a^j. wichtig 46. 1.,
tregdich, a4j. zuträglich? 439, 16.
ti'äber, m. Yeranlasser, Urheber, 352.
treu, a4j. die treue hand, 253, 3. 353. 433,
1. 434, 11 ; vgl. getreu.
treuge, a4j. trocken 199. 232.429; geräuchert
411,5.
tunczerie ? 64 Anm Verdeutschung von ton-
sorium? oder verschrieben für tumerie,
Wohnung der Domherren? vgL hagardie,
mu/nzie.
turgkenbruder, m. der die Türkensteuer ein-
treibende Mönch? 125, 17.
turknecht, m. Portier, 77, 2 v. u.
turstigkeit, f. 120 = durstigkeit.
Über, über, praep. adv. über edle gleich gebot,
gegen oderwider^les Erbieten auf billigen
Ausgleich, 50 Anm. — darüber, drüber,
dabei, in Folge dessen, 143, 18. 156, 2; —
ygljhar.
uberaebern, übertäuben 303, 5.
ädey/o^en, stv. hart anlassen, sich an einem
vergreifen, 12, 10 v. u. 63. 351, 7. — über-
faJirunge, f. das AufEihrenllÖ; das Ver-
gehen 275 464, 3.
uberftmdig, adj. c. gen. bei etwas ertappt,
181, 1;1&. 153.173.
übergeben, stv. auf-, preisgelien, 12, 7 v. u-
164. 224.
542
Marcos Spittendorff.
übergm, y. an. c acc. betreffen 69, 1. 338,
9 v.u.
uberhömütigm, beleidigen 209, 20.
^iberig, a4j. übertrieben, unmässig, unver-
ständig 421, 4 v.o. — einesd.uberigbletben,
von etwas verschont bleiben 120. 121.
überkamen, superare, beweisen 454, 4.
uberlcmgk, inzwischen 287.
überlegen, überrechnen, praet uberleü 169,
3 u. 20. 429, 7.
uberloufft, m. das Plus beim Vergleichen
zweier Summen, der üeberschuss 112, 1 u.
8. 131.
übermergken, berechnen 131, 11.
übememen, stv. überbürden, übervortheilen ,
26, 4 V. u.
Überrede, f. überflOssigeRede, Nachrede,l 10,
4 v.u.
Überscigen, mündlich beschuldigen 407, 16
B= Öbersagen; — überwgunge, f. Beschul-
digung 455, 4 v.u.
überschreiben, stv. schriftL anklagen 360,
18; — über8chreibwnge,tad}nftL Axiki&gß
80, 1 ; schriftl. Mittheilung, Auftrag212,4.
tiberaehen, stv. durchsehen 53, 23 ; als subet
«= Kücksicht, Nachsicht 480; — über-
sehunge, f. Durchmusterung 110, 13.
ubersetsien, überbürden, zu hoch ansetzen,
übertheuem 90. 105, 7.
ubersieden, stv. praes. überseut, im Sieden
überbieten, übervortheilen^ 89. 132.
tt5er«;N000f»,8tv.erwft^en^berlegen, 353,4 v.u.
tibereiAen, stv. zu viel Sole ziehen 319, 7.
uff, uf, auf, inra^. vgl hauffe; uff ein hks
weuAen, in ein Haus, 443, 17 ; uff gestern,
321, 3 V. u. u/f die Stadt, im Interesse der
Stadt 365; uff den leuten schUU hon, bei
od. V. den Leuten Geld zu ford. haben 179, 5.
uffbringen, vorbringen,vorgeben 495, 11 v.u.
uffburer, m. der das Salz uffburt, auf den
Wagen hebt 26, 11 v.u.
uffgihen, auf das Rathaus gehen, das Amt
eines Rathmanns antreten 30, 17 v. u. 263,
7 V. u. 282, 19.
uffgericht, ptc. gerade, ordentlich,(rommu.
treu, aufrichtig 408, 6. 442, 4 v. u.
uffh€m,i, das Aufheben, die Einnahme 112
Anm. 1.
uff heben, stv. einnehmen 478 ; coi\j. praet.
uff hiebe, 479, 4 ; ptc. uffgehauen, errichtet
484,8.
ufflaszen, stv. au%eben 416, 5.
u/fViaw«,f An-,Einnahmel03. 111.120.121.
uffnemen, stv. einnehmen 1 13, 8; Lohn em-
pfangen 49; zunehmen, Yortheil ziehen
371, 6.
uff-, auffrechnen, zusammenrechnen 1 99,25.
uffrichHgk, acü. 155, 5. 408, 12.
uffriicken,Yi^. rucken.
uffsässe, t Verordnung 169, 7 v. u.
uffsatz, m. Auflage, Abgabe 83. 169, 2 v. o.
180.
uff schreiben, stv. schriftL aufkündigen 397,
15.
uffsehen, stv. durchsehen 1 12 ; subst. dar ein
u, haben 22,21,
uffslapen, stv. im Preise steigen 116.
uffihun, auffthim, anheben, tradere, über-
weisen 32, 7 V. u.
uffwachen, sich zum Kampfe erheben 425,
16 V. u.
uffweger, m. Aufwieger 26, 10 v. u.
uffio^en, stv. aufstellen, aufbringen, 101,
2 v.u.
uffziehen, stv. verzögern, verschieben 375, 5.
umbe, umb, praep.\gL handt u. mdsze; dar
WM im niaU umbe, das achtete er nicht,
237, 8 V. u.
umbekommen ; weil mit einem u., fertig wer-
den, hinkommen 66, 1 v. u.
umbesprochen, ohne sich mit den Seinigen
besprochen zu haben,auf eigeneFauSt92,28.
umb fahren, stv.beimFahren nicht berühren,
umsehen, 89, 2 v. u. 104. 132.
wnthaUen,8ty. miteinemu,, ver&hren, um-
springen 251, 4.
umbslagen, stv. andemSinnes werden, 76.
un, on, dat pron. Os, ihnen 85, 19.
unbedran^, ptc. ungezwungen 226, 20.
unberichttgt «» unberüchtigt, nicht verleum-
det 48, 18.
imbiUich, n. Unrecht, 317, 12 v. n.
unde, und, coi^j. da wider unde, anders als,
119, 5; als unde, alles wie? 87, 5 » ob
und, als, wie, 101, 29 ; unde == als, während
74, 11 V. u. 470, 17 und zwar.
wuisr,praep. vgl. langk; — underdemgrase-
hoffe 38, 2, d. h. für die untern Räume des
Grasehofes, vgL ȟb meroatorio, under dan
X;ou^^4se,God.dipl.SilesiaeVin,S.6u.51.
underbommeister, m. 26. 65. 70, 23.
underbussen, Feuer darunter machen 27.28.
29. 150. 171. 182. 263 ; ags. fyr beton, Feuer
anschlagen, mnd. boün, buten, Feuer
machen.
under gen, verhindern durch Dazwischentre-
ten &0, 4 V. u.
underlangk, adv. dazwischen, invicem, un-
ter einander, 5. 15, 5 (?). 17. 21. 22. 218,4
underlegen, Feuer anlogen, 27, 9 v.u. 133,26.
underltmffer, m. Hil&arbeiter, stellvertre-
tender Arbeiter, 131, 14 v. u. H£ 39
undememen, stv. Einhalt thun, 186. 195.
455, 13.
undersasse, m. Untergebener, Unterthan
478, 21 V, u.
Wortverzeichnis von F. Bech.
54S
unäenprechen^tv. sich u,, mit einander ver-
handeln 198, 15.
unduldigk, adj. ungeduldig 50.
unendlich, a^j. unbegründet, unbeweisbar,
unverständig 53, 8 v. u. 218.
unentsatzt, ptc. unabsetzbar 115, 20 ; Lx.II,
1820.
unerkant, ohne gerichtl. Erkenntnis, 188.
u/ngar, a4j. ungegerbt, 354, 6 v. u.
w^efehrlich, adv. ohne böse Absicht ; sicher ;
zväÜlig; 168, 8 V. u. 189, 12. 404, 1.
ungefirtMdt, nicht zu den pe/rt^nJfen gehörig
(entg. riche u. ^efrttndte) 104, 14.
ungehSet, nicht im Preise erhöht 105, 1.
ungehort seine bitte, ohne seine Bitte zu
hören, 497, 6.
%mgen^ adv. =» tmden, 389, 19 (noch heute
im Dialect).
ungerade, a4j. nnvoUstftndig, unvollzählig,
ungehörig ; ungercide guter gerade machen
419, 17 (u.413,5), seine Thalgüter in Ord-
nung bringen, so dass das Quantum des zu
versiedenden Thalgutes mit dem in der
Lehentafel verzeicbjieten übereinstimmt;
H£ 108 u. 111.
unglich, ungleich, n. Unbilligkeit, Unrecht,
44. 317, 12 V. u. — adv. u, sieden, bald
grosse bald kleine .Stücke sieden 104. —
u/nglichkeU, f. Ungleichheit, unrecht Mass
132, 13. — unglichUch, ungliechlich, adv.
87. 100. 104, 10 V. u. ungldchmässig. —
Unglücke, n. u, haben, verlorensein, 152, 15.
ufueszUch, adv. unnaichlässlich 132, 1 v. n.
133,8.
unlvutt, m. Ekel, Unrath 483, 1 v. u.
unpflichHg, acy. ungehörig 159, 12.
unrcUh, m. Nachtheil 35, 14 v. u.
unrecht, acy. (persönlich) im Unrecht befind-
lich 44, 17 u. 15 V. u. 183, 13 v. u.
unscheäich, unbeschadet 63, 3. 324, 20
unschuU, tsmuiMchult bieten, sich för un-
schuldig erklären 161, 13.
untuchtigk, a4j. -» tot, ungültig 380, 6 v. u.
unMTzihenlu^ien, adv. unweigerlich, ohne
weiteres 90, 13.
unvorbott, unaufgefordert, 178. 182; vgl.
vorbaten.
unvorbruchlich, adv. unverbrüchlich 134, 23.
unvorbunden, unbedingt, unbeschränkt
229,4.
unwrhdlden, unweigerlich 130, 19.
unvorrtwklich, adv. unverrückt 387, 8 v. u.
unvorsehelich, adv. unvermuthet, zufallig
497,8.
unDortocmdeltfWaYerbüsat 159.
unvortoorfen, nicht verworfen 302, 4 v. u.
unwiUe, m. Uebelwollen, Groll, Uneinigkeit,
Zwietracht87,12.442,4.450,5v.u.462,6v.u.
uppich, a4j. leichtsinnig, übermüthig 452,
6v, u.
unwülig, adv. 17, 1 (lies: unbiUig, vgl. 35,
urfride,'m. Urfehde, 167, 17. 195, 24. 198,
S;YgLfX>rurfiriden,
wrloSben, verabschieden 169, 14 v. u.
uMerlön, Lohn, (beschenk das gegen Ostern
verabreichtwird? 171, 19; vgl, vorschldgeU.
Wage, f. Name eines Hauses u. Hofes am
Markte 144. 172 Anm. 1.
uxihrleichnamstagk , m. festum corporis
Christi, 124 Anm. — toarleichnamsaJbend,
der Tag zuvor, 53, 7 v. u.
waUen, stv. taigut sieden u, waUen 419, 23.
426, 14 v.u.
wawn,tDan;wenne,wenn,tDen,coni. Dnach
Gomparativen : als, denn, 17. 285. 382. 408,
13 V. u. 467 ; anders nicht irann, nur, 375,
4,v. u. — 2) weil, denn, 137, 16 v. u. 227,
9. 228, 5 V. u. 414, 28 (statt wo«?).
wandeHy m. Schadenersatz, Busse, Stra^ld
147. 163.
vwndtkamer, f. Tuchladen 262, 12. 411,6 v.u.
warten; uff einen w., schauen. Acht haben,
aufpassen 35, 15 v. u.
ioarts, adv. ins feU toarts, nach dem Felde
hin, 473, 13 u. 15.
waten, stv. si hatten eu tief gewaten, bildL
sie waren zu tief hineingerathen 339, 4.
wegk,m.nichtsu wegesem,ms^t vorhanden,
nicht zu finden sein 366, 31. 478, 2 ; amdere
wege (Mittel) finden 164; — adv. weck,
vgl. sagen u. a/ntwarten.
wegepfenmgk, m. 269, 2, nach Dr. 1, 173. II,
421 für Unterhaltung der Wege u. Stege
^geben.
wegem, weigern 17, 4 v. u.
weiht? die ftihrleute— fuhreneu Stasfordt
gumSaUzeund uffdenweiht wndebeholfen
sich wie sie kanten, 326; an Waid, sandix
od,isc^, mag man nicht denken (dochvgL
sattzgast); eher an eine Lokalität „den
Bethmann''I>r.l (Hl 126); vielleicht -= uff
den waU — eine sehr verbreiteteAusdrucks-
weise — so dass anzunehmenwäre,dieFahr-
gäste hätten, um nicht leer wider heim zu
fehren , unter anderm auch Holz geladen.
weinmeister, m. der über den Weinkauf u.
Weinschank gesetzte Rathsherr, 148. 189;
vgl. Urkundenb. v. Leipzig I, S. 170.
weinschriber, m. der die Fässer und Sorten
des Weines au&chreibt, darüber Verzeich-
nisse führt, 124,4;Walch, Beitr.n,43u. 5a
weyse^ f. der w. u, form, in der Weise, 77,
8; Einigung, Au8gleich,yer8tändigung 48,
544
Marcos Spittendorff.
8. 368, 22. 871, 6 v. u. 374, 13 v. u. — Me-
thode, Metier 146, 2 v. u.
welch, pron. indef. aliquis, 488, 14 v. u. welche
die, einige welche, 117, 28. 163, 17 v. u.
366, 2. 426, 20 v. u.
wel8chwein,m. auBländischerWein 125Anm.
wenigk, a4j. uffs wenigste, zum wenigsten
141, 5.
wepner, m. Gewappneter, Offizier (?) 209, 9.
werp, werb, n. Werbung, Bot8chaJft;,Verhand-
lung 186. 247. 287. 290. 334. 403, 8.
tcerben, stv. coiy. praet. wirben = würben
12, 2, sonst beiDort)e 180, 27-
tüerck, werg, n. so viel auf einmal zu sieden
oder zu wirken ist, eine Siedung 29. 132,
20. 140, 5 ; cm werck *= zwei stück Ef. 61 ;
— 2) Feuerwerk, Holz oder Stroh, 138, 5
Y. u. 161, 2 u. 4. 262j 24. 429, 4 v. u.
werden, stv. praet co^. wirde = würde 38,
15; dazu w,, bestimmt werden 46, 25 (?).
werdem, schätzen 371, 20.
were, f. 1) Schutz, Unterhaltung 133, 1 ; —
2) Geldwährung 266, 10. 284, 15.
weren, 1) verwehren, sich wehren, 241, 5;
— 2) währen, dauern 299.
wergkeltagk,m. derTagnach demFeiertage,
an dem das wirken beginnt, 133, 28.
werker = wirker.
wertlich, a4j. == werWich, weltlich 92.
wescher, m. Schwätzer 274. 299.
ioesen, stv. praet. was u. war, plur. weren
(107, 11) neben wären; — subst bei wesen
behalden, im Stande erhalten 261, 13 v. u.
bei wesen bleiben 329, 20 ; vgl. wir.
wette, f. Strafgeld, das an denKichter gezahlt
wird 291. 293, 4 v. u. 483, 3 ; vgl. geweUe,
toider, praep. in Vergleich zu (nach Compa-
rativen), wider tx>rmals6S, 13 v. u. anders
uff einen ort wider uff den andern, anders
da als dort, 84, 8 — 9; zumälesere wider für
alder, weit schlimmer oder mehr als vor
Alters 119, 5 ; — 2) adv. wider u. fort, hin
u. wider, 236, 19. 408, 18; — 3) negue,
weder, 130. 133. 458, 22. 463, 8. wider —
unde 424, 22.
v)iderbieten,8tv.rentmtiare, absagen 874,12.
widerhalten, stv. widerstreben, entgegentre-
ten, 330, 27.
widerkomen^ c. gen. von etwas zurücktreten,
208, 22.
widersaqen, absagen 139.
widerschretben , stv. abschreiben, brieflich
absagen 374, 7 v. u. 381, 5. 382.
widersetzigk, a^j. widerwillig 29, 3. 158, 15.
tviderteü, m. Gegenpartei, Gegner 68. 69, 18.
421, 19 v.u.
widerwendiqk, a^j- abwendig, zum Abfall
geneigt 362, 10.
wie, adv. wie dem allen, utctmque res est,
80,4 u. 31. 82, 15. 87, 16 trotz alledem;
wie dem 499, 12 v. u.
wiUe, m. guter Wille, Geneigtheit, Gnade
117, 1 v.u. 35, 14 v.u. 477,19; — umbden
willen das, 17. 26. 27 u. s. w.
iciUekür, tvükihr, wükire, wölköre, £ 1) die
freie Willensmeinung, R^'defreiheit, diew.
ist offen 314, 15 v. u. 316, 18-22. 442, 3;
— 2) das städtischeVerfiissungsstatut, die
Städteordnimg 2, 22. 3, 20. 156, 21. 441,7.
wiüigen, willig machen 269, 12 v. u. 288, 20.
toinckel, m. wtnckele Stichen, AusfLVichtem&'
eben 337, 24.
toir = were, wäre, 223, 10 ; vgL trtere, esset
bei Dr. U, 482. 483.
wircker, wercker, m. Salzwirker, Salzsieder
26, 29. 61. 62. 394; wirgkerlon, m. 103.
wirdenmge, f. Abschätzung 342. 483.
wirdigen, abschätzen 411, 8 u. 15.
wis-che, f. Wieso 472 Anm. sonst wiese 472,
8 v.u.
wisewachs, m. Wiesen 345, 25.
wissen, n. formelhaft mü wissen, mit Zu-
stimmung, auf dem Wege der Vereinba-
rung, auf gütlichem Wege, in Güte, im
Gegensatz zu im recTUen oder ret^Üich, 51,
6 v.u. 67, 2.69,6. 55,23. 182, 1; Ygl wissen-
Schaft,
wissenheit, f. Kenntnis; w, dctvon haben 17.
Wissenschaft^ f. Uebereinstimmung, Geneh-
migung ; Abkommen,Vermittelung ; mit w,
Ibifreuntlichew, treffen67.eS; infreund-
licher ir. 68, 19 ; vgl. wissen.
wisslich, a4j i^ t(7. fremdschaft, auf güt-
liche Weise, gegenseitig zustimmend, 63,
4. 68, 2. 78.
Wochenknecht, m. ein Knecht, der nur auf 1
Woche angenommen, um Wochenlohn «^
beitet 117, 4 v.u. 155, 5 v. u. vgl. jÄdrfcwecA^.
wochiich, adv. hebdomcUim, jede Woche,
wöchentlich 117, 27.
wollen, wellen, v. an. wollet, wollen =« tcoUet,
wolten 44, 2 u. 20. 15, 6. 54, 24. 77, 26.
351, 2. 466, 23; — M«7 umschreibt das Fu-
tunim 161, 12 ; tcolte, «JoWeumschreibt den
coiy . imperf ("= solte, vjrürde) 39, 24. laS,
25 116.118,22; - c. accetinf. (?) 95,16;
— uffniemantw,, niemand als Vermittler
w., an niemand appellieren wollen, 45,3 v. u.
wolmeinung, f. meundliche (Besinnung, Ge-
wogenheit 15.
worf, wurf, m. so viel als man auf ein Mal
heimzahlen wirft, ein Stück ; öOoderGOw.
vor ein schock, 467, 16 v. u.
wort, n. bei wären warten! wahrhaftig. 25.
7 ; — Auftrag, Vollmacht ; eines wort hal-
ten, für einen sprechen, in eines Namen
Wörterverzeichnis von F. Bech.
545
. ircden, ihn vertreten, 27, 4 v. u. 148. 282,
21 — 26. 314, 1; in eines wori gehen, je-
mand vertreten 55 ; ins wort gehen, als Be-
voUmächtigter reden, 61. 62. 375, 15.
irof/Äo/^wi^ vertretend, 493.
Worthaider, Beauftragter,Vertreter93.493.
worumb, om eine Sache, irgend um etwas
374 24.
wunder, n. viel Wunders, viel Neuerung 1 , 10.
wunderlich, a4j. n&rrisch 18, 12. 17, 1. 67,
26; unerwartet 374, 12; vgl. Jiaben,
wunderkopf. m. Neuerer. Ümstörzler 2, 1.
wur, wü, wue, wo, 89, 7 v. u. 99, 3. 203, 7.
247 ; wwr-umb 92, 10 ; im Fall dass, wenn,
93,3. 103,10;- 106,26.
w%t8t, ptc. = gewust 212, 11 v. u.
Zayl, m. = zagel, Schwanz 307, 19.
««cfc, f. Gelage 71, 18.
zedel, Zettel, schw. st. f. u. m. ein Schreiben,
Schriftstitck, schriftl. Verordnung, Vorhal-
tiuig, Erlass, Beschluss (verschi^en von
brief, Urkunde, privHegium) ; 15. 53. 38.
40. 83, 5. 90^ 3. 91. 1. 110, 10. 489, 6 u. 8;
aus der z. gelten, nicht dabei bleiben 78;
die z, in die woücihr setzen 84, 2 v. u.
zeichenen, eichen 26, 14. 28, 16.
zeichen, n. Marke, Stempelmarke 417, 13.
zerbester hier 406.
zeug, n. Rüstung, coli. Gerostete ; reisig z.,
berittene Mannschaft 389, 5. 390 Amn.
ziehen, zthen, stv. er zöge des zOtensgen Un-
garn, er war begriffen auf dem Zuge nach
Ungarn, 379, l\sdkz., schöpfen, 236. 141,
1; — das gesindeüber einen z., widereinen
aufhetzen, 62, 5 ; dar zögen sie %ms nicht
uff, daraus machten sie ims koinenVorwurf
452, 4 ; — es zihet sich zu ungemach, es
entsteht daraus Unheil, 33, 14.
finget, f. Verschlag 179, 24.
zitlich, bei Zeiten, angemessen 263,21 u. 29.
zitterlich, adv. unter, mit Zittern 349, 23.
zober ^^ ztiber,
zu, praep. vgl. ein und jhar; zu dem hause,
in das Haus 163, 10. 180, 21. 210, 26. 436,
10 v. u. — zu frue, am Morgen 357, 13.
zuber, zober, m. Gefäss mit zwei Handhaben
(zwei-bar entg. dem ein -bar, Eimf3r), als
Mass ; ein z. sohle 18. 106 u.s. w. ; in Lüne-
burg hiess es osammer , Eimer mit ösen^
Handhaben, Urkundenbuchv. Walkenried
299.
zubilligen, zusagen, zuerkennen 249, 18.
zubussen, zugeben (als Schaden), zusetzen
199, 17.
zuckt, f. zuztKihten, zur Bildung, Erziehung,
84,4.
zufallen, stv. zerfeillen 58, 9 v. u.
zufaUen, stv. zustimmen, zu Gunsten aus-
fallen 346, 16 V. u.
züfellig, a4j. zugethan, geneigt 490, l. v. u.
vgl. abfeüich.
Zugang, m. Privatvortheil, Abfiül von etwas,
116.126.131.135.
zUbgezogene, plur. Anhänger 299, 4. 399.
zuhalten, stv. gestatten 445, 11 v. u.
zuhaucTi, zerhauen 406, 17.
zukamen, auskommen, ausreichen 27; her-
rühren 108, 3 V. u. darum kamt es nicht zi^,
das hat nichts auf sich 337« 2 v. u.
zulegen, zurechnen, zuschieben 117, 2.
zuletz, zuletzt, zuEnde54, 13. 61, 19.
zumahl vil, ziemlich oder sehr viel 206, 4 v.u.
zurinnen, stv, zur, lassen, vergehen lassen,
aufgeben 95, 11.
zusagen, erlauben 192 ; vorwerfen 182, 13 v.u.
zus(3iktg, m. Zulauf, Zudrang 124, 10; cfir.
zuoslcäien bei Lx. HI, 1187.
zuschlagen, stv. sich z,, sich zueignen, sam-
mehi 102, 5 v. u. 107, 2.
ziischlieszen, stv. coi\j. praet. zuscklisse <»
zuscMüsse 4bO,2S,
ziisprechen, stv. anreden 180, 17.
ziistatten, gestatten, zulassen 87. 166. 477 ;
— zustattwnge, f. Gew&hrung 479.
zustehen; einem 2r.,ergehen 164,20. 190,23;
zugehen 145, 9 v. u.
zutragen, stv. zuträglich, zu Gunsten sein
314, 26; gleich z,,fihßreinstixamei\, 152,27.
zuvoran, adv. zuvor 223 ; zuvörderst, beson-
ders 201, 13; zurom, 139, 6; zuvorhin,
352, 1 ; zuvort, zuvor 38, 7.
zuwerfen, stv. zerstören, vernichten 294, 23.
361, 28; dagegen 475, 12 v. u. lies: zu
warfen d. h. hinzu erworben.
zweifeln, zwiveln ; uns zweifelt, zwivelt nicht,
wir zweifebi nicht 102, 2. 119, 18.
zwetigk, adj. mnd. twidelik, mhd. getwedic,
wUlfährig, 298, 2 v. u. Vilmar, Idiot. 474—
75 ; vgl. gezweigen,
zwingen, stv. coiy. praet. xrtrefi^ 265, 19 v.u.
zwir, adv. zweimal 56. 86.
zvnspeltig, a^j. uneinig 61, 4.
zwUrachtmeOier, m. 4*4, 9 v. u.
Gkflchlohtaq. d. Pr. SftohMiu XL
35
Personen- und Ortsnamen.
I.
Die auf Halle und seine nächste Umgebung bezüglichen Ortsnamen befinden sich am
Schlüsse unter No. n.
Abkanningen: A. ■= Anmerkoiur; D. = Dorf; Fl. = Flius. Kr. =Kreh; J. = Jmhr;
Iiddr. = Landdrortei; St. = Stadt; Bm. = Bonunelster ; M. L JEL =Meigter
Im Rath; Bm. = Ratlinneifter.
Abe, Orban, Verschlager 119. 127.
Adorff, St. im Kgr. Sachsen Kr. Zwickau
128.
Aken, St im Kr. Kalbe 406.
Meister Albrecht, 510 (J. 1442).
Aldenburgk Aldenbarg Aldenberg Alden
bergk. Hans 504 (J. 1402). — Balthasar
Baitzar Baltsar Baltzer, Pf. 1. 93. 141.
161 A. 162. 503*»-
Alemofm Alman, Heine, Mitglied des Raths
von Magdeburg 3.S7. 898.
AlmaniaQ^A.
Alsld>en, St. im Kr. Mansfeld 213.
Altenberg [es]?, Veit, Pf. 502*»-
Aman, Matthias 443.
^wkfwfor^, Peter 504 (J. 1407). 505 (J.1412.
1417).
von Amendorff Ammendorff, Heinrich,
Hauptmann auf demGiebichensteinlS. 16.
19.66.70.76.94.87.98. 100. 104. 109. 111.
137. 139. 142. 146. 152. I53f. 158. 162. 166f.
170.182.185.191ff.196. 202. 204. 215f. 218f.
220.225. 229 f. 230. 234. 247 f. 260. 278.
306.313.321. 337. 376 f.378. 381. 388.390 A.
391. 393.412f.416. 418 ff. 428. 433 f. 461.
vgl. Dr. II G. T. 3-6.
Ammendorff, D. im Saalkreise 144. 213 A.
Andrecie, Härtung, Dechant des Stifts zu
Naumburg 296 A.
van Anhalt, die Fürsten (Grafen) 398. —
Georg 57. 66. 109. — Magntis (Zerbst)
100. 104. 146.--WaldemarWoldemar49f.
94. 100. 104. 146. 154. 181. 184f 206. 239.
241. 389. 403. 409 f. 421.
Apotecker, Johannes Hans 473. 496.
Appelmcmn. Sebastian 511 (J. 1446). —
Hans 502«-
Aquapendente, St. im Kirchenstaate 213.
AscheraUben, St. 213 A.
von der Aas^rg Assenburgk, Bernd 409.
410 A. — Konrad 409 A.
Alter, Dr. Johann, erzbischöflich magd.
Kanzler unter dem Erzb. Ernst 437 A.
Augfbwrg, St 405.
B. vgl. P.
Bcddekun Baldeken BaMeke BMicke. Ge-
org 504 (J . 1409). 505(J.1414). 506(J.1419).
— Michel 511 (J. 1444). 513 (J. 1452). 514
(J. 1459).
Balberck, Klaus 315 (J. 1462).
Baltzer, Peter, Goldsc^miied auf d. Markte,
Gastgeber zum Goldnen Ring, M. L R
1.65.172.188A,362A.368.389.&7A.501a
Baltzer. Hans 512 (J. 1450). i. R 234 A
433. 501*-
BantzchBafU£Pantz8ch,G\onm407A,h02B.
— Hans,M. i. R. 234 A. 433. 501 *.
Barbey „Zu Barben,^* Barby, St im Kr.
Kalbe 253. 405.
Graf von Barby, Burkhard 253.
Bara«Ä,Hans, fön. 504 (J.1401. 1408). 505
(J. 1412).
BortÄ Bart,Klau85ll(J.l446). 512(J.1448
1450) 514 (J. 1458). 518 (J. 1472).
Meister Bartholomeus der Mahler 405.
Bastian, d. Thalvoigt 347 f.
Batzschim (?), Martin 509 ( J. 1434).
Baumgart, Kerstan 508 (J. 1432).
Bausze, Ambrosius 503b.
Bavaria, 65 A.
BaweritzBawritzBaberüz Bauwritz Bau-
weritz Sameritz (^) — Herman M. i. R
504 (J. 1408). 505 (J. 1411. 1415. 1418^
506(1424). 507 (J. 1427).- Klaus M. i.R.
510 (J. 1439. 1442). 511 (J. 1445). 512
(J.1448).513(J.1451.1454(?).Vgl.Dr.lI808.
Bechyger, Simon, 161 A. vgl. Botticher.
Die Brosiiis Bechwitvnnei^), 423. vgl. Beh-
minne.
.BecÄ:€r,Nicolau8 405 (J. 1408. 141 3). — Hans
509 (J. 1438). — Kaspar, Pf. u. Vorsteher
des Thals 98. 99. 144. 161 A. 201. 514. (J.
1459). 516 (J. 1464). 517 (J. 1467. 1470).-
Vester, Brauer u. Bomschreiber 355 f. 358.
361. 394.416ff 431. 433 f.
Becker Vester, Bäckermeister u. M. i. R.
200. 205.212. 215 f. 217. 222. 225. 284.
Becker Beker, Bernhard Bemherd Baut,
Marcus SpittendorflF. — I. Personen- und Ortsnamen.
547
der alte erzb. magd Kanzler 11. 15. 16.51.
53. 57. 66. 94. 95. 100. 104. 110. 128. 146.
149. 154. 158. 813. 321. 467. 476. 478.
Behme, Ambrosius 207. 483.
Die Brosius Behminne 433.
Behme, Ilse 207.
Beinroth Beinroht Beyenrod. Hans 1 . 2. 450.
Ä;H»er^,Nicolaus510(J.1441).Vgl.Balberck.
Beiger, Betzolt 504 (J. 1411. 1418).
Be^, Hans, Rm. 405. (J. 1407). 506 (J.
1419. 1424).
Benedicte, Kanzelschreiber auf dem Gie-
bichenstein 432.
BenneBßfme, Ditterich, M. i.R. 504 ( J. 1408).
507 (J. 1428). — Rudolf 507 (J. 1428). 508
(J. 1481). —Hans 510 (J. 1441). 511 (J.
1444). — Klaus, Bm. 510 (J. 1442). 511
(J. 1445. 1446). 512 (J.1448. 1450). 513 (J.
1452).514(J.1455).516(J.1463. - Han8;Pf.
161 A.— Jacob, Pf 502"— Lorenz J>f 161 A.
188A. 189. 197. 502*»- - Matthias Mattis
MatthesMatz, Bötticher,M i. R Bierherr
25.26. 41A. 302.876.381. 395A. 421 .500»-
Bennstedt, D. zwischen Halle und Eisleben
imSeekr.Mansfeld 176 A. 179. 180. 213 A.
Berenrath (?) Hans 516 (J. 1464). 517 (J.
1467). Vgl. Beinroth.
vom Berge, Hans 512 (J. 1449).
Berger, Hans, M. i. R. 234 A.
Bernburg, St. in Anhalt 180 A. 182 f. 185.
213f.2l5.254. 259.
Bemer, Klaus 504 (J. 1403).
uffn Berlin, Jordan 405 (J. 1404).
Bertold Bertolde, Hans 314. 413.
BertoU, liude 18.
Bertdt, Nickel 514 (J. 1458).
Berwalt BerwalU BerwcUdt. Ciliax, Ver-
schläger und Unterbommeister über dem
Deutschen Borne 28. 202. 250. 265. 308 ff.
31 If 321.433.
Besenstedtj Beesenstädt, D. imSeekr. Mans-
feld213A.
Beyer, Bcdtzer 438.
Beyer, Hans 506 (J. 1423). - Kaspar, Pf.
516 (J. 1465). 161 A. 412. 417. 50F-
BiMing Bicheling Bychelingk Bychlingk
Bychlingh Bychlingen Bichelingen, Geb-
hardt Gebertt Pf. und Vierherr 161 A.
188 A. 189. 197. 219. 221 f. 428. 503*'-
Büringk Beilring, Hans, Rathsherr von
Magdeburg 52. 53.
BindoffBinduffBintuffBindeauff.EsLX\8b} 6
(J.1466). 517 (J. 1469). — Asmu8,M. i. R. 1.
Bischoff 420.
Bitterfeld, St. 72A. 251.
Blaurouch Blaurock C^), Antonius 509.
(J. 1435). 513 (J. 1454). 514 (J. 145V).
BlesitM, der Stadtknecht 230.
Blume Bhme. Hans, Bm. 60. 513 (J. 1452).
514 (J. 1455. 1458). 515 (J. 1459). 516
(J. 1463). Busse, mag. (Meister) K l3. 18.
111. 113. 136. 137. 160. 161 A. 180. 188.
197.201 .237.239.299.418.445. — Heinrich,
Pf. 47. 144. 161 A. 198 A. 201. 239.
Blumichen, Hans, Bm. 382. 384. 400. 402.
JBoWwutt; jBo6öoutc?, Hans 510 (J.1440. 1443).
541. (J. 1446).
Bodehen, Johann, Stadtschreiber von Hal-
berstadt 296 A. 297.
Bodewdorff Botendorff Podendofff, Klaus,
Rm.511.(j.l446).512(1449)513(J.1452).—
Kkus,Pf.u.Salzgraf64.117.126.199A.205.
330A. 415. 502^ — Michael 503^ Der j. Bo-
dendorffl61A.
Böhmen, Land 321 A. 467.
Böhmen, König Wladislaus 420 A.
Bokke s. Polcke.
BÖlner, Hans, Schöppe 429. — Vgl. Dr. U.
G. T. 117.
Borna, St im Kgr. Sachsen Kr. Leipzig 72 A.
von Borne, Hans 512 (J. 1447).
Bomecker Bomeker, Kune 504 (J. 1406.
1409). 505 (J. 1412).
Boserne, Hans 509 (J. 1438). 510 (J. 1442).
511. (J. 1445). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452).
Bosse, Otto, Knecht im Dienste dos Erzb.
Ernst 459.
Bote Bothe Botte, Bertold 507 (J. 1429). —
Dionysius Annyss, Rm. aus der Gemein-
heit 272. 274. 277. 282. 284. 287. 288 f.
290. 295. 299. 301 f 303. 305 f. 309 f 311 f.
316f. 318. 320 f 322. 325. 328.331. 336.
.S41. 344. 349f 352f. 356 f. 361f 363.367 f.
369 £ 381 f 384. 387 f 390. 394 f 396. 400.
407. 410 A. 413.428f 439. 441.445 ff. 446.
450. 453. 455. 458. 490. 492ff. 497. 517.
(J. 1469). 518 (J. 1472).
Botticher Bothiger Botger BotcJier Böttcher
BöUicher BöUigei' Drewcs 512 (J. 1448).
513 (J. 1451). — Hans, Pf. 161 A. 513 (J.
1454).514(J.1457)501*'-515(J.1460).516(J.
1463. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J. 1472).
Simon, Pf. und Vorsteher im Thal 111.
161.501. -Vgl. Dr. G.T. 19.
Botznn (?), Mertin 508 ( J. 1430). '
BrachstedeBrachstete Brachstet Brachstedt
Brackstede Braaxtet. Sander, Bm. Rm.
509 (J. 1439). 510 (J. 1441). 512 (J. 1449.
1450). 513 (J. 1454). — Heinrich, Heine
H.u. Weinmeister i.R. 13. 41 A. 49. 57. 58A.
93. 111. 148. 169. 197. 237. 347. 359. 450.
501^— Johannesl97A.— Vgl.Dr.G.T.n.21.
BrackdorffBruckdorf,m.S&a,\k.\)J{A\lel2l.
Markgraf von Brandenburg. Albrecht
AchiUe8 213.321A.
Brandts, Mattis 1. 517 (J. 1470).
35
\*
548
Marcus Spittendortf.
Brcmtee Brantzm Brantzen, Hans Jan
Jhan 508 (J. 1433). Johann Ihan. Bm.aos
der Gemeinheit 1. 188 A. 205. 268. 512 (J.
1450). (J. 1453). 514 (J.1456 1459)515 (J.
1462). 517 (J. 1469). - Brosius 501»*-
Braunschweig, St 162 A. 213 A. 214. 215.
217 A. 322. 380. 382. 402. — Der Rath,
die von Br.19.23. 1 10. 327. 329. 385 A. 445f.
vanBratmachweig, Herzöge. Friedrich 251.
-Wilhehn251.253.
Brehna, St. im Kr. Bitterfeld 207.
Bremen 214. 216.
BrendeU, Matthias 502'''
Brendes, Thomas, P£ 503**-
Breslau, St. 420 A.
J5r<»tow, 513 (J. 1454).
Breszewitz Bresewüz, 1. 188 A.
Bruder, Paul, Waltheims Knecht 496.
Br%m, Cune 508 (J. 1431). 509 (J. 1434). —
Jacoff 515(J. 1462). 51 7 (J. 1467). — Hans,
Verschläger 1 15. — Paul^mmeiste 41 7 f.
Brunsdorff Brtmszdorff Brunstorff. Hans,
505(J1418).506;J.1423) 507iJ.U29).508
(J. 1431. 1433). — Kerstan 513. (J. 1453).
514 (J. 1455). 515 (J. 1460).
Bruser Brusszer, Friedrich, Verschläger
119 127.
Buchener, Heinrich 507 (J. 1428).
Buckow, D. im Kr. Schweinitz 73.
Bufenleuen BufenM>en Bufenlebent Buffe-
ld)ent Bouelauen, Hans 512 (J. 1449). 513
(J. 1454), — Mertin Merten, Schmiede-
meister und M.i.R. 188 A. 407A.421. 503'^*
517 (J. 1470).
Btttei^ute.MartinMerten,BrauerM.i.R. I.A.
514 (J. 1455). — Heinrich 517 (J. 1468).
Bund<yrff, Marcus 515 ( J. 1460).
Bunge. Klaus 504 (J. 1401. 1404. 1407). 505
(J. 1*416).— Hans,Rm.510(J. 1440. 1442).
511 (1444. 1446).
Herzog von Burgund, Karl der Kühne 43 A.
44. 66. 367 A.
BurmeisterBuermeisterBaurmeisterBauer'
meister, Kilian,M.i.R.407 A.500'- - Martin
Mertin Merten Gerber Bm.302A. 429.433.
503"-5l5(J.1460).516(J.1463).517tJ.1469).
Busse Busze Pusse Buse. Hans, Oberbom-
meister, Bruder des Dr. Paul B., Rm. 1.
19. 42. 47. 60. 91. 93. 112. 116 141. 161 A.
162. 167. 176. 184. 189. 192f. 194.214f.
245 f 256. 258. 305. 470. 473.510 (J. 1440.
1443). 511 (J. 1445). 512 (J. 1448. 1451).
513 (J. 1452. 1454). 514 (J. 1455).
1457. 1458). 515 (J. 1460. 1463). 516
(J. 1464). 517 (J. 1468. 1470). — Jurge
Jorge,Pf.ll3.161.4.475.502''-518(J.1472).
— Faul, Dr., Propst zu St. Moriz in Halle
170. 255 f. 305. — Dr. IL G. T. 10.
von Buten Buten, Otto, in Loburg 404.
Buxtehude, St. in d.Landdr. u. imGeestkr.
Stade 216 A. 217 A.
ronJBtta;tor/f, Dietrich, D. vonBuckinstorfi^
Dompr. später Bisch, in Naumburg 181 A.
Bysdarff BisdorffBischdorff. Heinrich 504
(J. 1407). Johan 509 (J. 1434). ~ Stephan
505 (J. 1416). 506 (J. 1419. 1422. 1425).
507. (J. 1428). 508 (J. 1431).
C vgl, K. Cz vgl Z.
D vgl. T.
DamDham, Hans 512(J.1447). 513{J.1453).
514 (J. 1456).
König txm Dänemark, Christian I. 43 A.
154A.
Delitzsch, St. 72 A. 207. 251. 296.
von Delitzsch Dditz Ddtzsch. Liborius, Pf.
136. 137. 160. 161 A. 318f. 342. 345, 500»^
Vgl. Dr. II. G. T. 29.
Däolt, Hans 510 (J. 1440).
Dimitz Diemetz, Diemitz, D im Saalkr. bei
HaUe 473.
Dipolt Dypolt, AlexiusLexius512(J. 1450).
514(1457).
txm Diskau Dieskan Disckaw Dieschkaw.
GieselerGeyseler Giss., Pf., Schdppe auf d.
Berge und im Thal, Oberbommeister. Vor-
st'her des Hospitals St. Cyriaci 47 A. 429.
483 A. 467. 473. 502^*- 516 (J. 1465). 518
(J. 1472) — Otto, Marschall u. Rath des
Erzb. Job., erzb. Oberküchenmeister 11.
66. 161A.180.197.390.433.502»^Vgl. Dr.
II. G. T. 202.
ZHte, Klaus 508 (J. 1432).
Dobbrim, Kerstan 512 (J. 1450).
Dobias, Dobis Schulmeister an d. Schule U.
L. Frauen 425 f.
Dobis, Hans 502^-
Doncke, Herman 509 (J. 1435).
Döring. Hans 504 (J. 1409). 505. (J. 1415).
— Paul 516 (J. 1466). 518 (J. 1472).
Doringen Thüringen Thuringia 65. 21 1.
Dorh Dorla Herman 508 (J. 1432). —
Peter 504 (J. 1406).
Dorre, Johannes 507 (J. 1427)
Dragkenstede Dragkenstete Dragkcnstedte
Drackenstedt Trackenstedt Drackstedt
Drachstedt. Tue, Rm. 566 (J. 1425). 507
( J. 1427). 508 (J. 1430. 14321. 511 (J. 1443.
1447). — Hans, Bm. 470. 511 (J. 1447).
512 (J. 1449) 513 (J. 1453). 515 (J. 1462).
— Dep:enhart 513 (J. 1454). 515 (J. 1459|.
— Heinrich Hinrich, Pf. und Schöppe auf
dem Berge 161 A. 205. 433 502''- — Kari,
Vorsteher dos Thals 98 f. 142. 144 161 A
239. 417. 433. — Sander Bm. 1. 34. 93. 1 12*
119. 141f: 152. 161 A. 163. 266. 272. 274'
I. Personen- und Ortsnamen.
549
276 f. 284, 305. 328. 389. 393. 410A. 424.
483. 501**- 515 J. 1462). 517 (J. 1469). —
Vgl. Dr. IL G. T. 30—35.
Dremchil, Nickel 514 J. 1458).
DresenDresd^ St. 206A. 212. 218. 220. 304.
808. 373. 403. 424 A.
von Dresden, Hans 504 (J. 1409). 505 (J.
1416).
Drewes, Ulrich, Bürger von Magdeburg
24 A.
Dretßicke, Donath 500*-
Dromtneter, Hensel, Rathsdiouer 349.
Duckom, Kaspar 161 A
Dvderstadt, St. in der Landdr. Hildesheim
Kr. Osterrode 424.
Duderstadt Tuderstadt, Busse bU(JAi^S).
515 (J. 1461).
Dugaw Dugau Tugaw Tugaww. Wentze
(Wenzel?) 74 A. 5*10 (J. 1440. 1443). 511
(J. 1446). — Herman 74 A, 510 (J. 1441).
511 (J. 1444. 1446. 1447). 515 (J. 1461).
516 (J. 1464). 517 (J. 1467). — Thomas,
ßm. über der Meteritz. 41 A. 70. 74. 91.
93. 100. 121. 158. 162. 174. 178 f. 180.182.
184. 189. 194. 195 198. 501*'-
Dtmcker Dunckd TunckeU, Nickel 510
(J. 1442). 511 (J. 1445). 512 (J. 1448. 1451).
514 (J. 1456). 515 (J. 1459. 1462).
Ebershausen, Dr., von Leipzig (V) 239.
Eckart^Thomas 510(J. 1441). 511 (J. 1446;.
EckhaH, Ciliax, Gastgeber zur Goldenen
Rose 502*-
Egeln, St. im Kr. Wanzleben. Die Jung-
frauen von E. 73 Ä. 468.
Egipten 202.
Eichardt Eychardt, Grobschmied 207.
Eychart, Pred. z. U. L. Frauen, Sohn des
vorigen 207. 208.
vonEinhusen Einhausen Eynhausen.Ksa],
einer der Altarleute zu St. Ulrich u. Rm.
(oft nur mit dem Vornamen genannt) 1.2.
207. 208. 233 A. 254. 262. 271 f. 280. L90.
295. 299. 301. 305. 312. 342. 350f. 358.
415ff. 483. 442. 458. 516 (J. 1464). 518
(J. 1471). Vgl. Dr. IL G.T. 40.
von EinsieddEynsiedel.llQinTichyiTa Dienst
des Kurfürsten Ernst von Sachsen 195.
196 A. 205 f.
Eisenberg Eysenberg Eyssenberg Isenberg.
Georg Jurge, Schiüimachcrmeistcr 188A.
407 A. 415. 502='— Nickel, Schuhmachor-
meister, M.i.R.1. 9. 302A.398. 500'- 516
(J. 1465).517 (J.1467). — Peter {?), Schuh-
machermeisler 1.
Eüldten, St. 65. 125. 176. 254. 389.
Die Elbe, F1405.
Eldiste Lideste. Hans 512 (J. 1450). 513
(J. 1453). 514 (J. 1456). 515 (J. 1463). -
CJyriacusCiHaxM.LR. lA. 188 A. 515 (J.
1459). 516 (J. 1466). 517 (J. 1468. 1470).
Embeck Einüteck EittbeckjSt in d. Landdr.
Hildosheim 162A. 214A.217A.
vom Ende, Hentze, Bm. Rm. 507 (J. 1429).
508 (J. 1431. 1432. 1433 ) — Andres, M.
i. R. 234 A.
Endetnan, Hans 505 (J. 1413).
Erich, Clemens 505 (J. Uli).
ErffwrU Erfftvrdt Erffwrt Erffurt St. 304.
314. 326. 331 f. 338. 346. 349f. 351 £ 367.
371 A. 430. 485. — Universität 876 A. —
Gasse Sacri Pontis 376 A. — Gemeinde
Beatae Mariae Virginis 376 A.
Faust, Martin 503^-
Finsterwalt, Thomas 511 (J. 1444). 512
(J. 1447. 1451).
Fischer, Oswald 509 (J. 1440). — Hans 511
(J. 1447). 512 (J. 1450). 514 (J. 1456) 515
(J. 1461). 516 (J. 1464). —Drewes Trebis
der Alte, Unterbommcistor über dem
Hackenbome, Bm. 1. 84. 74. 93. 112. 119.
128. 141. 152. 161 A. 162. 175. 266. 272.
274.276f. 328. 389.500^ 514 (J. 1456. 1458).
515 (J. 1461). 516 (J. 1464. 1465). 517 (J.
1467. 1469). — Nickel 514 (J. 1456). —
Heuirich, H. 515 (J. 1460. 1463). — Gün-
ther, K 150.
Fischers, Agnes 832.
Flachs Flach. UWch 505 (J. 1412. 1415).
506 (J. 1419). 507 (J. 1427).
Fleischhauer Fletschauer FJeischouer
Fleischawer. Kaspar 510 (J. 1441). 511
(J. 1444). 512 (J. 1448). 518 (J. 1451). 514
( J. 1456. 1459). — Paul, Bötticher, M. l R.,
Kämmerer Rm. 1 A. 25. 26. 188 A. 189.350.
412. 416f. 50P: 516 (J.1464). 517 (J. 1470).
Flogü Flöget, Peter, M. LR lA. 188A.
510 (J. 1442). 511 (J. 1444). 512 (J. 14^7).
518 (J. 1451. 1454). 516 (J. 1463. 1466).
517 (J. 1469).
von der Flüe, Nicolaus, Einsiedler in der
Schweiz 52 A.
Fogeler, Jacob 502='-
Forwerg Forwerck. Hans, Bm. Rm. 505
( J. 1410. 1417). 506 ( J. 1426). 507 ( J. 1429).
509 (J. 1436. 1438). 510 (J. 1440. 1443).
511(J.1446)512(J.1447).— Haus217.496.
Frwncke, Albrecht 514 (J. 1458). 512 (J.
1462). 516 (J. 1466).
aus „Franckenj'*^ Franconia 65. 211.
Frankreich b2A.
FratUz, Drewes, Pf. 501^-
Freibwi-gk Freiburg Friborgh, St. i. Thü-
ringen Ivr. Querfiirt 70. 239 (Der Haupt-
maim von Freiburg).
550
Marcus Spittendorff.
Friederich, Thomas 261.
Frolich, Peter 508 (J. 1430). 509 (J. 1438).
510 (J. 1441). 512 (1450).
FMCÄ«FocÄ»^acobJacoff,Mi.R.234A. 502»*
Furer Fu/re Fwr, Peter, M. i. R 1 A. 2. 514
(J. 1458). 515 (J. 1461). 516 (J. 1463).518
(J. 1471).
Fu8t Flieste, Burkhard Borekart M.i.R. 1 A .
234A. 515 (J. 1460). 517 (J. 1468). 518
(J. 1471).
Futterer, Jorge,GelQitsmaxm a.Galgthor262.
Gaube Gauw, Matthaeus Mathis 513 (J.
1455). 516 (J. 1464). 517 (J. 1467).
Geilingk Geylinck Geiling, Heinrich, Pf.
108, 416 flf. 502^-
Gellewitz, Kaspar 509 (J. 1434).
Gerher, Balthasar 507 (J. 1427). — Paul
510 (J. 1442).
Gerbstedt, St im mansfeld. Soekreis 209.
Die alte Gertraude 446.
Gereke, Bartholomeus, Pf. 161 A.
Gerke, Veit, vom Giebichenstein, erzb. Voigt
zu Glaucha 427. 476f. 480f.
Gerlich, Hans, M. i. R. lA. vgl. Gerbich
(Jerwich.
Gerne, Peter 515 (J, 1468).
Genoich GenoygGerbich, Hans, Schultheiss
415 A. 416. 433. vgl. GerUch.
6rtmiiimfa?, Vorw.Gimritz b.Halle253.254A.
Glermenberg, Amd 469 f.
Glesin, Matthias Mattis, Rm. 506 (J. 1420).
507 (J. 1427. 1429). 508 (J. 1431. 1434). 512
(J. 1450). 513 (J. 1453). 514 (J. 1456).
Glibitz, Sander 504 (J. 1401).
Glocke vgl. Glucke.
Gode,lienmiigas, Dr. jur von Erfurt 376 A.
Golis Gohlis, D. im Königr. Sachsen Kr.
Leipzig 415.
Golmar, ilartman 505 (J. 1410).
Gdtsmet Gdldsmed Goltschmed Gdtsmedt,
Konrad Cunrad, Rm. 504 (J. 1409). 505
(J. 1414). 506 (J. 1419). - Bernhard 507
(J. 1429). — Reinhard 509 (J. 1435). 510
(J. 1440). 511 (J. 1445). 512 (J.1448. 513
(J.1451. 1454), 514 (J. 1457). — Antonius
512 (J. 1451).
Golttschmidt, Herman 473.
Goring, Paul 407 A.
Görsner, Hans 513 (J. 1452).
Goslar, St. im Kr. Liebenburg 214 A. 217 A.
Göttingen St. 162A. 217A. 323. 403.
Gottschdlgk, Hans, Pf. 161 A. 205. 326. 329 f.
572 (J. 1472).
Gottschalck, Pf. 503b.
Götze, Jurge, M. i. R. 302 A. Vgl. Gotzschke.
Gotzschke, George 501**
GouJben, Matthaeus 513 (J. 513).
GVei/fc, Hans, Pt 161 A.
GrensinckCrrensig, BaltzerBaltha8ar,sächs.
Rath308.
Crrette Greve Greffe Crräfe, Heinrich 505
(J.1414. 1416). 506. (J.1425). 507 (J. 1428).
509 (J. 1435. 1438). — Klaus 508 (J. 1433).
— Äfer 514 (J. 1454). — Heinrich, PfiUmer
und Bommeister über dem Gu^jahr
41 A. 88. 93. 100. 162. 174f. 178. 182. 184.
190. 193. 198. 323. 351. 500*^ — Vgl. Dr.
n. G. T. 51.
Greuendorff, Hans, Bm. 508 (J. 1433). —
Ludecke505 (J. 1417). 506(J. 1420. 1424).
507 (1429). 508 (1432).
Griffe, Severin 512 (J. 1449). 513 (1453).
514 (J. 1457. 1459).
Groitzsch, St imKönigr. Sachsen Kr. Leip-
zig 72 A.
Grosse, Hans 514 (J. 1455).
Grösse Conen Tochter 209.
Grosskopff, Tue, Pf. 161 A. 508»^
,,Zu(jfrossenKugel*',Grosskugel,I>jswiBcheii
Halle und Leipzig im Saalkreise 213 A.
Grost, Valentin 510 (J. 1440). 511 (J. 1445).
Die Gruben 6i.
Crruneh^de Grufiheide Grunheyde Grün-
heide Öronheide. Lorenz 510 (J. 1441.
1443). 511. (J. 1445). 512 (J. 1450). 518 (J.
1453. 1455).— Bastian, Pf.undWeinmeistCT
LR. 1.28. 42. im, 137. 160. 161 A. 173. 193.
205. 214f.21fc.245. 259f. 386. 450. 471. 518*».
(J.1471). — Gruneheyde, N. N. Pf. 502*».
vonGubin(?),2^A,
Guldenfus, Hans 508 (J. 1432). 509 (J. 1439).
510 (J. 1442). 511 (J. 1444. 1446).
Gumprecht, Drewes 513 (J. 1452). 514
(J. 1457). 516 (1464). 517 (J. 1468). 518
J, 1471).
Gurteier GörUler, Peter 396. 413 f.
(hist, Hans 504 (J. 1402).
CrutenbergGudenberg. Herman504.(J.1405).
— Johann 506 ( J. 1426). 512 (J. 1448;.
Gutterbock Jüterbock, St. im Regierungs-
bezirk Potsdam 355 A. 439.
Gysecke Gisecke Gyske Gysike. Hans, Km.
Bm.504(J. 1401. 1404. 1407). 505 (J. 1411.
1424). 507 (J. 1427), 508 (J. 1433). —
Koppe 505 (1417). 506 (J. 1420. 1422). —
Paul 506 (J. 1425). 508 (J. 1432). — Vgl
Dr. n. G. T. 46.
Habieh, Cordt 517 (J. 1469).
Hake Hacke. Ludewig 509 (J. 1438). -
Rule 511 (J. 1447). — Henningius Hennig,
Rm. 512 (J. 1451). 513 (J. 1453). — Rule
516 (J. 1463). — Vgl. Dr. U. G. T. 56.
Hacke, Curdt, M. i. R. 41 A.
Hacke, Lule 502^*
I. Personen- und Ortsnamen.
551
Hacke, Radolf, Bm. 188 A.
Hacke, Holzschuhmacher 205. 268. 472.
Halberstadt Bischof Gebhard von Hoym
251. 252 A. 256.
Halber8tadt,St. 162 A. 213 A. 214 A. 217 A.
295 flf. 323. 327. 363.403. - BerRath, die
rnn Halberstadt 19. 23. 327. 329. 361.365.
382. 385 A. 386 ff. 389ff: 400.444.446. 450.
452 f. 455. 460. 4621
Halberstadt, Stift 251. 258.
Hamburg, St. 216A. 217 A.
Hameln, St. in d. Landdr. Hannover 217 A.
Haneman, Hans 517 (J. 1470).
Hannover, 162 A. 214. 217 A.
MeisterHans, Barb. i. d. Kleinschmiede 396.
Hannschke, Baumeister 413.
Hartimg Harttmg (?), Busse 504 (J. 1402.
1406).
Harttmgk, Galle, Diener des Raths 349.
Hasartt Hasert Hassert Hasserdt, Wenzel
Wentzelaw Wentzelae, Bomknecht über
dem Deutschen äom 63. 64.
Hase Tgl. Hose.
Hatzke, Hans 513 (J. 1451).
HauenschätHau)m8chat,EaßabOS,(J.U20).
509 (J. 1435. 1438).
Hautoensblu/mlein HawwenssbhimcTien
Hans, Kleinschmied, M. i. R. 1 A. 324.
vonHayn Hayne, Heinrich, Pf. 161 A. 197.
201. — Vgl. Dr. II. G.T. 60.
Hayne, KiUan 207.
HSir, Peter vgl. Sebir.
Hechstedt, Hettstedt^ Stadt im mansfcld.
GebirgsloreiBe 397.
Hedderszen von Hedderssen von Heder sen
Heddersen Heder sen Heder sehen Hedder-
sdve Heddrichs Hedrichs Heddrich Hed-
rieh. Hans, Hm. 1.2. 4. 8. 9f. 11. 12. 14. 15.
16. 19 ff. 24f. 31. 34ff. 38. 42. 43. 44 ff.
52. 55. 59. 71. 78. 94. 95. 96. 100. 105. 126.
128. 135. 137. 143. 147. 152. 157ff. 160.
163 f. 178. 181. 184.197.202.205.208.212.
217. 221. 224. 227. 233 A. 235. 242 f. 245.
248. 250. 252. 254. 262. 266 ff. 269. 271 f.
273. 279f. 282. 284. 287. 290 f. 295. 298.
299. 301. 304f. 312. 316. 318. 321. 324.
326 ff. 336ff. 339. 342f. 344ff 350f. 852f.
358f: 361. 388. 392.416. 418. 421. 432 ff
435. 439. 442. 444. 451. 458. 50P- — N. N.
Hedrich, GeistUcheru. Bruder des vorigen
208. — Heinrich 38. 39.
Hedirsleben Hedirslebe Hedersleve Heders-
leben Hedersloue. Cyriacus 504 (J. 1406.
1409). — Hennigko 504 (J. 1403). — Au-
gustin, Bm.Rm. 504 (J. 1410). 506(J.1419.
1423). 507 (J. 1427. 1429). 508 (J. 1482).
— Paul, Rm. 505 (J. 1411). 507 (J. 1430).
508 (J. 1433). 236 A. — Johannes, Rm.
505 (J. 1418). — George Jorge Jurge, Pf.
161 A. 438. 501^- — Vgl. Dr. II. G. T. 60f.
Heide, Clemens 512 (J. 1449). 513 (J. 1453).
514 (J. 1456). 515 (J. 1461).
von der Heide, Sander 513 (J. 1451. 1453).
514 (J. 1455. 1459).
Heaiiqman, Peter 802 A.
Heineman, Kilian, Pf. 502*»-
Heinemann, Bartholomaeus, ein einkom-
mender Bauer 501**
Kleine Heinrich, Diener des Raths 349.
Heinrich, Hans 507 (J.1428). 508 (J.1431).
509 (J. 1434). 513 (1451).
Heintze,d.ljajiöknec\it v.Giebichen8tein438.
Hddnmgen, StimKr. Eckart8bergal54A.
HeUer, George 503»- Vgl. Keller.
HeOewig, N. N. 507 (J. 1427).
Hdmstede zu Hdmstette Helmstedt, Kreis-
stadt im Herz. Braunschweig 161 A. 162 A.
212f.214£217A.329.331.
Hennenberg, N. N. 509 (1439). 511 (J.1445).
Hentzett, Marcus, Thorschliesser des rade-
wellischen Thors 496.
Hentzendorffer, Lucas 509 (J. 1435. 1438).
Herburg, Hans 504 (J. 1402).
Herfart Herffart. Heine, Bm. 510 (J. 1442).
511 (J. 1444).512 (J. 1448). — Andres
Drewes 512(J. 1449). 518 (J. 1442. 1453).
Alexius 514 (J. 1457).
Herfordfes], N. N., Pf. 501*»-
Herffordt, N. N. PI 161 A.
Hersfdt, Hans 510 (J. 1441).
Hertzog, Petor, Rm. 509 (J. 1439). 510
(J. 1441). 511 (J. 1445). 512 (J. 1447).
Herwag 0), Herman 414 (1457).
Her toig Herwich vgLHorwich.CordtKiu^510
(J. 1442). 511 (J.1445). 512 (J. 1449). 513
(J.1452). 515 (J. 1462). 516 (J. 1466). —
Hans515(J.1460)516(J.1464).517(J.1468).
518 (J. 1471). — Herman 517 (J. 1469).
Hesseier, Laurentius 416f.
ficy'Äey, Nickel, einkommenderBauer502"'
Heyne, Galle, Bm. 417.
Himyrand HUdd/rant, Hans 505 (J. 1410.
1413). 506 (J. 1419). 507 (J. 1429). 508
(J. 1431).
Hüdd/rand HUdebrandus, der Kämmerer
Schreiber 194. 216. 266. 294.
HüdermannHüterman, Dr.jur., Mitglied d.
Domkapitels zu Magd. 52. 66. 248. V^l.
v. Mulverstedt, Ürk.-Reg. z. Gesch. d. H.
V. Kotze 186
Ä'Wc«sÄ«m,Hildesheim St. 1 62 A .21 7 A 402.
HindemayU Hyntemayl, Titze Titzel,
M. i. R. 407A. 502=»-
Hinnem, Borthold, Pf. 500^-
Hintze. Lucas 511 (J. 1445). 513 (J. 1454).
— Klaus 512 (J. 1447. 1450).
552
Marcus Spittendorff.
Hcbergk, N. N., Bürgermeister z. Merseburg
423 f.
Hcbergk, Bartel 469.
Hodantz Hotanis, Martin, Bm. 505 (J.
1415). 506 (J. 1423). 507 (J. 1429). 508
(J. 1432). 509 (J. 1435. 1438) 510 (J. 1441).
511 (J. 1444). 512 (J. 1447). — Heinrich
507 ( J. 1427). Vgl. Dr. H. G. T. 63.
i-om Hofe, Lampreclit, neuer erzb. Kanzler
11. 66. 154. 158. 164.
Hogtl, Martin 404 (J. 1403). 505 (J.
1415).
Hohenthurm, D. im Saalkr. 154. 217 A.
Hohnstein, ehemalige Burg auf dem Berge
gleiches Namens bei Neustadt unterm
Hohnstein 154 A.
Chrafvon Hohnstein, Hans 154 A.
Hohe, Hans, Pf. 161 A.
Holboig, (?) 507 (J. 1429).
Holzappel Holtzappel Holtzapffd HoUz-
apfdl. Lauren tius Lorenz, d. sdte Kämme-
rer lA. 294. 331. 332. 355 ff. 358.376.
386. 390. 393. 410 A. 450.
Holtzhusen, Heinrich, Hm 504 (J. 1407).
505 (J. 1411. 1415). 506 (J. 1418. 1421.
1424). Dr. U. G. T. 63.
HoltzwirthHoltzwirttHolzwirthHoltzwerth
Holtzwert Holtzwerdt. Marquard 504 (J.
1402).— Hans, Bm. 505 (J. 1412. 1415). 507
(J. 1429). 508 (J. 1432). — Georg 505
(J. 1418). 506 (J. 1421). — Coppe, Rm.
508 (J. 1431. 1434). — Levin 511 (1444).
— Benedii'tus, Pf. 501^* — BlasiusBlesius,
H. 99. 145. 153. 161 A. 502*'- Vgl Dr. H.
G. T. 66.
Hoppener Hopphener, Klaus 1 A. 509 (J.
1438). 510 (J. 1443). 511 (J. 1447). 512
(J. 1450). 513 (J. 1453.), 514 (J. 1456.
1459). 515 (J. 1461). 516 (J. 1464). 517
(J. 1467. 1470).
JEr(>rM>tcÄ(?;vgl.513(J.1452)Nr.l8 —Hans
513 (J. 1453). — Kurt 514 (J. 1455).
Hose Hosse Hoze HotzeHozo Hase. Brixins,
Rm.470. 501.509 (J. 1439). 510 (J. 1441).
511 (J. 1444). 512 (J. 1448. 1451). 514 (J.
1457). 515 (J. 1460. 1463). 516 (J. 1466).
517 (J. 1468. 1470).
Huffe Hufe. Friedrich 504 (J. 1403). —
Hermann 505 ( J. 1414). 506 ( J. 1419. 1422).
507 (J. 1427). 508 (J. 1480. 1433).
Huibe (?), HoUeben, Dorf bei Halle im Kr.
Merseburg 360.
Hunneraott, Peter, Unterbommeister über
dem Deutschen Borne 232. 321.
Hunt, Klaus, M. i. R. 188 A. 407 A.
5tt««r, Peter 395 A.
Hynne,Berto\U Pf. 161 A.510(J. 1441).511
(J. 1444). - Kilian, Pf. 161 A.
Jacoff, Bernd 514 (J. 1456).
Jap, Jacob hXl (J. 1444).
Jarmarckt, Hermann, Bürgermeister Ton
Halberstadt 337.
Jenick Jeneck Jenecke, Matthaeus 511 (J.
1446). 512 (J. 1449). 518 (J. 1452).
txm Jhene Jhenne, Klaus 507 (J. 1428). 506
(J. 1432). — Klaus, Pf. n. Kämmerer 13.
41 A. 57. 58 A. 74. 75. 93. 148. 168 f. 237.
347. 503»»- 518 (J. 1471). — Peter, Pt 153.
157. 159. 161A.413. 503*»- — V^ Dr. H.
G. T. 69.
terra Jericho, land zu Jericho, Theil der Alt-
mark, Kr. Jerichow H. 73 A.
Jerusalem JJieruscUem Hierusalem, 160.
206. 239 A. 308.
Jesus Christus 235. 264. 366. 402. 4851
Ueburg von IMntrg. Albrecht 505 (J. 1411.
1414). 506 (J. 1421, 1426). 507 (J. 1429).
Joppe, St an der Küste von Palästina 72 A.
Jorge, Thalvoigt 351.
Isleiben Isleben, Hans 504 (J. 1406. 1409).
Die Kinder Israel, die Juden 202. 234. 236.
435 f.
Judenbergk N. N. 472.
Jungermann, Burchard, zu Delitzsch 2o7.
Römischer Kaiser. Friedrich HI. 72A.
321A.332A.420A.465f.
Kaitz, Niclaus, M. i. R. 517 (J. 1468).
Kakuschke, N. N. 420.
Kalaw Kolaw Kalau Kalou Kolau, Nicolans,
Rm. 504 (J. 1405). 505 (J. 1413. 1417). 506
(J. 1422). 508 (J. 1431. 1433).
KaOfe Gi»c,St.46.218.220.308.347.383A.
388.405ff.408.417.419f. 435.437ff'.440A.
456. 460. - Die Burg 405. 408f. - Die
Hotstube im Schlosse 438. — Die Herberge
406 f. — Die Kirche 408. — Das Rathaus
406 ff.
Kaie, Johann 505 (J. 1414. 1418). 510 (J .
1441). — Friedrich 511 (J. 1444).
Kaleyss, Hans 502*-
Kalle, Heinrich 509 (J. 1435).
Kamburg, Hans 504 (J. 1405. 1408). 505
(J. 1412).
Kamelis (Jamelis, Jacob, Pf. und Seiden-
kräraer 397. 430. 439.
Camermeister Cammermeister Kammer'
meister, Hermann Hermannus Han8(?),
Bm. Rm. 510 (J. 1440. 1442). 511 (J. 1443.
1446).
Kannengiesser, Hans 503^^'
Kaschwitz Khasswitz, Klaus, Diener dee
Raths348f.
Kaschwitz, Hermann 496.
Casius, Bäcker vor dem Steinthor 471 f.
I. Personen- und Ortsnamen.
558
fxm Caala Cassel, Hans 507 (J. 1429). 508
(J. 1431. 1433).
Kasskenfsji?), Hans 502**-
£ate8cftAa^2?^NicolausNicIau8NiclasNickel,
H. lA. 233 A. 234. 502^- 517 (J. 1470).
Vgl. Dr. n. G. T. 70.
ZcÄf, Thüo 504 (J. 1403. 1406).
Xeßtf, Ewald, Rm. 505 (1417). 506 (J. 1423).
507 (J. 1427. 1429). 508 (J. 14.82). 509
(J. 1435. 1437. 1439). 510 (J. 1441. 1443).
511(J. 1446). 512 (J. 1449).
vamKelre,BorekefB{iTgßmeiBter zu Magde-
burg 24 A. — Ludecke, Bürger von Magde-
burg 24 A.
Kemnitz Chemnitz, St. im Königr. Sachsen
Kr. Zwickau 333 A. 376. 380. 459. 490.
492. — Das Benedictinerkloster 376 ff.
Kersten Kerstin Kirsten, Hans, M. i. R.
161 A. 234 A. 471. 515.
Kesding, Götze 504 (J. 1402).
KetzenaorffKüzendorff'Kentzendorff. Jacob
Jacoff, Pf. 161 A. 502^- — Andreas Drewes,
161 A. 496. — Die Ketzendorffe, 433.
Ketzt(?) Ketz. Hans 505 (J. 1417). 507
(J. 1428). 508 (J. 1431). 509 (J. 1434). —
Valentin lA. 570 (J. 1470).
Keylhey, Lucas, einkommender Bauer 502^
Keyser, Matthias 504 (J. 1404).
K^ser, Bortius, Krämer 431. — Die Portius
Keyserywne 396.
Ckrtstoffel, Stadtknecht und Verschläger
116.17L193.
Ciliactis, Verschläger 115.
Küian, Bertold 506 (J. 1420).
Kirstans, Simon 507 ( J. 1428;.
KleinsmedtKleinsmetKleinsdimet.Bas tian,
507 (J. 1429).509(J.1439).510(1442).511
(J. 1445). — Klaus 512 (J. 1448). 513 (J.
1451. 1453). 514 (J. 1456). 515 (J. 1461).
Kiemer (?), Klaus 503»-
Klepzigk Kleptzk Kleptz Cleptz Cleptzt
Kleptzt. Nickel, Pf. 96. 97. 136. 137. 1591
161 A. 173. 184. 189. 192. 194. 222. 501»»-
— Peter, Pf. 191 A. 323. 496. 502'*-
Kleptz, Niclas, erzb. magd. Voigt in Kalbe
405.
Klingeroc, Ciriacus M. i. R. 41 A.
aist, Tyle 507 (J. 1428). 508 (J. 1431).
KlöptsK, Nicolaus, MöUeiivoigt zu Magde-
burg 212.
Kloth Klott Klose Clos, Jacob Jacoff, ein
eiiikomm. Bauer, Gewandscherer, Rm. M. i.
R. (ÜWchspfarre) 1 . 39. 1 77. 234. 280f. 289.
290. 301 .,324. 350. 854. 356.364.367.385.
399. 421. 432 f. 440 ff. 444.446. 457 f. 462.
491.501*- — Hans, einkomm. Bauer 502*-
Clticke Klucke Kluke Cluge Kluge Glucke
Glocke. Klaus 506 (J. 1423). 507 (J. 1428).
511 (J. 1446). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452.
1455). 514. (J. 1457). 515 (J. 1460). 516
(J. 1463. 1465). 517 (J.1468). — Hans, Pf ,
Bm. und Rm. 24 A. 41 A. 42. 45. 47 A. 48.
49. 57. 58A. 93. 148. 169. 196. 237. 245£:
256. 258. 275. 410 A. 470. 514. (J. 1457).
515 (J. 1460. 1461. 1463). 516 (J. 1466).
517 (J. 1467. 1469. 1470).
Kncbü Knobd KnSbd KnebeH von Knebel
Knöbel KnobeU, Moriz IIA. — Thüo
Thile Tue TyleDile, Hauptmann der Stadt
Halle, dann Hauptmann zu Merseburg und
darauf in ähnlicher Stellung auf dem Gie-
bichenstein 11. 51. 66. 100. 105. 146. 170.
— Tue der Jüngere IIA.
Knoke, Burkhardt 502*-
Knyle, Sixtus, Meister in der Pfeure ü. L.
Frauen 351 £1362.
Knysse, Jorge 362.
Kober. Glorius, Pf., Weinmeister im Rath
lA. 161A.188A.189.197.473.500*»- 509 (J.
1435). 512 (J. 1450). 517 (J. 1470).
Kober, Peter, M.i.R. 302 A. 500**
Koch, Heinrich 509 (J. 1435). — Drewis
517 (J. 1467). — Wenzelaus Wentzelaus
Wenzelaw Wenzell, M. i. R.Bm. über der
Metritz 1 A. 324. 351. 382. 384. 400. 496.
— Hans Hentze 236 A. 307. 318. 413.
Koch, Valten 60.
Kochir Kocher^ Peter, M. i. R. 41 A. 514
(J. 1457). 517 (J. 1468). 518 (J. 1471).
Kockdaw Cdkelaw ]{?), M. i. R., aus der
Morizpfarre 507 (J. 1427). 508 (J. 1430).
Koffä, Hans 507 (J. 1427). 508 (J. 1430).
Kogüman Kogelman, Johann 506 (J. 1426).
507 (J. 1429). 509 (J. 1435) 510 (J. 1440).
Koitzsch, Paul 503b.
KöUbe, Ewald, rgl. Kelle.
Kolbe, Küian 512 f J. 1448).
KMiU, Michel 516 (J. 1464). 517 (J. 1468).
Colkdau 8. Kockdaw,
Colle, Heinrich 5ü7 (J. 1429).
KoUe, Friedrich 505 (J. 1412).
Koller Köler KöUer, Glorius, Bomknecht
u. Verschläger 184.
Äo2n,St.KöTn43.
Kolne, Friedrich 504 (J. 1406).
Komerer, Vincentius 503**
Konat, Hentze 395 A.
Konnig, Johann 510 (J. 1441. 1443).
Konipstdll KönigstaU, Tue, Pf. n. Vorsteher
des Tlials 112. 161 A. 349. 443. 501^-
Königk 414.
Cönnem, St. im Saalkreis 406.
Contze Contz Cimtz. Hans 514 I J. 1456). —
Jacob Jacoff, Bm. 514 (J. 1456). 515 (J.
1459. 1462).
Koppersmet Kupperstnet Kupperschmet,
554
Marcus Spittendorff.
Hans 514 (J. 1457). 515 (J. 1460). 516 (J.
1466).
Kopüz Koptzk Koptzigh Klaus, Bm. 509
(J. 1438). 510 (J.1443). 511 (J. 1445). 513
(J. 1451. 1454).514(J.1457).515(J. 1461).
Koptzky Kaspar, Pf. 502*** — Jorge 239. —
Die Koptzke KöptzkeKopschke 161 A. 197.
198 A.
Korsener, Hans, M. i. R. 1 A.
Kortz, Lamprecht 503^
Kosditz Koszdüz Kösdüz KössdüzM^&rün
Mertin 39. 511 (J. 1445). 512 (J. 1448).
513 (J. 1455). 514 (J 1458). 516 (J. 1463.
1465). 517 (J. 1468) — Mattis Mattes,
Vorsteher des Thals 98. 99. 144.
Kösse, Hans 470.
Kost, Mattis 516 (J. 1465).
Kost, Mattis, M. i. R. 188 A.
Kostewüz, Veit 511 (J. 1445).
von Kostüz von Köstüz. Casparus, Haupt-
mann Ton Flatho 405 ff.
Cothen, St in Anhalt 213 A.
Kotze (v, Kotze). Hans, erzb. magd. Mar-
schall 94. 100. 104. 146. 154. 158. 332. 381.
437. — Hermann, erzb. Rath imd Haupt-
mann auf dem Giebichenstein 216. 433 A.
471. 480. — Vgl. Dr. H.G. T. 85.
Coyen, Volkmar, Rm. 509 (J. 1437).
Koytz, Paul 496.
Krcicht, Werner, auf Cressaw 73 A.
Krafft KrafjfU, Ambrosius Brosius, M. i.
R234A.350.360. 503*-
Kraptzk, Koppe 504 (J. 1405).
KrMce, Paul, Vorsteher dos Hospitals St.
Cyriaci 197 A.
castrum Cressaw, wahrscheinlich ein Schloss
in der Nähe des jetzigen Vorwerks Cressow,
gehörig zu dem Rittorgut Neuhaus-Leitz-
kau 73 A.
Xnppe, Heinrich 510 (J. 1441). 511 (J.1444.
1447).
Kritz, Kurt 502*-
Kritzm, Hans 516 (J. 1466).
Krolwitz, Glorius 501**
van Crosigk, Heinrich, in Diensten der Erzb.
Johannes u. Ernst 66. 409. 410 A. Dr. H.
G T. 208 f
Zr«^cr,Maxtin509(J. 1438). 517 (J.1469).
Krym, Heinrich 504 (J. 1407).
Kuchenswin Kochenswin Kuchenswein
Kuchenschwein Kuchenschwin.Thcodricus
Dietrich, Rm. 510 (J. 1440. 1443). Ml
(J. 1446). 512 (J 1449). 513 (1452. 1455).
514 (J. 1459). 515 (J. 1462). 516 (J. 1465).
518 (J. 1471).
Kuetz 8. Qtietz.
Kiüe, Hans 503*-
KüU, Heinrich 501**
KumpanKxjmpen. Lucas, Rm. 510 (J. 1439.
1442) (?), 511 (J. 1444. 1447). 512 (J.1450).
513 (J. 1453. 1455). 514 (J. 1458). 515 (J.
1461). — Johann Jan Jhan, M.L R. 41 A.
302 A. 500*- 516 (J. 1465). 517 (J. 1467.
1469).518(J. 1472).
Cumpen, Jan, Gemeinheitsmeister 376.
Kunath, Heintze Hentz, l<lei8cher 302 A.
500**
Chintze Owntzen, Konrad 504 (J. 1407). 505
(J. 1410).
Kuntze, Hans 513 (J. 1452).
Cuntzman Runtzmann Ctmtze. Hans 514
(J. 1459). — Klaus 41 A. —Klaus, Filzhut-
macher, M. i. R. u. R&thsmeLster 1. 234 A.
302 A. 503*- 517 (J. 1470).
Kyhüz KünU Kybus, Peter 514 ( J. 1455.
1458). 515 (J. 1461).
Die Kyuntzinne 397.
Latn, Theodor J)r., Rector der Univ. Leipzig
239 A.
Lctmy Hans 417.
Lamb, Mauritius, Bürger und Rath8herr(?)
von Magdeburg 337.
Lamb, Theodor, Dr., aus Leipzig 239.
Lantze, Konrad 510 ( J. 1440). 51 1 ( J. 1445).
Lattb Loub Lawp Latob Lob, Hans, Seiler
in der Gertraudenp&rre, Rm. von der Ge-
meinheit 1. 9. 10. 36. 47 A. 67. 74. 78. 94.
95. 100. 104. 128. 187. 178. 180. 188 A.
189. 195. 197f.200ff.203f.212.214ff 218-
221 f. 233. 250. 276 f. 282. 284. 290. 299.
303. 305. 308. 310. 315f. 321. 324. 339. 860.
366. 374. 381. 383. 388. 392. 415. 442. 451 f.
465. 4731 503»- 515 (J.1464).517 (J.1467.
1470). - Klaus 407 A.
Lauchst^de, Lauchstedt, St. im Kr. Merse-
burg 204.
Lauchstete, Martin Mertin 516 (J. 1466).
517 (J. 1469).
Leb^hune, St. Löbejün im Saalkreise 406.
Lehmann, 294.
Lehman, Hans 508 (J. 1438).
Leiche, Hans, Bm. 507 (J. 1427. 1430). 509
(J. 1434). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452). —
Ambrosius, Pf. 503b.— Andreas, P£ 161 A,
von Leiningen, Margaretha. Gräfin 146 A.
Lenart, Jacob, erzb. magd. Thürknecht 77.
Lditz, Hans 409 (J. 1439). 510 (J. 1443).
Leskau Leskaw Lesskau Lesclikaw Lisch-
kaw Lischkau Liskau Lyskau Liszawe
i:rtt8ÄiM.Hans509(J.14.S8).-Simon, Fleisch-
hauer aus der Grertraudenpfarre, M. i. R 1 A .
143. 233 A. 265. 310A. 354 399. 400. 456.
50P- 518 fJ. 1471.) — Alcxius M. i. R.
41 A.74.302A. 356f. 500^-516. ^J. 1465) 517
(J. 1469). 518 (J. 1473).
I. Personen- und Ortsnamen.
555
Lenhart;aiico\&m 506(J.1420). 507(J.1428).
txm Lindenau Lindenaw, Hans 299.
Lindener, Dr. Martin, erzbiscböflich magd.
Kanzler unter dem Erzh, Ernst 247 f. 251.
437 A.
Lindow von lAndoto von Landau, Burchard
405 (J 1408). 505 (J. 1411. 1416). 506
(J. 1422). Dr. n. G. T 87.
Liptzk LeipzigkLeibzigk Leiptzigk Leipzig
St.l9A. 52A. 72A.74.162A.175.185.201.
213 A. 216. 21 7 f. 220. 233. 239. 241. 244 f.
247. 251. 253. 255. 261 A. 277. 310. 318.
326. 329. 331. 332A. 334 f. 336 ff. 340.402.
414 f. 424. 465 f. 489 f. — Der Jahrmarkt
74. 261. 318. Der Neiyahrsmarkt 465 f.
Liasau s. Leskau.
Littich, St. Lattich 22.
Loberg 507 (J. 1427).
LocherawLocherow, Hans504(J. 1401. 1405)«
505 (1410. 1413. 1418). 506 (J. 1424).
Lössebem, Jorge 332f. 380).
Louburg Lawburg Loburg, St. im Er. Je-
richow 1. 404 i Die Burg Ä5 ; die Herberge
405.
Lubick, St. Mbeck2U. 217 A. Die von Lu-
bicke 214. 216.
Luchtenberg, Nicolaus|508 (J. 1430. 1432).
509 (1434).
Lucifer 363.
Ludecke, Heine 512 (J.1450). 513 (J. 1452).
514 (J. 1456).
Luder, George, Verscbläger 115.
Luder Legaler Leuder, Heinrich Hayne,
Meistor in der MorizpfiuTe, M.i.R. 188 A.
203. 396.
Ludicke, Valten 431.
lyünefriwflf,St.imKr.Lüneburg216A. 217 A.
Lutze Luytze, Brun, P£, 161 A. 188 A. 189.
197. 502^-
Mackewitz Magkewitz, städtischer Mar-
schaU 386. 450.
Magdeburg. Eränschöfei Ruprecht Ruper-
tus 467. 482. — Kurt Konrad U. Con-
radus 482. — Otto 74 A. 335. — Dietrich
Theodoricus 481 f. — Ludwig 274. — Al-
brecht IV. 274. — Günther H. 274. 290.
291 A. 294 A. 495. — Friedrich HL 154 A.
274f. 286. 292. 476ff. 479f. 481. — Johannes
Johan, Pfialzgraf bei Rhein , Hei-zog von
Baiem,Bi8chofzu Münster 4. 6f.l0. 12.15.
19.24A.27.29.52.43.44ff.48.49.50f.51A.
52 ff. 56 -58. 59 f. 61 f. 62 A. 65. 66. 67 f. 70 f.
72f. 73A. 76f. 79. 85. 87. 88ff 93ff. 97ff lOlff
110ff.113.128.129.134.136ff.139. Ulf. 143.
145. 147 f. 151. 153f. 156ff. 159. 162. 163 f.
165f. 167. 168 f. 176 f. 181 £ 186. 197. 202.
235A. 240. .243. 250. 255 A. 275f. 278.
286. 292. 294. 371. 412. 465 ff 468ff.471.
474. 477 ff. 480ff. 484.490f. — Ernst 50 A.
173. 180. 181 A. 183. 191 f. 193 f. 196f. 203.
206.211f. 216f. 217A.218f. 220.222. 224f:
226f. 229f. 234f. 237 ff. 240f. 242f. 244.
248 ff 252, 257. 266. 269. 270 f. 273. 278ff.
281. 283. 284 f. 288. 290ff. 293f. 295 f. 297.
299ff. 304f. 311 f. 317. 319f. 321 £ 324ff.
327f. 329ff. 332. 334f. 336. 339ff. 342.
346f. 349. 353. 363f. 369f: 372ff 376ff.
379f. 381 f. 386ff 389ff 392 f. 394 ff; 397 ff
400ff 403. 407 f. 409. 410ff. 413ff 416ff.
420f. 422f. 424. 426ff 431ff. 437ff. 440.
446 f. 450 f. 455. 457. 459 ff. 462. 484. 486 ff.
489 ff. 498.— Kardinal Albrecht 496.
Stadt Magdeburg. Altstadt 56. 59. 63. 66.
88. 99. 145. 174. 179. 181. 185. 187. 210.
212. 214. 217—19. 222. 239 A. 245 A. 256.
292. 299 ff 304. 308. 310. 322. 329 f. 346.
355. 365. 388. 414. 418. 421. 470. 479. —
Barfilsserkloster zu Magdeburg 217. —
Die Laube am Rathause der alt St. Mag-
deburg 300. — Ber Bath der Stadt Magde-
burg (die von Magdeburg) 4.14f.l9— 24.49.
55.62A.67— 69. 76f. 80.85.90f. 110. 153.
158. 162 A. 165 f. 174. 176. 179. 181 f. 183.
213 — 16. 220f. 222. 228. 235. 241.254. 259.
267 f. 275. 283. 287 f. 290. 293ff. 297 f.
300. 304. 306.308£ 311. 318ff 323. 327£
337. 361. 363. 382. 385 A. 386£ 389£ 391.
398. 400. 402. 415. 444.446.450—53.455.
457. 460. 462 £ 467 £ 481 £ 496; aUe drey
rethe, darnach die drey heimlichen rethe
und die schöppen 404. — Die Schoppen
von Magdeburg 300. 304. 346. 480£ ScJtöp-
pen und rcUhmannez, M.482. — Neustadt
221 £ 398 (Rath). — Sudenlmrg bei Mag-
deburg 398.
Mainz. Erzbisthum 432 A. — Erzbischof
Diether424A.
3faZ*i«xr(Malttwitz?).Heine,Bm.512(J.1448).
— Klau8,P£ 113. 161 A. 501 • — Heinrich
Heine. Bm. 47. 68. 518 (J. 1472). Vgl. Dr.
II. 6. T. 91.
Maltz] Heinrich, Bm. 510 (J. 1441).
Grafen zu Mansfeld 398. 432. — AJbrecht
100. 104. 389.393. 408 ff. 421. — Ernst L
94. 403. 410. — Gebhardt VI.65. 154. 389.
421. — Philipp 65 A. — Volrad HI. 146 A.
Msmtz, Gurt 510 (J. 1441).
m^JunqfrauMaria 264. 306.319. 360. 363.
366. 367. 397. 431.
Marschalck, Michael Michel,mag.Stadt8chr.
39. 158. 163. 173. 184. 200. 202. 205.221 £
225. 254. 256. 267. 269. 274. 284. 286.289.
290. 292. 299. 304£ 308. 310f312. 318ff.
322. 325. 326ff 338. 340. 344£ 348. 350£
55Q
Marcus Spittendorff.
352f. 369 flf. 376 f. 381. 388. 399. 403. 412.
432. 473. 477. 480 f. 501»-
MariimAsMarHne Martin a.d.ülrichspfarre
354. 356. 364. 44001 444. 446. 457. 462.
Maschetoüz Maschwüz Masetvüz. Hein-
rich, Bm. 507 (J. 1427). — Rule 507 (J.
1428). 509 (J. 1435. 1438). 510 (J. 1441).
511 (J. 1445). -512 (1448). — Hermann,
Sehultheiss 467 f. 470. 474 f. 481. - Vgl.
Dr.H.G.T.91.
Mateweis, Postmeister 365 A.
Hans mit dem grossen Maule (Mylichte
Hans), der oberste der hall. Stadtlmechte
192. 425.
Mebis Meuns MdjesMeHnss (?) Glorias 500
(J. 1441). 514 (J. 1458). 515 (J. 1461). —
Peter, M. i. R. (Melbiss?) 302 A. 501»-
MecklenbtMrg. Herzog Balthasar 203 A. —
Herzog Magnus 203.
von Meckow (Meggau), Helfrich, in Hohen-
thurm bei HaUe 207 A.
Meffir Meffer, Peter, Fleischhauer, M. i.
R. 1. 234A. 433. 501*- 514 (J. 1456. 1459).
515 (J. 1462). 516 (J. 1465). 517 (J. 1468).
518(1471).
Meinnart Meinhartt Memhardt Paul 505
( J. 141 1). — Paul, Pf. 161 A. 239. 299. 397.
— Sander, Pf. 161 A. 237. 503*»* ~ Michael,
Pf. 503*>-
Meissen, Bischöfe. — Dietrich 181 A. —
Johann V. (Dr. jur. von Weissenbach)
181. 183. 185. 206. 211. 212f. 216 f.
219. 223. 225. 226. 240 f. 242 245. 247f,
249. 252 f. 255 f, 266 ff. 269. 273. 275. 280.
286. 289f. 296 f. 298. 306. 311. 318f. 321.
335 f. 341 ff. 344 f. 346. 352 ff. 355 ff. 358.
369 ff.
Bu/rggrafvon Meissen, HeinrtchJIi. 321 A.
Das Land „zu, Meissen Meyssen'', Misnia
65 A. 178. 251.
Meister Meyster, Hans Jhan 509 (J. 1434).
— Johann Hans, M. i. R. 1 A. 188A. 473.
475. 503*- 515 (J. 1461) 516 (J. 1464). 517
(J. 1467. 1470). 518 (J. 1472).
Melbiss s. Mebis.
Meilerstadt, Heinr., Dr., Rath des Herzogs
Albrecht V.Sachsen 235 A. 242 A 379. 420.
Mellemtz Mdioitz. Hans 510 (J. 1440). —
Bastian, Bm.Rm. 511 (J. 1444. 1445. 1447).
512 (J. 1459). 513 (J. 1451. 1453). 514 (J.
1456).
Mentz = Mainz, St. 22. 431.
Merekewitz, D. im Saalkroise 348 A.
Mertin, Titze 503*-
Merseburg, St. 213 A. 423.
Mersdnvrg^ Bischof Thilo von Trotha
176A. 179.203f.431.485.
Mersd>mg, Nicolaus 508 (J. 1430).
Messersmed Messersckmidi, Albrecht 504
(J. 1401. 1406).
Mettener, Heinrich 516 (J. 1464.1466). 518
(J. 1472).
Metzener (?) Heinrich 517 (J. 1469).
Meuerer, Prosius 424.
Meurer, Mattheus Matz 438 f.
Mewschaue, Thomas 496.
Meye, Hans 505 (J. 1412. 1416).
Meyqer, Bartholomaeus 501*.
Milde, Dr., Stadtschreiber von Halle 85 A.
Milo Milow, D. im Kr. Jericho w H. 73 A.
von Miltitz, Georg, Untermarschall des Kur-
fiirsten Ernst von Sachsen 377 A.
Mittag Mittagk. Hans 506 (J. 1421. 1424).
507 (J. 1429). 508 (J.1432). 512 (J. 1448),
513 (J. 1453. 1455). -- Stephanus Steffan
M. i. R. 160. 188A. 407 A, 417. 510 (J.
1443). 511 (J. 1446). 512 (J. 1449). 513
(J. 1452).514(J 1456.1458).515(J.1460).
516 (J. 1463. 1465). 517 (J. 1467). 518 (J.
(1472).
Mochdtcüz Mochermtz, Andreas 508 (J.
1430 1433).
Mockewüz,Eamb06(h 1424). 507 (J.1429).
Mofbeck Moüenbeck, Hans, Bauer, Ober-
bommefeter 302 A. 385. 500»-
usz der Motd (Mole) von der Mol aus der
MüMe, Hans, M. i. R. 41 A. 514 (J. 1456).
516 (J. 1463). 217 (J. 1467). 518 (J. 1471).
Molle, Hans 405 (J.1404). —Nicolaus, Bm.
511 (J. 1444). - Hans, Bm. 512 (J. 1447).
— Ludwig Ludowig, Bm. 515 (J. 1461). 516
(J. 1464). 517 (J. 1468. 1470).— Haus 500*'-
Jfotou7jlfofoM7, Balthasar 509 (J. 1439). 512
(J. 1445).
Moritz, Balthasar Balzer, Pf. 161 A. 234 A.
502''-
Mors, Vincentius, Graf 146 A. — Anna,
Gräfin von Mors 146 A.
Motzditz Motzlig Motzlick, Bastian 508 (J.
1433). 513 (J. 1451). 514 (J. 1455). 516
(J. 1463).
Moyife Moffe Mauffe, Stephan 506 (J.1420).
507 (J. 1429). 508 (J. 1431. 1433).
Moyge, Heinrich 507 (J. 1428).
Müchdn Micheln MicheU Mickd MucheU
Muchel. Peter, Pf. 88. 93. 141 f. 161 A. 162.
176. 197. 198A. 201. 206. 210.225.229.238.
299.415. 445.501^- —Vgl. Dr. II. G.T.95.
Mul Mud Muwel Mül Müd, Nicolaus 505
(J. 1418). 506 (J. 1423). 507 (J. 1429) 508
(J. 1431. 1433). 509 ( J. 1435). 510 (J. 1440).
— Peter 504 (J. 1401. 1405).
Mul, Klaus, Stadtknecbt u.Verschläger 116.
Muller Müller Moller. Glorius, M. i. R. 1.
302 A. 395 A. 500*- 518 (J. 1471). — Cas-
parus Kaspar 1. 2. 177. 232 A. 502*-
I. Personen- und Ortsnamen.
557
Miäre Müller Müller Möller, Heinrich,
Mitglied des Raths zu Ualberstadt 24. 53.
66. 99. 145.
Mülwert, Kersten 504 (J. 1402).
Mundt, Casius, Jahrknecht über dem
Harkenbome 74. 75.
Munster = Münster 202.
Murer Mewrer, Vester 513 (J. 14551 514
(J. 1458). 515 (J. 1461). 516 (J. 1464). 51 7
(J. 1467).
Mussart Mushart Mushert Musshart
Muschart Musschart. Kurt 509 (J. 1438).
510 (J. 1440. 1442). 511 (J. 1445). 512 (J.
1448). 513 ( J. 1451. 1454) (?). 514 ( J. 1456).
— Hans 413 £
Nagil Nagel NageU NaüNayh Johan 505
(J. 1414). 506 (J. 1419. 1422). 507 (J. 1428).
508 ( J. 1430. 1432). 509 (J. 1434). — Hein-
rich 515 (J. 1462). 517 (J. 1467). 518 (J.
1471). — Cosmus, Pf. 13. 161 A. 500^- -
George, Pf. 161 A. 496. 501^ —Peter 161A
502=^-
Nasseberg Nasd)erg, Martin 506 (J. 1419.
1422). 507 (J. 1429).
Naumburg, Heinrich von Stamer, erwählter
Bischof 181 A.
die von der Naumburg 213 A.
NaicerU, Klaus 502^-
Nehusen, Drewes Andres Andre 510 (J.
1443). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452). 513
(J.1454).
Nering, Jacob 516 (J. 1464).
Neuman Netcman Natoman Nauman
Nuemann Nyeman, Peter, Inniingsmann,
Kämmerer 41 A. 74. 75. 168 f. 174. 347.
516 (J. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J. 1472).
— Vgl. Nyeman.
Neumeister Newemeister Nawmeister
Nuwemeister. Vincentius, erzb. magd.
Rath 6. 7. 12.' 13. 19.;53. 70-76. 97.
98. 111. 137. 139. 141. 146 f. 148. 152 £
154. 158. 162.167.176.182.189.191. 192.
196. 202f. 212. 226. 248. 251. 313. 332.
342. 344 f 376. 411 ff. 416. 418 f. 427. 429.
432 f. 437. 462. - Christoph 6 A. - Fried-
rich 6 A. — Johann 6 A. — Mauritius 6 A.
— Vincentius der Jüngere 6 A.
Meister Nickel, der Schöppcnkoch 416.
Swartze Nickel, Verschli^er 115.
Nigrip, Niegriep, D. im Kr. Jerichow 1. 73 A.
Die Niederlande 239 A.
Nitener Nithener Nytener Nytner, Hans,
M.i.R. 234A.433.514(J.1456). 517 (J.1468).
NdtUnbeck, Hans, Bäckermeister 884.
Nopd, Hans, Rm. 514 (J.. 1457). 515 (J.
1462). — Herman 514 (J.* 1458). 516 (J.
1465).
Norenberg, Konrad 507 (J. 1427).
Nai^heymNortheim,St 162 A.214A.217A.
Northusen Northausen Nortthausen (von
Nordhausen), Cune, Rm. 505 (J. 1414.
1446). 506 (J. 1420). 507 (J. 1430). - Kurt,
Bm. 349 A. 470. 508 (J. 1431). 513 (J.
1455).516(J.1463).— Hans,Pf.l61A.349.
443.502 ^'— Kaspar, Pf. , Bruderdes vorigen
502^ — Vgl. Dr. IL G. T. 102.
von Nuenburg Nuemburg Nuenborg Nuem-
borg Nauenborgk. Nicolaus 506 (J. 1425).
507 (J. 1427). 509 (J. 1435. 1438). 510
(J. 1440). — Otto 396.
Nürnberg, St. B21A,
NussNeuss, St 43 A. 44.46 A. 66. 367 ; die
vonNu8s43A.66. 367.
Nyeman Nieman Nueman. Dietrich, Rm.
506 (J. 1423). 507 (J. 1428). 508 (J. 1430.
1433). 509 (J. 1435). —Abu 508 (J. 1433).
509 (J. 1439).
Ochse Ochsse, Klaus 509 (J. 1435. 1438)
Klaus, Bm.Rm.512(J. 1450). 513 (J. 1452.
1453. 1455) 514 (J 1458). 515 (J. 1461).
516 (J. 1464). 517 (J. 1467). — Paul, Pf.
496. 517 (J. 1467). — Klaus der Jüngere,
Bm. 471. 518(J. 1471). -Hans, Pf. 161 A.
500^. — Heinrich, Pf. 161 A.
Ock^l, Gregor Greger 310 A. 483.
Ode, Hans 502*-
Olmanflelman ülman. Cune 509 (J.1435
1438) .512 (J.1451). 513 (J.1454).-Klaus,'
Oberbommeister über dem Deutschen
Borne, Pf. 47. 60. 324. 325. 334. 337. 339.
342f. 351. 353. 367. 376. 382. 388. 395
397.399f.407. 410 A. 413.500»^— Mattes'
Pf. 349. 502^- — Die Olman 47. 60.
Olmütz, StA20A.
Oltzsche, Martin, Fleischer 502'^-
Oeltzsche, Lorenz, ünterbommeister über
dem Deutschen Borne 232. 311 f.
Ötescn t/7«<?w,St.i.d.Lddr.Lüneb.214. 216 A.
Osmunde, Nicol. 506 (J. 1423). 507 (J.1427).
Osteraw = Ostrau, D. im Saalkroise 435!
Osswald Osswaldt. Hans,M. i. R., Vierherr
41 A. 234A. 50P- 518. (J. 1471).— Ludewiir
502«- — Thomas M. i. R. 407 A. 50 1 *•
P. vgl. B.
Pack N .N. in Querfurt 154.
txm Pack, Hans 154 A.
Pack, Volkmar 154 A. 207.
JWc&om Pialborn Balbom SpaUbam. Klaus.
M. LR. 507 (J. 1428). 508 (J. 1431). 509
(J. 1434) 512 (J. 1450). 513 (J. 1453). 514
(J. 1459). 515 (J. 1462).
Palsleuen, Michael, M. i. R. 513'(J. 1448).
Papst Sixtus 1 V, 206 A. 211. 216. 220. 430
484.486.
558
Marcus Spittendorff.
Pardeman, Hans, M. L R. 509 (J. 1440).
Paris, Benedictus 503'*
Parthie Parthier, Franz 161 A. 500*^
ParHr, Volkmar 365 £ 468.
PascMeue, Gerhardus, M.LR. 509 (J. 1438).
Paul, Nickel 188 A.
Jht4e/2.Hans,Gastgeber auf d. Schlamm 503**
FäwOz, Heise 504 (J. 1405. 1409).
Pegau, St. im Kr. Leipzig 72 A.
PegawBegaw i^au. Uerman 504 (J. 1405).
— Hempel, II i R. 507 (J. 1428). 508
(J. 1432). 509 (J. 1435). 517 (J. 1468). —
Matthias MatHs Mattes Matz, Bm. Hm. 1.
88. 91. 135. 136. 141. 159£: 161 A. 162.
175. 194. 195. 198.243.248.266.272.274.
276. 284. 290. 304f. 308.323.331.337.339.
342. 344. 356 flf. 359. 361. 373. 389. 390.
393. 395.410 A. 474. 477. 503^* 516 (J.1464.
1465). 517 (J. 1467. 1470).
Ptitz. Peter, M. L R. 511 (J. 1446). 512
(J. 1449). — Peter 518 (J. 1471).
Penne s. Renne.
P«»te«cÄ, Nickel 503*-
P^ter, Cleine, M. i. R. 508 (J. 1431).
i^t3»cÄ,M.i.R. 1.234 A
Pfalzgraf bei Ehein, Herzog in Bayern.
Stephan 66 (?). 94. 100. 104.
Pfanschmiedt Pfanschmidt. Ludicke Lü-
dicke Lüdeke, Schmiedemeister, Worthal-
ter der Meister im Rath 44.47 A. 48. 56. 67.
71. 148. 178. 202. 276. 307 f. 310. 316.318.
321. 325 f. 329f. 336. 342. 348. 350£ 365.
366. 381. 388. 400. 446. 472.
Pfeffir Pfeffer. Jurge, M. i.R. 514 (J. 1457).
— Jacob 64. ~ Stephan , M. i. R. 516
(J. 1465). — Peter, M. i R. 302 A. 503='-
Pfol PfoelPfoU. Mattis Mattes, M. i. R. 502»*
516 (J. 1463). 517 (J. 1468). 518 (J. 1472).
Pßug Pflugk. Nicolaus Nickel, Amtshaupt-
mami zu Leipzig, Kanzler u Oberhofirichter
72. 187. 189 f. 1951 205 f 212. 233. 296.
PfmU, 508 (J. 1428) 1430). 509(J. 1439).
511 (1444. 1447).
Der Pharao von Äegypten 202. 234. 236.
Picht Pichtt, Georg Jurge 161 A. 503^*
Pis}!£r, Koppe,Rm. 505( J. 141 7).506( J. 1421 ).
— Vgl.Dr.n.G.T.116.
Plan, Hans, M. i. R. 512 (J. 1447).
Plauen, Schloss u. Stadt im Kr. Zwickau
321 A.
von Plauen Plawen, Johannes, Pfarrer im
Kloster St. PauU 434 f.
Plesse, Nickel, M. 1 R. 41 A. 407 A.
von Piessaw, Fricke, in Sandau 73 A.
twi Fiotho Plothe Platte Blote. Mattliaeus
Mattes, Domherr zu Magd, underzb. Rath
180. 189. 191. 196. 212. 248. 251. 297 A.
300. 410 A. 419. 421 £
Pxkndorffs. Bodendort
Pol, Heideke, M. i, R. 510 (J. 1442). 511
(J. 1444. 1447).
PoHen als Arbeiter 413.
Pblcke Polgke Pblke Boicke Pulghe Pidke.
Benedictus, Bm. 1.48 A. 110. 112. 116. 119.
127. 152. 161 A. 477.503*^511 (J. 1444).
512 (J. 1448). 513 (1453). 514 (J. 1456).
515 (J. 1460). 516 (J.1466). 517 (J.1469).
— Hans(!), Bm. 254. — Klaus, Bm.3. 161 A
173. 234A. 241. 252. 264f: 266. 269. 271.
280. 283 290. 305. 306. 308 ff. 312. 318.
410A. 478. 502^ - Franz, Pf. 161 A. 323.
500b.
Pölner s. Bölner.
Pölner, Leonhard, Dr. Prof. d. Rechte an der
üniv, zu Leipzig 332 A. — Die Brüder
Pöhier332A.
PSlner von Zwickau 332.
Poltte Veit 469.
Pbpliiz Pipelitz. Hans, Bm. 510 (J. 1442).
513 (J. 1454). — Hans, Pf undSchultheiss
234. 396 f. 415A, 416. 466. 470. 475. 503*^
P&rtener, Jacoff, M.i.R. 510 (J.1440. 1443).
511 (J. 1445. 1447).
Pbttewitz, Valtin 501"-
Poyderwain, Clemens 502**
Prag, Jacoff, entlassener Arbeiter im Salz-
werk 117. 126,
Prawemtz Braunitz, Heinrich, M.i.R. 509
(J. 1438). 510 (J. 1441). 511 (J. 1445).
Prellewitz Prelwitz PrÖlwitz. Ulrich, M. i.
R. 511 (J. 1444). — Lorenz, Krämer. M. L
R. 36 78. 178. 202. 303.347. 361.416.418.
bOV' 515 (J. 1461). 516 (J. 1464). 517
(J. 1467).
Prentin, Martinus 431.
Preussen. König Friedrich I. 296 A. 365 A.
Preysse, Matthes 503 ''•
Prusze Prutze Brusse Bruse, Johan Hans,
M. i. R. 508 (J. 1430. 1433). 509 (J. 14.39).
510 (J. 1443). 513 (J. 1452). 514 (J. 1455.
1458). 515 (J. 1461).
Puchil PuchelBueheUBuchdt. Martin Mer-
tin 509 (J. 1435). 510 (J. 1440. 1443). 512
(J. 1450). 513 (J. 1455). 514 ( J. 1458). 516
(J. 1466). 517 (J. 1469). — Ambrosius
Brosius 424. 434. 496.
Put, Nicolaus, M. i. R. 510 (J. 1441).
Quedelbwrq Quedelburgk Quedlinbtvrg, St.
im Kr. Aschersleben 213 A. 244. 251. 256.
258.270. Der Roland 256.
Qu^linburg. Hedwig, Aebtissin von QuedL,
Herzogin von Sachs. 244 A.
Quenitin, Nicolaus, Altarist zu St Ulrich
207.
1. Personen- und Ortsnamen.
559
Quemfßirt, Querfurt Brun XI.. edler Herr
zu Q. 100. 104. 146. 154. 184f. 289. 373.
389. 390 A. 391. '398. 403. 409 fc 421. 430.
455. 498.
van Quemfurt, Levin 506 (J. 1425).
Qttetg Kuetz, Qtteitz Queis Coemus 505
(J.1413).506(J.1421).— HanB510(J.1443).
— Nickel 516 (J. 1466). — Bertram, Pf.
und Schöppe 118. 161 A. 223. 244. 415 A.
416. 503 ^ — Coemus Coemas 41 A. 75.93.
169. 237. 347. 503*>-515(J. 1463). 516 (J.
1466).517 (J. 1469). 518 (J. 1472). - Hans,
Pf. 161 A. 503*^- - Vgl. Dr. H. G. T. 119.
Bademechir Bademecher Badenuuiher,
Klaus, M. i. R 514 (J. 1458). 515 (J. 1461).
467.
Bademecher, Peter Pf. 126.
Badewdl, D. im Saalkreise 147 A.
Baniss, Klaus 503"^
Bcrnnis, Thomas, M. L R. 513 (J. 1454).
Bcumysa, Hans 407 A.
lJ(wp«.Hans505(J. 1413).— Alex ,Pf.l61 A.
Bathenaw, Hans 502'''
Batz Botz (?), Paul, Pf. 161 A.
Buchoupt Baucheupt Bauchetiptt (von
BaucMuxupt). Thimo I. Thyme, erzb. magd.
Marschall unter dem Erzb. Johannes (der
alte MarschaU) 76. 88. 90.92. - Hans 154.
217 A. — Vgl Dr. n.G.T. 121. 216f.
Baytz, Hentze, Rm. 505 (J. 1414).
BAellf Ludewig, gemein Mann 500^*
Bebeling Bebening Bebenwng von Bd)e'
ningen. Ludecke, M. i. R. 41 A. 302 A. 515
(J. 1462). 516 (J. 1465). 517 (J. 1468). 518
(J. 1471). — ültze 496.
BegeMimra St. 181 A.
Der JBem^ni2^n43.44f. 49.51.66. 402.
Beinhart, M. i. R. 508 (J. 1431).
Bese, Reinhard, M. i. R. 509 (J. 1434).
Bettlich, Pf. 438.
Bichart Bychartt Beichartt, Heinrich
Heintz HintzeHentz,M.i.R,508(J. 1433).
509 (J. 1438). 510 (J. 1441). 511 (J. 1444).
513 (J. 1451. 1453). 514 (J. 1456. 1459).
515 (J. 1462). 516 (J. 1465). - Heinrich
Heintz Hintze Henze Hentze, Meister in
der ülrichspferre u. M. i.R. 41 A. 302 A.
385. 389. 497. 515 (J. 1459. 1462). 518
(J. 1472).
Biche, Tilomanus, Rm. 505 (J. 1410.
1417). 506 (J. 1424). 507 <J. 1427). 509
(J. 1436. 1439). Vgl. Dr. H. G. T. 121.
Bichter, Hans, M. i. R. 513 (J. 1453).
Biddmrgk Bideburg, Brosius, Verschläger
119. 127.
Bingleben, D. in der unmittelbaren Nähe
der Stadt HaUe 197 A.
Bode, Jacob, Mitglied des Raths von Magde-
burg337.
vom Bode vom Bade. Sixtus, M. 1. R 509
(J. 1439). 510 (J. 1442). 512 (J. 1448). 513
(J. 1454). 514 (J. 1457). 515 (J. 1460). 516
( J. 1463). —Klaus, M. i. R. 517 (J. 1468).
Vri. Dr. U. G. T. 33.
BfMehberg, Cuntze, von Walwitz 506 (J.
1424).
Bogeman, Klaus, M. 1. R 509 (J. 1431).
Bogüz, Vollrath 508 (J. 1432).
Boltze, Veit, Fleischermeister (?) 169.
Born St. 72 A. 181. 185. 206. 211. 212.216.
420. 431. 485 ff.
Bomanus Bomantz (?), Klaus, Rm. 507 ( J.
1427. 1430). 508 (J. 1433).
i&>m«riiäiii€r,Thomas,M. i.R302A.500^
Vgl. Dr. II. G. T. 133.
Bömer, Martin, von Zwickau 332. 333.
Bölitz » Markrdhlitz (?), D. im Kr. Quer-.
fürt 213 A.
Böse Böse, Hans, Rm. 505 (J. 1415).
506 (J. 1419. 1422). 507 (J. 1430). 508
(J. 1433).
Boseke, Ciliax 503»-
Bost, Jorge 351.
Bostock,2l6A. 217 A.
Botenstein Bodenstein, M. i. R 51 1 (J. 1443.
1446). 514 (J. 1458). 515 (J. 1462). 518
(J. 1471).
Bothe, Laurentz 519 (J. 1460).
Boycz, Paul, Vorsteher des Thals 112.
Buch, Vester, 192.
von Buden Baden Byden Beuden Beyden,
Jordan 504 (J. 1407). — Kaspar, Bm. 506
( J. 1426). 509 ( J. 1435. 1438). - Albrecht,
Bm. 510 (J. 1439. 1442) (?). 512 (J. 1448).
— DieAlbrechtinvonReyden423 —Lau-
renz Lorentz, Bm. u. Schöppe 1 A. 26. 40.
42. 65. 88. 90. 93 111. 141. 152. 161 A.
163 176. 192. 359. 415 A. 416. 503''- 516.
(J. 1466). 517 ( J. 1470).— Klaus, K 161 A.
496. 501b. — Vgl. Dr. ü. G. T. 136.
Budiger, Nickel 505 (J. 1410. 1413). 508
(J. 1434).
BudloffBudduffBudolff, Klaus JlundVor-
steher desThals 111. 113. 161 A. 503*»-
Buedel, Burkhard 234 A.
Bule BuMe Bude Buel Buhel. Klaus, M.
i. R. 510 (J. 1440). 511 (J.1444). - Peter,
M. i. R 512. (J. 1447). — Hans, M. i. R
515(J. 1460). — Sixtus,M.i.R 1 A. 302 A.
518 (J. 1471). — Hans, M. i. R, Bm. aus
den Innungen 41 A. 302 A. 384. 429. 433.
— Heinrich 1 A. 2. 234 A. 433.
Bupert Buperte, Oberkanzelschreiber auf
der Burg zu Giebichenstein 432. 438.
Bupsch, Hans 504 (J. 1402).
560
Marcus Spittendorff.
Rusaenbergk Huschenbergk itauschenberg,
Johan Jan, Pf. 161 A. 367. 502**-
Der Bugtenberg, Schloss auf dem Eichsfelde
424 A.
Rymer, Thomas 415.
Bypou Bipow Ripaw, Paul, M. i. R. 508
(J. 1433). 509 (J. 1438). 512 (J. 1448). 513
(J. 1454).
Sachsen. Herzöge von Sachsen, Fürsten von
Meissenllit 178ff. 180. 18of. 189. 201.
204f. 210. 218 ff. 221. 223 ff. 234. 255 £258.
281. 283. 286. 293. 300 f. 304. 307 ff. 310f.
320. 322. 324 ff. 327. 332 f. 338 f. 364. 370.
372. 374. 376. 402£ 431. 435. 457. 4621
465. 484. 486. 487 f. — Kurßrsten, Fried-
rich I. 310 A, - Friedrich ü. 274. 292.
388A. — Ernst 174A. 178. 181. 195. 200f.
204. 206. 210. 212 f. 218. 220 f. 222. 225.
228. 235. 239. 240 A. 241. 252 A. 253. 270.
278. 286. 297. 310 A. 318. 322. 372f. 376f.
378. 380. 396. 424. 431 . 457 . 459. 487. 489.
492. — Herzog Albrecht der Beherzte 201.
206. 211. 217 A. 239. 240 A. 242A. 244f.
252 A. 253 A. 270. 278. 308 A. 310. 321 A.
322. 377. 420. 424. 431 f. 457. 487. 489. —
Herzog Albrecht der Jüngere , Sohn des
Kurfürsten Ernst 225. 424 A. 431 f. — Die
alte Fürstin (Kurfiirstin Margaretha) von
Sachsen 388 A.
von der Sachsen, N. N., Dr. jiir., Raths-
meister in Erfurt 376 A. — Gottschalk,
Bathsmeister in Erfurt 376 A.
Sagisdorf, D. im Saalkreise 154 A.
2)i€&ife,Fl 471.474f.
dat grate sali, zum Saltze, zu Saltze (Gross-
Salze), St. im Kr. Kalbe 37 A. 123. 326.
393 f. 396. 398 f. 432.440 A. 455. 459. 461
463. 489 ; der rath v. S. 398.
vom Saltze, Heinrich 405 (J. 1405). Vgl. Dr.
n. G. T. 137.
SaUzemunde <= Salzmündo, D. im Saalkr.
208.
Sander, Peter 503"-
Sandermann Sanderman. Peter, Kämmerer
41 A. 74. 189. 302 A. 515 (J. 1463). 516
(J. 1466). 507 (J. 1469). 518 (J. 1472). —
Hans, Kramer 502».
Sandow == Sandau, St. im Kr. Jerichow H.
73.
Sangerhausen, St i. gleichn. Kr. 239 A. 435.
Sauvorüz vgl. Baweritz.
Schade, Hermann 505 (J. 1416).
Schaddach, Hans 188 A.
Schadewange, Franz 504 (J. 1408).
Schaif Schaff, Fritz Fritze, M. i. R., Rm.
1 A. 510. (J. 1440. 1443). 511 (J. 1446). 512
(J 1449. 1451). 513 (J. 1454). 514 (J. 1457.
1459). 515 (J. 1462 ). 516 (J. 1464). 517
(J. 1467. 1470).
Schaff, Hans, P£ 161 A. 501^
Schaffkopf Schaffkopf Schaffskopf Schaff»-
kopffSchoffcopp. Valtin513 (J. 1453). 515
(J. 1460). 516 (J. 1466). — Jacob Jacof^
M. i. R., Rm. von den Innungen 1. 4. 36.
188 A. 189. 198. 200. 203 f. 217. 221 f. 230.
277. 284. 288. 290. 293. 295. 299. 336. 339.
342. 350. 351. 356. 360. 392. 407 A. 412f:
415.416f. 421 f. 425.435. 439. 451. 501»-—
Peter, Meister in derPfiure ü. L. Fraaen.
M. i. R. 1. 4. 6. 18. 28. 37. 39. 40. 42. 56.
67. 78. 163. 178. 184. 202. 205. 234A. 235.
254. 259.271.277.477.480 ff. 518(J.1471).
— Valentin 4.
von Sehaffstede Schaffstete Schaffstedt.
Hans, Bm. 509 (J. 1435). 511 (J. 1443). —
Klaus, Bm.,Rm. 509 (J 1439). 510 (J. 1440.
1442). 511 (J. 1445. 1446). 512 (J. 1449).
513 (J. 1454). 514 (J. 1457). 515 (J. 1461).
516 (J. 1463. 1465). 517 (J. 1468). 518 (J.
1471 ). — Albrecht, Oberbommeister 41 A.
70. 91. 93. 100. 126. 145. 162. 168. 170.
173f. 178. 179. 182. 184. 189. 192. 193f.
198. — Klaus, Bm.. Schöppe, Rm. 1. 7. 21.
39. 40. 42 — 44. 57. 58 A. 63. 64. 6a 91.
93. 111. 113. 135. Ulf. 152. 154. 161 A.
162. 168. 170. 245 f. 256. 258. 410 A. 415 A.
416. 468. 475. 500^* 509 (J. 1439). 510 (J.
1440. 1442). 511 (J. 1445. 1446). 512 (J.
1449). 513 (J. 1454). 514 (J. 1457). 515 ( J.
1461). 516 (J. 1463. 1465). 517 (J. 1468).
518 (J. 1471). — ühich, Pf. 161 A. hOO^ —
Vgl Dr. II. G. T. 142.
Schamer, Thomas, M. i. R. 508 ( J. 1432).
Schantze, Hans, M. i. R. 515 (J. 1459).
Scharffenstein, ein Edelmann u. ein Diener
zu Halle 209.
Schatz, Niclas 261. 262.
Sehatd), Hans 407 A.
Schechmeister, Heinrich 504 (J. 1404).
ScheidingenScheidungenSchydingen. Hans,
Hauptmann von Delitzsch 296. — Karl 146.
396. 470. — Otto, Rath der Fürsten von
Sachsen, Hauptmann zu Delitzsch 72. 187 f.
189f - Vgl. Dr. H. G. T. 146.
Der Schell^iberg, St. im Kön. Sachsen, Kr.
Zwickau 374. 376. 379 £
Schene, Hointze Hentze 506 (J 1425). 507
(J 1428).
Sclwnck, Andreas 504 (J. 1403).
Schenke Schencke, Bertram, Pf. 501*^ —
Peter der Aeltere, P£ 113. 161 A. 501^ —
Peter der Jüngere. Pf. 503^*
Schenckd Schencke, Drewes, M. i. R. 510
(J.1439) — BemtBemd,M.i.R 500*- 517
(J. 1470).
I. Personen- und Ortsnamen.
561
Scheyb, Klaiis 502».
Schütpach Schilttbach SchOdtbach Schüdt-
pack, Hans, Meister in der Pfarre U. L.
Frauen und Kämmerer 351. 362. 385. 390A.
391. 394. 401. 424. 448. 455. 496.
Schirmeister Schermeister, Biurkhard, M. i.
R. lA. 514 (J. 1457). 516 (J. 1463). 517
(J.1467. 1470).
Schirmeister, Heinrich, Thorschliesser 496.
S^arüach Slanach ScJUanlctch. Andreas
Andres, Seidenkrämer, M. i. R. 355ff. 358.
386. 890. 393. 395 f. 407. 410 A. 429. 439.
516 (J. 1465). 517 (J. 1468). 518 (J. 1471).
— Lauren tius 361.
Siegel Schlegel Schlegell, Drcwcs Drewisz,
Stadthauptmann, Gemeinheitsmeister in
der Uirichrafarre, M. i. R. 41 A. 47 A. 48.
98. 99.143f 148. 160. 175. 177ff. 181. I84f.
186. 192. 194.202. 209. 215 f. 217.276. 278.
280f. 283. 286 flf. 289. 293. 296. 299. 301 f.
302A. 303. 306. 309. 312. 315. 318. 323.
326. 336. 339. 342. 344. 347. 348. 349 ff.
352 f. 354. 367. 374. 381. 386. 398 f. 414.
416. 421. 439f. 442ff. 451f. 456.463. 500*.
— Vgl. V. Müherstedt, ürk. Reg. z. G.
d. H. V. Kotze 186. Dr. H. G. T. 144.
Schlegel, Hans 71.
ScMegd, Stephan 348 A.
ScüUsinger Schlesiqer Slesig, Peter, Fut-
terermeister, M. i. R. 1 A. 143. 295. 398.
SleU 350.
Slinitz Slynitz SchlinüzSchlynitz Schleimt z,
Hugoltt Hugold, Obermarschall des Her-
zogs Albrecht von Sachsen 217. 219. 223.
224f. 268. 281. 283. 305. 378f. 380. 460.
von SHwenSlytcen Schliwen, Baltzer, Dom-
herr zu Magd. 66. 180. 189. 191.f. 194.
196. 212. 216. 226. 248. 271. 293. 297 A.
410 A. 412. 419. 421 f.
SchmtUtz, Bendel 504 (J. 1401).
Smed Schmed Schmidt {?). Drewes 504 ( J.
1403). — Laurentz 505 (J. 1411. 1415).
506 (J. 1420). — Rudiger 506 (J. 1422).
508 (J. 1431 . 1483).— Marcus 506(J. 1419).
— Hans Bm. Rm. 508 (J. 1432. 1433). 510
(J. 1439.1440). 511(J.1445).512(J.1448).
— Gloriua M. i. R. 509 (J. 1439).— Hans
Pf. hinter dem Rathause lA. 13. 18. 29.
473. - Martin 294.
Smekebier ScJimeckebier. Heinrich 405 (J.
1408). 505 (J. 1412). — Hans M. i. R. 506
(J. 1426). 508 (J. 1430. 1432). 509 (J. 1434).
Der Schneberg, St. im Königr. Sarhscn, Kr.
Zwickau 227. 232 A. 411.
Schneider, Martin Merten, 161 A. 503 *».
Schnider, Merten, M. i. R. 518 (J. 1472.)
Schobel, Kilian, M. i. R. 515 (J. 1462.) 517
(J. 1469).
GMchiohttq. d. Pr. Sachsen. XL
Schaff Schauff, Johan Jhan, M. i. R. 510 (J.
1442.) 511 (J. 1445.)
Schonenberg Schoneberg Schonbergk Schön-
bergk. Ciliacus, M. i. R. 515 (J. 1462).
— Ambrosius 2. 161 A. 323. 502 '\
Schönaw Scl^enaw ScJtenau. Mauricius Mo-
ritzius Moriz, Domherr zu Magdeburg und
Licentiat 52f. 94. 185. 206.211.216.219f.
410 A. Vgl. V. Mülm-stedt, ürk. Reg. z.
G. d. H. V. Kotze 186.
Schop, Herman 510 (J. 1442 .
Schaup, Holzschuhmacher 396.
Scfiraplau, Amt im mansf. Seekr. 176 A.
Schriber, Hans, Bm. Rm. 506 (J. 1425) 507
(J. 1428) 510 (J. 1439. 1442 (?). 511 (J.
1445 (?).
Ä^roter.*Bertolt505(J.1418.) 506(J.1421).
508 (J. 1432). — Hensil 505 (J. 1414).
Schuber s. Schriber.
Schuffener. Matthäus Mattes, M. i. R.516
(J. 1464) 517 (J. 1467). - Michel, M. i.R.
517 (J. 1470).
Schuman, Mattis, M. i. R. 508 (J.1431.) 509
(J. 1438.) — Michael Michel, Wagner, M.
i. R. 188 A. 517 (J. 1470.) 502».
Schuler Schütter, Burkhard, Bro. und Krä-
mer, Filzhüter 234A. 262.264f. 312. 429.
433. 502*.
SchtUtze, Hans Pf. 161 A.
Schutz, Ludewig Pf. 501 *.
Schutze Schutz, FriiHierich506 (J. 1422). —
Nickel, M. i.R. 507 (J. 1427.) — Sixtus,
M. i. R. 511 (J. 1446). 514 (J. 1457). 515
(J. 1460).
Schutze. Han8,Wappener, des Raths Diener
209. 390A. 418. 442.
Schwärm, Nickel, 510 (J. 1442).
Graf von Schwarzburg 411.
Schwemmder, Hans, M. i. R. 509 (J. 1434).
Die Schweiz h2 X.
Sweyman Schweyman Schweim Schweime,
Simon 145. 407 A. 415. 503»*
Sebir Seber Sever Seuer, Hebir Zeber (?).
Drewes Drehes 504 (J. 1401. 1405. 1408).
505(1413^- Drewes junior 506 (J. 1423.
1425). 507 (J. 1428). — Hans, M.i.R. 505
(J. 1411. 1415). 506 (J. 1420). 507 (J.
1427 . 508 (J. 1430). 508 (J. 1432). 508
(J. 1434). — Peter Bm. 505 (J. 1417). 506
(J. 1421. 1424. 1429). 509 (J. 1434?) —
Hans der Aeltere Bm. und Schöppe 88. 91.
93. 118. 141. 159. 101 A. 162. 169. 173.
176. 189ff. 192. 194. 197 A. 205. 223. 224.
240. 244. 267. 269. 274. 276. 277. 299.
304. 309f. 326. 337. 342f. 844f. 349. 358.
356ff.358 360f.364f.373.386.410A.415A.
416. 450. 446. 475. 478.502^513(J. 1451).
515 (J. 1460). 516 (J. 1464). 517 (J. 1467).
86
562
Marens Spittendorfi.
Drewes502'»- - Erich. 502 ^ Hans der
Jüngere 500^'I)r. II. G. T. 151.
Seüer, Peter, M. i. R. 511 (J. 1444).
Seile 2cßf, Peter M.lR.508(J. 1430. 1433).
510 (J. 1441). — Hans. Grobechmied in
tler Ulrichspfarre, M. i.R. 41. 42. 44. 47A.
48. 49. 57. 59ff. 63. 67. 71. 74. 78. 94. 95.
100. 104. 128. 137. 142. 148. 153. 158. 163.
166. 168. 173f. 178f. 181ff. 184. 187f. 189.
195. 201. 202. 205. 207 f. 215. 216f. 227.
233 f. 235. 276. 282. 284. 290. 300. 338.
350f. 360. 407 A. 457. 491. 501*' 510 (J.
IUI). 511 (J. 1445). 512 (J. 1449). 513
( J. 1452). 514 (1457. 1459). 515 (J. 1462).
516 (J. 1464). 517 (J. 1467. 1469). 518 (J.
1472.) —Jorge Jurge, Bnider des vorigen.
Schmiedemeister, M. i. R. und Bommeister
über dem Deutschen Borne 1. 25. 41. 234A.
259. '^80. 283. 417. 433. 518 (J. 1471).
ron SelmenüZj Wolf 11 A.
Seyiritz Serewitz, Hans 504 ( J. 1403. 1406).
505 ( J.1414). — NicolansBm. 506 ( J.1422).
Sidensdiwantz Setdenschwantz, Michel, M.
i R. lA. 188A.407A.
SiWersack, N. N. 496.
Silbersack, Hentze, 508 (J. 1432). 509 (J.
1435. 1439). 510 (J. 1441). 511 (J. 1445).
512 J. 1448). - Heinrich, 513 (J. 1455).
Shiwn, 508 (J. 1431).
ShwJfus.pkpst Protonotar 485. 487.
SiJne (?), taaus 505 (J. 1415).
Spiesz Spiess SpisB, Peter Bm. 509 (J.14S9)
510(1440). - Peter Bm. lA. 42.65. lll'
152 f.
Sjnttendorff (Scheckendarff?) SIpitendorff
Sjntendorf, Hermann 504 (J. 1404. 1407).
— Marcus Marx Rm. 42. 47. 48 A. 88.91.
93. 97 ff. 140 A. Ulf. 176. 184. 189. 192.
193 A. 194. 323. 851. 355 f. 358 f. 361. 376.
389 f. 404. 413. 427. 440 A. 441. 458. 477.
500^- 517 (J. 1468). 518 (J. 1471); ichU.
Sp. 9. 15. 16. 31. 34. 36.38. 40f.43. 48. 59.
103. 166f. 172. 178. 183. 187. 191. 198.
205. 207.214f.245. 256.259.341. 393.395.
397. 405 f. 411 f. 413. 417. 428. 432f. 438;
ich (wir) 7. 8. 14. 45. 52. 60f. 63. 66. 67 ff.
70. 73. 75ff. 78f. 86f. 162. 164f. 173. 175.
179. 185f. 190. 199f.218. 228f.227— 229.
232.234. 237 ff. 240. 244. 247 ff. 253. 260 f.
265. 267 f. 270f. 273 f. 277 f. 281 ff. 284 f.
288f. 294. 306.313. 315ff.322f. 328—381.
336. 343. 357. 363. 377ff. 380f. 385f. 391.
392A. 398f. 401f. 404f. 407ff. 410. 414.
436. 448. 451. 454ff. 457. 459. 463.
Spitzing, Hans 504 (J. 1404. 1409). 505 (J.
1416).
Spiyrer, Asmus 224.
Spuhlxym, Stephan M. i. R. 510 (J. 1440).
511 (J. 1444. 1447). 512 (J. 1450). 513 (J.
1453. 1455).
8taci%t8. Klaus 504 (J. 1402. 1405.) — Jurge
509 (J. 1435). — Thomas 396(1 — VgL
Dr. II. G. T. 163 f.
ÄteAr, St. im Geestkreise 216 A. 217 A.
StasfarH Stasfurt Stasfordt = St. Stasfiirt
im Kr. Kalbe 128. 326. 398. 435. — der
rath von St. 398.
Steiger s. Steyer.
Stein Steyn. Ivlaus M. i. R. 513 (J. 1452).
514 (J. 1456). 516 (J. 1466). — Thomas
471. — Heinrich 483.
Stein, Conradus Dr. jur. von Erfurt 376f. 379.
txm Stern wm Steine. Sander 504 (J. 1404).
— Rathmar Rademar 504 (J. 1403. 1406.
1410).— Hans 506 (J. 1420. 1428) — Ratb-
mar Bm. 508 (J. 1433). Vgl. Dr. H. G. T.
H. 165.
von Stein, Hertnid, Domdechant von Bam-
berg 338.
Stdmecher SteUemecher, Hans, M. i. R. 509
(J. 1435). 510 (J. 1442). 511 (J. 1446). 512
(J. 1449). 513 (1452). 514 (J. 1457). 515
(J. 1461). 516 (J. 14^5). 517 (J. 1469).
StendcdStendelStendeU, Hauptat. des gleich-
nam.Kr.l9.162A.214A.217A. 328.327.329.
403 • die von St 19. 327. 329. 403.
Stendal vonStendal StenddStendü, Johan-
nes Johan Rm. 506. (J. 1422. 1425.) 507
(J. 1428.) 508. (J. 1431. 1434). — lüaus
lim. 512 (J. 1449. 1451). 518 (J. 1454).
514 (J. 1456). — Die Witwe Klaus vm
Stenddin 422 f. — Die Witwe Hans vm
Stenddin 422.
Steube, Wentzel Wentze, M. i. R. 511 (J.
1446). 512 (J. 1449). 513 (1452». 514 (J.
1457). 515 (1460. 1468). 516 (J. 1466). 517
(J. 1469): Vgl. Dr. H. Q. T. 164.
Sieyer Steiger (?), Peter, M. i. R. 509 (J.
1438). 510 (J. 1440). 511 (J. 1443?).
SHm Stym Sthim, Tylo Thylo Tyle Tue, M.
i. R. 508 (J. 1482). 509 (J. 1434. 14^5).
513 (J. 1452). 514 (J. 1455). 515 (J. 1459.
1462).
ron Stöcken, Kurt, in Kalbe 407.
Stöel, Johannes, Waltheims Priester 213.
Stöiben, Verschläger 115.
Stolberg, Graf Heinrich 239. 241.
Stoltze, Hans, Jim. 153. 157. 162. 517 (J.
1467). 518 (J. 1471).
Stoppel, Herman 51 1 ( J. 1447). 513 (J. 1452).
Vgl. Dr. IL G. T. 173.
Stoyan Stoyen Stoygen, Otto, M. i. R. 508.
(J. 1432). — Claus 510 (J. 1442). 511. (J.
1445). — Thomas, M. i. R. 41 A. 503»- 515.
(J. 1461). 516 (J. 1464. 1466). 517 (J.
1468). 518 (J. 1471).
I. Personen- und Ortsnamen.
563
Strcda^md, Haupts t des gleichnam. Regie-
rungsbezirks 216 A. 217 A.
Strich, Heinrich, Rm. 510 (J. 1441).
Ströbartt, Henning, Stadthauptmann 145.
247. 333 A.
uff dein strolioffe, Hans 506 (J. 1421).
Stnisherq, Hans M. i. R. 515 (J. 1460).
Strusz, :ßonrad 504 (J. 1408).
Struyne, Zimmermann 351.
Stucke Stiujle Stücke, Vester, M. i. R. 41 A.
302 A. 395 A. 500*.
ran Studen(?), Jacob 504 (J. 1402. 1409).
Stzkop, (?) Bernhard 511 (J. 1445).
Sabaclh Peter, M. i. R. 505 (J. 1416). 507
(J. 1429). 508 (J. 1432. 1433).509(J. 1435.
1438).
Sultze, Ludwig Ludowig Lodewig, M- i. R.
516 (J. 1463). 517 (J. 1467. 1470).
Sicemmord, Hans, M. i. R. 514 (J. 1455).
Tacheritz Daclieritz, D. Dachritz im Saal-
kreise 348. 443 f.
von Tautefümrg, Schenk George 251.
Tcfcfe;, Klaus 503 •.
von Tettau tvm lettaw. Apcl Apell Appel,
Rath und Hofineister des Adm. Ernst 321.
325. 332. 333. 337.381. 388A. 890ff. 393f.
396. 899flF. 410. 416. 418. 421. 427 ff. 437.
455 f. 459. 462. 464. — Wilhelm 321 A. —
r«4/frf^ Hans 431.
Die Teuschd'in Teutzscherin 38.
Tqscheye (1) Zeye (?) N. N. Fleischer 502»*
Thatnar Thamer, Thomas, M. i. R 509(J.
1438). — Stephan, M. i. R 514 (J. 1458).
515 (J. 1460).
r^f4«,Bnsse407f.
Theurkom, Kaspar, Pf. 503**-
TÄoma«, Hans, Rm. 504 (J. 1404. 1408). 505.
(J. 1411. 1414).
rrm Thore, Asmus, Pf. 101 A. Vgl. Dr. II. G.
T. 178.
Thüringen Düringen. Landgraf TTiZ^tn
174. 201. 213. 220f. 222. 224 f. 239. 241A.
251. 252 A. 253 A. 270. 298. 310. 462f.
Tichtnann TeicJimann, Burkhard, M. i. R.
407 A. 502*.
TO^«,DrewesPf.503*.
vom Tore, Heinrich, Diener des Raths 349.
496.
Torgauw, Johannes 511 (J. 1444).
TomaUy Sixtus, auf dem Neiimarkte
438.
Trebickau Trtbeckau Trebicken Teybecka,
Donat, Meister in der Gertrudenpfarre
41A.74. 203.302A.
Trebis, Paul 512 ( J. 1450).
Trämitz, D. im Saalkreise 76 A.
Ireise Treyse, Augustin, M. i. R. 506 (J.
1425). 507 (J. 1428). 508 ( J. 1432). 509 (J.
1435). 510 (1442). 511 (J. 1445). 512 (J.
1448. 1451). 513 (J. 1455). 514 (J. 1458).
— Hans 509 (J. 1439). — Paul, M. i. R.
473. 516 (J. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J.
1472).
Ireptzk Treptz Trepts Treps IVopfz. An-
dreas Rm. 504 (J. 1402. 1405. 1409.) 505
(J. 1412. 1415. 1418). 506 (J. 1421). -
Dionysius Anis, M. i. R. 509 (J. 1434). —
Paul 515 (J. 1460). — Anysz Annysz
Annys Annis Annyss. Pf. 136. 137. 159 f.
161A.176. 184. 194.470.
Treszaw, Henrich 73 A.
Tr^ae, Paul 473.
Trimkus Trinkauss Trinckhat^ss , Burk-
hard, Mitglied des Raths 302 A. 388. 497.
Trükau, Kasper 509 (J. 1439).
Trost, Hans 504 (J. 1402).
Dr. Trost, Prior des SorYitenklo8ters(doctor
zu den neuen brüdem) 160. 170.
Trote, Trotha, D. im Saalkreiso 208. 222.
Dabei die Furt über die Saale 208.
vonTrota Trote Trotte (von Trotha). Tilo
Tile, erzb. magd. Marschall und Rath 57 A.
294. — Friederich, erzb. magd. Marach.57.
63. 73. 179 A. 409. 410 A. - Klaus, Mar-
schall des Erzb. Johannes 63. 179 A. 475.
Trote, Wentze M. i. R. 517 (J. 1428).
Irupitz, Hans, Bürgermeister von Leipzig
241 f. 296.
Trutman, Herman, M. i. R. 509 ( J. 1439).
510 (J. 1442).
Tuckom Tuckhorn Duckom. Hans 505 (J.
1411.1415).-Simon,M.i.R.509(J.1439).
510 (J. 1442). 512 ( J. 1449).
Tusscher Tuscher Tusch, Ciriacus Ciriax,
M. i. R. 510 (J. 1440. 1443). 511 (J. 1447).
512 (J. 1450).
Tyize Titze Tietze, Klaus, Rm. M. i. R. 505
(J. 1418).506(J. 1426. 1429). 509(J. 1438).
TzawneUr, Martin 502 *.
Tzoberitz die Tzobemtze s. Zoberitz.
üie (Ulde?), Henzo Hintze, M. i. R. 512 (J.
1447. 1450). 513 (J. 1453).
rZ/man«, Thomas, M.i.R. 513 (J. 1451 .1454).
515 (J. 1460).
Ulmans. Olman
Umischaw, Matthis 415.
Ungarn Ungern 379. 420.
Ungarn, Koni;? Matthias 420 A.
Ufitzen (Untzor?), Hans, Pf. 410A.
Urach, St. imgicichnam.wirtembergisrhen
Oberamt 435.
ür6acÄ(Werwich? !), Stephan, M. i. R. 1 . 2.
36*
564
Marcus SpittenÜorff.
283A.433. 503»- 513(J. 1453). 515(J. 1459.
1461). 516 (J. 1464). 517 (J. 1467. 1470).
UsirwcUt Userwalt Usterwalt. Karsten 504
(J. 1403. 1408). 505 (J. 1412. 1417). 506
(J. 1420).
Valentin, M. i. R. 508 (J. 1431).
Venedi{jyHt 206.
Vei ckdl N. N. 21 1 .
Vesier, Heinrich, M. i. R. 506 (J. 1421). 508
(J. 1430. 1432).
Voqel, Heinrich, M. i. R. 512 (J. 1449). 513
(J. 1454). 514 (J. 1457). 515 (J. 1460).
Vogell Vogler Fogder. Jacob Jacoff, M. i. R.,
Worthalter 407 A. 412. 417. 502*-
Voigt, Stephan, Brauer und Pf. 161A. 318f.
342.427f.439.503»»-
Vdtzke, Simon, Dr. jur. von Erfurt 376 A.
Voyt, Hans, Rm 505 (J. 1413). 506 (J.
1420. 1423. 1426).
Wagaw Wagau Wagauw Wogaw Wogau.
— Gimther 504 (J. 1403). - Günther M.
i. R. Bm. aus der Gemeinheit 234 A. 248.
252f. 258. 262. 278.312. 471.511(J.1446).
512 (J. 1449). 513 (J. 1452. 1454). 514 (J.
1456. 1459). 515 (J. 1461). 516 (J. 1463.
1465). 577 (J. 1468. 1470). — Bartholo-
meus 161 A. 376 A. 501 ^ — Otto OttePf.
186. 137. 160. 161 A. 234 A. 299. 376 A.
502 ^- Sander Pf. u. Vorst. desThals 112.
161 A. 376 A. 500^ Vgl. Dr. U. G. T. 196.
Wagk, Mattes M. i. R. 407 A.
Wcäbecke, Fricke,BtU*germeisterv. Magde-
burg 52. 53. 66. 337.
WaÜe ^ Waldau, D. in Anhalt Kr. Bem-
burg.
M'iOe Wähle, Hans, Pf. 1 A. 136. 137. 161A.
193A.318f. 342. 503*»- 516 (J. 1465). 517
(J. 1468).
Waltheim Waitheym Walttheim von Walt-
heim WaUheinib Hans Bm. Rm. 24A. 47.
51. 52A.54.59. 68. 70.88. 90. 91. 92.93. 96.
97 104ff. 108ff. 113. 117. 121. 125ff.— 28.
141f.l45.147ff. 153f 157 flF. 160. 161 A. 162.
167. 175f. 178. 184. 198. 201.206. 210. 213.
225. 229. 233. 237ff. 240f. 241 ff. 275. 277.
29üff.299.312.367.376.397.414.445.468.
472.475.503'^-512(J.1450),513(J.1453)514
(J. 1456. 1457. 1459). 515 (J. 1460. 1462).
516 (J. 1465. 1466). 547 (1468. 1469). 518
(J. 1472). - Heinrich 52 A. 198A. - Le-
vin Pf 52 A. 118. 161 A. 196. 198. 500»* —
Vgl. Dr. U. G. T. 189.
Waltpach WdlÜMich,EermB,rmusHermBSi,
Rm. 507 (J. 1427). 509 (J. 1435. 14.S8)
51l(J. 1445). 512 (J. 1448). Vgl. Dr. U, G.
T. 189.
Walwa/n, Johannes, Meister in der Ulrichs-
pfarre, M. i. R. 506 (J, 1425). 507 (J.
1427)
Walwitz, Cordt. M. i. R. 509 (J. 1434).
WandtsUben St. W. im Kr. Kalbe 78 A.
Watzdorff, N. N. Albrechts v. Mansfeld Mar-
schall 393. 408. - Rudolf von Watzdorff
393 A.
Wedemar, aeman(!) 510 (J. 1441).
Wedetnar, Jurge, M. i. R. 516 (J. 1465).
Wedemeker, Heinrich,M. i. R. 509(J.1484).
Wedirscui Wedersaeth Widermeth, Kaspar
509 (J. 1438). 511 (J. 1446). 512 (J. 14fo).
51 3 (J. 1452).
Wege, Peter, M. i. R. 514 (J. 1455).
Wegir Weger. Drewes, M. i. R.508(J.1429.
1431). — Hans 507 (J. 1427). 508 (J, 1430.
1433).
WeU, Nickel 508 (J. 1432).
Welitz, Jurge, M. i. R. 188 A.
Wendelstein, Schloes im Kr. Querfurt 239A.
Wenemar, Heinrich, Rathsherr von Magde-
burg 52.
Wenige lf'en^,Wentze405(J. 1407. 1410).
TFcnfi«, Peter 413.
Werbeck Werbigk, Jacobns Jacob 514 (J.
1458). 515 (J. 1461).
Werdier, Hans, M. i. R. 508 (J. 1430).
Werner, Heinrich, Bürgermeister von Mag-
deburg 23.
Werner, Claus, Unterbommeister 26. 471.
Werner. Hans 505 (J. 1412). 507. (J. 1428).
— Gaus 504 (J. 1406). — Paul 511 (J.
1447). 513 (J. 1454). 514 (J. 1457). 515
(J. 1463).
Wettin St. im Saalkr. 294 A.
Weymar Weimar St. 201. 239 A.
WiboU Wybolt,Ye8ter, M. i. R. 510( J. 1441 ).
511 (J. 1446).
TFu2eiiiar,Wiedemar, D. im KreiseDelitzsch
195.
TTuierAacÄ^, Asmu8,Rathsweinschenk 333.
347 415
Wideradarf Widersdarff Wtederadorff Wi-
derst&rff Wedersdor/f Widirsdorff Wi-
dirstarff Witirsdar/f Wittersdarff, Diet-
rich Ditterich, M. i.R. 504 (J. 1401. 1404.
1407. 1410). 505 (J. 1413. 1417). 506 (J.
(J. 1421. 1426). 507 (J. 1429).508(J. 14.31.
1433). - Hans, M. i. R. 508 (J. 1430). 509
(J.1440).511(J.1444. 1447). - Gloriu^M.
i. R. 512 (J. 1449). 513 (J. 1454). 514 (J.
1457). 515 (J. 1460). 516 (J. 1463). 517 (J.
1468). 518 (J. 1471).
Wiederdarff, Urban 503 •.
I. Personen- und Ortsnamen.
565
WiederhackCy Asmus, ein leder (Auf lader)
im thal 50B*.
l^igant Wigantty Mattes Mattis, M. i. R.
1 A. 517 (J. 1467. 1470).
Wigkart Wirgkart(?), Bartholomeus^ Ver-
schläger 119. 127.
Wilke, Bartholomeus, Pf. 161 A.
Wüke, Klaus 351,
WiUewüz, Cuntze, M. i. R. 507 (J. 1427).
Wüsanach Wüsenach Welsenach todsstMcht
(gen der Wilsenach, von der Welscnach,
zur Welsenach, zu der welssnacht). Wils-
nack St. im Kr. Westpriegnitz 65 67. 70.
71.211.
Winter, Peter, M. i. R, 471. 512 (J. 1450)
513 (J. 1453). 515 (1461). 516 (J. 1465).
518 (J. 1472).
Wirtemberg. Graf Eberhard 485 A.
Wisbach Wispaich Wyssbdch, Clemens Gie-
men, M. i. R. 386. 450. 515 (J. 1462). 516
(J 1465). 517 (J 1469).
Wiske Wieskau, D. i. Saalkr. a. d. Fuhne
213A.
Wismar Hauptst. der gleichnam. Herschaft
in Mecklenburg-Schwerin 216 A 217 A.
Wisscheffel Win8cfieffel(?),DreyifesBmM4
(J. 1456. 1458). 515 (J. 1469).
Wisscheffel, Amd 510 (J. 1440). — Bcrtold
511 (J. 1444. 1447)
Wiszenbom Weissenbom^ Hcrman, der alte
erzb. magd. Kammermeister 98.
Wiszsagk Wissack Wiessack Weissacky
Schuhmacher, M. 1. R. Yierherr im Rath,
Rm. 41 A. 78. 98. 144. 160. 164. 177 f. 181.
189. 194. 202 207.274f. 276.284.296.299.
302.A. 306. 309fc 311 f. 314f. 316ff. 323.
330. 339 ff. 342f. 344. 346. 349. 352 ff. 358f;
.^63. 367. 369. 371. 374. 376. 380ff. 384ff.
:^7ff. 392. 399 f. 410. 416. 421. 435 f. 439.
446ir. 449ff. 453f. 457. 460. 491. 500*. 515
(J. 1461). 516(J. 1464. 1466). 51 7 (J. 1469).
518 (J. 1472).
IFtttemtcrpÄ; Wittenberg, Hauptst. d.gleich-
nam. Kr. 326.
Wittenberg Wittemberg WUtembergk WO-
temberger, Hans506(J. 1426). 507 (J.1429).
— Paul, Bommoister über dem Deutschen
Borne 18.113.160.188A 205.212.2 15f.2 17.
219. 221 f. 223. 226 f. 230. 234f. 237 f. 244.
268. 450. 518 (J. 1472).
Wittkop, Heine, Mitglied des Raths der
Stadt Magdeburg 398.
Wittkorn Weitthom Weytkorn, Michael
Michel 161 A. 496. 502*»-
von Witzleben, Heinrich 239 A.
Wdü)ruw€T Wolbnm(?), Heinrich, M. i. R.
507 (J. 1428). 508 (J. 1430). 509 ( J. 1439).
510 (J. 1441. 1443).
Wunsch WwUzsch Wtmtzschk, Glorius 1.
2. 234. 501*.
Wybolt s. Wibolt
Zathe Zoten Zcatten,Y9ltm, Pf. 161. 237.
297. 502^
ZatUich Zaiclich, Heintze Hintze, M. i. R.
516 (J. 1465). 517 (J. 1468). 518 (J. 1472).
ZeUer Zeyler, Peter, M. i. R. 512 (J. 1448).
513 (J. 1451). Lorente, M. i. R. 516 (J.
1463).
Zeitz, Hauptst d. gleichnam. Kr. 181 A.
389 A.
Zelle. Hans, MLR. 510 (J. 1443). 513 (J.
1454). 517 (J. 1467). — Wentze, M. i. R.
511 (J. 1443). - Günther, M. i. R. 518 (J.
1472).
Zelle 8. Seile.
Zelle, Wentee, M. i. R. 511 (J. 1443).
ZdseCzelse TzdseZelscheZsmelsche Tscheise
Tzdschse Tzschdsche Zelsen Zelsin ZscheU
sen Zschelsehen Tzelssen, Kilian 160.
Nicolaus Niclas Nickel Klaus, M. i.R. Ge-
meinheitsmeister 1. 160 188A 217. 219.
221f. 235. 318. 376. 386. 393. 450. 514 (J.
1456). 515 (J. 1459). 516 (J. 1462). 517
(J. 1468. 1470) 518 (J. 1472). - Brosius
Prosius, Fleischhauer und Brauer 1. 41 A.
56. 143. 160. 189. 29D. 302 A. 336. 381.
415. 500».
Zdy Zölner (V), Hans 515 (J. 1461).
ZerbestZerbst, St. i.Anh. 146. 21 3 A. 235.259.
Zerbick = Zörbig, St. im Kr. Bitterfeld
72 A. 251.
Zeschwitz, Paul, M. i. R. 188A.
Zeye, Hans504(J. 1406. 1409). 505 (J. 1413).
zun, Burkhard, M. i. R. 513 (J. 1452).
Zimmermann, (Zinma n!) Hans 504 (J. 1401.
1404). — Jacob Jacoff, M. i. R. 1. 188A.
407 A. 501». 516 (J. 1465). 517 (1470).
Zinnder, Martin 188 A.
Zoberitz Zcoberitz Tzoberitz. Erhard us,
Meister in der Ulrichspfarre, M. i. R 507
(J. 1427). — Lorenz, Bm. 508 (J 1433).
509 ( J 1434). - aaus, P£ 161 A. 503*». —
Thomas 161 A. - Lorenz, Pf. 501*».—
Zoberts Kinder 412. - Die T^^ofternfec 437.
Zoch Zog Zogk Zocke Zogke Zoke Tzok
ZcagkeZcacke.C\intzCune 505(J. 1416).506
(J. 1426).— Valentin 506 (J. 1424). 507 (J.
1427. 1429). 508 (J. 1433) —Sander, M.
i. R. 510 (J. 1442). 511 (J. 1446). - Bar-
telmcus, Bartolomeus Bm 512 (J. 1449).
513 (J. 1453). 514 (J 1457). 515 (J. 1462).
— Drewes, Pf. 161 A. 471. 496. 503«» —
HAns,Pf.l61 A.19a502"- Ulrich Pf.502^
- Klaus, Pf. 161 A. 413. — Kune 161 A.
Vgl. Dr. n. G. T. 200.
566
Marcus Spittendorffl
Zoiner Czolner ZooHner Zölner CzÖlner,
Hans, Bornmeister über der Motritz imd
dem Hackenbome und Schöppe auf dem
Berge 13. 47 — 49. 531159. 68.70. 95. 101.
104. 136. 137flF. 143. 145. 148. 159f. 161 A.
167. 173. 194. 318 L 321. 324. 342. 501*».
514 (J. 1458). 516 (J. 1466). 518 (J.1472),
- Peter, Pf. 161 A. Vgl. Dr. U. G. T.
201.
Die Zschwwroffin 415.
Zwentzig Ztcenlzigk, Kurt, M. i. R. 234 A.
503.
Zwickau) = Zwickau, Hauptst d. gleich-
nam. sächs. Regierungsbeziikes 206. 332.
Zwigkau ZwigkatDCzcwigkauw,Stm<mj\er'
sclilägerll5. 126.
ZwocJmw Zwochow, N. N. 508 (J. 1431 ). —
Han8509(J.1434). - ValtinValten, M. i. R.
509 (J. 1484). 512 (J. 1451). 514 (J. 1458).
Zyme, Jurge, M. i R. 407 A.
Yman Iman, Johannes Johan Jhan Hans,
M. i. R. 513 (J. 1453. 1455». 514 (J. 1458).
515 (J. 1461). 516 (J. 1464).
IL Uallisclie Ortsbezeichnungeu.
AJter Markt, 241. 484.
Die Bank der Schoppen auf dem Berge 81.
416.
Die Bank der Schoppen wi Ihai 416.
Berlin. Kleiner Berlin 365. 384. — Grosser
Berlin 365 A.
Gärten vor der Stadt 473 f. Hammers Gar-
ten 473 f. — die kirschgarten 472 f. 474.
Gasthöfe. Gol ioner Ring 501. Goldene Rose
502. Gasthof auf dem Schlamm 503.
Die Gctoandkammem (Gewandbuden) 262.
411.383.
Der Gibichenstem Gybidtenstein GM-
chinsteynn^ die bürg zum GyhicJiengtein,
die bürg IIA. 12f. 42flf. 45. 48.56f.62f.
^ — 68.71. 73. 139. 153. 154A. 159. 165.
178 f. 183. 185. 187. 189. 191 f. 193f. 196.
203f. 208. 212. 218. 220ff. 223. 225. 229.
234. 241. 244 f. 247 f. 251 f. 255. 260. 266f.
269. 280. 284f 2ö9ff.296ff.299f.812. 320f.
321. 325. 328. 331. 333 A. 836 f. 339.
342. 353 f. 370ff. 373. 876ff. 379. 381 388.
390 A. 394f. 399f. 403ff. 410ff. 413£: 416ff.
419 ff. 422ff. 426 ff. 430. 432ff. 435. 437 ff
454. 460. 469 f. 471 f. 476ff 479. Das Ge-
fängnis 417. Die Kanzlei 427. 432. 498.
Das Gericht 4 77 f.
Glouch GlaucJie Glaucha, Flecken, dann
Stadt, jetzt ein Stadttheil von Halle 409.
430. 433 f. 469. 474.476 f. 479 f. DiePtbrte
bei Glauche 474. - Dr. 11. 779 ff
Ein Graben vor dem Ulrichsthor 471. 473.
Grenzsteine vor der Stadt 471. 473. Mal-
steine 472.
Der Grettckenberg vor dem Stein tliorc 471.
473.
Halle 14. 19 A. 20. 24 A. 45. 49. 51. 53. 66.
72 A. 81. 83. 85. b7— 89. 92 f. 95. 97. 'Ol.
104ff. 117 - 119. 123- 129ff. 134. 139.
142. 145. 158. 160. 161 L 176. 181. 184 f.
186. 189f: 193. 200. 206. 208 f. 211.
213f. 215—217. 218£ 220 f. 224. 227 A.
229. 235. 239 A. 240 A. 251. 256.
258 f. 261. 267 fl 273f. 275. 283 286. 288t
290.292£ 294A.295ff. 298f: 300f. 308f.
306£ 308ff. 311. 319ff. 322. 3241 8251
327 ff. 331 £ 883ff 838 f. 341. 347. 352£
855. 367. 370. 390. 372 ff. 376 — 80.
388 A, 385A. 890 A. 395. 406. 408£
414 ff 418 ff. 421. 424 ff. 427. 435. 440.
443. 446. 451 ff. 447. 457. 459. 462. 465ff.
469. 472-77. 479£ 482£ 487. 489£ 492£
495.
DieHaUeUA. 144. 152. 182.286.238.394,
Der Herings- und Fischmarkt 286.
Hospitäler. St.Antonü833A.473.St C\Tiaci
333 A. 488 A.
Judenkirchhof 12 k. Judenschule 72 X.
KeOer. Der Herren Keller 125A. — Wein-
keller des Raths (der Herren^ 65. — Raths-
keller 316 A.
Kirdien tmd Kajyellen, U. L. Frauen 67.
71. 166. 174. 426. 435 £ 453. Der Bruder-
chor 230. Der Schrank 174. Der Kirch-
hoff 166. 205. 224. 823. 425 £ DerHans-
mannsthurm 380 A. 495.Die grosseGlocko
174. 216. — Der Pferrer 67. 125 A. 166.
Die Altaristen 125 A. Die Schule 174 A.
425. Der Schulmeister 125 A. 425.
125 A. 425. Die Schüler 174. 425. Vgl. Dr.
I. 113£ — St. Gertrud 47ff. 60. 68. 70.
71. 148. 435. Der Chor 47. 48A. 148.
224. 236 A. 323. Der Kirchhof 64 A.
Der Pfarrhof 125 A. Die Altaristen 125A.
Vgl. Dr. 1. 1016ff — St; Ulrich 207. 386A.
425£ 436. Der Kirchhoff 892.389ff.454£
DerPtarrerl25A. EiuPi-ediger207.208.
Ein Altarist 207. Die „alterleute" 207 f.
II. Hallische Ortsbezeichnungen.
567
Die Schule 174A. Vgl. Dr. 1. 1047flf. — St.
Mariz 85. 497. Vgl. Dr. I. 1081 ff. — St.
JlßcÄacZw 85 A. Vgl. Dr. 1. 937. - KapeUo
der h. Anna 247 A. Vgl. Dr. I. 951. - zum
Heiligen Kreuz (zum Grashofe) 14 A. 88.
247 A. 316 A. 497. Der Pfarrer 125 A.
Vgl. Dr. I. 929ft. — St. Spiritus 471.
Vgl. Dr. 1. 952. — Petrikapelle t%Qk. Dr.
1. 952.
Das Kloster zum NuenwergkeNeuentcergke,
Kl. Nouwerk vor Halle 76. 77f. 88. 91 . 95. 96.
101. 106. 143. 170. 197 A. 211. 215.218.
237 f. 240 f. 242. 248. 254. 278. 342 ff. 344.
347 f: 352. 353. 409 f. 410 A. 419. 433. —
Die Kirche 211. — Der Propst 49. 125 A.
170. 229 A. 248. 278. 347. 348. 350. 422.
433.
Klöster in derStadt^9. ~ Das Barfüsser-
Uoster 37. 125 A. 164. 359 f. 384 ff 887.
389. 403. 420 A. 427. 448. 450. 452 £ 459 f.
462.494f. Da8Refectorium451. DerKirch-
hoff 207. 385 A. 386. 448. 450. — Der Gu-
ardian 359. 448. 459. Der Prediger 164.
359. Der Berg hinter d. Barfüssorkloster
385A. 459. 489. Vgl. Dr. I. 739 ff. — St,
Moriz 49. 50f. 52 ff. 55. 57. 62. 67 £ 77 f.
79. 88. 90ff. 94. 97. lOOff 105. 111. 113.
125A. 128. 135ff. 143. 145. 147ff 153. 158f.
164. 166 f. 171. 181 f. 197. 255 A. 296A.
305. 41 1 . 413. 414. 466. Der Remter 55. 67f.
146. 165. 167. 177. Die Sakristei 93. 114.
Die Betglocke 182. 184. 200. - Die„sam-
menung** 125A. Der Prior 170. Der Propst
24 A. 125 A. 255 A. 305. 422. Der Pfarrer
125 A. Die Schule 174 A. Der Schulmeister
125A. Der Küster 125A. Die Spitaler 125 A.
Vgl Dr. 1. 743 ff - St.BatUi (Prediger-
klo8ter)93. 125 A. 296. 299. 434 436 494.
Die Sakristei zu St. Pauli 93. — Der Prior
436. Vgl. Dr. I. 780ff — Serüitenklo'
ster 125 A. 160 A 170. Vgl. Dr I.769ff.
— Das Ju/ngfrauenkloster zu St. Georg in
Glaucha 97 98. 101. 107. 113. 114. 164.
397. 433 f. 436. 469. — Der Propst 49.169.
418. 422. Die Aebtissin 144. 147. 464. Vgl.
Dr. 1.802 ff.
Lftdwehr, die 472. 474.
Die Lehmgrube vor dem Stein thore 47 1 .473f.
Das Loch 483.
Marke, die 472.
Der Markt 172. 177. 236. 299. 389. .S92. 414.
425. 455. 476ff.479f. 481. 484.497. 501. -
Häuser am Markt. Der rothe Wolf 392.
417. Baltzers Ecke 392. Die weisse Rose
392. — Kram Jacob Sthaffkopflfe 389. —
Der Weg auf dem Markte 392.
Margkwarts Brücke vor dem Klausthore
472. 474.
Neue Haus, das 316. 402. 484.
Der Neumarkt, ehemals erzbischöfl. Land-
stadt, jetzt Sladttheil von H. 49. 348. 374.
386A. 388. 409. 425. 431. 438. 471. 473.
Vgl. Dr. IL 767.
Petersberg, der 220. 386. 420. 47 1£ 474.—
Das Thor am Petersberge 386 A.
Der Pfännerhof 12. 20.1-30. ,'51. 55. 64 f. 70.
73. 77. 81. 82. 85. 124f. 144f. 147.149. 151.
154. 156f. 164. 168. 190. 321. 449.
Rahenstein, der 160. — Der Galgen 420.
Das Baihaus 3 ff. 9ff. 12 — 14. 18 ff. 22.
27. 29. 34. 44. 49. 55. 57 f. 59 ff. 68. 70. 72.
73. 74. 76. 78. 85. 90. 98. 97. 98. 101. 103.
107. 129. 132. 136ff. 139. 142. 144f. 148.
151 f. 153 f. 156 f. 158. 160. 162ff. 165 ff.
168f. 171f. 173 f. 175. 177ft 180. 184.185f:
1871 189. 191 ff 193 f. 195f 197 f. 199f.
200ff. 204f. 208 ff. 211. 213f. 215.218ff.
223 ff. 226 ff. 229 f. 232 ff. 2.S5. 237 f. 241.
243 f, 245. 246 f. 250ff 254f. 257 f. 259f.
261. 264. 266f 268f. 271f. 275ff. 278f.
280f. 282. 286 f. 289 ff. 293. 297 f. 299 f.
303 f. 306. 308ff. 312 f. 314 f. 316 ff.
319f. 321f. 323. 325.328f. 330fi 333. 336ff
339f. 343. 347. 349. 351. 354ff 357f 360ff.
363ff 366f. 368.370.372.374f. 381f. 384ff.
387 f. 389ff. 392f. 395ff 398 ff. 401ff 410.
413. 416f. 421. 423. 426f. 429f. 432. 437.
439ff. 442. 444ff 447 ff 450ff. 453 f. 456 f.
459ff. 462f. 466ff. 469f. 472. 476. 480.
490ff. 493ff. 497. — Die „dörntze" 6f. 9.
14. 16. 18. 23. 59.163. 172. 187. 197 f. 225.
233. 245. 250f. 255. 267. 272f. 274. 282 f.
369. 395 f. 484. — Die „vierhcrrenstube,"
.,der vierherrendömtze" 17.22.42.43.45.
61.142. 160.162.173.192.215. 246. 272. 276.
383. 410.467.475. — Die „grosse dömtze"
141. - Der Schranic 223. 225 282. — Die
Käiomerei 163. 177 f. 182. 183. 265. 446.
— Die Schreiberei 446. — Gefängnisse im
Bathause. Die Temnitz (tymenitze tem-
menitz) 98. 99. 142. 153. 157. 159 f 164.
1 70. 179. 195. 205. 280. 299. 347. 354. 396f.
402. 413. 418. 424. 434. Das Frauen-
kämmorchen 142 — 144. 3-33 (?). Stro-
barts Kammer 142. 144. 145. 153. 160.
167. 333. — Der Hof 61. 223. 267. 273f.
277. 281 f. 286 f. 303. 445. — Die Raths-
glocke (banckglocke) 2^7. 73. 141. 160.
204. 215. 223.229.246 254f.259. 261.263.
298. 336. 385 388. 399 432. 447. 493. —
Tritt am Bathause 316. .398.— Die lange
568
Marcus Spittendorff.
Bank am Rattiause 392. — Diesteinemeii
Stufen des Rathauses 392. — Die Raths-
uhr220. — Das Rathausthor 315. — Mauer
am Rathause 316.
jBö^Jfccwfefi 484.
Der Boland 81. 82. 234 A. 416. 472. — in
Quedlinbi^ 256.
Der Bothe Thurm 416. Vgl. Neue Mittheil.
XI. 435.
Saalpfarte 125 A.
Sch^Mnen vor dem Morizthore 474.
Das Schöppenhau8 81. 82. 402. 416.
Stadtgraben 4121 469.
Stadtmauer 412. 448.
Die Stadtthore 8. 9. 50. 57. 141. 210. 385 f.
390 A. 440. 448ff. 453.456. 471. 474. 494.
496. - Galgthor 261. 297. 397. 473. 496.
— Leipziger Thor 160 4. - ,,rodebelli-
sches^' randisches rannisches Thor 472 f.
474.496. - Morizthor426.469.472.474f.
496. — Klausthor 253. 254. 472. 496. -
Ulrichsthor 57. 385. 386A. 388. 389f. 392.
400. 403. 420. 454.459ff. 471 f. 474f.496flf.
— Steinthor 142. 280. 254. 420 A. 47U
474. 496 f.
StadUhürme 9. 53. 59. 60. 142f. 145. 153.
157£: 164. 170. 180. 188. 205. 207. 224 f.
307. 349f. 351. 352. 354f. 385 f. 397. 402.
413. — Der Bäckerthurm 60. — Der
Krämerthnrm 60. 207. — Schrammen
Ihurm 49. 50. 60. 75. Der Thurm neben
der Wage 247. 252. 254. 255f. 258. 899.
440. 442. 444. 452. 456. — Der Thurm ü.
L. Frauen, jetzt der Rotho Thurm 220 A.
483. - Valentm Kochs Thurm 60.
Der Steinweg vor dem Klausthore 472. 474.
DerS^^^t(;^yordemrannischenThore 473.
Strassen, Galgstrasse, Leipziger - Strasse
144A. 429.— Bärga8Sol74A.~Klausstra;^e
19 A. 397. — Die Kleinschmiode 205. 396.
497. — Der Martinsberg 412. 420. — Die
neuen Häuser 476 A. — rodebelHscbe rade-
wellische rannische Strasse 144 A. 502. —
Der Sandberg 448. — Der Schlamm 254.
503 — Die Schmerstrasse 14 A. 19 A. 205.
414. 426. 483. — Grosse Ubridisstrasse
386 A. 389. - Kleine ükichsstrasseSSÖA.
Die Sturmglocke 449. 454. 495.
Tunczerie, die 64 A.
Wagcy die 144. 272. 402. 403.
Wege ausserhalb der Stadtmauer 472 ff. —
Der magdeburgische Weg 473.
Wiesen, Wiese des Deutschordens 288. —
Die feyle wische (die faule Wiese) 472. —
Die grosse Wiese 254. 474. — Die grosso
Pfingstwiese 254 A .
III. Sachregister.
Abbruch der Gewandbuden 483 f.
Ahlass in Magddmrg 210. 388. 418.
Abstellung einer Klage vordem Boland 472.
„alterleute"* zu St. Ulrich 207.
Ämtmann zu Kalbe 438.
Anschlag audio Pfarrkirchen u. das Kloster
zum Neuen werk 419; — an die Kirche
U. L. Frauen und das Rathaus 426 f; —
an die Kirche U. L. Frauen 436.
Arme Leute (Pfänner), die wenigFeuericerk
haben 292.
Aufforderung des Kaisers Friedrich III. an
die Stadt HaUe zum Zuge gegen Karl den
Kühnen U^
Aufzug der Hallbuben 236.
Auszug Bewaffneter nach Salzmünde 208f.
Barbierer baUnerer 217. 258.
DieBarfüsser. Ludowicus de Anhalt, Pres-
byter 359 A. Gisilerus de Diskau (Disko)
Laienmitglied 859 A. — Johannes Hagen,
Lector 359 A. — Henricus Jose, Vice*
guardian 359A .— Johamies Kein, Guardian
359 A. — Ericus Sever, Cleriker 359 A.
Barfiisser in Kalbe 406.
Bauern bringen Holz zu Markt 109. 119.
230. 260.
Begeliung der Stadt<fränzen 472 — 474.
Die Bddinunq (erste) unter £rzb. £mst
226. 228. 266'ff. 269ff. 272 f.— 76.278-80.
283. 286 290ff:293ff. 296.299f. 305. 306ff.
310. 320ff. 323. 325. 329f: 331. 844ff.352f.
368f. 373. 411.— Lehngeld 345. 411. Lehn-
ware 268f. 275A. 291. 342f. 345. 433.
Lehnware von der Pfanne 373. Beschluss
des Ra(hs mit Ausnahme dcrPfänncr 228.
Rathsmeister Hedrich schlägt einen
Vergleich vor 273 f Man will dem Erz-
bischof ein Geschenk bieten 269ff. 272. 275.
278. 281. 283. 285. Bischof Johann V.
von Meissen ertheilt der Stadt eine ab-
schlägliche Antwort 286. Vereinigung
der ramner mit der Gemeinheit luid den
Innungen 287ff. Der Bischof von Meissen
in. Sachregister.
569
bestimmt eine Frist zii einem gütlichen
Vertrage 290.
Bestimmung der Bier- und Brotpreise
210.
Bestrafung van Kindern 412. 423.
Bewirthung des Baths von Mcigdeburg in
Halle 298.
Bier 124. 154. 156. 170. 210. 384. 478;
eimbecki^ches 203; naumburgisches 62.
124 A.; zcrbster 406. — Das Schenken
fremder Biere 334. — Bischof Thilo von
Merseburg nimmt Bierwagen weg 203
BornfaJirt zum heiligen Born 123 ff. 125A.
135. 154. 156. — Zum Bornen gehen
74. 184. 200. 260. 262f. 285. 306.
^12. 327 ; nach der neuen Regierung z. B.
fr.233.
Bommeister lA. 2ff. 5ff. 8f: lOf. 17ff.
20f. 25 ff. 28f. 32. 35 ff. 39f. 41 A. 44. 47 f.
51 A. 53 ff. 56. 58. 61 f. 63. 66. 68. 70.
71—75. 78f. 90. 95. 98. 100— 103 ff. 110.
112f. 116f. 119ff. 124. 126. 128. 130. 132.
134 ff. 138. 144 ff 149 f. 152. 156 f. 159 £
162. 164. 167. 168 ff. 171 f. 174f. 177. 179.
182. 18i. 189. 192. 198 f. 200 ff. 215f.
218ff. 226 ff. 234f.237f. 243f. 246. 252 f.
257 ff. 262. 264 ff. 268ff 271. 276. 278 ff.
283 f. 286. 302 A. 305 ff 309. 312ff 321ff
324. 326. 329f. 334. 336£ 340£ 343f:
352 f. 354 f. 358. 363. 375. 386. 398.
400. 422. 454. 458. 476. 491.507-518.
Der Bommeister von dem Deutschen Borne
230. 248. 351. 417. Der Bommeister von
der Metritz u. dem Hackenbome 74; d. B.
von der Metritz 351. Die drei geschwomcn
Bornmeister 132 ; die drei Oberbommeister
245 f; der oberste Bommeister 204.
- Olwrborameister 90. 115. 116f. 120.
130f. 149. 156. 171. 265. 312. 395. —
Die alten Bornmeister 54. 56. 64 f. Neue
Bornmeister 62 A. 64 f Ihre Resignation
70.— Borameisterwahl 47 f. 70. 81 ff. 133.
148f. 167.204f. 323f. -WahlZöbiers und
ihre Folgen 47ff 62 A. 167. Waltheims
Wahl vom Rathe verworfen 54 ff. 62 A.
Wahl d. B filr d. J. 1480 429. Vcrktlndi-
gung 417. Zeit d. Wald 47. — CoUation
der Borameister und Schoppen Freitag
vor Jubilate 150. B. sitzen über demThaJ-
schoss 128. — Rechnungslegung der Bora-
meister und Vorsteher des Thads auf dem
Rathause 1473. 1474: 111 ff. 114. 122.
1475: 151 f. 154. 1478: 329. — Sitzimg
der Bommeister und Schoppen im Pf^ner-
liofc 65. B. sitzen nicht auf dem Rathause
200 f. — Unterbommeister 26. 65. 70. 76.
149f. 156. 180. 258. 309. 394; die zwei
Unterbommeister über dem Deutschen
Bomc 232f. 321.Unterb. über d. Hacken-
bome 74; über der Metritz 180. s Essen.
Der Bommeister Hans Busse darf seinen
Bruder nicht zu Grabe geleiten 305.
Barnschreiber 11. 106f. 112. 123. 131.
149. 150f. 154. 182. 351. 355 f. 358. 361.
398. 404. Seine Rechenschaft auf dem
Rathause 233; sein Register 132. 233. 398.
Briefe und Urkunden 28 A. 24 A. 29. 40.
48 A. 49 A. 51A. 58A. 60ff. 100.129—134.
135. 158f. 161. 164. 199ff. 202. 204—206.
210. 212ff 216. 218. 221 f. 228f 233f. 287.
240ff. 249. 251 A. 252 A. 253 A. 256. 259.
268. 273 ff. 277. 279. 288ff. 292. 299. 301.
303. 307. 31 If 322. 324. 325. 329. 338 £
342. 352. 376. 378 ff 880. 382 £ 386. 395.
397£ 402. 404£ 416. 419. 446£ 450. 456.
460. 462. 466ff. 469£ 475. 477. 482£ 490ff.
493. 495. ~ Papst SlxtusIV. an die Erz-,
diöcese Magd. 486 £ — Restätigungsbulle
für den Erzb. Ernst 484 £ Dispensations-
bulle für Erzb. Ernst 486. — Herzöge von
Sachsen. Betheidigungsbrief des Kur£
Friedrich II. von Sachsen 274 A. Die Herz.
Ernst und Albrecht von Sachsen an den
Landgrafen Albrecht von Thüringen 253A.
— an Erzb. Ernst 374. — an die Stadt
Halle 326. Kur£ Ernst an den Rath von
Halle, anBommeister,Schöppen u.mehrere
andere 204£ — Recess zu Chemnitz 5. Sept.
1478. 380 A. — Erzbischöfe van Magde-
burg. Ruprecht 467 £ 482. — Konrad U.
482. - Otto 335. — Dietrich 482. — Ur-
kunden der magd. Erzb. Ludwig, Albrecht
IV.,Gftnthern., Friedrich HL für dieStadt
Halle wegen der Belehnung 274 A. 275 A.
— Günther 11.294 A. — Vertrag des Erzb.
Friedrich III. mit dem Rathe von Halle
476ff. — Erzb. Johannes an die Meister und
die gemeinen Bürger in der Morizpfeurre
und den anderen Pfarren 62 A. — Thal-
ordnung vom J. 1424 135. — des Erzb. Jo-
hannen 158£ 490. — Ernst. — Briefe and.
Pfänner 240 £ 397. — an Borameister,
Schoppen u. Pfänner 234£ — anSpitten-
dorfimd Genossen vom 24.Sept 1478 395.
— an Spittendorff vom 3. Dec. 1478 404 £
— ürk.vom4. Nov. 1477. 305 A. - Br. an
den Rath vom 16. Sept. 1478. 382 A.
383 A. — an die Besitzer der Solgüter
und die Pf^ner 7. JuU 1479. 418f. —
an die Pfänner 17. Dec. 1479. 426 £ — an
Bürgerund Einwohnerin Halle Dec. 1479.
427. — an Balthasar Beyer 438. — an die
4 Pfarren 447. — Vergleich des Erzb.
Ernst mit den Pfannem vom 9. Jan. 1479.
410A. Rogimentsordnung vom 18. März
1479. Vertrag des Erzb. Ernst mit dem
570
Marcus Spittendor£El
Rathe vom 28. Nov. 1499. 472 A. — Schrei-
ben dosCapitels zu Ma^dcb. an den Rath
der Neustadt Magdeburg nebst Vorschrift
einer Antwort des letztem 221. — Der
Rath V. H. an Erzbischof Ernst 489—499.
— Urkunde d. Raths zu Halle 482. — der
Rathmannen und Meister von Innungen
und Gemeinheit 40 A. — Die Pfilnner an
den Erzbisi'hof Johannes 49 A. 51 A. 58A.
— Benedict US Polcke an den Erzb. Job. 48.
— Anonymer Brief an einen Bommelster
23A. — Die Hansestädte an den Rath zu
Halle 162 A. — Vergleich des Raths des
St Magdeburg zwischen Erzb. Johannes
u. d. St Halle v. 9. JuU 1466 24A. — Gut-
achten erfurt Juristen 372 A. 376 A.
butdfronm 120 f. 128. 135. 137. 156. 159.
Burgfriede auf dem Bathause 209. 442.
Bürgerauschüsse, Die fünfzig manne 185.
186. 232. 272. — Die dreissig Manne 18.
135 A. 186. 210. 232. 252. 254. 266. 269.
271 f. 276 f.
Die Bürgerschaft in den Waffen :)82flF. —
392. 494 ff.
Bürgert'ersamlungen (der Innungen und
Gemeinheit, der Parten) 9. 21. 32—35.36.
41. 44. 46.85. 158. 186. 204. 209.215.227.
237. 253 f. 267. 269. 272. 278. 286(1 323.
340. — im Rathause 62. 78. 210. 314.340.
— Allgemeine Bürgcrversamhmgen auf
dem Rathauso 223 243. 272. 351. 367 ff.
370 f. 372. — A. B. derPfiurrenu.P^ner
227 f 281. — A. VersamL der „burger,
ein itzlicher zu seines meistershause^^ 313.
351. 446. — Alle Bürger, Innungen, Ge-
meinheit und Pfannor auf dem Rathause
354 ff. — BOrgerversamlung auf dem
Rathause Dinstag Pantalconis (28. Juli)
1478. 354 £ 399. 440. 444 f. 447. 456f.462.
490. 494 f
CoOationbeidemBathswechsel 40. 180. 302.
— bei der Schoppen wähl 124 1 150.
„coHüirium" im Rathsweinkeller 65; —
in Peter Baltzers Hause 65.
Copialbuch des Baths 39.
ein recht dingetauj 65; nothding, geheget im
talc64.
Dorfherren und Bauern 185 f
Durchzug sächsischer Truppen 251. 258.
Durchzug des Grafen Burkhard von Barby
mit seinen Beisigen 253 f.
Einkauf i-onSchnittwaarenaufdcr leipziger
Messe mtd Versteuerung derselben 361.
Einkehr des Girifen Waldemar ivn AnJialt
bei Gottschalgk 185.
Einkehr derhans. Abgeordn. in Holswirths
Hause 329. — des Kurfürsten Ernst und
seines Bruders, des Herz. Albrecht, in
Alexander Drackenstedts Hause 424. —
der erzblschödichen Räthe in Alexander
Drackenstedts Hause 396. — der magd.
Gesandten in Holzwirths Hause 217.
Einnahme des Schlosses von Quedlinburg
251;— der Stadt Q. 256.
Eine Entführung 209.
Erbauufig des neuen Hauses 484.
Erfurtische Doctoren in Haue aSl ff. 338ff:
341. 346. 349f. 351 ff. 355ff. 360f 364.367.
370 f. 373 f. 376 f. 379. 444 f — rathen der
Stadt H. zu einem Vergleich mit Erzb. £.
355.
Erledigte CHiter 46S{.
Erste Bitte 377.
Erzb, Johannes im Lande Jerichaw 73.
Erzbischöfliche Diener auf dem Criebichen"
stein. Der Geleitsmann und sein Schreiber
oder Küchenschreiber 204. 248. — Der
Schreiber 241. — Der Kanzelschrcibcr 411 .
— Der Oberkanzelschreiber 438. — Der
Landknecht 438.
Erzbischöflicher Vogt 472. 474.
Essen. — der Bomknechte 133, 150. 264.
404 ; — des heimlichen Raths 162 ; — des
Knochenhauer Bratens 157. 174; — des
Schauelbrotcs (schouwelbrotes) 157; — der
Pfänner im Pfönnerhofe 147 ; — der ünter-
bommeister 88. 132. 135. 150.— Verbot
eines gemeinen Essens diurch den Erz-
bischof Johannes 132; Verbot der Essen
der Unterbonmieister 132.
Fest des h. Moriz zu Magdeburg 88.
Eine Frau in den Stock gesetzt wegen einer
Geldschuld 64.
Freiheit der Bürger auf der ^/aulenwiese^'
472.
Freiheit der Ih-eise und Löhne 265.
Freiheitsstrafen, Hausarrest 11 f. 14. 16 ff.
19ff.61. 93. 142. 151f 153. 157 f. 164f.
174. 188. 347. 354.394. 346.416. 441. 470.
491 ; Haft in den Rathsgef^gnissen 99.
142f. 159ff 163f 167. 170. 332. 355. 396f.
402. 413. 418. 424.470.491; H. auf den
Stadtthürmen 48. 59f. 93. 142. 153. 164(1
188. 207. 247. 252. 255ff. 259. 307. 310.
353 f. 394. 397. 413. 416. 418. 462. 440f ;
— in der Kirche 48 f. 60(!); — auf den
Thoren 142.
Friede des Thalguts 63. 74.
Fuhrleute »Gäste, Sabsgästc) 26f. 89. 104.
118. 127. 132. 136. 147. 178. 236. 23a 306.
321.326.
ni. Sachregister.
571
Gd)ot nach der Stadt Geworüieit 178.
Gefangene in Kalbe 408.
Geldstrafetider Pfänner (schatzgolt schatz-
ungebörung) 132f. 138. 160f. 164t. 167.
177ff. 181ff. 184ff. 187ff. lOOff. 194ff.
197 f. 409 ff. 423 f. 426. 432. 437 f.
Geld' und Münzverhältnisse. Landloufftige
muntze 89. 130. 291. 293. 333 ; neue m.
280. Grubenh6inischem.332. Schnebergcr
m. 306. — Der rheinische Ghdden 26. 88.
99. 103. 131ff. 138 ff. 141.147.161ff. I67f:
172. 177. 184. 186. 188. 194. 199.232.238.
259 f. 262 ff 266. 268 ff. 270 f. 273. 275. 280.
284. 291. 306. 309 f. 330. 338. 342 ff. 345.
372 f. 379. 411. 413. 424. 426. 429. 432 £
437. 467. 483. Der ungarische G. 99. 172.
Der „geHersch^* G. 99 ; lOr. fl. an muntze
266. - Ein Ort 266. 275. 342 ff. Ein halb
OH 266. — Alte Groschen 112. 114. 122.
139. 141. — Grosse Groschen 26. 29. 147.
150. 161. 169. 171 f. 180. 199f. 230ff. 238.
266. 280. 309 f. 826 £ 338. 433; grosse od.
mütdaroschen 280. 326 f. 338. SUbeme
Groschen (kleine, spitze, Schneberger) 26.
29. 260. 280. 285. 292.310. 327. 424; halb
ridige undgantz ridigegr. 291. — Schwert-
groschen, stoertgroschen 26. 29. 101. 116.
119. 126. 136 f. 138ff 141. 161. 169. 171 f.
177. 199f. 202. 219. 236. 260f. 264.280.
284. 327. 331.349; schwertgroschen gehen
irre 280. — werden eingetruckt 199 —
lYennige99 119. 147. 161. 172.200. 202.
219. 230. 232. 260ff. 2631. 266. 278. 484f.
292. 299. 311; a/te Pt 306. 309f. 319.327.
338. 430; new! Vi. 291. 306. 311. 319. 327.
338; halbe Pf. 29. 172. 260f. 429. 480;
scMechteVl 291; hall. Pf. 29. 139f. 155. 161 .
291; „schildigte, lantzberger und döring-
sclu^' Pf; 291. - Heller'l^O. 138 f. 177.
262. 309. 327 ; ineyssnische Heller als die
fischschuppen 291 ; alte H. 327. halbe H.
430. -ÄJÄer/'139f. ~ Ungemünztes Sil-
ber mit des Raths Zeichen 99. - Der eng-
lische Nobel 99. — Mark 9 ff. 28. 31. 36.
39. 45. 48 f. 58 ff. 74 f. 83. 99. 142 145. 148.
163. 152£ 172. 177 f. 182. 185. 187. 191.
197 £ 224. 242. 245. 313. 336. 413. 423.
425. 439. 446. 453. — Eim hall. M. 227 A.
— Schüling 9. 257. — Schock 111 ff, 114.
118. 122. 124£ 154. 156. 278. 280. 285.
401. 430. 466. — Altes Schock (alte Wäh-
rung) 29. 83. 99. 108. 111. 116. 140. 141.
147. 258. 266. 284. - Schwertschock 101.
116.126.
Der Geleitsmann auf dem Galgthore 262;
— auf dem Petersbergsthore 386 A.
„diepemeinheW (itzliategemeinheit, diege-
memheiten) und ihre Vertretung im Raih
5. 7. 10. 12. 14£ 19ff. 26. 29. 31. 36£ 42ff 47.
48 A. 50ff. 53ff. 6lff. 63. 65ff. 68. 71f. 79ff.
82ff. 84—91. 92ff. 95.97£— 100 128. 134f:
141 £ 145. 148 £ 151 £ 154. 158. 160. 164£
167. 169£ 172ff. 174. 176£ 182 £ 185.
188ff. 192. 195ff. 199. 201. 204£ 215£
224. 233. 235. 242. 247 £ 255. 257. 266.
270. 273 ff. 276 £ 280 ff 283. 286. 288 ff.
291. 293ff.296. 301 ff. 307. 309. 311£313£
316 £ 319 £ 323. 327. 329 £ 354—358. 360.
362 £ 364 £ 367£ 369£ 373. 875£ 380—83.
389£ 390 A. 391 ff. 395. 397—401. 410.
413—16. 438. 440ff. 444. 446£ 450.454.
457—60. 462£ 487—93. 455£ 498.
Gemeinheitsmeifiter 5. 273. 278£ 283. 286.
301. 313. 351. 869. 875£ 387. 447. 497. —
in der Gertraudenpfiurre 74. 203. 278£ 356.
368. 375. 384; —in der Morizpfarrc 73.
203. 278£ 376. 384; - in der Pf. U. L.
Frauen 73. 279. 351. 362. 384. 448 ; — in
der ühichsp&rre 48(?). 177. 280. 278.
286—89. 301. 313. 368. 385. 389.
Gerente 20. 30. 53. 65. 90. 107. 117. 122.
132 157.171. 237.422.
Gericht und Freiheit der Stadt vor dm
Tharen 471—74.
Gericht auf dem Berge 174 £
Gericht zu Glaucha 469.
Gericht über die lyanwer m Cb»c406 — 409.
Geechoss Iff. 3. 20. 32. 38. 47. 70£ 201.
209£ 211. 213. 233. 243£ 257£ 314. 333.
351 £ 356. 364. 366. 375. 383. 430 £ 437.
441. Bewilligung 243. — nach neuer Weise
413. 437. Verkündigung 73. 211. 244. 396.
413. 437. 451 £ Unterschlagung 245 £ 249.
Zeit der Zahlung 427 — Geschoss von den
Lehngütem 377 ff. — Vorschoss 379.
Geschossbeutd der Bommeister 123 £ 154.
157.
Die Gewerken 70. 91. 92. 94£ 98. 101. 106.
108. 118. 115. 121. 123. 127. 130£ 132£
137£ 252. 266£ Verdienst d. G. 140.
Gescliützexm^ andere Feuei*waffen derStadt
385A. 459. 495. Hand büchsen 385 A.Stein-
büchsen 385 A.
Gewinn der Pfänner am Salze 83. 108. 1 15.
126. 150. 161. 172. 177. 199£ 202. 230£
237. 243. 260£ 263 ff. 284£ 292. 299. 308.
327. 338. — jährlicher in einem Kothe 147.
Spittendorffs wöchentlicherVerdienst 261 .
Hansestädte 19ff. 22£ 44£ 191 ff. 197. 212.
214ff. 218. 229. 318. 320. 322 ff. 327 ff.
330ff. 336ff. 339. 341. 353. 367. 369£374ff.
380 ff. 383. 387. 402£ 421. 450. 490. 492.
496.
Harnische im PfännerJwfe 449.
572
Marcus Spittendorff.
Hautbesitzer. Balzer Aldenburg ^92. Peter
Baltzer 65. 172. Ye&ier Becker US. Mag.
Busse Blume ISS. llemr.Blumel44. Dion.
Bote 396. Buchel 424. Hans Busse 305.
Sander Drackenstedt 241. Z9QA2^.Eisenr
berg 9. Heinr. Geylingk 417 f. Glennenberg
470. G^tt«cÄafcÄ:185'. 6?rä/c 175.190. 193.
Laur. Hesseier 418. Blas. Holzwirth 217.
339. 450. Frau Portius Keyserynne 396.
Jac. Kamelis 897. ÄTott 354. Kösdüz 39.
Die Äyii;iY^>tn«397 Greg. Ocikrf443. Klaus
Oc/man 334. 343. 397. 441 Hans PoplUz
397. Nicol. ^wcn^n 207. Bertr. Quetz 244.
Albr. Schafstedt 179. 184. 192. 194. Klaus
Schafstedt 168. 170. 180. 182 ft). Hans
&6cr 395. Heinrich Schirmeister 496. An-
dreas iSb^^an/oc^ 355 A Andreas Sc^Ze^
348A. Peter fi^new 153. Mktc. SpiUendarff
13. 144. 164. 205. 411. 436. üastöStoltze
158. Simon Sweyman 145. Hans txm TFa/t-
heim 299. Jac. Weissack 495. Paul TTtY/cm-
6er<7 209 1 21 5. 219. 226. 237 . Valten ^aten
397.
Haus friede 496.
li(»{rtc/t redet niedersächsisch zu der Bür-
gerversamlung 272.
iierrenmesse in Magdeburg 94.
Herzog Albrecht von Sachsen auf dem One-
hichmstein 244 f. — H. A.'s Reise nach
Rom und nach Palästina 206
Herzog Albrecht der Jimgere van Sachsen
zieht nach Mainz 431
Herzog Balthasar von Mecklenburg sollErz-
bischofvon Magd^ntrg werden 203.
Herzog Wilhelm von Braunschweig in HaUe
251.253.
Eine Hochzeit 332.
Hofbesitzer. Buchel 11. 13. 47. 49. 78.
Drackenstedt 222. Eisenberg 9. 19. 34 36.
Die alte Fischerin 57. Keiner Kellner
165. 417. HcntzeKoch236A. Kleptzk222.
Die K3rwitzinne 397. Bertram Quetz 223.
Weinmeyster 476.
Holz 29. 103. 108f. 119. 127. 140f. 146f.
150. 154. 176f. 219. 230. 284 f. 327. 429f.
Holzpreise 138 f. 172. 177. 199. 219. 236,
238. 260 ff. 263. 338. E. Ladung H. filr vier
Pferde 232. E. Schock 161. 172. 199. 230.
232. 238. 260 ff 263 f. 266. 277. 285. 292.
306. 309 ff. 319. 327. 338. 429. — Das'
Werk 161. 260.284f. 292. Einhalb Schock
Werkl61 263(Z. 11. v.u.) 264. Ein Schock
Werk 260. 429f. Ein Fuder Reiss 260 266.
Ein Schock Reiss 260. Ein Fuder Scheite
261.
Holzi'erlirauch zu einem Werk Salz 199.
230. 232.
Hospitäler. — St. Antonii 171 A. — St
Cyriad 52 A. 197 A. - H. der heil. Kuni-
gunde 209.
Jahrköche 483.
Der Jahrmarkt in Halle im September 15.
20. 111. 381 f. 384 A. ziunNeiyahr 465 f
468.
Der Jahrmarkt zu Leipzig um Ostern 318.
415; - um Michaelis 74. 218. 260. 423.
Die Innungen und ihre Vertreter im Eathe
4f.7. 10. 13ff. 19ff.26. 29. 31.36f.42ff
47. 48 A. 50 ff. 53ff. 61 ff. 63. 65ff 68. 71 f.
79ff. 82ff. 84—91. 92ff. 95. 97 £-100.
128. 1341 137. 141ff. 145. 148f. 151f. 154.
158. 160. 164f. 167. 169f: 172ff. 174. 176f.
182f. 185. 188ff. 192. 195ff. 199. 201.204f.
215f. 224. 233. 235. 242. 247 f. 255.257.
266. 270. 273 ff 276 f. 280 ff. 283 f. 286.
288ff 291. 293 ff. 296. 301. 307. 309. 311.
313 f. 316 f. 319 f. 327.329.330.336.342ff.
3461 352. 354f. 356ff. 360. .S62f. 3641
367 ff. 370. 373. 375f. 380f. 3821 385A.
387. 389. 390 Af. 392 - 95. 397—400. 410.
413ff. 416. 440-44 446 f. 450. 454.457
—60. 462 ff 482. 487—98.
Innungen und Handwerker. Backer 314.
384. — Brauer 73. 265. — Fischer, erzb.
Untersassen 478. - Fleischer 3 14. 384. —
Futterer 85. 295. 314. 384. — Krämer
275. 278. 282. 314 f. 354. 384. — Licht-
zieher 264 — Schmiede 264 f. 314. 366. -
Schneider 384. — Schuhmacher 265. 314.
384. — Seüer 264. —
Innungen und Gemeine beanspruchen das
Amt des Bommeisters 81 ; — das A. der
Schoppen auf dem Berge 82.
Inntmgen und Gemeinheit machen grosse
A usgaben im Interesse der Pfänner 84.
Johannes von Hat4«n,Mitgliod des Prediger-
ordens, einer Predigt u.der Verweigerung
der Absolution wegen angeklagt 434 f.
„die jungker" (Sa^unker) 27. 109. 117.
155. 171. 213.
Kaiser Otto der Grosse hat dem Erzstift
das Salzwerk gegeben 129.
Kaltlager 104. 108f. 118f. 147. 150. 178.
236.258.262.319.
Der Kanzelschreiber der Fürsten ron Sach-
sen 370.
Kirclibau zu Urach 435.
Kirchenbesuch 454.
Das kleine Hundert 312. 321.
Knechte jharknedite tooctienknechte^ die
knechte im tale, bomknechte, saltz-
knechte, arbeiter im tale, amptknrchte
KI. Sachregister.
573
(uffburcr, uflFweger, Icder, stöpper, ab-
schleger) 26f. 30. 32. 63. 65. 74f. 108f.
114 f. 117. 123. 130f. 150. 152. 154—156.
157. 163. 171. 385. 394. 398. 422.449.498.
494 A. 497 f. zwene jharknechte über dem
Hackenbom 74 ; die jahrknechte über der
Metritz 180; bomknecht und vorschleger
130. 484. Annahme der Bomknechte 75 f.
394. 398. Entlassmig derselben 398.
Knechte sind Bürger 117. Knechte und
Wirker suchen Lohnerhöhung bei dem
Rathe 180 Rechenschaft der Bomknechte
65 ; ledige knechte, die nicht burgor bindt
394. — S. Essen
KoJilen gebrannt 125.
Kothe64A,S9.90. 101. 103. 108 ff. 116ff.
119. 126£ 131 ff. 140f. 147. 150 f. 156.
169f. 171 f. 261.284. 809. 345 410f. 413.
422. 428. 4,33. 493. 500; Kothe, die mit
Solgut ausgethan werden 131.147; wüste
KoÜie 119; schlechte Kotho, die man ohne
Gut austhut 131 140. 147.
Kriegsvolk (hoffewergk) des Erdnschofs Jo-
hannes in Halle 51. Rückkehr desselben
vom Rhdn 66.
Küchen für das Gefolge der sächsischen
Fürsten 222.
Kurfürst Ernst von Sachsen in Halle 220.
— in Giebichenstein 222.
Landgraf WilMm von Thüringen in Halle
220.
Landtag zu Bemburg 180ff. 183.
Laub. Hans Laub entweicht aus der Stadt
360; Geleit desselben 374. 383. 451f.För-
bittedesErzbi8cho&381.392.SeinTod415.
Lederkrame 483.
Die Lehnbriefe sind mehr für den Erzbi-
schof, als für die Stadt 279.
Lehmecht 483.
Lehntafel, Viele Güter sind nicht in die
Lehntafel jp^eschrieben 419. Die Räthe des
ErzbischoraE. und der heimliche Rath der
Stadt H. sitzen über der Lehntafel 41 6 f.
419f. 426 f. 433 f. — Erzbischof Ernst for-
dert Abschrift der Lehntafel 252 f. 254.
333. 371 f.
Eine Leiche im Rathause 195.
Löhne 26. 27. 29. 32. 123 f. Lohn des Bom-
schreibers 124.— derWirker 26. 103. 139ff.
147. 161. 199. 261.284; —der Verschlä-
ger 131 ; — der Ptamienschmiede 32. 169ff.
— der Bomknechte 130f Fi-eitagsgeld
123 125. 157. Kleidergeld 123. 125. Jahr-
marktsgeld 123. 125. Neujahrsgeld 123.
125. Trankgeld 26. 123.
Lössebein und Widerhacke im Gefilngnis
wegen Münzvergehen 332 f.
Marktmeister 480.
Messe in Pfarren und Klöstem vorder Wahl
des Krzbischoß} Emst 172.
muntzye, graff schuft und munf^ 291. 293f.
213. 333. 372.
Set. Niclas Licht tragen 404.
(Vi^cfoZ 443.
Parten If 3f. 7 ff. lOff. 13ff. 16ff. 19ff.
23. 25 f. 29 ff. 32ff. 35ff. 39. 41. 43f. 46. 80f.
85. 135 A. 211. 246. 257. 259. 294. 323.
452f.465.495.
Pestilenz 18. 151.
Pfannen 230. 232f. 258. 261. 262. 275.
278. 313. 327. 342 ff 345. 372 A. 410. 418.
420. 431. 438. 493. — Pfannen des Amts
Giebichenstein 333. Jahresertrag einer
Pfiinne 285. vgl. 480. — sechs P&nnen als
Leibzucht 483. — E. P£Eume im Deutschen
Bome 342—244. 845. Eine halbe Pfitnne
412 Ein Viertel im Deutschen Borne 238.
412.
Pfänner. 1 . ÄUe Pfänner 8. 12. 28. 87. 41f.
48. 49 A. 50 f. 58 ff 56 f 59 ff 61 ff. 68. 95ff.
68—70. 71-76. 77 ff 84. 87f '90. 98 ff. 97
— lOOff. 103ff. 106. 110. 111. 116f. 121.
126. 128. 134ff 141 ff 144 ff. 147ff 150f.
152f. 154. 158ff. 161£ 164f. 166. 168. 169ff.
172f. 174ff. 176f 179ff. 182f. 185ff 188—
190ff 193ff 196ff 199ff. 202ff. 205. 208—
10. 211-228f. 226 ff 280-233ff. 237 f.
240ft. 243f. 250f. 252f. 258f 261— 65 ff.
268ff 275f. 278—88. 285 f. 288f. 291 ff
294f. 801 ff 306ff. 809ff. 812£ 314ff.
317ff 821 ff 824. 828. 329f: 884ff 388.
840ff. 343f 845. 851. 854f. 856— 358ff.
862 f. 864. 866. 868f 870f. 873ff. 882 f.
883A.384.885A.889. 890 A. 891.399ff.
895 99. 401. 412. 414f. 418f. 421ff. 429f.
482. 488. 440ff 442.4541 458ff. 462f. 490ff.
493ff.496 -99.— 2.i\r««<?Jfyan*kT415.422.
429. -Pf die sieden 108. 147; die ..d.tal-
gutt sieden unde wallen 426 ; die pfenner
gemeine reichen sich 147; die koth und
. gutt mieten musten 172 ; mannich pfenner
. .d. jhars nicht 30 aide schock erübrigte,
wer alles mieten soll 150 f — die reichen,
die eygens gutt gnugk haben; ..., die armen,
die koth und gutt mietten müssen 199;
dii> armen i fcnner, die nicht eygen gutt
hatten tiOO. — die obirsten, voraemsten
und worthelder 98. — die obirsten und ri-
ehen 108 f — dieol»irstenunddiegefrund-
ten 122. - die pferde hatten 208. — „ge-
holte, geswome burger und. . lehenmanne^^
574
Marcus Spittendorfi.
110. 120. — viele P&nner aus der Moriz-
pfarre 160. — Aufiiahme in diePfänner-
8chaftl68.
Die Pfänner imRath zahlen die Böning
42. 45. — Die den P&nnern unter Erzb. Jo-
hannes auferlegten Straf8ummenl60-162.
Bestrafung! der Pfänner durch Erzb. Ernst
411 f.
Pf (inner und Bürger werdenmü Gefängnis
bestraft. Sylv. Becker 394. 417. — Mag.
Busse Blume (?) 160. 170. — ßornm.Hans
Bliunichen 402. — Dion. Bote 396. —
Sim. Bötticher 161. — IlansBusse 162. —
Karl Drackenstedt 98f. — Sauder Dracken-
stedt 168. — Beide Drackenstedt 142. —
Glennenbergk 470. -- Gurteier 396. 413 f.
— Meister Hans 896. — KiL Hayne 207.
— Bl. Holzwirth 99. 145. 153. ~ Pet von
Jena 153. 157. 159f 413. — Jac. Kamelis'
Frau 397.J— Die Portius Keyserynne 396f.
Königk 414. — Mat. Koszelitz 98. 99. —
Leyder 396. — Ambr. Meuerer 424. —
Pot V. Müchehi 142. — Mussart 413f. —
Naumborgk 396. — Poplitz396f. — Peter
Rademacher (?; 120. — Schoup 396. —
Schutze 318. — Marcus Spittendorf 93 ff.
142 f 147. 163. 207. 404; von Loburg
nach Kalbe gefuhrt und hier in den Thurm
und in den Stock gesetzt 405 — 409. — Sta-
cius 396. Hans Stoltze 153. 157. — Hans
Waltheim 93ff. 142f. 147. 149. 162. 167.
— Peter Wentze 413, — Valten Zatens
Frau 397. — Zock 413. — Bestrafung der
Pfönnerwitwen423. — Pfanner, des Lehns
und des Leibes verfallen 499.
Die Pfänner im Harnisch 179. 257. 385
—892. 399. 454. 460. 493f. 497.
Die Pfänner legen EecJmung auf dem Bat-
hause 110. 159.
Der Pfänner Schau und Geld 93. 97 ff. 102.
114. 143f. 164f. 254f. — Betrag desselben
97. 99. — Entstehung 107. 165. — Zinsen
d. K auf des KeUners Hofe 163.
Die Pfänner werden zur Veranttoortung
gezogen wegen übermässiger Ausgaben fdSr
Harz 156; — für Holz 125. 135. 154 ; vgl.
Bomfahrt ; — für Lichter 124. 135.154.156;
— f ir Wein und Bier 114. 123ff. 128. 135.
137. 154. 156 ; — für Gras, Kraut, Blumen
u. Meien in den Pfknnerhof 123. 154.
Pfänner im Exil 196 ff. 201. 206. 210. 225 f.
229. 237 ff 240 ff. 243. 364. 445 f. - Rück-
kehr der flüchtigen Pfänner 238 ff. 299. —
Hans Waltheims Rückkehr 367.
Die Pfänner reiten nacli Giebiclienstein 56.
61. 6.*^>.
Die Pfänner stielten Schutz in den Klöstern
389.
Pfänner und Bommeister aus dem Eaihe
vericiesen B94,
Pfänneressen 102. 107. 113. 124. 147. 150.
188 (?).
Pfännerversamlungen 35 ff. 46 f. 49. 57.
63. 68.72. 77 f. 99f. 138. 145. 168. 174.
190—193. 204£ 209f. 215£ 223. 226. 237.
242. 250. 267. 269. 272. 278 f. 280 f. 286 f.
324. 884. 340. 343. 363. 382. Verbot der-
selben 98. 191. 235. — Zechender Pfanner
144.
Pfännerterzeichnisse. 1. Die alten, unter
Erzbischof Johannes mit Geldstrafen be-
legten Pßumer S. 160. 161. Aldenbergk.
Bechyger (Bötticher?) Becker. Benne
(Penne), Jacob u. Lorenz. Beyer. Biche-
ling. Busse. Blome. Blume^ Heinrich.
Mag. Blume. Bodendorff^ der Junge. Bo-
thiger. Busse, Georg und Hans. Von De-
lit^h. Von Diskau, Otto. Drakenstede,
Alexander, Heinrich und Karl. Duckoni.
Fischer. Gereke. Gottschalgk. Greiffe (?).
Groszkopff. Grunheyde..Fow Hayn, Hein-
rich. Hedersleben. Herffordt Hoke. Holtz-
wirth. Hynne, Bertold imd Kilian. Von
Jena, Peter. Kerstin. Ketzendorff, An-
dreas und Jacob. Kleptz luid Bruder. Ko-
ber, Glorius. KoningstalL Die Kopschke.
Leiche.LvLtze.AfalttwitzC^), Klaus, üfo//-
witz mit Sohn. Meynhartt, Alexander und
Paul. Moritz. Von Mücheln. Nagelt, Cos-
mus, Georg u. Peter. Nordhausen. Ochsse^
Hans u. Heinrich. Die Olmau Parthie (?).
Pegau. Pichtt. Poicke, Benedictus, Franz
imd Klaus. Quef^, Bertram u. Hans. Raspe.
Ratz (Rotz?). FonlStM^^n, Klans u.Lorenz.
Rudeluff. Russenbergk. ^haS.Schaffstede.
Klaus und Ulrich. Schencke. Schneider.
Schonbergk.Schultze(?). Stber, Andreas u.
Hans. Spittendorff. Vom Ihore. Treps.
Voigtt. Wale. WaJttheim, Hans und Levin.
Wilke. WeiUkam. WiUkam, Michael. Wo-
gaw, Alexander, Bartholomaeus n. Otto.
Zatlie. Zciberüz, Klaus und Thomas. Zcoghe
mit dem Sohn. Zcogke (Zcoch), Andreas,
Hans, Klaus und Kune. Zcdner, Hans und
Peter. — 2 Die unt Erzbischof Ernst be-
straften alten Pfanner S. 500—503. Alden-
berg, Baltzer. -4WenZ»m;[«»],Veit.Baasze.
Bewne, Jacob, Lorenz. Beyer. N. Biche-
lingen. .B(xfeiM?or/f, Klaus, Michael. Böt-
ticher, Hans u. Simon.Brachstedt Brantze.
Brendes Busse Von Dieskau, Otto, Gieee-
1er. Drackenstedt (Drachsteit, Drack-
stedt) , Hinrich, Alexander. Dugaw. Von
Delitzsch. Fischer Fran tz. Geiling. N.
Gottschalgk. N. Greffe. Grosskopf. Grune-
heyde. Hedersleljen. Heinemann. Her-
III. Sachregister.
576
ford[e8]. Hinnem. HöUzwirth{Eo\zwiTth\
BenedictuB, Blasius. Von Jena, Peter,
Klaus. Katzsch. Kasske. Kitzendorff. Klep-
zigk. Kleptzk. Kober. Koitzsch. Koptzk.
Königstai. Leiche. Lutze. Maltüz, Stein-
hard, Michael^ Alexander. Molle. Moritz.
Von Mücheln. Nagel, Cosinus, Georae. Von
Nordfuiusen, Hans,Kaspar.Ochse.O/fnan,
Klaus, Matthes. Parthier. Pegau. Picht.
PaUcke, Benedictus, Franz, Klaus. Pope-
litz. Quetz, Bertram, Cosmus, Hans. Rau-
schenberg. Buden (Rüden), Klaus, I^orenz.
Rudoiß.SchaLS.Schaffstedt, Klausu Ubncli.
Schenke (Schcncke) , Bertram, Pe tor d . Ael-
tere, Peter d. Jüngere. Schneider. Schone-
berg. &ber, Andreas, Erich, Hansder Ael-
tere, Hans d. Jüngere. Spittendorff. Theur-
kom. Tzoberitz. Izoch, (Tzok). Hans u.
Ulrich. Voigt. Wale. Von WaWieim, Hans,
Levin.Weytkom Tro^ti7(Wogau),Alexan-
der,Bartholomaeus, Otto.Zcacke(I). Zcat-
ten. Zoberitz. Zölner. — 3. Die neuen Ffm-
ner unter Erzb. Ernst 500—503. Appel-
mann. Baltzer. Bantz. Bauemmsttr,
Martin. Bawrmeister, Kilian. Benno.
Drewicke. Bufenleben. Delitzsch. Dobis.
Brendell. Eisenberg, Georg, u. Nickel.
Nickel. Eckhart. Faust. Fleischhauer.
Fogeler. Fuchs. G otzschke. Hacke. Heders-
sen. Heinemann. Heller. Heylhey. Hinder-
nayll. Kaleyss. Kannengiesser. Keylhey.
Kiemer. if^otA, Hans u. Jacob. Knoke.Xo-
^jer, Peter. Komerer. Kortz. Krafft. Kritz
Krolwitz. Kule, Hans. Küle (?). Kumpan.
Kunath. Kimtzmaim. Lawp. Lesskau.
Liskau. Marschalck, Meffer. Meister. Mel-
biss. Mertin. Meyger. Molbeck. Müller,
Glorius. Müller, AOispar. Nayll. Nawert.
Ode. Oltzschke. Oaawalt, Hans. Osatcalt,
Ludewig. OMti;o2^,Thomas.Pantzsch.Paris.
PanelL Pentzsch. Pfefter. (st. Meffer S.
503). Pfoll. Pottewitz. Poyderwain. Prell-
witz. Prevsse. Raniss. Rathenaw. RebelL
Roseke. Kömer. Sander. Sandermann.
Schenckel. Scheyb.Schlegell. Schoffcopp.(!)
Schuler. Schumann. Schutz. Schweyme.
Seile. Stoygen. Stücke. Telcke. Teichmann.
Titze. Tzanneler (?). ürbach. Weissack.
Wiederdorff Wiederhacke. Wunsch.
Zolsche. Zeye (?s. S. 502). Zinman.
Zwentzigk.
Das Pfanntoerk (Werk im ThaiU) nieder-
legen 278. 385. 493 ; das Feuer ausgiessen
312. 493. 405; das tal und die hörnen die
nacht rügen luid stehen lassen 449.
Pfannwerken. Recht des Pf. 30. 56. 73.
427. - Pfannwerken lediger Gesellen
83 f. 427 ; von Priestern und Hausknechten
32 ; einer, der nicht Bürger ist, pfannwerkt '
201; junge Gesellen sitzen abends im
Pfännerhofe 124.
Die Pfarren 67. 256. 276. 286. 289. 303.
314ff. 354. 358. 362. 364. 368. 375 440.
495; die gemeinheit koren unter ihnen
aus einer itzlichen pfarrc vier manne 440;
in etzlichen pfarren und Innungen 362;
Vereinigimg der vier Pfiurren mit den
Pßinnem281.286. 441 ; —von drei Pfarren
mit den Pfäimem 313f. 375. — Alle Pfar-
ren und die ganze Gemeinde 447. — Die
Pfanc U, L.I^rauen 5. 67. 72. 160. 257.
270f. 272ff. 277 ff. 280. 286. 289. 313. 315.
351. 362. 363. 365. 368f. 374. 384f. 448;
die Meistor d. Pf. U. L. Fr. 271 f. 351. —
Die Pfarre St, Gertrud 74. 203. 274. 276.
278 ff. 280. 313. 351. 354. 368.374. 884.
442; Meister d. Pf. S. G. 203; die beiden
Meister 74. — Die Pfarre St. Moriz 72.
160. 208. 270. 274. 278 f. 280. 313. 351.
363. 366. 368 f. 374. 384. 436 ; ein Meister
i. der Morizpf 203. — Die Pfarre St.
Ulrich 160. 276. 278. 280. 286. 288. 301.
308. 313. 315. 347. 852. 354. 367f. 384f.
389. 442. 446. 448. 497.
Die^«t^er439.
I^-edtgt eines Augustiners von Sangerhausen
in der Gertraudenkircho 435 f. — eines
jungen Herrn zu den Paulem 436.
Predigt des Priors zu den Paulem 486.
Predigt des Predigers bei den Barfüssem
(2. Aug. 1478) 359.
Preise. — Von Häusern 83. — Spittendorfls
Haus 411. Seine Gewandkammer 411.
Die übrigen Gewandkammem 483. Sp's.
Koth 413.
I^-ocessionen um die Stadtmark 472 f. —
imi den Markt 414. — im Thale 124 A.
Bath. Der Rath vom J. 1401—1472. 504 -
518. — im J. 1473 u. 1474 1 A. 1475 41 A.
1476 188 A. 1477 233 — 84A. 1478 302 A.
1479407. rathmannen,rathsherren,herren
1 ff. 4 ff. 7-10. 11-18. 19ff. 22f. 25ff. 28ff.
31-39. 40f. 46 ff. 52-58. 64. 71. 152 f. —
liathsmitglieder : 12 rathmannen ; die 12
rathmanne, die vom rathause gekundiget
seindt 3. 4. 8f. 10. 13. 15f.l8ff. 22. 27. 31.
33 ff. 36f. 38 ff. 41 ff. 45. 48. 50. 52f. 54. 72.
86. 189. 202. 215. 884. — der sitzende
(engere) rath 4. 6. 12. 17. 30. 37 f. 53 f. 61.
72.245.349.862.466. 468.472. 476. d.gantze
(volstendige) sitzende rath 53f.61 . 72if. 130.
132. 148. 245. 476. 480. 492. ein volkom-
men rath ist zusammen gesatzt von clieäM|^
lencken 86 f. gemeiner sitzender riÄ*"^-
— drei rethe 214. 218. 219. 229. »
578
Marcus Spittendorff.
ungleiche 419. S. sind Lehngüter 87. 92 f.
101. 418f. 426 ; talgutter „des stifts ey^en-
thumb" 490 ; etzlicher pfenner hette gutt
vondreyen, von vieren oder von fiinfherren
oder noch von mehr, auch vorbeutete etz-
licher manch gutt umb ander 252. 426;
8olc — das herrengutt 180. Solgüter be-
setzen 252. 429. Das Gut überlegen 429.
Verleihung des Solguts 132; Sol^t mit
dem Eothe austhun 103. 147. — Umfang
der Solgüter : Stuhl 370. 372 A; halber StuW
370. 372 A. Viertelstuhl 370. 372. 430;
FÜEume, halbe Pfanne, Ort. halber Ort, Zo-
ber, Nösel 430. Sole ziehen 157. 262. 323.
— die Sole ungleich oder nicht bestattet
113f. 121. 135. 137. 154f 200. 327. — Das
Schreiben der Sole 105.277 f312 ; das Gut
y^ordenüichen . . schreiben, . besetzen
uud . . bestellen^* 426 f. — Die Sole setzen
285. — Die Sole bleibt unbezahlt 114. 122.
129 f. 149 155. — Jährliches Sieden 140 f.
151. WöchentUches Sieden 132. 151. 171.
261. — firone fronsole firone — und ampt-
sole amptpfiinnen 19 f. 30. 85. 102 f. 106 f.
111. im 121. 129.132.133.135.149.151.
154 f. 264 ; armer luthe sole 133 ; Niclaus-
sole 121. 133. 141 ; hartzsole 121. 155; go-
tishuser sole 133 ; sole, die man durch gott
gibt 121 ; usztragesole 114. 121. 155; dar
man uff den sonnabint von spendet 133;
dar man essen den knechten . . von machet
133.~ Solpreise 29. 130. 139. 177. 180. 199f.
230 f. 236 ff 260—63. 265. 284 f. 292. 306.
309 f. 319. 338. Der Zober (Deutsch?) 238.
260 ff. 284 f. 299. 327 ; Zober Deutsch 285.
299. Die Sole bleibt stehen 104 f. 263 f.
309. 319. 321. Die Sole schlägt auf oder
ab 299. 262. 327 ; die PÄnner hindern
das Aufschlagen 104. Ertrag der Solgütor
im Jahre 1479 430.
Die Solgüter (Brunnen) laufen viel oder
wenig 230. 237. 285. 327.
SdUfutsbesitzer , die nicht Pfänner sind, „die
uÄ" yre uszlouffte sitzen" 103, „die guter
im tale haben und uff yre uszlouffte sitzen"
105" ; „vier usz den Innungen und vier usz
der gemeynheit, die gud im tale haben und
uff yre uszlouffte sitczen" 130. 132.
Die vier Solqtiellen: Deutscher Born. 29. 37.
47 A. 63. 70. 149. 156. 171. 177. 230. 232f.
236. 238. 245. 248. 252. 258. 266. 275. 277f.
285. 299. 309. 311. 321. 342f. 344f. 350.
370. 372 f. 412. 430. 433. Das Deutsche
Haus über dem Borne 63. — Der Deutsche
Born geht aus, läuft aus 236. 238. 258. —
Gutjahr. 15. 29. 47A. 64 130. 175. 230.
275A. 278. 285. 372f: 430. 433. — Der
T125.26. 47 A. 64. 74. 130. 230.
275 A. 278.285.372.430. - Die Meteritz
(Metritz) 47 A. 64. 74. 130. 180. 230.
275 A. 278. 285. 351. 372. 411. 430.
Sonntags nach dem i^engen 358.
Sorm- und Festagsfeier im Thal 133. 170.
182.200.
Spende im Hospital 197.
SpiUendcrffs Besitz 411 f. — an Solgütem
433.
Spittendorffs ürtheil über: Balthasar von
Schlieben412; den Bischof von Meissen imd
dasGapiteldes£rzst. Magdeburg 220. 319;
Erzbischof Johannes 12 f. 164—167. 176 f.
186. 202. 467 ; das Einverständnis desRaths
mit dem Erzbischof Ernst 343; die Fürsten
von Sachsen 203. 325 ; das gemeine Volk
346 f; die Gre&ngenen in Kalbe 408; die
Geschickten von Innungen und Gemeinheit
346 ; Hans Laub 366. 415; Herzog Karl den
Kühnen 266f. ; die Meister und Innungen 1 .
2. 12 £ 29.361.366; den Rath 29. 265.330.
397. 401. 412ff.424£ 429.432f; den Stadt-
schreiber und Ludicke Pfannschmidt 350;
Schüttbach 424 ; Schlegel 303. die WiAer
29 ; Weissack 436. 454.
Spittendor/f Worthalter von der Gemeine,
der Pfänner und der Innungen wejren 355
Sp gibt Schatzgeld 426. 432. 43a —
darf ein Jahr nicht pfannwerken 428 L
Sprichwörter 8*2. 100 170. 185. 278. 341.
345. 354. 368. 412.
Die Stadt H. stdtt Betoaffnete zum Reiehs-
kriege 257 ff. 260.
Städtische Diener. Die Diener und Ausreitcr
484. 388. — Der Hausmann 389. 454. 465.
495. — Die Hausleute auf dem Thurme
205. — Thorschliesser 496. — Stadt-
knechte 14. 27. 37. 51.58. 116. 144f. 172.
185f. 209. 215. 230. 265. 281. 388.396f.
402. 416. 424 f. 446 f. 453; aUo sechs 425.
— Der Stallknecht 222.
Streit wegen des Neujahrsmarktes zwischen
HcdU und Leipzig 46^1 468.
Streitigkeiten der Pfänner mit dem JRathe
unter Ers^. Johannes. Forderungen des
Raths und der Meistor an die Pfänner im
Rathe2f.4— 8. 15. 20. 25. 29 f. 32f. 36. 48.
53. Neue Ansprüche der Meister an Pfanner
und Brauer 71. 73. — BeschlussderRaths-
herren aus Innungen imd Gemeinheit luid
der Meister 40 A. — Ansprüche der Pfän-
ner an die Innungen und die Gemeinheit
53. — Erzbischof «lohannes verhandelt (9. —
11. Mai 1475) zu St Moriz mit Innungen
und Gemeinheit 49 ff. femer am 23. - 27.
Mai 52—55. Verhandlung des Erzb. Jo-
hannes mit den Pfannern zu St. Moriz
am 1. Aug. 68 — 70. — Innungen und 6e-
in. Sachregister.
579
meinheit verklagen die Piknner vor dem
Erzb. Johannes Oct. 1475. wegen der Wahl
der Schoppen zu Bornmeistem, wegen des
Abtreten» der Pfänner imRath, derUeber-
trctung der erzb Regimentsordnung über
das Thal imd wegen der Uäuserder Franner
79. — Neue Ford( nmgen des Erzb. Jo-
hannes an die Pfänner 76 ff. — Erzb. Jo-
hannes Herr seiner freien Lehngüter 79. —
Der Erzb. Johannes verhandelt mit den
Pfännem am 19. u. 20 Oct. 1475. im Klo-
ster Nouwerk 88 ff. — Verhandlungen des
Erzb. Johannes und des Raths mit den
Pfännem zu St. Moriz am 26. Oct.
9a— 96. " Die RÄthe des Erzbischofe Joh.
auf dem Rathause 97 ff. — Erzb. Johannes
im Kloster zu Sf . Moriz (9. 10. Nov.). 100
—107. 145 ff. 176.— Beschuldigungen der
Planner durch den Erzbischof und den
Rath (Nov. 1475.. 101. 105. — Erzbischof
Johaimes ersucht die Pfänner, sich hinter
seinem Rücken nicht mit dem Rathe zu ver-
tragen 106. - Die Pfanner vertragen sich
mit dem Rathe und geben Geldstrafen
(Nov. 1475). 160ff. 163 167. - Erz-
bischof Johannes mit Gefolge im Klo-
stor zu St. Moriz (22. Nov.) 154. 158. 167.
Erzb. Johannes veröffentlicht auf dem
Rathause soineThalordnung (28. Nov. ) 1 28.
159. Des Erzb. Johannes Erkrankung,
Tod und Begräbnis 139. 163 f 167. 168.
Streitigkeiten der Pfänner mit dem Eathe
unter der Begierung des JErzb. Ernst,
Wahl des Erzbischofe 173 f. 181. 183 —
Bestätigung 185. 203. 205. 211 ff. 216.
220. 420. Einzug in Magdeburg 217. 219.
Huldigung in Magdeburg (Alt- imd Neu-
stadt) 222. Ernst auf dem Petersberge
220. Ankunft in Giebichenst«in 222. —
Vermittelnng de« Domcapitels 189— 192f.
— Vermittelungsversuche der Stadt Mag-
deburg 217. — Huldigung in Halle 218.
220— 225.228. 244. 267 ff 281. 283. 305.
310. — Forderungen der Pfimner an den
Rath bei der Geschossbewilügung 210 f.;
im Jahre 1477 243. — Tag zum Neuen-
werke (24. AprU 1477) 238 ff. — Der
Bischof von Meissen nimmt unter Erzb.
Ernst die alten Gebrechen auf 240 ff. —
Noüer Tag zum Neuen werke (29. April
1477) 240. ; ebendort eine Verhandlung am
16. Juni 241 f.; am 17. Juli 248f ; Ver*
handlung des Raths mit den Pfennem auf
dem Rathauso 22. Juli (1477) 250 f.— 253;
ferner mit der ganz. Btirirerschaft auf dem
Rathause 28. Juli 354 f 357. 361 f. - Erz-
bischof Ernst versagt den ungehorsamen
Pfän.iem die Belehnung 242 f. 253. — Die
Huldebriefe der Erzbischöfe werden vor-
gelesen 274 f 325. — Vorbitte des Raths
von Magdebiurg für die Pfönner bei dem
Bischof von Meissen und Antwort des letz-
tem 297 f. Das Capitel verlängert die
Frist 300. — Antwort der sächsischen
Fürsten auf die Bitte der Stadt H. 307. 310.
Die Stadt sucht um den Rath der Stadt
Magdeburg nach 309ff. ; Neue Forderungen
des Erzbischofe: Abschrift der Lehntafel
imd der Münze, Abtrag mit den Pfimnem,
Schätzung, Ausläufte der verlornen Pfan-
nen (7. April 1478) 313.— 317. 331. 333 ff.
353. 368. — Erzb. Ernst üborlässt die Ent-
scheidung seinem Vater und seinem Oheim
323; B^heid der sächsischen Fürsten
an die Abgesandten der Stadt Halle 325 f.
— Verzeichnis der Ansprüche und Kla-
gen des Erzbischofis Ernst gegen die Pfän-
ner (Juni 1478) 33 1.333 ff 340. 370-373.
377-380; Erzb. Ernst fordert den Rath
auf, die Pfimner im Gehorsam zu halten
383 ; Vermittelnng der Städte Magdeburg
und Halberstadt 386. 400.446.450—453.
496. - Die Abgeordneten der Hansestädte
in Halle 337 ff. 340 f. Die Verhandlungen
zwischen den Städten und den sächsischen
Fürsten zu Leipzig 388ff. — Die Vorschläge
des Bischöfe von Meiosen im Kloster Neu-
werk 342f.; Fortsetzung dieser Verhand-
lungen (24. JuU 1478) 352 f - Die Stim-
mung gegen die Pfänner in der Ulrichs-
pÜBLrro 367; in der Pfarre ü. L Frauen
367 f. — Die geplante Verhandlung auf
dem Schellenberge 374 ; dieVerhandlungen
im Benedictinerkloster bei Chemnitz 376ff.
— Versandung der Bürgerschaft auf dem
Rathause 5. Aug. 1478 und Botschaft des
Raths an dieselbe 362 f. 365. 444 f 447.
449; — Vermittelnng des Predii^ers und
des Guardians der BaSiÜsser (Aug. 1478)
359f. — Das Rathaus verschlossen 456.
462. — Die Pfönner nehmen mit ihrem
Anhangedas Rathaus ein 384f-387.447ff.
450 f. 494 f. ; die Gegner derselben dasBar-
füsserkloster 384f. — 387. 448 ff. 451. 494;
Ankunft äes Erzbischofe in Giebichenstein
19. Sept. 1478 388. — Einnahme dos Ul-
richsthors 388— 391 f 400. 454f 460ff.
497 f. — Einzug des Erzbischofe Ernst
am 21. Sept. 1478 392.461. Die Pfänner
müssen dem Er/b. ein Gefängnis geloben
393; Apel von Tettau versichert sich
der Wirker und Bomknechte 394. —
Der Rath führt alle ins Geföngnis,
„wer etwas uff diese dingk redete" 397. —
Der Erzbischof verlangt von denPfänncm
Antwort auf neun Stücke 398 f — Aner-
580
Marcus Spittendorff.
1
bieten der Pfkimer und d. Gefemgenen vor
dem Kathaiise 401 ; A ntwort Apels von Tet-
tau 401 f ; die Hansestädte legen in Dres-
den ihreVermittelung ein 403. — Die Gre-
ÜEuigenen erhalten Erlaubnis in die Messe
zu gehen 402. — Die gehorsamen Büi^
ger werden auf die neue Regiments-
ordnutig des Erzbischofs Ernst verpflichtet
410 f.; die ungehorsamen Bürger müssen
ihre Güter abschätzen 411; Belehnung
411.— Landtag zu Salzeö. Oct. 1478 393
396 399. 440—463; die Verhandlungen in
Kalbe 6.- 10. Oct 1478 (?) 456 ff. — Ver-
gleich des Kurfürsten Ernst und seines
Bruders, des Herzogs Albrecht, zwischen
dem Erzbischof Ernst und dem Rathe von
Halle 487 — 489. — Die Strafeumme
wird auf dem Tage zum Neuenwerke
(8. 9. Januar 1479) festgesetzt 409 £
Stroh. Ein Schock Werk mit Stroh 232;
Preis eines Werkes 264; 1/2 Schock Werk
mit Stroh 260. 262.
Thal, Das (der tal 102. 104. 135.) 47. 56.
64 A. 65. 70. 75. 79f. 87. 88 f. 91 fc 94 —
96. 101.104.111.114.117. 124. 128 ff. 136f:
141. 143. 146. 151. 157. 164f. 168f. 171.
177 f. 182. 184. 199f. 201. 204. 214. 236.
238. 240. 242 f. 258. 260. 262 ff. 299. 309.
312. 321. 323.327 329.351.373. 385. 404.
417. 419. 482. 493. 495. 497 ; das heilige
Grab 27. 152. 385. 449. 493. — Die vom
tal5ff. lOff 12ff. 18. 21ff. 25—27. 32ff.
35. 37. 41 f. 44 f. 46. 50. 52 ff 59. 63. 66ff
71 f. 76ff 78f. 82ff 88ff 108ff. 162. 174 f.
188. 193. 218. 224. 226. 228. 239A 266.
267.269.273. 277 fl 282 295. 301. 3081
362. 364. 367 f. 380. 382 f. 433. 449 f.
Thalgencht 133. 174. 204. 207. 466. 482;
FHutgerichtsbarkeit imTh 175; die Bom-
meister und Schoppen des Thalgerichts
237 Das Gerichtsbuch 207 ; die bang,
dingkbangk des gerichts im tale 64 A. 90.
133. 323. 416.
Das Thalgut auf dem Bathause vorlegt
(überlegt) 229f. 278. 429.
Ihairecht 118. 121. 132. 135. 482.
Die Thalordnimg des Erzbischofs Johannes
95. 128—134. 134A. 136 ff. 138. 158 f. 164.
170. 243 490f. (Hondorff (Dr. I.) 151 ff.
2^/r<j^te»-89.l03.1]3f. 118.120ff. 128ff.
132. 135. 151 f. 159. 230. 398. 417; Reg.
überKelner8Hof417; Thah-cchnung 157.
165 169.
Ihalschoss 156. 164. 353. 370. 372. 398;
Einnahme dos Thalschosses 398.
^halvoigt 64. 123. 148. 160. 171. 179. 184.
224f. 347 ff. 354. 398, — Der Stock des
Voigts 64.
Thonperre 8.57. 141 179 208. 229. 354.
368. 385f. 440. 448. 450. 456. 462. 494. 496.
Tod des Propstes zu St. Moriz Dr. Baul
üusse 305 f
Treue Hand' 253. 333. 353. 371 f. 420. 433f.
Das Trinken auf dem Bathause 124. 157.
Das Trinken der Meister und Bornmeister
mit dem neuen Rathe 157. — Valete-
Trinken des alten Raths mit den Meistern
und Bommeistem 157.
Tumult in einem Bierhause desNeumarJUs
438 f.
Dr. Trost und Genossen kehren von einer
Beise nach Jerusalem zurück 160; I>r.
Trost predigt „zu den neuen brüdem'* 170.
Unterbussen 171. 182. 184. 200. 230. 238.
263. 312. 327.
Unterthanen des Bischofs Thilo von Merse-
burg festgenommen in HaUe 204.
ünthat eines Bathsbären 217.
Vergehen u. Bestrafung des BOrgerm^sters
H^jergk (Uöbwrgk) von Merseburg und
seifies Sohnes 4 23 f.
Verkündigtmg einer Bomfahrt 435.
Verleihung eines KirchMms zu St Ulrich
207 f.
Verschläger 3 7. 15. 19f. 30. 70. 76. 88f. 91.
101. 103ff 107 fi*. 111. 115 f. 119.135. 137.
139. 146. 149f. 152 155. 159. 177. 200.
260ff. 263. 265 f. 299. 306. 3081 327. 338.
V. sind Jahrknechte 131. Wahl d. V. 89.
108. 115. 125ff. 130. Eid derselben 108.
115. Das Verschlagen 1301 Rechnungs-
legung d. V. auf dem Rathause 202. V. vei^
schlagen zu hoch 101. 108. V. müssen
„abso tzcn'' 1 1 5f. Summe dessen, was jähr-
lich zu viel verschlagen ist 116. 126.
Verweisung von Bürgern und Pfännem
aus der Stadt H. 408. Namen: Becker
431. 4331439. Bote 414. 4271 431.439.
Buchel 434. Bychelingk 428. Camelis 431.
439. Kayser 431. Ludicke 431. Mussart
414. Prentin 431. Schlanbich 429. 439.
Teuffei 431. Voigt 427 1 429.
DerVoigt zu Glaucha 4761
Vorladung von Bürgern vor den B/ath,
,,das sie uff den rath sollen geredt haben**
416.
Vorsole 411 430.
VorsteJier des Thals 64116,88 f. 91. 91. m,
103. 106. 122. 133. 135. 137. 146 149. 1511
1551 159 385 (?). 404. Wahl d. V. 70. 89.
1061 111 ff. 121. 129 ff. 132. 137. Rechen-
schaft d.V. 103. 111. 129ff. Register 103.
121 Kleine Registerchen 122.
in. Sachregister.
581
Wad%8 aus Strafe einer KörperrerlHzung
mü tätlichem Ausgange 64.
Waüfahrten nachWilsnack 50. 70t 211.
Verbot des £rzb. Jolumnes 97.
Dar Wegepfennig 269. 275.
Weihnachten ZMtermin /iAr die Pfänmer
272. 277.
Wem 157. 834 Elsaaser 125 A. Fnmken-
wein 124 A. 125 A. malmesey 124. nml-
TAsir oder welschwein 124A. 125A. Rhein-
fiJ1124.
WiUk&r. Die offne Willkür u das Sprechen
vor derselben 314. 316f. 441 f. —Verän-
derung der W. 172f. — Die neue WillkOr
TCHD Jahre 1480 432.
Wirker 26 ff^. 29. 61 f. 108. 117. 126 f. 130 ff^.
139f 150. 152f: 161. 170f, 385.394. Ein
Wirker in einem Kothe 131. 153. 182;
Wochenknechte 117. 155; die wirckor,
„die burger weren" 449. Wöchentliche
Rechenschaftd.W.l 17.153.165;- W.kao-
fen für ihr eigen Geld Sole 127; allgemeine
Versandung d. W. 152; Wirker u. Bwn-
knechte suchen Lohnerhöhimg bei dem
Rathe 180. D. W. stcUen die Arbeit ein
27 f. 108. 117. —Vgl. Löhne.
Witterung 199. 230. 2 U 237.263. 285 306.
Grosser Schnee 178. 230. 234.
Wu/nderzeichen am Galgen 420.
Zahlungen auf den fünften Pfennig 426. 432
437.438.
Zeit des Mittagmahles SSS. 454.
Der Zimmermann des Ihals 123. 154. 156.
351.
Zeil und Geleite des Erzbischofs von Magd,
119. 136. 334. 470.
Zug gegen die Zoübude des Bischofs von
Merseburg in Bennstedt 176. 179£
Druckfehler und Verbessernngen.
Auch von diesen Verbesserungen verdankt der Herausgeber eine Anzahl
der Güte des Herrn Prof. Bech in Zeitz.
8. 11. Z. 2 V. u. 1. kantzier, Otto. — S. 17. Z. 22 v. o. L in geboten. — S. 17.
Z. 6 V. u. L verburet, sie. — a 18. Z. 8 1. viel. — S. 23. Z. 9 v. u. L sprachm
zu uns. — a 29. Z. 1 V. 0. 1. da. — S. S4, Z. 16 v. o. L anders. — S. 53. Z. 2 v. u. 1. 8
von Innungen. — S. 60. Z. 19 v. u. 1. Qerdrauten. — S. 64. Anm. 1. Z. 21 v. u. ist vielleicht
„mittehiisz*' (vgl. Neue Mittheil. Bd. XV. S. 86.) zu lesen. — S. 66. Z. 13 v. o. L
cantzler, Heinrich. — S. 67. Z. 2 1. freundschaft. — S. 67. Z. 10 v. u. L nach
mittage. — S. 70. Z. 9 v. o. und S. 255. Z. 8 v. o. wurde „nach" eingeschoben, da
die Angabe W^denbachs (Calendarium S. 126), nach welcher der Tag des h. Domi-
nicus der 4. August sein soll, glaublich erschien. Allein aus S. 361. Z. 4 v. o. ergibt
sich mit Sicherheit, dass in Halle der Tag des Dominicus am 5. August gefeiert wurde,
vgl. auch Qrotefend, Handbuch der bist ChronoL S. 107; ,jiach" ist daher zu
tilgen. — S. 72. Z. 16 v. o. 1. ritten. — S. 81. Z. 2 v. o. L immg. — ^92. Z.22
V. 0. L auch. -• S. 100. Z. 20 v. o. 1. lasszen. — S. 104. Z. 2 v. n. L ufblahen. —
S. 123. A. 2. Z. 5. V. u. 1. worden. — S. 146. Z. 5 v. o. 1. cantzla*, Heinrich. —
S. 147. Z. 8 1. gethan ist von. — S, 157. Z. 1 v. o. L freytagesgelt — S. 161.
Anm. „* durch" bezieht sich auf S. 160. letzte Zeile v. u. — S. 162. Z. 7 v. o 1«
haben, umb. — S. 169. Z. 8 v. u. statt „pfennem" (Handschr.) dürfte „pfiumen''
zu lesen sein. — - S. 184. Z. 18 v. u. L stehen. — S. 189. Z. 13 v. o. nach „pötticher"
1. „Job an Meister und Paul Fleischauer" (vgl. S. 188. A. Z. 11 v. u.),
obgleich die gesperrten Worte in der Handschrift fehlen. — S. 205. Z. 16 v. o. L
25. Mai. — S. 224. Z. 1 v. o. 1. schehen. — S. 226. A. L ausführlicher. — & 235.
Anm. 1. Z. 6 V. u. 1. Heinrich Melierstadt -S. 244. Z. 5 v. u. L Quedelburgk i. —
S. 251. A. 2. Z. 6 V. u. 1. 562. - 8. 263. Z. 10 v. u. 1. V2 (ein halb) schock werck, obwol
in der Handschrift „1 schock" steht. — 8. 264. Z. 8 v. u. L ist uff die Zeit, ist —
S. 273. Z. 15 V. u. L unser. — S. 287. Z. 15 v. u. 1. kamen, diese — S. 303. Z. 18. v. 0
Spittendorff scheint die Verschreibung des Erzbischofs Burchard vom 18. Oct 1324
(Dreyhaupt I. S. 59) im Sinne zu haben, wo sich wenigstens eine ähnliche Stelle findet —
S. 314. Z. 2 y. u. nach „meistern" fehlt auch in der Handschrift „von". — 8. 836.
Z. 22 V. u. I. thun,. — 8. 337. Z. 12 v. u. 1. vorzeiten. — 8. 353. letzte Zeüe tilge
„»euch**. — 8. 364. Z. 23 v. o. 1. zu geben gleich (H. gegeben). ~ 8. 373. Z. 7
V. 0. 1. 31. August — 8. 386. Z. 12 v. 0. 1. Gemen Wysbach. — 8. 388. Z. 15 v. o. L
fiirsten,. — 8. 392. Z. 4. v. 0. 1. noch verböte. - 8. 405. Z. 3 v. 0. 1. 9. Dec. —
S. 430. Z. 14 V. u. 1. st % Deutzsch (Handschr.) „'/j ort D." — 8. 436 Z. 14 v. a 1.
hatte. — 8. 453 Z. 20 V. u. 1. 19. September. — 8. 456. Z. 19 v. u. 1. von, —
S. 457. Z. 18 V. u. ist stott ,3alle" (Handschr.) „Sachsen" zu lesen. — 8. 460.
Z. 4 V. 0. 1. auch. ~ 8. 466. Z. 13 v. u. ist richtig nach der Handschrift; doch
scheint vor „darumb" — „nichts" ausgefedlen zu sein. — 8. 477. Z. 15 v. u. L
ime. ~ 8. 493. Z. 18 v. 0. 1. gnaden. - 8. 503. * 1. stott „Meflfer** — „Pfeffer." —
S. 511. Z. 19 V. u. 1. Hintze.
Bis jetzt sind folgende Bände der Gescbicbtsquelien der Provinz
Sachsen erschienen:
L Band. Erfurter Denkmäler. Herausgegeben von dem Thüringisch-Säch-
sischen Alterthumsvereine zu Halle. I. Chronicon Sampetrinum ed.
Bruno Stübel; Annales Reinhardsbrunnenses ed. Ottokar Lorenz. H. Nicolai
de Bibera Carmen satiricum ed. Theobald Fischer. 1870. gr. 8. (VH, 231
u. 174 a) geh. M. 6.
n. Band. Urkunden buch der Stadt Quedlinburg. Bearbeitet von Karl
Jan icke, herausgegeben unter Mtwirkung des Harzvereins für Geschichte
und Alterthumskimde, Ortsvereins Quedlinburg, vom Magistrate der Stadt
Quedlinburg. Erste Abtheüung. 1878. gr. 8. (VUI u. 598 S.) geh. M. 8.
UI. Band. Urkundenbuch der ehemals freioQ Reichsstadt Mtthlhausen
in Thüringen. Bearbeitet von Karl Herquet unter Mitwirkung von
Dr. juris W. Schweineberg, Stadtrath zu Mühlhausen. Herausgegeben vom
Magistrate der Stadt Mühlhausen. Mit zehn Siegeltafeln. 1874. gr.8.
(Vin u. 689 S.) geh. M. 12.
IV. Band. Die Urkunden des Klosters Stötterlingenburg. Im Auftrage des
Harzvereins für (beschichte und Alterthumskunde bcNÜrbeitet vonC. v. Schmidt -
Phiseldeck, Archivssecretair am Herzoglich Brauuschweiff-Lüneburgischen
Land^hauptarchive zu Wolfenbüttel. Mit neun Siegeltafem. 1874. gr. 8.
(X X u. 280 S.) geh. M. 6.
V. Band. Urkundenbuch des in derGrafschaft Wernigerode belegenen
Klosters Drübeck. Vom Jahre 1577—1594. Bearbeitet im Auftrage Sr. Er-
laucht des regierenden Grafen Otto zu Stolberg- Wernigerode von
Dr. Ed. Jacobs, Gräflichem Archivar und Bibliothekar. Mit vier Siegel-
tafeln und drei in Lichtsteindruck facsimilirten Urkundenanlagen. 1874.
gr. 8 (XXXVin u. 344 S.) geh. M. 7,50.
VL Band. 1. Urkundenbuch des in der Grafschaft Wernigerode
belegenenKlostersIlsenburg. I.Hälfte. Die Urkunden v. J. 1003— 1460.
BearlMßitet im Auftrage Sr. Erlaucht des regierenden Grafen Otto zu
Stolberg-Wernigerode von Dr. Ed. Jacobs, Gräflichem Archivar und
Biblioth^ar. Mit fünf in Lichtsteindruck facsimilirten Urkundenanlagen. 1875.
gr. 8. (VI u. 274 S.) geh. M. 6.
VI. Band. 2. Urkundenbuch des in der Grafschaft Wernigerode be-
legenen Klosters Ilsenburg. IL Hälfte. Die Urkunden v.J. 1461—1597
nebst verschiedenen Auszügen, Anleitung, Siegeltafeltext und Registern. Be-
arbeitet im Auftrage Sr. Erlaucht des regierenden GrafenOttozuStolberg-
Wernigerode von Dr. Ed. Jacobs, Gräflichem Archivar und Bibliothekiur.
Mit sieben Siegeltafeln. 1877. gr. 8. (CXH u. 708 S.) geh. M. 16.
VH. Band. 1. Urkundenbuch der Stadt Halberstadt L Theil. Herausge-
geben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Bearbeitet von
ur. Gustav Schmidt, Director des K. Dom-Gymnasiums zu Halberstadt.
Mit einem Siegel. 1878. gr. 8. (XVI u. 594 S.) geh. M. 12.
VIL Band. 2.'Urkundenbuch der Stadt Halberstadt. H. Theil. Mit sechs
Tafehi. 1879. (XIU u. 548 S.) geh. M. 14.
VUL Band. Die Erfurter Studenten- und Baccalaureen-Matrikel von
1392 bis 1500, bearbeitet von Prof. Weissenborn in Erfurt. (Unter der
Presse.)
IX Band, ürkundenbnch des Klosters Berge bei Magdeburg. Bearbeitet
von Prof. Dr- H. Holstein, Rector des Progymnasiums in Geestemünde. Mit
zwei £Bu»imilirten Urkundenanlagen nnd einer Siegeltafel. 1879. gr. 8. (XX.
und 560 S.) M. 15.
X. Band, ürkundonbuch des Klosters Unser Lieben Frauen zuMagde-
burg. Bearbeitet von Dr. Gustav Hertel, Lehrer am Pädagogium zum
Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg. Mit einer SegeltafeL 1878. gr. 8. (XVI
u. 436 S.) geh. M. 9.
XII. Band. Die Kirchenvisitationen des Bisthums Halberstadt in den
Jahren 1864 und 1589. Nebst einer Einleitung, enthaltend die Geschichte
der Einführung der Reformation im Halberst&dtischen. Nach den Quellen
bearbeitet von GustavNebe, Superint und Oberdmnprediger. (Unter derPrrase.)
Anlässlich der Feier des 4. Juni 1880, dem Gedenktage der
200jährigen Vereinigung des Herzogthums Magdebuiig mit Branden-
burg, erschien:
Die Yereinigung des Herzogthums Magdeburg
mit Kurbrandenburg.
Festschrift zur Erinnerung an die zweihunderijährige Vereinigung,
herausgegeben im Namen der Histor. Commission der Prov. Sachsen
von Frofbssor Br. Julius Opel.
Lex.-8. cart. Preis 3 M.
Weiter lässt die Historische Commission erscheinen:
Besclueibeiide Barstellung
der älteren
Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen.
Unter Mitwirkung von
Dr. th. Heinrich Otto, Fast em.
bearbeitet von
Gustav Sommer,
KtfnlgL Batünqwetor ». D.
Erstes Heft: Der Kreis Zeitz. Preis 3 M.
Zweites Heft: Der Kreis Langensalza. Preis 3 M.
Drittes Heft: D^^r Kreis Weissenfeis. Preis 3 M.
Halle a/a, Juli 1880.
Otto Hendel,
Verlagsbuchhändler und Buchdrucker.
00 «n .H19 864 1H0
3 6105 039 147 421
DD901
H19
SM
1880
STANFORD UNIVERSITY UBRARIES
STANFORD, CAUFORNIA
94505
1478 October. 459
„Das siebende, das im closter verbotten wurden ist, ob
jemand bienein wolde laaffen, das man niemandts einlassen sol-
de etc.*'
„Gnedigerherre*, es beschach uffn donnerstagk Lamperti (17. Sept.),
do der rathsmeister Jacob Weyssack in das closter gegangen war, und
die bottschaft nff das rathaas käme, do sagten die barger: „lieben herren,
lasset yemandts zum gardian geben und bitten, das er sie nicht in das
closter lasse; wollen sie dabin gehen, so wollen wir langsam eintrech-
tigk sprechen etc."
„Das achte, worumb ihr die bachse vor das closter gebracht und
geleget habt."
„Gnediger herre, wir wissen nicht, das jeniandt mit anseren wissen
und willen eine buchse vor das closter geleget bette, sondera uff dem
berge hinder den barfusseren, da hat eine buchse vor langer zeit ge-
legen, ob es diese ist, wissen wir nicht etc."
„Das neunte, so wir das thor haben lassen einnemeu, habet ihr
Otto Bossen knecht in unserem dinste geschlagen unde gefangen und
ihm^ darzu seinen hämisch genommen etc."
„Gnediger herre, davon wissen wir nicht zu sagen".
II Diese erbietunge ist geschehen. BI.337*
Hochgeborner furste, gnediger, lieber herre! Wir armen gefangen
leute bitten euer fürstliche gnade mit grossen, unterthenigen, vorpflichten,
gehorsam willigen dinsten themutiglich , euer fürstliche gnade wolte
uns so gnedigk sein, unsere antwort gnediglichen und gnuglich auff*
uemcn, so wir ye nicht anders geantworten können, denn so viel uns
von den sachen bewust ist. Euer fürstliche gnade wolle uns auch
des gefencknusse entledigen, und bitten unsere sache mechtiglichen
uff euer fürstliche gnade, uff das hochwirdige capittel zu Magdeburg,
uff euer gnaden fursten, graven, herren und erbare manne etc.
Gnediger herre, wir sindt nicht geneyget, das wir uns mit euer
fürstlichen gnaden in eynicherley gezencke geben wolden*'.
II Zu wissen, wie sich die dingk nff dem lanttage zum Saltze be- Bl.337^
geben haben uffn montagk nachmichelis (5. Oct.) anno 78, und wie die
den geschickten unde gefangnen pfennern unde auch Innungen unde
gemeinbeit, die mit den pfennern da waren, gar ernst unde scharf
von wegen meines herreu von Magdeburg unde des capittels durch
Apell von Tettaw vorgehalden unde geredet ist worden etc.
Zum ersten umb die zwytracht, die zwischen den burgern in
der Stadt ist, wie hertzogk Ernst, unsers gnedigen berrn von Magde-
burg herre und vater zu Kemnitz etzlichen des<^ raths von Halle unde
• ,4ifiiTe** fehlt. ^ Um. ° hier endigt die Seite 337 *, so da» die Hälfte leer Ut.
* den.
fCTM^liicktes, die olT dk* ictt %iir «rtora
Unibcn M|cra Keiner fcnadcn obcnnarM^lMlck llapdtt «»« >
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Danwrb bette mrin bene v<>a )l«|cdeb«ric ■rtsr rrtW
rmtbaa« frrvcbirket aode bett« an dra r«tb icrUairrs Imw«
irnuifce, dan ncioe frnade dctt dar(K*> balira «t4dr. dir br«
Ni mrreo etiJirbe %i)0 inoaoirni aod irnnciae de* ««4
dem rmtbaoM p*wna, alter dir {»traocr aitt riilirb«« n
bcUon da« aa aoderr fuJka bnrt.«rrn« mit a>rbr mftra
I'imI damacb betlr »i-ior fxuuiv utln d naervUici l^ua^evti
Mhrifle p*(baa aa den ratb. tnDBii*;vD, fmarta« awie f4f9mr9 Mi*i
d«>rb wMMlerlicb dra plrtiorrn la dra «rbriltra ra rrkraftra i^jew^m^
das »ie menkra axxbtea, nirtt:r* bcrrea fruade liraar »ttk ^^wm^^m
da« ftie die werra, die »irb «rtikea iruadra aaii Arm mikt tacir •■
l.i >!*«* demetiifCk aurbtra aa^le v-^'n mt da« %*4tk aa «K-b . Naa c«i i» a
fTorili^r berr i:rn Kaltte p*i*»:i*e. ainl die |ifraarr aiit %krrm «««i^g*
britoa »icb dt*« mtliaa*«*« Büleriiv'<'ti* bimI «i brlt« der lalb ■•4 «-»
a»ciiiria brnvn aiil*rn*:ii ht firnn i;i«r*t. ao«b «itbrrbrit ikrr« arxmm
BtB«*ea ia «Ia« rl<i*icf tu d«o hjirlii*M*ra fir%«!iB aaiW • wrtm
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•■> bette «eine cuattr d«'r«iv**n «ki<-«Kr uiu*mii Bfi.bkslirra I a4 «*
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wrre, m% «rrea rtir* Kr de« ra:b«, der ratiiMBTialrr. drv
aad aticb ibrrr iwetic la «riuro f:njui<a k*4uaittt aade
drr iftbaaib la &rr aC^H dwrrb dir «i<a lla.:drbrrir aad IIa»
BiTirrmimnirn «r« bihI äff »riiir fi:r*:Jiilir irasdr i;r«|*|t aad fltf
Mafnirttor,; Bbd lUi^H-rvtailt. »b mtv.r «ri «tlr «tr «ia/br« |r«
Ni bat ntria f:iK*di/rr b«rr dra «-'nn U^m-b mw*b. «riar
affa Ri**tiUck «M. >'|»t • tn dt«* »Uli ; «(«ra ab cta I
tt«rai|rea daaa rrkrubro. dir *i- b ^*\-"t%xm »'i »Ta ari
Bt.dr aoib dtr jlM-bi,;rii dir •. h u. •:« \ .'«Aiii.i b k«t:ra ir.ae ^««ai ft
bi -dra bettra
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«l:i •!• h gC' K->*KU-...- :i k'-rti ar ■ 4^ »* k :. »•^k,-lr■ kftUa. im fr^fa*ia
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1478 September. 461
schössen nnde geschlagen und haben die jhenigen, die das thor von
meines herren wegen so eingenomen haben, unde auch die jenigen, als
die meinem gnedigen heim anhengigk sindt gewest, wieder zurucke
aus der Stadt treyben wollen; doch hat sich seine gnade darnach ge-
schickt nnde das thor innen behalden etc.
Uffn montagk Sanct Mattheus tagk (21 . Sept.) ist mein gnediger
herre in die Stadt gezogen. Der rath und die sich gehorsamlich ge-
halten und erzeiget han, die sindt meinem gnedigen herm vorgegangen
und haben seine gnade vors rathauss bracht. Da hat seine gnade dem
rathe und den anderen, die im da so gefolget han, guttlich gedanckt
nnd sie erkant als die gehorsamen. Aber die pfenner mit ihrem an-
hange, der hat seine gnade so nicht vernommen. So ist seine gnade
nifs rathans gegangen, sindt etzliche pfenner unde andere funfe oder 6
kommen und haben einen graffen von Mansfeltt gloybe lassen heischen
nnd den gebeten, die pfenner weren da, das er meinen gnedigen herm
vor sie bitten wolte, das seine gnade sie hören wolde gnediglich.
Mein gnediger herr ist ihnen so gnedigk gewest und hat sie gehört.
Do haben dieselbigen pfenner und die anderen meins herren gnaden
themutiglich gebeten, das seine gnade ihnen so gnedigk wolte sein
und wolte ihr gnediger herre sein, || sie weiden sich auch allezeit ge- B1.BB9*
borsamlich gegen seine gnade halten. Darauff hat ihnen meines herren
gnade lassen sagen, seine gnade wolte vor das rathans kommen, unde
dar werden sie seiner gnaden meinunge hören unde vernemen. Mein
gnediger herre mit seinen herren und freunden ist vom rathause ge-
gangen unde da stehen blieben ; da hat seine gnade das volck heissen
abetretten; hat er die pfenner geheischet unde ihren anhangk, so sindt
sie dar gewest unde gebeten, das mein gnediger herre ihre rede nnd
antwort auch hören wolte. Hat ihn meins herren gnade lassen sagen
nein, sondern seine gnade wolle, sie solten seiner gnaden ein gefenck-
nuss geloben. Darauflf haben sie ein gespreche gebeten. Meines
herren gnade hat inen lassen sagen nein, wer seiner gnaden gleuben
wolte, der magk es thun, wer aber nicht wil, das der uff einen ort
trete. So sindt sie dar gegangen und haben meinem gnedigen herm
ein gefencknuss gelobet in Heinrichs von Ammendorffs handt. Darzu
haben sie das müssen schweren und sindt auch alle veraeichnet, nnd
damach ist ihnen meines herren gnade so gnedigk gewest und hat
inen zu erkennen gegeben, das uffn montagk nach michelis (5. Oct)
zum Saltze ein landtagk beraffen ist, und dar hat er sie hin beschey-
den unde gesaget, das sich meins herm gnade da vorbi*engen lassen
will , woramb er die pfenner zu gefencknusse genommen habe , und
dann auch hören lassen will, ob ihn antwort noth zu thun sey, sol
auch vergunst werden. Darauff erleubete ihnen seine gnade, das sie
10 oder 20 oder 30 darzu unter ihnen kiesen solten, den tagk zu be-
suchen, und dieselbigen || solten sie benennen, man wolte die auch Bl.339^
verzeichnen. Auch wolde ihnen meines herren gnade vergunnen und
zustatten, das sie zu ihnen ncmen möchten, wer ihnen dienen möchte
4ttl Mwrw ^i
ia ihrftt «tirtro, nS dju m jbe rrkrMM« iNlIr«,
brrrra ipuulr icnodi^lirb kcfcrn aie rrari|crlr IIa«i
inicdiirrr bcrre all«' aod Himto ttilirhca ia Mac «<
br\Küra fcrbea aad nicht «Uraa«» uit tkaa <Lm daaa »it mm
um Maietlrharfc willen *n\cr darrb •rtnm brirliL wmd «^
a« stirU«« akbt wcrr, mit »rtura ra|iinrU fiilWa Naa «*«*<
hat drr ratk »citMtn piofli^rn bcrm naoi bnc€
wirdt man rorb aarb lr«m cir.
Viocmtia« Nawni«*i»tcr bat an«^*bi»bra nara
war air eine irauti« baut |M*ri:f-airnt p;<-*«*bnrbrs, attd atf 4i
•rit4» wa« Dftrb «••] BH*br. tli na rtncr baadr brrit fvvr^r^Wm 2%
«taadc tumahl )m*| innoa p-M-bn« ^im audr aarb ■rbwTriM-k atf a«a fv
tirbt awic i;r«atrt «a«, «ir i^ uff ranUkoau > Ja«,
haaar tnpv*0|?^i> wrrr, da« wir dio »tadl aail«- da»
laafn tttttcbliMcn nndi* •••ii*t ti.an« hrrlr^ . da« alirr
|Crdi<btrt und irr«cbrirlM*n wa«, nrd «.r KU«« aitd Marba*
ficrra. und manrhrHr) «tiii kt, aiid da« alW« Biit riBattArf 4tv
llallc off l'antbalciknt« äff d- tu rathaa^r aiM «Airtr aad dar^aiA
affa d«ioiM*r«tai;k l«an)|K*ni 'li >< |H i awi affa trr%tarr 1^ ?wy<
ralbaa«* lHMtia<b. da d;r ii« Ma#:d«-harc aad Haitwnj^ii
wmrra üt.«t«* iM-nd.ut battrn ii*n k»<\drn tbrOta.
ia d«'n bn<*ff in*^t*f'>«lx*n tintir t*rat6Uu« alim «nr Ihr
lu ;4«»* attibbcr aiHl b**riro xu* il<-i u A|k-U «■« IrttA« aaUtr aaa aui mmmm
mlra barlr m tn drni hrittlr. d< riclru^bta rtWiibr In^itor lt«at c«*
an« i;aa»ti«;k «ariu, dir n*xhtcu iA*tr ii*r na« rrM-bfwkf& >i^i«a
wtl d«r aJiiiH t i.:.«.i* i;i.n dir •«::«<» nubt irrUMcn« aail a;«r% «
ltr«ib<brn wa«, fiirwitl tla« iti«* «..n itii.rn^'ra ct.dr grraariaar I
ba'«a «iiUJiti, tti d ait«* dii.<k U.ritt •:«* aad t«4i iba«« i« «t ir
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1478 September. 46d
Magdeburg unde Halberstadt bey und über waren, unde sie das under
nns auch wol entrichtet haben, als das forne geschrieben stehet. Nach
dem sinne wardt das anch verantwortet, aber nicht so vollkommen,
als* hie vor geschrieben stehet; denn wir hatten wenigk daranff gedacht,
wir wüsten anch nicht, das sie die Sachen, die bericht waren, nffrucken
wurden. Auch hatten wir gar wenigk zeit, das wir znsamne von den
Sachen reden mochten: auch Schlegells sacbe, worumb die burger un-
willigk ufT ihn waren, da wardt nicht von gesaget wieder zum Saltze
oder hier vor dem rathause. Auch wurden die von Magdeburg gebeten,
das die seihest berichteten, wie sie diese dingk gehandelt und auch uff
beyde theil guttlich beygeleget betten, unde wie sie vom rathe und
allen bürgern darzu gebeten waren ^ : diese dingk und berichtunge horten
unde vemamen die rethe der fursten von Sachsen und des landtgraffen
von Döringen. Und so hiebe es uff die zeit darbey, wir baten auch
umb eine abeschrift des langen brieffes. Man wolde sich darauff be*
dencken, aber sie magk uns nicht werden. Ich meine aber wol, weren
der furste rethe nicht da gewest, es bette unser ein teyl nicht wol ge-
gangen.
Darumb sage ich warhaftigk, gott vom himmel hilfet und stehet
uns scheinbarlich bey, so wunderlich unde seltzam, als man mit uns
armen leuten umbgehet Betten etzliche gantze macht, sie betten uns
lange was schwerlichs uffgeleget, aber der herre helt seine milde handt
über uns gleicher weyse, als er uberHiob thate; so verbeuget der herre
auch über uns unde behutt uns doch vor schwerlichen schaden etc.
II Die Sachen sindt anders nicht zugegangen, denn als davor ge- bi.341'
schrieben stehet, wenn die burger uff dem rathause sindt bey einander
gewest, und als^ das alles so geschehen ist durch das gemeine volck
und die Innungen gleicher weyse so wol als von den pfiennern, denn
alle teyl bilden ihre gespreche, und was denne so beschach, das ge>
Schach mit willen der burger gemeine, es were^ dann etzlichen* under
den geschickten der wille im hertzen, das so nicht gewest were, unde
hettens doch sonst mit dem munde gevollwortet; da weis ich nicht
von zu sagen, was ein jederman in seinem hertzen hat etc.
Wenn aber diejhenigen, die die pfenner von® meins herren gnade
gebracht haben und besaget, das sie sich nffn sonntagk (20. Sept)
unter der fruemesse mit ihrem hämische solden geschicket haben, her-
vor gezogen wurden, wer die sindt, so mochte der rechte grundt etwas
gereget werden. Die selbigen , die ein solchs uff die pfenner gesaget
haben, die wissen wol vorwar, das es also nicht was, unde haben
• die. *> WH». " weren. * etzllcho. • vor.
1 Dieser Bericht findet sich S. 450— 453.
444
(üu (liK*b iHeicbvii»! m> viir die fcrtiiidiicrii i^iUmrlit, ak %f»fi
TrIUw ftpricbt Lieber p>lt, «iroa |:lricb ritbtcr «cm «ip «
»irb« hier weil finiicti, wer den bHUbIU «nd der «hrrtervs^r
•Acht werr, (Mier wm die »rbolt werr. N^Mler« wir mt^m ^
tix^reu d«« p4te lielobleo. dem« «tndt dir«e dia^ wi^rrUtffva
man bu« uiilteloret.
A M e ft
Beilage I.
(Halliscbe Handschrift der Denkwürdigkeiten
Spitt endorffs.)
Anno domini 1473 uflFn donnerstagk || vor Hedwig (30. Sept.) vor Bl.399^
mittage waren geheischt nffs rathaus die schöppen und zwene gantze
rethe. Wardt vorgegeben von Hans Laube dem rathsmeister, wie sie
vernommen betten, das sieb mein herr von Magdeburg gedechte zu
wenden in den keyserlichen bof* gen Augspurck*», so were wol ihre
meynungei des raths, so das neue jbar in irrungk und zwytracht mit
den fiirsten von Meyssen und den von Halle stunde; unu die herm
von Meyssen und die von Leipzigk eine grosse poena uff die von
Halle erstanden betten, doch gleichwol die von Halle eine commissio
vom keyser erworben betten °, das mein herre von Magdeburg ein
mitteler darzwischen sein solte, und die commissio meinem herm von
Magdeburg von dem rathe von Halle geantwortet worden ist. Sondern
mein herre von Magdeburg nicht viel vleis darinne vornam. Auch
wardt das neue jbar allezeit gehalden mit willen meines herren von
Magdeburg und seynes wyrdigen capittels. Der rath und auch die
alten rethe betten manchmal meinem herren vorgehalden, sie weren in
meynunge, das neue jbar nicht zu halten, do sie vemamen, das mein
herr keinen vleis that bey der commission. Hatte mein herre und
sein capittel gemeinet neyn, das sie das mit nichte theten und die ge-
were rumpten, er wolde dem rathe beystandt und hülfe thun mit
leybe und mit gutte.
Aber uff den obgeschriebenen donnerstagk vor Hedwigk (30. Sept.)
vor mittage was der rath vor meinem herren gewest unde etzlichen
handel gehalden, das neue jbar betreffent, so hatten sie verstanden,
das mein herr in der meynunge nicht war, als er den rethen vor alle-
wege zugesaget hatte, sondern seine meynunge was gewest, die herren
von Meyssen Hessen das neue jbar mit nichten, sie setzten ir landt
darüber; ob der rath einen jharmarckt kriegen möchte vor oder nach,
were dem rath das zu willen, wolde er gerne seinen fleis bey thun im
keyserlichen || hoffe. Bl. 4oo *
Mein herr hatte dem rathe auch vorgehalten umbVolckmarPartirs
Sache, das^ seine gnade und der rath Scheidesrichter sein solten'', und
die parthen sich beide des vorwilligt betten, so wolte mein herr dar-
über erkennen lassen. Hatte der rath gemeinet, wolde seine gnade
* dio Handschrift bietet nur „in den key*\ ^ Annpurck. c hatten. ^ „daa" fehlt.
® tollen.
QeKhicht«q. d. Pr. Sachsen. XI. BO
dAinbrr erkraoen bumtn an den ««dr« r%w dem juiWtoi in
man mber iH4cbr inittrr pflricrt ta n<-htm aad n
dM ihr Wille wtj Hatte mciD jcMiliicrr Iwrr frr«Mtal« rr
aichl IQ than, daa bjoncn drr aiaare ra lUUe «nr
■rioe frr>e lehncvltcr wJte erkaal wmlm. N^drra »«dto
airbt, ■» wtilde er danibrr frirniiea, da« er de» k««««
alleo •einen br\lt|:rn wi4te brkant trin I)rr ratli
■ie beOea pri%ilef:ia, droea «eet e« n aabe llaOt
meinet, daa «ie »iileb pn%tl<*ina» «rbea lirMea aad v«
Heia berr balte aarb anf;rlirarbt amb die irHrtte, dw
Wmm fcebnbrea« die bette dir rmtb «<>a Halle «a mrk
•*eb der anderwatMlett mmlc hiMra die «rtaea
irrricbte «rre «ein, er gr^taaiir inea knae« aa dri
der ratb daraalT iceaatwiirtet, «le andrrwaadea «irli
der icticlle. die damio luMniarn, airbt, «nadera •» 4«r
grrioble «>der «rtn aanaicbt an«ema bancer lUaa» INifiiCi v
bette, die« eil er aaeb iceMaadra aad irriraa^rra bHIr, aftd «r
Ter«i(*fprltea bnrff bat, da« da« •» f;r*rbibea tat, aad
leatc darbey i:fwr<t «imlt, äff etn »»Wb« bat 4ef
ratbe »»trbe pl^'He ,;raatai»r1 \lrnn «rine ffaaiir
brlrbatr, dt*r ein bargcrr ta Halle tat, «i» wiMtea* «»e
ilaa aat«i**ctea Aber »cia brrr battr ait daraa «»ttra,
batta icrapciM-bra, ber ««»Ue la bnlicbt darmaff febr«,
affa MNintait aarb tfjüli •!*« tM i WMirr aatw««1 icebr»
ua «iklrbr« |t^l<-«-btrn ra p-liv-a i«l«*r aubt ete
lu li»i^ : l ffa »»nanhriMlt la the dalli -lü tM i %i« »itta^e
mabl irrbrtM-brt dir m L* |»|«a atscl ifiroe caatie rrtW
aiit deai «itarwlm ratir. «Ijm »ir mnora b^tira %*m M^d< b^a
da« arine ^ade in droi kr\«irltiiirn b'-ffr «b-w
Wfc jbar «11 br*ib«%ilrti n»*--h(r nu« rin aurrkt
a«n«-n tbarr, «rt.n iIja in lxt|-t »k i;i!. il'.in «anlr, dm
dar«arb, aad der »«r^kt 4 ta^'r atoMlr. ^i daa wu
da/amb plira d«irit«*a %*w dir Vatrt.^-.ii«:«* 4r« Marrkü,
aarb drr |waa ni'at k« *«-a «r<rilra «Icn brrrra ««-a Ur%
aarb da« die kaalrtcuir irr« tit«n a-* *xrm aiit ibir«!
«ir da« arar jhar •• law^rn i.»hrro 1« «rre 4rna la
«■b wir «la etwa« ^* Un ai-.«t«fi. «• it- a »ir an« cr*ittttfa elr
l aib Tartir« mmiitr «-.mir mir tli« i tncvlrn, 4a«
fkif'lC 4r« ftflll»««: sili.« t£. t «i-.*! «rtir n c -1 ilie Mriw«
IrM'a, «-«lil«* rr «'• r iL«« |>fi« ■.'-,: .lu «r'-a e-^ «Irr #••!■<• av4l
brs, 4a« »«r dai.a ■.«ifva bcrrva bitan ila« «riar cvair m 4e
krttM- «a aftctft M'iTit« ■•Irr tarne rrtLr a^* ratUaa« »bf^rlr, 4a «'«4
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-M •
Betlage I. 4df
frone hette dem rathe solchs geantwortet, so uff diese zeit der sehultesse
Hans Poplitz von meinem gnedigen herrn nicht belent was. Der rath
nam sie aaeb za sich in der meynnnge, das der frone ein loser ge-
selle was; .sondern das der rath meinen herren von Magdeburg beten,
das seine gnade den schultessen, unsem burger, belehnen weide, das
die gerichte wider ganghaftigk wurden, so wolden wir dem schultessen
das gefeile antworten, das er darmitte bilde, als das von alder bissher
gehalden were. Auch were mein herr aber dahin nicht geneyget, das
dann der rath meinem herren die helfte böte zu geben und das ander
tbeil zu halden dem || schultessen, unserem burger, als das von alder Bl 401*
gewönlich gewest ist, uff das der rath die gewere nicht entrumpte.
Denn mein herr gingk mit der weise umb, als wir uns beduncken
Hessen, das er die Stadt gerne gantz von den gerichten bringen wolte,
das er macht hette, einen schultessen zu setzen, wenne erwolde; unde
das weiten wir ihm nicht gerne zugeben, sondern wir gedencken das
zu behalden, als das von alder gewest ist.
Der cantzler meines herren hatte auch gesprochen, man hette dem
schultessen Herman Maschewitze, gottsehliger, das ammicht abegekaufft
vor 100 fl., und er hette das wol vor vierhundert fl. gekaufft, auch
hette er zwene tage nach dem käuffe gelebet. Und das was nicht, der
cantzler herr Bemert vorschnapte sich, Hermann Maschewitz hatte das
schultessen ammicht auch verkauffet, dieweile er gegangen unde ge-
standen hatte wol 14 tage oder lenger vor seinem ende, sondern die
verlassunge des ampts was nahe vor seinem ende geschehen; des
schultessen söhn Maschewitz was lange zeit in Behmen gewest unde
was nicht einheymisch, do sein vater starb. Sondern darnach kam er,
do mochte mein herr zu ihm zihen, das der den kauff seines vaters
vieleichte nicht solde halden, dadurch wardt viel insperrunge darin.
Herman Maschewitz hatte auch Claus Rademachers vater nicht mehr,
wen ftmfzig* wörfe vor 1 schock gegeben, und waren doch 60 würfe
gangkhaftig gewest etc.
Bischoff Ruprecht hatte das vorgeschriebene und vorgenante Pri-
vilegium gegeben, unde ist gar ein schon Privilegium, wie über die
talgutter binnen der Stadtmauer erkant unde gerichtet werden sol, und
wie man die von Halle bynnen einer meyl weges nicht bebauen sol.
Und dasselbige Privilegium solde man uns uff den vorgeschriebenen
tagk (16. Oct.), da die schöppen und die rethe uffs rathaus geheischet
waren; lassen lesen, es wardt auch gelesen Gey seier von Dieskaw,
das man das solde lesen in der vierherren || dömtze; aber Geysler ver. BL40l^
hilte das und lass das nicht, besondem ein stucke in den Privilegien
lass er, das die von Halle gebrauchen selten des sechsischen rechts
als die von Magdeburg, und nicht mehr; sondern das uns alle angehet
und unser Stadt und freyheit, dis wardt verschwiegen unde nicht ge-
lesen. Es wardt auch von den obersten keines nicht gesprochen, das
man mehr in den Privilegien, oder das man^ alle lesen solte, wiewol
* fanfltet. ^ „man*' fehlt.
80»
4üt^ Umnm *ykt%rmkH
aiM< Kwetffcl WalUbrin, Srluffslrdt, die dmihey
mwUen, wir das pri% ik*i;iBiii tftttrhilt, ftitcli daaa «r
wie (Mler woniinb, dju ii4 pHte bekaat. Siwlrr» Ir«
fCrrwe trheo, da« die iCadt aad die alle danaae ««4
uaocbeHe} daratüT I)a pairea «ir «idcr «<^ dr« m
■ade licMcn benchteo, wir wcirn dea aut dm rmlW «td ««.
de« rtrbico irrbraarhen »»Iten. ab die %im Maiedibafa 1^
der ratb darantb «ad etilirbe t» ratbe. die w«iMea.
priiileiciaai Bl»eraUe le«en Bi*lte Daa freaebaeb, aber 0i
äff die t«-it MMeo, wa« rm aicbt alra Iteb. ab irb M«eb
Ueane lUt «anlt priraea ntü-ral, ww da« pnitlr^
etxlirbe b<*rteo da« fC^TDe, Hilu-lie alier airbt ete
l nit) d*e ftefrlle, dem ■rholte«iiea p-barrad-, batSe 4«r
aeoi benee «o^ma^ei, atr Wi4ti«a daa de« ln«ea aalw««tn
damit biMe ande «lar aatwtirte, ab f:rwi*iih<b werr. m* mn«
iirrmaa llaM*b«itU »»bne antw.»rlea« die brüte. <
berrra da« jcrnrbte, aod die ander bellte a*iH-b«r mei
dea etr
l ffa df»finer«ta^-k %i^* iia Kliolictt iH N«>« I «an« d.e arW>
Bwrac akle rrth«* uü* rail»4u« i:rh«-i*4hrt. aF>er amb da« ar«
aHibc« birrra ai ^tittv^ rv'W«*!. «ii ni.« drr ratb brr^atr
ralb da« acoc* jUar bi«tjt U^mb LiMe and die i;rwrre la
lu liO* |>araaff war aaaere aatWfrl aa dra ratb. w<4de laea awa
Ma^rlrlioric ainle «i in raptlti-1 tii«%»*ra builr aade br%
aad fTtttte, i»b da« «i«m ratbr a<<tli •■ la warde. •■» wi
icua4li*a aad «iMiifm winl^^in c«|»ittii di* mal da«
baltJ-a, a><«-)itrii ftir da« an d«a ii.ria rrUufTra,
kf'ia aav^*'<^ da/u?. U tn ll -i.«* etr
I a« wanlt au* b « «-r ,:'»'« '«-a %i*tt \->!«kmar Partb f« m
dea ji:b,;kfraara «i*o 1 •:■ il «• <!•• rii • be «rrwil'. «rrt ba tra
berrr dim ra-:.e «••r^'> :. t. :i ii, rr m -«tr Uari.^irr laa«cw efk
eb«i'a, die dir rr« m wu*tiu »!•! a*^« b ««rv«ltirra kaatrw.
airiaaailt «trAffia but !■*. at.«! w UiiU da« amb ««« c«4i
ariara b* tit«r* a brkaat • tu I m1 a f id brrr w Ide aack w
ir'vii«-^ um. da« wir •ritiii i:*.a-tia rur-^ri btitra ' ' . tik «w
»«.•!<-• w<»«fttii. da« Wir •• «i.« u fT.ftilm üa« «i^-rn w i«l<a waa
aalw<*rl aa <l<a ratti, wir bits-o \*n% i«f.'ta «••!<' at«! mae, di« w
Wir at. b U t. »lUn
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Wurdr wa« a» .i*r« t« 'n a ■ > i ci-^-r g^ «« «t. «!■ m »»ailrav»
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yrUr^k'ii, ita« «Im g* ' u WhLrr f t: .1: tlt.«k waf4r« Vlaa
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K • • •
Beilage I. 469
antwort: die vierherren sitzen in voller macht ober ja und nein zn er-
leicbternnge dem ratbe, off das der rath das volck so viel dester bass
gefördem magk; es ist aneb niemandt verbanden vor die vierberren
oder vor das gerichte, sondern wo das einem itzlicben eben ist, da
magk er seines recbten warten etc.
Uflf denselbigen donnerstagk vor Elisabett (18. Nov.) frne was Bar-
te! Hobergis mntter zu Glauche in unsera graben gefallen || vor dem BL 402*
Moritzthor kegen Sanct Jörgen und was ertruncken. So was Veitt
Poltte kommen und meinte, sie lebete noch, und hatte sie ausgezogen
unde geleget in meines herren gerichte zu Glauche, das wüste der rath
nicht. Hobergk mochte das vieleichte auch nicht wissen, indes was
Hobergk kommen zu dem rathsmeyster unde gebeten im zu erleuben,
seine mutter ufizunemen in unserm gi-aben^ hatte im der rathsmeyster
erleubet etc.
Uffn montagk vigilia Andreae (29. Nov.) vor mittage waren aber-
mals die Schoppen und zwene alte rethe uff das rathauss vorbott. So
wardt uns vorgehalden, das uflfti frey tagk necbst vor Andreae (26. Nov.)
der rath bey meinem herren uff der bürg gewest warn, und das sie*
antwort meinem herren gethan, so das die rethe obgeschrieben oder
vorgeschrieben mehr mahl denn einmal eins worden sind, umb das Pri-
vilegium, umb ryder unde sack^, umb den schultessen und umb Amndt
Glennenberge.
An die antwort hatte mein herre nach nicht wollen gehen, sondern
gefraget, ob der rath das Privilegium halten wolde, ^las sie ihm das
noch zu vorstehen geben wolden: so das der rath verwilliget bette uff
meinen herren unde den rath zu erkennen, so wolde mein heiT unge-
zwungen sein, das im der rath das setzen solte, wo^ darüber erkant
werden solte, sondern er wolte nicht, das in unser Stadt darüber er-
kaut werden solte nach aussweisunge unser privilegia, sondern mein
herr wolte einen andern weck; des waren die vor meinen herren ge-
schickt nicht geneiget. Die rethe wolden das auch so nicht gehat
haben ,' isondern wir wolten das und andere privilegia , alt und neucy
behalden. Wiewol das ein artickel in den Privilegien meinem her-
ren dienet, so haben wir doch im anderen, das betediget ist, vorschrie*
ben« und versiegelt, das mein herr solch gutt, das im verlediget wirdt»
verkauffen sol binnen 4 wochen einem burger zu Halle. Auch ob das
so nicht betedinget oder verschrieben were, so ist das eine || alte ge- B1.403»
wonheit und alt herkommen; darbey uns^ zu lassen, hat mein herr
gelobet in seinem huldebrieffe: bey alder freyheit, gewonheit unde ge-
rechtigkeit, als wir bey seinen vorfahren gehabt haben.
Umb ryder und sack meinte mein herr, er gestünde uns an den
• „de" fehlt. ^ wer? wor? « vorgeachrieben. * „ans" fehlt.
^ „Rydor vndo sack", os scheint sich um Einnahmen ans dem Geleitc zu
handeln. Das hier und auf den vorherjrehenden Seiten jjenannte Privilegium ist
Yom 30. Juü 1263 und findet sich bei Hondorf f (Dr. I.) S. 146 f.
IM
rod<»a die irprvrbti|ckeit nicht, «MMleni kude ^ i
ilo« tbcie er %ir leichte; wir «i4te« dju aber mkkt
tnmh'f Ihu c>»;eQlhatnh i«t de« rmtlHi «ade airbl
halt« aietn berre irrmeibet, wen* er irriette ta
M:utlclior|c nad in aadem ■teilten. deaK^
den; kante denne da« hie nicht •ein, •» Htm er daa aa
bdOehea.
rnb des «rbolteaaea w»hae Maarhwiu, dea kaut mt%M
Wbat, das er »rhaltrwe aetn «»he, and Tarle %im Xky4imftm
der iMiric gewr<en und mit lla«rbwiu mr aM*«Bea
aad »«*iiu-u fcnadcn h«*tblitbcn Kr<Uaekct, daa
fiitie helripm hatte Hatte mein b«*rTr Uaaea
werra bru-Ae aad rri;i«lrr, die dn x hnitr— ea wem, 4m im
rath haben, da« dtr*rlhi,r>*n M-iunii »»bne wieder
d^« wa« dem lehnbricfte meine« brrrra \*m Maxdrhara
»V^B %iin^acb*en . .', wie er l»ri«'hnet aad« etnirrwe%«e<
bjitie er lian«r |N»|)lttie fcrirrben •elt>er UiA aackei
nniic er ibme dm kauf U- kante ete
l'nttere berren \**m rathe liMirn an« W«eB etnea bne#.
DentM*ri:k «cr^tricrln ih>Ule. da« er aas dem irrfrarknmae la m
icehen •4de and daran« ai<bt, er Mbitkt« deaar die brwfc w
alt er »rt*! •*H-t h^tte )••*> «t u»en eulin, and batra die rrtW.
darvtiib «pn*« K* n atldrn aiitle in darmtie bellra ratkea
thctl de« mit di-ni ratbe luiru-dm, da« er aA •■■lehr ackr^fW
!.■ 4.1.^ rath» licwaraani ia «i*:» bau« at-^bte frrt«ea . N^idrra caa
aar dr« m* ii.- :it rulriid'O, «Ijui er «»hue bar^u »-itr km«
wardi aa d« u raUi ati«|tniti.ti «>.q na« irrtrj^rea
•M* «rrra «1--« ai.t tflcunei.^ier«;<* «» tulnnlrn, ■*»
tu* t't »'I «^«Ci'n
1 'I de ur.tti«» * ■• \nM Abdrrj»e 1 1^^ ■ «••ff mittag w
i%ii .o !.< I JK* n'...f* t.'f da« rat:. .tu« iirUat, mt »^te d«i
!.%•.. V.t^k '•• • ti.i :* I *ii t.trrrii ^ .ii i.: •!«* «ntwi-rt tLua itf •!•'
•i ■ 'M!.«-tt •*. .' kr, «1» btsn «ü « *ta« wir iLt«o u • h
l.. Sil r«:i-n. ^» mxi ciwr ii^^- .• ^'^ b « i ai« «• r. da«
t I »- ':i b. *«A:i :t ai «Irrn a.t i:t«l !»• -.ru »i«U-'tra sa
^f ^-t il« ■ X. .•Im, «Itr d» '^ '•«!.. »'■( «eriu, n ir aa k aaarff tn*
'. it u d •"'• c *. ti *• ru U «. il u ( II.** d- tt •• . .Sr«»rtt «a« a««iffi
II! 1 p.1 . i.A« • «- f ■ i: . -1 I. T'*u «t.'ra, «ir jrv«tii-Sa ll««ra« *a
tl. • •• : .;.Mi.u Mi'-. !.*.• t: .1. er «•'« «-: '. li* tu Nir^r anat <&w
I:.* M <- ^*. 1-1 tlA.* - • .f»M-. A.» •< .1 % .*:» -« u »*« twaa krttfw. Aa«
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Beilage I. 471
Claus Werner, Gontter Wagaw, Thomas Steyn, Peter Winter, Drewes
Zocke, Bastian Granheyde und viel mehr andere fromme, aide burger
inweudigk und ausswendigk der Stadt, die ich hier nicht alle schreybe
unde auch bey namen nicht kenne, Hans Kirsten. Der rath gäbe uns
allen zu verstehen, wie sie itzundt faste angefochten wurden von mei-
nem herren von Magdeburg und den seinen des gerichte unde freyheit
halben vor den thoren umb die Stadt; was ihre bitte, ob jemandts
were unter uns allen, der da wüste, wie ferne der Stadt freyheit gingen
vor den || thoren, das wir sie des wolden berichten, denn sie vermuten B1.404*
sich, das wolte ihnen noth sein; so sagte ein jederman seinen gutt-
duncken, die was wüsten und sprachen.
Vor dem Ulrichsthore hinder dem neuen marckte, so man hinder
dem heyligen geiste^ weck zihen wil hieherwerts nach der Stadt,
stehen noch stifte von pfelen, das da ein schlack hat gestanden, und
der hatte dem rathe gebort, und meinten auch, das der Grettckenberck
auch zu der Stadt freyheit gehörete. Auch vor dem Ulrichsthore nach
der Sälen der schlagk ist der Stadt, der uffgeworffene graben bis an
die Säle ist auch der Stadt. Nach dem Petersberge sindt die schlege
der 'Stadt, und ihre eygenthumb ist als ferne die schlege vor dem
Petersberge bis in das feldt, ist des raths eygenthumb. Vor dem stein-
thore uff der leymgrube , dar man die leute rederte , noch ein wenigk
vorbass in den acker, dar leidt ein lauck stein, vieleichte zweyer eilen
langk zu einem zeichen, das des raths und der Stadt eygenthumb
dar ist.
Auch berichtete Guntter Wagaw, das bey Claus Ochsen * gezeiten,
gottsehliger, geschehen was, und Hermann Cotze^ uff dieselbige zeit
heuptman zum Gybichenstein gewest was, so was ein bauer schuldigk
gewest einem becker, genant Casius, wonhaftigk vor dem steinthor, so
hatte Casius den bauer gemant, das er ihm bezahlen solde. Hatte der
bauer geantwortet: komme mit vor die Stadt, ich wil dich bezahlen.
Casius sprach ja, ich wil kommen, und nimpt steine in den bösem
und folgete dem bauer nach biss uff die leymgrube ungeferlich 3 oder 4
schritte neher der Stadt. So springet der bauer von dem wege und
leuffet zu diesem* und hauet ihn darnieder. So mochte der heuptman
den mit cleyden antfangen^ zum Gybichenstein, und der rath hüte
* dieflen. ^ cleydem anfangen.
' Das Haspital S. Antonii mit der Kapelle S. Spiritus vor dem Geistthore.
2 Dieser einer Pfämierfamilie angehörige Mann war 1450 und 1453 Bommeister
und bekleidete 1452, 1455, 1458, 1461, 14(54, 1467 das Amt eines Rathsmeisters.
Bald nach 1467 wird er gestorben sein.
3 Herman v. Kotze, der Vater des öfter erwähnten Hans v. Kotze, war
1456 erzb.-magd. Untermarschall, seit 1458 Hatiptmann auf dem Giebichenstein
und wurde 14& Rath. £r starb Montag nach Boni£Eu;ii (6. Juni) 1474, wie die
Umschrift seines an der Kirche zu Giebichenstein noch befindlichen Lioichensteines
darthut. YgL y. Mülverstedt, Urkunden-Kcgesten der Herrn v. Kotze S. 201
und Tab. I|.
Matti» ItfilttnMWff
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batte K<>tJ« rin«ttial« %«»r drai rmtho um «rliickm, «•
r4lh <Ia« %iir;rvlimltrn, da« er in Boarr frr}bctt icrr^ffra ««4ir.
ihm«* nirht ^rrfcunnrn «ardcn lUtt« K<>U« c<**pf^^^*. ^^
fwrnr dariir« M-hirkcn «oMcn. er fi<4d« ancli darW^ t m««
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da« battc er p*(han oihI f;i*«a«rrt IKi kattc lirnftaa Ili4w «« fv
■pn*«h<* ;;rni'niinrn, aU ich i:lrntir. mit ll*i-krn «»4 JaArftWrjl bmi
nttt dem %'>i,:tr, der off die irtt wa», nnd hatten ictmpinmhtm u ••■»
ther Wa,;aweo niMie fo l^idirkcllau^tbaurvle Jichea brrrv« vir
da« off eorrni r\;reothDoih da« fp^^belM-n t»t, daraaih bitlH
dA« die elenden m^t dem K«*hlao4le alM*^«iAlt mrriem, i
rnm <i>birtirnfttrtn amb aU'in'tban wrrden,** dm Krrwkirt» 11
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dfu icarten, ut amb de« ratb« ond der irra^ien aoih lU-« gvU^ \ #*
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tnanke ,:« hrt, onih ilir lantltwrbrrn. nnib die kirtaL.;arlra b«ta k'x**
d.i« rahihMhr** lti<>r» m* frrne «ritnt dr« ratb« e\,rrntbnA^ %rrj
nii«l riin«th>r, ih* fi-me drr •'.■-tnwe«;k tTt-bt-t u^M*r Mar^wartj * W«r4«
Kfütr n*<b tui*«!t itie ■t(-b< n, ^* ferne ir< ti« t der «tJMit eji^fttlcB^f«-
In dte (**>!ii-t*|itt<*rii« Manae i^ 1^ i na«b n-itta^ www m*
aVrt'<il« r:it d< ru r.i:Saq*e. ••> «t»-t-tr m r llan« W ihtbeint. «»r«^«»!
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Beilage I. 473
stehen an dem orte, da ein töpfer innen pfiagk zu wonen. So gingk
Hans Laab, Michell Marschalck, stadtschreyber, und andere mit in zu
dem beyligen geiste, in dem wege standen noch stifte, das ein schlack
da gewesen was des raths, die leute wüsten das anch; so gingen die
anderen gleich in dem wege vor den heusern mid gingen nff den Grett-
kenbergk. Sprach Glorius Kober, das sein vater bette gewonet uff dem
neuen markte wol 28 jhar und lenger, so bette ein stein gestanden uff
dem Grettkenberge, so ferne solde des raths eygenthumb und freyheit
gegangen sein. Hans Schmidt hatte den stein auch wol gesehen und,
als man sagte, Paul Treyse. Sondern er was ausgegraben und was
weck, so konte uns auch niemandt eygentlich berichten, ob die freyheit
des raths so weit ginge oder nicht. Wir gingen fortan uff die leym-
grube, uff der lincken handt, ins feldt warts leit ein grosser stein, der
bezeuget des raths freyheit. Nun ein wenigk rorbass von dem selbigen
steine nach Diemetz^ warts ist ein deiner alter graben, nicht tieff, und
ein grasefleckigen. Sprach Hans Meyster, || das Herman Golttschmidt BL405^
dar gebrant were. So gingen wir fortan hinder Hammers garten, ge-
höret an denselbigen acker, und hinder dem acker gingk ein alter
wegk, hat vor zeyten geheyssen der magdeburgische wegk, unde da
hatte der rath von Halle auch einen schlack vorgehabt, sondern in der
ernde hatte der rath das lassen öffnen, aber der schlagk ist nun wegk,
sondern ein graben daselbst in dem gemeinen fahrwege an beyden
seyten an dem acker nach Dimitz und darhin auswärts^ in das lant,
den magk der rath auch haben lassen uffwerfen im kriege, sondern
der rath zeucht sich des nicht an.
Fürbas sein wir gegangen aber den meydborschen wegk hinder
Hammers garten das feldt über nahe dem galckthore bey den wegk,
als man mit creutzen gehet nach dem rancUschen thore. Sondern da
wir kamen uff jhene halbe des gerichts, bieben wir an der landtwere
biss hinder die kirschgarten und an den kirschgarten zu dem schlage
ein in die kirschgarten. ^ Do wir in den schlagk kamen in den kirsch-
garten, fürte uns Hans Busse so balde uff die lincke handt an den
garten, der an das feldt stösset, einen ebenen wegk hin, undt do
wider nach der stadt hinder den garten hin, die uff den steinwegk
stossen vor dem randischen thore, unde kamen an Hans Apoteckers
garten hinauss in das gesschin, dar Geyseler von Diesckaw seinen
garten hat, und gingen vor das randische thor und darein.
Uff denselbigen nachmittagk (9, Dec.) waren die zwene heimliche
rethe wider uffs rathaus geheischt, sondern sie kamen nicht alle.
Gabe uns der rath für, so wir dann heute faste umbgegangen weren
unde besehen betten, so funden sie nicht viel trostes in den altsessen,
darauff sie stehen künden, || sondern ihre meynung were, sie wolden B1.406<^
» darhin ans wardt. ^ klnchen garten.
1 Dorf Diomitz in mimittelbarstcr Nähe östlich von Halle.
474
niriMfli brrtfo aalw«id«a, D>«Vbt« du ia tn — illi Aai hrygtttgn
«Icu» da« wir ««ir doa l IrK^hatk^kcv %tm der svk kmrmM^ ak4fv
und der firwk t«t, da der ■rhU|ck iat. «ad tattmm Arm
dcD wivk iuu*h den IVtcrUierier «ad mark luadcr 4tm V^in
%iirtAa d.c fca«*c ud dm fif|ck biaaa« äff die lrua|[ralit «id 4
»Uin ttrbt «od hiodcr lUauacr» lemrtra dra mty drburgwfaa * ai
d«*« icmitea aider^ aa die Uaturre aarh deai iirtBikH«« ^ti %
der laadtwerr aarb den pdcktbuce n d^-n rrratae aad «
wofck« aln diecrrataro plioa, aai*b den nuMliarfecs tfe^v
UiMltwen' aa dm kir«(-hf:v1ea bteaahe bt« sa den a
kir^bicartea and die mr^r aacb der ■tadt, ak da« «•<
»t4-lMt, aad t«ir den llf>nutk«»rr, da du- Mberaea
d<*r •letD%ir|;k alf Man^|%iarU bnt<'ke, al«» Irrae die anblrtri
Obd alT drr icruMH^a fii<**('ti, als tcrae die br«Mki i«C,
dar t»aa dea «aadt b*4r(, kcjia «ier fcniMca «tewa«
\t*n tiMiariu bcrrva ainl miI'4'W <A|iitt<-| m* ^craurbl
ü:*Ut nirhr tohtiire daraaib d>*;t:ia l»a(>ea, »• «t4ilra wr
fnotidUthjiil «> U#«ra binirrben, «iir«*J da* »le daa «L«k «-
ULaidra at4i|rQ. «ra «le die lrrQD«llM bAll bi<bt k^dca
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■|iraflM*a daiaiub aiMle aatwt»rtteo, aa*er «rrr «eai^k
djia die andern an« li da»<rea, id**eb %tio auarr |irr««k
mit de» «itii mit it.ine uitn«tlea. MtiKlera la raüi«wr\ae «•« 4rr
«e,:eii UMU*a mit aubt. HKnitiib/ Me «erra aaaeiv «>Wf«ii
•cMea ^i-o der irMiUea aUilt «r^a «i-r »le ta ratbr«. »• Mt
di« b«**te aniirti, mt »er« ii*ivr «ille aRrb. ai« «ir dar «cna
l fl die ii«tU«<«be aai fti l.a« le :.'» iK« lui i.» jbar «««
I I-*** »an*« «tie M.^..|t|Mii, iiirM- fTAtitie alte ntbe äff dri
«anlt ouA i-'.'pTi pCrUa ^o« ÜAuae lautie anl Tt^awr
«le ilu e.B c-Uler Cn--it.<U UM «ci :.juid>il b> Ite ri«iMb«anrt
«i*a Sl««;«it ^':r^ u'.il driH rjiU^ «i-r i;t*iMi!«a bk«^*ra drr gvrwaai *m
il« II t^ M-tt ori.ti «he ftUdl >ii «rr intia bTre u. nr%aai^e. 4aav>«i
p:uA«U* ii:> M ,:«'rae la abtri«ile ». t i.u« «liira «••«Ir. »4rfaWca •» *'
iiift«fe tr--<t.<-'t «•■r d< a 12« rra an.' p:.u.»-ra ni<t bc«ibra ^Uea ««et
•k .«- jTLAilt «■•! la n.r>.. .: /r. «1a« «i t« »• ifeiuAi M «af^lc äff ra ^A'v«
«It« b ..t aj -^r ifTMive u- -1 L.i«i..e «Ijirab«« k- mtiica •! rfle. »arfnea
u .*> d*« frr.i:.te «rr ta..-- »': fc.:e m a*«"* uui.«:e, ll**«b«iU It^l «ka
«• n '.1 fj •« .her ^' a-!i u la ■■r.iv^a ui«! Ua« «l«ai ratW «a «
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•*t - I • - 1 I '»«'r t* • * • t r *l lu ilt r ta:.« *• ;lic rt>
BeUage I. 475
Wir sprachen amb des raths vorgeben und thaten anhvort daranff,
unser wille were wol, das der rath meinem herren eine solche summa
golden lege uff seinen theyl, das ihme geburete von dem gerichte,
sondern das seine gnade das ander theii des gerichts oder nutzes des""
gerichts von Maschwitz zu sich bringen weide, das unser burger haben
solte nnde auch bereit gekaufft hette von Herman Maschwitze, das
were dem rathe und uns zu nahe. Sondern das seine gnade Hanse
Poplitz belehnte, der das bereit gekauffet hat, und auch der rath vor
ihn gebeten hat, und das denne vorbass in den brieffen so vorwaret
werde, wenn das gerichte wider gelöset werde, das mein herre oder
seine || nachkommenden danne belihen mit dem ammichte einen be- B1.407^
sessenen burger zu Halle ane gifk unde gäbe, vor weme der rath
bittet, weme das noth sein wurde. Auch was unsere meynunge, das
der rath den feltkauff auch wieder mit einzihen solden, das unsere
burger vor alder ywerlde mochten an dem felde gekaufft haben, und
mein herr den seinen das nun verbotten hatte und wolde das nicht
zugeben unde that den burgern grossen schaden, auch das die pforte
zu Glauche wieder geöffnet wurde, das das itzundt all beygelegt
wurde, und auch Sachen, die vor meinem herren hingen, Jorge Bussen,
Claus von Treten und andere mehr betreffent, das die Sachen auch
vorgenommen wurden, so das einem jederman gleich vor ungleich ge-
schehe. Und wen man des mit meinem herren zufrieden were, das
der rath sich des nicht verdriessen liesse und Hessen pfele stossen vor
dem Ulrichsthore von der Säle uff, als das alles besehn ist, biss wie-
derumb uff die Säle vor das Moritzthor, und mein herr darbey schickte,
das das alles recht zuginge, und darnach danne meinem herren die
summa geldes reichen und nicht mehr.
Uff unsere antwort meiuete der rath, umb den feltkauff und porte
and andere gebrechen mehr were meinem herren nicht vorzuhalden,
denn das möchte alles zuwerfen werden, denn der gutte freundt hette
ihn gesagt, der anderen gebrechen wurde wol gutt rath. So sprachen
wir noch eins, sondern die schöppen wolden nicht sprechen, do gnap-
ten sie sich underlangk in der vierherren dörntze. So meynte Waltt-
heim, er were des mit dem rathe ein ; do was Claus Schaffstedt, Hans
Seber \ und die schöppen fielen in auch bey, sondern die an-
dern bieben uff dem sinne als vor. So wardt das wieder an den
rath gebracht, die meynunge von den rethen und schöppen. So sprach
der rath, sie weiten || einen brieff begreyffen, nach deme als sie das B1.407^
haben wolden, und eine abeschrift meinem herren schicken ; weide myn
herr<^ darin gehen und sein capittel, so solde uns die schritte nicht
vorhalden werden, sondern sie wolden die alle lassen lesen.
*■ nutzes, des gorlchta. ^ der Text scheint unvollständig zu sein. *> ,4ierr" fehlt
174
1471 Man
Vit die utUi»«>rb«^ rnncr IJrlim Krmsr« abr»4t •/» MAri
bMm wart der «itictMlc rath ein rt*r aiitU|:r. daa «ir Um
bttflT* belmaeii W(»Meo, and äff be%dea «r^tra bcaarr m
mitte« ein puN* btebe 74.
l'ff den U|rk narb mittäte« wai Veit Uerie, der ein ««-^ 0
<tlaorb6 waji. lüf dem rathaa«e. «1 wardt er irrlraitTl. t^ tt 4a^ g*
m4iti|?keit äff dem mairkte nente, die d<a •»bahfra fr4ftc H^ic*»
ra nemen, wer ime da« lH*l4»bl*a brttt* Aatwt<tie er. der «temut • •
fri*r.e in der «tadt p-we«t »a«, «ler were »rirb irelaaffrn. •• W«e h
brloblen der aMe rautiW b^-rr lUrrrrt, da« Sryt in der tla^t «ff
■tarrkte mejtme berrra aetne prre« hti^'krtt fixiem «141^
l'ffn timnaU'tMlt ne<*b*t danu« b J^'t^ Man waa der
«ff« Weinme\fttir« b«ffe ete
m denM-lbt^«n ta«;k na<b nitttA,re wardt de« tnoc«
btiMbt*t, die nun in dUorbe %itin«te Qt*d ^■■rmak la d-r •€*£!
i:ewt>nt*, tttid II rr man de-« Krrubtr« fri>bt»e wrnr Wardt U« **«!■
icrfrapt, f>b tr man ni«b ein Irt^iue «irre Aatw^ini« m« u war^
■le ti»rlBaMi p*fr.«p;rt» «n er «irfr Antvi<>r1te «le, rr wrrr tm wa
frenmlen irex<-^n. hie wanlt yrrlrvit. ob er an«b WkU/r k «uap«
wanle. Aotv%«>rlte tie la. «lo b"lTle alle lJi^*r. daa rr wtcilrr L mmri
warde dar l ff die n«ie, di« drr ratb «rr«ton«it, da« der 1?' «r «n-M
«rearUabet wa«, «"Mro die borren off drn na«bmi%Uxl a 'te mm^
daranff *.v:«-n ntiil hi*M n die Ir4iie in baQ«e p br« a.d w Mm Aap
nffn dit.«Lji^k dan »■ h an tiie Utrun «-!«ti r it.M brr- pr« \U v% ■«
•tumlt, «ii aaiii d-f frAii<* die i;tri«-Ktv^' t äff dtm mtfiktr. d>^ 40m
U «•<** MbaltiMTfli ci.d antb nn ir< tu li«-rnn (*ib**rte, and hi««e 4^^ t# <«
Inir^ tra^'rn. da« m%m d« tu rathe mi ti- t-t ta ainte. m^xm htt*M ww
an* b w<t|. dt« «.- b« II < ht pT* * ui.nt. *i ki *u •« ! .!*.raw- wa«. d rft kaSM
iler ratb p-d ::t ilini.:.e rt<*
l **» iti!.*ta»'k i.«b J.ti-a «'** Mjmi l:r*ae d^r raib Www e«
»•-rtfa''.t, wi« ' »■■•- ■ 4 rn..l. ri !i ^M^*\:t c i| »10 /»; 'ul «a
Ma«:-!' ' .rc • b d « i: t d in rat'e 10 llt 1* 1 rtrt^'ta ar^ £t«-i^<i«
kt*Mn. «»e I i!i tlA» \ r'-iM •• S <i id fr -•■1 1. 1. li n m ', a««l
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'^k «•• »••• **• •■ *• 1*^^ v«pM •■• •
Beilage I. 477
Den sol mein herre von Magdeburg oder sein heaptman znm Gybichen-
stein belehnen^'. Sondern die macht bat ime mein herre von Magdeburg
behalten, das er einen fronen erleuben magk, wen im der nicht eben
ist; so mögen die schöppen nnd der schaltesse einen andern affnemen.
Anno 74 nffh donnerstagk nach Judica (31. März) nach mittage
waren wir uff der bürg zum Gybichenstein vor meinem herm von
Magdeburg von des raths wegen, Marcus Spittendorff% Benedictus
Polcke, Peter Schaffskopff, der stadtschreyber, Matthes Pegaw, Vester
Becker. Das erste werp belangete Hans Koch, unseren^ burger, zu
dem meines herren gewaldigen geclaget hatten vor dem gerichte znm
Gybichenstein, und uff ihn derstanden hatten c(entum) r. 11., als sie
sprachen. Unsere bitte was, das mein gnediger herre unserem burger
nmb unser vorbitte so gnedigk wolde sein und solche cleyden*' mit
dem erstanden gelde wolde lassen abesein , das wolden wir umb seine
gnade verdienen. Antwortte meines herren von Magdeburg: seine
gnade wolde gerne seine gewaldigen darzu schicken, das in^ der
Sache || mit dem rathe ein guttlicher handele möchte vorgenommen B1.408^
werden, und des gewonnen geldes sich mit ihn zu vertragen, so solde
unserem burger Hans Koche umb bitte willen des raths wol wille be.
weyset werden. Das wolden wir so nicht annehmen von des raths
wegen umb solch gelt handel zu haben und uns darin geben; wir
baten vorbas, das solcher handel möchte bestehen, und das man unseren
burger möchte^ vorhören vom anheben zum mittel, vom mittel zum
ende, so wurde man mercken, wie Hans Koch in solchen schaden
kommen were durch welcherley weyse, darinnen konde sich mein
herre wol belemen, ob Hans Koch solche busse vorfallen were oder
nicht, dar wolde mein herre nicht hin, sondern seine meynunge was,
das man Hans Koche nun verhören solte, nun er derfordert were, das
stunde seinen gnaden nicht zu thune, auch weren die gerichte meines
herren. Das Koch nun verbergen wolde, was inen gutt deuchte, das
were seinen gerichten zu nahe, und wolde des nicht zustadten. Viel
mehr reden verlieffen sich, des hie nicht geschrieben ist etc.
Umb den fronen wardt angebracht, so itzundt nicht ein frone
were, verstunden wir, das Veitt Gercke zu Glanche und des alden
fronen frau auch zu Glauohe gingen uff dem marckte nnd hüben uff
die gefelle, die meinem herren und dem ^ schultessen von gerichts wegen
gebureten, so wir uns beduncken Hessen nicht sein scbuldigk, ange-
sehen das ertzbischoff Fryederich sehliger gedechtnuss mitsampt seime
capittel sich des mit dem rathe zu Halle vortragen haben, auch brieffe
und Siegel darüber gegeben, wie das vorbas umb einen fronen sol ge-
halten werden, der die gefelle uff dem marckte uffnemen soll und auch
ein burger sein soll. Bäte wir, seine gnade wolde bestellen durch die
seinen, das ein solches nicht geschehe, || biss so lange ein gekomer El. 409^
frone zu Halle wurde, uff das nicht nnwiÜe darauss wurde, wir kunten
* KAreufl 8. ^ viuerem. ^ cleydern. ^ ,«lii^* ergänzt. « an einen guttllchen handel,
f Tndt vnserem Buiiger vorbOren. f meinen .... den.
47-»
doi ftacb %iW dm anaeni airkt rfffmatwnrtc«. Aatwt
««« MafdchoTK: ihi (W lrr«e aMU m wr«« w«fv, bcOr« «»
brfobka «f dm nairktc, aHrtocfli htrrcm «rtM irrtwAtifim h
dein, •■> du «1000 fnadr« die Mfte lerbarHr, «ad dir
•rteltc^sea. Si dorn IummI »irbt ria arlialtcM v««r. «»
bcrrr ohrrM^halteaM'. mAtt meia licnr di« ie«ff«ckU|ekint
da» wetT im •cbcdclidi, aarh BMickir daa aahf^afhftiil
wro die icHelle airbt irraiaaak-a «ardra. daa Meb 4m
Buü« damit bebrJlea «cldea, aad «td aa«kff« rat
ak-lit »rbrr^be S«deni dra ««irtfarbt Wkaatf er
bette brnaiMlt elxlicbe »rbtViipea, Hcaedirta» r«4elu«, II
deaea frmm^^t^ da« sie rioea bci|ae«»es, radtl:«-bra
fn»ora offaetiiea «oklea, da« wer« ariuer jcaadr «lUe
•le Btrbt ii41k<'4ali«*be aatwt«t fcetbaa, aMMtrrm Me «
kaB4»ra, dio •rb«>|ipe«, lKtn«:f« aad aeinor icaade einr
Haraair dt«i aot««»rt irr««h.(kt «a«» daa der arbahiw aad die*
pea eiaea tmoi^a »ilka kiraea, aad dea aieta o^^t^rcf btft
■i>il «ider aeia beQ|iUaaa lan (ff>t>icbe««leta li
all« tue a.rbt xa tbon etr IIa OM-iate der raatiler 1*1
brrni mrgtu, da« die ■r)fp|iea »«b etaea ku
war ajkM-re aatwtict. «ir iii4tea da« aa dea ratb
aubt tiu hrtihl, dan«ia ioajmti* la thaa
l Bib ( Ua« l'tUckea plerdt batra «ir, da« iai Am
a»«i«ble. daraa k*iodra wir airLtt erljui«rra
IVr rantikr bra<ble aa, w.e da« Uie i«rber.
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Beüage I. 479
gnedigk sein nüA solch nemen uff dem marckte, durch die das be-
schehen was, lassen anstehen, so lange das ein scbnltesse wurde, und
durch die das zu thun hetten ein frone gekoren wurde, der dann ein
burger were und die gerechtigkeit denne uff hiebe, anders künten wir
seiner gnaden von der unsem wegen nicht zustattunge thun, die gefeile
durch andere zu nemen; wir konden das auch nicht vor den unsem
verantworten. Darauff liesse uns mein herr antworten, so ime der
rath das nicht vergunnen wolden, durch die fraue die gefelle uffisune-
men umb den willen, weil * kein frone were, so er das gerichte zu sich
bracht bette, so wolte er sich mit den schöppen wol voreinen, das sie
einen fronen uffnemen möchten, des wir denne meinten so nicht sein
solte; solde er die gerechtigkeit nachlassen, || das brechte im scha- B1.410^
den, solde sich aus der gewere setzen; er hoffte ye, das der rath
seines Schadens nicht begerte. Darnmb das in deme besehen were,
das er das gerichte zu sich bracht bette, das were beschehen^ in des
raths besten. Der rath solde das auch befinden kurtzlich nach den
heyligen tagen, das er in zu vorstehen wolde geben, das sie sehen
nnd mercken wurden , das ein solches in iren besten were vorgenom-
men; und bette gerne eine antwortvon dem rathe gehabt, ob der rath
der frauen zu Glauche zustatten weide, das sie die gerechtigkeit uff
dem marckte uffnemen solte oder nicht; das er ein gewissen darvon
hette etc.
So sagten wir im, die zeit were fast heyligk, wir wolten das aber-
mals gerne an den rath bringen und seiner gnaden antwort thun nach
den heyligen tagen. Liesse sich mein herre bednncken, dies were zu
laogk; er wolte uffh montagk nach dem palmtage (4 April) gen Magde-
burg, darumb wolde er gerne wissen, wie das umb die gefelle bleiben
möchte; wurden wir des zufrieden und sagten, seiner gnaden antwort
zu thun uff den palmtagk (3. April) nach mittage.
Uff den palmabendt (2. April), do wir von der bürg kamen , be-
sandten wir nach dem rathe und brachten das an sie, das mein herr
eine antwort haben wolte, ehe er zu Magdeburg zöge, nmb die fraue,
ob die die gefelle uffiiemen solte oder nicht.
Darauff wardt der rath zufrieden und lissen meinem herm uff den
palmtagk (3. April) eine antwort sagen. „Gnediger herre, so die fraue
zu Glauche die gerechtigkeit uff deme marckte bebet, die eueren gna-
den und dem schultessen oder gerichts wegen geburet, so wir uns be-
dnncken lassen, die fraue oder andere das nicht thun sollen, angesehen
den versiegelten brieff, den euerer gnade vorfahren, ertzbischoff Friede-
rich gottsehliger und das capittel zu Magdeburg, dem rathe von Halle
gegeben haben, wer solche gerechtigkeit uffnemen soll, oder wie er
sein soll etc. || Doch gnediger herre, so ir meinet, so die fraue solche Bl.4lo^
gerechtigkeit nicht uffheben solde, das brechte euem gnaden schaden
nnd hülfe den rath von Halle nicht, darauff, gnediger herr, begeren
wir nicht euren schaden, sondern unser altherkommen und unsere frey-
* „wen" ergiiuEt. ^ beschrieben.
4*«) Mmtvi ^iimOi««
bril, dir w<iklM wir frrrne bchaMm iWuvaik, irwdievf htnt.
Intasien* Ufbrro «Ml wol|tr(iAUcfi ml drr rmik«i4iHjüW ffnlak
t«it*(*bni WAlporfcift «d bciK*bc% dcft, «U« earr inttdc die iprflrik «ff mm
nairkttf Uümt offbet^cii einca bar«rrr la llall^ «a«rk(«hljck 4tt tir
•chrv\ ban^ , di« eocr inuulo % (>n v * «ad «rüi rafHtlrl 4u«%«r
beo babcft, ttff dam eocr KQ*don irrfrcbti«:kc-tt airbt aarbUiebv*
iHumaff aatworltr airia berr, er brkcaacir mtck aiit
aicbt. bcr «uate kriora dana ta kn«*i;ra >|4mck«a «w
K*»(/<*t der krnortc «(4 bor^rr, die da« mj tbeiea
keaoete der borp*r airbl. e« tbeie aarb aiemaadt at«bt.
aitt dea Icolrn äff drtu marrkte badrra «ride äff to4rkr ki
aoile ^i«l andere rede ctr i>aruff ft|i:a«-bea mit ^^k eiaa
Hitrttea ateiurtu berrra, der ralb %«»a lUkUe bcttr i«e«r
die d<H-b äff deia auu^kte taacbea. nere da« •«aiiea
mit «itJleo daa ao dea ratb brrti«;en. aM^btea «ir rrl
•elb.iTi'B niarrknM*;«lrr dir it it die p*liiW affba^va aad 4«
bcrrca aiit«i4»rttea, HulJea mr Bt-iiier icaaden
tbaa. I>aa m^Mt BM'in berrv aubt tbou, •i4iiiera mt^
aa«ieri aubt arta, m* aia*te er •:* h «l-a m iiadra d>r artt «rwt
«a« ff«>rai|:k aud aieiacte, «he dii.«;k (e««bcb«a tkmt h «<
aMtbte au<b ^ortkA»*, L<*(te cta l i «:er i«ler IWboae i«Wv tia I m
p-rithte ir*kaur**. . aU rr da* In tte \»r\ tii :i braibl, de<
l^aaaea. \mc «itldea mr d^A bi< ui ^ 'Uijca
l ff den «umtAfCk nA«b dem palii.U«:e »i Apf:I «anit
lu «11* I.* ^e rmtb p L« iM-brt «iVi ratbAu* aud tbaUa lieri M. «aa
ufl da« «o.vi-*! !int-**«-i.e dr* fAtb« Ai.Kritv*n ire«A^ bette ?« mw0
de« der b« iiu.i' he ralh loir rdi a ai d liMca affa dia«ta»k %yr-. »«
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Ikk» »Anlt der rA'U f..':;dru at^ «■ d« a de aiA/i«rm*«fto mmä
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Beilage L 481
Was meines herren meynuDge gewest, solten die gefeile nicht uff-
genommen werden, brechte meinem herren schaden; die leute wolden
auch darnach behelf darinnen suchen; solte mein herre nun schaden
darvon nemen, hoffte er ye, der rathbegerte des nicht; auch neme der
rath keinen fronen darvon, das mein herre die gefeile nicht uff heben
liesse. Sondern were der rath des geneyget, das mein herre einen
besessenen bnrger darzu neme, der die gefeile uffheme, biss das es
mit dem gerichte uff eine weyse keme, unde mein herre an den ge-
feilen nicht schadehaftigk wurde etc.!
Unsere antwort uff mittwoch vigilia Corporis Christi (S.Juni): der
rathsmeister hette das Veyt Gercken verbotten, die gefelle uffzuheben
yon des raths wegen. Sondern wolde mein herre beschaffen, das die
II gerichte gangkhaftigk wurden, und ein frone uffgenommen wurde Bl. 411^
von schultessen und schöppen, dem denn die gefelle gebureten zu
nemen; wenn das geschehe, were der rath denne des wol zufrieden
und geneiget, doch das seine gnade schaden darane neme, das ist dem
rathe nicht lieb, sondern des raths meynunge und bitte ist, das der
rath und die Stadt bey altem herkommen bleiben möchten. Doch
gnediger herre, euren gnaden zu willen wil der rath vier wochen ge-
dult tragen, das ein besessen burger die gefelle uffhebe und die helfte
euren gnaden antworte, und die andere helfte in der Stadt hiebe, biss
so lange das ein schultesse bestetiget werde, deme das theil denne
werde. Dar wolde mein herre nicht an, sondern er meinte, wir ver-
stunden des nicht; das die helfte des gerichts von Maschwitz mein
herr zu sich gebracht hette, das were alles in der Stadt besten ge-
schehen; wir wurdens auch befinden, oder (!) wie wir das befinden
wurden, weis ich noch nicht etc.
So hieb das darbey. Fragte mein herre, ob der rath zustatten
weide einem burger, der die gefelle vier wochen uff hübe meinem
herren zu gutte. Antwort: wir betten nicht förder in befehl, wir wel-
dens gerne an den rath brengen und uffn sonnabendt (11. Juni)
wider eine anwort thun seinen gnaden.
Uffn sonnabendt (11. Juni) wardt der rath des ein unde schickten
den Stadtschreiber und Peter Schaffskopff zu meinem herm und lissen
ihme antwort thun, wir weiden seinen gnaden abermals zu willen sein
und zustatten 4 wochen die gefelle uff dem marckte alle uffzuheben
durch einen besessenen burger so bescheiden, das das unschedlich sein
solte unseren Privilegien unde der vertracht, die bischoff Friederich
und sein capittel mit dem rathe und den schöppen gemacht hat Da
sagete mein herre ja zu, es solte dem alles unschedtlich sein etc.
Mein herre hatte auch gesaget, er wolte uns schier einen schultessen
setzen.
II Anno domini 1300 im 63.ihare ist diss geschehen. Wir schöppen bi.412>
und rathmanne zu Magdeburg bekennen etc., das unser ehrwyrdiger herr
und vater, ertzbischoff Dittericb, anspräche hatte kegen unsere freunde, die
OMchichtaq. d. Pr. Sachsen. XI. 31
borfcfr K« Halle I. I>rr icitip*a air aa kr%4n «ni
bririfrn an «n«, die bricfle Uotelro m** Wir iHtlrrirm
gnadca ertKbi»4*b«4f la MafCtlcbori;» brkcaaea i^MtmÜwek jm
brieffc, da« wir iwe\er ao»pracbe, die wir daaa kahtm m 4t%
nm Halle amb da« gmli ta tale aad amb .'d, la 4ra r*«ktt«
Biodt aad lieben ta anveni Itchco, fr^traaea »rböppr« aa4 rmSMt
ta Mai; Irbari:, «a« oo» die %(^ nvbt aprrrbrn, oa »4 aaa « 4
BtifTTo Za arkaade babea «tr Ba«er iD«ir|rrl aa d>c«ra brw#
drockea Wir ratbmaane and atetater der laaaaicra ta Ha!W
rte , dai «ir i«ir>er atackr, de« eiaea* anb daa |C«tt, daa
nirdifTi^r bmr und ^atrr ta |Ci>tt« berre Ihetneb, cfttbMr^^ i«
drtmrfc. ia droi Uk ra Halle aa«|>ncbu aad de« aadtra aab 4m r i
aa dm rrrble aa anwre lirYira Irraadet die arbi-ppea
manne la Ma^drhuri;. »rin k< V'beu^, «aa »ie aaeb aMvae«
baadtfcfttrn, dir Im ^Mt.t»rt Hu)irrtaft, dn f^ralia, — aad mmittii
tickrU, drr darinor p*« kni '«^a •irhri M leto qacat. ««« fvi j%«
»n|>er aalitu« di(-ti*ratu rnKr*rrubt pu£r<»raai latra Man« Hai Im, la «ki«
»uiiuaraui Girant i»**(*ia %rl n"«U- j-.dirr, »rraadaa «i»«! ja» «^aaai«
«alii« eii|cit et rrt|Uirit, o*b<'rdta irl lüfttit .a ai'piaatar . wmi ^
da« aadt*r •!»• k(* Kiai b attMwrji»«-ii.^-r oi.d Uut aa«rr baa4Ur«ir. 4«
U r..*^ U^'-.i.t. Ia b'inuLr »ad« tjM* rt ti^iM«Ji.ar tnbilatM, | <*cra4ia. «n
ICfAtia I ntid »• .ilt M.< iirn «!• * art.* k* •■ iu«a)ier «ibalu-a- «mta&ji yn
dt. <iu-id «rdde T(i<jt::r. »i'lidi Ur« dAt'UUtnr ' %<*r rrrbt •f-frcWa^
m üin «tr on«*rria L«*rrrn i<-a lla«plr* oric alete aad «'
U > ti4*r W'^-hrn, dir n««U*t ««I^r-n ua* S dem ta»-e^ aU «e 4aa mtc
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^ra: a "* »iirr« am %iir » :. ;-;--a aud ratLaaaaine »ade ^mU* cia
ff t I>a« ircit tu dl :ii u«c i4 IUI1<-, dar aa«rr crbaf berrt
l»<*(r;ib, crti''.*iL fT la Ma^£< .'^ au.U* ai.i|irKi.t aaarrr r;««ai:ic
IIa..«- \*»u m> n.f ^ ;:••!.»-• «ii^'ia, da« gr^tl ^-U rf biaata (
niA .:r la HA..r ta dnu ta^c I nl> fu %•< dem ruLter, de« ff 4a
la «i^br *tr«lir ««!■# aaUt Lr!ll U rrr aSnf, da« aaact brnv «Im«
L: .t <«k !i.u#«n b. ■ !.:r. «iraa er dai*i«e c.a (tiAti.-k^-f lai«lt ^
«;.• I fil-fUL^T d<« i:.::-« ar.a ic -tuihk«« aaUiit« »> ai^k er ah-t
I : d % i« -rt ai .- •• rA|-.::rU riar ««Irr larae aa«cr' bcrrta 4ct
t'frrb da/ia »r:.! d. Ur:..r i«lrr d< li cr aad aria ca|:;!tfl a.£i
^ ü. da« ic^tt ta I -Irfb «a de« c (U*bak*c« baadt Haa 4va
L- *ir » r«ll a^b ta«« rT«Mr. dar • -i » !i aaiter bcrir i
t ^' : .«1 «r :• ra; luk ai.r u „-a Umt , ai« ta«r« rvirkl aaaavtml
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•i '.«t- , ti.r «e« t la l-i*i *« if t.rd-:« t«. llt>«lra. «f^« !■<• ax
M : ^ |<a a 4r rat: «m^, da« drr ari. k^l autcrra (rvaadca. 4ia
Beilage I. H. 483
gern von Halle, darzn hulflich ist, das sie darmitte beweysen mögen,
das der schaltesse zu Halle nicht mehr magk nemen noch eischen %
wenn drey Schillinge zu wedde, allein das er nach magdeburgischem
rechte acht Schillinge haben solde. Bl.413*
II Aber sie mögen mit dem artickel nicht beweysen, das der
schnltesse die d. nicht alleine solte haben, die von dem rechte fallen,
nnd ist das schultesthum zu Halle des schultessen rechte lehn, so stehet
das an unsers herren bekentnusse und an des schultessen handlungCi
ob unser herre und seine vorfahren dem schultessen ein frey schultes-
thum und ledigk habe legen oder 2 d. ausgenommen habe, die sie
daran behaiden haben. Wil unser herre mit dem schultesthum des zu
ende gehen, das soll er thnn nach lehnrechte, also das er dem schultes-
thumb sol bestadten^ und darlegen «^ vor sich und vor seine man und
ime Städten seiner manne recht: was unsers herren man vor recht
finden, da soll sich unser herre und der schultesse an gnugen lassen.
Diese schrift haben uns geschickt die schöppen von Magdeburg
ans ihrem buche geschrieben, und wir sie darumb gar guttlich ge-
beten haben durch unsere schrifte, die wir an sie gethan hatten, ge-
schrieben fe(ria) sex(ta) in die Johannis Baptiste (24. Juni) im
74. iahre. Heinrich Steyn brachte diese schrift etc.
Beilage ü.
(Vgl. Seite 14 Anmerkting 1.)
(Man. Fol. 85 der magd. Stadtbibliothek BL 184 ^)
Anno 1509. In diessem jare sindt abegebrochen Tvurden eine
riga gewandbuden, die stunden vom thorme Unser Lieben Frauen ane
biss gegen Greger Ockells^ hauss und warn drey gemach hoch, also
Dcderste, mittel und obirste gewandtkamer^. Die hatten unsere hem
mit der zceit vhast alle zu sich gekoufft und warn vor den funffzig
jam in hocher wirderunge gestanden, also dass man eyne hocher dann
vor hundert flor. gekoufft bat, aber zu dieser zceit wurden sie gemeins
kouffs vor 12 flor. gekoufl't. Hinder demselbigen hansse warn anelagen
gemacht, und in denselbigen warn gemeinlich eytel jarkoche. Und
nach oder gegen Greger Ockels" hauss warn angeleget lederkrame,
dass wart auch alles ussgekoufit, und es was ein gang zwischen den-
selbigen lederkramen und dem anderm hausse, dass gegen der schmer-
Strassen ginge'; welcher gang dass loch oder vor dem loche genant
wart. Wass eine grosse unschicklickeit, und es begaben sich winther
und somer, zuvorauss winther zceit vil unlusts an den orthen. Und
^ Msehen. ^ bestodten. ^ daghr legen. ^ Onckels, Onckelt (?). « wie oben geschrieben.
' fibei^getehrieben Aber ein aoageitriehenee ,^het".
1 Olearius erwähnt diese Angelegenheit schon zum Jahr 1508, Halygraphia
8. 226.
81*
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» «1 .la |i' t^- • •• * • ti-'l'» u ^ nf,;«t, at rff«lr»*.« ^v« ia«
il- • t .'.c |»t*t ; * ■•, »«* lo »I 'i:«ji!.''a* rt trai|^*rali
• •* rA«t. d^ A.t. n rri -<i •, y ttt i|iaar*. n r«tjr«iAra
l-x'.-i a« tf! ;- r«.:ii «, .A* U* rr • ^'ai.t« o itaaLaMtta INJbm •m^
r-t. ».a Ma«: : '»'«■!.•.•, « .i l» i«* bhu* r-r J bacM ar«a«fii
Ml»;. .:»*•.•.«. a.ui«.«rrct. {ptt* Si **At. |- r • *itnB «iaHl«ai ^
af 1 ■«*(■•■• t'i . <|jt ritra r-tuat-aiu r^r-aiu die« lia— it vt
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\ t^ LM«. ad far«t Di :u lb:un a/- t.K|u*i< {ii |>f * ^ ■ #< mM% . «^
I «•,.!« «-f. :.t I» '. -rrvt-l rl «!• !-crraiil rtr<: • . kaiM^ali
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b . . tr U;.f !a u I n rUtr r* i.»liC3t .-b ar rt dwi^iai ^aaj«'
• • ikatri u - I |>'«rrAiani i« a.'* . r|iMi |i«fli Mafdrteryv«
**S :• r |*Mt«.a/x-.t. tu,-ar |B«l-..ftti i-i* k..u«i»«li >■ a* t..f
I ■ •- .'«S • •! « irl.* f i.ar»* »u. rt d- -i -U ta <i | rrtaU ca^ta^an
|.:r»u« (•«• .At ««r«!! (iMa a|*M4 II*« a. t-riui# a4ftHU «•
••
!• •
•«• MaUC-* a urv tr<
• * •*<
^■vriBift N-« a'Sar
Beilage m. 485
vacatione huinsmodi fide dignis relatibns intellecta ad provisionem
ipsias ecclesie celerem et felicemi ne ecclesia ipsa longe racationis
expoDatur incommodis, paternis et solicitis studiis intendentes post
deliberatioDem, quam de preficiendo ecclesie ipsi Magdebnrgensi
pastorem atilem et etiam frnctaosam cum fratribus nostris habnimus
diligentem, demnm ad te, clericnm Misnensis diocesis, cui apud nos de
preclari generis nobilitate, vite muuditia, bonestate morum, spiritualium
Providentia et temporalium circumspectione aliisque multipUcium vir-
tatnm donis fide digna testimonia perhibentur, direximus oculos nostre
mentis, qnibus omuibus ac predictorum te poBtulantium concordi vo-
lantate capitulari debita meditatione pensatis, de ipsornm fratrum
consilio auctoritate apostolica te, nobis et eisdem fratribus ob dictorum
taorum exigentiam meritorum acceptum, ipsi ecclesie Magdeburgensi in
spiritualibns et temporalibus administratorem, donec et quousque vice-
simum septimum etatis annum huiusmodi attigeris, facimus, constitui-
mns et etiam deputamus ac exnunc prout extunc et extunc prout ex-
nunc, qnamprimum ad dictum vicesimum septimum annum pervenerisy
de persona tua eidem Magdebnrgensi ecclesie providemus teque Uli
preficimus in archiepiscopum et pastorem, curam, regimen et stdmini-
strationem ipsius ecclesie Magdeburgensis tibi in eisdem spiritualibus
et temporalibus plenarie committendo tibiqne concedendo, quod etiam
interim durante administratione huiusmodi de fructibus, redditibus,
proventibus, iuribus et obventionibus universis ad mensam archiepis-
copalem Magdeburgensem spectantibus disponere et ordinäre illosque
in tuos et prefate ecclesie Magdeburgensis ins et utilitatem convertere
libere ac licite possis et valeas, sicuti veri ipsius ecclesie arcbiepiscopi,
qui fiierunt, pro tempore de Ulis disponere et ordinäre potuerunt seu
etiam debuerunt, alienatione tamen quorumcunque bonorum immobilium
et pretiosorum mobUium eiusdem ecclesie tibi penitus interdicta, in
illo, qui dat gratias et largitur premia, confidentes, quod dirigente do-
mino actus tuos prefata ecclesia per tue circumspectionis industriam
et Studium fructuosum regetur utiliter et prospere dirigetnr ac grata
in eisdem spiritualibus et temporalibus suscipiet incrementa. Volumus
autem, quod, antequam possessionem regiminis et administrationis bo-
norum dicte ecclesie recipias, in manibus venerabilium fratrum nostrorum
Misnensis et Merseburgensis episcoporum ratione administrationis huius-
modi prestes fidelitatis debite soliftim iuramentum iuxta formam, quam
sab buUa nostra mittimus introclusam, quibus et eorum cuUibet per
alias nostras litteras dedimus in mandatis, ut a te nostro et eiusdem
ecclesie Bomane nomine ratione administrationis huiusmodi recipiant,
seu alter eorum recipiat iuramentum. Datum Rome apud Sanctum Pe-
trum anno incarnacionis dominice millesimo quadringentesimo septua-
gesimo octaro, quarto decimo kalendas Aprilis (19. März 1478), ponti-
ficatus nostri anno octavo.
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Ini« ^tttt H tx^rrctt liWrt mt \%*ixe Tal<*a«, d«^<^rta fta!x« k«Ti
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nin«tttat)*-oiSit« orrO'«a «tAtatis rt ri>n«QHadtai^ta« dirt#
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trn«*rf prr«rt«ttam de ft|>r« laJi icratta dufT.«Bmn« Nafth
k*>niur.:tu li<<*at baar |ia«:v \:u ii«i«lrp diaprtt*ait-ti;« tafnuam ««« «-
aa*a trn;«-rano r«>f)tniirr m «|3u aatiia b«i^ ftttrai|rtarr ffwiaapHrc»
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Ma^*. !*-'^<f.* • • itfa 1*. ft I .. I ' a .. tl - ■ Si |aiä /«■ • *ai An«
t. tki.:. ••:• ' :.!rf b a« ; •• • u Mi« ■' '»•'t-*r«i |*«la«arMft Ai
hat/«iii b »'r rvni • ■ • .. |-ti c-i:. • r Ma* '• *«f^ .*. la «fu* t«»
rl trti.|* fa..* -• md.. : «'-a! «i - . d oc« «t •. . v^, ■< i..r«itoUb
4 I« flau« ai.1 .Ui At!p;r..!, l«. .»4», c*t*''* ■■-•• c< «t
fcM ac cUaA citaa- «,«A&}i#«maai ad U*.taJB «
Beilage m. IV. 487
annam perveniret, de persona sua eidem ecciesie providimus ipsumqne
Emestam Uli prefecimos in archiepiscopom et pastorem, cnram, regimen
et administrationem ipsius ecciesie sibi in eisdem spiritnalibus et tem-
poralibüs plenarie committendo, prout in nostris desoper confectis
Utteris plenius continetnr. Qnocirca universitatem vestram rogamos,
monemus et hortamur, attente per apostolica scripta vobis mandantesi
qnatinus enndem administratorem et electum tanquam patrem et
pastorem animanun vestraram devote snscipientes ac debita honorifi-
centia proseqoentes eins monitis et mandatis salubribns homiliter inten-
datis, ita qaod ipse in vobis devotionis filios et vos in eo per conse-
qnens patrem invenisse benivolum gaadeatis. Datum Rome apad
Sanctum Petrum anno incamacionis dominice millesimo quadringen-
tesimo septuagesimo octavo, quartodecimo kalendas Apriiis (19. März),
pontificatos nostri anno octavo. Sinolfus.
Beilage IV.
(Vgl. Seite 834 — 840.)
(Original auf Pergament mit Bleibullo ohne Siegel.)
(KönigL Staatsarchiv zu Magdeburg. Erzstift Magd. XXH. Nr. 92.)
Czu wissen, das wir, von gots gnaden Ernst, des heiigen Romischen
Reichs ertzmarschalk, korforst, und Albrecht, gebrttdere, herczogen zcu
Sachsenn, landgraven in Doringen und marggraven zcu Meissen n£f
huthe, dato ditzs bri£fes, zcwaschen dem Erwerdigisten in got unde
hochgebomen forsten hern Ernsten, postalirten zcu erc^bischoffe zcu
Magdburg, hertzogen zcu Sachsenn, landgraven in Doringen unnd marg-
graven zcu Miessen, unserm lieben soi:i unde vettern, von sein, seins
8ti£fts unnd in fullermacht seines capittels eyns unnd den ersamen unnd
wieszenn Rathmannen, meistern der Innungen unnd gantzen gemeyn-
heidt der stad Halle anders teils aller schele, Sachen und gebrechin
halbenn , so beyde teyle iczt gein enander gehaben mögen , unde der
ein teil gein dem andern anligende und nottdurft ist, mit yrer beyder-
seitt vorwillunge unde volwortunge beredt unde besprochenn, das sie
die beydersiett, die alle ingesampt unde sunderheyt, mechtiglich uff
uns beyden fursten ingesampt unnd eynen iglichen in sunderheid ge-
setzt unnd gestalt haben, sie der allenthalben nach schriflftlichen yren
vorbrengen in der gute mit wissen adder in rechte zcu entscheiden,
unde doruff sal iglich teil syne schulde, Spruche und gebrechin dem
andern teil in den nehistkommenden zcehen wochen zcuschicken, dor-
uff dann das ander teil von dem selben tage an, als ym die zcugesandt
wirden, sein antword in sechs wochen den nebisten thun sal unde dem
andern teile zeusenden, unde wurde dann eynichem teyle bedttncken,
das im uff seins wedderteils antwort adder schrifil zcu setzenn nott
seyn wurde, so mag das teyl, das cleger ist, wedder des andern teils
schriffle setzen ye in sechs wochen, so ufft im das nott syn wirtt, unde
4Hrt M«rw HfiUi
dna aadmi Irik acttacbirkra. l)«r kegrM 4«v
•cchs wwbett« ob er (k> Wfdder aetaes mil, tea ckiprr
bebelüirti de« tevic, da« utwrrtttr ii4 der lecalM arWifl. ^ •» «•
die tbaa wolde, ande wara der ckfcrr furder uwk% ttarm «ü. *» «^
er AM die arlinne, die eqcaaitea aiad« aoatMelirk «a«W a^r «<
acaacodea, rnmiA w» die encaaireoe arhrifW «m
W' ilM wir die aarb t»i4ldafil abmebea, »it ttaam
icvlefttea abenrcireo aadc daan be>dea paitlMS tairr «i«
aaa iliflniiirea aode »tbea, die Krbrreb, «aebca aade «rkivl
gMte b> tmtfitea , ab aber wir der leate aicbt auaar trtüra ■
•I» w<*liea wir die aarbea aitt rrcbtc aebeidea. aade waa ww a^ «•'
recbl ditr^aae erieaaea, aAApmbea aade «beidca w«rAra §«■«•
be^de teil, wir werdea wllirbe an** r rfrbü «*be erkcaita.aa* ««•
be^de« adder e^nrin te^le wen tbno r«tiHbea adtler awbt. mtmwMtm
rafflirb al«i baliim. dem tailuibiu, l<>I^-e aad ^nh^ Ibaa. mam a^
we\ jceraoiTf . }Qtr4«;k ande jcrtmle I Mle wrrr, daa r«rirb I J •-■«
aaa, ») mir \d na ilrr «nite aade rribte brM-brulra. atrbt «•d-vrm
■iiodera B««rMtr)»eQ wtinlc« atdit dr*U» ai^aaer «i^lra «ir «f «tnr
deraniTi* niide p •\ unen dt*« ai;*l* ra U «l« an*« r tr* btlic b
ia dea «JMht'o UiQti aade f^rSto laMtr.n, «Iti«! dai.a daaW-.l.
«i>ri<ia»ea wrre, ftrbQl«tt,r »^la «al aa^b allem %abaMe aar!
I«»l|re aade ftnn^ na tboi>e in rrtlitrr imt hy n^rlaal
Were aarb, da« aaaer rber rri i * *'-ii karlu'tua aade li
^JM b«-a r\ arm ««•riiiuderBi ,;e aad< x tiitiwia.r, daadrc tac ' afW
i:«.i(e aildrr recbte. oulr «a« ia d^a aai hea d»e a*4aAarll b««ac
nirbl M-Cira a'v'b irrt.«nirD aiül «i«>r h\ t..- M $y*rtm k«*de. •- aai
aawrrtarr. drr Krtnwrrtii; ut, rr b«tte » ili«b «rrb-^raac^ «•'
arnfte aii^'-v|aii^*«-n aiMer «ire Uunh r\nr add r autthr«.Wa
icl ibe«*i| lui.. iiiAfhl hA*N-n, Im^ ir« ir»'ra ua^le la dra
iQratatiriiira. «• o «* .Ura, tra bjir.it^la akiie um tbaa a«««w
wir lietder i* i-.aih irrü.Aacr %'-r«u.ui^«e ta c^*aii.|4 thaa ^»H
» M-a bt«i ti-n rt le itrr •*< ' «-a aa^ brbc»!f. «aUa^ aade rr*
wrrp. daa w«; *• il- r d .^ ai! Ur« aa-t« 'u l« .•• aanaa^e la
affw«"«^ <t''a irvi ra ai M «ttM-a na« h ••'--f*at«rrttea aildrff ar«
ta«r«-a bi«iit k *. i-a wu.<lr, m» ■l»J <U« h. >ie lc:l ürr aaik litf^e
aa« b Marht ai M ba^irii, afl «!-«' a*ir-,:r««nalra «rbr-.A ara
•aavlrra wir a ■ ^a al*ilaaa cli Nr« ■! f»tu-- asde ti.te »aebt
b^ dir » ^ • ^!e. dir «<■ nri *.trr ui.«tr jr« Sari L r irrit
a«va£,.-Ta •.- I( ai. Ir u* • i» .^'raai.-lt «rnS-a. ara »i-ftv-bca a*Ar aia
rfkrr.* ro i:*. tr u:.«rr •!■* :• !ir b*rf| rfkn-i-t:.*««*, «le • ff I U«4ietoaSar4k
erf •'«!•' ra wil, a« u rr« .«:*ii u- •.•! in il«a «lAtfirn i.« «fitT-biva hjm ara
r'*lr !'• wrrv d >i»n. da* drr »'vi • .t' l k«! rtt^r to-t < La£) ^ve »■:
» rt b«lrrt. dt« rr «i h •» a aa-JMvr »«il* '»-ra^.rcr ai«it«> M
brst^ u«a ail.lir na rr»Atr.a U^rn b iku-m » »ra a-«lr •• .a«
r^al^. ^ »• !t « -r aaa ^ • iiua l.r«i*b t<i.: n aUjer aaw» r««aw
«■i«Warai aad die ari*-ie dar\b aaa i<«daw ad-ler aaaav e?afa am
Beilage TV. Y. 489
entscbnldigaoge der yorsttmeniss genngsam zcu recht erkandt warde.
Alsdann Bai es dem selbien teile dassmal nnscheddelich gehalden unde
glichwol domach sollich vorsewmen in obgemeltter wisze erstattet unde
dissen anlasz in alle wege nachgegangen werden ane geverde, unnd
^^as wir also vor recht dor über in eynem adder meher Stacken erkennen,,
nszsprechen unde ercleren werden, sal von beyden teiln nnwidderrufHichi
also gehalden, dem nachgegangen and genüg gethann werden ange>
^^eigert and ane yntrag, behelff unde geverde. Dass disz alles wie.
obgerurtt von uns obgnanten Ernsten, karfursten, ande Albrechten, ge-
brnderen, heiiizogen zca Sachsen etc. also besprochen ande beteidinget
unde darch die gemelten parthien also vorvolbort ande bewilliget ist,
Des zca arkande haben wir anser iglicher sein Insigel an dissen anlasz
thun hengen, and wir Ernst, von gots gnadenn postnlirter zca ercz-
bischoffe zca Magdbarg, herczog zca Sachsen, landgrave in Doringen
und marggrave zca Miessen, bekennen vor ans ande ansem stifft in
dissem briffe, das sollicher anlass mit anserm wissen ande willen be-
teidingt, den wir wol bedechtlich angenommen habenn, ande wellen dem
nach allem ynhalde getrewelick ande fulkommenlich nachkomen. Des zcu
arkande haben wyr anser insigel aach an dissen anlaszbrieffe wissentlich
hengen lassen unnd wir, techand, eldiste unde cappitel der kirchenn zcu
Magdburg, bekennen auch ufiGnbar hirmitt, das das obingeschrebin com-
promiss unde vorwilligunge mit unserm willen unde fulbort gescheen ist,
des zcu bekentnisse haben wir unser Insigel auch an dissen briff
wissentlichen lassen hengen. So bekennen wir Ratismeistere, Rathmanne,
meister der Innungen unde gancze gemeyne der stad Halle vor uns
unde unsere nachkommenden uffintlich in dissem anlaszbri£fe, das wir
uns aller unde yglicher obgerurtten stucke, beredunge unde betedunge
ande in sollichen anlasz bewilliget haben unde bewilligen der yn in
crafft ditz briffs. (bereden unde globen auch, den also wie obinge-
schrebin Yolge unde gnuge zcu thuen getruwlich und ane geverde*
Des zcu warem bekenntnisse haben wir auch der stat Secret an dissen
brifif wissentlich thun hengen. Gegeben unde gescheen zcu Liptzk am
Sonnabende nach Bamabe (13. Juni) nach Cristi unsers herren geburdt
1400 unde domach ym 78. iaren.
Beilage V.
(Vgl. Seite 381 ff. 440-455. 462.)
(Hallische Handschrift der Denkwürdigkeiten Spittondor£b.)
Dis ist des raths von Halle sendebrieff zum Saltze.
II Unsem unterthenigen , willigen dinst euer fürstlichen gnaden in B1388^
stetem gehorsam allezeit zuvorn, ehrwirdigster , hochgebomer furste,
gnediger, lieber hene. Als euer gnade an uns begeret hat, euren
4W
gBmirm n nldfckm, wie die irreoteie iMcr 4tm t^rr ■
(4 Jeni I47*<» md Kranits (3. Sep« 147hi irrkAMn wkk hf
ICBadni Msd coeni »tieft« stadt n lUlk, twiarbra •■«« 4tm
ibrrm iii|cer'>geiieti aahaiiice dm aader« tWib aalk fct^»>i»
fCoedi|prf berr, «(»IrlK« n thu •da wir wUliiefc, •» «M «v i
nr wtix minmen baboi. IVtcb sitidt wol »rkr fmber
TorluadelBDire rtm dm pfronrr« fr^bH, die wtr bie n
erflumittiee ni erklerra loriuüten. «ad d<*rb mmrk
€) irrotitrber ertüirrabeit eorni piedm »evTHbmurs bhibf
Tod hitteii, eeer furiUtcbm frnade« wimtm, da« m
IPKdiiTfo, Itcbeo bcrm, ertshift-^b^vff Jtibea>re, esm «
«tiefte. Milder fct«ierbtai««e, dertrlhtj; ea«er f:«ed.|eer, Iwktt
•a«rr «tiriabrm «m ratbe, «orb die %%vm isaee^rr« aad
ie eoer rnadeo «Udt Halle iretnrtolieb |re«rrrkt bahr«, da«
pfeBDer die talicatter t« Halle, die eine ansderiicbe |tabe v««^ei
alhnerbtiirra aad de« «tilU e}imtba»b «ladt, aicbt rWtrkbrk
l^rKorlitb iQ eioeia frrto<*ir.eo, fti*ndeni ta tbma »«deriick«« aüb |v
nvi^'rH and irrhsadeli wanien. aod bat ak eta farHa «ftd hnf« «
«etn«*« «t Ita e^ Ar>*n(buaib and k-bea fre*rbea* ai»d ciic MImW ««•
aoi.«:i'. w:e diiwUii^rea tJil^ itt**r $:^rr^\rrt aad i:rba*drll*-lWw
aiit «iltrn and i<*liwi>r1 dr« ratb«, äff das »abl irr«e««ra,
irrmairlit ^ te ilie duvk ■ <b bi-«:*"bra Bbd p-vOüt babea.
kWrIfb «tMf'titl:. b B!i«i i.i< bt foth, die alT «li« mal «rbnftlfk
brriire. fr» drr kaittlfl U«te bn,:k t«t %<>a der mtgm^ aad da« wr
Ik >- '* , «tra iTvt.afitrti iinarm rm!^-tis, IhIh q bern*a » ertfhwr^Aa ^**«>
f:i«tt«r pT«!«* K!i.-*«r. 10 d- tu tA!>di*l k'*«nnieB atnl frde&aa^ 4r« f«c«
a»<'i.ta drr tJi)«r':!tfr Ria«!.*-n U**-ti*« die ^••r^Taaaira iMr^Bcr la bft'^
i:rinii.iMr Bvt «i.l<-r«rr*:^*ki tt ir« »:<-a ao« f r*i b''*fipr4. aad «ü^Mt
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«trilrr la iLrrr «rn.. t:.'**'i alva rv^-irnv. ^r , die mt ,:aat« a*rb t
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d'ti I '•• • . '« t* ' f f.*:.r* u i :r * ^*' *> < «t i*t » biadcr Arm
« l:i f' .«» «• «
Beilage V. 491
rathsmeister, seinem kumpen, and auch allen* andern des raths gliede-
massen das rathaus znsclüissen lassen, and da sindt die geschefte und
Sachen des raths nnd der Stadt, darnmb die burger gemeiniglich vor-
bott und Yoremant wurden , liegende blieben und nicht vorgegeben.
Sondern die pfenner haben reden lassen, sie wolden gerne wissen, wer
das gerathen, das man sie von ihren ehren, macht und gewalt gesatzt
hette wieder ihren willen und || vollwort, wenn man regierete also, B1.389*>
das man trefflichen grossen schaden genommen hette an ihrem alther-
kommen, freyheiten, gerechtigkeiten und Privilegien, wann hetten sie
regieret, solches solde ihnen auch noth worden sein. Sie haben auch
furder reden lassen, man hette sie in stocke und blocke gefiirt und
gesatzt wieder gott, ehre und recht, und haben furder uff das regie-
ment der talgutter durch den genanten euer gnaden vorfahren ertz-
bischoff^ Johann sehliger gedechtnisse viel unfuglicher rede gefurt, das
ihn das zu schaden gemacht were, als die, die solchem regiement
hessigk und wieder, ungeachtet das sie seiner gnaden gelehente, ge.
holdete und geschwome gewest sindt.
Es ist uff demselbigen tage, als etzliche geschefte des raths vor-
gegeben sindt, darumb zu sprechen, durch die pfenner geredt, man
solde die dingk liegen lassen und zum ersten umb eine eintracht
sprechen, und haben furder lassen uff bringen, solde man zu der ein-
tracht kommen , so muste man auss dem gründe und anfange reden,
und solde die eintracht geschehen, so muste man vor gefengklich zu
banden nemen die jhenigen, die der zwytracht eine Ursache weren, und
hat genant Jacob Weissack, gegen wertigk unsem rathsmeister am
rathe, Hansen Seilen, Jacob Eloss und ander mehr, und wir sindt aus
unserm rathstule geheischen und mit gewalt und gefeuster wehre ge-
drungen, das wir drey bommeister, die um mercklicher sache zu hande
genommen und in ihre heuser geleget waren, loss geben, und zwene
euer gnaden und unser gehorsam burger unschuldigk gefencklich setzen
müssen. Und wiewol wir der rath und auch Innungen und gemeinheit
wol drey oder vier mahl vor sie gebeten haben, hat es nicht mögen
helfen; die pfenner haben auch furder drauff lassen reden, sie wolden
es also haben, wolden es auch wol verantworten; wenn sie alle zu-
samne weren, so weren sie || über den rath und mehr denn der rath; El. 390*
und uff das die pfenner und ihr zugezogener anhangk ihren vorbe-
rathen, conspirerten und bösen willen desto durstiger nnd ungehindert
vollbringen möchten, haben sie® die jhenigen , die dem rathe von Innungen
und gemeinheit zu hülfe gegeben waren, und die sich mitsampt uns
allezeit gevlissen haben , mit euren gnaden eynigk und euer gnaden
gehorsam zu sein, abegesatzt und ander uffgeworfen, die nicht alleine
wieder uns, sondern auch wieder euer gnaden handeln solden.
Hieraus euer gnade vermercket, wie unrechtlich und ungeburlich
wir und ander euer gnaden und unser gehorsamen burger vorsessiglich
uff dem rathause vorschlossen , was böse, vorfehrliche rethe über uns
• füler. ^ Ertsbiscboffe. ^ „de" fehlt.
i9i
Hi'Mtrht mwd feAut sindt, da« neawüw «vkk itnrn w m
•od t« eirrtMC« «mI mm* unb «««rr lebea n hrii^rM. ^m *«
«et fvtlanrkl, nie verdienH »icb %rr«rlMUrC «ad
•oder», deoa eoer fantitcbe« fCB*dca ah aoam rarfcm
a:.aer ia alleo nrbeo 9:f^n cioefli jrdrraiaaae n icWtckt
ntrbte BMebtiick icrwc»t aod i«t, iptbaldeo babea.
Parder Kordiicer, lieber beer, ak wir jaa|P4 ia
rwiarbea eaera inudeo aad an« gm KemmU rUhtkf
aacb if>a dea ptronera. inaaaicea aad icmeiabett |rarbW4«t. hM
darrblroebtt^le, b<*eb|crliiirae for»te aad berre, berr F.rvH« hrrt»^
N«ch»ea, charfbrMe etr , euer inuuleo latrr, aa^rr i:aedi^r. lirWr
ibn^ ab fcnirhirktea v<>a Malle i urirrbAllea , «etoer icaadea «en ««
ktiiameo, da« D«M-b rUluhcr irtbumb aad i^ietrarbt la der
werr, dt-n •rtue irtiade Dubt icrrue b<>rtr, M*iDer ic**dra «
dabr\ lirnrhtrt i»<»rdc-ti, da« wir fretnMe atTdle, danaae n
la .«O M au« i<*rhi>itrn and brt«i beo U*«ca «tji^o «rre «riaer
lH-,:rkr, dxm «tr «i<*ldea anwi.o* p !«-,:. t.hrtt drr «ackea
Bi4-oiauU audtrr« iibea a«« b dar:ube bamlrlo laAwa, deaa
irna^lr, »U Bti*rra |(i>rc|ip-Q bt rn. an^rarbrn, «te wir
waat aria. >> bat earr irt.ade uHn m*uu^k aa«-b desbe^li^ra
Ufck <lrr rrbrbuturr 3i >^pi a«*« bat «"f*« birara eaer
ta an« »rro Halle «IT« ralbAu« pbrtM-bri atMlr' •i-lrbe« aa
».Urti«lra ralb, dansmler ii>a «it-a |>t*i.!.rni aacb m%X ffe«ril «a
tra«;« u abd l>r,;rrra lAft«ra lUfUJM-b bat r-:rr f«''«tl»cbe
an« d<ni ratbr aarb, inta-niirrt.« it dra plcai:rra irrarbnr
ftrn t, t.irtiiaiB«l*.« «t)*l- r% daria ta tikira, tiittdara earr caa4r ab «
btrrra lu uuacrn »«holrü (.:.<! i:<liMi..4*a bjudrla la Uaieo
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■ad tu« ic« .**: ^iM*i lir«:.*Mi. ■>:-^<r ii M k «.««• a^^b ■*4in ««
Beilage V. 493
bergen, sondern || mit werten und der that durstiglich, frevelich, B1.391*
erschrecklichen und gestrenglich^ aussfuhren und zum ersten die wort
und der gleich ausfliesen lassen, euer gnade hette schritle in die Stadt
gethan, .da solden sie umb zusammen kommen. Doch so betten sie sich
bereit wol berathen, das sie in die schriefte nicht gehen wolden, denn
der schrifte mochten wol also viel kommen, das euer gnade ihnen auch
gebothe, das haue zum Gybichenstein zusammen zu brengen^.
Gnediger herr, als vermerckten wir vom rathe, die meister von'
Innungen und gemeinheit, das das fuhmemen der pfenner und das das
zusammen kommen des volcks nichts gutts in sich trage, und nahmen,
argk und schaden zu verwaren und dem vorzukommen, im besten, das
ein iglicher meister von Innungen und gemeinheit euer gnaden schriefte
an die ihren brengen, lesen lassen und guttige unterweisunge thun
solte, euer fürstliche gnade nicht zu vorschlane, sondern euem gnaden
gehorsam zu sein. Und nun die burger von Innungen unde gemein-
heit vor ihrer meister heuser, der meiste theil, weren ge^^angen, sindt
die pfenner mit ihrem zu sich gezogenen anhange, ihre fumemen wie-
der euer gnadeu und uns, den rath, zu verdringene und zu erhaltene
und ihren heimlichen beschlossenen rath, voreinigunge und conspiration
mit der that zu volfuhrende und zu volbrengende, mit eygener durstig-
keit und gewalt ane unser des raths willen und wider ^ gewönliche
weyse, bissher in euer gnaden Stadt Halle gehalden, uffs rathaus ge-
gangen; den^ dann Dionisius Bote, die zeit rathsmeister von der ge-
meinheit, von stundt nachgefolget hat, auch im^ fumemen mit ihnen
eynigk was, und die rathsglocke ane wissen und willen des andern
rathsmeisters von Innungen, der auch uff die zeit und nach der oberste
and worthelder ist, lassen leuten, und alle rathsherren und meister
lassen heischen, das ihm, als euer gnaden merckt, nicht zugestanden
II noch geburet hat, die dann auch also zu ihnen nicht hau kommen BL391**
wollen.
Als sie nun mit ihrem vermeinten, ungebührlichen und ungewönlichen
heischen den rathsmeister, die obei-ste stedte und worthaltende, und auch
die meister von Innungen und gemeinheit mit solcher ihrer listikeit
und gescheydigkeit nicht haben zu sich brengen können, haben sie mit
grosser ungestimmigkeit aussgeschicketundetzlichegehorsame' euer gna-
den und unser burger in ihres meisters hause lassen suchen, inmeinunge
sie^ uff das rathaus geweltlich zu holen und gefencklich setzen zu
lassen ; haben auch in dem tale zu Halle geschicket, das feuer in allen
kothen unter den pfannen ausgiessen und das gantze saltzwerck und
gemeine gutt des tales niederlegen lassen, in der capelle des heyligen
grabes im tale die glocke, die man umb zusammen heischens und kom-
mens der saltzknechte und aller knechte, die im tale und saltzwercke
arbeiten, pfleget zu leiten, anziehen und leiten lassen. Und als sie
die also zusammene bracht, han sie im scheine und laute eines raths,
» gestenglieh. *> siuaramelD. zubrenicen <• „von" fohlt. ** „wider** fehlt. » denn- ' Ihr.
s gehonam. ^ ,«sie" fehlt.
4M
ab sie ^Kh wariich hu kein* nUh |Cti«iB ktasM »«k
srIUe« ari»citcni md kiMNrbtro bcy Iribe nd brj je«W
«fl» nUhAOMi nun nubc n kttatineti, »o d*>ck mff da« say
mwdcrm fmak loo den pfroDcrn mit I>ioot»iM HucWm. iknm
irraea raUuuor^^ «Irr, um dm rmlb«* irr«««! «tadt Ak «u
forariuea der pleoorr gc^x^bcbrn icrti<»rt «ad «iic«a»ra, «.ad
Birutrr Mm tuDui^crn und icrmriubciU ia dr« rmUhAawutrr»
Writtftack maAinairoc kiicnatra aoil babea alle dt- jbcai^a, Im
Kiuuivo uad aas dm ratbc fcrb«»raam wa/ra. la aaa he.t^m
babra bclra^-bt dju i;ra i-lilitbc aml 4r«t-hrr«-kliibr (a
aiaM aad aarccbt» qq« aad dca aadrri» < acra ic««**^* C^^
>u -'/• a« Uic« l'aatal«*«»«!» *> Jalii, , wte *ibea berart, irrwrur« aW
aad da« sie aarb icn*lM*r aad icr»trt i <-klirkrr, aU alk ikiv
•rbriobariitb aa«i«r>artr, aad «lamarb kUr Irakr aad
wardt, aiit aa« baadria aad i;f*l»abrra, aad dir, die
aas dm ratb«* i^ib^irMm ««rra, jc^aU ii»a «ocra icaad«a
dnai^ra ai<N-blra.
l ad siadt al«i> k« rrrbter f«>rrhir. aad ak « r daa
aaM*ra %rrlt>li:rra aad «tnli-r«rrti|Cro nuirra'
rlii«irr ta dra l>ar1tt«M-ra ictwirbra ai.d Lalfra daraarb a*rk
«rbnra aad barat«bra ^'r*aadu «H-«til «tr de« «ra-.iCk knrc«« kaa
tca. an« au«rr Iribr« aad W^N-a« tm rutarUra aad äff der ffuOt gw
«ribitra aa«l irrht-iliirira fttr«ltr, mt mtt der «irrü.rbra aaiAt 4n
ralhauar*. aa« lUAtrudi«:!» hrrab^ict «arra. frirdr aad gtmmtk m
kalM-ii Ak wir aaa i«*r dA« kl^fttfr kaa*>-a, «rr^aadra «ir. dasbinic
tatiif iiHi aaarra if rl* •!«:«- ra, IM iii«iiw iUiibra, ta gß^tü
imiUn drr pl« uucr, au- b i:u ^ L«-.br ui<d laoU* ak %"n rt
•itteutlra ra££«e !:<-•■ brb«a &bd I«! :.l*a M-.n » !(r, braUül aai grvir
kawa«« aa« ai i<t ciaxulaM«-ii Wxi a« £i alT de irit bei 4ctt imiti
at*al a««ta brvrthru ^r« *«i-' --«a ••!, laMca liir alT dt« maI brt Met
amb karu« drr »«i.fia br^tbcLra
U^ «.roM-hra |>lruacr a«tt iLmiu la M>b grt^^mm
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aul* rai: *«» k «iiwa w ««Ka l*a/a.ff L^^mu m,t aal« «t ft
«ir «aatra kc«ira rata la drr i:r*uii. tr.d Utr da* aa« batiia ta
biiwLra had ^«k«i.ira ak>b ta iLi.- a bs M im k «Mfl^a. aaa v-i*«
t ik f..ibrK aad ajrnkWa a^^L. »a« itr «-«acavt ^^ra a«* ««««
Uaia.f La'«a «lbcw:'..^Ta ^i«>L.tkUci ««a ilra |iitt.farra aad i
fieikge V. 495
sieb gezogenen anhange gescheidenlich und listiglich geredet, sie
dechten nicht anders vorzanemen, denn das zu einigkeit und friede
gedienen möchte.
Deme haben wir nicht glauben geben wollen, so uns nach in
frischer gedechtnnss was der onrechtlichen und nngeborlichen fiimemen
and gedrengknisse, am tage Pantaleonis zuvor gegen uns und andern
euem gnaden getreuen und gehorsamen bürgern geubet. Wann so
ihre hertzen und gemute zu gutter eynigkeit und rechtem friede ge-
neiget gewest weren, so weren sie wol znvom mit uns einigk gewest»
niemandes anders denn euer gnaden als unsem beyderseits rechten
herren zu yorgunnen, in unser beiderseit gebrechen zu handeln. Wir
erkanten und marckten auch, das ihr frirnemen nicht zu friede und
einigkeit, sondern zu durste unsers blutes und uns zu yorweldigen
angestalt waren, wann sie betten zwene ufif Unser Lieben Frauen
thorme unter die Sturmglocke, an die man pfleget zu schlagen, so man
hofifewerck baussen der Stadt vomimmet, geschicket, die yorwaren
solden, ob geruchte in der Stadt wurde, das der hausman nicht stürmen
solde, und ob sich irgent reuter vor der Stadt entblOsten^ das die der
haussman mundtlich zu wissen thun solte, uff das sie ihr böse frir-
nemen desto ungehindeii; möchten yolbringen.
Sie haben auch eine grosse Steinbuchse uff einem berge bey dem
U barfussercloster eingenommen, leute darauff bestalt und sich ge- B1.893''
schickt, das closter mit gewalt zu stürmen und uns^ daraus zu ge-
winnen; sie hatten auch etzliche unter uns emant, die man vom leben
zum tode bringen solde; mit den andern yormeinten sie auszukommen.
Es ist auch zuyorn in etzlichen parten der Innungen und pfarren yon
etzlichen geredt worden, man muste etzlichen die heupte abeschlagen.
Darauff ist yon etzlichen, die sich euren gnaden gehorsamlich gehalten,
geredt, man muste ie den leuten nicht gewalt thun. Darauff ist ge-
saget: man hat yor jharen zu Halle bischoff Günthers greffen gebraut,
ob er nicht mit gerichte und gerechte uberwonnen, wan dann, nach
ist es bericht, dis wirdet auch wol entschicket
Auch gnediger, lieber herre, ob die pfenner mit ihrem an sich ge-
zogenen anhange uffbringen, das sie uff das rathaus zusammen kommen
weren , solde keine andere sache gewest sein , denn das sie uff euer
frirstlichen gnaden anbringen und schritte ein eintrechtigk gespreche
betten machen wollen, mit euer gnaden und dem rathe einigk zu sein,
solches hat nicht warhaftiges grundes in sich der Ursache halben, wann
als mit denen yon den pfennem, die mit im rathe gesessen haben>
dayon geredt unde gehandelt ist, haben sie mit dem rathe einigk sein
wollen, der gebreche bey euer gnaden zu bleiben.
Ihnen were auch nicht noth gewesen, im tale das gemeine gutt
niederzulegen^ und das feuer ausgissen zu lassen und die knechte und
arbeiter aus dem tale uffs rathaus zu yorboten, so die solches gespreches
* aiM. ^ hindereulegen fener.
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■trirt n thmm kabm, ei w«re dcas , tih Hdirte
ICvbwU* ilire« mei^f^tn frbt^r^mm n aet«.
E« werp aB<-b. «ab ^tatrrrbti|:k ipfprwW n
irew<^. biwW de« mbr ssd «»bae arin* ««m«« «*4 «iIm «v
Ik **:' arblttwd ttm d<« lb«irc« t«mi d<« jbrar«, d«g« ne «ff ikr
br1<»blro «odt, n Mtoe«, dra» dM* |»lra«fr »tl itoii
ifsrroc«^ aBbaa«rr balM-o Afli<l<>a»rr»uc^ Ijuapcrli IT y^fi «k «^
rm(h««> ctn^rtKioittMrsi baWa. Aadrra« kr«trra«l*-rf. I^aaü « wk«r« H-
K«arb«iti. lUaaro F**r«rrrkr. >iitM*r«arkr. I Iura i « Kr'
Ihtrmf/j^lrn. Mm li<U Wnttk.-m aa«! raellUadir. W^
aarb aiitta^ iwtarbre «trrra aad faaka f«< dM fig^^
aad dir «rblaMrl it>a dm »rblawMT mit frrtH aad irrwall
aafaiT irrafmimra N> «odt WmtirUw K'v-b. Aah«*«fii
lirtanrb Tf^a Tbore, Tkwia« Mrwai-baae aitt aad^ra ihtm
Ira bellum, llrinrirbre Nbinart»trr. ■rbliaarr «t< de« H-«*
aria baaa fn-« lirb irrfAUra aad ba^ira tba icr«rblarpa. da*
«rtajirb i*t. ttrti.ra baaalrtrd^ pr^Nn^bra aad dtr thimmmi
a<i«OBira Aarb «lodt i Uo« %*^ ltra«lra. I*aatl k"«ti. i-«vv
iVtrr Kl4|»Cit, J«»iiaaar« %|»i>l<«krr. WrLt/«laa« k*^ ml ikrr«
MarruMT ilc nUrll. dttu (li'4wbliMrr dr« radrwrllitrkca lik«^
baas frrUaff<-a aad ba^pra ibme dir «rblaMrl aut irr« ah
mrtur baoalraar irr«a-b-lira ati.l (rlrsUrt attd «lel aafcffi
IVs;l«i<bra «imI dir •«t.laMrl loti drai Me btkt^T. \ Inci
i Ua*tb'>rr aarb lutt «i<-| aalo^-r irrtn^iBM-a. dir iWür
araara mri%
Kard«r i:«««li,;:rr bi-rrr, al« ««b dir diiicfc. «ir n
U^hra, b^^ira «b dir jrrwbuktta t<« Ma|rdrf«ry
■«iMbra Oll« bt-iil«r«ril ta t««l n«:« a, drara' b**ira «u
Iprbalirtira brtailt ia la rrkrut^m fr^'m-n, rucr |C«adr hrUe «rAnfW aa
dra rmtb, aa«b latiun^a ai 4 pri; ribU-iK Kri^airra
dri-btra mir grL -'Kua la «r;« H. .u-a dir |iiraarr «tt il
au*b aiwi ibun. t.'-Mra «tr gr^Lrk'm mttrm tir d<« akcr a«ric
airiart. da« • b datiijr d.r i-.a )lA.:>Sri-jr|t **■• brnicr iWiAt ««i
1. I* n*'€ rarf ca^lra fbjp^a ai.d i:«-«r,:ri*..« tt der d-ii^ aa
Uaicra )l-«-blra »ir daaar aa rarr iraadra crtaacra. daa
dra baadrto d- ara «--a Ma^l* ^ar^ ««irr aadrra iirdia« «<
««•iilra •awlrriitfb a!iriar •mUr arl«ra rarr fa«dra. dai
«tllr. w» MT akcr da« aa mrr faadra aii ..I rrlaaipv«
«•4«l<a «ir dana Hrirt b- «r-*.ac.-'ra «r.:. I ad daraaff Mt dft aa
«ulr alir4t«a|!<*, »i «icl d«-r lm UUa««!, aad aiadl dar«af ««• bp
d- a !*«• . « «•« r.iaiadrr cr^^An^a
I fdMti«ftakralatebl.a«|irrti : • *^; t .«1 aaa«««ii««a% 4a»d«
|«f'iiarr at.t ikma ai^baaipr «trlbrm.i :.t r « lataara ««ifl
d c «i-Wf aa« ««rr« da« «if d«a r^^i i. •kira «
1-^vlri.^a |(»*aia. «-I«M«I«. ■•'• r aaarr« «ki
Öeüage V. 497
scbnldiget haben, so ist doch uff den sonntagk, Sanct Matthens
abendt (20. Sept.), der pfennernnd ihres zu sich gezogenen anhangs böser
wille zu grausamen wercke gesatzt, wann sie sindt desselben Sonntages
nnter messezeit gehamischt zusammen gelaufifen und haben einen, unsers
raths gliedemassen, Hansen Schilttbach genant, vor dem rathause und
der capelle des heiligen creutzes, ungehort seine bitte, das man ihn
doch vor seinem tode nicht dann beichten Hesse, jemmeriich ermordet
wiewol ein prister unvorsehelich bey die geschichte kommen ist und
wol geneiget was, ihn beichte zu hören, deme das nicht vorgunst,
sondern weck geweiset wardt, und von solcher böser that viel geschries
und geruchte gemacht, das man uns andern allen auch also thun
solde; dann die stedte were da viel zu kleine, dar die andern auch
ligen solden.
Es haben auch dieselben pfenner und ihr anhangk einen aus sich
in ihrem ausslauffte uff dem marckte und in der kleinschmieden zu den
saltz- und anderen knechten lassen sprechen: lieben gesellen, schlaget
todt alle, die ihr bekommen könnet; ich rede und gelobe euch, wir
wollen euch denne die frauen freyen unde euch zu gedegenen leuten
machen, und ob die frauen nicht wolden, so müssen sie wol.
Die gemelten pfenner haben auch uff die zeit in der kirchen zu
Sanct Moritze || viel saltzknechte aus dem tale lassen vorsammen und Bl.394^
unter ihnen einen heuptman gemacht und ihnen furder gesaget: nun
wolan, lieben gesellen, gehet gerade durch die Stadt, und wem ihr
bekommet von unserm wiedertheile , da schlaget freylich uff und
schonet niemandes. Sie haben auch den knechten aus dem tale ge-
lobde gethan durch einen auss sich, das sie ihnen manlich beystunden,
wen es an die noth ginge, denn sie gedechten mit dem ernste hindurch
zu gehen. Es hat auch einer unter ihnen uff dem rathause zu Dioni-
sius Bothen, der uff die zeit ein rathsmeister was, geredet, kunte man
über uns ander keinen streffer gehaben, so wolde er selber hencker
sein.
Und als euer gnade uff dem obgerurten sonntage das Ulrichsthor
einnemen lassen, haben sie offenbehrlich in den gassen geruffen:
„zceter, zceter und mordion, das wir nicht vollenbracht haben, das wir
am freytage willen hatten '^ Es haben auch etzliche aus ihnen Burck-
hartt Trinckhausen, gliedmassen des raths, uff der Strassen angefallen
und gefiraget, mit wem er es halden wolde, do hat er geantwortet:
mit euem gnaden und Innungen und gemeinheit. Do sprachen die:
„du solt tausent fallen t übel haben, du stadtvorrether und bösewicht"-
Und als das volck, die mennige, war zugelauffen, waren dieselbigen
eylende zu dem Ulrichsthore gelauffen und hatten ihn so verlassen.
Sie haben Heintzen Reichartte, meister in Sanct Ulrichs pfarren, fireve-
liehen im stein thore^ mit einer axt gehauen und gesprochen: „gehe
erfur, du alder, meineydiger, verreterischer schalck und stadtvorrether".
0nediger herre, sie haben fast mehr unfuge und ungeburiigkeit
^ steine thoro.
Gewhiehtsq. d. Pr. Sachflen. XI. 32
4 - VAn-ft» V<>«^^*^
kr^i*n an« mit i»«»firn ntid wrn*kea fctabet, di^ m r wmk k\
r«*it mtt diu mal nicht M*tirf;ilt^a k«inam. mmtk ftclwkcr »«t i»*««
fCmiMlUirli frlJÜirrobcit hatirn, die wir r^ttru fciuule«
«oUrn ^«»rfaAldni, «od die«, dju «na mmch inmwmi^tm «sd
al«i wie oh,;i*ntf1, rnirnneiwcii nod fc^thaa. aUr* dafva
t«t« <laa wir eoera fnrvtlirbcn irnadra ak aa^ra rrrktott
UndnMaritrn ond Ba^or trvue tiri:rht aad p-bufaan frcra tmn M
iii'hr icnadr irt^haltrn babrn, ai« mir aitt ^4tf kalk- a»rk fcr^v itf
ndiluk aU trtKtinir koU* thiin w**l!ra
Wir «lad aarh aatwrtllrii. h, al« racr müde da«l lnefert^# #irt
1^1 anarra in>eil'«:^(i h^rm i<»a i^rifarl aad aaderrr
atanae aad iltraer rinormea atid ««h» an« dir «rklanrl ta
tl»«*rr bri«<h<n uml li*nlrm taMMa baiil. dA« wir racra
anM-na n-«hti*n bi-rrrn and laf>«lr«torUra dir biliirk mit
n^htr hA^irn ir<-an(wttrtrt and «(«-«Irr allr btUt,;ki-(t ^*m
drrwrrtu'ra oi>d «*•*: -nai ra drrballira brrMrt wrrd«a
Ikxb h 'Arn litr. iiirr |t.r»*lif br ifnjMl* wrnle dai*iC «ria
qikI tti'ia, dA* wir «!• • toftrA^k j? «iif-cn, and att;b «-Kpr*
i:* iV II 4K and niiMhanii«-]i:ti«;r k* ** ^<"br , bi» «kI fr4tarA cf%
iitHl I» 11t« b i*t
W ir •u b ofT dt u o^'/v'rrrlra «i>i.tiU«:k d «* pfraarr Mit il
• < '■ #:* ' pT' tt< 11 ait!-.i: ^*«* II. .t in*«a.^..t*(i-r baiMlt «»bti
m . .ii.r ti! !• r«t i:.<i* n (iji'h :i. d. o • 'vraaatra brrrra ta ija«iflaiw
ar -••.'«« r;irr k* 1 1« n b**i|**.« .; . nuinnr and aaterllMara mn
ai*« «Ulf ff-»«l n i::id d«* •! < (t* ru Mj,:d«*'Niri: ty^rm iladi n tvr*i«%
i<*1 I.* • t.i- 1-! t !li fu fti :.r* :*•• *.«*. «ir«a rrrr «raadr aail d.«
in fT"!! wi««ra i:: 1 d« • <|t-r bat.«! t*. alt '.:«*> tbat «^rnliar
lji'*n. ili''»« wir r« t'ff «il« aiAhl brr-**a taaara lloa w*^*f
«-■•'11 h-'*: '-11 »".1.11 II tu di«-i «tr «:■ •■ tn k '.ttrt thaa ■ r
iiif«'t: : ,;ki .1 ai.i !■ t ,: ri.r ttr^i unc ^«-a aatrr aawvrwi Mvrrt ■■
If. * i«-r I. » 'i n . .1» .' O- ! a:.:i-i li ...ixii ctr arj-t]
IW"« r'.'wir-i /»li n, b - * /f *p iftira ("vwtra and
I '- •!• ti. t-«* rvn i'.'ii crti'tt« t«--lfr ta Ma^lr^iarx rCr Wrii<
>» «^n, Ur-ili^rrAffta ialk-Mb,C'a und niMr^j:tjJltm la Mru
^' ji«: ,ici. I»'*«a brfrra*
lti-<-i Aiir dir f..f!irib«r-.fv^ wir wir dir «Carbwr^vr
I d »- /'tt d<n !■!• iirra i.-.d i; '«^a a■^tr»-<r ai^jra Ummw. «r.i «<
I *. A •-• »'habSfit. frrr«irt %;*{ bit drr IMI gr^h
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r.'*a.*«i.t .k;,;kl'au>u ta^k i.'> «^t ba'«'a oa« dar ^iMrf wM ^ir
Beilage V. 499
anhaDgk gebeten, ihn eins gesprechs zn vorgunnen bis uff morgen
sonnabendt zu mittage, und was ihn uff unser furbrengnnge noth sein
wurde, sie darinnen gnediglichen wider zu hören, das haben wir ihnen
zu thun zusagen lassen.
Item u£f den sonnabendt (24.0ct) sein die pfenner und ihr anhangk wi-
der zu uns kommen und haben erzalt, sie betten ihre rede uff einen zedel
lassen schreyben und uns gebeten , das wir die wolden gnedigliehen
hören und aufhemen. Der zedel hat also gelautet: || „gnediger herre, B1895''
hochgebomer furste, wir armen gefangenen leute bitten euer fürstliche
gnade mit grossem, unterthenigem , vorpflichtigem gehorsam, unsere
antwort gnediglichen und genuglich uf&iemen, so wir ye nicht anders
geantworten können, denn so viel uns von den Sachen bewust ist.
Euer fürstliche gnade wolle uns auch des gefengknuss entledigen, und
bitten unsere sacken mechtiglichen u£f euer fürstliche gnade, uff das
hochwttrdige capittel zn Magdeburg, uff euer gnaden fursten, graven,
herm und erbare manne" etc.
Nach verlesunge der zedel haben wir den pfennem und ihrem
anhange wider sagen lassen, wir betten gebort ihre bitte und erbittunge,
an und uff uns gethan; were wo! zu mercken, das solche ihre erbit-
tunge für sie wol zu thun, ader uns uffzunemen were wir noch nicht
berathen, denn nach dem ihre rede, handel und that, darumb sie unsere
gefangene weren gewest, * geschehen sey, so betten wir macht, mit
ihnen nach unserem willen zu handeln als mit unseren gefangenen.
So Hessen wir uns auch beduncken, welche unter ihnen lehn unter uns
hetten, die weren durch solche ihre vomemen der lehn uns vorfallen;
das dritte der ufiruhr halben, die sie gemacht haben, darmit todt-
schlagk, bluttvergiessen ergangen sey, weren sie ihren leib vor-
fallen.
Wie dem so hetten wir bisher gnedigliche fumemen gegen ihn
gethan und weiten nun zu dieser zeit ihre bitte und erbittunge nicht
abeschlagen und auch nicht uffnemen, sondern wir wolden darumb
femer unserer^ herren unde freunde rath haben, was uns darinne zu
thun were, und so wir zu rathe wurden und ihre erbietunge uffnemen
wolden, were doch ihre erbietunge, zu ihrer furgebrachten zedel be-
stimpt, etwas weitleufftigk, nemlich uff unsere fursten, graffen, herren
und erbare manne, also weren fast fursten, graffen und erbare manne,
die da lehn von uns hetten, und were etwas schwer und ferne zusamne
zu bringen. Darauff haben sie uns zugesagt, wir mögen zu uns nemen
nach unserem gefallen, wen wir wollen; aUso ist der abscheidt uff das
mahl gewest.
■ hier „vndt" ^ unsere.
32
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Beilage VL
501
Neue Pfänner.
18) George Gotzschke.
19) Peter Melbiss.
20) Magist. Michael Marschalck,
war Stadtschreiber, ein Ver-
räther.
21) Hans Hedersseni, ein Ver-
räther, zu Zeiten auch Raths-
meister.
22) Jacob Schoffcopp.
23) Hans Seile, ein Grobschmied,
zu Zeiten Rathsmeister.
24) Lorenz Prelwitz, ein Krämer,
ist des gehlingen Todes ge-
storben.
25) Jacob Kloth, ein einkommen-
der Bauer, Rathsmeister, war
ein Verräther und ist des
gehlingen Todes gestorben
und hatte milssen die Bettel-
stttcken fressen.
26) Peter Meffer,
27) Hans Pantzsch.
28) Bartholomäus Meyger.
29) Glorius Krolwitz^, ein ge-
mein Mann, ward hernach
Schulze.
30) Jacob Zinman.
31) Glorius Wunsch.
32) Peter Baltzer, ein Goldschmied
und Gastgeber zum Gülden
Ringe am Markte.
33) Paul Fleischhauer, ein
Kramer.
34) Heinrich Küle».
35) Simon Lesskau.
36) Ludewig Schutz.
37) Thomas Osswaldt.
38) Hans Osswaldt.
39) Bartholomäus Heinemann,
ein einkommender Bauer.
40) Valtin Pottewitz.
Alte Pfänner.
18) George Nagel.
19) Heine Brachstedt.
20) DrewesFrantz^(Frantze?).
21) Klaus Maltitz.
22) Kaspar Beyer.
23) Peter Schenke, der Aeltere.
24) Tile Königstal.
25) Hans Zölner.
26) Brosius Brantze.
27) Peter von Mücheln.
28) Bartholomäus Wogaw.
29) Hans Schaff.
30) Simon Bötticher.
31) Klaus Klepzigk.
32) N. Herfordes (?).
33) Benedictus Holzwirth.
34) Bertram Schencke.
35) Sander Drachstedt.
36) Klaus von Rüden.
37) Hans Böttiger.
38) Thomas Dugaw^.
39) Lorenz Tzoberitz.
40) George Hedersleben.
1 Hans Hindersheim.
ö Duawgen.
2 Klolwitz. 3 Kule, Küle (?).
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Beilage VI.
503
Neue Pfanner.
73) Urban Wiederdorff.
74) Lamprecht Kortz.
75) KlansKuntzmann, ein Filz-
httter, ward hernach Raths-
meister.
76) Matthes Preysse.
77) Vincentius Korn er er.
78) Johann Meister.
79) KurtZwentzigk.
80) Drewes Titze.
81) Thomas Stoygen.
82) Hans Eannengiesser.
83) Ciliax Roseke.
84) Benedictns Paris.
85) Asmus Wiederhacke, ein
Leder.
86) Martin Fanst.
87) Klaus Kiemer (?).
88) Simon Schweyme.
89) Nikel Pentzsch.
90) George Heller (Keller?),
ein Schuster.
91) Titze Mertin.
92) BrosiusKrafft.
93) Peter Mefferi.
94) Hans Lawp, ein Seiler und
Verräther, den schlug der
Donner nach seinem eignen
Wunsch.
95) Hans Kule.
96) Martin Bufenleben.
97) Hans Pauell, ein Gastgeber
auf dem Schlamm.
98) Martin Bauer meisten
99) Stephan Urbach.
lOü) Klaus Telcke.
101) Klaus Rani SS (?).
102) Peter Sander.
Alte Pfänner.
73) Peter Schencke der Jüngere.
74) Martin Schneider.
75) Michael Bodendorff.
76) Stephan Voigt.
77) Georg Picht.
78) Peter (?) von Jhene.
79) Hans von Waltheimb.
80) Hans Popelitz.
81) HansQuetz.
82) Matthes Pegaw.
83) N. Bichelingen.
84) Tile Grosskopff.
85) Michael Meinhardt.
86) Paul Koitzsch.
87) N. Gottschalck.
88) Bertram Quetz.
89) Ambrosius Bausze.
90) Klaus von Jhene.
91) Drewes Leiche.
92) Hans Wale 2.
93) Sander Meinhardt.
94) Thomas Brendes.
95) Cosmus Quetz.
96) Klaus Zoberitz.
97) Kaspar Theurkorn.
98) Lorenz von Rüden.
99) Benedictus Po Icke.
100) Klaus Rudolf f.
101) Baltzer Aldenberg.
102) Drewes Zcacke.
1 Peffer. ^ Walem.
Bf'ilacf VII.
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Beilage YIL 505
6) Tilomanus Riebe. 7) Niekel Radiger. 8) Hans Locherow. 9) Con-
rad Gnntzen. 10) Hans Hildebrand. 11) Hardman Goimar.^ 12) Hans
Forwerg.
1411. 1) Hans Gyske und 2) Heinrieh Holtzhusenn
rathsmeistere. 3) Panl Hedirsleben. 4) Giemen Erieh. 5) Bor-
ehard von Lindow. 6) Albrecht von Ilebnrg. 7) Laurentz Smed.
8) Herman^Baweritz. 9) Hans Thomas. 10) Paul Meinhart 11) Hans
Tuckom. 12) Hans Seher.
1412. 1) Andreas^ Barath und 2) Andreas Treptz raths-
meistere.* 3) Kune Bornecker. 4) Hans Holtzwert. 5) Ulrich Flach .^
6) Hans Elambarg. 7) Heinrich Schmeckebier. 8) Kerstan Usirwalt.
9) Peter AmendorflF. 10) Hans Werner. ll)HansMeye. 12) Friderich Kolle.
1413. 1) Drewes Seher. 2) Hans Raspe. 3) Cosmos Qnetz.
4) Hans Endeman. 5) Ditterich Widersdorff. 6) Hans Locherow.
7) Nickel Radiger. 8) Hans Voyt. 9) Hans Zeye. 10) Nickel Kolaw.«
11) Hans Hildebrandt. 12) Nickel Becker.
1414. 1) Hentze Raytz und 2) Hans Thomas raths-
meistere 7. 3) Cune Northusen. 4) Heinrich Greue. 5) Claus Sere-
witz 6) Cune Goltsmed. 7) Jan Kaie. 8) Hermann Huffe. 9) Albrecht
vonlleburg. 10) Hensil Schroter. 11) Jan Nagil. 12) Jurge Baldekyn.
1415. 1) Hans Holtzwert. 2) Ulrich Flachs. 3) Mertin Hodantz.
4) Hans Röse^. 5) Heinrich Holtzhusen. 6) Hans Döring. 7) Herman
Baueritz. 8) Laurentz Smed. 9) Drewes Treptzk- 10) Hans Tuckhom.
11) Mertin Hogil. 12) Hans Seher.
1416. 1) Cune Northusen. 2) Burchart von Lindow. 3) Claus
Söne (?) ö. 4) Laurentz Greue. 5) Petir Subach. 6) Hans von Dres-
den. 7) Herman Schade. 8) Steffan Bysdorff. 9) Claus Bunge.
10) Cune Zocke. 11) Hans Spitzing. 12) Hans Meye.
1417. 1) Koppe Pisker und 2) Nickel Kalou raths-
me ister e^ö. 3) Koppe Gyske. 4) Petir Seher. 5) Ludecke Greuen-
dorflf. 6) Ditterich WidirsdorflF. 7) Tiloman Riebe. 8) Kerstan Usir-
walt. 9) Petir Amendorff. 10) Hans Forwerg. 11) Hans Ketz. 12)
Ewalt Kelle.
1418. 1) Johannes Hedirsleben und 2) Heinrich Holtz-
husen rathsmeistere^i. 3) Jurge Holtzwert. 4) Petzolt Beiger-
5) Claus Tytze. 6) Locheraw. 7) Herman Baweritz. 8) Jan Kaie.
9) Drewes Treptz. 10) Bertolt Schroter. 11) Nickel Muel. 12) Hans
Brunsdorflf.
1 Yolmar. 2 in der andern Rolle heisst es: Hanns Gyscke. Pawell Hodersz-
leben. Clemens rieh (erich?). Borchard vonLindaw. Heinrich Holtzhusen. Albrecht
von neburg ff. 8 Hans. ** Diese Bezeichnung fehlt. Drewes treptzk nimmt
hier überhaupt erst die viertletz to Stolle ein. Airf „Baratt" folgt „bomnecker".
^ Flachs. ^ Kolow. ^ Auch hier fehlt die Bezeichnung Rathsmeister. Thomas
steht erst in viertle tzter Stelle. ^ Rose. » Sone (Sene?). ^^ Die Bezeichnung
fehlt; „kalow" erst in vorletzter Stelle. ^^ Die Bezeichnung fehlt hier wie in den
folgenden Jahren; die Ordnimg ist: hedersleue, holtzwcrdt, beiger, Tytze, holtzhuesen,
Liocherow,
Vii Mar IM ^t
1419. n AaicattiB lledirtlcbra aaa :f' r»>Br«4 •• -
ftincdi r«th«iiiriiitrrc 11 IUb« Helfrrr |i IIam Bi«*. '• ! r^v
Ktarhc i'»> ilcniuui lltflr. 7 Harro« «vliMrd. **• mWIm |-<
«.*! Mmin NAM*brrK. 1«>' Jvict« HaUck^a !!• iluw II.
UM. h Canr Nortbatra aad :i^ llaa« Voit> »ati*
tafittcre. l\ Ki>|>|>o (f>*k<* 4 llaas «i^ Mrtae l.«*f«^««
(irronMloHT. '*» Kf-r«tAa ('»im ah Ti I^Aarmf« >
U*nf[r '. *•• ilaw ^Mrclrr !••. |U*n<*U ktl aa II « Ua* I.
1*.' Main« <;tv«io.
I4SI. li Kopp«* l*i»kcr aad i Hriar.rh ll-llik««»«-
ralh»Bici«trr«. i» Jcr,;r ll.ilunrn. 4 i'**Mna« ifmttt 1"«**
.sr^irr ti Ihttmib \Vulrr«cli>rflr T> Al^imtt llr^i«nt * li«-i.-<i
\ r«l' r l( iU^rtoll .N hn-trr. !• * I>rr«(-« 1 rT|»tik : ; llaaa M tt«
\J- llaü« off dm «tri*b<>f1t*
I4SS« 1- ( lau« >rrrfittr and *J Jubacart « '«a *«!'i4a *
ralb*iiii .»trro. .» It^r^'.irl \-n l«aii-itn- 4 k- )-t< i-i«4«
IIao« It**«** •• H*: li,:rr "^ii-til T ll-.*i.Aa llnffr ■* >:.ffaa fniwrf
*• M.'MiD Na-U-riT 1" J^n Na«::! 1! N.ckrl kalaa :.' > -hv
n« U N UvAtt
I4I1. li Au,;ii«tiD llr«hr«lr:ii* nod .' Uiltrrt-bN« ■•!*
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i \i\ ' i-i l;i> ^•- ' ; |.-i.«rAi« ** lli** am \\\ mU •' I tat»
lv«*.*tt-'«' V'U Walmt/ I Hai.« U *.:a^' 11 \ aks.t±B /«4r
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Beilage Vn. 507
1427. ^ 1) Tilomannus Riche und 2) Herman Waltpacb
rathsmeistere. 3; Ulrich Flachs. 4) Hans Leiche. 5) Heinrich
Hodantz. 6) Hermann HuflFe. 7) Nickel Osmunde. 8) Hans Weger.
9) Mattias Glesin. 10) Valentin Zocke. 11) Ewalt Kelle. 12) Hans
Seher. || 13) Nickel Schutze, 14) Romanus: Beate Virginis. 15)
Tile Drackenstede, 16) Kockelaw: Sancti Mauritii. 17) Johannes
Walwan, 18) Erhardus Zoberitz: Sancti Ulrici. 19) Cuntze Noren-
berg, 20) Loberg: SanctiGertrudis. 21) Johannes Dorre. 22) Her-
man Baberitz. 23) Hans Kogil. 24) Nickel Nuenburg. 25) Hellewig.
26) Cuntze Willewitz. 27) Balthasar Gerber. Magistri fontium:
28) Augstin Hedirsleben. 29) Heinrich Maschewitz. §0) Hans Gyske. —
Hoc anno fuit initium mutationis de personis magistratus.
1428. 1) Johannes Stendel und 2) Johannes Schriber
rathsmeistere. 3) Drewes Seber. 4) Hentze Scheue. 5) Heinrich
Buchener. 6) Rudolfif Renne. 7) Augstin Treise. 8) Nicolaus von
Jhene. 9) Hans Werner. 10) Claus Paleborn. 11) Hans Heinrich.
12) Ditterich Nueman. || 13) Claus Pfunt«. 14) Claus Cluge. 15) Rule
Masewitz. 16) SteflFan BisdorfiF. 17) Ditterich Benne. 18) Hentze
Moyge. 19) Heinrich WolbruwerB. 20) Hempil Pegau. 21) Tyle
Clist. 22) Simon Kirstans. 23) Hans Ketzt (?)*. 24) Jan Nagil
25) Heinrich Greue. 26) Claus Lenhart. 27) Wentze Trote.
1429. Augstin Hedersloue und 2) Peter Subach raths-
meistere. 3) Peter Seber. 4) Ludeck GreuendorflF. 5) Hans For-
werg. 6) Ditterich Widdersdorff. 7) Albrecht von Ileburg. 8) Hans
von Casla. 9) Mertin Nasiubergk. 10) Jan Kogilman. 11) Bemhart^
Goltsmedt. 12) Hans Hildebrant. || 13) Mattes Glesin. 14) Drewes
Weger. 15) Bertolt Bote. 16) Hans Brunsdorff. 17) Nickel Mul. 18)
SteflFan Mofe. 19) Heinrich Colle. 20) Ewalt KeUe. 21) Holboig 6.
22) Bastian Kleinsmedt. 23) Hans Wittenberg. 24) Hans Mittag.
25) Valentin Zoke^. 26) Claus Tietze». 27) Hans Mockewitz«. Ma-
gistri fontium: 28) Hans Holtzwert. 29) Hentze vom Ende. 30)
Mertin Hotantz^o
1430. 1) Paul Hedirsleue und 2) Claus Romantz raths-
meistere. 3) Hans Rose. 4) Hans Northause[n]. 5) Hans Leiche.
1 Zum Vergleich fügen wir hier das ganze Verzeichnis bei: 1) Herman
kammerme^ster (1). 2) Tilomannus riche (Rat.). 3) Ulrich flachs (kemerer).
4) Hans leiche. 5) Heinrich hodantz. 6) Hermaimus hueffe (?). 7) Nickel osz-
munde. 8) Hans weger. 9) Matthias glesin. 10) Valentin tzoke. 11) Ewald kelle
(kemmerer). 12) Hans Seber. Magistri communitatum: 13) Nickel schütze. 14)
Romanus. 15) Tile drackenstede. 16) Eockelow. 17) Johannes walwan. 18) Er^
hardus tzoboritz. 19) Cuntze Norcnbergk. 20) I^bergk. Magistri unionum:
21) Johannes dorre. 22) Herman baweritz. 23) Hans kogell. 24) Nickel von
Nuenburg. 25) Hellewig. 26) Kuntze wallewitz. 27) Balthasar gerwer. Magi-
stri fontium: 28) Augustin hedderszieben. 29) Heinrich mascholwitz. 30) Hans
gyscke. — ^ Von diesem Namen an beginnt die Reihe der Meister, wie es in
dem zweiten Verzeichnis ausdrücklich bezeichnet ist: Nomina magistrorum.
* walbruen. * Frotzt. 5 Reinhardt. ^ Helwig. "^ rocke. ^ Titzke,
* Mackewitz. ^^ hodanter.
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9) Nickel Palborn. 10) Hans Zwochau. 11) Jan Nagil. 12) Nickel
Luchtenberg. || 13) SteflFan BistorflF. 14) Valtin Zwochaw. 15) Hans
Ketz. 16) Cordt Walwite. 17) Mertin Batzschim (?)i. 18) Hans
Schmeckebier. 19) Reinhart Sese. 20) Caspar Gellewitz. 21) Enne
Bnm. 22) Hans Meister. 23) Hans Heinrich. 24) Anis Troptz 2. 25) Hein-
rich Wedemeker. 26) Hans Schwemmeler^ (?). 27) Tile Stym. Magistri
fontinm: 28) Hans Leiche. 29) Peter Hebir(V). 30) Lorentz Zoberitz.
1435. 1) Herman Waltbach und 2) Hans Mittagk raths-
meistere. 3) Jurge Stacius. 4) Claus Ochse. 5) Cune Olman. 6)
Peter Snbach. 7) Ditterich Nieman. 8) Augstin Treise. 9) ßule
Maschwitz. 10) Nickel Mul. llj Herman Doncke*. 12) Mertin Puchel
II 13) Ewalt Kelle. 14) Antonius Blaurouch. 15) Keinart Goltsmet.
16) Hempil Pegaw. 17) Heinrich Kalle. 18) Joan Kogilman. 19)
Hentze Silbersack. 20) Nickel von Nuenborg. 21) Heinrich Greue.
22) Hans Hauenschilt. 23) Heinrich Koch. 24) Lucas Hentzendorffer.
25) Glorius Kober. 26) Hans Stelmecher. 27) Tyle Stirn (?). Magi-
8 tri fontinm: 28) Hans von Schaffstete. 29) Caspar von Rüden.
30) Mertin Hotantz.
1436. 1) Tilomanus Riebe und 2) Johannes Forwerg
ratbsmeistere^
1437. 1) Volckmar Coyen und 2) Ewalt Kelle raths-
meistere.
1438. 1) Herman Waltpach und 2) Rule Maschwitz
rathsmeistere. 3) Claus Ochse. 4) Caspar Wedirsad (?) 5) Cune
Olman. 6) Peter Subach. 7) Curt Musschart. 8) Hans Boseme. 9)
Heinrich Riebart. 10) Nickel von Nuemborg. 11) Claus Kopitz. 12)
Peter Steiger. || 13) Gerhardus Paschleue 14) Thomas Thamar.
15) Heinrich Greue. 16) Merten Kruger. 17) Lodewich Hake. 18) Claus
Titze. 19) Peter Frolich. 20) Paul Ripaw. 21) Hans Hauenschilt.
22) Mattis Schuman. 23) Lucas Hentzendorffer. 24) Hans Becker.
25) Heinrich Prawenitz. 26) Hans Leskau. 27) Claus Hoppener. Ma-
gistri fontium: 28) Caspar von Ruden^. 29) Merten Hotantz^*.
30) Hans Forwerck.
1439. 1) Sander Brachstete und 2) Peter Hertzog raths-
meistere. 3) Abel Nyeman. 4) Peter Spis. 5) Claus Schaffstete.
6) Claus Pfunt. 7) Bastian Kleinsmet. 8) Brixius Hoze. 9) Hans
Guldenfus. 10) Hentze Silbersack. 11) Hans Treise. 12) Casper Tris-
kau 7. II 13) Tilomannus Riebe. 14) Ewalt Kelle. 15) Sixtus vom
Rode. 16) Glorius Smed. 17) Herman Trutman^. 18) Hennenberg.
19) Heinrich Wolbrun. 20) Claus Rogeman^. 21) Baltasar Molow.
22)SimonDuckomio. 23) Hans Prusze n. 24) HansLelitz. 25) Drewes
^ rotzschlm (?) 2 Treptz. ' ^ ^n dieser Stelle findet sich in
dem zweiten Verzeichnis: ,4)ans silbermolor**. ** dorcke. * Das für die
Jahre 1436 und 1437 bestimmte Blatt des zweiten Verzeichnisses ist leer. * buden.
6* von hodantz. ' tirsskaw. ^Trieman. ^ bogeman. i<* durkomn. '* prasze.
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Beilage VII. 511
22) Claus Hopphener. 23) Wentze Zelle. 24) Hans Lelitz. 25) Hentze
Ule. 26) Hans Rodenstein. 27) Peter Steiger. Magistri fontium:
28) Hermanas 1 Kammermeister. 29) Hans Schaffstete. 30) Hans
Drachenstete.
1444. X) Bastian Melwitz und 2) Hans Bunge raths-
meistere. 3) Heine Herfart. 4) Bertolt Wisscheffel. 5) Heinrich
Krippe. 6) Claus Pftint. 7) Hans Guldenfus. 8) Heinrich Richart.
9) Johannes Torgouw. 10) Hans Benne. 11) Friderich Kaie. 12) Michel
Baldecke. || 13) UUerich Prellewitz. 14) Brixius Hoze. 15) Lucas
Kumpan. 16) Steffan Spulsborn. 17) Claus Rule. 18) Hans Widers-
dorff. 19) Heideke Pol«. 20) Herman Dugaw. 21) Bertolt Hynne.
22) Caspar Fleis[chlhouer. »23) Jacoff Jap. 24) Peter Flogil. 25) N.
Finsterwalt 26) Leuin Holtzwerth. 27) Peter Seiler. Magistri
fontium: 28) Mertin Hotantz. 29) Benedictus Polcke. 30) Claus
Molle.
1445. 1) Hermannus Waltpach und 2) Peter Hertzog
rathsmeistere. 3) Bemt Stzkop (?). 4) Claus Benne. 5) Claus
Schaffistedt. 6) Claus Koptzk. 7) Rule Maschwitz. 8) Augstin Treise*
9) Hentze Silbersack. 10) Claus StoyenS. 11) Valtin Grost. 12) Claus
Kleinsmet. || 13) Hans Smed. 14) Curt Mushart. 15) Reinhart Golt-
schmet. 16) Claus Sauwritz. 17) Hans Boseme. 18) Curt Lantze.
19) Nickel Duncker. 20) Heinrich Prawenitz*. 21) Johan Schouff.
22) Jacoff Portener. 23) Curdt Herwich. 24) N. Hennenberg. 25)
Merten Koselitz. 26) Lucas Hintzc. 27) Vit Kostewitz. Magistri
fontium: 28) Hans Schuber^. 29) Bastian Melwitz 30) Hans Busse.
1446. 1) Hans Forwerg und 2) Ditterich Kuchenschwin
rathsmeistere. 3) Thomas Eckart. 4) Mattis Polke. 5) Caspar
Wedersaeth. 6) Steffan Mittag. 7) Lorentz Grnnbeide. 8) Bastian
Appelman. 9) Wentze Dugaw. 10) VesterWibolL 11) MatteusJenick.
12) Claus Bodendorff. || 13) Ewalt Kolbeß 14) Hans Seile. 15) San-
der Zoch. 1 6) Fritze Schaff. 17) Hans Guldenfus. 18) Hans Bobbouw 6.
19) Hans Benne. 20) Hans Rotenstein. 21) Eslub Stelmecher. 22)
Wentze Steube. 23) Gunter Wagau. 24) Sixtus Schutze. 25) Claus
Glocke. 26) Peter Peitz. 27) Claus Barth 7. Magistri fontium:
28) Hermannus Cammermeister. 29) Claus Schaffstet. 30) Claus
Benne.
1447. 1) Bastian Melwitz und 2) Hans Bunge raths-
meistere. 3) Hans Drackenstedt. 4) Bertolt Wisscheffel. 5) Heinrich
Krippe. 6) Herman Stoppel 8. 7) Claus Pfunt. 8) Paul Werner. 9)
Heideke Pol. 10) Jacoff Portener. 11) Michel Baldeke. 12) Claus
Hoppener. || 13) Lucas Kumpan. 14) Steffan Spulsbom. 15) Ciriax
Tuscher. 16) Herman Dugaw. 17) Hans Widersdorff. 18) Thomas
^ „Germanus" im erst. Verz. ^ poU. 3 stoien, obiit, Andres nehüge (?).
* Dahinter in dem zweiten Verzeichnis „pawel ripo¥r**. ** Schriber. ß kelle,
ß wowoub. '^ Zusatz des zweiten Verzeichnisses „Unifex". ^ Der Zuname fehlt
im zweiten Verzeichnis.
Fiiii4rrw«it. !*.»> (*Uui« llintw. 2ii. Ilus riM-krr r.
*A'' lUiw Dam 2;. Hmm um Hutm. :;« Kafe lUräc £ I««'
Kl-v-tl 1^> lUiift llan ?7. IVIrr Rak. llaffiatn f -atiBa r*
Mcntn H«ilajiti :.«* lUt» Komrnc. y* IUm M«ittr.
144^ li lIcrinanDat Wallparh aad •' TeUr Bert«.«
rathtmnatcrr. :i Albnrrht «•« ttadra. 4 (laaa Htmmt H^j«
Hrrlart. (>i Kak* Mji«rhwiu 7- Aajc^Ua Trrt«r - C*a«far IV-iv^
Ihaarr. 1» Nirkcl DoDckrr. l«* >iUa« «ci« Rade I. licaCar «
lM*r»a«-k. I:' ManiB Kii^ltti i:*i iUa« >mrd. 14 Ifini m Mh^
i:>i Man« Mkuic 11'» CUaa lUafinu 17 ('art Maw^kifl. .- hf*
aart <M»lt«imHl. Wh lialU4r M«4aw .li PmI Ki|b-« ;f: t^*««i
H«>lrbrr. TJ J»baa (;odnibrry( :M llirM l*akicarm > ?4 iT«»
Kkin^bmct. :^> IVtrr /xilrr. 1^, kiltaa k<Jb« -/7 «^a» hra.
MaiCiatrt foatiaai: 'J^ IWartlictu« iNilrke :r.»i llaaa ItaMv \'
ilitiM* Maltiti
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ralh«niriatcrr 3' i*a«|»ar WMrr*aHli 4* Aadna llrHart
Saa^lcr IUarh«tedt. *• Ihiu-nch ka<b<i.««r.a 7 >c«alt' knbr •
KnU«NbAif *• ilcinritb \<-,rrl !•* Mathra« JcMvkr
Sillr U' Wrotia Mratx* L. iUa« |V>M-nw-* II
i:i ('anit iirraii; |t. lUrt ) -meat Z-^b 17 >t»« li
IIao« >(«lm« 1 ht^r. t'* Aa<ln*« Nrhu*<*a !*•■ OaalrrHt^cai
(•l.«kc //i lUo* Htilcu;« icn */>• l'rtrr IViU «M
li^rifi * ?»' Ni-arna <inrtr. !**■ (ti-tria* Whirf»il'f€
ili-t«l*- Maictttri ftiattaai. l>i IUa« I^i-L« ;*• i
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MaUi« 4fi«*ia 14 Mcffaa H|iuUUir« I.'i ('in*i i »r.a* Ttta-k
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>.*. r«aik *•«- Aitirrvbl Kraa<ke *.'. Mrrtra k «:.U /.' II
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Beilage VII. 51S
Hatzke. || 13) Sander von der Heide. 14) Curdt Mushai-t. 15) Bein-
hart Goltschmet. 16) Heinrich Richart. 17) Hans Heinrich. 18) Claus
Bauweritzi. 19) Fritze Schaff. 20) Caspar Fleischauer. 21) Bastian
Motzelitz (?). 22) Claus Kleinsmet. 23) Peter Zeiler. 24) Peter Flogel.
25) Hans Boteher. 26) Matteus Gouben2. 27) Thomas Ulman. Ma.
gistri fontium: 28) Bastian Melbitz. 29) Claus Eoptzk. 30) Hans
Seuer.
1452. 1) Claus Ochse und 2) Ditterich Kuchenschwein^
rathsmeistere. 3) Andres Herfart. 4) Claus Benne. 5) Caspar
Widersaeth. 6) Steffan Mittag. 7) Herman Stoppel. 8) Hans
Boseme. 9) Andres Nehusen. 10) Matteus Jeneck. 11) Michel Bal-
decke. 12) WentzeSteube. || 13) Hans Seile. 14) Nicolae Bodendorff.
15) Gunter Wagau. 16) Hans Kuntze. 17) Heine Ludecke. 18) Curdt
Herwig. 19) Hans Stelmecher. 20) Hans Meister. 21) Claus Glocke.
22) Claus Stein. 23) Hans Görsner. 24) Burckhart Ziel*. 25) Hans
Prasse**. 26) Tile Sthim. 27) Drewes Gumprecht. Magistri fon-
tium: 28) Hans Leiche. 29) Hans Blume. 30) Hermann Busse.
1453. 1) Bastian Melbitz und 2) Mattis Glesin raths-
meistere. 3) Hans Drackenstet. 4) Bartolomeus Zogk. 5) Hans
Waltheim. 6) Lucas Kumpan. 7) Sander von der Heide. 8) Hintze
Richart 9) Jan Brantze. 10) Claus Kleinsmet. 11) Claus Hoppener.
l2) Kerstan Brunsdorff. || 13) Hans Mittag. 14) Steffan Spulsborn.
15) Hans Richter «. 16) Johan Yman. 17) Claus Baibora. 18) Valtin
Schaff kopff. 19) Lorentz Granheide. 20) Hintze Ulen. 21) Hans
Dham. 22) Hans Eideste. 23) Peter Winter. 24) Seuerin Griffe.
25) Hans Horwich ß \ 26) Steffan Urbach. 27) Giemen Heide. Magistri
fontium: 27) Claus Ochse. 28) Benedictus Polcken. 29) Drewes
Herfart.
1454. l)HansBuse und 2) Hennig Hacke rathsmeistere.
3) Cone Olman. 4) Claus von Stendel. 5) Claus Koptzk. 6) Mushart.
7) Paul Weraer. 8) Antonius Blaurock. 9) Hans Zelle. 10) Gunter
Wogaw. 11) Glorius Wedersdorff. 12) Peter Greffe. || 13) Fritze
Schaff. 14) Heinrich Vogel. 14) Reinhart Goltsmet. 15) Bauwritz.
17) Paul Ripawß. 18) Andre Nehusen. 19) Sixtus vom Rode. 20) Hans
Bouelouen. 21) Breslaw. 22) Degenhart Drackenstet. 23) Petir Flogel.
24) Thomas Ulman. 25) Lucas Hintzen. 26) Hans Botticher. 27) To-
mas Rannis^\ Magistri fontium: 28) Claus Schaffstet. 210 Sander
Braxstet. 30) Hans Popelitz.
1455. 1) Claus Ochse und 2) HansMittag rathsmeistere.
3) Mertin Puchil. 4) Cordt Northusen. 5) Ditterich Kuchenswein.
6) Johannes Yman. 7) Lorentz Gronheide. 8) Heinrich Silbersack.
9) Steffan Spulsborn 7. 10) Mertin Koselitz. 1 1 ) Claus Glocke. 12) Mat-
teus Gaube 7». II 13) Lucas Kumpan. 14) Augstin Treise. 15) Sander
1 hauwitz. 2 gorben. ^ Kiichenschein. ** ztiel. '** preusse. ^ vischer.
6* herbich. ^ Im erst. Verz. „Risaw". <^* Ramuss. 7 „Spohsbom" im erst. Verz.
'* Der Zuname fehlt im zweit. Verz.
Geechlchtaq. d. Pr. Sachien. XI. 33
>fl« der licidr. !*'> ItUr K.«i*u< 1« IUuIub ' Mi4ilir4
Ifopii^'f. riiVc«irr Ifirvr 'j* Kcn4jii Hnmvli^tf J\
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Beilage YII. 515
Claos Balborn. 16) Sander von der Heide. 17) Claus Hoppener.
18) Nickel Tunckel. 19) Cordt Herwig. 20) Degenhart Drachinstedt
21) Nicolaus Zelsen. 22) Hans Kersten. 23) Hans Schantze. 24) Ci-
iacus Eldiste. 25) SteflFan Urbach. 26) Hentze Richart. 27) Thile
Stimi. Magistri fontium: 28) Hans Blume. 29) Jacofif Contze.
30) Cosmus Queis (?)2.
1469. 1) Hans Busze und 2) Brixius Hose rathsmeistere^.
3) Hans Klucke. 4) Heinrich Fischer. 5) Drewes WisscheflFel. ü)
Pauel Treptz. 7) Heinrich Vogel. 8) Valtiu Schaffkopff. 9) Hans
Kuppersmet. 10) Wentze Steube. U) Sixtus Schutz. 12) Laurentz
Rothe. II 13) Claus Glocke. 14) Stefifan Mittag. 15) Hans Botger.
16) Glorius WedirsdorflF. 17) Steffan Thamar. 18) Sixtus vom Kode.
19) Kerstan Brunsdorff. 20) Hans Strusberg. 21) Hans Herwich. 22)
Thomas ülman. 23) Marcus BundorflF. 24) Peter Gerne*. 25) Hans
Rule. 26) Mertin Burmeister. 27) Burckhart Fueste. Magistri
fontium: 28) Hans Waltheim. 29) Benedictus Polcke. 30) Hans Seher.
1461. 1) Claus Ochse und 2) Lucas Kumpan rathsmei-
Stereo 3) Hans Zely (Zölner ?) ß. 4) Lodewig Molle. 5) Claus Koptzigk.
6)JacobusWerbigk. 7) Claus Hoppener. 8)ClausKleinschmet. 9)Lorentz
Prellewitz. 10) Peter Füre. 11) SteflFan Urbach. 12) Thomas Stoyen.
II 13) Hans Fischer. 14) Johan Iman. 15) Gunter Wogaw. 16) Hans
Meister. 17) Peter Kibitz. 18) Vester Murer. 19) Hans Stellemecher.
20) Glorius Mebes. 21) Peter Winter. 22) Hans Bruse. 23) Claus
Rademechcr. 24) Buse Duderstadt. 25) Jacofif Wissack. 26) Giemen
Heide. 27) Thomas Tugaw. Magistrj fontium: 28) Claus SchaflF.
stedt. 29) Hans Klucke. 30) Drewes Fischer.
1462* 1) Hans Waltheim und 2) Hans Nopel rathsmei-
stere^. 3) Hans Drackenstedt. 4) Mattis Bolcke. 5) Theodericus
Kuchenschwein. 6) Jhan Brantze. 7) Heinrich Richart. 8) Fritze
SchoflT. 9) Hans Seile. 10) Peter MeflFer. 11) Niclaus Zelsin. 12) Jo-
han Hedersen^. || 13) Valentin SchaflFkopflF. 14) Ciliacus Schonenberg.
15) Claus Palbom. 16) Claus Balberk^. 17) Nickel Dunckelio. 18)
Hans Rotenstein. 19) Cordt Herwich. 20) Albrecht Francke. 21)Hintze
Richart. 22) Giemen Wisbach. 23) Chilian Schobel. 24) Heinrich
Nayl. 25) JacoflF Brunei. 26) Tyle Stim^«. 27) Ludecke Rebeling.
Magistri fontium: 28) Sander Drackstedt ^3. 29) JacoflT Cuntze.
30) Bartelmeus Zoch. Nota: In diesem jhare wurden den nuwen
burgern buchsen zu gebene uflTgesatzt, nach deme die wilkoer das us-
wieset klerlichen.
1463. 1) Hans Busze und 2) Brixius Hose rathsmei-
sterei*. 3) Cosmus Quetz. 4) Heinrich Fischer. 5) Hans Kluke.
6) Paul Werner. 7) Peter Sanderman i5. 8) Wentze Steube. 9) SteflTan
^ „Galle Stein" im ersten Verzeichnis. 2 nach dem zweiten Verz.; das
erste bat ,,Co8mas Gneisz**. 3 proconsules. '* greue. ^ proconsules. ö Zeley.
7 proconsules. ^ He<lerszhem. * balbitz. ^^ dunckell. ^^ kom. 12 „Stein",
im ersten Verz. ^^ Brachstett. ^* proconsules. '^ Zanderman.
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Beilage VII. 517
I4C7. OGlaasOchse^ and 2) SteffanMittagrathsmeistere.
3) Mattes Pegau. 4) Caspar Becker. 5) Drewes Fischer. 6) Fritze
Sohaflfi». 7) Claus Hoppener. 8) SteflFan Urbacb». 9) Thomas Dugaw.
10) Hans Beyenrath^. • 11) JacoflF Brnn. 12) Jhan Kumpan. || 13)
Hans Zelle. 14) Hans Loub^. 15) Vester Meuwerer. 16) Loren tz
Prellewitz. 17) Heinrich Nail. 18) Hans Meister. 19) Mattis Gauw.
20) Paul Ochse. 21) Mattes Wigant. 22) Hans usz der Mole. 23)
Ludewig Sultze. 24) Drewis Koch. ^) Burekart Schermeister.
26) Nickelisenberg. 27) Matteus Schuffener. Magistri fontium:
28) Hans Klucke. 29) Hans Seuer. 30) Hans Stoltze.
1468. 1) Hans von Waltheim und 2) Hans von Hedersen
rathsmeistere. 3) Marcus Spitendorff. 4) Hans Wale. 5) Hans
Buse. 6) Nikiaus Zelsin^ 7) Claus Glocke. 8) Gunter Wogaw.
9) Martin Koselitz. 10) Hintze Zawlich «. 11) Glorius WiddersdorflF.
12) Peter Kocher. || 13) Brictius Hose. 14) Ludeke Rebeling. 15)
Thomas Stoyan. 16) Andreas Schlanlach. 17) Ciriacus Eldiste.
18) Peter Meffer. 19) Hans Herwich. 20) Hans Nithener. 21) Drewes
Gumprecht. 22) Niclaus Kaitz. 23) Michel Kolditz. 24) Mattes Pfoel.
25) Claus vom Rode. 26) Heinrich Bule^». 27) Borekart Fust. Ma-
gistri fontium: 28) Claus Schaffstete. 29) Mattes Pegaw. 30) Lu-
dowig Molle.
1469. 1) HansKlucke und 2) HansKritzin rathsmeistere.
3) Cosmus Quetz. 4) Sander Drackenstete. 5) Martin Puchel. 6)
Hans Seile. 7) Peter Sanderman. 8) Jacoff Wissack. 9) Paul Treise.
10) Dionisius Bothe. 11) Heinrich Metzener (?). 12) Giemen Wisbach.
il 13) Peter Nueman. 14) Cordt Habich 7. 15) Wentzel Steube. 16)
Hans Botger. 17) Jan Brantze. 18) Hans Stelmecher. 19) Kilian
Schobel. 20) Herman Herwig. 21) Mertin Burmeister. 22} Jan
Kumpan. 23) Peter Flogel. 24) Hans Lissau. 25) Mattes Benne.
26) Asmus Binduff. 27) Hans Lauchstete. Magistri fontium:
28) Hans von Waltheim. 29) Benedictus Polcke. 3o) Drewes Fischer.
1470. 1) Mattis Begau und 2) Brixius Hase rathsmei-
stere. 3) Lodowig Molle 8. 4) Caspar Becker. 5) Glorius Kober.
6) Fritz Schafft. 7) Claus Hoppener. 8) Steffan Urbach. 9) Ciliax
Eldiste. 10) Nicklaus Katzsch. 11) Mattes Wigantt»'. 12) Claus
Cuntzman. || 13) Nicklaus Zelschein. 14) Valentin Ketz. 15) Gunter
Wagaw. 16) Hans Meister. 17) Hans Laub. 18) Ludowig Sultze.
19) Jacoff Zimmerman. 20) Burekart Schermeist[er]. 21) Paul
Fleischauer. 22) Hans Haneman. 23) Michel Schuman. 24) Mattis
Brandts. 25) Bernt Schenckel. 26) Mertin Bufenleben. 27) Michel
Schuffener 10. Magistri fontium: 28) Hans Klucke. 29) Hans Buse.
30) Lorentz von Rüden.
1 Zusatz de8 zweiten Vcrz. „der eldor". ^* hinter Nr. 5 nnd 6„kemerer".
2 vrbann. ^ „Beidenrath" im erst. Vcrz. ** bouff. ^ hinter Nr. 5 und 6
,,komerer*S * czawlitz. ö* Ru.e. " alia becherer. 8 obiit Claus polcke.
^ hinter Nr. 5 u. 6 „kemerer". ^*„Wyant'* im erst. Vcrz. ^'^ „Schaffner" im erst. Verz.
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Ma^istri fonttotn. > ( Uo« NluUr»t4>l« !*• ilawitrtei *r
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ritbsnirifttrrr .; 4 'iMad« ij-i u > 4 llfta* <* u«k*är 4 lau
Uitti-iiiUr^' t.< iVt« r N\f-titAii* 7 IU^■ >rllr *• ItAa» |W<:jr*v*
*.* J^*4I Wri*«j|ik t<» iVitf >«ii<lrrmau 11 llatta» lw«a«
VniKnoiu« /«l-i-hrt. !• lirinrn h VHtrttrr^ 14 l"ta* Ttc«h
1 M >t<'«*Aii Vituir l' llf it.t/ KithArt 17 IVtrrHittlrr ** ll«-.if»
/.iwlhli P* \ic\ii« Li»*«« l*^ > J.r,:r Hmmf 'J\ Jku M« «ft"
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/ 1.4* '.^ I < Uli« lUrtb *Jt Mrrtro >it.t.i«kr Ma;i*tri i •«: i«
Wortverzeichnis
von
FEDOR BECK.
AbkOnuDgen: Dr. — Dreyhaupt, Beachreibang det Saal • Kreyses ; D. "W. Deutsche« Wörterbuch;
Hf. ^ Hondorff, Beachrelbnng des Saltx-Werkes In Halle ; Iib. Schlller-LUbben, Bütteln.
Wörterbuch; IjX. --= Loxor, Mittelhochd. Handwörterbuch; pto. -- participium ; V.u.
von unten auf gez&hlt.
Abe,ab, coiy.ob, 134,16. 814,80. 356,60.
(tbe, adv. ab, weg; a. sein, nichts mehr
zu thnn oder zu sagen haoen, aufhören,
51, 5. 364, 2. 371, 9. 372, 18.
€i2»e&»7/u;^en, absprechen, aberkennen, 249,18.
abegang, m. Schaden, 103,20.
äb^m, ptc abegegcmgen, abgebrochen,90 91 .
abäcomen, n. Abtreten, Abgaii<r, 90, 12.
abeldsz, m. der Erlass, 325,2 v. u.
itbeläszen, los-, entlassen, 458, 8 v. u.
abemalen, mit Mahl- oder Grenzzeichen
versehen, abstecken, 420, 14 v. u.
aber, abermals, wider, 58. 447,15 v. u.
365, 14 a. gletchwöl; 370 a. hemächer.
abesagen, vorbieten, 462,6 v. u.
abesdkatzen, ptc. (d)e8chatzty durch Oeld-
strafe abgenommen, 353, 1 v. u.
ahescMagen, stv. im Preise heruntergehen
(wit^. uff schlagen) 116.
abesetzen, c. dat., im Preise herabsetzen,
26. 136. 137.
abetragen,stY. ausgleichen, 873, 16.68, 2; c.
dat. Abtrag thun, schaden, 237.
abetragk, m. Abkommen, Vertrag, Aus-
gleich, 316,6. 347,16. 373, 19; Verlust,
103; Entschädigung, 138,27.
abetretunge, das Ab-, Zurücktreten, 82.
abfeUich, a^j. J^d. afrellich, abgewandt,
abgeneigt, 490; cfr. züfdlich.
abgonner, m. Feind, 498, 18.
ab-, ap'läsz, m. und n., Tag der Indul-
genzertheilung,388,9;418,4; 8tf (?)210,5.
abrichten, mit Bescheid versehen, Bescheid
ertheilen, 20, 9 v.u.
abscheid, abescheit, m. entscheidende Ant-
wortj EndurtheU, 63. 90. 137. 499.
abschied, m. Beschluss, 81.
gbsMagk, m. Fallen des Preises, 327.
abschkihung, Abrechnung, V)\, 9.
abschleger, m. 26,9. der, welcher durch
Klopfen diePfamie vom Salznicdcrschlag
reinigt? vgl. Hf. 60.
abstechen, stv., bildlich: prostemere, be-
seitigen, 429, 27.
abtreten, stv., der kilvre o., der Wahl ent-
sagen, 68, 9. 69, 26.
achtunge, Obacht, 104,7 v. u.
oder, adir, adder, coiy., oder, 110, 23.
294 Anm.; =-= aber, 302, 10?
al, alle, adj. adv., der rät tvar nicht aXle,
nicht vollständig, 61 , 8 v. u. ; — vher
all, im Ganzen, überhaupt, ganz, 432, 2
V. u. 468, 9 u. 11; — aüe, adv., ganz,
177,15; — ganz verbraucht, 238,11.
allein das, obgleich, 483, 3.
als, adv., als¥rie, z.B., nämlich; als heut,
als hüte, 67, 15 v. u. 105, 14 v.u.; als
gestern, 279, 11 v. u.; als wie uff hüte,
138,12; als das, nämlich dass, 171,25
und: unter der Bedingung dass, 374,17;
als uff die zeit, z. R. damals als, 210, 11
V. u. — als ich lebe, so wahr ich lebe, 9. 20.
also, adv., deme a, thün, dem entspre-
chend handeln, 450, 10 v. u. 451, 5.
altariste, m. Altarist, Vicar, 207,20.
alterman, Kirclienvorsteh(,T, Kirchenälte-
ster, 207, 22. 207, 7 v. u. — alterUute,
208,24.
altsesse, m. alter Einwohner, 303, 18. 470,
2 V. u. 473, 2 V. u.
ammicht, n. Amt, 467, 18. 468, 7 v. u.
daneben ampt.
amptpfanne, f. 129, Pfanne, aus der die
Besoldung der Beamten bestritten wird,
vgl. Hf. 19-20.
amptsök. f. 89. 102. 121. 122, Sole zur
Besoldung der Beamten.
anbringen, ptc. anbracht, 50, 6 v. u., bei-
läufig bemerkt.
aftdfwht, f. Ansicht, Absicht, Streben, 30,
15. 194, 5. 216, 13.
andechtigk, adj. c. gen. eingedenk, daraut
bedacht, 303, 8. 317, 1 v. u. vgl. ein-
dechtipk,
andeydingk, (== antagedinge) , gerichtl.
Angriff, Anfechtung, 412,13 v. u.
anders, adv. anders — ivider, anders —
als, 84,8—9, cfr. ivider.
eine, ohne, 136; ausser, 154.
anehuje, f. Hintoix'obäude, 483,8 v. u.
anfanyen, swv., angreil'cn, zu Leibe gehen,
471,1 V. u.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
521
V. a. — die stüle uff die bengke steigen,
sprichw., 100, 5 n. Anm., vgl. Konr. v. Me-
gcnberg 238, 16, Muscatblüt 65, 58.
banckghcke, f , die Bann- od. Bürgerglocke
auf dem Ratbause, 73, 21. 432, 22; Lau-
rent Aach. Zust. 226, 30. 340, 34. hanck-
docke, campana bamuilis sii^e ultima,
hast, m. vgl. klappen.
hasz, adv., besser, mehr; 6. /ey^er^ wohlfeiler,
127, 12 V. u.
bau88en = bu8zen,
bearbeiten; sichb., sich bemühen, 12, 13. 15,
17. 48, 1 V. u.
bebauen, m, Gebäuden versehen 476,4. 467,
11 V. u- ; castrum aliqiwd vd mtmitionem
construere bei Hf. 146.
bedacht, m Bedenkzeit,145,26 149,12.466,23
bededigungk, f. Bethätigung, Erweisung, 52,
19 ; vgl. beteidigunge.
bedeidingen, == betetdingen.
bedecken; sich b., sich verdecken, die Sache
bemäntebi, 443, 12.
bedechmge, f. Bemäntelung, 118, 3 v. u.
bedenck ? n., Bedenken, 87, 1 ; vgl. Lb. 1, 17 1 .
bedrauen = betrauen.
bedingen; sich des b., sich das ansbedingen,
55, 06 u. 29.
beehlicht, ptc., verehlicht, 457, 20.
beeigent, ptc, mit Eigenthum versehen, 30.
83. 427.
beerbet, ptc., mit erbe d. h. Grundbesitz ver-
sehen, 30. 178. 187 =« beseszen.
befdüen, stv. pract. befuM, 227, 21 u. be-
/oÄ/cnl45, 8v. u.
bsfehlnus, f. Befehl, 70, 12 v. u.
befehren, gefährden, insidiari, 355, 13.
befinden, stv., coiy. praet., befiwlen ■=• be-
funden, 20, 7 V. u.
befreiunge, f , Privilegium, 472, 12 v. u.
begen, angreifen, übcriallen, 214, 7 v. u.
belauben, mit Credit versehen, verbürgen,
187, 18 v. u.
begreifen, stv. schriftl. aufsetzen, abfiEwsen,
20, 6. 37, 15. 475, 4.
begriff, m , Entwurf, 85. 86, 2. 379, 11 v. u.
b^rüssen, ersuchen, angehen, 40 Anm.
begunst, ptc .von begtmnen, begonnen,229, 15.
bdudten, stv., aufi-echt halten, befolgen, 169,
8; zu b. (ziur Aufbewahrung) tun oder
geben, 147, 8. 164, 7 v. u.
behalter, m. Erhalter, 367, 1.
beharren, warten, 379, 2 v. u.
behdf, m. Vorwand, Einwendung, 81, 16.
481,3.
behdtciiisz, n.Gewahrsam,Gefängn]s,l 02, 1 5.
behdtlich, vorbehaltlich, 488, 3.
behoeren, gehören, gebühren, 272, 4 n. 276,
12 V. u.
bdWt m. Bär, 21 7 Anm.
bdhüf, behuff, m. Bedürfhi.-^, 149.
behüten,\)eyra,hTen, praet. behutte, 42 1 ,1 9 v.u .
bei, by, praep. ; by ahn räthe, so lange der R.
regiert, 178, 11 187, 22 ; beieiden (beeidigt)
sitzen, 235, 25; bei sich beschehen lassen,
auf sich beruhen lassen, 494, 30; sich bei
die ding fugen, sich der Sache annehmen,
94 ; bei wären Worten, wahrhaftig, 25; bei
=- durch, 77. 125 Anm. 214, 5 und 233, 4
V. u. — bey nach so vil, fast noch einmal so
viel, 41, 7, cfr. 44, 16 v. u.
beide; beide hier find dar, so wol hier als
dort, hin wie her, 267,16 (nach der Hs.).
beifall, m. Zustimmung, Anhang, 2.
beifaUen, stv., zustimmen, 56, 2. 148.
beifeüig, adj., zustimmend, 34.
beigen, die band über einem b., beugen, 204,
3;mhd. böugen,
beüant, n. Nachbarland, 136, 10 v. u.
beilegen, bidegen, schlichten, beseitigen, 88,
21. 90; — c. dat. beistehen, Vorschub lei-
sten, 8. 170.429, 15; — c. acc. beisoit legen,
abweisen, 196, 6. 162 Anm büegen.
beileger, m Hetfer, 8. 347 ; mnd. biligger.
beisetzen y nicht in die Hauptrochnmig, die
Summe bringen, 42. 7. 195, 23; — wagen,
aufs Spiel setzen, 451, 15.
beisorge, f. Besorgnis, 824, 26 ; vgl. besorg.
beiten, warten, 403. 306, 4 u. 346, 1 v. u.
bekennen; desbekant sein, gestandig sein,
466, 7. 438, 4 u. 468, 13 v. u. - sich nicht
b. mit, nicht bekannt sein mit, 480, 7.
bekentlich, adj. geständig, 11 1, 18. 438,2v.u.
bekommen, c. dat begegnen, 497, 23.
bekreftigen, vergewaltigen,i)o*tW, 388,3 v. u.
belangen, lK?treien, 22, 22. 435, 9.
bekümmern, mit Arrest belegen, 204.
bdegen, i)tc. von beleihen u. bdigen.
belehen, belehnen, 226, 25. 416, 2. 242, 10
u. 320, 3 V. u.
beleihen, belihen, stv., belehnen, 226, 17;
ptc. bdegen, 201, 24. 228, 6. 244. 268. 293;
— praet. com. bdihen, 47b, 11.
bdernen; sich b., sich belehren, unteri-ich-
ten, 171. 346.477.
bdernung, f , Belehrung; rechts b., 80, 20.
bdiben, mnd. bdeven, belieben, gutheissen,
1,6.
bdigen, stv. mir ist daran bdegen, gelegen,
275, 13 V. u.
bemalen, mit mdlsteinen 1. e. Grenzsteinen
versehen, 474, 14.
benemen, stv. befreien, 36^ 18 v. u.; c. dat.
von der Verpflichtung befreien, 896, 1. 395,
3v. u.
benötigen, in Strafe nohraen, 17, 8.
bequemlichj zuvorkommend, 226, 4 v. u.
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Wortveraeichnia von F. Bech.
528
binden, bU., esh., festeetzen, 345,21 \eshock
b., hervortreten lassen, vemehml. machen,
an die grosse Glocke schlagen, 152, 11; es
harte b,, ernst nehmen, 167, 12.
bistdl, m., mnd. Beistand, 162 Anm.
bUen, meist 6t^<fn geschrieben, stv.,»^ mhd.
bieten, bieten, 270, 8. 269, 11 v. u. — seine
sacken oder steh uff einen b., sich auf einen
berufen, ihn um Vermittlung angehen, 4.
9. 401, 21. 402, 6. 499, 14; ehre, gleich u.
recht uff einen b,, 181 ; co^j. praet. böten
227, 6. 402, 6, daneben beten, 61, 12
u. 18.
bythunge, £ Anerbieten, 271, 15.
bitten, stv., petere: nach der Hs. auch mit
dat wie im Nd., 422, 24. 447, 28. 6, 9 v. u.
bittlich, beUlich,adi,9Ldv.uffsaUerbitaichst,
228; 6. bitten, 310, 5 v. u. bittend, de-
mütig.
blas, n. Kerze, Fackel, 171, 13.
blasen, stv. als die bösen getster bl,, 2, 26; es
ins volck in bl, 12, 29. 862, 8.
bleiben, stv., mnd. bliven, bleiben ; praet. bieb,
481, 18 V. u. und bldien 72, 2 v. u.. coiy.
praet. blebe 481, 21. 379, 15 ; — nach bl,
unterbleiben, 127.210, 6. 432, 31. 505,80.
boben, adv., aus bi-oben, mnd. baven, baven,
oben, über, 147, 12 v. u. — cid beben, 141 ;
darhin beben, darüber, 292, 18.
borchfride, m. Verbot gegen Störung des
Hausfriedens, 209 Anm.
borgen, bürgen; einen b., sich für einen ver-
bürgen, 418, 24. 489, 5.
börglich,bwrglich, Bdi., civilis; b.clage, 175,
20.257(entg.|)em/u^).
bome, born, m., pl. die bornen, bömen, 180.
449, 19; zum barnengen, 182, 25. 184, 10;
zum heiligen bomefaren, 123. 124 ; die vier
bome in der Stadt (fontessdlinarii simsa-
linae) u. ihre Namen 872, 21 und Anm.
born fahrt, f., b. zum heilig bomen, 135,8.
bomknecht, m. 68 usw., trägt dem Wirker
die Sole zu u. giesst sie ins Fass, Hf. 63.
bornmeister, m. mapister fontium; Hf. 45.
bommeisterschaft, L, 90. 138 u. s. w.
bomschreiber, -schriber, m. 77. 106. 124,4;
er ist den Salzgrafen u. Oberbommeistem
zugeordnet, Ht. 118.
börunge, pörunge, f , mnd. boringe (Lb. I,
879; Dr. II, 286), eigena die Hebung, Ein-
nahme, Gebühr, von bum, born, erheben;
dann die Busse, das Stra%cld (so genannt
von Spitt. 871, 11), das imsliebigen, reni-
tenten Bürgern von Seiten des Rathes auf-
erlegt wurde, 16, 8 v. u. 17, 10; die b, zu
Rechen, 30, 9 ; b nemen, 81,4. 44, 10. 75,
83; (2«e &. widergeben, 46, 15 ; die b. ad)en,
178, 6; den Ffiinnem war Sache wie Name
verhasst, Spitt nannte es lieber emeschtU-
Zunge, 178,8. 186, 14. 197, 1-2.
bösem, m. Brusttasche, 471, 5 v. u.
brechen, stv. an einem br., sich vergehen,
vergreifen an, 68, 7 v. u. - ezimers^br.,
zuerst abschaffen, aufhören lassen, 284,5.
— under sich br,, sich gewaltsam unter-
werfen.
bringen; ptc bracht, 77, 7. 79, 9 v. u. und
91,4; auff bracht, 58, 18 v. u. — einen dar-
bei br., dazu bewegen, 815; einen umb et-
was br., 186, 9.
bruderkor, m. in der Kirche, 220.
buberei, f , Unzucht, 67, 19 v. u.
buhre, bure, £ Hebung, Aufhebung, 26, 1 1 v. u.
bunt, ptmt, n. punt strö, 406, 16.
bürg, m. das Borgen, 114, 6 u. 9
burding, n. Zusanmienkunft der Bürger, 27
Anm.
burglich «= börglich,
bimen, adv. Qn-uszen), ausserhalb, c. dat.
287, 80; c. acc. 102, 8 v. u. 114. 107, 12;
baussen, 495, 16.
butel, m. in butel frönen, das bütdfrönen,
in seinen Säckel, auf seinen Nutzen Sole
entnehmen, 120. 121. 128; ygl.scho&i^tel.
Daboben, adv. darüber, 147, vgl. boben.
dagk, m. «» tagk.
dan, adv., nicht dan, nihü nisi, nur, 497, 7 ;
dann = nochdann? 442, 13.
danck, m. zud., zuGrefiEillen, 28, 10. 30; dne
iemandes d., ohne Jem. Willen, 310, 2.
dar, praep., = dar, dorch, 300, 11 ; vgl. Lb.
1, 545.
daran, adv., es war wasdaran, es war nicht
unbegründet, 15, 7 ; — daran sein, im Be-
griff sein, sich darüber machen, 134, 3 v. u.
darbei, adv. d. bringen, dahin, dazu br., 60,
18. 815. 18.
darein, aarin, adv., d. geben, dazu g., 284 ;
d.M^^, darein, dawider reden, 328, 1 v.
u. .845, 26. 470, 29.
damiden, adv. da unten, 361, 2.
damidder, adv. d. imlande, im Unterlande,
88, 3 V. u.
das, gesetzt dass, ob, 15, 12.
dechte, vgl. dogen.
dedvng, didingen,yg\. unter teding, tidingen.
den =■ denn, dann, denn, weil. 1. 71, 11.
418, 11.
der, adv. dar, da, 185, 5 v. u. 405, 17. 406,
6. 470, 12 nach Hs.
derf ordern, er-, vor- fordern, gerichti. be-
langen, 477, 17 V. u.
dersäbte, vgl. selb.
derstehen, erstehen, erklagen, 477, 11 =^7
ersten.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
525
entheben, stv. dem rathe er diebörunge nicht
enthebe (= enthöbe, coi\j. praet.), 196,2 v.
u. ; sich einer Sache entledigen, sie ent-
richten.
enthören; darinne e,, gehorchen, sich damit
begnügen? 194, 25 ; cfr. Lb. 1, 677.
entlkhtigen, levare, befreien, 97, 1.
entlichtunge, f. Erleichterung, 160, 1.
entrichten, entscheiden, beilegen, 28, 26;
802^ 5 V. u.
entrinnen, räumen ; die gewere e., sein Be-
sitzrecht ÜBdiren lassen, 467, 11.
entschicJcen, zuwege bringen, 495, 13 v. u.
entschuldigen; die gtbrechene., dieAnklagen
aus gleichen, 322, 8 u. 4 v. u. 325, 6. *
entsetzen, retten, sichern, 494; siehe,, sich
fürchten, 358, 10 v. u. — sich eines e., sich
einem widersetzen, 209, 12.
entsetztmge, f. Abhilfe, 204, 14.
entwerden, stv. einem e., verloren gehen,
218,11.
epiye, f. Abtei, 377, 2. 378, 20.
epHschyn, f. Aebtissin, 97. 98.
er, em vor Namen = her, hem, Herr, 105,
24. 128, 12 V. u, 154, 4.
Sr, adv. = ehe,
efte, n. Grundbesitz, 437.
erbedinge mnd. =• erbitttnge, 162 Anm.
erbUen, erbieten, erbitten, stv. sich des e.,
sich dazu erbieten, 14 ; sich e. uff einen,
sich berufen auf, 180, 9.
erbUwtge, erbittunge,erbietungey f. Anerbie-
tung, Ehrerbietung, Berufung, Appella-
tion; 4. 5. 6. 45. 52. 53. 249. 270. 401, 5;
gleidie e., 62, 1 1 v. u. 285, 8 v. u. vgl. gleich
erbietunge.
erdarch, adv., =« herdwrch (D.W. IV, 1082),
hindurch 50, 10.
erfahrenheit, fL£rfehrung,0ewis8heit, 498,8.
erfriesen, stv., erfrieren, 408.
erfwr, adv., hervor, 497, 2 v. u.
erglich, a<]y., böswillig. 184.
ergremen^ in Zorn bringen, aufregen, 492, 1.
erhalten, stv., es zu den heiligen e., vor den
Heiligen d.h. eidlich aufrecht erhalten oder
bekräftigen, 159, 11 v. u.
erhinder, adv. «= herhinder, hinter, weiter
zurück insinncre, imDialekt ringer, renger,
6, 1 V. u. Var.
erholen; sich des e., sich dafOr schadlos hal-
ten, 198, 11. 242, 6 V. u.
erTwiunge, f Abhilfe, Nachweisung, 176.
erkein, irgend ein, 151. 157. 171. 280. 829,
9 V. u.; «r, »r «= irgen bei Lb. U, 390.
erkennen; im ist zu erkennen worden, zu er-
kennen gegeben, 460, 13 v. u.
erköm, erwählen, 875, 8 v. u.
erkrigen, stv., erlangen, gewiimen, 199.
erkunden, durch kuntschafl, Zeugen be-
weisen? 808, 18.
erkundigen; den rät e. u. Idren, 89, 5.
erUngen, verlängern, weiter hinausschieben,
189. 800; dasselbe erlengem, 875.
erleube, Erlaubnis, 74, 21.
erhüben, erleuben, beurlauben, verabschie-
den, 98. 146; = orlouben u. urlatiten,
erreissen, aufreizen, 492, 2, mhd. erreizen.
erschrecknisse, n. des Erschrecken, 449. 454,
9 v.u.
erst; imersten, im Anfang, zuerst, zimächst,
76. 250, 8 V. u. 266, 5 v. u.
ersten, vor Gericht, auf dem Wege des Pro-
zesses etwas erringen, gewinnen, 465, 12.
477, 14; vgl. derstehen.
erstrecken, ptc. erstreckt, verlängert, ver-
schoben, 338, 8 V. u. 875.
erstreckunge, f. Verlängerung, Frist, 809, 4.
erübrigen, erübrigen, 147. 150.
erwegen, stv. sichs e,, es sich selbst zuziehen,
87, 6; es sich gefiEdlen lassen, 480, 19.
erzeigen, mnd. erlogen, zeigen, vorlegen, 468,
11 v.u.
eschen^ eischen, fordern, 488, 2.
etzlich;dieetzltche, gewisseLeute die,170,12.
Fahren, faren, stv. her f., aufi^uren vor
innerer Aufregung, 30, 8. .346, 6. 356, 28.
vahren, vähern, swv., alts. färan färön, mhd.
vdren, untersuchen, prüfen, 89, 5 v. u. 132,
17 V. u.
fxihrlos, adv. plötzlich, mir nichts dir nichts,
187, 6 V u. vgl. Lb. V, 205.
valete trinken, Abschiedstmnk, 157, 11.
faOent übel, Epilepsie, 497, 7 v. u.
farwe, färbe, f., 147, 10 v. u. — ^ rindern ge-
bliUe Hd. 59 u. 68, beim Sieden der Sole
beigemischt.
fass, n. die Knechte gehen den Junkern zu
fasset stehen bei ihren Herren im Brote u.
sind deshalb von ihnen abhän^, 171, 14;
fass » Schüssel, ans der man ist, mnd. vat
Lb.V,218^,Em8t vonKirchb. SUüz^nem
vazze si da äzen,
faste, adv. gehörig, stark, energisch, une]>
schrecken, 2. 28. 29. 25, 8 v. u. 164. 167,
12 ; - viel, 88. 90, 28. 92. 94. 499, 5 v. u.
— c. gen. 68, 13. 227. 892, 9. 280, 4 v. u.
faste, multi, 149, 4.
feM, feü, m. der Fehler, das Fehlerhafte;
das was man zu tadeln, zu klagen hat gegen
jemand ; der Gegenstand der Beschwerde,
die Beschwerde selbst (= gebredie); 46.
87,8 v. u. 101, 25. 151. 157. 192,6 v. u.
275. 864 Anm. 451, 16 v. u. 453, 8.
fehrlich, a<y . gefährlich, 85, 16 v. u. — fehr-
lichkeit, f. gefahrvolle Lage, 35, 15 v. u.
Wortverzeichnis von F. Bech
527
ryrfaüen werden, bussfülig
schrecklich, 416, 5.
Festnehmen vonirtheilen,
iikommen, befolgen, 10, 1 v.u.
ichten, betreiben, ins Gleiche
6. 62, 9 (hiernach auch 61, 5
folgeti?), 81,27; — sich des v.
ich vergleichen, 3*30, 15.
Ausrichter, Verwalter, 96, 4.
icher, 168, 15 v. u.
is spü ist vorfürt, die Sache ver-
1,11.
Antrag, 445, 24. 444, 5 v. u.
tv. vortragen, vorbringen, bean-
>e9timmen, 64 Anm. 1; 190, 17.
174, 18. 475, 1(?). 491, 19.
*rgen; das volck ist vergangen, ver-
7,18.
veiter gehen, fortdauern, 376, 4.
ftigen, 53, 13, gewaltsam unter-
*n.
*^w, verzollen, versteuern, 262, 7.
rgunnen, rorgonnen,vorgönnen,^tc,
'nt u. vergunst, 21. 22. 23, 8. 15, 18.
■*. 406, 8 V. u. gönnen.
rerhaiden, stv., zurückhalten, versau-
», nicht halten, 9. 62, 13. 438, 15; zu
iise bleiben, 185, 15 ; sich i\, nicht kom-
n,185.
'ujUden, stv., Vorhaltungen machen, 154,
201, 15; auflauem, 214, 11 -12 v. u.
- halt, verhalt, m. Lage der Sache, 138. 139.
- vorhält, Vorhaltung, 128, 6 v. u. 250,6
rhauer, m. der beim ^tie»voranflreht,[Jr-
aeber, Rädelsführer, 276, 4 v. u. 387, 6.
»rheben, stv. c. acr. et gen , einen einer S.
überheben, 289, 17 v. u. 489.
t)r-, verhegen, verwalten, betreiben, versor-
gen, 32. 88. 95. 130. 212. 434, 6.
vorhegunge, f. Besorgung, Pflege, 131.
ror-, rerhengen, zuli^n, praet. vorhingen,
187. 362, 29.
vor-, verhoffimge, f. Hoffnung, Erwartung,
24. 297. 372. 408.
vorhören, vernehmen, 185.
vorcUning, f. Erläuterung, 101.
vorknupfen, binden, feesein, 368.
tor-, verkurtziMge,t Bemc\itheiligimg,4^,
11 v.u. 110,20.
rorlangest, adv. schon längst, 212, 15 v. u.
rcr-, verlassen, stv. überlassen, auflassen
(vgl. ufflassen), 38, 19. 423, 13 ; bestimmen,
abmachen, beschliessen, 20. 9. 380, 8 v. u.
382, 18. 410, 18 ; belehnen lassen (den 4.
Theil andenHerrengeben), 411,22.412,8.
423, 13.
vor-, verldszunge, f. Auflassimg, Aufgebung
des Amtes, 467, 24.
vorledigen, frei machen, frei werden, 333.
370, 6 V. u.
tvr',verlegen ; einen i\, abweisen, verweigern,
30, 9 V. u. — Vorschuss gewähren, 131, 6,
vgl. Lb.V, 390**; — das gut ?*., veranscUa-
g n, verrechnen, 229,8 v.u. 230,2. 278, 11
(= schreiben, 278, 6) ; verlegt = verleget ,
132, 3.
vor-, Verliesen, stv. als das verlorne kindt,
401, 3, der verlorne Sohn im Evangelio?
vgl. Lucas 15 ; — verlorne pfannen, ==Pfan-
nen, die in der irre gen, 313, 10 ; — sich v.,
verschwinden, sich weg drücken, 315, Iv.u.
vorliestmge, f. Verlier ung, 4H2, 14 v. u.
vorlust, stf. 177. 264.
vor-, verlüten, verlauten, verkündigen, 91.
136, 3.
vor-, vennergken,il\ie\BXi6eheny auffiülig fin-
den, rügen, tadeln, ptc. vermargkt 76,3 v.
u. 77. 120. 121. 122.
vor-, vermerglich, adj.vermerkenswerth, auf-
&Uend,114.
rormogen, vermögen, bewegen, 127, 3.
vormüden, ermüden, incommodieren, 2. 96,
4. 316. 354, 3 v. n. 296. 363.
vor-, vermieten, praet. ich vermutte mich,
301, 14 V. u. 416; vermuten.
vomemen, stv. ersehen, wahrnehmen, 8,
9 v.u.
v6r;vürnemen, n.Anschlag,Untemehmung,
Massnahme, Handlung, 31. 167. 182,7. 185.
236. 352. 414, 6 V. u. 457,8 v. u. 495, 5;
verschrieben scheint vememe}i4S9,B u. 36,
26 (?).
vornichten, verneinen, 289, 29.
vornichtigen, 132.290; — vomichtignnge, f.
103.—
vor-, vemutzen, abnutzen, 26, 5.
vomüwen; sich v., neu besetzt werden, in
andere Hände übergehen, 130, 1.
vor-, verpflichtig, a<y. schuldig, 499, 10.
Vorrat, m. Bevormundung, Schutz, 84, 21.
vorrecessiren, vergleichen, 297, 6.
Vorrechten, ausfechten, verantworten vor
Gericht, 17, 28.
vor-, verreisen, zurechtmachen, einrichten?
191,23.
vor-, verrichten, beilegen, 66, 8.
vorruckunge, f. Aenderung, 281, 8 v. u.
vorsasze, f. Vorsatz, Absicht, dolus, 454, 1 1
v.u. nd. die rorsate, vaA.die vorsäze; vgl. iY>r-
sessiglich.
rorscneinen, stv. verfliessen, vergehen : ptc.
nechst vorschienen 492, 21.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
529
ffitagsgelt, n. wurde den Knechten gegeben,
123Anm. 125, 1.157, 1.
frolich?Yg\. feÜich,
frömlich, euAi erspriesslich, 78.
frone, m. (= frönebote 47 S,\Iy.u ) Gerichts-
diener, der welcher die gefeüe auf dem
Markte erhebt, 466, 19. 467, 1 u. 3. 476.
477, 3.
frone, f. 19, 9 V. u.. das Fronen, das Entneh-
men von Sole im Namen des Herrn, zur Be-
soldung der Beamten und Diener wie zur
Unterhaltung der Kothe.
frönen, froenen. für den Herrn, im Namen
des Herrn arbeiten oder sonst etwas vor-
nehmen, Beschlag auf etwas legen, zumal
Sole entnehmen, 151, 13 172, 6 v. u. 264,
I6;zuvü aus den hörnen fr. lassen, 102 u.
106; in denbeutel (fttr seinen eigen Nutzen)
fr. lassen, 156 ; — die ge feile und gerechtig-
keit auf dem Markte einfordern, 478, 2.
frönesdle,fröns6le, £ die Sole, welche iUr das
fronen gezogen wird, 15. 20. 29. 102. 133,
1 -3. 151, 12. 264. Hf. 22.
fronunge, fr&nunge, f. 146. 180, 24, 24; vgl.
fröne u. fronesöle; Hf. 19.
fügen, fügen ; sich hei, darhei f, sich herbei
lassen, 92, 7 u. 4 v. u. 183, 12; sich heidie
ding f., sich der Sache annehmen, 94.
fuHent, adv. vollends, schliesslich, 99.
furder, adv. weiter, ferner, 67, 9. 445; vgl.
forder.
füren, fahren, anfahren lassen, 119, 19. 132,
13. 261, 6.
vumemen, n. «^ vomemen,
furuber, adv. vorüber, 478.
fuUerer, m. der das Futter besorgt, damit
u. mit gewissen kleinen Waaren handelt,
85,2. 295; über die Innung der Futterer
vgl. Dr. H, 556 -58.
Galcktor, n. 473, Galgenthor.
ganckhaffUg, a^j , gültig, 204, 17 v. u 268,
7 v.u.
gantz und gantz, adv. ganz u. gar, 30, 14
nach Hs., vgl. D.W. IV, 1303.
gantzridig, adj. haJbridige und g. groschen,
291, 22, eine meissnische Münzsorte, die
vieUeicht mit einem rudenkranz wie die
Hildesheimer Groschen der Zeit(ürkdbch.
V. Göttinnen I, 370. 34) versehen war;
oder ist ndig = mhd. riudec, rudec, räu-
dig, abgeschabt? offenbar nicht hierher ge-
hört hfHbruetig odt r Jialbriehtig in Weist.
V, 475. 470. 540.
gtist, m. Kunde, Fremder als K&ufer des
Salzes, 104.
gasterei, f. Schmaus, 413, 12 v. u.
gastfart, f. Fremdenzufuhr, 89, 3 v. u.
OMcblobtw). d. Pr. Sachaen. XI.
geant, ptc. von enden.
geantworten = antworten 499, 12 nach
kunnen.
gebären, gebehrden, umgehen, 164.
gebeue, n. mnd.geb%i^, Gebäude, 261, 13 v.u.
gebiüe » gebü, m. der Giebel 316 Anm., 5
v.u.
gdrttten L e. gdneten, stv. 426, 8 u. öfter.
gebot, n.vorzugsweisedieStra^erfÜgung, die
Androhung eines Arrests oder einer Geld-
strafe, dann die Geldstrafe selbst oder der
Arrest ( -= börunge, gehorsam); so gebot
einem tun oder ufßegen, 5. 17. 42 ; einen
in dieg. nemen, 9. 41 ; einem die g. abne-
men,l9. 20; iisz den gelassen, 96,1 331;
die g. absagen, den Arrest aufkündigen,
318, 11 ; uzdeng. kamen, 18; indeng.sein,
sitzen, im Arrest, 17, 22. 309 ; — gebot >=
erbietunge, 5, 1. 58Anm. 23 v. u. 62Ann^
1 1 V. u.
gebrauchen; sich g,, c. gen., sich bedienen,
67,1.
gebrech, gebreche, schw. m , Beschwerde,
Ausstellung, Aiüdagepunkt, Klagepunkt,
Klageartikel, 85. 86. 87 ; — stm. 90. 91.
106. 331. 5. 333. 334. 335.
gebrechlich, adj. adv. mangelhaft, boklagens-
werth,89, 13. 113Anm.
gebroch, m. Mangel, 127, 12.
gebum, gMm ; sich g, = mnd. sich geboren,
sich ereignen, sich zeigen, 87,5 v.u. = 101,
13, V. u. gebühren, 160, 13.
gedeihen, stv. zum retiuen g., reclitskräftig
werden, 57, 1 v. u. — praet. gedtyen, ge-
riethen, 80, 12; ptc. gedegen, tüchtig,
497, 18.
gedempfen, unterdrücken, nicht aufkommen
lassen, 104. 1 v. u.
gedichte, n. Scluiftwerk, 176.
gedrange, adv. enge, 224.
gedrengknisse, n. Bedrängnis, 494.
gefaUm, stv. als Gewinn &llen, abfedlen,
108, 10 V. u. 378, 24.
gefeust? acy fnit gefauster wehre 491, 19 v.
u. = mit gef assier w. 458, 2 u. 11.
gefehr, a^j. feindlich, infestus, 428, 9.
gef ehren, c. gen. einemGefEdir bringen, nach-
stellen. 442, 1.
gefeHle, n. Einkünfte, Abgaben, 466. 468.477.
gefhmdt, ptc. der ^fnmdte, Geschlechts-
verwandte, Patricier, 102, 12 v. u. 104.
147, 17.
gegeben ^ gd>enxi&ch Xrunn^n, 213,7. 450,20.
gehaben = haben nach kunnen, 497, 15.
gehling, adv. jäh, schnell, 501*.
geholaet, geholt,gehtildet,^tc. dienst-, lehns-
' pflichtig, unterthänig. 120, 3. 210, 9. 242,
24. 491, 17.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
581
gewMieh, a4j. gewaltsam, 4d4, 10.
gevoercke, m. Handwerksgenosse; der zur
P&nnerschaft gehört; 91. 181. 188,15. 182.
188, 14 V. u.
gewernM88, Stönmg, Unruhe, 874, 18.
gewerren, st?, im getoar nichts, schadete,
störte nichts, 415, 20.
gewetU, n. Geldbasse, in die man gegen den
Richter verfiült, 291, 8; vgl. toette,
gewinnen, stv. einen daraus g., zur Ueber-
gabe zwingen, erobern 495, 28.
gezencke, n. Streit, 240.
gezeugk, u. Rflstong, Bewaffimng, 887, 17 v. u.
geziehen, stv. an einen g,, sich einem an-
schliessen, 401, 8 v. u.
gesweigen, c. dat. u. gen. •= gezwedigen, will-
£fthren 207, 1 v. u. Mitteid. Schachbuch
ed. Sievers 840, 2b der em gezcwigite u.
Vilmar Id. 474— 75 ; vgl ztoäigk.
gezioenckniss, f. 191. 192, Zwang.
gifp, f. Gabe; g. u. gäbe, 180. 133. 290. 475.
giszebier, n. 140, 20, dasselbe was schtoengke-
hier,
giszen, stv. giessen, coi\j. praet gusszen 127,
4 neben gössen 147, 16.
gisz-ziAer, m. Zuber z. Angiessen, 189, 6 v. u.
glaube, f. Sicherheit, 448, 24.
gledemasz, n. u. m. pl. gledenutsse, Mitglie-
der, 58Ajim. 18 V. u. und einen glidemas-
sen, 497 ; vgl. ledemate u. litmate bei Lb.
gleich, a4j. ^^^ glich,
gleiche, gleich, n. Gleichmässigkeit, Billig-
keit, Recht; 475, 21 ; mügleiche, billig, 17,
5- 29, 81. 197, 2 (Hs. gleicher); zu gleiche,
nach Billigkeit, 69. 492,5; ins gl. reden,
zur Yergleichung, Sühne reden, 170, 4 v.u.
in einem gleichen, 82, 12.
gleicherbietwMy f. Ansuchen um billigen Aus-
gleich, Berumng auf einePerson wegen güt-
lichen Ausgleichs, 58, 5. 62, 11 v. n. vgL
Haltaus s. v. gleichbietung; dasselbe meint
gleiche geböte bSAiaa. 28 v. u.
gleithe, gleith, n. Abgabe für das geleite, 2k>ll,
119.186;^Ye,262,4.
gleitzman, m. ZoUeinnehmer, 262, 1. 405, 6
V. u. 886.
glich, gleich, acy* u. adv. gleichmässig, billig,
die glichst, so billig als möglich, 188, 19 ;
gl, sieden, gleich grosse Stücke, immer
gleich viel sieden, 89. 104.
glichkeit, f. Gleichm&ssigkei t, Billigkei t,180.
glichlieh, a^j- adv. gleichmässig,gerecht,89.
95. 129. 180. 244, 2 (?).
glimpf, m. gut Einvernehmen, 14,8. 267. 297.
globe, f. Erlaubnis, 433, 11 ; ghybe, 461, 14 ;
hh.n, 46^ gehve,
gnadeUhen, n. 227, 10, ein aus Gnaden, ohne
Uhenwaire erhaltenes Lehen; Haltaus 657.
gnappen; sich gn,, wackehi, hinken, 475,
10 v.u.
gmmgsam, genungsam, Bdj. adv. 52, 8. 82,
11 V. u. 178.
gösse, f. Gosse, mnd. gote; 26, 4.
got; durch gotes wiäen^ durch got, propter
deum, aus Barmherzigkeit, aus Giuide (in
kirchlichem Interesse) 88, 6u.9; 121,8; ==
umsonst, 210, 4 v. u.
gram, m, Ingrimm, Zorn, 58, 27. 75, 18.
grasefleckigen, n. kleiner Grasflecken 478.
grasehaff, m. rtndarfum^Grasgarten^asen-
platz, 88, 2 : Dr. H, 480. 486 ; Name eines
Hauses; ygl.under,
greifen, sU, zu sinne gr,, verständig werden,
268, 1 V. u.
gremenisse, Grimm, 184. 490. Dr. 1, 159.
gremschafft, t Feindschaft, 428, 11.
greve, greffe, m, derSalzgra^ Vorsitzer des
Thalgerichts, 109, 1 n.s.w.
grasche, groschen, m, der grosse pr. »=^ 2
Schwertgroschen 29, 17. 147, 26 150. 200,
8; — hopegr. 141, 22, vgl. Frisch 1, 865.
grosz, gros, a4j. adv. viel, sehr, 14, 8. 26,28.
67, 2 V. u. 208, 20. 870, 18; - vornehm,
stolz, nicht herablassend, 186, 6 v. n.
groszliche, adv. ungemein, sehr, 105.
gruwe, £ Grauen, 860, 29.
gut, a4j. g* manne, Edle, Vornehme, 181, 1 ;
— es gerne gut sehen, abgethan, geschlich-
tet, 66, 5.
gut, gutt, n. so die Sole, das Salz genannt,
74. 76 U.SW., VgL talgut; — Vortheil, Ge-
winn? 147, 2 u. 8 ; pL gutU 26, 24 1?).
gutdwncke, m. Meinung, 471, 11.
gute, gvktte, i sich in die g, geben, fdch nach-
^ebig zeiffen, 250, 2 v. u. 251, 18.
gutjahr, n. Namen eines Salzbomes, 80. 872 ;
ehemals wendischehome Hf. 146.
Haben; ind. praet. A6<<0n51, 4; 'ptcgehabt,
gehat, 67, 16 v. u. 77, 9 v. u. 100, 14; — m
der münze h,, mit der Münze belehnt sein,
Einkünfte daraus haben, 291, 15 u. Anm.
8; 294, 9 V. u. -= 298, 8; — voneinem h,,
von einem beauftragt sein, 346, 11 v. n. ; —
mich hat tounderlvch, sdtzam, es dünkt
mich wunderlich, 330, 10.
hackepbikhse, f. 385; eine Handfeuerwaffe,
die mittelst eines Hakens auf einem Ge-
stelle befestigt wurde.
hader, m. 12, 18 v. u. 861, 17 v. u. Streit.
hadern; sich h, mit einem, zanken, 480, 11.
halbe, f mnd. Jküve, Seite, 478, 14 v. u.
halbridig, a4j. 291, 22 ; \g\. gantzridig.
haldwnge, f. Unterhaltung,89.18.129,8v.u.
haXlbube, m. Bube aus der haUe, 286.
hatte, f. Name des Platzes, auf welchem sich
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Wortverzeichnis von F. Bech.
533
20; m mittage, 58; in gesammet, insge-
sammt, 11.
indechtig = eindechtig.
inforderunge, f. Einforderung der Schulden,
132.
ingieszen, stv. coi\j. praet. ingissen « in-
güasen 28, 8 v. u. eingieazen 171.
inhalt, m. Einhalt, cohibüto, 468, 5 v. u.
inmäszen, ad v. gl ichwie 97. 98 ; in derWeise
als, 130.
inne sitzen, gefangen, in Arrest sitzen, 41,
5 V. u.
innyge, f. — innunge 282, 9.
innungsman, innigsnum, m. Innungsmit-
glied, 169, 7. 441,' 1.
inrede, f. Einrede, 20.
inregistriren, in das Register bringen, 89, 16.
insage, f. Gegenrede, Gegenbemerkung, 45,
17 V. u. 119, 7.
ifwcf-ren, gefangen, in Arrest setzen, 161,16.
inaperrunge, f. Einsprache, Sperrung 467,
18 V u.
iniragk, m. Eintrag, Einrede, 371, 8.
inval, m Einfall,Eingriff, Hinderung, 488,24.
imisse, f. Aufregung, Streit, Zank, 90, 11 v.
u. 442, 9.
irre, adj. aufgebracht, zornig, 68, 17. 353.
354. 356; irre gen, umgehen, im Umlauf,
im Schwange sein, 162, 1 v. u. 182, 5 v. u.
280, 14 (von Mttnzen).
irre, f. in der i. gen, herrenlos (vorledigt)
sein? 313, 10.
irren; sich i., sich erzürnen, 81, 5.
irrtmg, f. Zwist, 100, 1. 102, 3.
irthumb, m. Zwist, Streit, 22, 11. 212. 320.
itz, itzundt, adv. itz alsdan, danahitzundt
formelhaft: ein för alle mal, 46, 4; Dr. n,
500 u. Wülcker, Nei^jahrsbl. v. Frankf. a.
1877, S. 88.
«7/ki, ja, 20, 5. 21, 17 v. u. 61, 13 v. u.
jhdr, n. das neue j, Halden, 465. 466, 17(eine
Messe damit verbunden) ; uberj., das Jahr
über, lang, 141,8; zujhäre voriges Jahr,
47, 2. 70, 20. 323, 30.
jhdrknecht, m. 74. 180. 394; ygLtoochen-
knecht.
jarkoch, m. 483, 7 v.u.
jhener; plur. diefliennen, die welche, 97.
jö, adv. vero, wirklich, 17.
junger, m. Schüler, Lehrling, 211, 5 v. u.
jungker, m. Dienstherr, 27, 20. 117, 31.
Kalkrose, f. Kalkbrennerei, 213 Anm. vgl.
Lb. n, 420.
kalt, a4j- adv. kalt (= ungesoten) ligen, 147,
18; 150,21-23.178, 14 v.u. 336 Anm. 259.
kältleger, n. mnd. koltleger, dieZeit, woHeerd
u. Pfanne kalt liegen, nicht gesotten wird,
104. 108. 118, 3. 119. 147 ; vgl.Hf.61 u. 152;
Lb. n, 521*.
camp- schlagen, stv. so schlagen, dass darum
ein kamp, Zweikampf, gefordert werden
kann = kamperLe.kampfbereoderkampf'
wirdig {nageis Hf und geledes lang) einen
schlagen, 209, 17 Yar. vergl. kampslac im
Mhd. W. n 2, 383 ; kan^fwunde = kample-
bar wunde imRechtsb. nachDistinctionen
ed. Ortloff S. 489; er kampfirwunte mich
fX)rseczlichen in einem Zeitz. Mscr. a. 1429 ;
D. W. V, 149 8. V. kampfer,
kantzelschreibeTy m. canceUarius, Sekret&r
des Fürsten, 370, 4. 411, 20.
kapJian, m. 263, 15, capitanus,yirol spöttisch
= capthayne 299, 4 v. u.
capitanie, m. Capitän, 350, 2 v. u.
kare, kahre, £ Widererstattung, Busse. 147,
9. 248, 26. 249, 7 v. u.
kauf =^ kauf.
kein, a4j. keines, nichts, 23,4. 466, 13. 467,
2 V. u. geine? 29, 4 » keim (^,gantz),
vgl. Lb. s. V. gen, gein ü, 55.
k^merinne, f. Frau eines städt. Kämme-
rers? 396, 10 v.u.
kemrichen, kemmerltn, n. kleine Kammer,
Gefiingniszelle, 143, 7 v. u. Strobarts k.
142, 26. 144, 13. 160. 355. 333 Anm. 2.
kiesen (kisen, kieren, kihren, Mren), stv.
wählen; ma/n keust 124, 14; praet. co^j.
hören 205, 23 neben ki/ren = küren 53, 19 ;
— hei Sonnenschein k,, 59, 2 v. u. 60, 4;
— beide{E8.heydie)dingkk.,2Q6,bY.VL,i?).
kihre = köre.
kindtlein, n. der unschuldigen k. tagk, 429,
9 v.u.
kintlich, a^j. *» künüich, bekannt, 182,8 v.u.
kirschgarte, m. Kirschanpflanzung, 472.
473, 13; vgl. Kehrein, Samml. 44*.
klappe, f. klappen einem anhengen, 299, 8
v. u., bildlich: einem einen Denkzettel ge-
ben, etwas auswischen? vgl. D. W. V, 954
s. V. klapf.
klappen, als ein hast kl., wie nichts klingen,
erfolglos sein, 42, 21 ; vgl. D. W.V, 960, 1, b.
hleydei. (^klagede) Klage, 471, 1 v.u. 472,
14. 477, 13.
X:Zetn,adj. dasklhundert, 50 Stück, 821,25.
kleinsmide, f. eine jetzt „die Kleinschmie-
den'' genannte Strasse, 205, 12 v. u. 497,
15 ; vgl. Germania 20, 46.
knohel, m. dickesQuerholz an ein.Seile,406,6.
knochenhatierbräten, m. Fleischerbraten,
157, 10 Anm. 174, 16: Dr. U, 319.
koJvr, m. Kirchenchor,'47, 5 v. u. ; — köhr-
thure, f. 224, 10 v. u.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
585
leibzttcht, f. nd. 7»/<t4C^, Lebensunterhalt;
das einer Witwe zu ilurem Lebensunter-
halte belassene Einkommen.
leidhtferHch, a4j. schnell bereit, d43, 15.
Uydt — » legü, vgl. ligen,
iMen, leyen, stv. alts. Uhan, leihen; praet
ind. % 88, 12, legen 808, 13 v. u. praet
coi\j. l^ 268, 16. 475, 8 ; ptc. gdegeH474,
4 V. u. und gdigen 268, 17. 208, 2.
leimgrube, f. Lehmgrube, 471.
Imäach, n. Bettuch 406, 9 v. u.
leiten, leuten, l&uten, lauten, 78. 68, 10 v. u.
888. 498, 2 v. u. 449, 10 v. u. praet ItUte
259, 25. 400. neben lautte 204, 7 ; ptc ^
hütet 115. 117.
Ungher, m. Lenker, 201, 2 v. u.
lesen, stv. ptc. gelesen, erwähnt, in Bede
stehend, 96, 3 ; praet ind. lesen 141, 2 v.u.
214,15.
letgt, a4j. adv. in letzt, zuletzt, 128, 6 v. u.
v^ sutete;— letgt, iHagst, neulich, 135, 2.
188,9.
letsHichen, adv. schliesslich, 89, 10 v. u.
lichtlich, lichüichen, adv. leichtfertig, ohne
Weiteres, 89. 24. 494, 10.
lichtjsiher, m. 264, 15.
licke l « lücke, Oeffiiung, Loch in dem
Thurme, in welches die (}^Duigenen hinab-
gelassen wurden, das Verlies (?) 145, 7 v.
Q. vgL lucke*
lieben, c. dat. Ueb sein, 90, 11 v. u.
ligen, stv. legen » ligen 118, 7, nngesucht,
ohne Absatz bleiben; legen laszen 66, 22.
181, 11 V. u. l^ene (^ liwnde) hleiben,285,
9 ; dar legen (^ ligende) haben, 1 74. 2.
linde, BdjJ, eide 113. 154 (entg. harte eide
108, 8).
lynen, acy* linnen, 99, 10.
leben, geloben, versprechen, 177, 4 v. u.
locA, n. eineLocalität in der Stadt, 483,3 v.u.
lösen; aus der herberge l, die Zeche bezah-
len, 25, 5.
lössHich, adv. nd. löslikeny unentschlossen,
368,7.
laS'Sterben, stv. durchTodesfi&ll frei werden,
294,1.
hübe, f. bedeckter Gang um das obere Stock
des Rathauses, 300, 25 u. Anm.
Lucifer, npr. Lucifers geselleschafft = die
bäsen, untreuen menschen, 363, 21.
lüht, » mhd. luot, praet von laden, 232.
lucke f. — licke; 406, 6. 407, 10.
hikäte, m. JwpodiddsccUus, vicarius, Ad-
junkt, 425, 8. 426, 4 ; vgl. Lb.II, 711, Ck)m.
KiL ed. Hasselt 850.
lüsung, f. Erlösung, 148, 10.
Itit, m. » laut.
lutter, adv. bloss, ganz, 95, 6.
Mächt, f. m. ist uns daran gelegen, die
Sache ist ^ uns von Wichtigkeit, 22, 4.
machäjrieff, m. Vollmacht, 221.
mdgeschafß, t Verwandtschaft, 207, 15.
mMstein, m. Grenzstein, 478. 474.
mahnesyr, moZmesey, Malvasier, ital.Wein,
124,6.
mangelu/nge, t Handgemenge, Gefecht,
251, 25.
maniel, m. mit einemm. dcau beholfen sein,
büdl 84, 17.
marckmeister, m. Marktvorsteher, — auf-
seher, 480, 16.
mdsjse, t umbdiem,, beider m., unge&hr,
138. 147.
mechOgen, c. acc. et ffen. zu etwas bevoll-
mächtigen 1. 2. 47. 282.
mechtwk. a4j* esm, haben, dazu ermächtigt
sein 244, 10 v. u. — c gen. an einen ange-
wiesen, auf einen sich zu berufen berech-
tigt 4. 9; — adv. sehr, 172, 18.
mechtiglich, adv.mitVollmacht;zumBehufe
der ^tscheidung ; 58 Anm. 487.
medichen, n. Mädchen, 217, 4 v. u.
mehr, adv. femer, weiter, 145, 18; nichtm.,
noch nicht, 176, 18. 432, 19; nie mehr,
noch nie, 74.
meie, meye, m. 125 Anm. 154 ; Meienzweige.
meineidtmeister, m. 217, 11. 221, 6, « ye-
meinheitsmeister,
meist, adj. t^ffs meiste, höchstens, 157, 16.
m^md(ilidken,n.einm.demdingeumbhengen,
226.
menaen, h«r&are, Unruhe stiften, 198,2 Aimu
289, 4; VgL mmgem.
menger, m. turbatar. Aufrührer, Hetzer, 289,
17—19. 362, 27. 366, 7; Lb. HI, 69.
mengem, hetzen, verleumden, 197, 9 v. u.
198, 2 ; mengerey, Dr. H, 313.
mercken, ptc. gemarekt 22 ; sich su sere m.
2a9fen204, 12V.U.
mercklich,aiii angesehen, hochgestellt,wich-
tig, dringend, dringlich, eifrig; 182,7.300,
14 V. u. 301, 12 V. u. 369, 7. 450, 10 v. u.
mercklichen, adv. deutlich, unverkennbar,
unzweideutig, dringend, auffiülend ; 81, 6.
200, 12. 218, 8. 288, 14. 382, 4 v. u.
mieten, stv. praet mitten, 89, 14 v. u. —
borgen, 172, 23.
müde, adv. zu m, berichten, zu reichlich, zu
viel sagen, 108, 20.
mylicht, Bdj.=^ möZtc^,mäulicht,mit einem
grossen mauZ^ versehen, 425, 10 ; vgl.192,7 ;
Stieler 1256.
minder', minnerzal, f. die Zählung innerhalb
des Jahrhunderts, 111, 5Y.u.ll2y 14. 200,
8 v. u.
misseglobich. adj. argwöhnisch, 442, 15 v. u.
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Hurm ^4*l«-.l-rff
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i.
Wortverzeichnis von F. Bech.
587
19, 3 V. u. 293, 27 Var. 348,21. 354, 1 Var.
429, l V. u.
offen f a4j- geöffnet, unverwahrt, erlaubt, vgl .
ißükwre.
oleyen, die letzte Oelung ertheilen, 163, 4.
ontnes; herr amnes, das gemeine Volk, Jan-
hagel, 205, 1 V. u.
on=w, ihnen, 100, 5 v.u 126, 13 v.u. 127, 2.
arde, schwm. Orden, 434, 6 (Hs ).
orlouben, beurlauben, 103.
ort, m. u. n- uff ein ort, beiseit, 461, 15; w/f
dem orte sein, zur Stelle, 419, 6; 2) Viertel
eines Gulden 266, 9; Viertel einer Pfanne,
430, 15 u. 20. —
osd, ossd, Ö8sd, f./at7t72a,glinunendeA8che,
103. 139. 140; Hf. 64 ; Lx.II,2017s.v. w»efe.
Part, parte, Gemeindetheil,Greno68en8chaft,
Partei. 15 Anm. 81 . 85 ; dieparten, diepart,
die verschiedenen Gruppen, zumal die
Innungen und Gemeinheiten der Bürger-
schaft ausser den Pfännem.
B[irticipia praesentis mit syncopiertem d.
(u de) : Ugene 235, 9 C= ligende 491, 4);
revtene 337, 12 v. u. schUene 82, 5 v. u.
stehene 107, 6. 113, 13. 119, 10; ujartene
377, 5; anlangen 93, 16 v. u. betreffen 106,
13 (haU. hs.).
partisch, a^j- parteiisch, 250.
pastores destrtJmmbsSQO, 10 v. u. = regirer
u. hanthaber des i., 362
pationeren =^ patroneren.
patrönenbretter, pl. 2 1 1 , 3 v. u. schablonier to,
mit Mustern versehene Bretter?
patfxmeren {Es. ge- pationert), 211, 5 v. u.
nach Cornelius Kil ed. Hasselt 484^ adum-
hrare; bemalen, mit Mustern vorsehen,
schablonieren.
pauwder, paiUer, pL 93,5 v. u. 296, 12. 494,
29 ; Dr. I, 784 der prediger orden, dy da
heten dy pewder.
pene, f. Strafeeid 130, 17.
permutiren, vertauschen 39, 12.
pfa/ndunge, f. Schätzung für Benutzung der
Weide 472, 11 v.u.
Pfanne, f. als Mass : A&pfcmnen = 1 stuel,
372 u. Anm.
pfawnenhugke(n), 103. 139. 140; die an den
hackscheiten befindlichen eisernen Haken,
in denen die Siedep£ftnne über dem Heerdo
hieng, nach Hf. 59.
pfannenslet, -schlet, m. Abnutzimg der
Pfanne u. Kosten zu deren Instandhaltung,
103, 9 v u. 139, 2 V. u.
pfanschmied, m. 168. 169. 171, 18.
pfanicerck, n. 1) das Salz8ioden29. 30. 151 ;
— 2)das Material zumSicden,Feuerwerk,(?)
199, 18 V. u.
pfantoercken, Salz sieden,20. 30.56. 201. 426.
pfeiffen, stv. uff-pfeiffen, aufepielen, 275.
pfewner, pfänner, m. der im Besitz einer
Siedepfanne u. AGtglied der Pfännerschafb
ist ; vgl w. u.
pfennerhoff, m. 51. 85.
pfer, f. Pfarre, vgl. Moritzpher.
pfemer, m. Pfeirer, 166, 9 v. u. « pfarher
67, 22, Pfarrer 67, 25 ; vgl. schoszherre.
pfUcht, f. Abgabe, Einna^egebühr für den
Schulthei 8 291, 5 (= gerente); vgl. wette.
pfuell, m. Pfuhl ; m den pf. faXUn, bildl.
395,1
platt, n. Blatt; das pl. tmbwenden, bildl.
sich auf die andere Seite wenden, 271, 22.
platt, ad V. geradezu, schlechterdings, durch-
aus ; pHatt nicht 59, 25 ; platt so, 422, 14.
plengen, mischen, rühren, (Bruder Hans
Marienl. 4925), dann: Hetzerei erregen,
iurgia Seminare, 198, 2. 289, 20 ; Lb. UI,
345*»; Lx. D, 277, 8. v. phingen.
plenger, m. Aufrührer, Hetzer, Verleumder,
289, 17. 366, 7; Lb. n, 345*».
plengem, den plenger spielen, 197, 9 v.u.
Plural des Zeitwortes öfter nach räth z.B.
293, 9 V. u. 339, 18. 394, 3 v. u. 440, 12;
nach pfar, 270, 8 v. u. 278, 9 v.u.; nach
volck 297, 16.
polacke, m. 413, 3; der Pole zu Bauarbeiten
verwendet in Halle.
poltern, strepere, lärmen, losstürmen, 7, 4.
postutirte, m. heisst der noch nicht bestä-
tigte Bischof, 374, 28.
prallen; zwruckepr. zurückfahren, 71, 20.
l>r€CÄ^n, prickehi, 414, 19; Lb. IH, 373.
predigstul, m. Kanzel, 208, 7.
priüe, f. einem eine pr, vor die äugen machen,
einem etwas vormachen, 345, 11.
processionwein, m. Wein, der am Tage der
Procession an Geistliche, Klöster u. Be-
amte gespendet wird, 125 Anm.
puls, m. pulsus, Glocken^chlag, 400.
punt, n. ein p. stro, 406, 15.
Quartir, n. ein Gemäss, ein Viertel, 124.
queme praet. von kommen.
Rabe, adv. = erabe, herabe, herab, 13, 18;
herabe 163, 8. 172, 16.
rachsal, f. Rachsucht, 134, 14.
rede, sm. zizania, das Unkraut unter dem
Weizen ; des roden teil, bildl. der böse Be-
standtheil der Gemeinde? 360, 4 Var.
räth, m. der Magistrat, aus 12 mannen be-
stehend, 54, 18 folg. — die Berathung 142,
6 v.u. — pl. die räth (?), die Käthe, 308, 5
v.u. - des übel r. hän, das nicht entbehren,
nichts dagegen einwend., 47, 10 ;s. Einlei t
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Wortverzeichnis von F. Bech.
589
Bchehen, stv. geschehen; magk schehen, ge-
schehen, leicht möglich, vidleicht, 224, 1.
178, 8; Lb. m, 2 ^
scheid, m. Entscheidung, 470, 10.
scheiden, schw. v. trennen, 452, 8 v. u.
Scheidesrichter, m. Schiedsrichter, 166,21.
schein, vgl. sdUn,
scheinbdrlich,su^.üchthaT, offenbar, 468,20.
scheine, £ Scheone, 67, 18 v. o.
schU, schele, scheel, Streit, Zwist, 101. 194.
487, 16.
9cA«m5<20, £ Scham, 429, 24.
schencken, aasgeben, verkaufen, zutrinken
ben, 71. 72. 877, 11.
scherffy m. und n. 115 Anm. 189, 14.
scherfe, £ Strenge, H&rte, 878, 12.
scherflieh, adv. scharf; hart, 115,22. 121, 18.
scheme, schem, £ Bank 474, 11.
scfUben, stv. schieben u. schyben, immer wei-
ter hinaus schieben 875, 4 v. u.
Schicht, i. Abtheilung der Bomknechte, Ord-
nung, Gang, Tour des Siedens, 156, 28;
Hf.80.
schicken; einen dam Seh., anweisen, an-
halten, 477, 16; geschickt sein, ceeignet,
im Stande sein, 107, 19 ; scdz uff ms wagen
Seh. (sehnten f), besorgen, schaffen, 26, 8.
27, 19; — mc^sc^.,ausMen, 177,21 \sich
des seh., sich darein fügen, 192, 13.
schüdicht, a4j. mit Schild verseben, 291, 10 ;
Urkundenbuch v. Meissen n, 815 frtber-
Mische grosschen, die man itetmd nennit
schüdechte gr,
schdUujochen , schw. v. in voller Rüstung
Wache halten 261, 13 v. u.
schimpen;einemnahesch,, in ehrenrühriger
Weise einen schelten, 146, 11.
schm, schein, m. m schme, im scheine, zum
Schein, 101. 102, 1. 493, 1 v. u.
schiren, das feuer s., schüren, 26, 8.
scMrst, schirsten, adv. sdir bald, 184, 7.
404,28.
schlag, schlagk, m. 1) Schlag der Uhr 11. 55,
6 V. u. 57. 139, 18 ; 2) Verschlag von Bret-
tern, Schlagbaum 176, 17. 179,24. 471,14.
schlagen, stv. das Ave-maria schl., l&uten,
29, f. 138.
schlecht, a4j. gewöhnlich, billig, schi. kothe
140, 13 u. 141, 11 (entg. teure kothe 147,
1) ; — adv. gerade u. offen, scM. reden 846,
22 ; schlecht -nicht, schledues nicht, durch-
aus nicht, 2. 211. 12, 26. 81. 92.
slet,schlet, sdüett, ULVerschleiBS, Unkosten,
131. 161, 9. 147, 12 V. u. 150, 2. 202. 210.
schlusser, m. nd. sluter, Schliesser, 469, 12.
schniberger, m. «= i spitzgroschen « 1/20
rhein. Gulden, 280.
sehne • ich, a4j. 232, schneeig.
schock, schog, n. Schock ; ein seh, werg oder
WTck 188. 429, 4 v. u. 430, 5; ein <Ut seh.
29 21
schockhoUz, n. 170, 8. 232, 16. 285.
schöne, adv. seh. fahren, sich ruhig, gezie-
mend verhalten 389, 26.
schuppen; gegeneinensch., nachstellen, 490,
15 v.u.
Schoppen-, seheppenbanc, £81.188. — schöp"
penhaus, n. 81. 82.
sc^<^psen&ucApn.l24Anm.s:Schöp6enkeule.
sch^, m. u. n. Steuer, 410. 418.
schosdmttel, m. Beutel, in welchen die Steu-
ern gethan werden, 128, 9. 124, 1 (?); vgl.
beuielherre hei El 9S.
schoseherre, m. der mit d. Stenerwesen
betraute Rathsherr, der scfta2ri«r, Schöeser.
schosz-seit, £ Zeit, in der die Steuer geftllig
ist, 38.
schrammentwrm , m. =» schramnenhmn,
Thurm, wo die schrawnen stehen? 49. 60.
schrangk, m. eine Lokalität ausserhalb der
Rathsbä^e; Gitter, Geländer, Gallerie,
223, 10. 225, 28. 282, 4 u. Anm. 174, 11;
vgl. Pass. H. 265, 19 u. 51. 264, 19. Opd,
doron. des St. Ciarenklosters zu Weissen-
felsS.404.
Schreiberei, £ Schreibstube, 271.
schuffei, £ Schaufel, 108, 10 v. u.
schult, £ Klage, Beschuldigung, Beschwerde,
4. 8. 15, 8 v.u. 53, 8. 67 ; m schüldeneinen
ha/n, wider einen zu klagen haben, 80,28.
schuUisse, -esse, -eiss, m. der Civilrichter,
29,396.481. 483. — schuUestum, n.488,7.
schulttoeise, £ Elageform, 79.
schuszde, £ Schüssel, im Spiichw. 88, 4 v.u.
schützen, vorschützen, vorgeben, 412, 18;
sich seh. wehren, 152. 5.
schuwen, scheuen, 134. 20.
stoechen, schtoechen, 88, 5. 89, 1 v. u.
schwenckebier, n. Bier, das man unter die
wallende Sole sprengt, damit sie sich körnt,
103, 10 V. u. 147, 10 v.u. H£ 59 ; yglgisze-
bier,
schwer, a^j. schw. dazu sein, ab^neigt, 854.
856, 3 v.u. sichsch machen, sichstreuben,
59, 8. 64, 19. 287, 5.
Schwerlich, a^j. beschwerlich 468, 22.
»chwertgroschefnl, m. » silberner groschen
» V47 rhein. Gulden 26 , 15. 101. 116
Anm.; ^^ Vis rhein. Gulden 280.
sechsisch, adv. uff sechs, reden, 272, 2 v. u.,
niederdeutsch.
sechstoochenfrau, £ Wöchnerin, 65, 8 v.u.
secret, n. Geheimsiegel, 134.
seder, adv. » sider, seit, 118, 5 v. u.
seger, m. Seiger, 7. 24.
segkdyn, n. kleiner Sack, Beutel, 97. 99.
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Wortverzeichnis von F. Bech.
541
7. 10. 17. 66; ein gütlich sten, firiedlicher
Anstand, fireundliche Auseinandersetzung
190, 7 — = gesUn, zugestehen 399, 17;
— kein wörtlein sie stunden? 165, 4 v.u.
steppen ^= stoppen.
stete, f. Glaubwürdigkeit, 117, 2.
stitmesse, f. 230, 18, ein Theil der Messe,
Lx.n, 1198.
stobichen, n. mnd. storeken, 1 Mass fiir Flüs-
sigkeiten, Stübchen, 124 Anm.
stock, m. Folterblock, Folter, Gefängnis, 158.
407, 10 u. 28.
stoppen, stoppen, steppen, hindern, lähmen,
36, 1. 47, 1 1 . 72, 11 V. u. 96. 235 u. Var.
stöpper, Töpfer, m. 26, 9 v. u. 27, 11, der,
welcher die Salzwaaren auf dem Wagen mit
Stroh u. Haselruthen verwahrt, Hf. 66.
stoszen, stv. mit trauworten uffst., anf-
ahren, 34, 12 V. u. es hart ins volk st., 12,
14 v.u
strcick, adv. sofort, ohne weiteres, 65, 3 v.u.
66,22.
strafen; die recht Str., anfechten, 468,13 v.u.
strejfer, m. Bestrafer, 497, 15 v. u.
strouströ, n. Stroh zum Streuen, 133, 16 v.u.
stuel, m. im Sprichw. 200 u. Anm. — 2) =
V32 ^>om = tepfamien, 372 Anm. u 370,
8 v.u.v^l. Dr. 1,172; 11,31.
siump, adj. st.antwort, nichts sagende Ant-
wort, 68, 14 V. u. st. im laute, wortkarg, 210,
10; — adv. geradezu, rtmdweg, 23, 15.
suchen; dassaltz s., besehen, untersuchen
und notieren , 74, 23. 262, 14. 321 , 22. 323,9.
Tagk, dagk, m. 74,22 ; t krigen, Zeh, Frist
bekommen 418, 24; tage legen, Gerichts-
termine ansetzen, 4iB8,29 imd daghe legen
statt darlegen wahrscheinlich auch ^3,
13, vgl.Lb.n,654^
tai, stmasc. vauis salinarum, 94. 95.102,8.
118,6.
talgut, n. die im Thale gewonnene Sole, 71
n. s. w. — talrecht, n. 118. — tcdschosz, n.
die im Thal zu erhebende Steuer 156. 164.
398.
talvoigt, m. 65. 123. 171 ; vgl. voigt.
teding, deding, n. Verhandlung, Rederei,
Ding; 54, 5. 66, 3.
tedingen, dedingen, tedigen, dedigen, ver-
handehi, 69, 22 u. 28. 338, 6 v. u. 344, 18
408, 16 V. u.
temnitze, tymenitze, f. böhmisch temnice,
russisch temniza, GeßLngnis, 98. 99. 142;
t. uff dem räthause 179.
theurde, f. Theurimg, Preis, 119. 132.
thorbüte, f Thorhaus, 438, 16.
thor-hgeti = tor-ligen, im Thore liegen,
Thorwache thun 261. 13 v. u.vgl. toriiger,
Thorwache, bei Dr. It, 254 (a. 1390).
thumkuhne, adj. dummdreist, 299, 30.
thun, v.an. einem etewas th., geben, reichen
39, 4 V. u. 49, 10. 78, 10 v. u. 221, 7. 411,
28; einem wissen t, 36, 18; — der kOhre
zu thim hon, mit der Wahl zu thun haben,
68, 2 v.u. 81, 17 v.u.
tipen, praep. gegen, 162 Anm.
todt, adj. abgethan, ungültig 374.
todten;denrecesst, vernichtenden Rec. 380.
torren, v. an. wagen, 117, 17 ; praet. turste,
tarsU,törste,\\^,^, 152,13.224,7. 330,12.
törstig, adj. = durstig, dreist.
totsen, schwv mit einander t. 385 Anm.
töufeäxite, m. Tau^the, 207, 6 v. u.
trabant, m. 125, 3 Fusssoldat, Leibwächter.
tragen, stv die söle tr. ist Sache der bom-
knechte, 122, 16 v. u. 129 5 v. u. 131, 9;
grösz uff sich tr., viel Schidd auf sich haben,
136; es trug imbusse, verursachte ihm
Schaden, 209.
tranggelt, n Trinkgeld, 123, 2 v. u.
trauen, dräuen, drohen, 50. 374. 425
trauunge, drauung, Drohung 12, 10. v. u.
429, 12.
trauwort, n. Drohw( rt, 348.
trecken, ziehen, sich begeben 415, 14.
trefflich, acjj. wichtig 46. 1.,
tregdich, adj. zuträglich? 439, 16.
treiber, m. Yeranlasser, Urheber, 352.
treu, a4j. die treue hand, 253, 3. 353. 433,
1. 434, 11 ; vgl. getreu.
treuge, a4j . trocken 199. 232.429; geräuchert
411, 5.
tunczerie ? 64 Anm Verdeutschung von ton-
sorium? oder verschrieben fiir tumerie,
Wohnung der Domherren? vgl. hagcxrdie,
miMizie,
turgkenbruder, m. der die Türkensteuer ein-
treibende Mönch? 125, 17.
turknecht, m. Portier, 77, 2 v. u.
turstigkeit, f. 120 == durstigkeit.
Über, tü^ff, praep. adv. Ober aUe gleich gebot,
gegen oder wider alles Erbieten auf lalligen
Ausgleich, 50 Anm. — darüber, drüber,
dabei, in Folge dessen, 143, 18. 156, 2; —
ygljhdr.
vberdebem, übertäuben 303, 5.
üder/o^ren, stv. hart anlassen, sich an einem
vergreifen, 12, 10 v. u. 63. 351, 7. — über-
falminge, f das Anfahren 116; das Ver-
gehen 275 464, 3.
uberfundig, adj. c. gen. bei etwas ertappt,
131, l;Hf 153. 173.
übergeben, stv. auf- , preisgelien, 12, 7 v. u«
164. 224.
342
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Wortverzeichnis von F. Bech.
bin
ttnderaprechen^tY, sich u., mit einander ver-
handeln 198, 15.
unduldigk, adj. ungeduldig 50.
unendlich, Bdj, onbegrOndet, anbeweisbar,
onverst&ndig 58, 8 v. u. 218.
unentsatzt, ptc. unabsetzbar 1 15, 20 ; Lx. ü,
1820.
unerkant, ohne gerichtl. Erkenntnis, 188.
Ungar, a^j. ungegerbt, 354, 6 v. u.
ungefehrUch, adv. ohne böse Absicht ; sicher ;
zufUlig; 168, 8 v. u. 189, 12. 404, 1.
ungefrundt, nicht zu den gefirxmdten gehörig
(entg. riche u. ^efirundte) 104, 14.
ungehoetj nicht im Preise erhöht 105, 1.
ungehort seine bitte^ ohne seine Bitte zu
hören, 497, 6.
ungen, adv. » winden, 889, 19 (noch heute
imDudect).
u/ngeradey a4j. unvollständig, unvollzählig,
ungehörig; ungerade guier gerade moichen
419, 17 (u.413,5), seine Thalgüter in Ord-
nung bringen, so dass das Quantum des zu
versiedenden Thalgutes mit dem in der
Lehentafel verzeichneten ttberdnstimmt ;
H£ 108 u. 111.
unglich, ungleich, n. Unbilligkeit, Unrecht,
44. 317, 12 V. u. — adv. u. sieden, bald
grosse bald kleine .Stücke sieden 104. —
uMlichkeit, f. Ungleichheit, unrecht Mass
182, 18. — unglichlich, ungliechlich, adv.
87. 100. 104, 10 V. u. ungleichmftssig. —
unalucke, n. u.7Mben, verlorensein, 152,15.
unlesglich, adv. unnachlässlich 182, 1 v. n.
183,8.
Unlust, m. Ekel, Unrath 488, 1 v. u.
unpfUchtig, a4j. ungehörig 159, 12.
unräih, m, Nachtheil 85, 14 v. u.
unrecht,Bdi. (persönlich) im Unrecht befind-
lich 44, 17 u. 15 V. u. 188, 18 v. u.
unseheUich, unbeschadet 63, 3. 824, 20
unschuU, t sm unschiUt bieten, sich itlr un-
schuldig erklären 161, 18.
untuchOgk, a^j. <» tot, ungültig 880, 6 v. u.
unverzihenlichen, adv. unweigerlich, ohne
weiteres 90, 18.
wworbott, unaufgefordert, 178. 182; vgl.
Vorboten.
unDorbruchlich,Hdy. unverbrüchlich 184,23.
unvorbunden, unbedingt, unbeschränkt
229,4.
unvorTholden, unweigerlich 130, 19.
unvorrtwklich, adv. unverrückt 887, 8 v. u.
unwrsehelich, adv. unvermuthet, zufällig
497,8.
tmfxrtoonie^f , unverbüsst 159.
unvorworfen, nicht verworfen 302, 4 v. u.
unwüle, m.Uebelwollen, QroU, Uneinigkeit,
Zwietracht 87,12. 442,4.450,5v.u.462,6 v.u.
uppich, a4j- leichtsinnig, übermüthig 452,
6v, u.
unwiüig, adv. 17, 1 (lies: unbülig, vgl. 85,
wrfride,'m. Urfehde, 167, 17. 195, 24. 198,
S; vgl. fxjrurfriden,
wrlouben, verabschieden 169, 14 v. u.
usterl&n, Lohn. Geschenk das gegen Ostern
verabreichtwird? 171, 19; vgl. vorscMdgeU.
Wage, f. Name eines Hauses u. Hofes am
Markte 144. 172 Anm. 1.
wahrleichnamstagk , m. festum corporis
Christi, 124 Anm. — warleichnamsabend,
der Tag zuvor, 58, 7 v. n.
wääen, stv. taigiU sieden u. waUen 419, 28.
426, 14 V. u.
foann, wan; u)enne,u)enn,wen,coiii. Dnach
Gomparativen : als, denn, 17. 285. 882. 408,
18 V. u. 467 ; cmders nicht wann, nur, 875,
4'V. u. — 2) weil, denn, 187, 16 v, u. 227,
9. 228, 5 V. u. 414, 28 (statt was?).
wandeiy m. Schadenersatz, Busse, Stra^ld
147. 168.
umiMieikam^, fTuchladen 262, 12. 411,6 v.u.
warten; uff einen w., schauen. Acht haben,
aufpassen 85, 15 v. u.
warts, adv. ins feU warts, nach dem Felde
hin, 478, 18 u. 15.
waten, stv. si hatten tu tief gewaten, bildl.
sie waren zu tief hineingerathen 889, 4.
wegk,m.nicht0u lOAjie Min, nicht vorhanden,
nicht zufinden sein 866,81. 478,2; andere
wege (Mittel) finden 164; — adv. weck,
vgl. sagen u. antworten.
weaepfenmgk, m. 269, 2, nach Dr.1, 178. II,
421 i)lr Unterhaltung der Wege n. Stege
gegeben.
wegem, weigern 17, 4 v. u.
weiht? diefihrleuU — fuhren su Stasfordt
eumSdUaeund uff den weiht undebeholfen
sich toie sie konten, 826; an Waid, sandix
od. isatis, mag man nicht denken (doch vgl.
saltggast); eher an eine Lokalität „den
Bethmann"Dr.l(Ei. 126); vielleicht — uff
den wtdt — eine sehr verbreiteteAusdrucks-
weise — so dass anzimehmenwäre,dieFahr-
gäste hätten, um nicht leer wider heim zu
fifthren, unter anderm auch Holz geladen.
weinmeister, m. der über den Weinkauf u.
WeinschankgesetzteRathsherr, 148. 189;
vgl. Urkundenb. v. Leipzig I, S. 170.
weinschriber, m. der die Fässer und Sorten
des Weines aufechreibt, darüber Verzeich-
nisse führt, 124, 4 ;Walch, Beitr. n,48 u. 58.
weyse, f. der w. u. form, in der Weise, 77,
8; Einigung, Ausgleich,yerständigung 48,
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Wörterverzeichnis von F. Bech.
545
. reden, ihn vertreten, 27, 4 v. il 148. 282,
21 — 26. 314, 1; in eines wort gehen ^ je-
mand vertreten 55 ; ins wort gehen, als Be-
voDmächtigter reden, 61. 62. 375, 15.
warthaJtend^ vertretend, 493.
worthcdder, Beauftragter,Vertreter93.493.
toorumb, lun eine Sache, irgend um etwas
374 24.
wtmaer,n. t?ißltin*»wfer«, viel Neuerung 1, 10.
wtunderlich, tuäj. närrisch 18, 12. 17, 1. 67,
26; unerwartet 374, 12; vgl. haben,
tmmderkopf. m. Neuerer, Umstürzler 2, 1.
trur, wü, trug, wo, 89, 7 v. u. 99, 3. 203, 7.
247 ; tcur-umb 92, 10; im Fall dass, wenn,
93,3. 103, 10; -106, 26.
wusty ptc. = gevmst 212, 11 v. u.
Zayl, m. = zagel, Schwanz 307, 19.
zechey f. Gelage 71, 18.
zeddy Zettel, schw. st. f. u. m. ein Schreiben,
Schriftstück, schrifll. Verordnung, Vorhal-
tung, Erlass, Beschluss (verschieden von
brief, wrhu/nde, privHegiwn) ; 15. 53. 38.
40. 83, 5. 90, 3. 91, 1. 110, 10. 489, 6 u. 8;
aus der z. gelten, nicht dabei bleiben 78;
die z. in die wölkilvr setzen 84, 2 v. u.
zeichenen, eichen 26, 14. 28, 16.
zeichen, n. Marke, Stempelmarke 417, 13.
zerbester hier 406.
zeug, n. Rüstung, coli. Gerüstete ; reisig ;?.,
berittene Mannschaft 389, 5. 390 Anm.
ziehen, zthen^ stv. er zöge des zihensgen Un-
garn^ er war begriffen auf dem Zuge nach
Ungarn, 379, 7; solez., schöpfen, 236. 141,
1; — das gesindeüber einen z., wider einen
aufhetzen, 62, 5 ; dar zögen sie uns nicht
uff, daraus machten sie uns keinen Vorwurf
452, 4 ; — es zihet sich zu ungemach, es
entsteht daraus Unheil, 33, 14.
zingd, f. Verschlag 179, 24.
zitlich, bei Zeiten, angemessen 263,21 u. 29.
zitterlich, adv. unter, mit Zittern 349, 23.
zober ^^ zuber,
zu, praep. vgl. ein und jhar; zu dem hause,
in das Haus 163, 10. 180, 21. 210, 26. 436.
10 V. u. — zu frue^ am Morgen 357, 13.
zuber, zober, m. Gefäss mit zwei Handhaben
(zwei 'bar entg. dem ein -bar, Eimor), als
Mass ; ein z. sohle 18. 106 u.s. w. ; in Lüne-
burg hiess es ösammer , Eimer mit Ösen,
Handhaben, Urkundenbuch v. Walkenried
299.
zubüligen, zusagen, zuerkennen 249, 18.
zubussen, zugegen (als Schaden), zusetzen
199, 17.
zucht, f. ;?uruc^^m,zurBildung,Erziehung,
84,4.
zufallen, stv. zerfallen 53, 9 v. u.
zufallen, stv. zustimmen, zu Gunsten aus-
fallen 346, 16 V. u.
züfellig, ai^j. zugethan, geneigt 490, 1. v. u.
vgl. abfeülich.
tti^ow^, m.Privatvortheil, AbfaU von etwas,
116. 126. 131. 135.
zugezogene, plur. Anhänger 299, 4. 399.
zuhalten, stv. gestatten 445, 11 v. u.
zuhauicn^ zerhauen 406, 17.
zukomen, auskommen, ausreichen 27; her-
rühren 108, 3 V. u. darum kamt es nicht zu,
das hat nichts auf sich 337, 2 v. u.
zulegen, zurechnen, zuschieben 117, 2.
zuletz, zuletzt, zuEnde 54, 13. 61, 19.
zumahl vil, ziemlich oder sehr viel 206, 4 v.u.
zwrvnnen, stv, zur. lassen, vergehen lassen,
aufgeben 95, 11.
£7u^en, erlauben 192 ; vorwerfen 182,13 v.u.
ztlscfäag, m. Zulauf, Zudrang 124, 10; cfr.
zuosl(^^en bei Lx. IH, 1187.
zuschlagen, stv. sich z,, sich zueignen, sam-
mehi 102, 5 v. u. 107, 2.
zOschlieszen, stv. coi\j. yrsu^i, zOschlisse =»
zuSchlüsse ihO,2^,
zusprechen^ stv. anreden 180, 17.
zustatten, gestatten, zulassen 87. 166. 477 ;
— ziistattunge, f. Gewähnmg 479.
zustehen ; einem z., ergehen 164, 20. 1 90, 23 ;
zugehen 145, 9 v. u.
zutragen, stv. zuträglich, zu Gunsten sein
314, 26 ; gleich z., ü^reinstimmen, 152, 27.
zuvoran, adv. zuvor 223 ; zuvörderst, beson-
ders 201, 13; ztt>tH)rn, 139, 6; zu/vorhin,
352, 1 ; zuvort, zuvor 38, 7.
zuwerfen, stv. zerstören, vernichten 294, 23.
361, 28; dagegen 475, 12 v. u. lies: zu
warfen d. h. hinzu erworben.
zweifeln, zunveln ; uns zweifelt, zicivdt wicht,
wir zweifebi nicht 102, 2. 119, 18.
zwetigk, adj. mnd. ttcidelik^ mhd. getwedic,
wülmhrig, 298, 2 v. u. Vilmar, Idiot. 474—
75 ; vgl. gezweigen,
zwingen, stv. coiy. praet.^«?fn^e265,19v.u.
zwir, adv. zweimal 56. 86.
zwispdtig, a^j. uneinig 61, 4.
zwUrachtmecher, m. 474, 9 v. u.
Geiichlohtwi. d. Pr. SachMO. XI.
35
IIABK-n
Marens Spittendorff. — L Personen- nnd Ortsnamen.
547
der alte erzb. magd Kanzler 1 1 . 15. 16. 51.
53. 57. 66. 94. 95. 100. 104. 110. 128. 146.
149. 154. 158. 313. 321. 467. 476. 478.
Behme, Ambrodns 207. 433.
Die Broems Behimnne 433.
Behme,me207,
Beinrath BetnrohtBeyenrod.HMial. 2.450,
Be260f9,NicoUi]s51O(J.1441).yglBalberck.
Beiger, Betzolt 504 (J. 1411. 1418).
Beiger, Hans, Rm. 405. (J. 1407). 506 (J.
1419. 1424).
BenedicU, Kanzelschreiber auf dem Gie-
bichenstein 432.
BennePenne, Ditterich, M. i.R 504 ( J. 1408).
507 (J. 1428). — Rndolf 507 (J. 1428). 508
(J. 1431). —Hans 510 (J. 1441). 511 (J.
1444). — Klans, Bm. 510 (J. 1442). 511
(J. 1445. 1446). 512 (J. 1448. 1450). 513 (J.
1452).514(J.1455).516(J.l463. - Hans^Pf.
161 A.— Jacob. P£502*»-— Lorenz^l61 A.
188A. 189. 197. 502^ — Matthias Mattis
MatthesMatz, Bötticher,M i. R Bierfaerr
25. 26. 41 A. 302. 376. 381. 395A. 421 .500^
Bennstedt, D. zwischen Halle nnd Eisleben
imSeekr.Mansfeld 176A. 179 180. 213 A.
Berenrath (?) Hans 516 (J. 1464). 517 (J.
1467). Vgl Beinroth.
vom Berge, Hans 512 (J. 1449).
Berger, Hans, M. L R. 234 A.
Bernburg, St in Anhalt 180 A. 182t 185.
213f:215.254.259.
Bemer, Klaus 504 (J. 1403).
uffn Berlin, Jordan 405 (J. 1404).
BertM BertcHde, Hans 314. 413.
Bertolt, Lude 18.
Bertolt, Nickel 514 (J. 1458).
BerwaJt BertcalU Berwaldt Ciliax.Ver-
schläger und ünterbommeister über dem
Deutschen Borne 28. 202. 250. 265. 308 ff.
311f.321.433.
Besenstedt, Beesenstädt, D. im Seekr. Mans-
feld213A.
Beyer, Baltzer 438.
Beyer. Hans 506 (J. 1423). - Kaspar, K
516 (J. 1465). 161 A. 412. 417. 50 P*
BicMing Btcheling Bychdingk ByMingk
ByMxngh BycMingen Bichdingen. Greb-
hardt Gebertt Pf. und Vierherr 161 A.
188 A. 189. 197. 219. 221 f. 428. 503*^
Büringk Beäring, Hans, Rathsherr von
Magdeburg 52. 53.
Bindo/fBinduffBmtuffBindeauff.U&nsb] 6
(J.1466). 517 (J. 1469). — Asmus, M. i. R. 1 .
Biacho ff 420.
Bitterfeld, St 72 A..2bl.
Blaurouch BktwockC^), Antonius 509.
(J. 1435). 513 (J. 1454). 514 (J. 145V).
Bleaius, der Stadtknecht 230.
Blume Blame. Hans, Bhl 60. 513 (J. 1452).
514 (J. 1455. 1458). 515 (J. 1459). 516
(J. 1463). Busse, mag. (Meister) Pf. 13. 18.
111. 113. 136. 137. 160. 161 A. 180. 188.
197.201.237.239.299.418.445. —Heinrich,
Vt 47. 144. 161 A. 198 A. 201. 239.
Blumichen, Hans, Bm. 382. 384. 400. 402.
JBob&aMtr JSo66outr. Hans 510 (J.1440. 1443).
541. (J. 1446).
Bodeken, Johann, Stadtschreiber von Hai-
berstadt296A. 297.
Bodendorff Botendorff Ibdendorff, Klaus,
Rm.511.(j.l446).512(1449) 513:J.1452).—
Klaus, Pf. u.Salzgraf 64.1 17.126.199Ä.205.
330A. 415. h02^ — Michael 503^ Der j. Bo-
dendorffl61A.
Böhmen, Land 321 A. 467.
Böhmen. König Wkdislaus 420 A.
Boicke s. Polcke.
Bolner, Hans, Schöppe 429. — Vgl. Dr. II.
G. T. 117.
Borna, St. im Kgr. Sachsen Kr. Leipzig 72 A.
von Borne, Hans 512 (J. 1447).
Bomecker Bomeker, Kune 504 (J. 1406.
1409). 505 (J. 1412).
Boseme, Hans 509 (J. 1438). 510 (J. 1442).
511. (J. 1445). 512 (J. 1449). 513 ( J. 1452^.
Bosse, Otto, Knecht im Dienste des Erzb.
Ernst 459.
BoU Bothe Botte, Bertold 507 (J. 1429). —
Dionysius Annyss, Rm. aus der Gemein-
heit 272. 274. 277. 282. 284. 287. 288 £
290. 295. 299 301 f. 303. 305 1 309 f. 31 1 f.
316f. 318. 320 f. 322. 325. 328. 331. 336.
341. 344. 349f. 352f. 356 f. 361 f. 363. 367 f.
369 £ 381 £ 384. 387 £ 390. 394 £ 396. 400.
407. 410A. 413.428£ 439. 441.445 ff. 446.
450. 453. 455. 458. 490. 492ff. 497. 517.
(J. 1469). 518 (J. 1472).
Botticher Bothiger Botger Botclier Böttcher
Bötticher Böttiger Drewcs 512 (J. 1448).
513 (J. 1451). — Hans, Pf. 161 A. 513 (J.
1454).514(J.1457^501*^515(J.1460).516(J.
1463. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J. 1472).
Simon, P£ und Vorsteher im Thal 111.
161. 501. - Vgl. Dr. G. T. 19.
Botsnn (V), Mertin 508 ( J. 1430). ^
BrachsiedeBrachstete Brcichstet Brachstedt
Brackstede Braxstet. Sander, Bm. Rm.
509 (J. 1439). 510 (J. 1441). 512 (J. 1449.
1450). 513 (J. 1454). — Heinrich, Heine
P£u. Weinmeistcr i.R, 1 3. 41 A. 49. 57. 58A.
93. 111. 148. 169. 197. 237. 347. 359. 450.
501*»-— Johannesl97A.— Vgl.Dr.G.T.n.21.
J5racJfcdor/715n«cÄ^or/;D.i.Saalk.biIallel21 .
Markgraf von Brandenburg. Albrecht
Achilles 213. 321 Ä.
Brandis, Mattis 1. 517 (J. 1470).
35*
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I. Personen- und Ortsnamen.
549
276 f. 284. 305. 323. 389. 393. 410A. 424.
433. SOI**- 515 J. 1462). 517 (J. 1469). —
Vgl. Dr. IL G. T. 30—35.
Drenschil, Nickel 514 ' J. 1458).
DresenDresden St. 206A. 212. 218. 220. 304.
308. 373. 403. 424 A.
von Dresden, Hans 504 (J. 1409). 505 (J.
1416).
Drewes, Ulrich, Bürger von Magdeburg
24A.
Dretoicke, Donath 500**
Droinnieter, Hensel, Rathsdiener 349.
Duckornf Kaspar 161 A
Duderstadt, St. in der Landdr. Uildesheim
Kr. Osterrode 424.
Dtiderstadt Tuderstadt, Busse bU(J.UbS).
515 (J. 1461).
Dugaw Dugau Tugaw Tugau/w, Wentze
(Wenzel?) 74A. 510 (J. 1440. 1443). 511
(J. 1446). — Herman 74 A. 510 (J. 1441).
511 (J. 1444. 1446. 1447). 515 (J. 1461).
516 (J. 1464). 517 (J. 1467). — Thomas,
Bm. über der Meteritz. 41 A. 70. 74. 91.
93. 100. 121. 158. 162. 174. 178 f. 180.182.
184. 189. 194. 195 198. 501*^-
Duncker Dunckel Ttmckdl, Niikel 510
(J. 1442). 511 (J. 1445). 512 (J. 1448. 1451).
514 (J. 1456). 515 (J. 1459. 1462).
Ebershausen, Dr., von Leipzig (?) 239.
Eckart,Thomas 510(J. 1441).511 (J. 1446;.
Eckhart, Ciüax, Gastgeber zur Goldenen
Rose 502=»-
Egeln, St. im Kr. Wanzleben. Die Jung-
frauen von E. 73 Ä. 468.
Effipten 202.
Eichardt Eychardt, Grobschmied 207.
Eychart, Pred. z. U. L. Frauen, Sohn des
vorigen 207. 208.
von Einhusen Einhausen Eynhaitsen.Karly
einer der Altarleute zu St. Ufrich u. Rm.
(oft nur mit dem Vornamen genannt) 1.2.
207. 208. 233 A. 254. 262. 271 f. 280. i.90.
295. 299. 301. 305. 312. 342. 350f. 358.
415ft 433. 442. 458. 516 (J. 1464). 518
(J. 1471 ). Vgl. Dr. IL G. T. 40.
von Einsied^ilEynsiedel.llcinrichy im Dienst
des Kurfürsten Ernst von Sachsen 195.
196A. 205f.
Eisetiberg Eysetiberg Eyssenberg Isenberg,
Georg Jurge, Schidimachcrmeiater 188Ä.
407A. 415. 502^— Nickel, Schuhmacher-
meibter, M.i.R. 1. 9. 802A. 398. 500'- 516
(J. U65).517 (J.1467). - Pctür(?),Schuh-
machei-meisior 1.
Eisleben, St. 65. 125. 176. 254. 339.
Die Elbe, H405.
Eldisie Lldestc. Uans 512 (J. 1450). 513
(J. 1453). 514 (J. 1456). 515 (J. 1463). —
Cyriacus Ciüax M. LR. lA. 188A.515(J.
1459). 516 (J. 1466). 517 (J. 1468. 1470).
Enibeck Eimbeck Ei9ibeck,St in d. Landdr.
Hildesheim 162A. 214A.217A.
vom Ende, Hentze, Bm. Rm. 507 (J. 1429).
508 (J. 1431. 1432. 1433 ) — Andres, M.
i. R. 234A.
Endeinan, Uans 505 (J. 1413).
Erich, Clemens 505 (J. 1411).
ErffwU Erffurdt Erffwrt Erffurt St. 304.
314. 326. 331 f. 338. 346. 349 f. 351 £1 367.
371 A. 430. 435. - Universität 376 A. —
Gasse Sacri Pontis 376 A. — Gemeinde
Beatae Mariae Virginis 376 A.
Faust, Martin 503*"-
FinsterwaU, Thomas 511 (J. 1444). 51 2
(J. 1447. 1451).
Fischer. Oswald 509 (J. 1440). — Hans 511
( J. 1447). 512 (J. 1450). 514 (J. 1456) 515
(J. 1461). 516 (J. 1464). — Drewes Trebis
der Alte, Unterbommcister über dem
Hackenbomc, Bm. 1. 34. 74. 93. 112. 119.
128. 141. 152. 161 A. 162. 175. 266. 272.
274.276f. 323. 389.500*»' 514 (J. 1456. 1458).
515 (J. 1461). 516 (J. 1464. 1465). 517 (J.
1467. 1469). — Nickel 514 (J. 1456). —
Heinrich, Pf. 515 (J. 1460. 1463). — Gün-
ther, Pf. 150.
FiscJiers, Agnes 332.
Flachs Flach, üfrich 505 (J. 1412. 1415).
506 (J. 1419). 507 (J. 1427).
Fleischhauer Fleischauer Fleischouer
Fleischawer. Kaspar 510 (J. 1441). 511
(J. 1444). 512 (J. 1448). 513 (J. 1451).514
(J. 1456. 1459). — Paul, Bötticher, M. i. R.,
Kämmerer Rm. 1 A. 25. 26. 188 A. 189.350.
412. 4l6f. 501 '• 516 (J.1464). 517 (J. 1470).
Flogil Flogel, Peter, M. i. R. 1 A. 188Ä.
510 (J.1442). 511 (J. 1444). 512 (J. 14^7).
513 (J. 1451. 1454). 516 (J. 1463. 1466).
517 (J. 1469).
txm der Flüe, Nicolaus, Einsiedler in der
Schweiz 52 A.
Fogeler, Jacob 502'^*
Forwerg Forwerck, Hans, Bm, Rm. 505
( J. 1410. 1417). 506 (J. 1426). 507 (J.1429).
509 (J. 1436. 1438). 510 (J. 1440. 1443).
511(J.1446)512(J.1447).— Haus217.406.
Francke, Albrecht 514 (J. 1458). 512 (J.
1462). 516 (J. 1466).
aus „Fraticken,'*^ Franconia 65. 211.
Frankreidi 52 A.
Frantz, Drewes, Pf. 501^-
Freiburgk Freiburg Frtborgh, St. i. Thü-
ringen' Ivr. Querfiirt 70. 239 (Der Haupt-
maim von Freiburg).
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I. Personen- und Ortsnamen.
551
Hacke, Rudolf, Bm. 188 A.
Hacke, Holzschuhmacher 205. 268. 472.
Halberstadt Bischof Gebhard von Hoym
251 252 A 256
Halber8Uidi,St i62A. 213A. 214A. 217 A.
295 ff. 323. 327. 363.403. - DerBath, die
von Halberstadt 19. 23. 327. 329. 361.365.
382. 385 A. 386 ff. 389 ff. 400.444.446.450.
452f 455.460.462f
HaJberstadt, Stift 251. 258.
Hamburg, St. 216 A. 217 A.
Hameln^ St. in d. Landdr. Hannover 217 A.
Haneman, Hans 517 (J. 1470).
Hannover, 162 A. 214. 217A.
Meistersang, Barb. i. d. Kleinschmiede 396.
Hannschke, Baumeister 413.
Harttmg Harttmg (?), Busse 504 (J. 1402.
1406).
Hartwngk, Galle, Diener des Raths 349.
Hasartt Hasert Hassert Hasserdt, Wenzel
Wentzelaw Wentzelae, Bornknecht über
dem Deutschen ^om 63. 64.
Hase vgl. Hose.
Hatzke, Hans 513 (J. 1451).
Hauens€MtHawen8chüt,U9XiabOS.(J. 1430).
509 (J. 1435. 1438).
Hautoen^hrnlein Hautoenssblutnchen
Hans, Kleinschmied, M. i. R. 1 A. 324.
vonHayn Hayne, Heinrich, Pf. 161 A. 197.
201. — VgLI)r.U.G.T.60.
Hayne, KiUan 207.
Hwir, Peter vgl. Sebir.
Hechstedt, Hettstedt, Stadt im mansfeld.
Gebirgsloreise 397.
Hedderszen von Hedderssen von Heder sen
Heddersen Heder sen Heder sehen Hedder-
sehe Hedd/richs Hedrichs Heddrich Hed-
rieh, Hans, Rm. 1.2. 4. 8. 9f 11. 12. 14. 15.
16. 19 ff. 24f. 31. 34ff. 38. 42. 43. 44 ff.
52. 55. 59. 71. 78. 94. 95. 96. 100. 105. 126.
128. 135. 137. 143. 147. 152. 157 ff 160.
163 f. 178. 181. 184.197.202.205.208.212.
217. 221. 224. 227. 233 A. 235. 242f. 245.
248. 250. 252. 254. 262. 266 ff. 269. 271 f
273. 279f. 282. 284. 287. 290 f. 295. 298.
299. 301. 304f. 312. 316. 318. 321. 324.
326ff 336ff. 339. 342f 344ff 350f. 352f.
358f. 361. 388. 392. 416. 418. 421. 432 ff
435. 439. 442. 444. 451. 458. 50r- — N, N,
Hedrich, Geistlicher u. Bruder des vorigen
208. — Heuirich 38. 39.
Hedirsld)en Hedirslebe Hedersleve Heders-
leben Hedersloue. Cyriacus 504 (J. 1406.
1409). — Hennigke 504 (J. 1403). — Au-
gu>tin,Bm.Rm.504 (J. 1410). 506 (J.1419.
1423). 507 (J. 1427. 1429). 508 (J. 1432).
— Paul, Rm. 505 (J. 1411). 507 (J. 1430).
508 (J. 1433). 236 A. — Johannes, Rm.
505 (J. 1418). — George Jorge Jurge, Pf.
161 A. 438. 501^- — Vgl. Dr. U. G. T. 60f
Heide, Qemens 512 (J. 1449). 513 (J. 1453).
514 (J. 1456). 515 (J. 1461).
von der Heide, Sander 513 (J. 1451. 1453).
514 (J. 1455. 1459).
Heüli^ffnan, Peter 302 A.
Heineman, KiKan, Pf. 502**-
Heinemann, Bartholomaeus, ein einkom-
mender Bauer 501*-
Kieme Heinrich, Diener des Raths 349.
Heinrich, Hans 507 (J. 1428). 508 (J.1431).
509 (J. 1434). 513 (1451).
.Sfm^2:e,d.Landknecht v.Giebichenstein438.
Hddrungen, St.imKr. Eckartsbergal54A.
Heller, George 503*- Vgl. Keller.
HeOewig, N. N. 507 (J. 1427).
HdmsUde zu HdmsteUe Helmstedt, Kreis-
stadt im Herz. Braunschweig 161 A. 162 A.
212f.214f:217A.329.331.
Hennenberg, N. N.509 (1439). 511 (J.1445).
Hentzeü, Marcus, Thorschliesser des rade-
wellischen Thors 496.
Hentzendorffer, Lucas 509 (J. 1435. 1438).
Herburg, Hans 504 (J. 1402).
Herfart Herffart. Heine, Bm. 510 (J. 1442).
511 (J. 1444).512 (J. 1448). — Andres
Drewes 512{J. 1449). 513 (J. 1442. 1453).
Alexius 514 (J. 1457).
Herfordfes], N. N., Pf. 501»»-
Herffordt, N. N. P£ 161 A.
Hersfdt, Hans 510 (J. 1441).
Hertzog, Peter, Rm. 509 (J. 1439). 510
(J. 1441). 511 (J. 1445). 512 (J. 1447).
Herwag 0), Herman 414 (1457).
HertoigHerwich vgl.Horwich.CordtKiurt510
(J. 1442). 511 (J.1445). 512 (J. 1449). 513
(J. 1452). 515 ( J. 1462). 516 (J, 1466). —
Hans5l5(J.1460) 516( J.1464).51 7(J.1468).
518 (J. 1471). — Herman 517 (J. 1469).
Hessder, Laurentius 416 f.
Heyfhey,'SickQl, einkommenderBauer502^'
Heyne, Galle, Bm. 417.
Htldd/rand Hüdebrant, Hans 505 (J. 1410.
1413). 506 (J. 1419). 507 (J. 1429). 508
(J. 1431).
Hüddyrand Hildebrandus, der Kämmerer
Schreiber 194. 216. 266. 294.
HüdermannHilterman, Dr.jur., Mitglied d.
Domkapitels zu Magd. 52. 66. 248. Vgl.
V. MiUverstedt, Ürk.-Reg. z. Gesch. d. H.
v. Kotze 186
Hildessheim,EMe8\ieim St. 162 A .21 7 A 402.
HindernayU Hyntemayl, Titze Titzel,
M. i. R. 407A. 502^-
Hinnem, Borthold, Pf. 500*'-
Hintze. Lucas 511 (J. 1445). 513 (J. 1454).
— Klaus 512 (J. 1447. 1450).
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I. Personen- und Ortsnamen.
553
von Casla Cassd, Hans 507 (J. 1429). 508
(J. 1431. 1433).
KasakenfsJi?), Hans 502*^-
iCaf^cAiCa^j^icolauBNicIausNicIasNickel,
Pf. lA. 233 A. 234. 502^* 517 (J. 1470).
Vgl Dr. n. G. T. 70.
K^, Thüo 504 (J. 1403. 1406).
Z«te,Ewald,Rm. 505 (1417). 506 (J. 1423).
507 (J. 1427. 1429). 508 (J. 1432). 509
(J. 1435. 1437. 1439). 510 (J. 1441. 1443).
511 (J. 1446). 512 (J. 1449).
t>am£eZre. Bereke^Burgcmeister zu Magde-
burg 24 A. — Ludecke, Bürger von Magde-
burg 24 A.
Kemnitz Chemnitz, St. im Königr. Sachsen
Kr. Zwickau 333 A. 376. 380. 459. 490.
492. — Das Benedictinerkloster 376 ff.
Kersten Kerstin Kirsten, Hans , M. i. R.
161A.234A.471.515.
Kesdinq, Götze 504 (J. 1402).
KetzefidorffKitzendorffKentzendorff. Jacob
Jacoff, Pf. 161 A. 502^— Andreas Drewes,
161 A. 496. — Die Ketzendorffe, 433.
Ketzt(?) Ketz, Hans 505 (J. 1417). 507
(J. 1428). 508 (J. 1431). 509 (J. 1434). —
Valentin lA. 570 (J. 1470).
Keylhey, Lucas, einkommender Bauer 502^
Keyser, Matthias 504 (J. 1404).
K^ser, Bortius, Krämer 431. — Die B^rtitts
Keyserywne 396.
Chnstoffd, Stadtknecht und Yerschläger
116. 171. 193.
Oiliacus, Verschläger 115.
Küian, Bertold 506 (J. 1420).
Kirstans, Simon 507 { J. 1428;.
KleinsmedtKleinsmetKleinschmet.Basiian^
507 (J. 1429). 509 (J. 1439). 510(1442). 511
( J. 1445). — Klaus 512 (J. 1448). 513 (J.
1451. 1453). 514 (J. 1456). 515 (J. 1461).
Klemer (?), Klaus 503»-
Klepzigk Kleptzk Kleptz Cleptz Cleptzt
Kleptzt. Nickel, Pf. 96. 97. 136. 137. 1591
161 A. 173. 184. 189. 192. 194. 222. 501^-
- Peter, Pf. 191 A. 323. 496. 502''-
Kleptz, Kiclas, erzb. magd. Voigt in Kalbe
405.
Klingeroc, Ciriacus M. i. R. 41 A.
Clist, Tyle 507 (J. 1428). 508 ( J. 1431).
KlöptSK, Nicolaus, MöUeiivoigt zu Magde-
burg 212.
Kloth Klott Kloss Clos, Jacob Jacoff, ein
einkomm. Bauer, Gewandscherer, Rm. M. i.
R. (ülrichspfarre) l. 39. 177. 2JU. 280f. 289.
290. 301. ,324. 350. 354. 356. 364. 367. 385.
399. 421. 432 f. 440 ff. 444.446. 457 f. 462.
491. 501»* - Hans, einkomm. Bauer 502»*
Clucke Klucke Kluke Cluge KUige Glucke
Glocke. KUus 506 (J. 1423). 507 (J. 1428).
511 (J. 1446). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452.
1455). 514. (J. 1457). 515 (J. 1460). 516
(J. 1463. 1465). 517 ( J. 1468). — Hans, Pf ,
Bm. und Rm. 24 A. 41 A. 42. 45. 47 A. 48-
49. 57. 58A. 93. 148. 169. 196. 237. 2451
256. 258. 275. 410 A. 470. 514. (J. 1457).
515 (J. 1460. 1461. 1463). 516 (J. 1466).
517 (J. 1467. 1469. 1470).
Knöbü Knöbd Knebd KntbeU von Knd)d
Knöbd Knobdl Moriz IIA. — Thüo
Thüe Tue TyleDile, Hauptmann derStadt
Halle, dann Hauptmann zu Merseburg und
darauf in ähnlicher Stellung auf dem Gie-
bichenstein 11. 51. 66. 100. 105. 146. 170.
— Tue der Jüngere IIA.
Knoke, Burkhardt 502»-
Knyle, Sixtus, Meister in der Pferre ü. L.
Frauen 351 f. 362.
Knysse, Jorge 362.
Kober, Glorius, Pf., Weinmeister im Rath
lA. 161A.188A.189.197.473.500^- 509 (J.
1435). 512 (J. 1450). 517 (J. 1470).
Kober, Peter, M. i. R. 302 A. 500»-
Koch, Heinrich 509 (J. 1435). — Drowis
517 (J. 1467). — Wenzelaus Wentzelaus
Wenzelaw Wenzell, M. i. R.Bm. über der
Metritz 1 A. 324. 351. 382. 384. 400. 496.
— Hans Hentze 236 A. 307. 318. 413.
Koch, Valten 60.
Kochir Kocher, Peter, M. i. R. 41 A. 514
(J. 1457). 517 (J. 1468). 518 (J. 1471).
Kockdaw Cdkelaxo ](?), M. i. R., aus der
Morizpfarre 507 (J. 1427). 508 (J. 1430).
Kogil, Hans 507 (J. 1427). 508 (J. 1430).
Kogüman Kogelman, Johann 506 (J. 1426).
507 (J. 1429). 509 (J. 1435) 510 (J. 1440).
Koitzsch, Paul 503b.
Kolbe, Ewald, rgl. Kelle.
Kolbe, Kilian 512 (J. 1448).
KoldUz, Michel 516 (J. 1464).517 (J. 1468).
Colkelau s. Kockdaw,
CoOe, Heinrich 507 (J. 1429).
KölU, Friedrich 505 (J. 1412).
Koller KÖkr KöUer, Glorius, Bomknecht
u. Verschläger 184.
Äb/n, St. Köln 43.
Kolne, Friedrich 504 (J. 1406).
Komerer, Vincentius 503»-
Konat, Hentze 395 A.
Konnig, Johann 510 (J. 1441. 1443).
Koni(jsUdlKönig8t(ül,Ti\e,V{. u. Vorsteher
des Thals 112. 161 Ä. 319. 443. 501'»-
Königk 414.
Cönnern, St. im Saalkreis 406.
Contze Contz Cuntz. Hans 514 ( J. 1456). —
Jacob Jacoff, Bm. 514 (J. 1456). 515 (J.
1459. 1462).
Koppersmet Kuppersmet Kupper sehntet,
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I. Personen- und Ortsnamen.
555
Lenhart;SicolB,m 506(J.1420). 507(J.1428).
txm Lindenau lAndenaw, Hans 299.
Lindener, Dr. Martin, erzbischöflich magd.
Kanzler unter dem Erzb. Ernst 247 f. 251.
437 A.
lAndow von Lindow txm Lcmdau, Burchard
405 (J 1408). 505 (J. 1411. 1416). 506
(J. 1422). Dr. n. G. T 87.
Liptzk Leipzigk Leibzigk Leiptzigk Leipzig
St.l9A. 52A. 72A.74.162A. 175.185.201.
213 A. 216. 217f. 220. 233. 239. 241. 244f.
247. 251. 253. 255. 261 A. 277. 310. 318.
326. 329. 331. 332 A. 334 f. 336 ff. 340.402.
414 £ 424. 465 f. 489 f. — Der Jahrmarkt
74. 261. 318. Der Neiyahrsmarkt 465 f.
Lissau s. Leskau.
Littich, St. Lüttich 22.
Loberg 507 (J. 1427).
Loch€TawL()cherow, Hans504( J . 1401. 1405).
505 (1410. 1413. 1418). 506 (J. 1424).
Lö88d)em, Jorge 332 f. 380).
Louburg Lmmu/rg Löbwg, St im Kr. Je-
richow 1. 404 f. Die Burg 405 ; die Herberge
405.
Lubick, St. Liib€ck2U. 217 A. Die von Lu-
bicke 214. 216.
LiAchtenberg, Nicolausj508 (J. 1430. 1432).
509 (1434).
Lucifer 363.
Ludecke, Heine 512 (J.1450). 513 (J. 1452).
514 (J. 1456).
Luder, George, Verschläger 115.
Luder Leyaer Leuder, Heinrich Hayne,
Meister in der MorizpÜEure, M.i.R. 188 A.
203. 396.
Ludicke, Valten 431.
IAin€6urp, St. imKr. Lüneburg 216 A. 217 A.
Lutze Luytze, Brun, Pf., 161 A. 188 A. 189.
197. 502^-
Mackemtz Magkeuntz, städtischer Mar-
schall 386. 450.
Magdetmrg. ErztAachöfe-, Ruprecht Ruper-
tus 467. 482. — Kurt Konrad II. Con-
radus 482. — Otto 74 A. 335. — Dietrich
Theodoricus 481 f. ~ Ludwig 274. — Al-
brecht IV. 274. — Günther IL 274. 290.
291 A. 294 A. 495. — Friedrich HL 154 A.
274f. 286. 292. 476ff. 479f. 481. — Johannes
Johan, Pfalzgraf bei Rhein, Hei-zof? von
Baiem,BischofzuMün8UT4. 6f.l0. 12.15.
19.24A.27.29.52.4.S.44ff.48.49.50f.5lA.
52ff.56-58.59f.61f.62A.65.66.67f.70f.
72f. 73 A. 76f. 79. 85. 87. 88ff. 93ff. 97ff lOlff.
1 10ff.l 13.128. 129. 134.136ff. 139. Ulf. 143.
145. 147 f. 151. 153 f. 156 ff. 159. 162. 163 f.
165 f. 167. 168f. 176 f. 181 f. 186. 197. 202.
235A. 240. .243. 250. 255 A. 275f. 278.
286. 292. 294. 371. 412. 465 ff. 468ff 471.
474. 477ff. 480ff 484.490f. — Ernst 50 A.
173.180.181 A. 183. 191f. 193 f. 196f. 203.
206.211f. 216f. 217A.218f. 220.222. 224f.
226f. 229f. 234f. 237ff. 240f. 242f. 244.
248 ff 252. 257. 266. 269. 270 f. 273. 278ff:
281. 283.284f. 288. 290ff. 293f. 295 f. 297.
299ff. 304f. 311 f. 317. 319f. 321 f. 324ff.
327f. 329ff. 332. 334f. 336. 339ff. 342.
346f. 349. 353. 363f. 369f. 372ff 376ff.
379f. 381 f. 386ff 389ff 392 f. 394«^ 397 ff
400ff: 403. 407f. 409. 410ff 413ff 416ff.
420f. 422 f. 424. 426 ff 431 ff. 437 ff 440.
446 f. 450 f. 455. 457. 459 ff 462. 484. 486 ff
489 ff. 498. — Kardinal Albrecht 496.
Stadt Magddmrg. Altstadt 56. 59. 63. 66.
88. 99. 145. 174. 179. 181. 185. 187. 210.
212. 214. 217—19. 222. 239 A. 245A. 256.
292. 299ff 304. 308. 310. 322. 329f. 346.
355. 365. 388. 414. 418. 421. 470. 479. —
Barfüsserkloster zu Magdeburg 217. —
Die Laube am Rathause der alt. St. Mag-
deburg 300.— Der Bath der Stadt Magde-
burg(die von Magdeburg) 4.14f.l9— 24.49.
55.62A.67— 69. 76f. 80.85.90f. 110. 153.
158. 162 A. 165£ 174. 176. 179. 181 f. 183.
213 — 16. 220f. 222. 228. 235. 241 .254. 259.
267 f. 275. 283. 287 f. 290. 293 ff. 297 f.
300. 304. 306.308£ 311. 318 ff. 323. 327 f.
337. 361. 363. 382. 385 A. 386 f. 389 f. 391.
398. 400. 402. 415. 444.446.450—53.455.
457. 460. 462f.467f. 481 f. 496; alle drey
rethe, darnach die drey heimlichen rethe
und die schöppen 404. — Die Schoppen
von Magdeburg 300. 304. 346. 480f. Schop-
pen wfM rathmannez. M.482. — Neustadt
221 1 398 (Rath). — Sudentntrg bei Mag-
deburg 398.
Mainz, Erzbisthum 432 A. — Erzbischof
Diether 424 A.
ifcfaZ<ite(Malttwitz?).Heine,Bm.5l2(J.1448).
— KUus,Pf. 113. 161A. 501- — Heinrich
Heine. Bm. 47. 68. 518 (J. 1472). Vgl. Dr.
II. G. 1^.91.
Motu, Heinrich, Bm. 510 (J. 1441).
Grafen zu Mansfeld 398. 432. — Älbrecht
100. 104. 389.393. 408 ff. 421. — Ernst L
94. 403. 410. — Gebhardt VI.65. 154. 389.
421. — Philipp 65 A. — Volrad HI. 146 A.
Mantz, Gurt 510 (J. 1441).
Dio Jungfrau Maria 264. 306.319.360.368.
366. 367. 397. 431.
Marschakk, Michael Michel,mag.Stadt8chr.
39. 158. 163. 173. 184. 200. 202. 205.221 f.
225. 254. 256. 267. 269. 274. 284. 286.289.
290. 292. 299. 304f. 308. 310f312. 318ff.
322. 325. 326 ff: 338. 340. 344£: 348. 350 f;
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I. Personen- und Ortsnamen.
557
MtUre Muller Müller McHer, Heinrich,
Mitglied des Raths zu Halberstadt 24. 53.
66. 99. 145.
Miäwert, Kersten 504 (J. 1402).
Mwndty Ca^ius, Jahrknecht über dem
Hackenbomo 74. 75.
Munster = Münster 202.
Mu/rer Mewrer, Vester 513 (J. 1455). 514
(J. 1458). 515 (J. 1461). 516 (J.1464). 517
(J. 1467).
Mussart Mushart Mushert Musshart
Muschart Musschart. Kurt 509 (J. 1438).
510 (J. 1440. 1442). 511 (J. 1445). 512 (J.
1448).513 (J. 1451. 1454) (?). 514 (J. 1456).
— Hans 413 f.
Nagil Nagel NageU NaüNayh Johan 505
( J. 1414). 506 ( J. 1419. 1422). 507 ( J. 1428).
508 (J. 1430. 1432).509(J. 1434). — Hein-
rich 515 (J. 1462). 517 (J. 1467). 518 (J.
1471). — Cosmus, Pf. 13. 161 A. 500*** -
George, Pf. 161 A. 496. 501*» —Peter 161A
502^-
Nasseberg Naseberg, Martin 506 (J. 1419.
1422). 507 (J. 1429).
Naumburg. Heinrich von Stamer, erwählter
Bischof 181 A.
die von der Naimlnirg 213 A.
NawerU, Klaus 502^-
Nehusen, Drewes Andres Andre 510 (J.
1443). 512 (J. 1449). 513 (J. 1452). 513
(J. 1454).
Nering, Jacob 516 (J. 1464).
Neuman Newman Nawman Nauman
Nuemofm Nyeman, Peter, Innnngsmann,
Kämmerer 41 A. 74. 75. 168 f. 174. 347.
516 (J. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J. 1472).
— Vgl. Nyemtin.
Neumeister Newemeister Naicmeister
Nuwemeister , Vincentius, erzb. magd.
Rath 6. 7. 12.' 13. 19.; 53. 70-76. 97.
98. 111. 137. 139. 141. 146f. 148. 152f.
154. 158. 162.167.176.182.189.191. 192.
196. 202f. 212. 226. 248. 251. 313. 332.
342. 344f 376. 411 ff. 416. 418f. 427. 429.
432 f 437. 462. - Christoph 6 A. - Fried-
rich 6A. —Johann 6 A. — Maiuitius 6A.
— Vincentius der Jüngere 6 A.
Meister Nickel, der Schöppenkoch 416.
Swartze Nickel, VerschlüHger 115.
Nigrip, Niegriep, D. im Kr. Jerichow 1. 73 A.
Die Niederlande 2?^^ k.
Nitener Nithener Nytener Nytner, Hans,
M.i.R.234A.433.5l4(J.1456).517(J.1468).
NoUenbeck, Hans, Bäckermeister 384.
Napel, Hans, Em. 514 (J.. 1457). 515 (J.
1462). — Herman 514 (J.* 1458). 516 (J.
1465).
Narenberg, Konrad 507 (J. 1427).
NartheymNartheim,St 162 A.214A.217A.
Northusen Northausen Nortthausen (von
Nordhausen), Cune, Rm. 505 (J. 1414.
1446). 506 (J. 1420).507 (J. 1430). - Kurt,
Bm. 349A. 470. 508 (J. 1431). 513 (J.
1455). 516(J.1463).—Han8,Pi.l01A. 349.
443.502*** — Kaspar, Pf. , Bruderdes vorigen
502^ — Vgl. Dr. II. G. T. 102.
von Nuenburg Nuemburg Nuenborg Nuem-
borg Nauenborgk. Nicolaus 506 (J. 1425).
507 (J. 1427). 509 (J. 1435. 1438). 510
(J. 1440). — Otto 396.
Nürnberg, St. 321 A.
NussNeuss, St 43 A. 44.46 A. 66. 367 ; die
von Nuss 43 A. 66. 367.
Nyeman Nieman Nueman. Dietrich, Rm.
506 (J. 1423). 507 (J. 1428). 508 (J. 1430.
1433). 509 (J. 1435). —Abu 508 (J. 1433).
509 (J. 1439).
Ochse Ochsse. Klaus 509 (J. 1435. 1438)
lOaus, Bm.Rm.512(J. 1450).513(J. 1452.
1453. 1455) 514 (J 1458). 515 (J. 1461).
516 (J. 1464). 517 (J. 1467). — Paul, Pf.
496. 517 (J. 1467). — Klaus der Jüngere,
Bm. 471. 518 (J. 1471).— Hans, H. 161 A.
500**. — Heinrich, K 161 A.
Ockel, Gregor Greger 310 A. 483.
Ode, Hans 502»-
Olvfutn,Oelman ülman. Cune 509 (J.1435.
1438) .512 (J.1451). 513 (J. 1454)^— Klaus,
Oborbommeister über dem Deutschen
Borne, Pf. 47. 60. 324. 325. 384. 337. 339.
342f. 351. 353. 367. 376. 382. 388. 395.
397.399f.407. 410 A. 413.500*'-— Mattes,
Pf. 349. 502**- — Die Olman 47. 60.
Olmütz,StA20A.
Oltzsche, Martin, Fleischer 502**
Odtzsche, Lorenz, Unterbommeister über
dem Deutschen Borne 232. 311 f.
Ö/ssen t/Z«?»,St.i.d.Lddr.Ltlineb.214. 216 A.
Osmunde,^\Qo\. 506 (J. 1423). 507 ( J.1427).
Osteraw = Ostrau, D. im Saalkreise 435.
Osswald Osswaldt Hans,M. i. R., Vierherr
41 A. 234 A. 50r • 518. (J. 1471).— Ludewig
502''- — Thomas M. i. R. 407 A. 501 *•
P. vgl. B.
Pack N .N. in Querfurt 154.
von Packt Hans 154 A.
Pack, Volkmar 154 A. 207.
Pal^om Palborn BaJbom Spalebom. Klaus,
M. LR. 507 (J. 1428). 508 (J. 1431). 509
(J. 1434) 512 (J. 1450). 513 (J. 1453). 514
(J. 1459). 515 (J. 1462).
Palsleuen, Michael M. i. R. 519-(J. 1448).
Papst Sixtus 1 V. 206 A. 211. 216. 220. 430.
484.486.
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I. Personen- und Ortsnamen.
561
ÄiÄw6, Klaus 502».
Schiltjioch Schilttbach Schüdtbach Schüdt-
pach, Hans, Meister in der Pfarre ü. L.
Frauen und Kämmerer 351. 362. 385. S90A.
391. 394. 401. 424. 448. 455. 496.
Schirmeister Schermeister, Biurkhard, M. i.
R. lA. 514 (J. 1457). 516 (J. 1463). 517
(J.1467. 1470).
Schirmeister, Heinrich, Thorschliesser 496.
S!anlach Slanach Schlafdach. Andreas
Andres, Seidenkrämer, M. i. R. 355ff. 358.
386. 390. 393. 395 f. 407. 410 A. 429. 439.
516 (J. 1465). 517 (J. 1468). 518 (J. 1471).
— Lauren tius 361.
Siegel Schlegel Schlegell, Drewes Drewisz,
Stadthauptmann, Gemeinheitsmeister in
der Ulrichspfarre, M. i. R. 41 A. 47 A. 48.
98. 99.143f;148. 160.175. 177ff. 181.184f.
186. 192. 194.202. 209. 215f. 217.276. 278.
280f. 283. 286 ff. 289. 293. 296. 299. 301 f.
302 A. 303. 306. 309. 312. 315. 318. 323.
326. 336. 339. 342. 344. 347. 348. 349 ff.
352 f. 354. 367. 374. 381. 386. 398f. 414.
416. 421. 439f. 442ff. 45lf. 456.463. 500».
— Vgl. V. Mülrerstedt, ürk. Reg. z. G.
d. H. V. Kotze 186. Dr. H. G. T. 144.
Schlegel, Hans 71.
ScMegel, Stephan 348 A.
Sdhl^mger ScMesiger Slesig, Peter, Fut-
terermeister, M. i. R. 1 A. 143. 295. 398.
SlettSbO,
Slinitz Slynitz SchlinüzScMymtz ScMemitz,
Hugoltt Hugold, Obermarschall des Her-
zogs Albrecht von Sachsen 217. 219. 223.
224f. 268. 281. 283. 305. 378f. 380. 460.
von SlitcenSlytcen Schliwen, Baltzer, Dom-
herr zu Magd. 66. 180. 189. 191. f. 194.
196. 212. 216. 226. 248. 271. 293. 297 A.
410 A. 412. 419. 421 f.
SchmaUz, Bendel 504 (J. 1401).
Smed Schmed Schmidt (?). Drewes 504 ( J.
1403). — Laurentz 505 (J. 1411. 1415).
506 (J. 1420). — Rudiger 506 (J. 1422).
508 (J. 1431. 1433).— Marcus 506(J. 1419).
— Hans Bm. Rm. 508 (J. 1432. 1433). 510
(J. 1439. 1440). 51 1 ( J. 1445). 512 ( J.1448).
— Glorius M. i. R. 509 (J. 1439).— Hans
Pf. hinter dem Rathause lA. 13. 18. 29.
473. - Martin 294.
Smekdner Schmeckebier. Heinrich 405 (J.
1408). 505 (J. 1412). — Hans M. i. R. 506
(J. 1426).508(J. 1430. 1432). 509(J.1434).
Der Schneberg, St. im Königr. Sachsen, Kr.
Zwickau 227. 232 A. 411.
Schneider, Martin Merten, 161 A. 503 *».
Schnider, Merten, M. i. R. 518 ( J. 1472.)
Schobel, Kilian, M. i. R. 515 (J. 1462.) 517
(J. 1469).
GMchiclitiq. d. Pr. Saohfi«n. XI.
Schaff Schouff. Johan Jhan, M. i. R. 510 (J.
1442.) 511 (J.1445.)
Schemenberg ScJwneberg Schonbergk Schön-
bergk. Oiliacus, M. i. R. 515 (J. 1462).
— Ambrosius 2. 161 A. 323. 502 '\
Schönaw Schenaw Sciienau. Mauricius Mo-
ritzius Moriz, Domherr zu Magdeburg und
Licentiat 52f. 94. 185. 206.211.216. 219f.
410 A. Vgl. V. Mülvei'stedt, ürk. Reg. z.
G. d. H. V. Kotze 186.
Schop, Herman 510 (J. 1442 .
Schoiip, Holzschuhmacher 396.
Schraplau, Amt im mansf. Seekr. 176 A.
Schriber, Hans, Bm. Rm. 506 (J. 1425) 507
(J. 1428) 510 (J. 1439. 1442 (?). 511 (J.
1445 (?).
Äj;*rofer. Bertolt505(J.1418.) 506(J.1421).
508 (J. 1432). - Hensü 505 (J. 1414).
SchvSer s. Schriber.
Schuffener. Matthäus Mattes, M. i. R.516
(J. 1464) 517 (J. 1467). - Michel, M. i.R.
517 (J. 1470).
Schuman, Mattis, M. i. R. 508 (J.1431.) 509
(J. 1438.) — Michael Michel, Wagner, M.
i. R. 188 A. 517 (J. 1470.) 502».
Schuler Scfitdler, Burkhard, Bm. und Krä-
mer, Filzhüter 234 A. 262.264f. 312. 429.
438. 502*.
Schultee, Hans Pf. 161 A.
Schutz, LudewigPf. 501».
Schutze ÄÄM*^, Frioderich506 (J. 1422). —
Nickel, M. i. R. 507 (J. 1427.) — Sixtus,
M. i. R. 511 (J. 1446). 514 (J. 1457). 515
(J. 1460).
Schutze, Hans, Wappener, des Raths Diener
209. 390A. 418. 442.
Schwärm, Nickel, 510 ( J. 1442).
Graf von Schwarzburg 411.
Schwemmeier, Hans, M. i. R. 509 (J. 1434).
Die Schweiz 52 A.
Sweyman Schweyman Sckweim Schweime,
Simon 145. 407 A. 415. 503*-
Sebir Seber Sever Seuer, Hebir Zeber (?).
Drewes Drehes 504 (J. 1401. 1405. 1408).
505(1413\— Drewes junior 506 (J. 1423.
1425). 507 (J. 1428). — Hans, M.i.R. 505
(J. 1411. 1415). 506 (J. 1420). 507 (J.
1427 . 508 (J. 1430). 508 (J. 1432). 508
(J. 1434). — Peter Bm. 505 (J. 1417). 506
(J. 1421. 1424. 1429). 509 (J. 1434?) —
Hans der Aeltere Bm. und Schöppe 88. 91.
93. 118. 141. 159. 101 A. 162. 169. 173.
176. 189ff. 192. 194. 197 A. 205. 223. 224.
240. 244. 267. 269. 274. 276. 277. 299.
304. 309f. 326. 337. 342f. 344f. 349. 353.
356ff.358 360f.364f.373.386.410A.4l5A.
416. 450. 446. 475.478.502^513( J. 1451).
515 (J. 1460). 516 (J. 1464). 517 (J. 1467).
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I. Personen- und Ortsnamen.
563
StraktMd, Hauptst des gleichnam. Regie-
rungsbezirks 216A. 217 A.
Strich, Heinrich, Rm. 510 (J. 1441).
Strobartt, Henning, Stadthauptmann 145.
247. 333 A.
tiffdem stroJioffe, Hans 506 (J. 1421).
Struaberg, Hans M. i. R. 515 (J. 1460).
Strusz, Conrad 504 (J. 1408).
Struune, Zimmermann 351.
Stticke Sttufke Stücke, Vester, M. i. R. 41A.
n02A.895A.500".
tvw Studeni?), Jacob 504 (J. 1402. 1409).
Stzl'op, (?) Bemhara 511 (J. 1445).
SubacK Peter, M. i. R. 505 (J. 1416). 507
(J. 1429). 508 (J. 1432. 1433). 509 (J. 1435.
1438).
Sultze, Ludwig Ludowig Lodewig, M. i. R.
516 (J. 1463). 517 (J. 1467. 1470).
Swemmord, Harn, M. i. R. 514 (J. 1455).
Tacherüz Daciteritz, D. Dachritz im Saal-
kreise 348. 443 f.
von Tautefiburg, Schenk George 251.
Tcfcite, Klaus 503».
von Tettau t'on lettaw. Apcl Apell Appel,
Rath nnd Hofmeister des Adm. Ernst 321.
825. 8JV2. 333. 837.381. 388A. 390ff. 393f.
896. 399ff. 410. 416. 418. 421. 427 ff. 437.
455 f. 459. 462. 464. - Wilhelm 321 A. —
T«i/f«5», Hans 431.
Die Teuscherin Teutzscherm 38.
Tqscheye (!) Zeye (?) N. N. Fleischer 502*-
Thamar Thamer, Thomas, M. i. R 509(J.
1438). — Stephan, M. i. R. 514 (J. 1458).
515 (J. 1460).
r^i4«,Bnsse407f.
Thcurkom, Kaspar, K 503***
Thomas, Hans, Rm. 504 (J. 1404. 1408). 505.
(J. 1411. 1414).
vom Thore, Asmus, Pf. 101 A. Vgl. Dr. II. G.
T. 178.
Thüringen Düringen, Landgraf TTtZ^^m
174. 201. 213. 22Öf. 222. 224f. 239. 241A.
251. 252 A. 253 A. 270. 298. 310. 462f.
Tichmawn Teiditnann, Burkhard, M. i. R.
407 A. 502*.
7W^:e,DrewesPf.508*.
vom Tore, Heinrich, Diener des Raths 349.
496.
Torgouw, Johannes 511 (J. 1444).
Tornau, Sixtus, auf dem Neumarkto
438.
Trebickau Ti-ebeckan Trdficken Teybecka,
Donat, Meister in der Gertrudenpfarre
41A.74. 203.JW)2A.
Trdm, Paul 5l2 ( J. 1450).
Trebnitz, D. im Saalkreise 76 A.
Ireise Treyse, Augustin, M. i. R. 506 (J.
1425). 507 ( J. 1428). 508 ( J. 1432). 509 (J.
1435). 510 (1442). 511 (J. 1445). 512 (J.
1448. 1451). 513 (J. 1455). 514 (J. 1458).
— Hans 509 (J. 1489). — Paul, M. i. R.
473. 516 (J. 1466). 517 (J. 1469). 518 (J.
1472).
Treptzk Treptz Trepts Treps Tropf z. An-
dreas Rm. 504 (J. 1402. 1405. 1409.) 505
(J. 1412. 1415. 1418). 506 (J. 1421). -
Dionysius Anis, M. i. R. 509 (J. 1434). —
Paul 515 (J. 1460). — Anysz Aniiysz
Annys Annis Annyss. Pf. 136. 137. 159 f.
161A.176. 184. 194.470.
Treszaw, Henrich 73 A.
Treyse, Paul 473.
Trinckus Trinkauss Trinckhaxiss , Burk-
hard, Mitglied des Raths 302 A. 388. 497.
Triskau, Kasper 509 (J. 1439).
Trost, Hans 504 (J. 1402).
Dr. T\rost, Prior des Servitenklo8ter8(doctor
zu den neuen brüdem) 160. 170.
Troie, Trotha, D. im Saalkreinc 208. 222.
Dabei die Furt über die Saale 208.
vonTrota Trote Trotte (von Trotha). Tilo
Tile, erzb. magd. Marschall und Rath 57 A.
294. — Friederich, erzb. magd. Marsch.57.
63. 73. 179 A. 409. 410 A. - Klaus, Mar-
schall des Erzb. Johannes 63. 179 A. 475.
Jrote, Wentze M. i. R. 517 (J. 1428).
Intpitz, Hans, BOrgermeister von Leipzig
241 f. 296.
Trutman, Herman, M. i. R. 509 (J. 1439).
510 (J. 1442).
Tuckom Tuckhorn Duckom. Hans 505 (J.
1411.1415).-Simon,M.i.R.509(J.1439).
510 (J. 1442). 512 (J. 1449).
Tusscher Tuscher Tusch, Ciriacus CÜriax,
M. i. R. 510 (J. 1440. 1443). 511 (J.1447).
512 (J. 1450).
TyUe Titze Tietze, Klaus, Rm. M. i. R. 505
(J. 1418). 506(J. 1426. 1429). 509( J. 1 438).
Tzawnder, Martin 502*.
Tzcberüz die Tzobemtze s. Zoberitz.
UU (Ulde?), Henze Hintzc, M. i. R. 512 (J.
1447. 1450). 513 (J. 1453).
r;/mann, Thomas, M.i.R.518(J.1451.1454).
515 (J. 1460).
Ulmans. Olman
Umischaw, Matthis 415.
Ungarn Ungern 379. 420.
Ungarn. Könij? Matthias 420 A.
Untzen (üntzor?). Hans, Pf. 410 A.
Urach, St. im gleichnam. wirtembergisrhen
Oberamt 435.
L/röocÄ(Werwich? I), Stephan, M.i. R. 1 . 2.
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I. Personen- und Ortsnamen.
565
WiederJiacke, Asmus, ein leder (Auflader)
im thal 503*.
Wiffont Wigantt, Mattes Mattis, M. i. R.
lA. 517(1.1467.1470).
Wigkart Wirgkart(?), Bartholumeus, Ver-
schlager 119. 127.
WilJce, Bartholomcus, Pf. 161 A.
Wüke, Klaus 351.
WiUewüz, Cuntze, M. i. R. 507 (J. 1427).
WtUanach WUsenach Welsenach toelssnacht
(gon der Wilsenach, von der Welscnach,
zur Welsenach, zu der welssnacht). Wils-
nack St. im Kr. Westpriegnitz 65 67. 70.
71.211.
Winter, Peter, M. i. K 471. 512 (J. 1450)
513 (J. 1453). 515 (1461). 516 (J. 1465).
518 (J. 1472).
Wirtetnberg. Graf Eberhard 435 A.
Wisbach Wtapach Wysfibach, Clemens Gie-
men, M. i. R. 386. 450. 515 (J. 1462). 516
(J. 1465). 517 (J 1469).
Wiske Wieskau, D. i. Saalkr. a. d. Fuhno
213A.
Wismar Hauptst. der gleichnam. Herschaft
in Mecklenburg-Schwerin 216 A 217 A.
Wissche/fd irt*wcĀ/fel(?;,DrewesBm.514
(J. 1456. 1458). 515 (J. 1469).
Wisscheffd, Arnd 510 (J. 1440). — Bertold
511 (J. 1444. 1447)
Wiszenbom Weissenbam. Herman, der alte
erzb. magd. Kanunermeister 98.
Wiszsagk Wisscick Wiessack Weissack,
Schuhmacher, M. i. R. Vierherr im Rath,
Rm. 41 A. 78. 98. 144. 160. 164. 177 f. 181.
189. 194. 202. 207.274f. 276.284.296.299.
302.A. 306. 309£: 311 f. 314f 316ff. 323.
330. 339 ff. 342f. 344. 346. 349. 352 ff. 3581
363. 367. 369. 371. 374. 376. 380ff 384ff.
387ff. 392. 399f. 410. 416. 421. 435f 439.
446tV. 449ff. 453f. 457. 460. 491. 500». 515
(J.1461). 516(1.1464.1466). 517 (J. 1469).
518 (J. 1472).
ITttt^nfterpÄ; Wittenberg, Hauptst. d.gleich-
nam. Kr. 326.
Wittenberg Wittemberg Wittembergk Wit-
eemfecr^<T.Hans506(J. 1426). 507 (J.1429).
— Paiü, Bommcister über dem Deutschen
Borne 18.113.160.188A 205.212.215f.2l7.
219. 221 f 223. 226 f 230. 234 f. 237 f 244.
268. 450. 518 (J. 1472).
Wittkop, Heine, Mitglied des Raths der
Stadt Magdeburg 398.
Wittkorn Weittbom Weytkorn, Michael
Michel 161 A. 496. 502^-
van Witzleben, Heinrich 239 A.
Wolbruwer WoWrun {?), Heinrich, M. i. R.
507 (J. 1428). 508 (J. 1430). 509 (J. 1439).
510(J. 1441. 1443).
Wunsch Wuntzsch Wuntzschk, Glorius 1.
2. 234. 501*.
Wybolt s. Wibolt
Zathe Zaten ^fcottw, Valtin, Pf. 161. 237.
297. 502^
2kiulich Zatvlich, Heintze Hintze, M. i. R.
516 (J. 1465). 517 (J. 1468). 518 (J. 1472).
ZeOer Zeyler. Peter, M. i. R. 512 (J. 1448).
513 (J. 1451). Lorentz, M. i. R. 516 (J.
1463).
Zeitz, Hauptst d. gleichnam. Kr. 181 A.
389 A.
Zdle. Hans, M L R 510 (J. 1443). 513 (J.
1454). 517 (J. 1467). — Weut^e, M. i. R.
511 ( J. 1443). - Günther, M. i. R. 518 (J.
1472).
Zelle s. Seile.
ZeUe, Wentze, M. i. R. 511 (J. 1443).
ZdseCzelse TzdseZelscheZsmelsche Tscheise
Tzdschse Tzschdsche Zdsen Zdsin ZscheU
sen Zschdsehen Tzelssen. Kilian 160.
Nicolaus Niclas Nickel Klaus, M. i.R. Ge-
meinheitsmeister 1. 160 188A 217. 219.
221f. 235. 318. 376. 386. 393. 450. 514 (J.
1456). 515 (J. 1459). 516 (J. 1462). 517
(J. 1468. 1470) 518 (J. 1472). - Brosius
IVosius, Fleischhauer und Brauer 1. 41 A.
56. 143. 160. 189. 290. 802 A. 836. 381.
415. 500».
Zdy'zölner (V), Hans 515 (J. 1461).
ZerbestZerbst, St. i. Anh. 146. 213A. 235.259.
Zerbick = Zorbig, St. im Kr. Bitterfeld
72 A. 251.
Zeschtmtz,VfL\i\, M. i. R. 188A.
Zey€, Hans504(J. 1406.1409).505(J.1413).
Ziel, Burkhard, M. i. R. 513 (J. 1452).
Zimmermann, (Zinma n!) Hans 504 (J. 1401.
1404). - Jarob Jacoff, M. i. R. 1. 188A.
407 A. 501*. 516 ( J. 1465). 517 (1470).
Zinneier, Martin 188 A.
Zoberitz Zcoberitz Tzoberitz. Erhard uk,
Meister in der ülrichspfarre, M. i. R 507
(J. 1427). — Lorenz, Bm. 508 (J 1433^
509 (J 1434). - Claus, Pf 161 A. 503*». —
Thomas 161 A. - Lorenz , Pf. 501^ —
ZobertsKinder 412. Die Tzobemtze 437.
Zoch Zog Zogk Zocke Zogke Zoke Tzok
2kagkeZcacke.GvmtiC\imiOh(Z. 1416).506
(J. 1426). — Valentin 506 (J. 1424). 507 (J.
1427. 1429). 508 (J. 1433) — Sander, ^\,
i. R. 510 (J. 1442). 511 (J. 1446). - Bar-
telmeus, Bartolomous Bm 512 (J. 1449).
513 (J. 1453) 514 ( J 1457). 515 (J. 1462).
— Drewes, Pf 161 A. 471. 496. 503*» —
ILin8,Pf.l61 A. 196 502^- Ulrich H. 502^
- Klaus, Pf. 161 A. 413. - Kune 161 A.
VgLDr. n.G.T. 200.
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n. Hallische Ortsbezeichnungen.
567
Die Schule 174A. Vgl. Dr. 1. 1047ff. — St.
Motu 85. 497. Vgl. Dr. 1. 1081 ff. — St.
Michaelis 85 A. Vgl. Dr. 1. 987. - Kapelle
der h. Anna 247 A. Vgl. Dr. I. 951. - zum
Heiligen Kreuz (zum Grashoie) 14 A. 38.
247 A. 316 A. 497. Der Pfarrer 125 A.
Vgl. Dr. I. 929ff. — St. Spiritus 471.
Vgl. Dr. 1. 952. — Petrikapelle i:86 A. Dr.
1. 952.
Das Kloster zum NuenwergkeNeuentoergke,
Kl. Nouwerk vor HaUe 76. 77f. 88. 91 . 95. 96.
101. 106. 143. 170, 197 A. 211. 215.218.
237 f. 240 f. 242. 248. 254. 278. 842 ff. 344.
347 f. 352. 353. 409 f. 410 A. 419. 433. —
Die Kirche 211. — Der Propst 49. 125 A.
170. 229 A. 248. 278. 347. 348. 350. 422.
433.
Klöster in derStadtS89. — DasBarfüsser-
khster 37. 125A. 164. 859f. 384ff. 387.
389. 403. 420 A. 427. 448. 450. 452 £ 459 f.
462.494f. DasRefectorium451. DerKirch-
hoff 207. 385 A. 386. 448. 450. — Der Gu-
ardian 359. 448. 459. Der Prediger 164.
359. Der Berg hinter d. Barfüssorkloster
385A. 459. 489. Vgl. Dr. I. 739 ff. — St.
Moriz 49. 50f. 52 ff. 55. 57. 62. 67 f. 77 f.
79. 88. 90ff 94. 97. lOOff. 105. 111. 113.
125A. 128. 135ff. 143. 145. 147ff 153. 158f.
164. 166 f. 171. 181 f. 197. 255 A. 296 A.
305. 41 1.413. 414. 466. Der Remter 55. 67f.
146. 165. 167. 177. Die Sakristei 93. 114.
Die Betglocke 182. 184. 200. - Die,,8am-
monung'* 125A. Der Prior 170. DerÄopst
24 A. 125 A. 255 A. 305. 422. Der Pfarrer
125 A. Die Schule 174 A. DerSchuhneister
125A. Der Küster 125A. Die Spitaler 125 A.
Vgl Dr. I. 743 ff. — St.PatUi (Prediger-
klo8ter)93. 125A. 296. 299. 434 436 494.
Die Sakristei zu St. Pauli 93. — Der Prior
436. \gl Dr. I. 780ff. — Servitenklo'
ster 125 A. 160 A 170. Vgl. Dr I.769ff.
— Das JtmgfrauenJdoster zu St. Georg in
Glaucha 97 98. 101. 107. 118. 114. 164.
1597. 433 f. 436. 469. — Der Propst 49.169.
418. 422. Die Aebtissin 144. 147. 464. Vgl.
Dr. 1.802 ff.
L ndwehr, die 472. 474.
DieLehmgntbeyor dem Steinthore 471.473f.
Das Loch 483.
Marke, die 472.
Der Markt 172. 177.236.299.389.392.414.
425. 455. 476ff 479f. 481. 484.497. 501. -
Häuser am Markt. Der rothe Wolf 392.
417. Baltzers Ecke 392. Die weisse Rose
392. — Kram Jacob Schaffkopflfe 389. —
Der Weg auf dem Markte 392.
Margkwarts Brücke vor dem Klausthore
472. 474.
Neue Haus, das 316. 402. 484.
Der Neumarkt, ehemals erzbischöfl. Land-
stadt, jetzt Stadttheil von H. 49. 348. 374.
386A. 888. 409. 425. 431. 438. 471. 473.
Vgl. Dr. U. 767.
PeterOferg, der 220. 386. 420. 471f: 474. —
Das Thor am Petersberge 386 A.
Der Pfännerhof 12. 20.(^30. ,'51. 55. 64 f. 70.
73. 77. 81. 82. 85- 124f. 144f. 147.149. 151.
154. 156f. 164. 168. 190. 321. 449.
Bahemtein, der 160. — Der Galgen 420.
Das Bathaus 8ff. 9ff 12 — 14. 18ff. 22.
27. 29. 34. 44. 49. 55. 57 f. 59 ff. 68. 70. 72.
73. 74. 76. 78. 85. 90. 93. 97. 98. 101. 108.
107. 129. 132. 136ff 139. 142. 144f. 148.
151f. 153f. 156f. 158. 160. 162ff. 165 ff.
168f. 171f. 173f. 175. 177ff. 180. 184. 185f.
187f. 189. 191ff. 193f. 195f 197 f. 199f.
200ff. 204f: 208 ff. 211. 213f. 215.218ff.
223ff 226 ff. 229f. 232ff. 235. 237 f. 241.
243 f. 245. 246 f. 250 ff. 254 f. 257 f. 259f.
261. 264. 266f 268 f. 271 f. 275ff 278f.
280 f. 282. 286 f. 289 ff. 293. 297 f. 299 f.
308 f. 306. 308 ff. 812 £ 314 £ 316 ff.
319£ 321£ 323. 825.328£ 330ff 333. 336ff
339£ 343. 347. 349. 851. 354ff. 357f 360ff.
363ff 866£ 868.870.372.374£ 381£ 884ff.
387 £ 389 ff. 392 £ 395 ff 398 ff. 401 ff 410.
418. 416£ 421. 423. 426£ 429£ 482. 437.
439 ff. 442. 444 ff 447 ff 450 ff. 453 £ 456 £
459 ff 462 £ 466 ff 469 £ 472. 476. 480.
490ff. 493ff. 497. — Die „dörntze" 6£ 9.
14. 16. 18. 23. 59.163. 172. 187. 197 £225.
233. 245. 250£ 255. 267. 272£ 274. 282 £
369. 895 £ 484. — Die „vicrhcrrenstube,"
.,der vierherrendömtze** 17.22.42.43.45.
61.142.160.162.173.192.215.246.272.276.
383. 410.467.475. — Die „grosse dorn tze*'
141. - Der Schrank 223. 225 282. — Die
Käinmorei 168. 177 £ 182. 183. 265. 446.
— Die Schreiberei 446. — Gefi'mgnisse im
Bathause, Die Temnitz (tymenitze tem-
menitz) 98. 99. 142. 153. 157. 159 £ 164.
170. 179.195.205.280.299. 347.354.396£
402. 413. 418. 424. 434. Das Frauen-
kämmerchen 142 — 144. 333 (?). Stro-
barts Kammer 142. 144. 145. 158. 160.
167. 333. — Der Hof 61. 223. 267. 273£
277. 281 £ 286 £ 303. 445. — Die Raths-
glocke (banckglocke) 27. 73. 141. 160.
204. 215. 228.229.246 254£259. 261.263.
298. 336. 385 888. 399. 432. 447. 493. —
Tritt am Rathause 316. 398.— Die lange
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IQ. Sachregister.
569
bestimmt eine Frist zu einem gütlichen
Vertrage 290.
BesÜmmtmg der Bier ^ tmd Brotpreise
210.
Bestraf img von Kindern 412. 423.
Bewtrtfiung des Baths von Magdeburg in
Halle 298.
Bier 124. 154. 156. 170. 210. 384. 478;
eimbeckiäches 203; naumburgL^ches 62.
124 A.; zerbster 406. — Das Schenken
fremder Biere 334. — Bischof Thilo von
Mersdfwrg nimmt Bierwagen weg 203.
Bornfahrt zum heiligen Born 123 ff. 125 A.
135. 154. 156. ~ Zum Bornen gehen
74. 184. 200. 260. 262f. 285. 306.
r>12. 327; nach der neuen Regierung z. B.
g. 233.
Bommeister lA. 2ff. 5ff. St lOf. 17 ff.
20f. 25 ff. 28 f. 32. 35 ff. 39f. 41 A. 44. 47 f.
51 A. 53 ff. 56. 58. 61 f. 63. 66. 68. 70.
71—75. 78 f. 90. 95. 98. 100— 103 ff. 110.
112 f: 116f. 119ff. 124. 126. 128. 130. 132.
134 ff. 138. 144 ff 149 f. 152. 156 f. 159 £
162. 164. 167. 168 ff. 171 f. 174f. 177. 179.
182. 184. 189. 192. 198 f. 200 ff. 215f.
218ff 226ff. 234f.237f. 243f. 246. 252f.
257 ff. 262. 264 ff. 268 ff. 271. 276. 278 ff.
283 f. 286. 302 A. 305 ff. 309. 312ff. 321ff.
324. 326. 329f. 334. 336f. 340f. 343f:
352 f. 354 f. 358. 368. 375. 386. 398.
400. 422. 454. 458. 476. 491. 507- 518.
Der Bommeister von dem Deutschen Borne
230. 248. 351. 417. Der Bommeister von
der Metritz u. dem Hackenbome 74; d. B.
von der Metritz 351. Die drei geschwomen
Bornmeister 1 32 ; die drei Oberbommeister
245 f; der oberste Bommeister 204.
- Olwrbommeister 90. 115. 116f. 120.
130f. 149. 156. 171. 265. 312. 395. —
Die alten Bornmeister 54. 56. 64 f. Neue
Bornmeister 62 A. 64 f Ihre Resignation
70.— Bommeisterwahl 47 f. 70. 81 ff. 133.
148 f. 167. 204 f. 323 f. -WahlZöbiers und
ihre Folgen 47 ff 62 A. 167. Waltheims
Wahl vom Rathe verworfen 54 ff. 62 A.
Wahl d. B filr d. J. 1480 429. Verktindi-
gung 417. Zeit d.Walil 47. — CoUation
der Bornmeister und Schoppen Freitag
vor Jubüate 150. B. sitzen über dcmThal-
schoss 128. — Rechnungslegimg der Bom-
meister und Vorsteher des Thals auf dem
Rathause 1473. 1474: 111 ff. 114. 122.
1475: 151 f. 154. 1478: 329. — Sitzimg
der Bommeister und Schoppen im Pfänner-
liofe 65. B. sitzen nicht auf dem Rathause
200 f. — Untcrbommeister 26. 65. 70. 76.
149 f. 156. 180. 258. 309. .394; die zwei
Unterbommeister über dem l>Jeut8chen
Bome 232f. 321.Unterb. über d. Hacken-
bome 74 ; über der Motritz 180. s Essen.
Der Bommeister Hans Busse darf seinen
Bruder nicht zu Grabe geleiten 305.
Bomschreiber 77. 106 f. 112. 123. 131.
149. 150f: 154. 182. 351. 355 f. 358. 361.
398. 404. Seine Rechenschaft auf dem
Rathause 233; sein Register 132.233. 398.
Briefe und Urkunden 23 A. 24 A. 29. 40.
48 A. 49 A. 51A. 58A. 60ff. 100.129—134.
135. 158f. 161. 164. 199ff. 202. 204—206.
210. 212ff. 216. 218. 221 f. 228f. 233f. 287.
240ff. 249. 251 A. 252 A. 253 A. 256. 259.
268. 273 ff. 277. 279. 288ff 292. 299. 301.
303. 307. 311 f. 322. 324. 325. 3*29. 338 f.
342. 352. 376. 378 ff. 380. 382 f. 386. 395.
397 f. 402. 404f. 416. 419. 446f. 450. 456.
460. 462. 466ff 469f. 475. 477. 482f. 490ff.
493. 495. ~ Papst SixtusIV. an die Erz-,
diöcese Magd. 486 f. — Restätigungsbulle
für den Erzb. Emst 484 f. Dispensations-
buUe für Erzb. Emst 486. — Herzöge von
Sachsen. Betheidigungsbrief des Kurf.
Friedrich n. von Sachsen 274 A. Die Herz.
Emst und Albrecht von Sachsen an den
Landgrafen Albrech t von Thüringen 253A.
— an Erzb. Emst 374. — an die Stadt
Halle 326. Kurfl Emst an den Ratb von
Halle, anBommeister,Schöppen u.mehrere
andere 204f. — Recess zu Chemnitz 5. Sept.
1478. 380 A. — Erzbischöfe von Magde-
burg, Ruprecht 467 f. 482. — Konrad II.
482. - Otto 335. — Dietrich 482. — Ur-
kunden der magd. Erzb. Ludwig, Albrecht
IV.,Gnnthern., Friedrich HI. für dieStadt
Halle wegen der Belehnung 274 A. 275 A.
— Günther U. 294 A. — Vertrag des Erzb.
Friedrich III. mit dem Rathe von Halle
476ff. — Erzb. Johannes an die Meister und
die gemeinen Bürger in der Morizpfarre
und den anderen Harren 62 A. — Thal-
ordnung vom J. 1424 135. — des Erzb. Jo-
hannes 158f. 490. — Ernst, — Briefe an d.
Pfänner 240 f. 397. — an Bommeister,
Schoppen u. Pfönner 234f. — anSpitten-
dorf und Genossen vom 24. Sept. 1478 395.
— an Spittendorff vom 3. Dec. 1478 404 f.
— ürk. vom4. Nov. 1477. 305 A. - Br. an
den Rath vom 16. Sept. 1478. 382 A.
383 A. — an die Besitzer der Solgüter
und die Pfanner 7. JuU 1479. 418 f. —
an die PfÄnner 17. Dec. 1479. 426 f. — an
Bürger und Einwohner in Halle Dec. 1479.
427. — an Balthasar Beyer 438. — an die
4 Pfarren 447. — Vergleich des Erzb.
Emst mit den Pfknnem vom 9. Jan. 1479.
410A. Rogimontsordnnng vom 18. März
1479. Vertrag des Erzb. Ernst mit dem
57»
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m. Sachregister.
571
Gd)ot nadi der Stadt Gewonlteit 178.
Gefatigene in Kalbe 408.
Geldstrafen der Pfänner (schatzgelt schatz-
ungebörung) 1321*. 138. 160f. 164t. 167.
177ff. 181ff. 184ff. 187ff. 190ff. 194flf.
197 f. 409 ff. 423 f. 426. 432. 437 f.
Geld- U7ul Münzverhältnisse. LandlouffUge
muntze 89. 130. 291. 293. 833 ; neue m.
280. Grubenheini8chem.332. Schnobergor
m. 306. — Der rheinisclie GvMen 26. 88.
99. 103. 131ff. 138 ff. 141.147.161 ff. I67f:
172. 177. 184. 186. 188. 194.199.232.238.
259 £ 262 ff. 266. 268 ff. 270 f. 273. 275. 280.
284. 291. 306. 309 f. 330. 338. 342 ff. 345.
372f. 879. 411. 413. 424. 426. 429.432fl
437. 467. 483. Der ungarische G. 99. 172.
Der „geUersche^' G. 99; lOr. fl. an mimtze
266. - Ein Ort 266. 275. 342 ff. Ein halb
Ort 266. — Alte Groschen 112. 114. 122.
139. 141. — Grosse Groschen 26. 29. 147.
150. 161. 169. 171 f. 180. 199f.230ff.238.
266. 280. 309 f. 3261 338. 433; grosse od.
miHelgroschen 280. 326 f. 338. Silbeme
Groschen (kleine, spitze, Schneberger) 26.
29. 260. 280. 285. 292.310. 327. 424; haXb
lidige undgantz ridigegr. 291. — Schwert-
groschen, swertgroschen 26. 29. 101. 116.
119. 126. 136 f. 138 ff 141. 161. 169. 171 f.
177. 199f. 202. 219. 236. 260f. 264.280.
284. 327. 831.349; Schwertgroschen gehen
irre 280. — werden eingotruckt 199 —
Ffennige99. 119. 147. 161. 172. 200. 202.
219. 230. 232. 260 ff. 263 f. 266. 278. 484 f.
292. 299. 311; alte Pf. 306. 309f. 319.327.
338. 430; net«? Pf. 291. 306. 311. 319. 327.
338; halbe Pf. 29. 172. 260 f. 429. 430;
sclüechteVi, 291; hall. Pf. 29. 139f. 155. 161 .
291; „schildigte, lantzberger und döring-
sclke'' Pf. 291. - Heller 130. 138£ 177.
262. 309. 327 ; ineyssnische Heller als die
fischschuppen 291 ; alU H. 327. lialbe H.
430. - &W/'139f. - üngemüiiztes Sil-
ber mit des Raths Zeichen 99. - Der eng-
lische Nobel 99. - Mark 9ff. 28. 31. 36.
39. 45. 48 f. 58 ft. 74 f. 83. 99. 142 145. 148.
163. 152£ 172. 177 £ 182. 185. 187. 191.
197 £ 224. 242. 245. 313. 336. 413. 423.
425. 439. 446. 453. — Eine hall M. 227 A.
— SchiUing 9. 257. — Schock 111 ff. 114.
118. 122. 124 £ 154. 156. 278. 280. 285.
401. 430. 466. — Altes Schock (alte Wäh-
rung) 29. 83. 99. 108. 111. 116. 140. 141.
147. 258. 266. 284. - Schwertschock 101.
116. 126.
Der Geleitsmann auf dem Galgthore 262;
— auf dem Petersbergsthore 386 A.
„dieaetneinheit** (itzlicfiegctneinheit, diege-
meinlmten) und ilvre Vertretung im Bath
5. 7. 10. 12. 14f. 19ff. 26. 29. 31. 36£ 42ff. 47.
48 A. 50ff. 53 ff. 6lff. 63. 65ff 68. 71£ 79ff.
82ff. 84—91. 92ff. 95.97£— 100 128. 134£
141 £ 145. 148 £ 151 £ 154. 158. 160. 164£
167. 169£ 172ff 174. 176£ 182 £ 185.
188ff. 192. 195ff. 199. 201. 204£ 215£
224. 233. 235. 242. 247 £ 255. 257. 266.
270. 273ff. 276£ 280ff. 283. 286. 288ff.
291 . 293ff. 296. 301 ff. 307. 309. 31 1 £ 313£
316£ 319 £ 323. 327. 329 £ 354—358. 360.
862 £ 864£ 367£ 369£ 878. 875£ 380—83.
389£ 390 A. 891 ff. 395. 397—401. 410.
413—16. 488. 440ff. 444. 446£ 450.454.
457—60. 462£ 487—93. 455£ 498.
Gemeinheitsmeister 5. 273. 278 f. 283. 286.
301. 813. 851. 869. 875£ 387. 447. 497. —
in der Gertraudenpfarre 74. 203. 278£ 356.
368. 375. 384; —in der Morizpfarrc 73.
205. 278£ 376. 384; - in der Pf. ü. L.
Frauen 78. 279. 351. 362. 384. 448 ; — in
der Ulrichspferre 48(?). 177. 280. 278.
286—89. 801. 813. 368. 385. 889.
Gerente 20. 80. 58. 65. 90. 107. 117. 122.
132 157. 171. 237. 422.
Gericht tmd Freiheit der Stadt vor dm
Tharen 471—74.
Gericlit auf dem Berge 174 £
Gericht zu Glaucha 469.
Gericht Ober die Pfänner in Ckilbe406 — 409.
Geschoss Iff. 8. 20. 82. 88. 47. 70£ 201.
209£ 211. 218. 288. 243£ 257 £ 314. 338.
351 £ 356. 364. 866. 375. 383. 430 £ 437.
441. Bewilligung 248.— nach neuer Weise
413. 437. Verkündigung 73. 211. 244. 396.
413. 437. 451 £ Unterschlagung 245£ 249.
Zeit der Zahlung 427 — Geschoss von den
Lehngütem 377 ff. — Vorschoss 379.
Geschossbeutel der Borntneister 123 £ 154.
157.
Die Gewerken 70. 91. 92. 94£ 98. 101. 106.
108. 113. 115. 121. 123. 127. 130£ 132£
137£ 252. 266 £ Verdienst d. G. 140.
Geschütze und andere Feuerwaffen der Stadt
385A. 459. 495. Handbüchsen 385A. Stein-
büchsen 385 A.
Gewinn der Pfänner am Salze 83. 108. 1 15.
126. 150. 161. 172. 177. 199£ 202. 280£
237. 243. 260£ 263 ff. 284£ 292. 299. 308.
327. 338. — jährlicher in einemKothe 147.
' Spi ttendorffs wöchontlicherVerdienst 261 .
Hansestädte 19ff 22£ 44£ 191 ff 197. 212.
214ff. 218. 229. 318. 320. 322 ff. 327 ff.
330ff. 336ff. 339. 341. 353. 367. 369f.374ff.
380ff. 383. 387. 402£ 421. 450. 490. 492.
496.
Harnische im PfännerJwfe 449.
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III. Sachregister.
573
(ufTburer, ufFweger, Icder, stöpper, ab-
schleger) 26 f. 30.32. 63. 65. 74 f. 108 f.
114f. 117. 123. 130f. 150. 152. 154—156.
157. 163. 171. 385. 394. 398. 422.449.493.
494 A. 497 f. zwene jharknechte über dem
Hackenbom 74 ; die jahrknechte über der
Metritz 180; bomknecht und vorschleger
130. 484. Annahme der Bomknechte 75 f.
394. 398. Entlassung derselben 398.
Knechte sind Bürger 117. Knechte und
Wirker suchen Lohnerhöhung Ijei dem
Rathe 180 Rechenschaft der Bomknechte
65; ledige knechte, die nicht biirgcr sindt
394. — S. Essen
KohUfi gebrannt 125.
Kothe64k. 89. 90. 101. 103. 108 ff. 116ff.
119. 126£: 131 ff. 140f. 147. 150 f. 156.
169f. 171f. 261. 284. 309. 345 410f. 413.
422. 428. 433. 493. 500; Kothe, die mit
Solgut ausgethan werden 131.147; wüste
Koäe 119; schlechte Kotho, die man ohne
Gutausthutl31 140. 147.
Kriegsvolk (hoffewergk) de« Erzbischofs Jo-
hannes in Haue 51. Rückkehr desselben
vom Rhein 66.
Küchen für das Gefolge der sächsischen
Fürsten 222.
Kurfürst Ernst von Sachsen in Halle 220.
— in Giebichenstein 222.
Landgraf Wilhelm von Thüringen in Halle
220.
Landtag zu Bernburg 180 ff. 183.
Laub. Hans Laub entweicht aus der Stadt
360; Geleit desselben 374. 383. 451 f. Für-
bitte de8£rzbischo&381. 392. SeinTod415.
Lederkrame 483.
Die Lehnbriefe sind mehr für den Erzbi-
schof, als für die Stadt 279.
Lehnrecht 483.
Lehntafel Viele Güter sind nicht in die
Lehntafel jpfeschrieben 419. Die Räthedes
ErzbischoraE. und der heimliche Rath der
Stadt H. sitzen über der Lehntafel 416f.
419f. 426 f. 433 f. — Erzbischof Ernst for-
dert Abschrift der Lehntafel 252 f. 254.
333. 371 f.
Eine Leiche im Bathause 195.
Lölme 26. 27. 29. 32. 123 f. Lohn des Bom-
schreibers 124.~ derWirker 26. 103. 139ff.
147. 161. 199. 261.284; — der Verschlä-
ger 131 ; — der Pfannenschmiede 32. 169ff.
— der Bomknechte 130f. Freitagsgeld
123 125. 157. Kleidcrgeld 123. 125. Jahr-
marktsgeld 123. 125. Neujahrsgeld 123.
125. Trankgeld 26. 123.
Lö8s^)ein und WiderJmcke im Gefiingnis
wegen Münzvergehen 332 f.
Marktmeister 480.
Messe inPfiurenund Klöstern vor der Wahl
des Erzbischofs Emst 172.
muntzye, graffschaß und muntze29l. 293f.
213. 333. 372.
Set. Nickis Licht tragen 404.
OffkidlA^.
Parten If. 3f. 7 ff. lOff. 13ff. 16ff 19ff.
23. 25 f. 29 ff. 32ff. 35ff. 39. 41. 43f. 46. 80f.
85. 135 A. 211. 246. 257. 259. 294. 323.
452f.465.495.
Pestilenz 18. 151.
Pfannen 230. 232 f. 258. 261. 262. 275.
278. 313. 327. 342 ff 345. 372 A. 410. 418.
420. 431. 433. 493. — Pfannen des Amts
Giebichenstein 333. Jahresertrag einer
Pfanne 285. vgl. 430. — sechs P£annen ids
Leibzucht 433. — E.Pfianne im Deutschen
Borne 842—244. 345. Eine halbe PÜMine
412 Ein Viertel im Deutschen Borne 238.
412.
Pfärmer. 1. ÄUe Pfcmner 3. 12. 28. 37. 41f.
48. 49 A. 50f. 58ff 56 f. 59ff. 61 ff. 63. 95ff.
68—70. 71-76. 77ff 84. 87f 90. 93ff. 97
— lOOff. 103ff. 106. 110. 111. 116f. 121.
126. 128. 134ff. 141ff.l44ff 147ff 150f.
152f. 154. I58ff. 161f: 164f. 166. 168. 169ff.
172f. 174ff. 176f. 179ff. 182f. 185ff 188—
190ff 193ff 196ff 199ff. 202ff. 205. 208—
10. 211-223f. 226 ff. 230— 233ff. 237 f.
240ft. 243f. 250f. 252f. 258 f. 261— 65 ff.
268ff 275f. 278—83. 285 f. 288f. 291 ff.
294f. 301 ff 306ff. 309ff. 312£ 3l4ff.
317ff 321 ff 324. 328. 329f. 334ff. 338.
340ff. 343f 345. 351. 354f. 356— 358ff.
362 f. 364. 366. 368f 370f. 373ff. 382 f.
383A. 384. 385 A. 389. 390 A. 391. 399ff.
395 - 99. 401. 412. 414f. 418f. 421ff 429f.
432. 438. 440ff 442. 454f. 458ff. 462f. 490ff.
493ff.496 -99.— 2.iVcu€ Jyann«r415.422.
429.— Pf. die sieden 103. 147 ; die . .d. tel-
gutt sieden unde wallen 426 ; die pfenner
gemeine reichen sich 147; die koth und
. gutt mieten musten 172 ; mannich pfenner
. . d. jhars nicht 30 aide schock embrigte,
wer aUes mieten soll 150 f. — die reichen,
dieeygensgutt gnugk haben ; ..., die armen,
die koth und gutt mietteii müssen 199;
di<; armen \ fenner, die nicht eygen gutt
hatten 200. — die obirsten, vomemsten
und worthelder 98. — die obirsten und ri-
ehen 108 f. — die obirsten und die geirund-
ten 122. - die pferde hatten 208. — „ge-
holte, geswome burger und . . lehenmanne^^
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III. Sachregister.
575
ford[e8]. Hinnem. HdUzwirih{Eo]zynTth),
Benedictus, Blasias. Von Jena, Peter,
Klaus. Katzsch. Kas8ke.Kitzendor£f.Klep-
zigk. Kleptzk. Kober. Koitzsch. Kopt:^.
KönigstaL Leiche. Lutze. Maltitz, Mein-
hard, Michael, Alexander. Molle. Moritz.
Von Mücheln. Nagel, CosmuSf George. Von
Nordhausen, Hans, Kaspar. Ochse. Olman,
Klaus, Matthes. Parthier. Pegau. Picht.
Polcke, Benedictus, Franz, Klaus. Pope-
litz. Quetz, Bertram, Cosmus, Hans. Rau-
schenberg. i2u</en (Rüden), Klaus, Lorenz.
Rudolff.SchaflF.5bÄa/f«^<, Klaus u Ulrich.
Schenke (Schcncke), Bertram, Petor d. Ael-
tere, Peter d. Jüngere. Schneider. Schone-
berg. Seber, Andreas, Erich, Hans der Ael-
tere, Hans d. Jüngere. SpittendoriL Theur-
kom. Tzoberitz. Izoch, (Tzok). Hans u.
Uhrich. Voigt. Wale. Van TTaWÄ^w, Hans,
Levin. Weytkom Tr(waM7(Wogau),Alexan-
der,Bartholomaeus, Otto.Zcacke(I). Zcat-
ten. Zoberitz.Zölner. — S.DieneuenPfain-
ner unter Erzb. Ernst 500—503. Appel-
mann. Baltzer. Bantz. Bauermeister,
Martin. Baurmeister, Kilian. Benno.
Ihrewicke. Bufenleben. Delitzsch. Dobis.
BrendeU. Eisenberg, Georg, n. Nickel.
Nidkel. Eckhart. Faust. Fleischhauer.
Fogeler. Fuchs. Gotzschke. Hacke. Hedors-
sen. Heinemann. Heller. Heylhey. Hinder-
nayll. Kaleyss. Kannengiesser. Keylhey.
Klemer.Kloth, Hans n. Jacob. Knoke.Xo-
ber, Peter. Komerer. Kortz. Krafft. Kritz
Krolwitz. KuU, Hans. Küle (?). Kumpan.
Kunath. Kuntzmann. Lawp. Lesskau.
Liskau. Marschalck, Meffer. Meister. Mel-
biss. Mertin. Meyser. Molbeck. MüUer,
Glorius. Müller, Äaspar. Nayll. Nawert.
Ode. Oltzschke. Osstoalt, Hans. Osswcät,
Ludewig. Os9ti^,Thomas.Pantzsch.Pari8.
PauelL Pentzsch. Pfefier. (st. Meffer S.
503). PfoU. Pottewitz. Poyderwain. Prell-
¥dtz. Preysse. Raniss. Rathenaw. Rebell.
Roseke. Kömer. Sander. Sandermann.
Schenckel. Scheyb.Schlegell. Schoffcopp.(!)
Schuler. Schumann. Schtitz. Schweyme.
Seile. Stoygen. Stücke. Tolcke. Teichmann.
Titze. Tzanneler (?). Urbach. Weissack.
Wiederdorff. Wiederhacke. Wunsch.
2jolsche. Zeye (?s. S. 502). Zinman.
Zwentzigk.
Das Pfannwerk (Werk im Thale) meder-
legen 278. 385. 493 ; das Feuer ausgiessen
312. 493. 495; das tal imd die hörnen die
nacht rügen und stehen lassen 449.
Pfofmwerken, Recht des Pf. 30. 56. 73.
427. - Pfennwerken lediger Gesellen
83 f. 427 ; von Priestern und Hausknechten
32; einer, der nicht Bürger ist, pfannwerkt
201; junge Gesellen sitzen abends im
Pfännerhote 124.
Die Pfarren 67. 256. 276. 286. 289. 303.
314ff. 354. 358. 362. 364. 368. 375 440.
495; die gemeinheit koren unter ihnen
ans einer itzlichen pfarre vier manne 440;
in etzlichen pfarren und innimgen 362;
Vereinigimg der vier Pfarren mit den
Pfönnem281.286.441 ; —von drei Pfarren
mit den Pfäimem 313f. 375. — Alle Pfar-
ren und die ganze Gemeinde 447. — Die
Pfarre U. L.Brauen 5. 67. 72. 160. 257.
270f. 272ff. 277 ff. 280. 286. 289. 313. 315.
851. 362. 363. 365. 368f. 374. 384f. 448;
die Meister d. Pf. U. L. Fr. 271 f. 351. —
Die Pfarre St, Gertrud 74. 203. 274. 276.
278 ff. 280. 313. 351. 854. 368.374. 384.
442; Meister d. Pf. S. G. 203; die beiden
Meister 74. — Die Pfarre St. Moriz 72.
160. 203. 270. 274. 278 f. 280. 313. 351.
363. 366. 368 f. 374. .384. 436 ; ein Meistor
i. der Morizpf 203. — Die Pfarre St.
Ulrich 160. 276. 278. 280. 286. 288. 801.
303. 313. 315. 347. 352. 354. 367 f. 384 f.
389. 442. 446. 448. 497.
Die lyeifer 439.
Predigt eines Augustiners von Sangerhausen
in der Gertraudenkircho 435 f. — eines
jungen Herrn zu den Paulem 436.
Predigt des Priors zu den Paulem 436.
Predigt des Predigers bei den Barfüssem
(2. Aug. 1478) 359.
Preise. — Von Häusern 83. — Spittendorffe
Haus 411. Seine G^wandkammer 411.
Die übrigen Gewandkammem 483. Sp's.
Koth 413.
Processionen um die Stadtmark 472 f. —
um den Markt 414. — im Thale 124 A.
Bath. I )er Rath vom J. 1401—1472. 504 -
518. — im J. 1473 u. 1474 1 A. 1475 41 A.
1476 188 A. 1477 283 — 34A. 1478 302 A.
1479407. rathmannen,rathsherrcn,herren
1 ff. 4ff. 7—10. 11—18. 19ff. 22f. 25ff 28ff.
31-89. 40f. 46 ff. 52-58. 64. 71. 152 f. —
Rathsmitglieder : 12 rathmannen ; die 12
rathmanne, die vom rathause geknndiget
seindt 3. 4. 8f. 10. 13. 15f.l8ff. 22. 27. 31.
33 ff. 86f. 38 ff. 41 ff 45. 48. 50. 52f. 54. 72.
86. 189. 202. 215. 384. — der sitzende
(engere) rath 4. 6. 12. 17. 30. 87 f. 53 f. 61.
72.2i5.849.362.466. 468.472. 476. d.gantze
(volstendige) sitzende rath53f.61. 72f. 130.
132. 148. 245. 476. 480. 492. ein volkom-
menrath ist zusammen gesatzt von drey ge-
lencken 86 f. gemeiner sitzender rath 494.
— drei rethe 214. 218. 219. 229. 235.245
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IQ. Sachregister.
577
DierotheThürim
Rückkehr des Bischofs Johann V. von
Meissen aus Ungarn 420.
Eine Saalfahrt 208.
Salz. Gleiches und ungleiches Salz 76. 88 f.
91 104. 108. 117f. 127. 132. 147.150. 155.
171 ; Grosse des Salzes 28. 47.89. 118. 150;
grosses Salz 150; kleines S. 140. 147. 171;
gutS. 140; Salzvorrath 286. 258 262 299
306. 312. 319. 321. D. Salz suchen 74. 258.
260. 262 321. 323. D. Salz besehen n. mes-
sen 104. 109. 118 127.132.147. 150. 155f.
351.Aufwand bei dem Messen 118. 127. 156
Vgl. N. M. XI 438. Salz setzen 49 A. 89.
104. 109f. 119. 127. 132. 146 f. 150 171f.
199. 230 f. 326 330 Ein Stück Salz 1 18 f
127. 138f. 161. 171f. 177 199. 231. 236.
238. 326. Salzscheffel 118. Salzpreis (tür
das Stück) 26. 1 19. 136 139. 150 161. 171f.
177. 199 f. 230f 236 f 260f. 326 f. 330
Das Werk 261. 327. Das Schock Werk 138.
260. Dem Salze anschlagen 139 200. Ab-
schlagen (absetzen, näher setzen, feilen)
119. 136—139. 147. 155. 221 236ff 327 f.
Preisbestimmung nach dem neuen Regi-
ment 330. Jahr^sertrag einer Pfanne 285.
Das Salz bleibt stehen 123.
Der saltzgreve saltzgreffe^. 132. 155 162.
172. 177. 199 205 231. 237. 323 326.330.
333. 433. — belehnt durch den Erzbischof
von Magd. 175. — eingewiesen und bestä-
tigt durch den Burggrafen 175, hinter dem
rothcnThu rmoiu d. Bank416. — Ni» olaus
Bo{Iendorffabgo8etztv.Rathe4l5. - BLarl
von Einhausen vom Rathe eingesetzt und
vomErzbischof belehnt 415f; dergreffe des
Erzb. Günther 495.
Sdlzivcrke, in Adorf 123. — in Salze 123.
326. — in Stasfurt 123. 326. - uff dem
weiht 326 (Bethmann? vgl.Hondorff(Dr.
1.) 120.
Schüttbachs Tod bei der Einnahme des Ul-
richsthors 390A 391 401 f - Sch.'s Testa-
ment 424. — Sch\s Tod von den gefengonen
Bürgern gebüsst 424.
Sciüegel. Schl.'s Wahl zum Meister 301 f.
Schlegels fioischliches Vergehen und seine
Folgen :W3 347ff350-54. 440—444. 452.
456 f. Bitte des Bischofs von Meissen 374.
Schlegels Klaj?e wehren Bestechung 349 ff.
Schi, erhält Geleit 374. 381.386 388. 398f
451 f.
slett schlett (aller slet . . , den em pfcnner ha-
ben musto) 147. 161. 199.261.284. 292. —
aussleuffte 199. ~ besen 103. 139. 147. —
farwe 103. 139. 147. — giszuber 139. —
kothzins 103. 108. 130 139ff. 146f. 161.
6e«chicht«q. d. Pr. S«cb£eii. XI.
199. 261. 284. 292. 430. osehi uszzuzcihen
und wegzufuren 103. 139. 147. — pfannen
161. 284. 361. pfannen slett 103. 139.
147. _ pfanhaken 103. 139. 147. — saltz-
korbe 103. 139. 147. 161. — schuffohi 103.
139.147. 261.sogboume 103.139.— stegk-
vszen 103 139. — swengkebier 103. 147.
Der ScMossbau i. H. 410. 412f. 420.
Der Sciilosswaqen von Lauchstedt angehal-
ten m Halle 1^04.
Die Schoppen (scheppen schöpfen schöpfen)
auf dem Berge 2f. 7. 47 A. 48 A. 66. 68. 81 ff.
148. 416.; aus Innungen und Gemeinheit
465f 468f. 474ff. 477f. Wald d. Scli.
175. 416. Einw isung d. Seh. in die Bank
vnr dem Roland 416. Der Schöppenkoch
416.
Schoppen (scJieppen schöpfen schöpfen) im
Thal 3. 26f. 28f. 47A. 63f. 65. 70. 75. 103f.
106. 113. 116f. 119 124. 126. 132. 146.
149. 156 f. 159. 168-170. 171 f. 179. 182.
184.19Sff 201.204.219.228.231. 234.237.
242. 257. 262. 264. 277.309. 312. 323 326 f.
330. 416.429.; die drei Oberbommeister
und neun Seh 3. 132. Wahl der Seh. 150
417. 429; Freitag vor Jubilate Schöppen-
wahl 150. — Die neuen Schoppen thunihr
Recht zur Bommeisterwahl 47.
Die Schöppenbücher auf das Rathaus geholt
402. d. Seh. zurück gebracht 416.
Das Sch'jppensiegel 99.
Der Schfippenstuhl 'm Thale 176.
Schöppenspruch, magdeburgischer 481 f.
Schulen 174 A. Schulbesuch 84. Höhere
Schulo zu ü. L. Frauen 425 f. (Schüleraus-
weisimg).
Der Schultfieiss (schtdteiss Schuttes schul-
tesse schultze) 176. 204. 291. 293. 301. 332.
390. 438. 466f 468f. 470. 476ff. 479. 481ff.
— Icisst sein Amt auf 416. 467. - verkauft
sein Amt 466. 474 f. Belehnung des
Schal theissen 466 f. 470. 474 f. 483. Eiji-
weisung des Schultheissen in den Roland
234. — in die Bank vor d. R. 416. Der Fron
des Seh. 204. 466 f. 468. 475. Das Schidt-
lieissenregister 470. Der Erzbischof Ober-
schultheiss 478.
Das Schultheissengericht 176 f. 204. 466.
474 -478. 479 f 481. Versetzimg dos Seh.
176 f 474 f.
seydenkreme 439.
Der „seyger seyer seger^^ 9. 1 1 . 13 f 24 65.68.
88. 138 141. 152. 163 193.195.208f.220.
223 254. 256. 259. 298. 329 337. 339 f
342. 379. 390 A. 395. 400. 410. 450.
sole(8ohleJ 18. 21. 28 f. 49 A. 122. 128. 150.
200. 236ff. 262. s.aussieden 238.— Solgüter,
(talgutter) gerade 252. 413; ungerade und
37
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m. Sachregister.
579
meiDheit verkli^n die Ffknner vor dem
Erzb. Johannes Oct. 1475. wegen der Wahl
der Sch()ppen zu Bommeistem, wegen des
Abtreten» der PtUnner imRath, derUeber-
trctung der erzb. Kegimentsordnung über
das Thal und wegen der Häuser der Fmnner
79. — Neue Ford( rungen des £rzb. Jo-
hannes an die Pßtnner 76 ff. — Erzb. Jo-
hannen Herr seiner freien Lehngüter 79. —
Der Erzb. Johannes verhandelt mit den
Pßlnnem am 19. u. 20 Oct. 1475. im Klo-
ster Neuwerk 88 ff. — Verhandlung- n des
Erzb. Johannes und des Raths mit den
Pfäunem >:u St. Moriz am 26. Oct.
93—96. ~ Die RÄthe des Erzbischofe Joh.
auf dem RathauBe97 ff. — Erzb. Johannes
im Kloster zu St. Moriz (9. 10. Nov.). 100
—107. 145 ff. 176.— Beschuldigungen der
Plänner durch den Erzbischol und den
Rath (Nov. 1475.. 101. 105. — Erzbischof
Johaimes ersucht die Pfiumer, sich hinter
seinem Rücken nicht mit dem Rathe zu ver-
tragen 106. - Die Pfknner vertragen sich
mit dem Rathe und geben Geldstrafen
(Nov. 1475). 160ff. 163 167. — Erz-
bischof Johannes mit Gefolge im Klo-
stor zu St. Moriz (22. Nov.) 154. 158. 167.
Erzb. Johannes veröffentlicht auf dem
Rathause soineThalordnung (28. Nov. ) 1 28.
159. Des Erzb. Johannes Erkrankimg,
Tod und Begräbnis 139 163 f. 167. 168.
Streitigkeiten der Pf ärmer mit dem Eathe
tmter der Eegienmg des Erzb. Ernst,
Wahl des Erzbischofe 173f. 181. 183. —
Bestätigimg 185. 203. 205. 211 ff. 216.
220. 420. Einzug in Magdeburg 217. 219.
Huldigimg in Magdeburg (Alt- imd Neu-
stadt) 222. Ernst auf dem Petersberge
220. Ankmift in Giebichenstein 222. —
Vermittelang de^Domcapitels 189— 192f.
— Vermittelungsversuche der Stadt Mag-
deburg 217. — Huldigung in Halle 218.
220—225. 228. 244. 267 ff 281. 283. 305.
310. — Forderungen der Pfiinner an den
Rath bei der Geschossbewilligung 210f. ;
im Jahre 1477 243. — Tag zum Neuen-
werke (24. April 1477) 238 ff. - Der
Bischof von Meissen nimmt unter Erzb.
Ernj;t die alten Gebrechen auf 240 ff. —
Neuer Tag zum Neuenwerke (29. April
1477) 240. ; ebendort eine Verhandlung am
16. Juni 241 f.; am 17. Juli 248f.; Ver-
handlung des Raths mit den Pfennem auf
dom Rathause 22. JuU (1477) 250 f.— 253;
femer mit der ganz. Bünrerschaft auf dem
Rathause 28. JuH 354 f 357. 361 f. Erz-
bischof EruvSt versagt den ungehorsamen
P&naern die Belehmmg 242f. 253. — Die
Huldebriefe der Erzbischöfe werden vor-
gelesen 274 f. 325. — Vorbitte des Raths
von Magdeburg für die Pfänner bei dem
Bischof von Meissen und Antwort des letz-
tem 297 f. Das Capitel verlängert die
Frist 300. — Antwort der sächsischen
Fürsten auf die Bitte der Stadt H. 307. 310.
Die Stadt sucht um den Rath der Stadt
Magdeburg nach 309ff. ; Neue Forderungen
des Erzbischofe: Abschrift der Lehntafel
imd der Münze, Abtrag mit den Pfännem,
Schätzung, Ausläufte der verlornen Pfan-
nen (7. April 1478) 313 — 317. 331. 333 ff.
353. 368. — Erzb. Ernst überlässt die Ent-
scheidung seinem Vater und seinem Oheim
323; B^heid der sächsischen Fürsten
an die Abgesandten der Stadt Halle 325 f.
— Verzeichnis der Ansprüche und Kla-
gen des Erzbischofe Ernst gegen die Pfan-
ner (Juni 1478) 33 1.338 ff 340. 370-373.
377-380; Erzb. Ernst fordert den Rath
auf, die P&nner im Gehorsam zu halten
383 ; Vermittelung der Städte Magdeburg
und Halberstadt 386. 400.446.45()--453.
496. - Die Abgeordneten der Hansestädte
in Halle 387 ff. 340 f. Die Verhandlungen
zwischen den Städten und den sächsischen
Fürsten zu Leipzig 388ff. — Die Vorschläge
des Bischöfe von Meiosen im Kloster Neu-
werk 342f.; Fortsetzung dieser Verhand-
lungen (24. Juli 1478) 352 f. - Die Stim-
mung gegen die Pfänner in der Ulrichs-
pfjBLrre 367; in der Pfarre ü. L Frauen
367 f. — Die geplante Verhandlung auf
dem Schelleiiberge 374 ; die Verhandlungen
im Benedictinerkloster bei CJhemnitz 376ff.
— Versandung der Bürgerschaft auf dem
Rathause 5. Aug. 1478 und Botschaft des
Raths an dieselbe 362f. 365. 444f. 447.
449; — Vermittelung des Predigers und
des Guardians der BarfÜsser (Aug. 1478)
359f. — Das Rathaus verschlossen 456.
462. — Die Pfänner nehmen mit ihrem
Anhangedas Rathaus ein 384f-387.447ff.
450 f. 494 f. ; die Gegner derselben dasBar-
füsserkloster 384 f. — 387. 448 ff. 451. 494;
Ankunft ^esErzbischofe in Giebichenstein
19. Sept. 1478 388. — Einnahme des ül-
richsthors 388— 391 f 400. 454 f. 460ff,
497 f. — Einzug des Erzbischofe Ernst
am 21. Sept. 1478 392.461. Die Pfänner
müssen dem Er/b. ein Grefängnis geloben
393; Apel von Tettau versichert sich
der Wirker und Bomknechte 394. —
Der Rath fuhrt alle ins Gefängm's,
„wer etwas uff diese dingk redete" 397. —
Der Erzbischof verlangt von denPfknncm
Antwort auf neun Stücke 398 £ — Aner-
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m. Sachregister.
581
TFocÄ« <Ü8 Strafe einer Körperverletzung
mü tätlichem Ausqange 64.
Wallfahrten nachWüsnack 50. 70f. 211.
Terbot des Erzb. Johannes 97.
Der WegepfemUg 269. 275.
Weihnaiihten ZMtermin fü/r die Pfänner
272. 277.
Wein 157. 884. Elsasser 125 A. Franken-
wein 124 A. 125 A. malmesey 124. mal-
vasir oder welschwein 124A. 125A. Rhein-
faU124.
WiUkür. Die offne Willkür u das Sprechen
vor derselben 314. 316f 441 f. —Verän-
derung derW. 172f. — Die neue Willkür
vom Jahre 1480 482.
Wirker 26 ff. 29. 61 f. 108. 117. 126 f. 180 ff.
139f 150. 152f. 161. 170f. 885.894. Ein
Wirker in einem Kothe 181. 158. 182;
Wochenknechte 117. 155; die wircker,
„die burger weren" 449. WöchentHdie
Rechenschaft d.W.l 1 7. 158. 165 ; —W. kau-
fen für ihr eigen Geld Sole 127; allgemeine
Versandung d. W. 152; Wirker u. Bom-
knechte suchen Lohnerhöhimg bei dem
lUthc 180. D. W. stcUen die Arbeit ein
27f. 108. 117. -Vgl. Löhne.
Wittenmg 199. 280.2 U 237.268. 285.806.
Grosser Schnee 178. 280. 284.
Wtmderzeiclien am Galgen 420.
Zahlungen Bxddeai fünften Pfennig 426. 482.
437. 488.
Zeit des Mittagsmahles n8S. 4^.
Der Zimmermann des Ihals 128. 154. 156.
851.
Zoll und GeleUe des Em^nschofs von Magd.
119. 186. 884. 470.
Zt4g gegen die ZoUbude des Bischofs von
Merseburg in Benmtedt 176. 179£
A«rk ««I
Drerkfekkr nd V
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' .1 / . • t ft 1 I. •«»
Bis jetzt sind folgende Bände der Geschichtsqnellen der Provinz
Sachsen erschienen:
I. Band. £rfurter Denkmäler. Herausgegeben von dem Thüringisch-Säch-
sischen Alterthumsvereine zu näle. I. GSironicon Sampetrinum ed.
Bruno Stübel; Annales Reinhardsbrunnenses ed. Ottokar Lorenz. 11. Nicolai
de Bibera Carmen satiricum ed. Theobald Fischer. 1870. gr. 8. (YII, 231
u. 174 a) geh. M. 6.
n. Band. Urkunden buch der Stadt QueiUinburg. Bearbeitet von Karl
Janicke, herausgegeben unter Mtwirkung des Harzvereins für Geschichte
und Alterthumskunde, Ortsvereins Quedlinburg, vom Magistrate der Stadt
Quedlinburg. Erste Abtheilung. 1878. gr. 8. (YIII u. 598 S.) geh. M. 8.
Hl. Band. Urkundenbuch der ehemals freiem Reichsstadt Mtthlhausen
in Thüringen. Bearbeitet von Karl Herauet unter Mitwirkung von
Dr. juris W. Schweineberg, Stadtrath zu MüUhausen. Herausgegeben vom
Magistrate der Stadt Mühlhausen. Mit zehn Siegeltafeln. 1874. gr.8.
(VE3 u. 689 8.) geh. M. 12.
rV. Band. Die Urkunden des Klosters Stötterlingenburg. Im Auftrage des
Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde bearbeitet vonC. v. Schmidt -
Phiseldeck, Archivssecretair am Herzoglich ^«unschweig- Lüneburgischen
Landeshauptarchive zu Wolfenbüttel. Mit neun Siegeltafeln. 1874. gr. 8.
(X X u. 280 S.) geh. M. 6.
y. Band. Urkundenbuch des in derGrafschaft Wernigerode belegenen
Klosters Drübeck. Vom Jahre 1577—1594. Bearbeitet im Auftrage Sr. Er-
laucht des regierenden Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode von
Dr. £d. Jacobs, Gräflichem Archivar und Bibliothekar. Mit vier Siegel-
tafeln und drei in Lichtsteindruck £&c8imilirten Urkundenanlagen. 1874.
gr. 8 (XXXVm u. 844 S.) geh. M. 7,50.
VL Band. 1. Urkundenbuch des in der Grafschaft Wernigerode
belegenenKlostersIlsenburg. L Hälfte. Die Urkunden v. J. 1008— 1460.
Bearl>ßitet im Auftrage Sr. Erlaucht des regierenden Grafen Otto zu
Stolberg-Wernigerode von Dr. Ed. Jacobs, Gräflichem Archivar und
Bibliothekar. Mit fünf in Lichtsteindruck facsimilirten Urkundenanlagen. 1875.
gr. 8. (VI u. 274 S.) geh. M. 6.
VI. Band. 2. Urkundenbuch des in der Grafschaft Wernigerode be-
legenen Klosters Ilsenburg. IL Hälfte. Die Urkunden v.J. 1461—1597
nebst verschiedenen Auszügen, Einleitung, Siegeltafeltext und Registem. Be-
arbeitet im Auftrage Sr. Erlaucht des regierenden GrafenOttozuStolberg-
Wernigerode von Dr. Ed. Jacobs, Gräflichem Archivar und Bibliotheku*
Mit sieben Siegeltafehi. 1877. gr. 8. (CXH u. 708 S.) geh. M. 16.
Vn. Band. 1. Urkundenbuch der Stadt Halberstadt L Theil. Herausge-
geben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Bearbeitet von
Dr. Gustav Schmidt, Director des K Dom-Gymnasiums zu Halberstadt.
Mit einem Siegel. 1878. gr. 8. (XVI u. 594 S.) geh. M. 12.
VU. Band. 2.*Urkundenbuch der Stadt Halberstadt. H. Theil. Mit sechs
Tafeln. 1879. (XUI u. 548 S.) geh. M. 14.
VIII. Band. Die Erfurter Studenten- und Baccalaureen-Matrikel von
1892 bis 1500, bearbeitet von Plpof. Weissenborn in Erfurt. (Unter der
Presse.)
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